Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Jan 2018, 10:53)Deswegen sollen ja die Einheimischen an der Verbesserung der Zustände in ihren Staaten mitwirken.
Nur wie?
Nur einmal vorgestellt, die USA intervenieren in Mexiko, um einen Premier/Präsident zu bekommen, der einer verschärften Grenzsicherung offen gegenüber ist.
Dann wählen die Mexikaner jemanden wie Trump. Dieser reisst dann die Macht im Staat an sich, da der Staat Mexiko viel weniger durch Check and Balances geprägt ist und regiert autokratisch, was wiederum dann zu Protesten der Bevölkerung führen würde.
Diese werden dann gewaltsam nieder geschlagen, wodurch wiederum eine Flüchtlingswelle induziert wird.
Und das ist nur ein halbwegs demokratisch legitimierbarer Wechsel, die USA haben auch nie davor gescheut ggf. auf militärische Lösungen zu setzen.
Gebracht hat das für die Menschen in den Ländern selten was. Erst wenn aus dem Land selbst Hilfe von außen in einer ausweglosen Situation (Hunger/Genozidgefahr/Schutz von Flüchtlingen/gravierende Menschenrechtsverletzungen) eingefordert wird, kann eine Intervention etwas bringen.
Ansonsten hilft einfach nur die klassische Hilfe zur Selbsthilfe und Diplomatie, um die Staaten auf einen „gewünschten“ Weg zu bringen. Die USA müssen dazu aber wieder ein „leuchtendes Beispiel“ einer Demokratie werden. Mit den derzeitigen Verhaltensweisen der amerikanischen Administration kann sich jeder Autokrat der Welt identifizieren. In den USA gibt es aber zum Glück eine freie Presse und Checks and Balances. Die USA haben mit sich selber genug zu tun, so dass sie den mühsamen Weg des Aufbaus eines Rechtstaates in Nachbarländen gar nicht gehen können.
Wie lange so etwas dauern kann, und welche Widerstände dabei auftauchen, kann man doch zur Zeit sehr gut bei unseren polnischen Nachbarn sehen. Oder in anderen Ländern des früheren Ostblocks.
Das ist Kärnerarbeit.