Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

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JJazzGold
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von JJazzGold »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(14 Dec 2017, 22:39)

Na, dann wird bestimmt nach dem Gauland auch anderes Personal kommen - die AfD hat dann ja noch 37 Jahre Zeit (wobei sich Frau Baerbock - welch köstlicher Name für eine grüne Frau - erstmal gegen die Platzhirschin :D durchsetzen muss). Wobei zumindest Habeck etwas moralische Entlastung zugunsten fachlicher Orientierung verspricht. Das wird bei der AfD, oder wie immer deren Nachfolgepartei heißen wird, sicher auch eines Tages der Fall sein. Aber, und da bin ich ja hier kurz eingestiegen: Genau diese Überheblichkeit der AfD gegenüber, ihre permanente Dummsprechung, die dabei an den Tag gelegte Selbstgefälligkeit der Basher, deren Intellektualität nur noch in hämischer Verunglimpfung besteht und selbst kein zeugnis irgendwelcher Intellektualität liefert, genau das wird die Wählerschaft bei der Stange halten. Wäre ich überhaupt Wähler, wollte ich so eine dürftige Leistung nicht honorieren, wäre ich AfD-Wähler, würde vermutlich mein Trotz nur umso fester.

Haben Sie jemals versucht mit einem AfD Wähler über das AfD Parteiprogramm, ausserhalb des Themas “Flüchtlinge“, zu reden?
Da wundert das rotzig, trotzige Gebahren nicht, mit dem das Unwissen kaschiert werden soll.

Es existiert aber keine Verpflichtung, weder gesellschaftlich, noch politisch, sich für dieses Kleinkindverhalten zu interessieren.


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Europa2050
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Europa2050 »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Dec 2017, 08:15)

Haben Sie jemals versucht mit einem AfD Wähler über das AfD Parteiprogramm, ausserhalb des Themas “Flüchtlinge“, zu reden?
Da wundert das rotzig, trotzige Gebahren nicht, mit dem das Unwissen kaschiert werden soll.

Es existiert aber keine Verpflichtung, weder gesellschaftlich, noch politisch, sich für dieses Kleinkindverhalten zu interessieren.


Ich hab im Vorfeld der BT-Wahl mal an einem AfD-Stand den AfD-Mann zu Thema EU und Frieden in Europa angesprochen.
Der kam massiv ins Schwimmen und widersprach sich ständig, ob unsere Europäischen Nachbarn jetzt Blutsauger am deutschen Volk sind oder Verbündete gegen die islamische Überfremdung oder sonst was... . Trotzdem fand er Konkurrenz zwischen den Staaten besser als Kooperation, weil das ja in der Marktwirtschaft auch so sei. Multilateralismus kannte er nicht, muss ein linksgrünversiffter Kampfbegriff sein.

Hat Spaß gemacht :D - und ganz kostenlos :thumbup:
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Sextus Ironicus
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Sextus Ironicus »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Dec 2017, 08:15)

Haben Sie jemals versucht mit einem AfD Wähler über das AfD Parteiprogramm, ausserhalb des Themas “Flüchtlinge“, zu reden?
Da wundert das rotzig, trotzige Gebahren nicht, mit dem das Unwissen kaschiert werden soll.

Es existiert aber keine Verpflichtung, weder gesellschaftlich, noch politisch, sich für dieses Kleinkindverhalten zu interessieren.


Wofür oder wogegen ist das jetzt ein Argument? Die wenigen bekennenden AfD-Wähler, die ich persönlich kenne, fallen in intellektueller Hinsicht ganz bestimmt nicht nach unten ab gegenüber den Grün- oder Linkswählern aus meiner Bekanntschaft. Und dass die AfD ein schlechtes Programm hat (hat denn wer ein intellektuell ansprechendes?) und trotzdem gewählt wird, könnte man, sofern man an Wählerstimmen interessiert ist, ja auch einmal zum Ansporn nehmen, über sich selbst nachzudenken (also als Partei). Aber hier fehlt's halt an Personal. An intellektuellem Personal, das in der Lage wäre, ein bisschen die geistigen Zeichen der Zeit zu verstehen.

Wie auch immer: Mein Punkt war lediglich der Hinweis, dass die AfDler nicht dümmer oder klüger sind als die Mitglieder anderer Parteien auch. wie alle neue radikalen Partikularthemenparteien zieht natürlich auch die AfD erst einmal ein ganz bestimmtes psychisch verfasstes Klientel verstärkt an - das war seinerzeit bei den Grünen nicht anders. Aber wenn so eine Partei sich nicht zerlegt, dann werden diese Psychos nach und nach verschwinden, zumindest aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Man hält halt im Moment auf jeden einzelnen dieser Typen, der irgendwo was zwitschert, drauf, um sich wieder am eigenen Gutsein delektieren zu können. Aber man sollte die eigene Häme und Selbstgerechtigkeit nicht für die Dummheit der anderen nehmen, sonst wacht man eines Tages unangenehm überrascht auf. Aber wahrscheinlich müssen die hiesigen "Intellektuellen" erst die amerikanische Erfahrung machen, bevor sie ihre geistige Völlerei beenden und wieder zu trainieren anfangen.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von pikant »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(15 Dec 2017, 08:57)

Wofür oder wogegen ist das jetzt ein Argument? Die wenigen bekennenden AfD-Wähler, die ich persönlich kenne, fallen in intellektueller Hinsicht ganz bestimmt nicht nach unten ab gegenüber den Grün- oder Linkswählern aus meiner Bekanntschaft. Und dass die AfD ein schlechtes Programm hat (hat denn wer ein intellektuell ansprechendes?) und trotzdem gewählt wird, könnte man, sofern man an Wählerstimmen interessiert ist, ja auch einmal zum Ansporn nehmen, über sich selbst nachzudenken (also als Partei). Aber hier fehlt's halt an Personal. An intellektuellem Personal, das in der Lage wäre, ein bisschen die geistigen Zeichen der Zeit zu verstehen.

Wie auch immer: Mein Punkt war lediglich der Hinweis, dass die AfDler nicht dümmer oder klüger sind als die Mitglieder anderer Parteien auch. wie alle neue radikalen Partikularthemenparteien zieht natürlich auch die AfD erst einmal ein ganz bestimmtes psychisch verfasstes Klientel verstärkt an - das war seinerzeit bei den Grünen nicht anders. Aber wenn so eine Partei sich nicht zerlegt, dann werden diese Psychos nach und nach verschwinden, zumindest aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Man hält halt im Moment auf jeden einzelnen dieser Typen, der irgendwo was zwitschert, drauf, um sich wieder am eigenen Gutsein delektieren zu können. Aber man sollte die eigene Häme und Selbstgerechtigkeit nicht für die Dummheit der anderen nehmen, sonst wacht man eines Tages unangenehm überrascht auf. Aber wahrscheinlich müssen die hiesigen "Intellektuellen" erst die amerikanische Erfahrung machen, bevor sie ihre geistige Völlerei beenden und wieder zu trainieren anfangen.
Ihr Loblied auf den AfD-Waehler kann ich nicht teilen.

es ist ja bekannt aus Umfragen, dass die AfD-Waehler keine Programmwaehler sind und nur an Fluechtlingen, gegen Islam und Ueberfremdung und gegen Etablissement interessiert sind.
Man muss die Wahl der AfD aktzeptieren, aber sie beileibe nicht fuer gut finden.
am Stammtisch in der Kneipe findet man viele, die sagen, AfD gewaehlt zu haben und dann kommen immer wieder die gleichen Gruende - Fluechtlingsstopp, die nehmen uns die Arbeitsplaetze weg und wir brauchen keinen Islam in Deutschand und Frauen mit Kopftuch verschandeln unsere Strassen und ja mehr Ordnung und starke Hand in Deutschland....
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Charles »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Dec 2017, 21:16)
Lindner hält der Weidel vor, sie wolle mit ihrem U-Ausschuss "Angela Merkel" die demokratische Ordnung delegitimieren. Und das will die FDP eben nicht, sie will als Opposition Kritik üben, aber nicht das System zerstören.
Warum delegitimiert ein Untersuchungsausschuss "Angela Merkel" die demokratische Ordnung?
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von pikant »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(14 Dec 2017, 22:39)

: Genau diese Überheblichkeit der AfD gegenüber, ihre permanente Dummsprechung, die dabei an den Tag gelegte Selbstgefälligkeit der Basher, deren Intellektualität nur noch in hämischer Verunglimpfung besteht und selbst kein zeugnis irgendwelcher Intellektualität liefert, genau das wird die Wählerschaft bei der Stange halten. Wäre ich überhaupt Wähler, wollte ich so eine dürftige Leistung nicht honorieren, wäre ich AfD-Wähler, würde vermutlich mein Trotz nur umso fester.
ich kann die Gruende nicht teilen, warum man AfD waehlt.
das hat nichts mit Bashing zu tun, wenn ich zb. den Islam als einen Teil von Deutschland ansehe und ich nicht die Geschichte anders beurteilen will in der Schule oder ich nicht fuer eine negative Einwanderung bin.
Wer sich den Argumenten der AfD nicht entgegensetzt, der ist fuer unsere Demokratie nach meiner Meinung kein Gewinn.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von pikant »

CaptainJack hat geschrieben:(15 Dec 2017, 02:04)

Da wurde gar nichts dargelegt! Ein paar wenige Eliten haben das entschieden.
alles nach Recht und Gesetz und auf die angekuendigte Verfassungklage warten wir heute noch - warum klagt denn die AfD nicht?
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Sextus Ironicus »

pikant hat geschrieben:(15 Dec 2017, 09:13)

Ihr Loblied auf den AfD-Waehler kann ich nicht teilen.

es ist ja bekannt aus Umfragen, dass die AfD-Waehler keine Programmwaehler sind und nur an Fluechtlingen, gegen Islam und Ueberfremdung und gegen Etablissement interessiert sind.
Man muss die Wahl der AfD aktzeptieren, aber sie beileibe nicht fuer gut finden.
am Stammtisch in der Kneipe findet man viele, die sagen, AfD gewaehlt zu haben und dann kommen immer wieder die gleichen Gruende - Fluechtlingsstopp, die nehmen uns die Arbeitsplaetze weg und wir brauchen keinen Islam in Deutschand und Frauen mit Kopftuch verschandeln unsere Strassen und ja mehr Ordnung und starke Hand in Deutschland....
Loblied? Ist die Feststellung, man kenne nicht-doofe AfD-Wähler ein Loblied auf den AfD-Wähler :?: :? :mad2:

Und am SPD-Stammtisch oder am CDU-Stammtisch ist das besser? Oder ist der Stammtisch nicht vielleicht die Metapher für undifferenziertes Denken schlechthin? Und wenn ich über 3.000 Seiten im anderen AfD-thread so durchscrolle, dann sehe ich viel Stammtisch. Das ist keine moralische Wertung, sondern lediglich eine Feststellung. Fast jeder gehört irgendwo zu einem Stammtisch (metaphorisch gesprochen). Aber man sollte die dort gesammelten "Erkenntnisse" nicht für die gesamte Realität nehmen. Die arroganten amerikanischen "Hochgehenden" sind ganz schön böse erwacht, oder?
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von CaptainJack »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Dec 2017, 02:06)

Das sieht die Bundesregierung anders als "CaptainJack".
Ja logisch, die haben ja diese fatalen Entscheidungen gefällt. :p
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Europa2050 »

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2017, 01:07)

Ich stimme dir ja im Großen und Ganzen meistens zu, aber hier (gefetteter Satz) täuschst du dich wirklich. Das Gegenteil war der Fall: Wir hatten einen sehr guten Geschichtsunterricht in den 60ern und 70ern. Die Schüler, also zumindest die aus meinen jeweiligen Schulklassen, haben sich intensiv mit der Nazizeit und allen Widerlichkeiten dieser Zeit befasst. Ich hab viele Spielfilme und Dokus zum Thema gesehen, mit Zeitzeugen gesprochen, Konzentrationslager besucht, Romane über diese Zeit gelesen. Das war bei uns jedenfalls nicht so, wie meine Freundin aus Niedersachsen mal erzählte, die auch in den 60ern in die Schule ging und sie im Geschichtsunterricht - wie sie sagte - überhaupt nichts vom Dritten Reich, dem Holocaust und dem zweiten Weltkrieg gehört hatte. Und auch in ihrem Elternhaus wurde absolut nicht über dieses Thema gesprochen. Was ich so bei uns nie erlebt habe; das war immer Thema, in der Schule, im Freundeskreis und selbstverständlich auch im Elternhaus. Und auch, wenn das immer wieder behauptet wird, ich selbst hab das Ganze nie als "verordneten Antifaschismus" empfunden, sondern immer als interessante und ehrliche Aufarbeitung dieser zwölf Nazijahre. Deswegen bin ich ja heute so entsetzt, wie wenig manche jüngere Leute über diese Zeit wissen. Kein Wunder, dass einige von denen auf so etwas wie die AfD hereinfallen.
Ich weiß nicht so recht, habe natürlich auch weder den Geschichtsunterricht der DDR noch den der BRD der 60-er Jahre genossen.
Aber die Tatsache, dass der Nationalismus bis hin zu Faschismus im ehemaligen ComeCon (nicht nur in der EX-DDR) geradezu einen Lauf hat, ist doch beängstigend.
Ich denke schon, dass da dieses „Faschisten sind die anderen, wir sind die Guten“ mitgewirkt hat, dass man sich sehr plakativ mit dem Thema beschäftigt hat. Und eben die diversen Facetten neben Holocaust und Angriffskrieg nicht so beachtet hat. Und damit den Menschen suggeriert hat, dass sie, wenn sie diese beiden Schandtaten ablehnen (was ich auch fast jedem AfD-Sympatisanten zugestehe) können sie auch gar keine Faschisten sein.
Sind denn Facetten wie zum Beispiel Heinrich Brüning, Otto Wels, Ludwig Czech, Südtirolfrage, Hitler-Stalin-Pakt wirklich adäquat aufgearbeitet worden? Oder war der einzige Antifaschismus der sozialistische?

Bis 1968 gehe ich auch davon aus, dass in der DDR besser informiert wurde, danach denke ich aber hat sich in der BRD sehr viel gedreht. Ich fürchte trotzdem, das die „staatlich verordnete Unschuld“ ein Nährboden für die ein oder andere auch hier gelesene AfD-Argumentation ist.
Ist übrigens in anderer Form auch in Österreich und Italien zu sehen, die nach eigenem historischen Narrariv ja auch Opfer und nicht Täter waren.
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von pikant »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(15 Dec 2017, 09:23)

Loblied? Ist die Feststellung, man kenne nicht-doofe AfD-Wähler ein Loblied auf den AfD-Wähler :?: :? :mad2:

Und am SPD-Stammtisch oder am CDU-Stammtisch ist das besser? Oder ist der Stammtisch nicht vielleicht die Metapher für undifferenziertes Denken schlechthin? Und wenn ich über 3.000 Seiten im anderen AfD-thread so durchscrolle, dann sehe ich viel Stammtisch. Das ist keine moralische Wertung, sondern lediglich eine Feststellung. Fast jeder gehört irgendwo zu einem Stammtisch (metaphorisch gesprochen). Aber man sollte die dort gesammelten "Erkenntnisse" nicht für die gesamte Realität nehmen. Die arroganten amerikanischen "Hochgehenden" sind ganz schön böse erwacht, oder?
ich habe Ihnen die Gruende gesagt, die ich hoere von AFD-Waehlern, warum Sie diese Partei gewaehlt haben.
ich kann diese Gruende fuer mich nicht gutheissen und darum bin ich kein Afd-Waehler und dass die AfD-Waehler doof sind, habe ich mit keinem Wort gesagt.
Warum Sie hier diese angeblich 'doofen AfD-Waehler' ins Spiel bringen entzieht sich meiner Kenntnis

Wenn man AfD-Waehlern Paroli gibt mit anderen Argumenten ist das null Bashing zu Ihrer Info!
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von pikant »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(15 Dec 2017, 09:23)

Die arroganten amerikanischen "Hochgehenden" sind ganz schön böse erwacht, oder?
hier geht es um die AfD und kann mich nicht erinnern, dass es diese Partei in Amerika gibt
Thema ist AfD und ihre Beliebtheit zu Ihrer Info :thumbup:
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von pikant »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(14 Dec 2017, 22:03)

Nach 30 Jahren geistigem Schweinshaxengenuss mit jenen drei Hoiben und nem Schnapserl spielt kein Abschluss mehr eine Rolle. Und wer dauerhaft auf gesunder Nahrung war, hatte zuvor Theologie mit Schwerpunkt Eschatologie studiert. Daher kommt es wahrscheinlich, dass die Grünen Tschenderei und Naturrecht locker miteinander vereinbaren können.
Ist hier nicht die AfD das Thema?
Thead! Umfrage - wie beliebt ist die AfD oder warum wird hier der Thread mit Gruen und Schwenshaxen vollgemuellt? :mad2: -Weinstubenniveau, denn dort darf man themenfremd und Muell posten.
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Sextus Ironicus »

pikant hat geschrieben:(15 Dec 2017, 09:39)

hier geht es um die AfD und kann mich nicht erinnern, dass es diese Partei in Amerika gibt
Thema ist AfD und ihre Beliebtheit zu Ihrer Info :thumbup:
Ja, die Fehsbukisierung setzt sich auch im Politischen durch. Der Einfachheit halber sollte man vielleicht noch, um das intellektuelle Niveau des Bashing adäquat abzubilden, einen simplen Hass-Button einrichten. Jemand postet eine AfD-Story, und alle drücken den "Find-ich-sch*ße"-Button.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von CaptainJack »

pikant hat geschrieben:(15 Dec 2017, 09:22)

alles nach Recht und Gesetz und auf die angekuendigte Verfassungklage warten wir heute noch - warum klagt denn die AfD nicht?
Man sollte sich auskennen bevor man schreibt. Das heißt Verfassungsbeschwerde. Und diese wurde von Prof. Dr. Schachtschneider gegen Merkel & Co. 2016 eingereicht aber ohne Begründung abgeschmettert. Insofern ist dein Frage obsolet.
Wie jeder nachlesen kann, geht es der AFD um einen Untersuchungsausschuss. Voraussetzung dafür sind ein Viertel der Mitglieder des BTs. Die wären machbar, wenn nicht die FDP einen Rückzieher gemacht hätte.
Hätte ich dieses Einknicken vorher geahnt, hätte ich sie wahrscheinlich nicht gewählt.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Uffzach »

[email protected] hat geschrieben:(15 Dec 2017, 02:43)

Da sieht man's wieder, entweder versteht er nicht oder er kaspert rum. Beides für eine Diskussion nicht zu gebrauchen. Sowas zieht nur am NPD-Stammtisch.
Schau, es ist so: Die Anhänger des Schuldkultes betreiben die gleiche Deutschtümelei wie die Völkischen. Der Unterschied ist lediglich, dass die Deutschtümelei der Anhänger des Schuldkultes emotional negativ unterlegt ist und die Deutschtümelei der Völkischen emotional positiv. Ich aber habe mit keiner Form von Deutschtümelei was am Hut. Dein Versuch mich wegen der Ablehnung des Schuldkultes den Völkischen zuzuordnen scheitert demzufolge. Es ist wie wenn du in einem leeren Raum etwas ergreifen wolltest. Ich bin leer von jeglicher Deutschtümelei. :)

Die rechte Politik, die ich bevorzuge und meine, ist eine reine Law-and-Order- Politik und hat mit Nationalismus oder Deutschtümelei nix zu tun.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Polibu »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Dec 2017, 03:37)

Nach Interpretation der Bundesregierung stellt der Wissenschaftliche Dienst NICHT fest, dass es an einer Rechtsgrundlage gefehlt habe und der Bericht lässt andere Fragen offen. Desweiteren weist die Bundesregierung den Vorhalt eines Mangels an demokratischer Legitimation klar zurück.
Darum geht es doch überhaupt nicht. Habe ich jetzt auch nur ansatzweise ein einziges Wort darüber verloren, dass der wissenschaftliche Dienst festgestellt hat, dass es an einer Rechtsgrundlage gefehlt hat? Bist du irgendein Bot oder so, der nur auf Schlagworte reagiert und dann vorgefertigte Antworten schreibt?
Ich habe geschrieben, dass sich der wissenschaftliches Dienst des Bundestages nicht mit der Frage beschäftigen würde, ob das Parlament hätte befragt werden müssen, wenn das Parlament befragt worden wäre. Das hat nichts, aber auch rein gar nichts mit dem zu tun, was du geschrieben hast.
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von pikant »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(15 Dec 2017, 10:17)

Ja, die Fehsbukisierung setzt sich auch im Politischen durch. Der Einfachheit halber sollte man vielleicht noch, um das intellektuelle Niveau des Bashing adäquat abzubilden, einen simplen Hass-Button einrichten. Jemand postet eine AfD-Story, und alle drücken den "Find-ich-sch*ße"-Button.
das wird doch schon gemacht und nicht nur bei AfD - die weiten des Internets sind grenzenlos ....
da wird dann von Funktionaeren der AfD purer Hass auf Linksradikale oder Linke betrieben - ist Ihnen das nicht bekannt?
gibt sogar eigene Raueme, wo man unter sich ist, und man richtig losledert von AfD-Seite...
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von pikant »

CaptainJack hat geschrieben:(15 Dec 2017, 10:18)

Man sollte sich auskennen bevor man schreibt. Das heißt Verfassungsbeschwerde. Und diese wurde von Prof. Dr. Schachtschneider gegen Merkel & Co. 2016 eingereicht aber ohne Begründung abgeschmettert. Insofern ist dein Frage obsolet.
Wie jeder nachlesen kann, geht es der AFD um einen Untersuchungsausschuss. Voraussetzung dafür sind ein Viertel der Mitglieder des BTs. Die wären machbar, wenn nicht die FDP einen Rückzieher gemacht hätte.
Hätte ich dieses Einknicken vorher geahnt, hätte ich sie wahrscheinlich nicht gewählt.
Sie haben doch hier monatelang geschrieben, dass die FDP im Bundestag einen Untersuchungsausschuss gegen Merkel in der Opposition fordert und unterstuetzt - man hat Ihnen damals schon gesagt, dass dies die FDP als liberale Partei zusammen mit der AfD nie beschliessen wird, denn fuer die FDP ist AfD Feuer und die Partei hat viel Wasser um da zu loeschen. Im Bundestag klatschen die FDPler immer mit am lautesten, wenn es gegen Afd geht - ist zu begruessen.

Verfassungsbeschwerde abgemettert, also hat Merkel verfassungskonform gehandelt :)
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Sextus Ironicus »

pikant hat geschrieben:(15 Dec 2017, 10:43)

das wird doch schon gemacht und nicht nur bei AfD - die weiten des Internets sind grenzenlos ....
da wird dann von Funktionaeren der AfD purer Hass auf Linksradikale oder Linke betrieben - ist Ihnen das nicht bekannt?
gibt sogar eigene Raueme, wo man unter sich ist, und man richtig losledert von AfD-Seite...
Sagen wir so: Die Hölle, mithin auch die Dummköpfe, sind immer die anderen.

Und was mir auch bekannt ist: Funktionäre und Wähler aller Parteien nehmen sich nichts. Parteien ziehen ganz bestimmte Leute an, und nach oben setzt sich jeweils ein ähnlicher Typus durch. Und im Schnitt sind die Wähler aller Parteien ziemlich gleich gescheit oder dumm. Eben abhängig davon, was der jeweilige Wähler sagt. Und das jemand meint, selbst dumm zu sein, ist nicht zu erwarten. Daher muss man ja auch nicht argumentieren, sondern kann sich den erwähnten Schweinsbraten mit den Bieren reinziehen.
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von pikant »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(15 Dec 2017, 10:53)

Sagen wir so: Die Hölle, mithin auch die Dummköpfe, sind immer die anderen.
das behaupten hier nur Sie!
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Sextus Ironicus »

pikant hat geschrieben:(15 Dec 2017, 10:56)

das behaupten hier nur Sie!
Das sagt Sartre (ohne den Dummkopf, der stammt tatsächlich von mir. Und ich behaupte das so lange, bis ich mal auf intellektuell ansprechende AfD-Kritik stoße. Abr vermutlich ist die Chance, dass Gauland noch Kanzler wird, größer :D Ist jedenfalls mein Eindruck.
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von pikant »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(15 Dec 2017, 11:01)

Das sagt Sartre (ohne den Dummkopf, der stammt tatsächlich von mir..
und damit haben Sie meine Einschaetzung bestaeitgt.
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Sextus Ironicus »

pikant hat geschrieben:(15 Dec 2017, 11:03)

und damit haben Sie meine Einschaetzung bestaeitgt.
dito :D
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
CaptainJack

Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von CaptainJack »

pikant hat geschrieben:(15 Dec 2017, 10:47)

Sie haben doch hier monatelang geschrieben, dass die FDP im Bundestag einen Untersuchungsausschuss gegen Merkel in der Opposition fordert und unterstuetzt - man hat Ihnen damals schon gesagt, dass dies die FDP als liberale Partei zusammen mit der AfD nie beschliessen wird, denn fuer die FDP ist AfD Feuer und die Partei hat viel Wasser um da zu loeschen. Im Bundestag klatschen die FDPler immer mit am lautesten, wenn es gegen Afd geht - ist zu begruessen.

Verfassungsbeschwerde abgemettert, also hat Merkel verfassungskonform gehandelt :)
Unsinn! Wenn einer plant, zu heiraten, lässt er das ja auch nicht, nur weil auch sein Feind plant, zu heiraten. :p
Dein letzter Satz hat übrigens ein bisschen was von englischem Humor. Nicht umsonst hast du diesen mit einem Smiley untermalt. :p
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von pikant »

CaptainJack hat geschrieben:(15 Dec 2017, 11:20)

Unsinn! Wenn einer plant, zu heiraten, lässt er das ja auch nicht, nur weil auch sein Feind plant, zu heiraten. :p
Dein letzter Satz hat übrigens ein bisschen was von englischem Humor. Nicht umsonst hast du diesen mit einem Smiley untermalt. :p
das sind die Fakten und ein Untersuchtungsausschuss gegen die Fluechtlingspolitik von Merkel ist weit und breit nicht in Sicht.
vergeudete Zeit und Zeit ist fuer die Parlamentarier ist knapp.
Das merken jetzt auch die Afdler, denn gestern und vorgestern waren ihre Reihen im Bundestag meist mehr als halbleer....
CaptainJack

Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von CaptainJack »

pikant hat geschrieben:(15 Dec 2017, 11:24)

das sind die Fakten und ein Untersuchtungsausschuss gegen die Fluechtlingspolitik von Merkel ist weit und breit nicht in Sicht.
vergeudete Zeit und Zeit ist fuer die Parlamentarier ist knapp.
Das merken jetzt auch die Afdler, denn gestern und vorgestern waren ihre Reihen im Bundestag meist mehr als halbleer....
Besser halbleer, als leer.
Was ich bis jetzt so festgestellt habe ... die AFDler rocken den BT, der Mehltau wird weggeblasen. :thumbup:
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von JJazzGold »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(15 Dec 2017, 08:57)

Wofür oder wogegen ist das jetzt ein Argument? Die wenigen bekennenden AfD-Wähler, die ich persönlich kenne, fallen in intellektueller Hinsicht ganz bestimmt nicht nach unten ab gegenüber den Grün- oder Linkswählern aus meiner Bekanntschaft. Und dass die AfD ein schlechtes Programm hat (hat denn wer ein intellektuell ansprechendes?) und trotzdem gewählt wird, könnte man, sofern man an Wählerstimmen interessiert ist, ja auch einmal zum Ansporn nehmen, über sich selbst nachzudenken (also als Partei). Aber hier fehlt's halt an Personal. An intellektuellem Personal, das in der Lage wäre, ein bisschen die geistigen Zeichen der Zeit zu verstehen.

Wie auch immer: Mein Punkt war lediglich der Hinweis, dass die AfDler nicht dümmer oder klüger sind als die Mitglieder anderer Parteien auch. wie alle neue radikalen Partikularthemenparteien zieht natürlich auch die AfD erst einmal ein ganz bestimmtes psychisch verfasstes Klientel verstärkt an - das war seinerzeit bei den Grünen nicht anders. Aber wenn so eine Partei sich nicht zerlegt, dann werden diese Psychos nach und nach verschwinden, zumindest aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Man hält halt im Moment auf jeden einzelnen dieser Typen, der irgendwo was zwitschert, drauf, um sich wieder am eigenen Gutsein delektieren zu können. Aber man sollte die eigene Häme und Selbstgerechtigkeit nicht für die Dummheit der anderen nehmen, sonst wacht man eines Tages unangenehm überrascht auf. Aber wahrscheinlich müssen die hiesigen "Intellektuellen" erst die amerikanische Erfahrung machen, bevor sie ihre geistige Völlerei beenden und wieder zu trainieren anfangen.
Das ist mein persönliches Argument, mich mit AfD Mitgliedern oder Wählern nicht mehr auseinander zu setzen. Die kennen in der Regel nur ein bis drei Themen, Flüchtlinge, Merkel muss weg und Anti EU Haltung, garniert mit Lobpreisung für Orban und Kaczyński.
Ob sie sich damit selbst intellektuell einschränken, oder ob sie so eingeschränkt sind, interessiert mich nicht und ich lasse mir weder politisch, noch gesellschaftlich oktroyieren, mich damit auseinander zu setzen. Sollen sie sich meinetwegen weiterhin als Opfer gerieren.
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von JJazzGold »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Dec 2017, 08:55)

Ich hab im Vorfeld der BT-Wahl mal an einem AfD-Stand den AfD-Mann zu Thema EU und Frieden in Europa angesprochen.
Der kam massiv ins Schwimmen und widersprach sich ständig, ob unsere Europäischen Nachbarn jetzt Blutsauger am deutschen Volk sind oder Verbündete gegen die islamische Überfremdung oder sonst was... . Trotzdem fand er Konkurrenz zwischen den Staaten besser als Kooperation, weil das ja in der Marktwirtschaft auch so sei. Multilateralismus kannte er nicht, muss ein linksgrünversiffter Kampfbegriff sein.

Hat Spaß gemacht :D - und ganz kostenlos :thumbup:

Wenn du es dir antun möchtest, dann frag zur Landtagswahl 2018 am AfD Stand nach der Finanzierung des Bürgergelds, aber nimm am besten die entsprechende Seite AfD Programms mit, um nachzuweisen, dass dies im AfD Programm aufgeführt wird, oder frag nach der Ausgestaltung des Bildungspakets à la AfD. Ich kann dir jetzt schon sagen, was du hörst - “aber die Flüchtlinge“. ;)
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Sextus Ironicus »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Dec 2017, 11:58)

Das ist mein persönliches Argument, mich mit AfD Mitgliedern oder Wählern nicht mehr auseinander zu setzen. Die kennen in der Regel nur ein bis drei Themen, Flüchtlinge, Merkel muss weg und Anti EU Haltung, garniert mit Lobpreisung für Orban und Kaczyński.
Ob sie sich damit selbst intellektuell einschränken, oder ob sie so eingeschränkt sind, interessiert mich nicht und ich lasse mir weder politisch, noch gesellschaftlich oktroyieren, mich damit auseinander zu setzen. Sollen sie sich meinetwegen weiterhin als Opfer gerieren.
Das ist auch völlig ok. Nur können die Parteien, falls sie ein paar Millionen wähler wieder zurückgewinnen wollen, sich eben dem Diskurs nicht verweigern. Demokratie ist halt auch Arbeit, und irgendwann sollte man halt verstehen, dass reines moralisches Disqualifizieren des Gegners die Sache verhärtet. Aber wenn man die Menschen nicht mehr braucht, geht das schon. Nur darf man sich dann umgekehrt auch nicht immer als Opfer des AfD-Diffamierens darstellen. So sehe ich das halt aus dem Beobachterstuhl.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Tomaner »

Polibu hat geschrieben:(15 Dec 2017, 01:22)

Also ich kenne mich sehr gut aus über die Jahre 33-45. Und genau deshalb weiss ich auch, dass es völliger Schwachsinn ist, wenn die AfD mit dieser Zeit in Verbindung gebracht wird. Das sind böswillige Verleumdungen, um einen politischen Gegner zu diffamieren. Die AfD hat mit dieser Zeit nichts, aber auch rein gar nichts zu tun. Denkst du als 100%iger Israelfreund würde ich eine Partei wählen, die an die NS-Zeit erinnert? NIEMALS.
Und wenn du hier solche Behauptungen aufstellst, dann zeigt das eigentlich nur, dass euer Unterricht absolut unterirdisch war oder du einfach nicht aufgepasst hast. Ja, die AfD ist nationalistisch, ähnlich wie Trump oder Putin oder aber auch Israel. Aber das ist doch kein Verbrechen. Das kann man gut finden. Man kann es aber auch lassen. Aber schlimm ist das auf keinen Fall.

Oder willst du behaupten, dass die nationalistische Einstellung der Nazis schlimm war? Nein, auf keinen Fall. Aber ihre Rassenlehre war schlimm, ihre Brutalität und Abartigkeit war schlimm. Die Massenmorde waren schlimm. Diese geisteskranke Denken über ein Deutsches Großreich war schlimm. Europa und die ganze Welt ins Chaos zu stürzen und Millionen Menschen zu ermorden war schlimm.

Willst du all das der AfD unterstellen?
Oder willst du behaupten, dass die nationalistische Einstellung der Nazis schlimm war? Nein, auf keinen Fall.

Wenn also Nazis dies oder jenes nicht gemacht hätten wären sie ganz ok gewesen? Was tischt du und da für einen Unsinn auf? Es war eine Idologie und ist es bis heute, die man in ihrer Gesamtheit sehen muß und die in Hitlers "mein Kampf" auch so beschrieben wurde. Diese fängt schon damit an, Nazis sehen sich als selbsternannte Elite, die alleine bestimmen was für jeden Gut ist und für sich selbst gelten alle Regeln nicht. Man könnte auch die Zahl der Ausländer vergleichen, die unter Hitler nach Deutschland kamen, mit der Zahl unter Merkel. Unter Hitler waren es 7 bis 8 Millionen. Niemand aus diesen rechtsradikalen Kreisen kritisiert diese Zahl unter Hitler, den es geht um etwas ganz anderes. Den selbst Nazis haben nichts gegen Ausländer, wenn man mit ihnen tun darf was man will, also auch zu Tote arbeite lassen oder gleich umbringen, schlagen, verhöhnen und als Untermenschen betrachten. Dies Ansichten werden doch nicht dadurch besser, hätten Nazis unter Hitler nicht die von dir beschrieben Verbrechen verübt. Es ist einfach nur mies, Nationalismus unter Nazis reinwaschen zu wollen, dadurch das man einiges ausklammert, was aber zur Insgesamtheit gehört. Das eine wäre ohne das andere gar nicht möglich gewesen und nur dieser Nationalismus ermöglichte erst diese Verbrechen, was unter liberaler Denkweise unmöglich gewesen wäre.
Nazis bestimmen in ihren Nationalwahn nach Willkür wer Mitglied einer Volksgemeinschaft ist und wer nicht und dazu gehören eben auch nicht ihre politischen Gegner. In ihren nationalem Wahn haben sie erst mal politisch Andersdenkende umgebracht und in KZs gesperrt, was du anscheinend gut findest.
Was jetzt AfD betrifft, stehen sie genau vor dem gleichen Problem, den das was die wollen, läst sich ohne Polizeistaatbedingungen gar nicht durchsetzen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Tomaner »

Polibu hat geschrieben:(15 Dec 2017, 01:22)

Also ich kenne mich sehr gut aus über die Jahre 33-45. Und genau deshalb weiss ich auch, dass es völliger Schwachsinn ist, wenn die AfD mit dieser Zeit in Verbindung gebracht wird. Das sind böswillige Verleumdungen, um einen politischen Gegner zu diffamieren. Die AfD hat mit dieser Zeit nichts, aber auch rein gar nichts zu tun. Denkst du als 100%iger Israelfreund würde ich eine Partei wählen, die an die NS-Zeit erinnert? NIEMALS.
Und wenn du hier solche Behauptungen aufstellst, dann zeigt das eigentlich nur, dass euer Unterricht absolut unterirdisch war oder du einfach nicht aufgepasst hast. Ja, die AfD ist nationalistisch, ähnlich wie Trump oder Putin oder aber auch Israel. Aber das ist doch kein Verbrechen. Das kann man gut finden. Man kann es aber auch lassen. Aber schlimm ist das auf keinen Fall.

Oder willst du behaupten, dass die nationalistische Einstellung der Nazis schlimm war? Nein, auf keinen Fall. Aber ihre Rassenlehre war schlimm, ihre Brutalität und Abartigkeit war schlimm. Die Massenmorde waren schlimm. Diese geisteskranke Denken über ein Deutsches Großreich war schlimm. Europa und die ganze Welt ins Chaos zu stürzen und Millionen Menschen zu ermorden war schlimm.

Willst du all das der AfD unterstellen?
Oder willst du behaupten, dass die nationalistische Einstellung der Nazis schlimm war? Nein, auf keinen Fall.

Wenn also Nazis dies oder jenes nicht gemacht hätten wären sie ganz ok gewesen? Was tischt du und da für einen Unsinn auf? Es war eine Idologie und ist es bis heute, die man in ihrer Gesamtheit sehen muß und die in Hitlers "mein Kampf" auch so beschrieben wurde. Diese fängt schon damit an, Nazis sehen sich als selbsternannte Elite, die alleine bestimmen was für jeden Gut ist und für sich selbst gelten alle Regeln nicht. Man könnte auch die Zahl der Ausländer vergleichen, die unter Hitler nach Deutschland kamen, mit der Zahl unter Merkel. Unter Hitler waren es 7 bis 8 Millionen. Niemand aus diesen rechtsradikalen Kreisen kritisiert diese Zahl unter Hitler, den es geht um etwas ganz anderes. Den selbst Nazis haben nichts gegen Ausländer, wenn man mit ihnen tun darf was man will, also auch zu Tote arbeite lassen oder gleich umbringen, schlagen, verhöhnen und als Untermenschen betrachten. Dies Ansichten werden doch nicht dadurch besser, hätten Nazis unter Hitler nicht die von dir beschrieben Verbrechen verübt. Es ist einfach nur mies, Nationalismus unter Nazis reinwaschen zu wollen, dadurch das man einiges ausklammert, was aber zur Insgesamtheit gehört. Das eine wäre ohne das andere gar nicht möglich gewesen und nur dieser Nationalismus ermöglichte erst diese Verbrechen, was unter liberaler Denkweise unmöglich gewesen wäre.
Nazis bestimmen in ihren Nationalwahn nach Willkür wer Mitglied einer Volksgemeinschaft ist und wer nicht und dazu gehören eben auch nicht ihre politischen Gegner. In ihren nationalem Wahn haben sie erst mal politisch Andersdenkende umgebracht und in KZs gesperrt, was du anscheinend gut findest.
Was jetzt AfD betrifft, stehen sie genau vor dem gleichen Problem, den das was die wollen, läst sich ohne Polizeistaatbedingungen gar nicht durchsetzen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Polibu »

Tomaner hat geschrieben:(15 Dec 2017, 12:31)

Oder willst du behaupten, dass die nationalistische Einstellung der Nazis schlimm war? Nein, auf keinen Fall.

Wenn also Nazis dies oder jenes nicht gemacht hätten wären sie ganz ok gewesen? Was tischt du und da für einen Unsinn auf? Es war eine Idologie und ist es bis heute, die man in ihrer Gesamtheit sehen muß und die in Hitlers "mein Kampf" auch so beschrieben wurde. Diese fängt schon damit an, Nazis sehen sich als selbsternannte Elite, die alleine bestimmen was für jeden Gut ist und für sich selbst gelten alle Regeln nicht. Man könnte auch die Zahl der Ausländer vergleichen, die unter Hitler nach Deutschland kamen, mit der Zahl unter Merkel. Unter Hitler waren es 7 bis 8 Millionen. Niemand aus diesen rechtsradikalen Kreisen kritisiert diese Zahl unter Hitler, den es geht um etwas ganz anderes. Den selbst Nazis haben nichts gegen Ausländer, wenn man mit ihnen tun darf was man will, also auch zu Tote arbeite lassen oder gleich umbringen, schlagen, verhöhnen und als Untermenschen betrachten. Dies Ansichten werden doch nicht dadurch besser, hätten Nazis unter Hitler nicht die von dir beschrieben Verbrechen verübt. Es ist einfach nur mies, Nationalismus unter Nazis reinwaschen zu wollen, dadurch das man einiges ausklammert, was aber zur Insgesamtheit gehört. Das eine wäre ohne das andere gar nicht möglich gewesen und nur dieser Nationalismus ermöglichte erst diese Verbrechen, was unter liberaler Denkweise unmöglich gewesen wäre.
Nazis bestimmen in ihren Nationalwahn nach Willkür wer Mitglied einer Volksgemeinschaft ist und wer nicht und dazu gehören eben auch nicht ihre politischen Gegner. In ihren nationalem Wahn haben sie erst mal politisch Andersdenkende umgebracht und in KZs gesperrt, was du anscheinend gut findest.
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Nationalkonservative sind also gleichzusetzen mit den Nazis aus dem dritten Reich?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Europa2050 »

Tomaner hat geschrieben:(15 Dec 2017, 12:32)

Oder willst du behaupten, dass die nationalistische Einstellung der Nazis schlimm war? Nein, auf keinen Fall.

...
Oh ja, da hat es mich gerade genau so geschüttelt wie Dich.

Und vermutlich waren die italienischen Faschisten gar keine Faschisten, weil die ja ohne deutsche Nachhilfe gar nichts gegen die Juden gehabt hätten.

Nationalismus - egal von wem - ist und war der Anfang allen Übels. Und genau deshalb sollte die AfD unwählbar sein - ihre Gedankenwelt führte schon immer zu Einschränkungen in Rechtsstaatlichkeit, Lebensqualität und Wohlstand bis hin zum Krieg. Warum sollte es also dieses Mal anders sein?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Europa2050 »

Polibu hat geschrieben:(15 Dec 2017, 12:44)

Nationalkonservative sind also gleichzusetzen mit den Nazis aus dem dritten Reich?
Nein, die Gedankenwelt der Nationalisten hat den WK1 ausgelöst, die der Nazis den WK2.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Polibu »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Dec 2017, 12:48)

Nein, die Gedankenwelt der Nationalisten hat den WK1 ausgelöst, die der Nazis den WK2.
Das ist völliger Unsinn. Die Menschenfeindlichkeit, die Rassenlehre, die Überheblichkeit und Arroganz haben diese Kriege ausgelöst. Die Meinung, dass die Arier die sauberste und beste Rasse wären hat für den zweiten Weltkrieg gesorgt. Größenwahn etc.

Aber ganz bestimmt nicht der Nationalismus. Dann würde aber noch so manch ein anderes Land auf dieser Welt Weltkriege anzetteln. Was du hier von dir gibst ist ganz gefährlich.
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von schelm »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Dec 2017, 11:58)

Das ist mein persönliches Argument, mich mit AfD Mitgliedern oder Wählern nicht mehr auseinander zu setzen. Die kennen in der Regel nur ein bis drei Themen, Flüchtlinge, Merkel muss weg und Anti EU Haltung, garniert mit Lobpreisung für Orban und Kaczyński.
Ob sie sich damit selbst intellektuell einschränken, oder ob sie so eingeschränkt sind, interessiert mich nicht und ich lasse mir weder politisch, noch gesellschaftlich oktroyieren, mich damit auseinander zu setzen. Sollen sie sich meinetwegen weiterhin als Opfer gerieren.
Intellektuelle Redlichkeit würde bereits voraussetzen nicht pauschal von " Anti EU Haltung " zu sprechen, sondern einer Antihaltung gegenüber bestimmten Modalitäten innerhalb der Struktur der gegenwärtigen EU. Dies geflissentlich wegzulassen belegt erneut den Anspruch der Deutungshoheit darüber, wie die EU zu sein hat.

Der Anspruch der Deutungshoheit gegenüber Sachverhalten, die täglich demokratisch auszuhandeln wären (...), kann allerdings keine Grundlage für einen Diskurs sein.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(15 Dec 2017, 11:35)

Was ich bis jetzt so festgestellt habe ... die AFDler rocken den BT, der Mehltau wird weggeblasen. :thumbup:
Dann zeig doch mal, was du so festgestellt hast. :)
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

CaptainJack hat geschrieben:(15 Dec 2017, 11:35)

Was ich bis jetzt so festgestellt habe ... die AFDler rocken den BT, der Mehltau wird weggeblasen.
:D

Als Satire nicht schlecht, aber Du meinst das ja wieder mal ernst ... :dead:
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von JJazzGold »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(15 Dec 2017, 12:08)

Das ist auch völlig ok. Nur können die Parteien, falls sie ein paar Millionen wähler wieder zurückgewinnen wollen, sich eben dem Diskurs nicht verweigern. Demokratie ist halt auch Arbeit, und irgendwann sollte man halt verstehen, dass reines moralisches Disqualifizieren des Gegners die Sache verhärtet. Aber wenn man die Menschen nicht mehr braucht, geht das schon. Nur darf man sich dann umgekehrt auch nicht immer als Opfer des AfD-Diffamierens darstellen. So sehe ich das halt aus dem Beobachterstuhl.
Bleibt die Frage, wie man diese Wähler zurück gewinnen will, mit welchen Mitteln?
Nehmen wir als Beispiel die gängige Forderung, “Merkel muss weg“. Wie wollen sie dieser dogmatischen Forderung per Diskurs begegnen?

Auf politischer Ebene gebe ich Ihnen recht, da waren mir einige Aussagen auch zu platt. Der Partei AfD sollte inhaltlich begegnet werden. Das Problem ist, dass die AfD zwar einige Inhalte zu Papier gebracht hat, aber diese selbst nicht in Diskurs bringt, sondern ausschließlich plakativ aufreizende Sätze in die Menge wirft, sowohl ausserhalb, als jetzt auch innerhalb des Bundestags. Da frage ich mich, auf welcher Basis der inhaltliche Diskurs stattfinden soll?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Selina »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Dec 2017, 09:29)

Ich weiß nicht so recht, habe natürlich auch weder den Geschichtsunterricht der DDR noch den der BRD der 60-er Jahre genossen.
Aber die Tatsache, dass der Nationalismus bis hin zu Faschismus im ehemaligen ComeCon (nicht nur in der EX-DDR) geradezu einen Lauf hat, ist doch beängstigend.
Ich denke schon, dass da dieses „Faschisten sind die anderen, wir sind die Guten“ mitgewirkt hat, dass man sich sehr plakativ mit dem Thema beschäftigt hat. Und eben die diversen Facetten neben Holocaust und Angriffskrieg nicht so beachtet hat. Und damit den Menschen suggeriert hat, dass sie, wenn sie diese beiden Schandtaten ablehnen (was ich auch fast jedem AfD-Sympatisanten zugestehe) können sie auch gar keine Faschisten sein.
Sind denn Facetten wie zum Beispiel Heinrich Brüning, Otto Wels, Ludwig Czech, Südtirolfrage, Hitler-Stalin-Pakt wirklich adäquat aufgearbeitet worden? Oder war der einzige Antifaschismus der sozialistische?

Bis 1968 gehe ich auch davon aus, dass in der DDR besser informiert wurde, danach denke ich aber hat sich in der BRD sehr viel gedreht. Ich fürchte trotzdem, das die „staatlich verordnete Unschuld“ ein Nährboden für die ein oder andere auch hier gelesene AfD-Argumentation ist.
Ist übrigens in anderer Form auch in Österreich und Italien zu sehen, die nach eigenem historischen Narrariv ja auch Opfer und nicht Täter waren.
Ganz klares Nein. Diese Geschichtsvermittlung war niemals "plakativ" und ohne "Facetten". Im Gegenteil: Wir lernten, dass der antifaschistische Widerstand weit über Stauffenberg und co. hinaus ging. Das wird heute ja meistens ausgeblendet, dass das schon eine sehr breite Bewegung war, wenn auch erfolglos, dass da auch Kommunisten, Sozialdemokraten und Kirchenleute an vorderster Stelle gegen die Nazis gekämpft haben, von denen der größte Teil im KZ landete. Nur wurden nicht alle gleichermaßen gewürdigt. Bis heute gibt es da Defizite. Niemand vermittelte da, dass der "einzige Antifaschismus der sozialistische" ist. Sorry, aber das ist so ein typisches Schwarz-Weiß-Klischee aus der Zeit des Kalten Krieges. Wer sich engagierte und wer das wollte, konnte vieles erfahren, lesen und sehen, über den Geschichtsunterricht hinaus. Und ganz sicher gab es in der DDR eine andere Aufarbeitung der Nazizeit als in der damaligen BRD. Ich sage gar nicht, die bessere. Einfach eine andere. Und weggelassen wurde da nichts. Das einzige, was Mitschüler oft kritisierten, war die Masse an Lehrveranstaltungen zum Antifaschismus. Das nervte dann einige und für die verkehrte sich die gute Absicht sicher ins Gegenteil. Bei mir war das nicht der Fall, da es meine Eltern und Lehrer gut verstanden, mich anhand von Einzelschicksalen (beschrieben in Literatur und Film) immer aufs Neue zu interessieren an diesem Thema. Besonders lehrreich, gut gemacht und erschütternd der US-Spielfilm mit internationaler Beteiligung, "Das Narrenschiff" (Regie Stanley Kramer). Oder auch der französische Film "Monsieur Klein" mit Delon oder "Das alte Gewehr" mit Romy Schneider und Philippe Noiret, Filme, die wir in den 60ern und 70ern neben vielen anderen, auch eigenen, im DDR-Kino sahen. Übrigens: Die kann ich heute immer noch wärmstens empfehlen :)

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Narrenschiff_(Film)

https://de.wikipedia.org/wiki/Monsieur_Klein

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_alte_Gewehr

PS: Und was die Hinwendung zur AfD anbelangt, dafür muss man die Gründe vorwiegend nach der Wende suchen, in den gravierenden Fehlern des Einigungsprozesses, die massenhaft Leuten (nach einer kurzen revolutionären Wenden-Phase) den Eindruck vermittelten, dass sie niemand brauche, dass sie keine Mitsprache-Möglichkeiten hätten und dass "die da oben" sowieso nicht interessiert, was "das Volk" denkt... etcpp. Aber Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gab es natürlich auch in der DDR, genauso wie in Westdeutschland.
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von JJazzGold »

schelm hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:26)

Intellektuelle Redlichkeit würde bereits voraussetzen nicht pauschal von " Anti EU Haltung " zu sprechen, sondern einer Antihaltung gegenüber bestimmten Modalitäten innerhalb der Struktur der gegenwärtigen EU. Dies geflissentlich wegzulassen belegt erneut den Anspruch der Deutungshoheit darüber, wie die EU zu sein hat.

Der Anspruch der Deutungshoheit gegenüber Sachverhalten, die täglich demokratisch auszuhandeln wären (...), kann allerdings keine Grundlage für einen Diskurs sein.
Wo nur plakative Anti EU Haltung vorhanden ist, erübrigt sich für mich jede weitere Diskussion.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Europa2050 »

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:42)

Ganz klares Nein. Diese Geschichtsvermittlung war niemals "plakativ" und ohne "Facetten". Im Gegenteil: Wir lernten, dass der antifaschistische Widerstand weit über Stauffenberg und co. hinaus ging. Das wird heute ja meistens ausgeblendet, dass das schon eine sehr breite Bewegung war, wenn auch erfolglos, dass da auch Kommunisten, Sozialdemokraten und Kirchenleute an vorderster Stelle gegen die Nazis gekämpft haben, von denen der größte Teil im KZ landete. Nur wurden nicht alle gleichermaßen gewürdigt. Bis heute gibt es da Defizite. Niemand vermittelte da, dass der "einzige Antifaschismus der sozialistische" ist. Sorry, aber das ist so ein typisches Schwarz-Weiß-Klischee aus der Zeit des Kalten Krieges. Wer sich engagierte und wer das wollte, konnte vieles erfahren, lesen und sehen, über den Geschichtsunterricht hinaus. Und ganz sicher gab es in der DDR eine andere Aufarbeitung der Nazizeit als in der damaligen BRD. Ich sage gar nicht, die bessere. Einfach eine andere. Und weggelassen wurde da nichts. Das einzige, was Mitschüler oft kritisierten, war die Masse an Lehrveranstaltungen zum Antifaschismus. Das nervte dann einige und für die verkehrte sich die gute Absicht sicher ins Gegenteil. Bei mir war das nicht der Fall, da es meine Eltern und Lehrer gut verstanden, mich anhand von Einzelschicksalen (beschrieben in Literatur und Film) immer aufs Neue zu interessieren an diesem Thema. Besonders lehrreich, gut gemacht und erschütternd der US-Spielfilm mit internationaler Beteiligung, "Das Narrenschiff" (Regie Stanley Kramer). Oder auch der französische Film "Monsieur Klein" mit Delon oder "Das alte Gewehr" mit Romy Schneider und Philippe Noiret, Filme, die wir in den 60ern und 70ern neben vielen anderen, auch eigenen, im DDR-Kino sahen. Übrigens: Die kann ich heute immer noch wärmstens empfehlen :)

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Narrenschiff_(Film)

https://de.wikipedia.org/wiki/Monsieur_Klein

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_alte_Gewehr

PS: Und was die Hinwendung zur AfD anbelangt, dafür muss man die Gründe vorwiegend nach der Wende suchen, in den gravierenden Fehlern des Einigungsprozesses, die massenhaft Leuten (nach einer kurzen revolutionären Wenden-Phase) den Eindruck vermittelten, dass sie niemand brauche, dass sie keine Mitsprache-Möglichkeiten hätten und dass "die da oben" sowieso nicht interessiert, was "das Volk" denkt... etcpp. Aber Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gab es natürlich auch in der DDR, genauso wie in Westdeutschland.
Dir glaube ich das jederzeit, Du bist interessiert und informiert, auch über Richtungen, die nicht Deiner entsprechen. Du wirst aber auch keine Nationalisten wählen, egal ob sie AfD heißen oder anders.

Aber was mir halt zu Denken gibt: Die AfD ist ja kein ostdeutsches Phänomen, sondern nur eine Kopie von PiS, ODS, Fidesz, Svoboda (auch wenn sie die nicht mögen) oder Jedinaja Rossija.
Die hatten alle keine Wiedervereinigung, sondern gingen ihren eigenen Weg. Nur bis 1989 hatten sie alle ein ähnliches Politisches System. Und waren alle „die Guten“, egal wo sie 1939-45 standen.
Vielleicht ist es aber auch ganz anders :?:
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

Charles hat geschrieben:(15 Dec 2017, 09:16)

Warum delegitimiert ein Untersuchungsausschuss "Angela Merkel" die demokratische Ordnung?
Das hat Lindner in dem beigefügten Video doch sehr hübsch erläutert. Es kann einer staatstragenden Partei nicht darum gehen, die Regierung zu diskreditieren. Ein U-Ausschuss ist für Schlußfolgerungen und zur Aufklärung da, nicht für einen Wahlkampf mit anderen Mitteln und nicht für "Dirty Campaigning".
Wer sich in Wallung bringen möchte, kann sich doch einen Merkel-Galgen kaufen - die werden jetzt kommerziell vertrieben.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

CaptainJack hat geschrieben:(15 Dec 2017, 09:25)

Ja logisch, die haben ja diese fatalen Entscheidungen gefällt. :p
Man wollte keine Tote haben, was durchaus nachvollziehbar ist.
Nachvollziehbar ist aber auch, ein gutes Flüchtlings- und Immigrationsmanagement haben zu wollen. Am besten verzahnt mit einer stringenten Außen- und Sicherheitspolitik, die darum bemüht ist, die Krisenpunkte um Europa herum einzudämmen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von DarkLightbringer »

Polibu hat geschrieben:(15 Dec 2017, 10:34)

Darum geht es doch überhaupt nicht. Habe ich jetzt auch nur ansatzweise ein einziges Wort darüber verloren, dass der wissenschaftliche Dienst festgestellt hat, dass es an einer Rechtsgrundlage gefehlt hat? Bist du irgendein Bot oder so, der nur auf Schlagworte reagiert und dann vorgefertigte Antworten schreibt?
Ich habe geschrieben, dass sich der wissenschaftliches Dienst des Bundestages nicht mit der Frage beschäftigen würde, ob das Parlament hätte befragt werden müssen, wenn das Parlament befragt worden wäre. Das hat nichts, aber auch rein gar nichts mit dem zu tun, was du geschrieben hast.
Das ist ein Zirkulärschluß. Man ist nicht deshalb mit etwas beschäftigt, weil die Beschäftigung gegenstandslos wäre. Das Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes ist so eine Art Sammlung verschiedener Rechtsmeinungen, es ist nicht eindeutig in der Position, sofern es überhaupt eine Position beabsichtigt.
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Selina
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Selina »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Dec 2017, 15:00)

Dir glaube ich das jederzeit, Du bist interessiert und informiert, auch über Richtungen, die nicht Deiner entsprechen. Du wirst aber auch keine Nationalisten wählen, egal ob sie AfD heißen oder anders.

Aber was mir halt zu Denken gibt: Die AfD ist ja kein ostdeutsches Phänomen, sondern nur eine Kopie von PiS, ODS, Fidesz, Svoboda (auch wenn sie die nicht mögen) oder Jedinaja Rossija.
Die hatten alle keine Wiedervereinigung, sondern gingen ihren eigenen Weg. Nur bis 1989 hatten sie alle ein ähnliches Politisches System. Und waren alle „die Guten“, egal wo sie 1939-45 standen.
Vielleicht ist es aber auch ganz anders :?:
Interessantes Thema. Gehört ja auch irgendwo dazu zum Thread, denke ich ;) Ja, stimmt, eine Wiedervereinigung hatten die alle nicht, aber dennoch gehören sie alle (Ungarn, Tschechien, Ukraine, Polen, Russland) zu den Staaten des ehemaligen Warschauer Vertrages, zum früheren sozialistischen Lager. Wenn auch damals zum Teil in anderer staatlicher Struktur. Und alle machten diese "Wende", den Fall des Eisernen Vorhanges mit. Was einerseits Demokratie und Freiheit mit sich brachte, aber eben andererseits auch ein Zurückgeworfensein auf sich selbst. Internationale Wirtschaftsverbindungen in diesem Lager, die jahrzehntelang sehr stark waren, brachen schlagartig weg, neue Westverbindungen gab es noch keine, entwickelten sich erst allmählich. Die Volkswirtschaften existierten auf einmal nicht mehr, der Markt war verschwunden. Das alles hatte tiefgehende Auswirkungen auf die Menschen. Sie lernten auf einmal eine soziale Unsicherheit kennen, die für sie bis dato nicht denkbar war. Es gab eine Spaltung der Gesellschaften in die, die es "geschafft" hatten und sich unter den völlig veränderten Bedingungen (zum Teil auch durch alte und neue Vetternwirtschaft) sanierten und Reichtum anhäuften. Und in die, die zu den vielen Verlierern dieser "Wende" gehörten. Dazwischen natürlich noch jede Menge Grauschattierungen, logisch. Und diese krassen Gegensätze, die man besonders deutlich in den Hauptstädten der ehemaligen sozialistischen Staaten sieht, hatten politische Konsequenzen: Starke Verunsicherung, Flucht ins Heimatgefühl, zurück zu "Mütterchen Russland", starke Hinwendung zu Volk und Vaterland, zu Ethnie und "eigener Kultur", all das gehört dazu. Und all das beförderte die Gründung der von dir genannten "Bewegungen" und Parteien. Aber ich sag mal genau wie du: "Vielleicht ist es aber auch ganz anders" ;)
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Sextus Ironicus
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von Sextus Ironicus »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:41)

Bleibt die Frage, wie man diese Wähler zurück gewinnen will, mit welchen Mitteln?
Nehmen wir als Beispiel die gängige Forderung, “Merkel muss weg“. Wie wollen sie dieser dogmatischen Forderung per Diskurs begegnen?


Indem ich sage: Ja, ist meine Ansicht auch. In "meinem" demokratischen System gäbe es für Ämter und Mandate eine zeitliche Begrenzung. Für einen Kanzler wäre nach zwei Legislaturperioden (die auf 5 Jahre zu verlängern wäre) Schluss, für Abgeordnete ebenfalls nach 10 Jahren. Ansonsten ist eine solche Forderung, es müsse irgendwer weg, Teil des politischen Streits. Wer sie äußert, drückt damit erst einmal aus, dass er ein Gespräch sucht. Und zur Erinnerung: Ich weiß ja noch, wer Frans-Josef Strauß war oder Willy Brandt, und ich kann mich an den Hass erinnern, den beide jeweils auf sich gezogen haben. Der war immer da, und der wird immer da sein, dieser Hass. Negativität ist Teil unseres Lebens, mit dem wir umgehen müssen. Natürlich muss keiner persönlich mit Nazis oder Linken reden. Nur, wenn das Parteiprogramm wird, hat Houston ein Problem.

JJazzGold hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:41)
Auf politischer Ebene gebe ich Ihnen recht, da waren mir einige Aussagen auch zu platt. Der Partei AfD sollte inhaltlich begegnet werden. Das Problem ist, dass die AfD zwar einige Inhalte zu Papier gebracht hat, aber diese selbst nicht in Diskurs bringt, sondern ausschließlich plakativ aufreizende Sätze in die Menge wirft, sowohl ausserhalb, als jetzt auch innerhalb des Bundestags. Da frage ich mich, auf welcher Basis der inhaltliche Diskurs stattfinden soll?
Ich sehe die Taktik der AfD, sie könnte noch viel komplizierter sein. Die Basis für Diskurs ist: Raus aus den moralischen Zonen, rein in die sachlichen. Man muss auf das Argument reagieren, nicht auf die dahinter steckende Moral. Denn sonst tappt man in die Falle. Trump hätte nie gewonnen, wenn man nicht permanent über (seine) Moral diskutiert hätte.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:30)

Dann zeig doch mal, was du so festgestellt hast. :)
Es ist relativ einfach. Man muss sich aus der regionalen Politik mal hin und wieder ausklinken und sich die BT-Debatten live antun. In den Mainstream- Medien gibt´s da leider nichts ... zumindest nichts von der AFD.
Jedenfalls sind die Herrschaften aus ihrem 4 Jahre lang andauernden Wachkoma erwacht. ;)
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schelm
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Re: Umfrage: Wie beliebt ist die AfD?

Beitrag von schelm »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Dec 2017, 13:41)
Bleibt die Frage, wie man diese Wähler zurück gewinnen will, mit welchen Mitteln?
Nehmen wir als Beispiel die gängige Forderung, “Merkel muss weg“. Wie wollen sie dieser dogmatischen Forderung per Diskurs begegnen?
Das ist einfach. Die Forderung gründet ja auf dem erkennbaren Defizit zwischen Wort und Tat dieser Kanzlerin. Sie ist vielfach und nachweislich eine einlullende Blenderin, die rhetorisch geschickt den Eindruck vermittelt, jetzt, ja gerade jetzt, beginnt die Lösung der Probleme, die vielen unter den Nägeln brennen.

Das war so, als sie eine " nationale Kraftanstrengung " ankündigte, die eine Luftnummer blieb, und es wird so sein, wenn wir mal in einem Jahr Bilanz ziehen, was ihre heutigen Ankündigungen zur inneren Sicherheit wert waren. Nämlich gar nichts, überhaupt nichts ! Da geh ich jede Wette ein.

Also, um der Forderung zu begegnen, könnte man als Partei anbieten das Gesagte mit den Ergebnissen innerhalb einer Frist zu vergleichen. Wer Merkel muss weg fordert, wird einverstanden sein auf die Forderung zu verzichten, erfüllt sie ihre Versprechen und Absichten.
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