Boraiel hat geschrieben:Ein Vergleich der Wirkungsgrade von Kohlekraftwerken und Windkraftanlagen ist nicht besonders aussagekräftig.
Du kannst die Kohle zu 43 % nutzen, ich die Windkraft aber zu 45%, und nun?
Hallo Boraiel & @all
schau mer mal ob das Folgende ankommt :
Um Strom zu generieren bedarf es für alle Energieträger die in el. Strom umgewandelt werden sollen zunächst einmal eine Investition in finanzieller Hinsicht, aber um so eine Anlage vom grundauf "energetisch" beurteilen zu können, müssen alle energetischen Aufwendungen summiert werden - wirklich alle...
Bis auf spätere Wartung, Revisionen und notwendige Reparaturen - gelegentlich auch "Modifizierungen", ändert sich zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme nichts mehr daran. Am "Lebensende" einer Anlage zählen selbstverständlich ALLE energetischen Aufwendungen, auch der sog. Rückbau dazu. Für viele Bereiche gibt es inzwischen verlässliche Zahlen dazu. Daraus kann wiederum der schon erwähnte "Erntefaktor" (englisch Energy Returned on Energy Invested, ERoEI, manchmal auch EROI) errechnet werden.
Bis dahin "sind alle Katzen grau" - auch eine WKA oder PV muss zunächst mit "grauer Energie" gefüttert werden um das "Ei" die gewünschte Energie aus den "zugeführten" Energieformen zu wandeln. Logisch, mit jedem Anwachsen von EE, wird der "Stromix" zunehmend "hellgrau" bis "grün". Letzteres hängt logisch mit dem "EROI" aller EE-Generatoren zusammen.
destatis hat geschrieben:Auf einen Blick Bruttostromerzeugung 2016:
Braunkohle 23,1%
Kernenergie 13,0%
Steinkohle 17,2%
Erdgas 12,4%
Mineralölprodukte 0,9%
[Summe : 66,6 % ]
Erneuerbare Energieträger 29,0%
Übrige Energieträger 4,2%
[Summe : 99,8 % ]
Das haben also in 2016 alle Generatoren "brutto" produziert - ein Teil der Energie wird durch Transport und andere physikalische Gründe zu unnutzbarer Anergie.
Nun muss noch geklärt werden wie viel kostet "geldwert" die notwendige Lieferung der zu wandelnden Energieformen
Ist Braun- und oder Steinkohle kostenlos
Ist Erdgas kostenlos
Sind Mineralölprodukte kostenlos
Sind "übrige Energieträger kostenlos
Wohl eher nicht - 67, 2 % der verwendeten Energieträger waren kostenpflichtig.
Sind Wind und Sonne kostenlos
Ja, im Energiemix von 2016 waren diese "Lieferungen" - (bis dahin ~29%) ohne Kosten für deren Betreiber.
Nun die energetische Sicht :
War ein weiterer Energieaufwand (über den der Anlagen hinaus) notwendig
Ja - für 67,2 % der verwendeten Energieträger musste zum Teil erhebliche weitere Energie aufgewandt werden um sie in den dafür vorgesehenen Generatoren in el. Strom wandeln zu können.
Nein, EE (WKA & PV) sind Konstruktionen, die so konstruiert sind, das die Ausgangsenergie (Sonne / Wind) direkt in el. Energie gewandelt werden.
Wird für den Transport der Energieträger weitere Energie benötigt
Ja - für 67,2 % der verwendeten Energieträger musste in unterschiedlichem Umfang Transportenergie "fließen".
Nein, EE (WKA & PV) sind Konstruktionen, die so konstruiert sind, das die Ausgangsenergie (Sonne / Wind) direkt "vor Ort" in el. Energie gewandelt werden.
67, 2 % der unterschiedlichen Kraftwerke haben als Kraftwerk ihren jeweiligen "Nettoeintrag" der tatsächlich ins Netz fließt - alle bei der Erzeugung anfallenden Leistungen die nicht als Strom ins Netz fließen sind "lokale Anergie" die Bauart- und je nach Typ, physikalische Obergrenzen folgen.
Ist das was da "Netto" abfließt bereits alles was in eine energetische Gesamtbetrachtung eingehen muss Wohl eher nicht ! Bei Angaben zur Bruttoleistung, wird lediglich die Umwandlung bereits angelieferter Energieträger in el. Strom als Grundlage verwendet. Das macht den direkten Vergleich "untereinander" möglich - ältere Kraftwerkstypen können mit moderneren Konstruktionen verglichen werden usw.
Dabei nennen seriöse Zusammenfassungen auch die "Obergrenze" - der Wandelgrad, den die Physik der jeweiligen Technologie gesetzt hat und der selbst ein Prozentsatz <100% ist und technologisch in allen Fällen bisher nicht erreicht werden kann.
Was keiner - ohne die jeweilige Anlage - ihre geographische Lage - Transportwege usw. usf. exakt kennen kann, ist der gesamte Energieaufwand für den Energieträger selbst.
Logisch, das dies den "Nettoenergieertrag" (Ausgang Generator) weiter negativ beeinflusst also deutlich verringert.
Mit einer Ausnahme, WKA und PV Anlagen haben hier ebenfalls (neben den finanziellen) auch KEINE weiteren "energetischen Kosten" die man vom "Nettoenergieertrag" (Ausgang Generator) noch reduzieren müsste.
Womit die Boraiels oben zitierte Frage beantwortet ist. 45 % "Output" in Netz, sind tatsächlich auf die gesamte Anlagenleistung bezogen.
Die zunächst so erfreulichen 43% moderner Braunkohlekraftwerke sind es nicht. Sie berücksichtigen eben nicht den energetischen Aufwand der Notwendig ist um den Energieträger zu fördern und zu transportieren
Das dies eher kein trivialer Aufwand ist, darf jeder selbst mit Hilfe dieser WEB-Seite nachprüfen :
Quelle : energiewelten.de "Braunkohlegewinnung"
Was den um die Umwelt so besorgten "Unfreunde" der WKA zu denken geben sollte : "Von 1948 bis heute sind allein im rheinischen Revier mehr als 25 000 Menschen umgesiedelt worden." Die wären sicher gerne - jedenfalls di meisten - in ihrer nun hinweggebackerten Heimat verblieben - womöglich dann aber auch "Unfreunde" der WKA geworden, weil ja das "Floriansprinzip" für alle Egoisten heilig ist.
Auch signifikant :
BUND hat geschrieben:Zur Gewinnung der in Tiefen bis zu 450 Meter liegenden Kohle muss zunächst eine enorme Menge Abraum beseitigt werden. Dies ist eine Konsequenz aus der geologischen Situation, denn das ausschließliche Vorhandensein von Lockergesteinen erlaubt die Gewinnung der Braunkohle allein in Tagebautechnik. Da diese Sedimentpakete hervorragende Grundwasserleiter darstellen, muss parallel hierzu das Grundwasser bis unter die Tagebausohle abgepumpt – "gesümpf" – werden.
Damit aber sind weit reichende Folgen für den Wasserhaushalt der gesamten Region verbunden. Mit den Tagebauen werden nicht nur die streng geschützten grundwasserabhängigen Feuchtgebiete zum Beispiel an Schwalm und Nette gefährdet, vielmehr werden die Trinkwassergewinnung und der Grundwasserhaushalt für Jahrhunderte geschädigt.
Die Niederrheinische Bucht verfügt über ergiebige bis sehr ergiebige Grundwasservorkommen auf etwa 6.000 Quadratkilometer Fläche.
Diese Region ist damit mit Abstand das bedeutendste Grundwasserreservegebiet Nordrhein-Westfalens. Im Hinblick auf die größtmögliche Schonung dieses Bodenschatzes – vor allem auch unter Berücksichtigung des regional abnehmenden Wasserdargebots – stellt die Sümpfung im Zuge der Tagebaubetriebe einen unverantwortbaren Eingriff dar. Heute sind etwa zehn Prozent der Landesfläche Nordrhein-Westfalens, circa 3.000 Quadratkilometer, von den Auswirkungen der bergbaubedingten Grundwasserabsenkungen betroffen.
Aus
"Ein Bodenschatz wird geplündert". Dies alles um im "günstigsten Fall" 43% minus X zu gewinnen
Muss man da wirklich nix ändern - nur weil der Anblick von onshore WKA so hässlich ist - die "Kulturlandschaft" (was immer das wohl sein mag) "verschandelt" oder wie Botho Strauß in toto "angesichts der Flüchtlingskrise in Europa 2015 das aus seiner Sicht bevorstehende Ende der deutschen Geistesgeschichte" voraussagt, da können wohl hässliche WKA nur das Ende beschleunigen - also ich sehe viel lieber die wunderhübschen Höchstspannungsmasten, welche die unscheinbaren Mittelspannungsmasten in jeder Hinsicht übertreffen als unverzichtbaren Teil meiner Heimat an. Wie schrecklich auf solche Kulturgüter verzichten zu müssen,. Und erst die herrlichen kubischen Horte fossiler Energiewandelung - zart geschwungene Kühltürme die den Horizont so nachhaltig verschönern - Die wie in Eierbecher sitzenden AKW - mit schlanken, an Minarette erinnernden Kamine die uns unsichtbar mit wunderbaren Wasserstoffisotopen versorgen. All das und unverzichtbare weithin sichtbare Industriebauten sind unsere Kulturlandschaft. Herrliche Städte mit wunderbarem Gebäudemix - malerisch sich dahinziehende Bänder in der Landschaft (BAB genannt) ziehen seit Adolf GRÖFAZ uns (weitgehend) erstmalig damit beglückte, diese ansonsten nur mit tristen Feldern und langweiligen Wäldern durchmischte dt. "Kulturlandschaft"
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)