Die Wahrheit um den Fachkräftemangel

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Pro&Contra

Re: Die Wahrheit um den Fachkräftemangel

Beitrag von Pro&Contra »

Der Facharbeitermangel ist in einigen Branchen ja schon deutlich zu sehen. Dass die Flüchtlinge nicht die Lösung des Problems sein können, war klar. Zumindest nicht kurzfristig. Langfristig wird man sicherlich einen Teil Fachkräfte aus den Flüchtlingen machen können, wenn sie denn langfristige Aufenthaltsgenehmigungen bekommen. Der Flüchtling ist ja allein schon aus seiner Bleibeperspektive nicht langfristig für den Arbeitsmarkt zu gebrauchen. Wozu dann ausbilden? Und wenn wir sie ausbilden, dann wird nur ein Teil davon zu gebrauchen sein. Der Rest wandert in die Sozialkassen ein.

Was wir brauchen ist ein durchdachtes Einwanderungsgesetz.

Aber leider ist die deutsche Wirtschaft zum großen Teil ein arroganter geldgieriger Dreckshaufen. Die wollen Fachkräfte am besten kostenlos bekommen. Deshalb haben sich einige Nichtdenker auch über die Flüchtlinge gefreut. Da haben sich einige schon wieder die Hände gerieben und gehofft, dass sie billige Arbeitskräfte bekommen. Die haben halt nur von 12 bis Mittag gedacht. Wir leben nicht mehr in den 50 er oder 60 er Jahren, wo es noch viele einfache Tätigkeiten gab, die auch ein nicht ausgebildeter Gastarbeiter nach einer kurzen Anlernphase erledigen konnte.

Ein sinnvolles Einwanderungsgesetz bedeutet natürlich auch, dass die Unternehmen für eingewanderte Fachkräfte vernünftig bezahlen müssen.

So langsam findet aber auch ein Umdenken statt. Gezwungenermaßen natürlich.
Boracay
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Re: Die Wahrheit um den Fachkräftemangel

Beitrag von Boracay »

Realist2014 hat geschrieben:(16 Sep 2017, 12:51)

nein

sind es nicht

ich kenne eine Personaltante bei BMW

die habe ich extra nochmal gefragt
Google: ERA Bayern.

Dort gehst du in E12.

Das höchste was bezahlt wird ist 5.579.
Alle großen Konzerne haben einen Haustarif. 10% sollte dabei mindestens raus springen Also 6.136€ im Monat.

BMW zahlt 15,5 Monatsgehälter wenn man länger dabei ist (im ersten Jahr nur 13), also kommen wir auf 95k€ (da sind noch keine Leistungszulage dabei, im Schnitt liegt die bei 14%)

Ohne Führungsverantwortung.

Als Führungskraft solltest bei mindestens 110€ liegen. Open End. Die gehören natürlich auch zu den Ingenieuren sofern sie was Ingeneurwissenschaftliches studiert haben.

Bei uns ist das Maximale im Tarifvertrag 6.800€ wenn man lange dabei ist und ein wenig Glück hatte. Das ist auch noch ohne Leistungszulage. AT sind dann mindestens 10% mehr und 10k€ Mindestbonus.
das Mediangehalt eines Vollzeit arbeitenden AN in D beträgt ca 43.tsd Euro
Dsa ist ja schön dass die Bäckereifachverkäuferinne, Ruhrpottler, Ossis, Verkäuferinnen oder Tankstellenkräfte hier aufzählst, mit denen wird sich aber in Ingenieur beim Großkonzern nicht vergleichen.
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Realist2014
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Re: Die Wahrheit um den Fachkräftemangel

Beitrag von Realist2014 »

Boracay hat geschrieben:(16 Sep 2017, 13:53)






Das ist ja schön dass die Bäckereifachverkäuferinne, Ruhrpottler, Ossis, Verkäuferinnen oder Tankstellenkräfte hier aufzählst, mit denen wird sich aber in Ingenieur beim Großkonzern nicht vergleichen.
die haben keine 43.000 Euro

das ist das Mediangehalt in D

ist auch völlig losgelöst von BMW oder den Konzernen

das bezieht sich auf deine sonstigen Angaben zu den angeblichen Gehältern in D
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Wahrheit um den Fachkräftemangel

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(16 Sep 2017, 12:54)

Straubhaar und seine Thesen & Wünsche sind mit Vorsicht zu genießen..
Die von uns zwei Hübschen auch, aber das ist ja erstmal inhaltlich bzw. argumentativ kein Einwand. Wenn einem Aussagen missfallen, braucht man schon Gegenargumente und möglichst auch Fakten, z.B. Kennwerte von einer bedeutsamen Größe an Unternehmen, die sehr große Mühen bewerkstelligen müssen, um Fachkräfte zu kriegen. Wenn nur einzelne Unternehmen so unattraktiv sind, dass sich dort nicht die Besten bewerben, sondern höchstens jene, die nichts Besseres fanden, dann würde das Straubhaars Aussagen jedenfalls nicht widersprechen.
Labskaus!

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Re: Die Wahrheit um den Fachkräftemangel

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(16 Sep 2017, 15:54)

Die von uns zwei Hübschen auch, aber das ist ja erstmal inhaltlich bzw. argumentativ kein Einwand. Wenn einem Aussagen missfallen, braucht man schon Gegenargumente und möglichst auch Fakten, z.B. Kennwerte von einer bedeutsamen Größe an Unternehmen, die sehr große Mühen bewerkstelligen müssen, um Fachkräfte zu kriegen. Wenn nur einzelne Unternehmen so unattraktiv sind, dass sich dort nicht die Besten bewerben, sondern höchstens jene, die nichts Besseres fanden, dann würde das Straubhaars Aussagen jedenfalls nicht widersprechen.
Straubhaar ist - sagen wir mal- etwas "links" orientiert

wie Bofinger...

die Sache mit den Fachkräften ist natürlich sehr stark von der Region abhängig

wie auch die Arbeitslosigkeit
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Re: Die Wahrheit um den Fachkräftemangel

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(16 Sep 2017, 16:18)

Straubhaar ist - sagen wir mal- etwas "links" orientiert

wie Bofinger...

die Sache mit den Fachkräften ist natürlich sehr stark von der Region abhängig

wie auch die Arbeitslosigkeit
Naja, und von der Branche. Ich finde es bloß interessant, wenn ein Mangel (ob nun über Fachkräfte oder angehende Azubis) vor allem in Branchen beklagt wird, die für schlechte Arbeitsbedingungen (Gehalt, Befristungen, Aufstiegschancen, Arbeitszeiten etc.) bekannt sind, ob nun in der Logistik (z.B. Lkw-Fahrer), in der Pflege oder im Hotelgewerbe. Das sind keine Jobs für die man ein mehrjähriges Studium benötigt, sondern wo man relativ schnell eine arbeitslose Person anlernen könnte oder auf den Pool an jungen, arbeitslosen Europäern zurückgreifen könnte, die froh wären, überhaupt irgendeine Tätigkeit zu kriegen. Ob Straubhaar links ist oder nicht: die Arbeitskondititionen müssten sich bei einem Mangel doch verbessern. Tun sie aber nicht erkennbar.

Wenn ich für einen Mangel ein privates Beispiel bringen darf: ein Bekannter (Handwerksmeister in der Zone) war vor anderthalb Jahrzehnten in die Arbeitslosigkeit gerutscht. Viele Perspektiven sah er nicht. Er machte u.a. einen Fremdsprachkurs an einer Volkshochschule (Norwegisch), worauf einige Unternehmen bzw. Headhunter aus Skandinavien aufmerksam wurden und dort mal mit den Kursbesuchern nach ihren Intentionen fragten. Nach wenigen Tagen bekam er einen Anruf, was man ihm bieten müsse, damit er in Norwegen anfängt zu arbeiten. Dabei hatte er gar keine großen Ansprüche, sondern wollte einfach in seinem Job wieder arbeiten. Nach wenigen Wochen kam der Umzugswagen (natürlich auf Firmenkosten) und brachte seine sieben Sachen in den Norden. Um eine Wohnung musste er sich nicht kümmern, da die Firma eine für seine Familie anmietete und schon mal die Miete für die ersten Monate bezahlte. Einen Tag pro Woche (als Arbeitszeit verrechnet) besuchte er einen Intensivkurs für Norwegisch und seiner Frau, die auch gerne arbeiten würde, richtete man eine Teilzeitstelle ein. Infos für die beiden Kinder (Kita, Schule) wurden auch vorher überreicht und die Frau des Chefs stellte schon mal deutsches Bier in den Kühlschrank der angemieteten Wohnung, damit sie nicht so schnell Heimweg kriegen. Dass er ordentlich verdiente, versteht sich hoffentlich von selbst.

Für mich ist das ein klarer Mangel an Fachkräften, der die Existenz des Unternehmens bedrohte, da die Firma ja nicht aus Nächstenliebe solche Angebote machte, sondern um zu überleben. Und dann beklagen sich Firmen, wenn sich auf eine Stelle nicht 50, sondern fünf geeignete Personen bewerben und es nicht alles Überflieger sind. Was hindert die Betriebe, die so klagen, denn daran, zu schauen, welche Arbeitslosen in Deutschland geeignet sind? Oder nach Personal in Griechenland, Polen oder Spanien Ausschau zu halten? Im Zweifel gibt's eine anfängliche Sprachbarriere, aber das dürfte doch kein Hindernis sein, wenn man jemanden unbefristet (?) einstellt und hofft, dass die Person viele Jahre beim Betrieb bleibt, oder?
Labskaus!

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Re: Die Wahrheit um den Fachkräftemangel

Beitrag von DieBananeGrillt »

Wer Fachkraft ist, hat die Arschkarte gezogen.
Denn der Anfang der lebenslangen Schiene auf die sich der Fachkräftige eingefahren hat, kann dann nicht oder nur schwer wieder verlassen werden.
Hier sind Zeitarbeiter im Vorteil, die Ausbildung interessiert nur wenig und die Flexibilität der Aufgaben und Einsatzbereiche ist deutlich vielfältiger, interessanter viele Firmen, Aufgaben kennen lernen zu können.
Schön doof auf solche Erfahrungen verzichten zu sollen, nur weil es in einer Facharbeitsplanstelle dann mehr Gehalt gibt. Und eine lebenslange Anstellung , die so nicht gewollt ist.
Manchmal sind Abwechselungen und Erfahrungen viel mehr wert.
Deswegen kündigen auch Viele ihre sicheren Stellen.
Somit sind Firmen ständig auf der Suche nach Fachleuten, die sich halten lassen, bzw. keine Chance haben zu wechseln.
In den USA wird viel schneller und effektiver gewechselt und es ist auch möglich und nicht so verfahren wir hier.
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Re: Die Wahrheit um den Fachkräftemangel

Beitrag von Realist2014 »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(25 Sep 2017, 17:14)


In den USA wird viel schneller und effektiver gewechselt und es ist auch möglich und nicht so verfahren wir hier.
wer HINDERT die AN hier so zu wechseln wie in den USA?
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Re: Die Wahrheit um den Fachkräftemangel

Beitrag von DieBananeGrillt »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Sep 2017, 18:50)

wer HINDERT die AN hier so zu wechseln wie in den USA?

Ganz einfach, wer hier wechselt verliert Geld, Pensionskassenansprüche, Prämien, Leistungszuschläge.

Wer in den USA wechselt gewinnt immer dazu.

Somit muß AN hierzulande verbleiben und nur wegen drohenden Verlusten frustvoll weiterarbeiten ....oder durch Krankheit als Weg ausscheiden.
Und AG möchte binden und sucht gezielt Fachkräfte, die möglichst keine Möglichkeiten haben, flexibel zu sein.

Es werden keine Fachkräfte gesucht, sondern Leute, die schienenmäßig sich auf eine Linie eingeschossen haben.
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Re: Die Wahrheit um den Fachkräftemangel

Beitrag von Realist2014 »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(25 Sep 2017, 21:18)

Ganz einfach, wer hier wechselt verliert Geld, Pensionskassenansprüche, Prämien, Leistungszuschläge.

Wer in den USA wechselt gewinnt immer dazu.

S .
wo gibt es in den USA Prämien & Leistungszuschläge, die der AN "mitnehmen" kann zum neuen Unternehmen ?

wo gibt es in den USA eine Betriebliche Altersvorsorge wie bei uns?

Und DIE kann man in D natürlich mitnehmen ( Pensionskasse usw...)
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