Kirchensubventionen stoppen

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Ein Terraner
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Ein Terraner »

Dampflok94 hat geschrieben:(20 Jul 2017, 12:50)

Ich glaube wir sind uns einig, gläubige Menschen gehen von der Existenz Gottes aus. Das führt natürlich dazu, daß selbstredend Gott seinen Anteil an der Bibel hatte. Wenn man natürlich wie Du Atheist ist, entfällt das ja automatisch.

Du stellst doch gleich selbst die entscheidende Frage:

Ich jedenfalls nicht.

Wir haben hier aber offensichtlich ein semantisches Problem. Wenn ich die Schöpfungsgeschichte nicht in dieser Form akzeptiere, heißt dies eben nicht ich erkläre das 1. Buch Mose für ungültig. Es ist weiterhin vorhanden und gültig. Wie man es interpretiert, ist eine ganz andere Frage. Kreationisten tun das wortwörtlich. Aber lange nicht alle Christen sind Kreationisten.

Das Begriffspaar wahr und unwahr (oder gar gelogen?) ist in diesem Zusammenhang unglücklich. Jeder bestimmt für sich, wie er was interpretiert. Ich interpretiere letztlich die Schöpfungsgeschichte als einen menschlichen Mythos, der einfach aussagt, Gott hat die Welt geschaffen wie sie ist. Nun magst Du es bedauern, daß Gott nicht gleich die Desoxyribonukleinsäure in die Bibel mit eingebracht hat. Wäre aber wohl etwas zu viel verlangt gewesen, oder?

Wie gesagt, wahr und unwahr sind hier die falschen Begrifflichkeiten. Es gibt Inkonsistenzen, es gibt unterschiedliche Ansätze. Der eine brüllt „Auge um Auge…“ wenn ihm Unrecht zugefügt wurde, der andere hält auch noch die linke Wange hin. Was soll da nun wahr, was soll unwahr sein?

Wer im Himmel landet und wer nicht, legen nicht wir Menschen fest. Schon gar nicht der Papst in Rom. Das legt, wenn es ihn denn gibt, nur einer fest. Und welche Kriterien da wie ganz genau angewandt werden, weiß niemand. Ob man den Messias anerkennt oder nicht, ist es schon mal überhaupt nicht. Davon gehe ich jedenfalls aus. (Denn selbstredend kenne ich die Kriterien ja auch nicht.)
Klingt nach dem verzweifelten Versuch das Zeug aus der Bibel irgendwie am Leben zu halten, selbst wenn am Ende das Zeug was da drinnen steht gar nichts mehr mit dem Zeug was da drinnen steht zu tun hat.

P.S. Wie kommst du darauf das für Gott irgendwas zu viel verlangt sei?
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Dampflok94
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Dampflok94 »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Jul 2017, 13:03)

Klingt nach dem verzweifelten Versuch das Zeug aus der Bibel irgendwie am Leben zu halten, selbst wenn am Ende das Zeug was da drinnen steht gar nichts mehr mit dem Zeug was da drinnen steht zu tun hat.
Das magst Du so sehen. Ich muß sowieso nichts am Leben erhalten. Das machen die über 2 Milliarden Christen in der Welt. Und so lange es die gibt, so lange ist die Bibel am Leben. Wie lange das noch läuft? Keine Ahnung, meine Kristallkugel ist da arg milchig. :)
P.S. Wie kommst du darauf das für Gott irgendwas zu viel verlangt sei?
Von den Menschen zu viel verlangt.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Ein Terraner »

Dampflok94 hat geschrieben:(20 Jul 2017, 13:22)

Das magst Du so sehen. Ich muß sowieso nichts am Leben erhalten. Das machen die über 2 Milliarden Christen in der Welt. Und so lange es die gibt, so lange ist die Bibel am Leben. Wie lange das noch läuft? Keine Ahnung, meine Kristallkugel ist da arg milchig. :)
Solange man Forschung und Entwicklung ignoriert oder die Texte so hinbiegt wie man es gerade braucht, wird das noch weiter laufen. Weil nicht sein kann was nicht sein darf, warum auch immer.
Von den Menschen zu viel verlangt.
Warum?
Zuletzt geändert von Ein Terraner am Do 20. Jul 2017, 16:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von omg »

Dampflok94 hat geschrieben:(20 Jul 2017, 12:50)
Wir haben hier aber offensichtlich ein semantisches Problem. Wenn ich die Schöpfungsgeschichte nicht in dieser Form akzeptiere, heißt dies eben nicht ich erkläre das 1. Buch Mose für ungültig. Es ist weiterhin vorhanden und gültig. Wie man es interpretiert, ist eine ganz andere Frage. Kreationisten tun das wortwörtlich. Aber lange nicht alle Christen sind Kreationisten.

Das Begriffspaar wahr und unwahr (oder gar gelogen?) ist in diesem Zusammenhang unglücklich. Jeder bestimmt für sich, wie er was interpretiert. Ich interpretiere letztlich die Schöpfungsgeschichte als einen menschlichen Mythos, der einfach aussagt, Gott hat die Welt geschaffen wie sie ist. Nun magst Du es bedauern, daß Gott nicht gleich die Desoxyribonukleinsäure in die Bibel mit eingebracht hat. Wäre aber wohl etwas zu viel verlangt gewesen, oder?

Wie gesagt, wahr und unwahr sind hier die falschen Begrifflichkeiten. Es gibt Inkonsistenzen, es gibt unterschiedliche Ansätze. Der eine brüllt „Auge um Auge…“ wenn ihm Unrecht zugefügt wurde, der andere hält auch noch die linke Wange hin. Was soll da nun wahr, was soll unwahr sein?

Wer im Himmel landet und wer nicht, legen nicht wir Menschen fest. Schon gar nicht der Papst in Rom. Das legt, wenn es ihn denn gibt, nur einer fest. Und welche Kriterien da wie ganz genau angewandt werden, weiß niemand. Ob man den Messias anerkennt oder nicht, ist es schon mal überhaupt nicht. Davon gehe ich jedenfalls aus. (Denn selbstredend kenne ich die Kriterien ja auch nicht.)
Diese ganze Interpretiererei finde ich ja so absurd. Wenn da schwarz auf weiß ein bestimmter Sachverhalt steht, der für die Bronzezeit auch sicher Gültigkeit hatte und so durchgeführt wurde (z.B. Schwule töten), wie kann das dann plötzlich umgedeutet werden? Solche Beispiele könnte ich noch etliche aufzählen. Das fängt schon bei der Geschichte im Garten Eden an. Hier lügt Gott erst mal ganz dreist und behauptet, Adam und Eva würde sterben, wenn sie vom Baum der Erkenntnis essen würden. Dann kommt die nette Schlange und klärt die beiden erst mal auf, in dem sie ihnen die Wahrheit erzählt. Dann kommt Gott wieder ins Spiel und ist megasauer, weil seine Lüge aufgeflogen ist. In der Folgezeit agierte die Kirche dann ähnlich. Wer die Leute aufklären wollte wurde niedergemetzelt oder heute eben denunziert. Ich weiß, dass es schwierig ist einfach zu akzeptieren, dass diese Geschichten von Menschen erdacht und geschrieben sind, aber alle Indizen sprechen dafür und keins dagegen. Für die Bronzezeit waren das eben die grausamen Gesetze, aber warum in Gottes Namen klammert ihr euch so daran und versucht das krampfhaft umzudeuten, dass es halbwegs in unsere Zeit passen soll, was euch trotz Umdeutung, teilweise ins komplette Gegenteil, nicht mal gelingt.

Selbst wenn es einen Gott gibt, aufgrund der unplausiblen Geschichten, ist es zumindest nicht der christliche. Ein Gott hätte sich sicher mehr Mühe gegeben bei seinem "Leitbild". http://www.bibelzitate.de/wsidb.html Ein Gott der so eitel ist und pausenlos angebetet werden will, würde sich sicher ab und zu mal melden und dafür sorgen, dass auch der letzte Zweifler ihm hörig ist. Ebenfalls unplausibel, dass es in Amerika/Australien Menschen gab. Nicht nur das die laut Bibel gar nicht hätten existieren dürfen, zu allem Überfluss haben die noch nie etwas von einem Jesus gehört. Genauso wenig wie die Menschen in Asien usw. Scheinbar hat sich der Allmächtige nur auf einen kleinen Teil der Erde konzentriert. Oder kann es sein, dass die Verfasser vielleicht schlicht nicht wussten, dass jenseits der großen Wassermassen noch Festland existiert?

Ich bin mir nicht sicher, ob du die Bibel überhaupt gelesen hast. Denn da steht ziemlich präzise drin wer in den Himmel kommt und wer nicht. Da die Bibel nun doch Gottes Wort ist, ist die Sache eindeutig. Wer was anderes erzählt ist ein Ketzer. :)

Wieso ist es euch oder speziell dir, nicht möglich, dir eigene Gedanken über einen Gott zu machen? Wieso musst du alles nachbeten, was du, wo auch immer (Religionsunterricht scheint es laut deiner Aussage ja nicht gewesen zu sein) gehört hast?

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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Dampflok94 »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Jul 2017, 14:02)
Warum?
Ist die Frage ernst gemeint?

Man kann doch den Menschen nicht mit Erklärungen kommen, die weit über ihrem Wissenshorizont liegen.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Ein Terraner »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Jul 2017, 18:52)

Ist die Frage ernst gemeint?

Man kann doch den Menschen nicht mit Erklärungen kommen, die weit über ihrem Wissenshorizont liegen.
Nicht? Wie funktioniert dann das Konzept Schule?

Ja ist ernst gemeint!
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Dampflok94 »

omg hat geschrieben:(20 Jul 2017, 15:07)
Ich bin mir nicht sicher, ob du die Bibel überhaupt gelesen hast. Denn da steht ziemlich präzise drin wer in den Himmel kommt und wer nicht. Da die Bibel nun doch Gottes Wort ist, ist die Sache eindeutig. Wer was anderes erzählt ist ein Ketzer. :)
Komplett habe ich die Bibel nicht gelesen Nur Teile davon. Denn nicht alle sind spannend. Und ich gebe zu, am beeindruckendsten ist die Offenbarung des Johannes. Aber nochmals: Wer in den Himmel kommt und wer nicht bestimmt nur einer.
Schau dir nur diese unsinnige Diskussion über die Vorhölle an.
Im übrigen glaube ich sowie nicht an eine Hölle denn...
Wieso ist es euch oder speziell dir, nicht möglich, dir eigene Gedanken über einen Gott zu machen? Wieso musst du alles nachbeten, was du, wo auch immer (Religionsunterricht scheint es laut deiner Aussage ja nicht gewesen zu sein) gehört hast?
Da bist Du bei mir an der völlig falschen Adresse. Ich persönlich habe ein deistisches Weltbild. Damit ist man in der ev. Kirche noch am besten aufgehoben. Die EKD läßt vieles zu.

Du scheinst mich für ein treues Christenkind zu halten. Selten so gefehlt. Ich war vor ca. 20 Jahren das letzte mal in einem Gottesdienst. Und das auch nur wegen der Taufe einer Tochter meines damals besten Freundes. Ich bin Kirchenmitglied, weil ich Kirchen für wichtig erachte. Und dieses Kirchen-Bashing, was ja Grundlage dieser Diskussion ist, geht mir halt auf die Nüsse.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Dampflok94 »

Ein Terraner hat geschrieben:(21 Jul 2017, 18:56)

Nicht? Wie funktioniert dann das Konzept Schule?

Ja ist ernst gemeint!
Ich habe in diesem Zusammenhang geschrieben:
Gott hat die Welt geschaffen wie sie ist. Nun magst Du es bedauern, daß Gott nicht gleich die Desoxyribonukleinsäure in die Bibel mit eingebracht hat. Wäre aber wohl etwas zu viel verlangt gewesen, oder?
Was glaubst Du hätten Menschen vor 5000 Jahren mit diesem Begriff anfangen können? Nichts oder gar nichts?
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Ein Terraner »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Jul 2017, 19:12)

Ich habe in diesem Zusammenhang geschrieben:

Was glaubst Du hätten Menschen vor 5000 Jahren mit diesem Begriff anfangen können? Nichts oder gar nichts?
Spielt das eine Rolle? Ist Gott nicht fähig Erklärungen zu verfassen? Wie wäre es mit einer Edition für Fortgeschrittene? Ich mein ja nur, Gott soll nicht dazu in der Lage sein was drittklassige Schulbuchautoren schaffen?
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Dampflok94 »

Ein Terraner hat geschrieben:(21 Jul 2017, 19:23)

Spielt das eine Rolle? Ist Gott nicht fähig Erklärungen zu verfassen? Wie wäre es mit einer Edition für Fortgeschrittene? Ich mein ja nur, Gott soll nicht dazu in der Lage sein was drittklassige Schulbuchautoren schaffen?
Du meinst Gott sollte sich mal wieder melden und ein Update der Bibel machen? Interessant. Kannst es ihm ja mal in deinem Nachtgebet vorschlagen. ;)
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von jack000 »

[MOD] - Das Religionsforum befindet sich in Forum 81!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Dampflok94 »

jack000 hat geschrieben:(21 Jul 2017, 19:47)

[MOD] - Das Religionsforum befindet sich in Forum 81!
Da war der Strang ja auch ursprünglich. ;)
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von omg »

@jack000
Wie Dampflok schon erwähnte, war der Thread vorher dort und wurde von einem Mod hierhin verschoben. Wenn du willst kannst du ihn wieder dahin zurück schieben.

@Dampflok
Falls du mit deistisch meinst, dass du zwar an einen Gott glaubst, aber der Meinung bist das er keinen Einfluss auf die Welt nimmt und alles hier den Naturgesetzen folgt, passt das nicht ganz zu deiner Aussage, dass Gott die Bibel inspiriert hätte. In dem Fall hätte er ja Einfluss auf diese Welt genommen. Wie ist deine Definition von deistisch? Mit Deismus, wie ich ihn verstehe, könnte ich mich anfreunden. Bist du der Meinung das dieser Gott mitbekommt, was hier auf der Erde passiert und eventuell so eine Art Strichliste führt, wer was wann angestellt hat? Gibt es in dieser Version überhaupt ein Leben nach dem Tod?

Da du noch in der Kirche bist, weil du sie für "wichtig erachtest", welche konkreten Punkte sind das, die so wichtig sind? Ich sehe da selbst, mit viel Wohlwollen, nur einen Punkt und der würde auch ohne diese ganzen Privilegien funktionieren. Vielleicht kannst du mir Punkte nennen, die ich bisher nicht beachtet habe.

mfg omg
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Dampflok94 »

omg hat geschrieben:(22 Jul 2017, 12:23)
@Dampflok
Bitte die 94 nicht vergessen. Sonst droht Verwechslungsgefahr. :)
Falls du mit deistisch meinst, dass du zwar an einen Gott glaubst, aber der Meinung bist das er keinen Einfluss auf die Welt nimmt und alles hier den Naturgesetzen folgt, passt das nicht ganz zu deiner Aussage, dass Gott die Bibel inspiriert hätte. In dem Fall hätte er ja Einfluss auf diese Welt genommen. Wie ist deine Definition von deistisch? Mit Deismus, wie ich ihn verstehe, könnte ich mich anfreunden. Bist du der Meinung das dieser Gott mitbekommt, was hier auf der Erde passiert und eventuell so eine Art Strichliste führt, wer was wann angestellt hat? Gibt es in dieser Version überhaupt ein Leben nach dem Tod?
Ja, ich glaube an einen Gott als stiller Beobachter. Zumindest weitgehend. Als solcher könnte er die Bibel nicht beeinflußt haben, da hast Du recht. Aber natürlich dürften die meisten Gläubigen das anders sehen.
Und natürlich gehe ich davon aus, Gott sieht was in seiner Schöpfung so passiert. Und da hat er gut zu tun, denn ich gehe davon aus, er hat nicht nur unseren blauen Planeten zu beobachten.
Leben nach dem Tod, sprich eine unsterbliche Seele? Gehe ich doch stark von aus. Auch wenn ich nicht an eine Hölle glaube und damit auch nicht an einen Himmel oder das Paradies. Ich habe da eine andere Vorstellung, die mal vor langer langer Zeit von einem Religionslehrer inspiriert wurde.
Da du noch in der Kirche bist, weil du sie für "wichtig erachtest", welche konkreten Punkte sind das, die so wichtig sind? Ich sehe da selbst, mit viel Wohlwollen, nur einen Punkt und der würde auch ohne diese ganzen Privilegien funktionieren. Vielleicht kannst du mir Punkte nennen, die ich bisher nicht beachtet habe.

Ich glaube nicht, daß Du diese anderen Punkte nicht beachtest hast. Du betrachtest sie sicherlich nur anders.

Die Dienste von Pfarrern als Seelsorger sind sehr wichtig. Die vielfältigen kirchlichen Aktivitäten, sei es in der Alten- oder Krankenpflege, im Bereiche der Kindergärten/Schulen oder der vielfältigen sonstigen Projekte, sei es im Rahmen der Diakonie oder übergeordnet, halte ich für unverzichtbar. Nun wirst Du mir wahrscheinlich (mit Recht) entgegen halten, es gibt sowohl staatliche/private Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, Pflegeheime etc. Aber könnten die wirklich qualitativ und quantitativ die kirchlichen Einrichtungen ersetzen? Das halte ich aus meinen persönlichen Erfahrungen für unwahrscheinlich.
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Ein Terraner
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Ein Terraner »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Jul 2017, 11:29)

sprich eine unsterbliche Seele? Gehe ich doch stark von aus.
Wie erklärst du dir dann so Sachen wie Demenz, Alzheimer oder andere Krankheiten wo der körperliche Verfall den Geist zerstört ?
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Dampflok94 »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 Jul 2017, 11:35)

Wie erklärst du dir dann so Sachen wie Demenz, Alzheimer oder andere Krankheiten wo der körperliche Verfall den Geist zerstört ?
Was hat denn das mit einer Seele zu tun? M. E. hat der Verfall, auch des Gehirns, keinen Einfluß auf die Seele. Man weiß ja nicht mal wo sie denn sitzt. Viele verorten sie im Gehirn. Wenn man aber davon ausgeht, sie sei nicht stofflich, dann ist diese Annahme willkürlich.

Wobei mit dem nicht stofflichen sehen ja manche anders:
1901 wog MacDougall sechs sterbende Patienten als Versuch einer Psychostasie. Er wollte beweisen, dass die Seele materiell und messbar sei – die Gewichtsdifferenz zwischen lebendigen und toten Patienten betrug nach seinen Angaben durchschnittlich 21 Gramm (zwischen 8 und 35 g). Im März 1907 erschien ein Bericht über diese Untersuchung in der New York Times sowie zwei Berichte im selben Jahr in der medizinischen Zeitschrift American Medicine.
Quelle
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Ein Terraner »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Jul 2017, 12:19)

Was hat denn das mit einer Seele zu tun?
Die Persönlichkeitsveränderung die damit einhergeht.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von gödelchen »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Jul 2017, 12:19)

Was hat denn das mit einer Seele zu tun? M. E. hat der Verfall, auch des Gehirns, keinen Einfluß auf die Seele. Man weiß ja nicht mal wo sie denn sitzt. Viele verorten sie im Gehirn. Wenn man aber davon ausgeht, sie sei nicht stofflich, dann ist diese Annahme willkürlich.

Wobei mit dem nicht stofflichen sehen ja manche anders:

Quelle
Nun wurde dies aber mittlerweile in den Bereich der Fabel verwiesen :-)
gödelchen
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von gödelchen »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 Jul 2017, 12:21)

Die Persönlichkeitsveränderung die damit einhergeht.
Bei wem ? :-)

Solltest dich mit den alten Platon / Aristoteles Theorien des Leib-Seele- Dualismus beschäftigen. Auch unter denn neueren Erkenntnisse dazu. Dann haste was Sinnvolles vor.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von omg »

@Dampflok94

Da hast du recht. Ich kenne die Punkte und betrachte sie anders bzw. unter einem Punkt kann ich mir nichts konkretes vorstellen. Aber von vorn.

Die vielfältigen kirchlichen Aktivitäten:

Alten- oder Krankenpflege, Schulen und Krankenhäuser: sind zu 100% vom Staat finanziert.

Kindergärten: hier steuern die Kirchen immerhin ca. 12% aus "eigenen" Mitteln bei. Mit "eigenen" Mitteln ist ein Teil der ca. 11 Milliarden Euro Kirchensteuer/Jahr gemeint. Kein Wunder, dass die Kirchen hier besonders motiviert sind, schließlich muss die Indoktrination schon bei Kindern ansetzen, bei Erwachsenen wird es fast unmöglich, sie von bronzezeitlichen Vorstellungen zu überzeugen. Das die Kirchenkonzerne sowas betreiben dürfen, ist ja eben auch einer meiner Kritikpunkte. Wenn ein Erwachsener sich dazu entscheidet, kann man nicht meckern, aber Kindern, denen man auch erzählen kann das es den Weihnachtsmann und den Osterhasen gibt, solche Geschichten aufzutischen, um dann später von ihnen finanziert zu werden, wenn die Indoktrination erfolgreich gelungen ist, ist ein No-Go. Und Geistliche auf Kinder los zulassen ist schon oft schief gegangen. Siehe Domspatzen, Freistatt und Co. Sicher kann man auch hier nicht alle pauschal verurteilen, aber eine Häufung bei Geistlichen ist durchaus zu erkennen. Man könnte jetzt noch spekulieren, ob es an der religiösen sexuellen Selbstbeschränkung der Geistlichen liegt, die Wider jeder Natur ist und sich dann irgendwann auf die Kinder entlädt oder ist es einfach nur die Gelegenheit die Missbrauch macht. Mit der Tabuisierung solcher Themen wurde auch gleich ein System des Schweigens etabliert. Die Dunkelziffer dürfte deshalb dramatisch höher sein.

Diakonie und Caritas: werden ebenfalls fast zu 100% vom Staat finanziert, lediglich 2% - 5% werden aus der Kirchensteuer bestritten. Hier noch eine interessanter Artikel u.a. wie private Mitbewerber, systematisch aus dem Wettbewerb gedrängt werden. Einige Entscheider aus der Politik sitzen praktischer Weise, gleich noch auf Geschäftsführerposten der Wohlfahrtsverbände. Mit anderen Worten: Als Politiker entscheidet sie über Mittel, von denen sie dann als Geschäftsmann profitieren.

Unterm Strich ist nahezu alles, zu fast 100% vom Staat finanziert und trotzdem haben die Kirchenkonzerne ihr eigenes Arbeits(un)recht und können nach gut dünken des Kirchenfürsten, bei Scheidung, Kirchenaustritt, unehelichen Kindern oder ähnlichem, die sündigen Mitarbeiter entlassen. Außerdem werden "Ungläubige" in der Regel nicht eingestellt bzw. Bewerber mit einer "passenden" Konfession bevorzugt, trotz des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. Ich beschreibe Zustände im Jahre 2017, in einem demokratischen Land, welches zu den Top-5 Wirtschaftsnationen gehört. Nur für den Fall, dass eben jemand durcheinander gekommen ist, wie das mit dem Selbstbild der Kirchenkonzerne zusammenpasst, welches sie so gern propagieren und welches dann kritiklos und ehrfürchtig von der Bevölkerung aufgenommen wird.

Als weiteren Punkt hast du die Dienste von Pfarrern als Seelsorge angesprochen. Unter diesem Punkt kann ich mir nichts so recht vorstellen. Kannst du eventuell ein paar konkrete Beispiele nennen?

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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Ein Terraner »

gödelchen hat geschrieben:(24 Jul 2017, 13:06)

Bei wem ? :-)
Bei den betroffenen Kranken?
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von omg »

Unser Wahlwerbespot ist fertig!

Hier könnte ihr ihn euch schon mal auf Youtube anschauen.

Im Wahl-O-Mat sind wir auch vertreten, da könnte ihr abchecken inwieweit ihr mit unserem Programm übereinstimmt.

Hier geht es zum Wahl-O-Mat.

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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Kritikaster »

omg hat geschrieben:(02 Sep 2017, 12:27)

Unser Wahlwerbespot ist fertig!

Hier könnte ihr ihn euch schon mal auf Youtube anschauen.

Im Wahl-O-Mat sind wir auch vertreten, da könnte ihr abchecken inwieweit ihr mit unserem Programm übereinstimmt.

Hier geht es zum Wahl-O-Mat.

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Weil ich es gut mit Dir meine, weise ich Dich auf § 7, Absatz 4 der allgemeinen Nutzungsbedingungen hin. ;)
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von omg »

@Kritikaster
Danke für den nett gemeinten Hinweis.
Der Abschnitt des Forums heißt allerdings "Vereine, Interessengruppen und Parteien stellen sich vor".
Nach meiner Ansicht gehört da auch ein Spot dazu, der die Partei repräsentiert, aber am Ende muss das ein Mod entscheiden. Vielleicht solltest du diesbezüglich einen Mod kontaktieren.

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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Kritikaster »

omg hat geschrieben:(03 Sep 2017, 12:43)

@Kritikaster
Danke für den nett gemeinten Hinweis.
Der Abschnitt des Forums heißt allerdings "Vereine, Interessengruppen und Parteien stellen sich vor".
Nach meiner Ansicht gehört da auch ein Spot dazu, der die Partei repräsentiert, aber am Ende muss das ein Mod entscheiden. Vielleicht solltest du diesbezüglich einen Mod kontaktieren.

mfg omg
Wenn mir das bei einer Splitterpartei so wichtig wäre, wäre das längst geschehen. ;)
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Uffzach »

omg hat geschrieben:(31 May 2017, 09:04)

Hallo,

wie einige von euch sicher wissen, bekommen die Kirchen jedes Jahr riesige Milliardensubventionen. Selbstverständlich von allen Steuerzahlern finanziert. Also auch von Konfessionsfreien! Oben drauf bekommen die Kirchen natürlich noch die Kirchensteuer ihrer Schäfchen.

Im Jahr 2014 waren es ca. 17,3 Milliarden Euro. Für eine detaillierte Auflistung einfach dem Link folgen.

Zusätzlich fließen nochmal ca. 50 Milliarden Euro jährlich überwiegend an Diakonie und Caritas (das sind weit über 90% der Kosten) und noch einiges mehr. Alles nachzulesen im Link oben.

Aktuell geht keine relevante Partei dieses Thema offensiv an. Verständlicherweise, man will ja die christlichen Wähler nicht verprellen.

Deshalb wurde die Partei der Humanisten gegründet.
Wir müssen natürlich noch wachsen und dazu brauchen wir eure Unterstützung. Ihr braucht nicht darauf zu hoffen, dass eine andere Partei dieses Thema angehen wird. Wir (konfessionsfreien) müssen selbst etwas dagegen unternehmen und die Einflussnahme der Kirchen in diversen Gremien verhindern.

Helft uns mit eurer Unterstützerunterschrift zur Bundestagswahl 2017.

Ich freue mich auf eure Fragen und Kritik (es dürfen auch gern positive Kommentare sein :D ).

mfg omg

Hier noch ein Artikel über die Partei der Humanisten.

PS: Sollte der Beitrag wieder gelöscht werden, wäre es nett, wenn mir der entsprechende Moderator, eine PN zukommen lässt, welches Problem hier vorliegt. Danke!

Die Partei der Humanisten hat mit der anti-Kirchen Position zwar einen Punkt, aber ansonsten sind humanistische Positionen durchweg schädlich selbstzerstörerisch und deshalb ist die Partei abzulehnen.

Was Religions-/und Kirchenpolitik angeht habe ich eine bessere Agenda:

1. Verbot von Religionsunterricht an staatlichen Schulen
2. Verbot des Betriebes von Tempeln und Gotteshäusern (Kirchen)
3. Verbot des Bewerbens religiöser Vereinigungen in der Öffentlichkeit oder des Verteilens religiöser Schriften
4. Entzug der Gemeinnützigkeit von religiösen Vereinen
5. Abschaffung aller religiöser Feiertage und arbeitnehmerfreundliche Umwandlung in reguläre frei wählbare Urlaubstage
6. Einstellung aller staatlichen Zahlungen an kirchliche Organisationen
7. Rückforderung von Zahlungen an kirchliche Organisationen, die auf Weimarer Gesetzgebung beruhen
8. Einstellung der staatlichen Unterstützung bei der Erhebung der Kirchensteuer
9. Einstellung der Berichterstattung über religiöse Veranstaltungen und Ereignisse in öffentlich-rechtlichen Medien

Ein jeder ist jedoch frei, die Religion in seinem Privatbereich auszüben, die er will, und es dürfen ihm keine Nachteile in der Gesellschaft oder im Arbeitsleben entstehen, wenn sein religiöses Bekenntnis außerhalb seines Privatbereiches bekannt wird.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Provokateur »

Uffzach hat geschrieben:(04 Sep 2017, 09:09)

Die Partei der Humanisten hat mit der anti-Kirchen Position zwar einen Punkt, aber ansonsten sind humanistische Positionen durchweg schädlich selbstzerstörerisch und deshalb ist die Partei abzulehnen.

Was Religions-/und Kirchenpolitik angeht habe ich eine bessere Agenda:

1. Verbot von Religionsunterricht an staatlichen Schulen
Damit gibst du den Religionsunterricht in die Hände von "privaten", die nicht staatlich kontrollierbar sind. Ruck zuck ziehen die ersten Kommunionskinder, "Deus Vult!" schreiend und die Häuser von Protestanten anzündend, durch die Dörfer.
Uffzach hat geschrieben:(04 Sep 2017, 09:09)
2. Verbot des Betriebes von Tempeln und Gotteshäusern (Kirchen)
Geht nicht, verstößt gegen die Versammlungsfreiheit.

...

Ich habe jetzt keine Lust, Punkt für Punkt zu widerlegen. Fakt ist aber, dass kaum einer deiner Punkte durchsetzbar ist oder auf große Gegenliebe stoßen wird.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Uffzach »

Provokateur hat geschrieben:(04 Sep 2017, 09:28)

Damit gibst du den Religionsunterricht in die Hände von "privaten", die nicht staatlich kontrollierbar sind.
Kein Zusammenhang. Verbot an staatlichen Schulen schließt Kontrolle privater konfessionsgebundener ja nicht aus.
Provokateur hat geschrieben: Ruck zuck ziehen die ersten Kommunionskinder, "Deus Vult!" schreiend und die Häuser von Protestanten anzündend, durch die Dörfer.
Randalieren egal welcher Kollektive ist niemals auszuschließen. Auszuschließen ist jedoch das Wiederholen durch die gleichen Personen durch entsprechende Strafmaßnahmen.


Provokateur hat geschrieben: Geht nicht, verstößt gegen die Versammlungsfreiheit.
Irrationaler Enwand. Es geht um den Betrieb von Tempeln und Gotteshäusern auf öffentlichem Gelände. Desweiteren wäre durch Studien zu klären, was der Begriff 'Versammlungsfreiheit' in concreto beinhaltet - aber dies ist hier nicht relevant.

Provokateur hat geschrieben: Ich habe jetzt keine Lust, Punkt für Punkt zu widerlegen. Fakt ist aber, dass kaum einer deiner Punkte durchsetzbar ist oder auf große Gegenliebe stoßen wird.
Irrationaler Einwand. Eine Positionsbeschreibung kann grundsätzlich nicht widerlegt werden. Man kann aber andere Posiitionen einnehmen. 'Gegenliebe' ist kein rationales Argument für oder gegen bestimmte Positionen. 'Durchsetzbarkeit' hängt alleine von der politischen Willensbildung ab.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Provokateur »

Uffzach hat geschrieben:(04 Sep 2017, 09:39)
Durchsetzbarkeit' hängt alleine von der politischen Willensbildung ab.
Nein, dem ist immer die Verfassung vorrangig. Sonst würde das Bundesverfassungsgericht nicht so viele Beschlüsse kassieren.

Und das zu schwächen, sollten wir unterlassen - wir sind doch nicht die Polen.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Dampflok94 »

Uffzach hat geschrieben:(04 Sep 2017, 09:09)Was Religions-/und Kirchenpolitik angeht habe ich eine bessere Agenda:

1. Verbot von Religionsunterricht an staatlichen Schulen
2. Verbot des Betriebes von Tempeln und Gotteshäusern (Kirchen)
3. Verbot des Bewerbens religiöser Vereinigungen in der Öffentlichkeit oder des Verteilens religiöser Schriften
4. Entzug der Gemeinnützigkeit von religiösen Vereinen
5. Abschaffung aller religiöser Feiertage und arbeitnehmerfreundliche Umwandlung in reguläre frei wählbare Urlaubstage
6. Einstellung aller staatlichen Zahlungen an kirchliche Organisationen
7. Rückforderung von Zahlungen an kirchliche Organisationen, die auf Weimarer Gesetzgebung beruhen
8. Einstellung der staatlichen Unterstützung bei der Erhebung der Kirchensteuer
9. Einstellung der Berichterstattung über religiöse Veranstaltungen und Ereignisse in öffentlich-rechtlichen Medien
Ich frage mich immer, was muß jemanden widerfahren sein damit er so einen kirchenfeindlichen Nonsens in ein Forum pustet. :eek: :?:
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Uffzach »

Provokateur hat geschrieben:(04 Sep 2017, 10:12)

Nein, dem ist immer die Verfassung vorrangig. Sonst würde das Bundesverfassungsgericht nicht so viele Beschlüsse kassieren.

Und das zu schwächen, sollten wir unterlassen - wir sind doch nicht die Polen.
Die Verfassung ist keine heilige Schrift, sondern kann - und wurde auch bereits häufig in Deutschland - auf dem Wege der politischen Willensbildung geändert.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Provokateur »

Uffzach hat geschrieben:(04 Sep 2017, 10:15)

Die Verfassung ist keine heilige Schrift, sondern kann - und wurde auch bereits häufig in Deutschland - auf dem Wege der politischen Willensbildung geändert.
Aber nie - wirklich nie - verschärft. Immer nur liberalisiert.
Es fehlt außerdem an Mehrheiten für ein solches Projekt. Und das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Uffzach »

Provokateur hat geschrieben:(04 Sep 2017, 10:18)

Aber nie - wirklich nie - verschärft. Immer nur liberalisiert.
Das ist nicht richtig. Nimm als Beispiel die Asylrechtsänderung §16a im Jahre 1993.
Provokateur hat geschrieben: Es fehlt außerdem an Mehrheiten für ein solches Projekt. Und das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben.
Auch ein Fehlen von Mehrheiten in der Gegenwart ist kein Argument für oder gegen Positionen.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von omg »

Uffzach hat geschrieben:(04 Sep 2017, 09:09)
1. Verbot von Religionsunterricht an staatlichen Schulen
2. Verbot des Betriebes von Tempeln und Gotteshäusern (Kirchen)
3. Verbot des Bewerbens religiöser Vereinigungen in der Öffentlichkeit oder des Verteilens religiöser Schriften
4. Entzug der Gemeinnützigkeit von religiösen Vereinen
5. Abschaffung aller religiöser Feiertage und arbeitnehmerfreundliche Umwandlung in reguläre frei wählbare Urlaubstage
6. Einstellung aller staatlichen Zahlungen an kirchliche Organisationen
7. Rückforderung von Zahlungen an kirchliche Organisationen, die auf Weimarer Gesetzgebung beruhen
8. Einstellung der staatlichen Unterstützung bei der Erhebung der Kirchensteuer
9. Einstellung der Berichterstattung über religiöse Veranstaltungen und Ereignisse in öffentlich-rechtlichen Medien
Deine Positionen sind dann doch in der Summe zu extrem. Du musst berücksichtigen, dass doch noch ein erheblicher Teil der hier lebenden Menschen auf die Religionen angewiesen sind. Ohne diese Religionen wäre ein großer Teil von ihnen nicht mehr in der Lage moralisch zu handeln oder das Leben würde seinen Sinn verlieren. Auch wenn das für nicht-religiöse Menschen nur schwer zu verstehen ist, muss man die aktuelle Situation zur Kenntnis nehmen.

zu 1) Wir wollen den Religionsunterricht in staatlichen Schulen durch einen philosophisch-ethischen Unterricht ersetzen. Dadurch wird der Klassenverband nicht nach Konfessionen zerrissen (was die Toleranz stärkt), den Kindern wird aufgezeigt auch Dinge kritisch zu hinterfragen und moralisches Handeln beigebracht, auch ohne das man sich dabei auf höhere Wesen berufen muss.

zu 2) Das ist natürlich Quatsch. Die Kirchen haben sich die zahlreichen Immobilien "mühevoll" angeeignet. Diese sind also deren Eigentum und können auch nicht weggenommen werden.

zu 3) Dazu haben wir keinen Punkt im Programm. Ich persönlich würde allerdings begrüßen wenn zumindest Kinder, die noch sehr leichtgläubig sind, von solcher Werbung verschont würden.

zu 4) Es gibt auch andere nicht-religiöse Vereine die den Status der Gemeinnützigkeit besitzen. Sofern eine Gemeinnützigkeit gegeben ist bleibt dieser Status natürlich bestehen. Was den Status einer "Körperschaft des öffentlichen Rechts" steht auf einem anderen Blatt. Um den zu ändern, müsste man die WRV Artikel 137 Abs. 5 ändern. In diesem Artikel wird den Religionsgemeinschaften dieser Status zugebilligt.

zu 5) Das wird sicher keine Mehrheit finden. Auch nicht-religiöse Menschen haben sich einfach an diese Feiertage gewöhnt, auch wenn sie diese ohne irgendeinen religiösen Bezug begehen. Weihnachten und Ostern ist doch ganz nett ;).

zu 6) Dazu haben wir einiges im Programm. Viele Zahlungen sind aus unserer Sicht nicht gerechtfertigt. Es gibt aber auch Zahlungen die ihre Berechtigung haben. Die Kirchen betreiben mit Caritas und Diakonie gigantische Dienstleister im sozialen Bereich (Krankenhäuser, Pflege-, Altenheime usw.). Finanziert werden diese aber mit über 98% vom Staat. Das ist bei nicht-kirchlichen Organisationen auch nicht anders. Der "Normalsterbliche" weiß das natürlich nicht und denkt die Kirchen würden hier ganz uneigennützig Gutes tun. Es steht Kirche drauf ist aber Staat drin. Zudem haben die Kirchen hier eine Sondergenehmigung zur Diskriminierung von Arbeitnehmern und Bewerbern. Geschiedene, Homosexuelle, Kirchenkritiker, Menschen die aus der Kirche austreten, kurz um, alles was dem kirchlichen Selbstverständnis zu wieder läuft, darf entlassen werden bzw. gar nicht erst eingestellt werden. In einem demokratischen fortschrittlichen Land eigentlich undenkbar, aber so ist die die Sachlage im Jahr 2017. Wir wollen dieses Arbeits(un)recht beenden und die Kirchen in dem Fall wie jeden anderen Anbieter derartiger Dienstleistungen behandeln.

zu 7) Das ist auch eine unmögliche Forderung. Klar kann man davon ausgehen, dass die Kirchen durch diese Verträge ein sehr gutes Geschäft gemacht haben. Das Geld zurückzufordern nur weil die damaligen Politiker schlecht verhandelt haben ist natürlich Quatsch. Wir wollen die laufenden Verträge beenden, wie es selbst die Verfassung seit 100 Jahren vorschreibt und mehr nicht. Selbst das wird schon nicht einfach werden.

zu 8) Die Kirchensteuer wollen wir tatsächlich auch abschaffen. Die Kirchen sollen sich selbst um ihre Mitgliedsgebühren kümmern und nicht auf die hoheitliche Macht des Staates zurückgreifen können. In der WRV steht "Es besteht keine Staatskirche." In dem Zusammenhang und mit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts indem dem Staat "weltanschaulich-religiöse Neutralität" auferlegt wird, kann der Staat nicht als Büttel für die Kirchen fungieren. Desweiteren ist keiner verpflichtet seine Konfession bzw. die Freiheit von Religion anzugeben. Das wird durch dieses Verfahren ausgehebelt. Jeder Bürger muss dadurch, gegenüber seinem Arbeitgeber seine Konfession bekannt geben. Auch die Banken haben automatisch Zugriff auf die Konfession ihrer Kunden bezüglich Kapitalertragssteuer. Außerdem werden Arbeitgeber und Banken gezwungen unentgeltlich, die Kirchensteuer zu berechnen und abzuführen.

zu 9) Über derartige Veranstaltung sollte nicht überproportional oft berichtet werden, als über andere Veranstaltungen. Ganz verbieten ist natürlich auch wieder Quatsch. Es gibt ein Rundfunkgesetz. In diesem Gesetz verpflichtet der Staat die ÖR zur Sendung von kirchlichen Inhalten (Gottesdienste usw.). Für keine andere Weltanschauung oder sonstiges gibt es eine derartige Regelung. Wir wollen dieses Gesetz ändern, dass keine Verpflichtung zum Senden solcher Inhalte mehr besteht. Das bedeutet nicht, dass solche Sendungen dann ganz aus dem ÖR verschwinden. Wenn eine Nachfrage danach besteht, sind die Sender selbst daran interessiert so etwas in ihr Programm zu nehmen. Wir wollen eben nur, dass es keinen gesetzliche Verpflichtung mehr dazu gibt.

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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Uffzach »

omg hat geschrieben:(04 Sep 2017, 12:40)

Deine Positionen sind dann doch in der Summe zu extrem. Du musst berücksichtigen, dass doch noch ein erheblicher Teil der hier lebenden Menschen auf die Religionen angewiesen sind. Ohne diese Religionen wäre ein großer Teil von ihnen nicht mehr in der Lage moralisch zu handeln oder das Leben würde seinen Sinn verlieren. Auch wenn das für nicht-religiöse Menschen nur schwer zu verstehen ist, muss man die aktuelle Situation zur Kenntnis nehmen.
Grundsätzlich nehme ich bei meiner Positionierung keinerlei Rücksicht auf Inkapazitäten von anderen.
Desweiteren magst du meine Posiitionen als 'extrem' bezeichnen, aber 'zu extrem' ist ein unangemessener Normierungsversuch, was meine Positionierung betrifft, und diese richtet grundsätzlich sich nicht mach Wünschen von anderen.

Schließlich: Ich glaube klar ausgedrückt zu haben, dass ich Humanismus ablehne.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Kritikaster »

Dampflok94 hat geschrieben:(04 Sep 2017, 10:15)

Ich frage mich immer, was muß jemanden widerfahren sein damit er so einen kirchenfeindlichen Nonsens in ein Forum pustet. :eek: :?:
Der Zusammenhang ist schon historisch herzuleiten: Die Kirchen waren im Dritten Reich bereits ein potentieller Widerstandshort gegen das Regime.

Da liegt es nahe, dass auch den heutigen rechtsextremen Humanismus- und Demokratiegegnern die Kirchen ein Dorn im Auge sind.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von think twice »

Kritikaster hat geschrieben:(04 Sep 2017, 17:11)

Der Zusammenhang ist schon historisch herzuleiten: Die Kirchen waren im Dritten Reich bereits ein potentieller Widerstandshort gegen das Regime.

Da liegt es nahe, dass auch den heutigen rechtsextremen Humanismus- und Demokratiegegnern die Kirchen ein Dorn im Auge sind.
Hoffentlich sind sie dann auch so konsequent und lehnen den Humanismus für sich selbst ab, wenn er ihnen helfen könnte. Jeder wird ja mal krank und alt. :rolleyes:
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Uffzach »

Kritikaster hat geschrieben:(04 Sep 2017, 17:11)

Der Zusammenhang ist schon historisch herzuleiten: Die Kirchen waren im Dritten Reich bereits ein potentieller Widerstandshort gegen das Regime.

Da liegt es nahe, dass auch den heutigen rechtsextremen Humanismus- und Demokratiegegnern die Kirchen ein Dorn im Auge sind.
Interessanterweise war die Zusammenarbeit zwischen Nationalsozialisten und den offiziellen Kirchen sehr gut. Viele Nazis verdankten sogar ihre Flucht der klerikalen Logistik. Deine Schlussfolgerung ist also sehr wohlfeil.

Ich würde also empfehlen beim radikalen Anti-klerikalismus den Blick eher auf die franz. Revolution als Mutter der europäischen Aufklärung zu richten. Dazu ein historisches Zitat aus jener Zeit (wird einem Freiburger Studenten zu Beginn des 19. Jh. zugeschrieben):
Die Menschheit wird von bitterm Harm
und Tyrannei gekränkt,
bis an dem letzten Pfaffendarm
der letzte König hängt


:D

Ein Revival erlebte der radikale Anti-klerikalismus mit der bolschewistischen Oktoberrevolution.

I. Vgl. dazu liest sich meine Agenda wie ein humanistisches Manifest. *lol* :p
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Ein Terraner »

Kritikaster hat geschrieben:(04 Sep 2017, 17:11)

Der Zusammenhang ist schon historisch herzuleiten: Die Kirchen waren im Dritten Reich bereits ein potentieller Widerstandshort gegen das Regime.
Das stimmt nicht, die katholische Kirche war einer der größten Unterstützer der Nazis. Nachzulesen bei Deschner oder hier zusammengefast.

http://www.gegen-die-kirche.eu/gott-und ... Chrer.html
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Kritikaster »

Uffzach hat geschrieben:(04 Sep 2017, 20:12)

Interessanterweise war die Zusammenarbeit zwischen Nationalsozialisten und den offiziellen Kirchen sehr gut. Viele Nazis verdankten sogar ihre Flucht der klerikalen Logistik. Deine Schlussfolgerung ist also sehr wohlfeil.

Ich würde also empfehlen beim radikalen Anti-klerikalismus den Blick eher auf die franz. Revolution als Mutter der europäischen Aufklärung zu richten. Dazu ein historisches Zitat aus jener Zeit (wird einem Freiburger Studenten zu Beginn des 19. Jh. zugeschrieben):
Die Menschheit wird von bitterm Harm
und Tyrannei gekränkt,
bis an dem letzten Pfaffendarm
der letzte König hängt


:D

Ein Revival erlebte der radikale Anti-klerikalismus mit der bolschewistischen Oktoberrevolution.

I. Vgl. dazu liest sich meine Agenda wie ein humanistisches Manifest. *lol* :p
Interessant, dass Du dich angesprochen fühlst.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Kritikaster »

Ein Terraner hat geschrieben:(04 Sep 2017, 20:25)

Das stimmt nicht, die katholische Kirche war einer der größten Unterstützer der Nazis. Nachzulesen bei Deschner oder hier zusammengefast.

http://www.gegen-die-kirche.eu/gott-und ... Chrer.html
Ich schrieb bewusst "potentieller Widerstandshort". Die Liste der Opfer Geistlicher spricht da eine beredte Sprache.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... s#Religion
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Ein Terraner »

Kritikaster hat geschrieben:(04 Sep 2017, 21:28)

Ich schrieb bewusst "potentieller Widerstandshort". Die Liste der Opfer Geistlicher spricht da eine beredte Sprache.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... s#Religion
Schön zu sehen das sich einige quer gestellt haben, ändert aber auch nichts am grundsätzlichen Kurs der Kirche.

P.S. Interessante Liste, wie hat es Rommel da rein geschafft?
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Kritikaster »

Ein Terraner hat geschrieben:(04 Sep 2017, 21:40)

Schön zu sehen das sich einige quer gestellt haben, ändert aber auch nichts am grundsätzlichen Kurs der Kirche.

P.S. Interessante Liste, wie hat es Rommel da rein geschafft?
Ein wenig Interesse für die Geschichte des 3. Reichs würde Dir die Frage beantworten. Ist aber hier nicht das Thema.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Ein Terraner »

Kritikaster hat geschrieben:(04 Sep 2017, 22:39)

Ein wenig Interesse für die Geschichte des 3. Reichs würde Dir die Frage beantworten. Ist aber hier nicht das Thema.
Stimmt, das Thema war gerade das die Kirchen das NS Regime unterstützten, durch ein klein wenig Geschichtsinteresse hatte ich das herausgefunden.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Kritikaster »

Ein Terraner hat geschrieben:(04 Sep 2017, 22:57)

Stimmt, das Thema war gerade das die Kirchen das NS Regime unterstützten, durch ein klein wenig Geschichtsinteresse hatte ich das herausgefunden.
Wir lernen: Eindimensionales, auf die Bestätigung einer ideologisch begründeten Religionsablehnung ausgerichtetes Geschichtsinteresse führt bisweilen zu an sich überflüssigen Fragestellungen. ;)
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Uffzach »

Kritikaster hat geschrieben:(04 Sep 2017, 21:25)

Interessant, dass Du dich angesprochen fühlst.
Nein, nur logisch. Warum? Die Frage von Dampflok94, auf die du geantwortet hattest, bezog sich ja auf meinen Beitrag. Du hast dir also angemaßt, an meiner Stelle zu antworten, und deshalb ist meine Richtigstellung erforderlich und dies umsomehr als deine Antwort darauf abziehlte, meinem Beitrag, der Gegenstand von Dampflok94's Frage war, eine rechtsextreme Motivation zu unterstellen. Deshalb ist es wichtig hervorzuheben, dass Nationalsozialisten und offizielle Kirchen ganz und gar nicht in Gegnerschaft gestanden haben und eine Motivation sich gegen die Kirchen und Religionen zu stellen, deshalb aufklärerischer Natur ist.

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macht ihren Dreck deutlicher.“
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Ein Terraner »

Kritikaster hat geschrieben:(05 Sep 2017, 07:29)

Wir lernen: Eindimensionales, auf die Bestätigung einer ideologisch begründeten Religionsablehnung ausgerichtetes Geschichtsinteresse führt bisweilen zu an sich überflüssigen Fragestellungen. ;)
Die Frage warum das Propagandamännchen als Opfer zählen soll finde ich jetzt nicht überflüssig, aber es ist hier wirklich Themenfremd.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Kritikaster »

Uffzach hat geschrieben:(05 Sep 2017, 08:59)

...dies umsomehr als deine Antwort darauf abziehlte, meinem Beitrag, der Gegenstand von Dampflok94's Frage war, eine rechtsextreme Motivation zu unterstellen.
Wieder interessant, dass Du dann nicht den Punkt des Antihumanismus als auf Dich bezogenen Kritikpunkt betrachtest. Ich erkenne aber, dass ich vielleicht anstelle des "und" ein "und/oder" hätte benutzen sollen, um auch dem letzten Foristen klar zu machen, dass nicht beide Kriterien auf jeden Kirchengegner zutreffen.
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Uffzach »

Kritikaster hat geschrieben:(05 Sep 2017, 09:24)

Wieder interessant, dass Du dann nicht den Punkt des Antihumanismus als auf Dich bezogenen Kritikpunkt betrachtest.
Diesen Punkt nehme ich an und sehe ihn nicht als unangemessene Unterstellung, weil ich Antihumanist in dem Sinne bin als ich die Ideologie des Humanismus ablehne.
Kritikaster hat geschrieben:(05 Sep 2017, 09:24)
Ich erkenne aber, dass ich vielleicht anstelle des "und" ein "und/oder" hätte benutzen sollen, um auch dem letzten Foristen klar zu machen, dass nicht beide Kriterien auf jeden Kirchengegner zutreffen.
Du hattest Gegnerschaft zur Ideologie des Humanismus und Rechtsextremismus gleichgesetzt in der Formulierung "rechtsextremen Humanismus- und Demokratiegegnern", wobei wir beim nächsten Punkkt sind, nämlich Gegnerschaft zur Demokratie, welche ich ebenso als unangemessene Unterstellung zurückweise.
Was also bleibt ist eine Gegnerschaft zur Ideologie des Humanismus, welche weder rechtsextremer Natur noch demokratiefeindlicher Natur ist.
Und damit kann man wunderbar radikal antiklerikal sein. :D
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Re: Kirchensubventionen stoppen

Beitrag von Kritikaster »

Uffzach hat geschrieben:(05 Sep 2017, 09:35)

Diesen Punkt nehme ich an und sehe ihn nicht als unangemessene Unterstellung, weil ich Antihumanist in dem Sinne bin als ich die Ideologie des Humanismus ablehne.


Du hattest Gegnerschaft zur Ideologie des Humanismus und Rechtsextremismus gleichgesetzt in der Formulierung "rechtsextremen Humanismus- und Demokratiegegnern", wobei wir beim nächsten Punkkt sind, nämlich Gegnerschaft zur Demokratie, welche ich ebenso als unangemessene Unterstellung zurückweise.
Was also bleibt ist eine Gegnerschaft zur Ideologie des Humanismus, welche weder rechtsextremer Natur noch demokratiefeindlicher Natur ist.
Und damit kann man wunderbar radikal antiklerikal sein. :D
Deine Kritik ist angekommen und angenommen. Ich habe kein Problem damit, mich für ungerechtfertigte Unterstellungen zu entschuldigen, was ich dann hiermit auch tue.
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