Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

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King Kong 2006
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Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von King Kong 2006 »

Ich kann keinen guten Gewissens eine der etablierten Volksparteien wählen.

Vielleicht nach der Prämisse "des geringsten Übels". Ich habe hin und wieder einmal daran gedacht aus Protest eine Partei am li. oder re. Rand zu wählen. Also, z.B. die Linke oder die AfD. Mich hielt meist davon die Überlegung ab, daß meine keine aus der (Wahl-)Not geborene Entscheidung umsetzen sollte. Zumal man auch nicht wirklich weiß, was man da wählt, wenn die erstmal Fahrt aufnehmen. Ich will mir auch mal keine Vorwürfe machen bei irgendetwas mitgeholfen zu haben, was man später einmal bereut.

Was aber tun, wenn man keiner Partei guten Gewissens die Stimme geben möchte? Gar nicht wählen? Habe ich auch schon getan. Im Moment denke ich aber, daß man seine Stimme, die einem gegeben wurde nicht in den Mülleimer schmeissen sollte. Aber verschleudern doch auch nicht?

Wählen um jeden Preis? Notfalls das geringste Übel? Eine Wahlpflicht gibt es ja nicht.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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oga
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von oga »

King Kong 2006 hat geschrieben:(01 Jul 2017, 19:27)

Was aber tun, wenn man keiner Partei guten Gewissens die Stimme geben möchte?
Kommt drauf an, aus welchem Grund dir dein Gewissen das nicht erlaubt.
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Brainiac
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Brainiac »

Dann am besten nicht wählen. Die Wahl einer Partei ist ja niemals eine rein rationale Entscheidung, und wenn man schon nach irgendwelchen Gründen und Rechtfertigungen suchen muss, also in Wirklichkeit nichts einem zusagt, sollte man es ganz bleiben lassen.

In der Zwischenzeit, also bis zur nächsten Wahl, kann man ein wenig in sich gehen, ob man ggf zu viel von der Menschheit erwartet. ;)
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oga
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von oga »

Brainiac hat geschrieben:(01 Jul 2017, 21:13)

In der Zwischenzeit, also bis zur nächsten Wahl, kann man ein wenig in sich gehen, ob man ggf zu viel von der Menschheit erwartet. ;)
... oder selbst eine Partei gründen, die man mit gutem Gewissen wählen kann. :cool:
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Brainiac
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Brainiac »

oga hat geschrieben:(01 Jul 2017, 21:38)

... oder selbst eine Partei gründen, die man mit gutem Gewissen wählen kann. :cool:
Richtig, Versuch macht kluch. ;)
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Helmuth_123
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Helmuth_123 »

King Kong 2006 hat geschrieben:(01 Jul 2017, 19:27)

Ich kann keinen guten Gewissens eine der etablierten Volksparteien wählen.

Vielleicht nach der Prämisse "des geringsten Übels". Ich habe hin und wieder einmal daran gedacht aus Protest eine Partei am li. oder re. Rand zu wählen. Also, z.B. die Linke oder die AfD. Mich hielt meist davon die Überlegung ab, daß meine keine aus der (Wahl-)Not geborene Entscheidung umsetzen sollte. Zumal man auch nicht wirklich weiß, was man da wählt, wenn die erstmal Fahrt aufnehmen. Ich will mir auch mal keine Vorwürfe machen bei irgendetwas mitgeholfen zu haben, was man später einmal bereut.

Was aber tun, wenn man keiner Partei guten Gewissens die Stimme geben möchte? Gar nicht wählen? Habe ich auch schon getan. Im Moment denke ich aber, daß man seine Stimme, die einem gegeben wurde nicht in den Mülleimer schmeissen sollte. Aber verschleudern doch auch nicht?

Wählen um jeden Preis? Notfalls das geringste Übel? Eine Wahlpflicht gibt es ja nicht.
Neben den Nichtwählen und dem Protestwählen gebe es noch die Möglichkeiten des ungültig wählen oder man schaut sich mal bei den kleineren Parteien um.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Pro&Contra »

Mach es wie du willst. Da gibt es kein richtig oder falsch.
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unity in diversity
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von unity in diversity »

Wo haben in den letzten Monaten Protestwähler gewonnen?
USA, Südkorea, Frankreich und Großbritannien.
Mit unterschiedlichen Auswirkungen.
Was dabei rauskommt, hängt davon ab, ob das Establishment wirklich gegen die Wand gedrückt werden konnte.
Meist gelingt so etwas nicht, weil es mitunter das Establishment selbst ist, welches neue Bewegungen gründet, oder diese umpolt, um an der Macht zu bleiben.
Siehe AfD, ein typischer postdemokratischer Ableger der gewollten Politikverdrossenheit.
Anstatt die etablierten, verbrannten Parteien von innen zu verändern, sollen die Wähler die Flucht nach vorn antreten, damit sich nichts ändert.
Man verläßt sich weiterhin auf die Bequemlichkeit der Wähler, die Ordnung ihrer Angelegenheiten, anderen zu überlassen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Kritikaster
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Kritikaster »

Helmuth_123 hat geschrieben:(01 Jul 2017, 23:08)

Neben den Nichtwählen und dem Protestwählen gebe es noch die Möglichkeiten des ungültig wählen oder man schaut sich mal bei den kleineren Parteien um.
Wobei Letzteres dann auch wieder "Protestwählen" wäre.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von JJazzGold »

King Kong 2006 hat geschrieben:(01 Jul 2017, 19:27)

Ich kann keinen guten Gewissens eine der etablierten Volksparteien wählen.

Vielleicht nach der Prämisse "des geringsten Übels". Ich habe hin und wieder einmal daran gedacht aus Protest eine Partei am li. oder re. Rand zu wählen. Also, z.B. die Linke oder die AfD. Mich hielt meist davon die Überlegung ab, daß meine keine aus der (Wahl-)Not geborene Entscheidung umsetzen sollte. Zumal man auch nicht wirklich weiß, was man da wählt, wenn die erstmal Fahrt aufnehmen. Ich will mir auch mal keine Vorwürfe machen bei irgendetwas mitgeholfen zu haben, was man später einmal bereut.

Was aber tun, wenn man keiner Partei guten Gewissens die Stimme geben möchte? Gar nicht wählen? Habe ich auch schon getan. Im Moment denke ich aber, daß man seine Stimme, die einem gegeben wurde nicht in den Mülleimer schmeissen sollte. Aber verschleudern doch auch nicht?

Wählen um jeden Preis? Notfalls das geringste Übel? Eine Wahlpflicht gibt es ja nicht.
Das ist eine essentielle Erkenntnis. Man wählt ja generell nicht nur für sich selbst, sondern entsprechend der Auswirkung, auch für seine Mitmenschen. Insofern ist eine reine Protestwahl, ohne Übereinstimmung mit parteilichen Inhalten, für mich inakzeptabel.

Die Partei, die perfekt in jeglichem Aspekt ihrer Ausrichtung der Vorstellung des einzelnen Wählers entspricht, gibt es meines Erachtens nicht. Ergo wird die Wahl immer einen Kompromiss enthalten.

Wenn der in der Betrachtung aller wählbaren Parteien jeweils zu groß erscheint, dann ist es vielleicht tatsächlich besser, eine Runde auszusetzen. Ist mir zwar noch nie passiert, aber wenn ich eines Tages nicht einmal mehr ein zukundftsträchtiges, umsetzbares Projekt bei einer Partei finden würde, für das ich mich begeistern und engagieren kann, dann wäre das eventuell eine Lösung.

Na ja, für mich wohl eher weniger, weil ich mich nicht damit abfinden könnte, damit einer anderen, unerwünschten Partei in die Hände zu spielen und koalitionär ggfls. das zu bekommen, was ich auf keinen Fall will. Ich würde dann rein taktisch wählen.


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Skull »

Brainiac hat geschrieben:(01 Jul 2017, 21:41)

Richtig, Versuch macht kluch. ;)
Hatte ich schon gemacht. Vor anderthalb Jahrzehnten.
Mit einer realistischen Einschätzung. Dieses Projekt nicht ewig zu verfolgen.
Was sich nach 6 Jahren auch herausstellte.

Seitdem wähle ich keine der etablierten Parteien.
Es gibt immer eine Alternative, die eine Stimme verdient.

mfg
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harry52
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von harry52 »

King Kong 2006 hat geschrieben:Was aber tun, wenn man keiner Partei guten Gewissens die Stimme geben möchte?
Was ist denn sooooooooo schlimm in Deutschland????
Ich könnte ja verstehen, wenn man in einem armen Land wie Albanien lebt, dass man eine komplett andere Politik will, aber in Deutschland???

Bist Du Dir ganz sicher,
dass Du deine Wut und deinen Frust auf die Richtigen lenkst? Menschen neigen ja, wie wir aus der Vergangenheit wissen, Sündenböcke für ihre Probleme zu suchen und die Sündenböcke sind oft die falschen. Oft haben die gar nichts falsch gemacht.

Dein Sündenbock sind nicht Hexen, Juden, Ungläubige, die Amis, Homosexuelle, die Manager, die Geldverleiher ....
sondern "die Politiker der etablierten Parteien". Ich aber frage Dich: Sei mal ehrlich, sind die wirklich so mies und ist Deutschland in einem so miesen Zustand wegen ihnen, dass man jetzt ganz was anderes wählen sollte? Guck einfach mal, was genau in deinem Leben schief geht und dann überleg mal, ob eine Protestwahl da wirklich hilft.

Oder hilft vielleicht was ganz anderes?
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Ein Terraner »

Protest wählen ist Schwachsinn, vor allem wen man aus Protest etwas wählt das noch schlimmer ist als das aktuelle.
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Helmuth_123
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Helmuth_123 »

Kritikaster hat geschrieben:(02 Jul 2017, 07:29)

Wobei Letzteres dann auch wieder "Protestwählen" wäre.
Wenn ich eine kleine Partei wähle, weil ich mit ihrem Programm übereinstimme, ist das keine Protestwahl.
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Kritikaster
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Kritikaster »

Helmuth_123 hat geschrieben:(02 Jul 2017, 10:15)

Wenn ich eine kleine Partei wähle, weil ich mit ihrem Programm übereinstimme, ist das keine Protestwahl.
Dann hätte ich es doch aber wahrscheinlich schon früher getan.
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Teeernte
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Teeernte »

harry52 hat geschrieben:(02 Jul 2017, 08:55)

Was ist denn sooooooooo schlimm in Deutschland????
Ich könnte ja verstehen, wenn man in einem armen Land wie Albanien lebt, dass man eine komplett andere Politik will, aber in Deutschland???

Bist Du Dir ganz sicher,
dass Du deine Wut und deinen Frust auf die Richtigen lenkst? Menschen neigen ja, wie wir aus der Vergangenheit wissen, Sündenböcke für ihre Probleme zu suchen und die Sündenböcke sind oft die falschen. Oft haben die gar nichts falsch gemacht.

Dein Sündenbock sind nicht Hexen, Juden, Ungläubige, die Amis, Homosexuelle, die Manager, die Geldverleiher ....
sondern "die Politiker der etablierten Parteien". Ich aber frage Dich: Sei mal ehrlich, sind die wirklich so mies und ist Deutschland in einem so miesen Zustand wegen ihnen, dass man jetzt ganz was anderes wählen sollte? Guck einfach mal, was genau in deinem Leben schief geht und dann überleg mal, ob eine Protestwahl da wirklich hilft.

Oder hilft vielleicht was ganz anderes?
MEINE MEINUNG zum Thema :

Was ist "schlimm" - Parteien haben die Marktwirtschaft für sich gefunden- es geht nur noch um ihr "Geschäft" - Posten und Pöstchen in irgendwelchen Aufsichtsräten, Spezielle Deals für die Sponsoren und Platz für ganz spezielle Betrüger und Bereicherungs-Gesellschaften.

Hier stört der "Kunde" >> Wähler. Diesem muss nun in Oberlehrermanier gezeigt werden - wo er hingehört .....Schütze "A" im letzten Glied.
Mitbestimmung bei UNTER Null. Rührt "ER" sich - gibts Verbote , wird es MEHR - gibts Knute (es wird abkassiert).
Schliesslich sind die GESALBTEN Alleswisser , die Staaten/Städtelenker die EINZIGEN die einen IQ von 99 haben - alle anderen sind ja ...dauernd am Tresen .
(Stammtisch) ....haben den Krieg verloren (1945) , oder haben irgendeinen anderen Makel der Herkunft - "Deutsche" insbesondere ohne Doppelnamen sollen ja die schlimmsten sein....

Besondere Schlüsselpositionen werden also langfristig mit abhängigen Personen besetzt - denen man immer mal die Abhängigkeit zeigen kann.

Passend dazu gibt es eine "Schnelle Eingreiftruppe" - schnell mobilisierbare "Demonstranten"/Zustimmer , Blockierer, die mittels moderner Kommunikation über 1000 km herangekarrt werden können. Die sind zwar eine kleine Minderheit - da man diese aber auch 3 mal am Tag in unterschiedlichen Orten auftreten lassen kann - >>> ist es "Die Mehrheit".

Dank monatlichen Milliardenbeträgen konnte auch die Journaille gekauft werden - es geht ja nicht um "Meldungen" - sondern um Macht..

Selbst die Forschung wird "GEKAUFT" - nicht um irgendetwas zu erforschen - sondern ein FEST VORGEGEBENES ERGEBNIS Nachzuweisen (mit vieeel GELD)

Das wird man natürlich in Bundesländern, die noch eine Parteibasis haben überhaupt nicht verstehen....

Wenn ALLE Parteien ZUSAMMEN - nur noch eine BASIS einer (kleinen) Kleinstadt haben :D :D :D - und daraus ihre Entscheidungen treffen wollen -
genügen ein paar Animateure die paar Hanseln in Stimmung zu halten - ....und diese wenigen bei Bedarf mit Posten zu versorgen.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><

Was kann man dagegen tun ? Wenn man seine Arbeit behalten will - nicht DAUERND im dauerndem Wechsel die Polizei, Steuer, Ämter oder Demos auf dem Hof haben will - Tür zu ! Klappe halten. Der "Staat" - also die Beamten können das auf DEINE Kosten Jahre durchhalten - ohne irgend etwas nachzuweisen.

Etwas "Anderes" WÄHLEN ? - Ähmmm die Macht korrumpiert - das kann man am BESTEN bei den Grünen sehen. - Gegen eine TIERBRÜCKE von 15 Mio und mehr - .....die natürlich JEDEN Salamanderberater für die Zeit des Baues im WEITEN Umkreis mit Geld versorgt - kann man andere alte IDEEN einfach über den Zaun werfen.

Die FDP hat es versucht - neue Wählerschichten anzusprechen...Junge LEUTE - Studenten auf Hochschulen - Jungunternehmer - Politik für JUNGE LEUTE..
dann haben sie mit Rainer Brüderle alles wieder eingerissen. Das "Mienensuchkommando" der Spitze - sich über all mal "Wählen" lassen - hat nicht gefruchtet.

NUR für das Verständnis der Genossen der SPD : .....im Osten hat man die alten Leistungsträger nach der Wende nicht genommen -
DIREKTE Ablehnung. Was bleibt da "übrig" ? .....CDU und PDS Wähler.... Die Hoffnung auf Änderung hat ja die SchröderRegierung noch mal feucht nachgewischt. Mehr Gegendemonstranten mobilisierte nicht mal die AfD im Osten.

Bleiben ein paar KirchenFunktionäre und deren Familien. Da hat nun jeder - was er wollte .....einen Posten oder sein Seelenheil.
Nieee beides gleichzeitig.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Einen Ausweg sehe ich NUR - wenn die Parteien sich öffnen - zu ihren Veranstaltungen und WAHLEN einfach "JEDERMANN" zulassen - der mit der Partei Annäherungspunkte hat.

Nun es muss nicht gleich zugehen wie bei Don Camillo und Pepone - hier jedoch ist KEINER aus der Entscheidung ausgeschlossen worden - Alle tragen die Entscheidung IHRER Partei mit..


Bis dahin >> Protestwahl (maximal bis 20%) - IST die GELDGEILE Machtelite bis dahin nicht aufgewacht - kann man sie nur noch mit Verachtung = >>Nichtwahl << strafen.

Unter 20% Wahlbeteiligung - nimmt nicht mal Nordkorea die "Gewählten" als >> Volksvertreter hin.

Volksvertreter......Staubsaugervertreter....Versicherungsvertreter....

Händler - die Ihre WAHRE verkaufen WOLLEN.

Wem das wieder zu "HART" ist - oder Spamverdacht - ?

Ich schreib soviel TEXT nicht - um MEINE NICHT "PARTEI" hervorzuheben..... :D :D :D
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ein - Meiner MEINUNG nach - sehr bedenklicher - IST ZUSTAND.
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Teeernte
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Teeernte »

Nachtrag (meine Meinung) : Die Afd ist ein allein gelassenes Kind der CSU - die viel Geld in der Parteilandschaft in den FREISTAAT Sachsen investiert hat.

Angie und Göring Eckardt stammen aus einer solchen Gründung. (Ja die waren mal in einer Partei...)

Nun ein "freies" Radikal - was schnell an eine Deutschlandweite CSU gebunden werden KÖNNTE - Also eine VerHANDLUNGSMASSE - die mit Posten Macht und Geld in der CSU auszuzahlen IST.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Helmuth_123 »

Kritikaster hat geschrieben:(02 Jul 2017, 10:31)

Dann hätte ich es doch aber wahrscheinlich schon früher getan.
Auch Parteien verändern sich. Und wenn man sich mit dem veränderten Programm einer Partei nicht mehr identifizieren kann, dann schaut man sich halt bei anderen Parteien um, ob man deren Programm eher zustimmen kann.
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harry52
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von harry52 »

Liebe Teeernte,
deine Analyse stimmt maximal zu 50%. Wenn man sieht, wie viele Millionen in den Urlaub fliegen, einen aktuellen Fernseher, Kühlschrank, PKW, Handy ... besitzen, dann ist das keine kleine geldgeile Elite, sondern das sind millionen in unserem Land. Millionen geht es auch gut und bei Befragungen sagen das auch über 70%, dass es ihnen gut geht und besser geht als vor 10 Jahren.

Wahlergebnisse unter 20% ist auch falsch.
Bei vielen Wahlen nach der "Flüchtlingswelle" hat die Wahlbeteiligung hier in D zugenommen. Auch in den USA besipielsweise gab es bei der ersten Wahl von Obama eine Rekordbeteiligung. Man war in vielen Konflikten engagiert und die Wirtschaft war schwach. Man hatte gelogen bzgl. Irak und es gab Folterskandale...

Das beweist, dass eine hohe Wahlbeteiligung sogar ein Zeichen sein kann,
dass es einem Land schlecht geht. Eine niedrige Wahlbeteiligung muss also gar kein schlechtes Zeichen sein. Und mal was zu den Parteien. Nie war der Wähler so unberechenbar und noch nie haben ganz neue Parteien solch große Chancen gehabt, die Alten abzulösen. Denke an Griechenland, Italien ... und jetzt Frankreich. Aber denke auch an die Piraten und die AfD jetzt. Morgen können sie aber auch schon wieder weg sein.

Parteien sollen sich öffnen?
Hallo? Bist Du mal zu einer der vielen Parteiveranstaltungen gegangen? Parteien, Gewerkschaften und NGOs suchen im Gegenteil ständig Leute, die mitmachen und freuen sich über jeden Neuen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Wenn da jmd auftaucht, der etwas schräge Verschwörungstheorien von sich gibt, oder seine Körperhygiene nicht im Griff hat, dann kann man natürlich auch auf Ablehnung stoßen, außer bei der Linken, der NPD und AfD. Die freuen sich auch über solche Leute.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Kritikaster »

Helmuth_123 hat geschrieben:(02 Jul 2017, 11:58)

Auch Parteien verändern sich. Und wenn man sich mit dem veränderten Programm einer Partei nicht mehr identifizieren kann, dann schaut man sich halt bei anderen Parteien um, ob man deren Programm eher zustimmen kann.
Dem lässt sich nicht widersprechen.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Teeernte »

harry52 hat geschrieben:(02 Jul 2017, 12:04)

Liebe Teeernte,
deine Analyse stimmt maximal zu 50%.

1.Wenn man sieht, wie viele Millionen in den Urlaub fliegen, einen aktuellen Fernseher, Kühlschrank, PKW, Handy ... besitzen, dann ist das keine kleine geldgeile Elite, sondern das sind millionen in unserem Land. Millionen geht es auch gut und bei Befragungen sagen das auch über 70%, dass es ihnen gut geht und besser geht als vor 10 Jahren.

Wahlergebnisse unter 20% ist auch falsch.
2. Bei vielen Wahlen nach der "Flüchtlingswelle" hat die Wahlbeteiligung hier in D zugenommen. Auch in den USA besipielsweise gab es bei der ersten Wahl von Obama eine Rekordbeteiligung. Man war in vielen Konflikten engagiert und die Wirtschaft war schwach. Man hatte gelogen bzgl. Irak und es gab Folterskandale...

3. Das beweist, dass eine hohe Wahlbeteiligung sogar ein Zeichen sein kann,
dass es einem Land schlecht geht. Eine niedrige Wahlbeteiligung muss also gar kein schlechtes Zeichen sein. Und mal was zu den Parteien. Nie war der Wähler so unberechenbar und noch nie haben ganz neue Parteien solch große Chancen gehabt, die Alten abzulösen. Denke an Griechenland, Italien ... und jetzt Frankreich. Aber denke auch an die Piraten und die AfD jetzt. Morgen können sie aber auch schon wieder weg sein.

4. Parteien sollen sich öffnen?
Hallo? Bist Du mal zu einer der vielen Parteiveranstaltungen gegangen? Parteien, Gewerkschaften und NGOs suchen im Gegenteil ständig Leute, die mitmachen und freuen sich über jeden Neuen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Wenn da jmd auftaucht, der etwas schräge Verschwörungstheorien von sich gibt, oder seine Körperhygiene nicht im Griff hat, dann kann man natürlich auch auf Ablehnung stoßen, außer bei der Linken, der NPD und AfD. Die freuen sich auch über solche Leute.
1. Das sind Leute , die ehrlicher eigener Hände Arbeit nachgehen.

2. + 3. das Zeichen ? Trump ! .....wir Probieren mal gaaanz harte Säure - nachdem es mit bunter Brause von CC oder PSi nicht geklappt hat.

DIE Mehrheit wird nicht mehr mitgenommen - das ....die Programme werden immer "SPEZIELLER" -

4. - es geht nicht um neue.....nur interessierte Bürger.... die die geschicke der Partei ohne Mitgliedschaft mit bestimmen wollen.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von King Kong 2006 »

harry52 hat geschrieben:(02 Jul 2017, 08:55)

Was ist denn sooooooooo schlimm in Deutschland????
Ich könnte ja verstehen, wenn man in einem armen Land wie Albanien lebt, dass man eine komplett andere Politik will, aber in Deutschland???

Bist Du Dir ganz sicher,
dass Du deine Wut und deinen Frust auf die Richtigen lenkst? Menschen neigen ja, wie wir aus der Vergangenheit wissen, Sündenböcke für ihre Probleme zu suchen und die Sündenböcke sind oft die falschen. Oft haben die gar nichts falsch gemacht.

Dein Sündenbock sind nicht Hexen, Juden, Ungläubige, die Amis, Homosexuelle, die Manager, die Geldverleiher ....
sondern "die Politiker der etablierten Parteien". Ich aber frage Dich: Sei mal ehrlich, sind die wirklich so mies und ist Deutschland in einem so miesen Zustand wegen ihnen, dass man jetzt ganz was anderes wählen sollte? Guck einfach mal, was genau in deinem Leben schief geht und dann überleg mal, ob eine Protestwahl da wirklich hilft.

Oder hilft vielleicht was ganz anderes?
Um jetzt eine Antwort herauszunehmen.

Ich sehe in den "Politikern der etablierten Parteien" keine Sündenböcke. Ich mache für persönliche Befindlichkeiten auch nicht die Angela, Martin oder die anderen Politiker verantwortlich. Das hätte schon leicht etwas paranoide Züge. ;)

Dennoch kann man ja der Auffassung sein, daß verantwortliche Politiker "falsche" Entscheidungen getroffen haben. Entscheidungen, die man nicht gutheißt. Mir ist natürlich klar, daß in Verantwortung stehend vieles bedacht werden muß und man als jemand, der gemütlich auf dem Sofa sitzt natürlich leicht reden hat. Im kleineren Maßstab kenne ich das auch. Aber, man darf anderer Meinung sein. Diese andere Meinung darf, kann oder gar muß sich dann auch im Wahlverhalten ausdrücken. Dazu gibt es ja Wahlen. Das ist ja sogar innerhalb ein- und derselben Partei möglich. Also der Vorwurf etwas "falsch gemacht" zu haben.

Deutschland geht es im Vergleich zu anderen Ländern ziemlich gut. Das stelle ich gar nicht in Frage. Man sollte auch seinem Bauchgefühl manchmal folgen. Ich habe mich mal vor Jahren intensiv mit einigen Parteien auseinandersetzen müssen. Mit den Parteiprogrammen. Damals wurde mir erst bewußt, wie wenig man, genauer gesagt der Gemeine Wähler, eigentlich über diese Parteiprogramme weiß. Was sie bedeuten, im Kontext volkswirtschaftlicher Aspekte. Politikwissenschaftlicher. Auf EU-Ebene. Staatsrechtlicher. In Fragen der Rentenpolitik. Schulpolitik, umv. Im Grunde genommen wählen viele nach dem Bauch. Nach Sympathie. Z.B. die Merkel. Die ist ruhig. Die schippert uns schon souverän durch rauhe See. Es ist natürlich vermessen zu fordern, daß man sich intensiv mit den Wahl- und Parteiprogrammen beschäftigen sollte. Dazu gehört z.T. viel Fachwissen, das kann man einfach nicht leisten. Sonst sagen einem die Punkte nicht viel. Letztendlich orientieren sich viele deshalb an rudimentäre Richtungen und der Sympathie. Das muß ja nicht falsch sein. Was ist aber, wenn man - sagen wir - nicht gänzlich mit der Performance der einen oder andere Partei oder Führungspersonen einverstanden ist? Wäre es besser eine Partei nur aus Protest zu wählen? Vermutlich nicht. Was wäre, wenn man aber durchaus mit Positionen der AfD oder der Linken zumindest teilweise sympathisiert? (Auch hier wieder die Sympathie).

Es wurde auch vorgeschlagen eine ungültige Stimme abzugeben. Für mich ist das gleichbedeutend mit nicht wählen zu gehen. Was hilft eine Protestwahl? Der einzige Grund, der mir einfällt ist, den "etablierten Parteien" damit einen Schuß vor dem Bug zu geben. Aber, wie hier auch schon gesagt wurde, dann können auch Parteien oder Leute wie Trump plötzlich da stehen. Auf der anderen Seite stehen alle Parteien, z.B. hier in Deutschland, die wählbar sind, ja nicht außerhalb des Grundgesetzes. Sie sind nicht verboten. Sie sind akzeptable Möglichkeiten. Von daher könnte man sagen, daß alle wählbaren Parteien auch "wählbar" sind. Also, der Protest sich nicht illegal Luft verschafft. Oder Verfassungswidrig.

Für mich ist ein wesentlicher Kern einer Protestwahl, daß man eine Stimme einer Partei gibt, die man eigentlich nicht wählen würde. Sondern nur deshalb, weil man seinem etablierten Ehepartner mal eifersüchtig machen will. Oder seinem Arbeitgeber mal signalisieren will, daß man auch jederzeit woanders einen Job finden kann. Ich finde, zumindest im letzteren Fall ist das legitim. Das Problem ist aber, wenn das alle oder zumindest viele machen, dann bekommen wir "merkwürdige Ergebnisse". Aber alles legal.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Brainiac »

King Kong 2006 hat geschrieben:(02 Jul 2017, 23:50)

Um jetzt eine Antwort herauszunehmen.

Ich sehe in den "Politikern der etablierten Parteien" keine Sündenböcke. Ich mache für persönliche Befindlichkeiten auch nicht die Angela, Martin oder die anderen Politiker verantwortlich. Das hätte schon leicht etwas paranoide Züge. ;)

Dennoch kann man ja der Auffassung sein, daß verantwortliche Politiker "falsche" Entscheidungen getroffen haben. Entscheidungen, die man nicht gutheißt. Mir ist natürlich klar, daß in Verantwortung stehend vieles bedacht werden muß und man als jemand, der gemütlich auf dem Sofa sitzt natürlich leicht reden hat. Im kleineren Maßstab kenne ich das auch. Aber, man darf anderer Meinung sein. Diese andere Meinung darf, kann oder gar muß sich dann auch im Wahlverhalten ausdrücken. Dazu gibt es ja Wahlen. Das ist ja sogar innerhalb ein- und derselben Partei möglich. Also der Vorwurf etwas "falsch gemacht" zu haben.

Deutschland geht es im Vergleich zu anderen Ländern ziemlich gut. Das stelle ich gar nicht in Frage. Man sollte auch seinem Bauchgefühl manchmal folgen. Ich habe mich mal vor Jahren intensiv mit einigen Parteien auseinandersetzen müssen. Mit den Parteiprogrammen. Damals wurde mir erst bewußt, wie wenig man, genauer gesagt der Gemeine Wähler, eigentlich über diese Parteiprogramme weiß. Was sie bedeuten, im Kontext volkswirtschaftlicher Aspekte. Politikwissenschaftlicher. Auf EU-Ebene. Staatsrechtlicher. In Fragen der Rentenpolitik. Schulpolitik, umv. Im Grunde genommen wählen viele nach dem Bauch. Nach Sympathie. Z.B. die Merkel. Die ist ruhig. Die schippert uns schon souverän durch rauhe See. Es ist natürlich vermessen zu fordern, daß man sich intensiv mit den Wahl- und Parteiprogrammen beschäftigen sollte. Dazu gehört z.T. viel Fachwissen, das kann man einfach nicht leisten. Sonst sagen einem die Punkte nicht viel. Letztendlich orientieren sich viele deshalb an rudimentäre Richtungen und der Sympathie. Das muß ja nicht falsch sein. Was ist aber, wenn man - sagen wir - nicht gänzlich mit der Performance der einen oder andere Partei oder Führungspersonen einverstanden ist? Wäre es besser eine Partei nur aus Protest zu wählen? Vermutlich nicht. Was wäre, wenn man aber durchaus mit Positionen der AfD oder der Linken zumindest teilweise sympathisiert? (Auch hier wieder die Sympathie).

Es wurde auch vorgeschlagen eine ungültige Stimme abzugeben. Für mich ist das gleichbedeutend mit nicht wählen zu gehen. Was hilft eine Protestwahl? Der einzige Grund, der mir einfällt ist, den "etablierten Parteien" damit einen Schuß vor dem Bug zu geben. Aber, wie hier auch schon gesagt wurde, dann können auch Parteien oder Leute wie Trump plötzlich da stehen. Auf der anderen Seite stehen alle Parteien, z.B. hier in Deutschland, die wählbar sind, ja nicht außerhalb des Grundgesetzes. Sie sind nicht verboten. Sie sind akzeptable Möglichkeiten. Von daher könnte man sagen, daß alle wählbaren Parteien auch "wählbar" sind. Also, der Protest sich nicht illegal Luft verschafft. Oder Verfassungswidrig.

Für mich ist ein wesentlicher Kern einer Protestwahl, daß man eine Stimme einer Partei gibt, die man eigentlich nicht wählen würde. Sondern nur deshalb, weil man seinem etablierten Ehepartner mal eifersüchtig machen will. Oder seinem Arbeitgeber mal signalisieren will, daß man auch jederzeit woanders einen Job finden kann. Ich finde, zumindest im letzteren Fall ist das legitim. Das Problem ist aber, wenn das alle oder zumindest viele machen, dann bekommen wir "merkwürdige Ergebnisse". Aber alles legal.
Es stellt sich die Frage, warum du, wenn du "nicht gänzlich mit der Performance der einen oder andere Partei oder Führungspersonen einverstanden bist", nicht einfach die Partei wählst, deren "Performance" für dich die relativ höchste ist. Das müsste sich ja ermitteln lassen.

Lass mich raten: Du bist nicht nur "mit der Performance nicht ganz einverstanden", du siehst gravierende Fehlleistungen. Lass mich weiter raten, vor allem bzgl. der Flüchtlingskrise. Und dafür möchtest du die verantwortlichen Parteien bestrafen. Liege ich falsch?

Wenn ich nicht falsch liege: Nichtwählen. Das ist schon ein Statement, das bei entsprechenden % auch beachtet wird. Oder wie in Frankreich ungültig wählen, das wird separat ausgewertet, Melenchon soll seine ursprünglichen Wähler in der Stichwahl dazu aufgefordert haben. Das Ungültig Wählen ist ja ein höherer Aufwand als das Nichtwählen, da macht man sich an verantwortlicher Stelle vielleicht etwas mehr Gedanken drüber.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von King Kong 2006 »

Brainiac hat geschrieben:(03 Jul 2017, 19:42)

Es stellt sich die Frage, warum du, wenn du "nicht gänzlich mit der Performance der einen oder andere Partei oder Führungspersonen einverstanden bist", nicht einfach die Partei wählst, deren "Performance" für dich die relativ höchste ist.

Lass mich raten: Du bist nicht nur "mit der Performance nicht ganz einverstanden", du siehst gravierende Fehlleistungen. Lass mich weiter raten, vor allem bzgl. der Flüchtlingskrise. Und dafür möchtest du die verantwortlichen Parteien bestrafen. Liege ich falsch?
Ich habe stets nach der Prämisse gewählt, welche Partei und Parteipolitik mir am ehesten zusagt, was sicher nicht verwunderlich ist. Im Moment sehe ich persönlich da keine gravierende Leistungsunterschiede in der großen Koalition.

Ich halte die Flüchtlingspolitik von Merkel für falsch. Aber das ist eher CDU-Angelegenheit. Weniger z.B. von der FDP. Wenn ich nie CDU-Wähler wäre, würde es keinen Unterschied machen jetzt die CDU zu "bestrafen", in dem ich sie nicht wähle. Wäre ich klassischer CDU-Wähler dann wäre das jetzt die Gelegenheit. Wobei es sicher in der CDU/CSU viele Mitglieder gibt, die auch nicht damit einverstanden sind, was Merkel so macht. Aber so ist das Leben. Mitgehangen, mitgefangen.
Wenn ich nicht falsch liege: Nichtwählen. Das ist schon ein Statement, das bei entsprechenden % auch beachtet wird. Oder wie in Frankreich ungültig wählen, das wird separat ausgewertet, Melenchon soll seine ursprünglichen Wähler in der Stichwahl dazu aufgefordert haben. Das Ungültig Wählen ist ja ein höherer Aufwand als das Nichtwählen, da macht man sich an verantwortlicher Stelle vielleicht etwas mehr Gedanken drüber.
Nichtwählen habe ich schon praktiziert. Im Moment ist mir aber weniger nach Passivität.

Wie wird beim ungültigen Wählen die Sache interpretiert? Sprich, wenn ein Kreuz zuviel gemacht wurde, wird das als shit happens oder als bewußtes ungültiges Wählen wahrgenommen? Oder muß man das auf den Wahlzettel schreiben "Ich verweigere meine Stimme"? ;)
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Brainiac »

King Kong 2006 hat geschrieben:(03 Jul 2017, 20:22)

Ich habe stets nach der Prämisse gewählt, welche Partei und Parteipolitik mir am ehesten zusagt, was sicher nicht verwunderlich ist. Im Moment sehe ich persönlich da keine gravierende Leistungsunterschiede in der großen Koalition.

Ich halte die Flüchtlingspolitik von Merkel für falsch. Aber das ist eher CDU-Angelegenheit. Weniger z.B. von der FDP. Wenn ich nie CDU-Wähler wäre, würde es keinen Unterschied machen jetzt die CDU zu "bestrafen", in dem ich sie nicht wähle. Wäre ich klassischer CDU-Wähler dann wäre das jetzt die Gelegenheit. Wobei es sicher in der CDU/CSU viele Mitglieder gibt, die auch nicht damit einverstanden sind, was Merkel so macht. Aber so ist das Leben. Mitgehangen, mitgefangen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du zwischen den etablierten Parteien gar keine Unterschiede mehr erkennen kannst.
Es muss doch grundsätzliche Prioritäten geben. Ist dir Sicherheit und Ordnung am wichtigsten, oder Freiheit, oder Gerechtigkeit, oder Nachhaltigkeit? (mal etwas plakativ überspitzt gefragt)
King Kong 2006 hat geschrieben:(03 Jul 2017, 20:22)

Nichtwählen habe ich schon praktiziert. Im Moment ist mir aber weniger nach Passivität.

Wie wird beim ungültigen Wählen die Sache interpretiert? Sprich, wenn ein Kreuz zuviel gemacht wurde, wird das als shit happens oder als bewußtes ungültiges Wählen wahrgenommen? Oder muß man das auf den Wahlzettel schreiben "Ich verweigere meine Stimme"? ;)
In der amtlichen Wahlstatistik werden ungültige Stimmen explizit aufgeführt – mehr aber auch nicht. Es wird nicht festgehalten, warum die Stimmen ungültig sind.
http://www.wahlrecht.de/lexikon/ungueltig.html

Längere Statements zur Begründung sind also verlorene Liebesmüh. ;)
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Helmuth_123 »

Brainiac hat geschrieben:(03 Jul 2017, 20:39)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du zwischen den etablierten Parteien gar keine Unterschiede mehr erkennen kannst.
Es muss doch grundsätzliche Prioritäten geben. Ist dir Sicherheit und Ordnung am wichtigsten, oder Freiheit, oder Gerechtigkeit, oder Nachhaltigkeit? (mal etwas plakativ überspitzt gefragt)



http://www.wahlrecht.de/lexikon/ungueltig.html

Längere Statements zur Begründung sind also verlorene Liebesmüh. ;)
Vielleicht sollte mal ein Sozio- oder Politologe die Gründe für Ungültig- und Nichtwählen untersuchen. Oder hat man das schon gemacht?
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von King Kong 2006 »

Brainiac hat geschrieben:(03 Jul 2017, 20:39)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du zwischen den etablierten Parteien gar keine Unterschiede mehr erkennen kannst.
Es muss doch grundsätzliche Prioritäten geben. Ist dir Sicherheit und Ordnung am wichtigsten, oder Freiheit, oder Gerechtigkeit, oder Nachhaltigkeit? (mal etwas plakativ überspitzt gefragt)
Naja, sicher gibt es Unterschiede. Aber was ist, wenn beide nicht überzeugen? Ist Sicherheit und Ordnung nur eine konservative Domäne und keine sozialdemokratische? Schulz oder Gabriel würden sicher sagen, daß dies keine Domäne wäre, die nur für die CDU gilt. Freiheit - ich kann mir nicht vorstellen, daß das nur die SPD verkörpert und nicht auch von der CDU beansprucht wird. Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit...

Im Zweifel würde die Linke sagen - Gerechtigkeit. Die AfD Sicherheit und Ordnung.

Wer steht denn deiner Meinung nach in denen von dir aufgeführten Punkten in der Hauptsache dafür?
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Brainiac »

doppelt
Zuletzt geändert von Brainiac am Mo 3. Jul 2017, 22:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Brainiac »

King Kong 2006 hat geschrieben:(03 Jul 2017, 21:16)

Naja, sicher gibt es Unterschiede. Aber was ist, wenn beide nicht überzeugen? Ist Sicherheit und Ordnung nur eine konservative Domäne und keine sozialdemokratische? Schulz oder Gabriel würden sicher sagen, daß dies keine Domäne wäre, die nur für die CDU gilt. Freiheit - ich kann mir nicht vorstellen, daß das nur die SPD verkörpert und nicht auch von der CDU beansprucht wird. Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit...

Im Zweifel würde die Linke sagen - Gerechtigkeit. Die AfD Sicherheit und Ordnung.

Wer steht denn deiner Meinung nach in denen von dir aufgeführten Punkten in der Hauptsache dafür?
Emotional und hauptsächlich ;) verbinde ich mit

der Union, Sicherheit und Ordnung
der SPD, Gerechtigkeit
der FDP, Freiheit
den Grünen, Nachhaltigkeit
der Linkspartei, Gleichheit
der AfD, Deutschsein

Sicher überzeugt keine Partei 100%ig in ihrer Domäne und gibt es starke Überschneidungen. Wie ich schon schrieb, man wählt immer (auch) emotional. Nicht das Programm, sondern den Wert, für den die Partei primär steht. Ist eine Glaubensfrage, bei der man natürlich auch schief liegen kann.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Selina »

Brainiac hat geschrieben:(03 Jul 2017, 22:49)

Emotiona
und hauptsächlich ;) verbinde ich mit

der Union, Sicherheit und Ordnung
der SPD, Gerechtigkeit
der FDP, Freiheit
den Grünen, Nachhaltigkeit
der Linkspartei, Gleichheit
der AfD, Deutschsein

Sicher überzeugt keine Partei 100%ig in ihrer Domäne und gibt es starke Überschneidungen.Wie ich schon schrieb, man wählt immer (auch) emotional. Nicht das Programm, sondern den Wert, für den die Partei primär steht.
Die Linke steht aber nicht für "Gleichheit", sondern für soziale Gerechtigkeit. Sie sagt nie, dass alle das Gleiche haben müssen. Ein Manager soll schon deutlich mehr verdienen als der Mitarbeiter, nur eben nicht das Hundertfache, sondern vielleicht "nur" das Zehnfache. Die Linke will Alters- und Kinderarmut abschaffen und dafür vor allem mehr Steuergerechtigkeit schaffen und den Niedriglohnsektor wieder deutlich zurückdrängen. Mit Gleichheit oder Gleichmacherei hat das nichts zu tun. Wo "Gleichheit" in einem anderen Sinne aber schon zutreffen könnte, wäre Chancengleichheit in Bildung und Beruf, zwischen Mann und Frau etc.
Zuletzt geändert von Selina am Mo 3. Jul 2017, 22:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Brainiac »

Selina hat geschrieben:(03 Jul 2017, 22:55)

Die Linke steht aber nicht für "Gleichheit", sondern für soziale Gerechtigkeit. Sie sagt nie, dass alle das Gleiche haben müssen. Ein Manager soll schon deutlich mehr verdienen als der Mitarbeiter, nur eben nicht das Hundertfache, sondern vielleicht "nur" das Zehnfache. Die Linke will Alters- und Kinderarmut abschaffen und dafür vor allem mehr Steuergerechtigkeit schaffen. Mit Gleichheit oder Gleichmacherei hat das nichts zu tun. Wo "Gleichheit" in einem anderen Sinne aber schon zutreffen könnte, wäre Chancengleichheit in der Bildung, zwischen Mann und Frau etc.
Schon gut. ;)
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Selina »

Brainiac hat geschrieben:(03 Jul 2017, 22:57)

Schon gut. ;)
:D
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Wähler »

Brainiac hat geschrieben:(03 Jul 2017, 22:49)
Emotional und hauptsächlich ;) verbinde ich mit
der Union, Sicherheit und Ordnung
der SPD, Gerechtigkeit
der FDP, Freiheit
den Grünen, Nachhaltigkeit
der Linkspartei, Gleichheit
der AfD, Deutschsein
Sicher überzeugt keine Partei 100%ig in ihrer Domäne und gibt es starke Überschneidungen. Wie ich schon schrieb, man wählt immer (auch) emotional. Nicht das Programm, sondern den Wert, für den die Partei primär steht. Ist eine Glaubensfrage, bei der man natürlich auch schief liegen kann.
Interessant wird es, wenn aus diesen sechs Parteien regierungsfähige Koalitionen entstehen sollen, die auch auf supranationaler Ebene Veränderungen anstoßen können. Die Parteiprogramme von Union und SPD sind eher traditionell in dem Sinn, dass sie wie immer finanzielle, soziale Wohltaten und innere Sicherheit den Inländern versprechen. Alles, was außerhalb der Landesgrenzen gestaltet werden sollte, wird dann einfach ausgeklammert. Vielleicht spüren doch mehr Wähler, als erwartet, dass es an Gestaltungswillen in erweiterten Gestaltungsräumen fehlt. Dies hinterlässt dann das Gefühl der Ratlosigkeit und auch Unsicherheit, wie bei der Weltfinanzkrise, der Eurokrise und der Flüchtlingskrise.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Texas41 »

harry52 hat geschrieben:(02 Jul 2017, 08:55)

Was ist denn sooooooooo schlimm in Deutschland????
Ich könnte ja verstehen, wenn man in einem armen Land wie Albanien lebt, dass man eine komplett andere Politik will, aber in Deutschland???

Bist Du Dir ganz sicher,
dass Du deine Wut und deinen Frust auf die Richtigen lenkst? Menschen neigen ja, wie wir aus der Vergangenheit wissen, Sündenböcke für ihre Probleme zu suchen und die Sündenböcke sind oft die falschen. Oft haben die gar nichts falsch gemacht.

Dein Sündenbock sind nicht Hexen, Juden, Ungläubige, die Amis, Homosexuelle, die Manager, die Geldverleiher ....
sondern "die Politiker der etablierten Parteien". Ich aber frage Dich: Sei mal ehrlich, sind die wirklich so mies und ist Deutschland in einem so miesen Zustand wegen ihnen, dass man jetzt ganz was anderes wählen sollte? Guck einfach mal, was genau in deinem Leben schief geht und dann überleg mal, ob eine Protestwahl da wirklich hilft.

Oder hilft vielleicht was ganz anderes?
Wer sagt denn, daß es einem schlecht gehen muß um keine Wahlalternative zu finden? Mir geht es nicht schlecht und trotzdem kann ich aufgrund der letzten 2 Legislaturperioden keine der etablierten Parteien guten Gewissens wählen! Dementsprechend bleiben nur die Alternativen Protestwahl oder kompletter Verzicht auf die Stimmenabgabe.
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Erdogan ruft zur Protestwahl auf

Beitrag von King Kong 2006 »

Merkel zu Erdogans Boykottaufruf

"Wir verbitten uns jede Art von Einmischung"

Als "Feinde der Türkei" bezeichnete der türkische Staatschef Erdogan die Parteien CDU, SPD und Grüne - und rief zu deren Boykott bei der Bundestagswahl auf. Jetzt reagierte Kanzlerin Merkel.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 63579.html
Erdogan ruft seine türkischen Landsleute dazu auf nicht an der politischen Entwicklung Deutschlands zu partizipieren. Also, nicht mal eine Protestwahl, sondern eher eine Abkehr. Ein Boykott. Das ist ja auch möglich und hier quasi schon thematisiert.

PS: Ich habe mich schon vor einiger Zeit zu einem Gegner des Doppelpasses entwickelt. Diese Entwicklung wird mich auch nicht gerade umstimmen. ;)
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Katenberg »

Die Protestwahl ist ein legitimes Mittel um eben seine Unzufriedenheit mit dem bestehenden politischen Angebot aufzuzeigen.. Es bleibt einem auch relativ wenig übrig, da eine Partei sowieso erst ab einer gewissen Größe eine realpolitische Kraft sein kann. Einzige Ausnahme bilden dabei wohl die Freien Wähler.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von JJazzGold »

Katenberg hat geschrieben:(19 Aug 2017, 10:30)

Die Protestwahl ist ein legitimes Mittel um eben seine Unzufriedenheit mit dem bestehenden politischen Angebot aufzuzeigen.. Es bleibt einem auch relativ wenig übrig, da eine Partei sowieso erst ab einer gewissen Größe eine realpolitische Kraft sein kann. Einzige Ausnahme bilden dabei wohl die Freien Wähler.
Gehen wir mal fiktiv davon aus, jeweils 20% aller bisherigen Wähler der etablierten Parteien würden aus unterschiedlichen Gründen aus Protest eine Partei wählen, die sich ihrer Meinung nach zur Protestpartei eignet. Das wären dann grob überschlagen 22,5%. Ein Wert, der zu einer GroKo führen muss. Welchen Vorteil, oder welche Message generiert der Protestwähler aus dieser von ihm verursachten Konstellation? Ausser, dass er damit allen Mitbürgern, die gegen eine erneute GroKo wählen einen reinwürgt? Was für eine Art Triumpf soll das darstellen? “Euch Mitbürgern habe ich es mal so richtig gezeigt! Ihr bekommt jetzt dank mir eine Regieungskonstellation, die ihr nicht wollt, die ich selbst eigentlich auch nicht will, aber ich habe euch gezeigt, dass ich die Macht habe, sie zu verursachen.“?

Mag sein, dass dieser billige Triumpf den einen oder anderen Protestwähler zutiefst kurzfristig befriedigt, bis er feststellen muss, dass die nächste GroKo uneingeschränkt handlungsfähig ist. Ich persönlich habe für dieses kleingeistige Denken zu Lasten meines politischen, gesellschaftlichen liberalen Denkens nur Verachtung übrig.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Woppadaq »

King Kong 2006 hat geschrieben:(01 Jul 2017, 19:27)

Ich kann keinen guten Gewissens eine der etablierten Volksparteien wählen.

Vielleicht nach der Prämisse "des geringsten Übels".
So hart es klingt: man wählt im Grunde fast immer das kleinste Übel.

Statt zu gucken, was die Parteien anbieten, sollte man sich erst mal darüber im Klaren sein, was man selbst eigentlich will, und ob das Erreichen dieses Zieles überhaupt realistisch ist. Dann kann man gucken, ob und wie Parteien dieses Ziel erreichen wollen. Parteien dafür zu verdammen, dass und wie sie ihre Arbeit machen, ist solange sinnlos, wie keine Partei für sich in Anspruch nimmt, explizit anders zu arbeiten. Und es ist auch nicht gesagt, dass jene Partei dann mit ihrer Arbeitsweise erfolgreicher ist.

Letztendlich bestimmst du mit deiner Stimme die Machtverhältnisse, und damit die Möglichkeiten der Arbeitsweise der Regierung. Gehen dir die ganzen Kompromisse auf den Sack, dann wähl die Partei, die sowieso die meisten Stimmen kriegt, so dass diese die absolute Mehrheit bekommen kann und weniger bis keine Kompromisse mehr eingehen muss. Findest du, dass sich deine Partei zu sehr Richtung rechts bewegt, dann wähl zum Ausgleich die linkere. Findest du eine Partei, die vorgibt, besser zu arbeiten als die etablierten Parteien (und das auch logisch und faktisch belegen kann), dann wähl diese. Gibt es diese nicht, und alle Parteien kotzen dich an - gründe deine eigene.

Mit Nichtwählen nimmst du alles hin. Wahlen sind keine Sympathiebekundungen, sondern dein Beitrag zur Machtbalance.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Jekyll »

Im Grunde handelt es sich dabei um einen erpresserischen Versuch, um den etablierten, seriösen Parteien - und damit indirekt auch deren Wählern (also der demokratischen Mehrheit!) - seinen Willen aufzuzwingen. Der Verzweiflungstat des kleinen Mannes, der sich nicht immer an die demokratischen Spielregeln hält.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von King Kong 2006 »

Woppadaq hat geschrieben:(19 Aug 2017, 13:34)

Mit Nichtwählen nimmst du alles hin. Wahlen sind keine Sympathiebekundungen, sondern dein Beitrag zur Machtbalance.
Wenn dem so wäre, wird das so von den Wählern so begriffen und auch so genutzt?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Thales »

Brainiac hat geschrieben:(01 Jul 2017, 21:13)

Dann am besten nicht wählen. Die Wahl einer Partei ist ja niemals eine rein rationale Entscheidung, und wenn man schon nach irgendwelchen Gründen und Rechtfertigungen suchen muss, also in Wirklichkeit nichts einem zusagt, sollte man es ganz bleiben lassen.

In der Zwischenzeit, also bis zur nächsten Wahl, kann man ein wenig in sich gehen, ob man ggf zu viel von der Menschheit erwartet. ;)
Nicht wählen sollte verboten sein!
Das ermöglicht Wahlfälschung, indem unerwünschte Stimmen in den Müll verschwinden können.
Jeder sollte wählen und für Nichtwähler sollte man eine neue Position einfügen:

"Ich kann mich für keine Partei entscheiden und bin mit allen Parteien
einverstanden----------- [ ]
nicht einverstanden------[ ]"
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Brainiac »

Thales hat geschrieben:(27 Aug 2017, 17:45)

Nicht wählen sollte verboten sein!
Das ermöglicht Wahlfälschung, indem unerwünschte Stimmen in den Müll verschwinden können.
Jeder sollte wählen und für Nichtwähler sollte man eine neue Position einfügen:

"Ich kann mich für keine Partei entscheiden und bin mit allen Parteien
einverstanden----------- [ ]
nicht einverstanden------[ ]"
Dein Beitrag erscheint mir, mit Verlaub, etwas wirr.

Wieso ermöglicht Nichtwählen "Wahlfälschung, indem unerwünschte Stimmen in den Müll verschwinden können"?

Wie soll man "mit allen Parteien einverstanden" sein, wenn diese vielfach gegensätzliche Positionen vertreten?

"Mit allen nicht einverstanden", ja das gibt es wohl und ist inhaltsgleich mit Nichtwählen. Dass man auch "aktiv" nichtwählen kann, zB durch einen bewusst ungültig gemachten Stimmzettel, hatten wir in diesem Strang schon.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Thales »

Brainiac hat geschrieben:(27 Aug 2017, 18:01)

Dein Beitrag erscheint mir, mit Verlaub, etwas wirr.

Wieso ermöglicht Nichtwählen "Wahlfälschung, indem unerwünschte Stimmen in den Müll verschwinden können"?

Wie soll man "mit allen Parteien einverstanden" sein, wenn diese vielfach gegensätzliche Positionen vertreten?

"Mit allen nicht einverstanden", ja das gibt es wohl und ist inhaltsgleich mit Nichtwählen. Dass man auch "aktiv" nichtwählen kann, zB durch einen bewusst ungültig gemachten Stimmzettel, hatten wir in diesem Strang schon.
Die Wahlbeteiligung muss 100proz sein. Wer wählen kann der macht sein Kreuzchen an einer bestimmten Stelle. Wer meint, alle Parteien sind nicht wählbar, der soll entsprechend bei nicht einverstanden sein Kreuzchen machen. Würden mehr als 50proz diese Position ankreuzen müssten die Wahlen als ungültig deklariert werden. Wer mit allen Partein einverstanden ist, gibt jeder Partei eine Stimme. Lustig, oder?
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von jorikke »

Thales hat geschrieben:(27 Aug 2017, 19:13)

Die Wahlbeteiligung muss 100proz sein. Wer wählen kann der macht sein Kreuzchen an einer bestimmten Stelle. Wer meint, alle Parteien sind nicht wählbar, der soll entsprechend bei nicht einverstanden sein Kreuzchen machen. Würden mehr als 50proz diese Position ankreuzen müssten die Wahlen als ungültig deklariert werden. Wer mit allen Partein einverstanden ist, gibt jeder Partei eine Stimme. Lustig, oder?
Mensch Thales, du darfst das nicht auf die für dich sichtbare Seite des Halbkreises verkürzen.
Beschäftige dich mal mit dem Ganzen.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Brainiac »

Thales hat geschrieben:(27 Aug 2017, 19:13)

Die Wahlbeteiligung muss 100proz sein.
Warum? :?:
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Keoma »

Jekyll hat geschrieben:(19 Aug 2017, 18:08)

Im Grunde handelt es sich dabei um einen erpresserischen Versuch, um den etablierten, seriösen Parteien - und damit indirekt auch deren Wählern (also der demokratischen Mehrheit!) - seinen Willen aufzuzwingen. Der Verzweiflungstat des kleinen Mannes, der sich nicht immer an die demokratischen Spielregeln hält.
Seltener Quatsch.
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Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Thales »

Brainiac hat geschrieben:(27 Aug 2017, 19:50)

Warum? :?:
JEDER muss eine Entscheidung treffen. Nicht wählen ist keine Entscheidung, weder für noch dagegen. Man weiß nicht was die Nichtwähler wollen. Und das kann nicht demokratisch sein.
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Jekyll »

Keoma hat geschrieben:(27 Aug 2017, 20:07)

Seltener Quatsch.
Warrrum? (Diskutieren, nicht quatschen, Herr Ö...Keoma.)
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Keoma
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Keoma »

Jekyll hat geschrieben:(27 Aug 2017, 20:21)

Warrrum? (Diskutieren, nicht quatschen, Herr Ö...Keoma.)
Wenn du das nicht selbst erkennst, na danke.
Wie kann man auf die Idee kommen, wenn man eine andere als eine "etablierte" Partei wählt, einen erpresserischen Versuch startet, und sich nicht an demokratische Spielregeln hält?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Thales
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Re: Protestwahl - Legitim oder Schwachsinn?

Beitrag von Thales »

jorikke hat geschrieben:(27 Aug 2017, 19:48)

Mensch Thales, du darfst das nicht auf die für dich sichtbare Seite des Halbkreises verkürzen.
Beschäftige dich mal mit dem Ganzen.
"Halbkreis" ist wenn man sich immer nur mit den Wählern beschäftigt und die Nichtwähler vollkommen vernachlässigt.
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