Dokumentation über Antisemitismus

Moderator: Moderatoren Forum 3

Antworten
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Jekyll hat geschrieben:(24 Jun 2017, 07:23)
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein notorischer "Moslemkritiker" etwas Sinnvolles und Moderates in der Sache von sich gibt?
Ein Vollkäse, der nicht mal jene Löcher hat, über die Kurt Tucholsky eine wunderschöne Geschichte schrieb…

Leider nur schnöder Leerdamer. Der durch seinen suggestiven Duft auffällt. In gesinnungschnüffelnder
Solidarität mit dem WDR, um diese Dokumentation und vor allem die Filmautoren zu entwerten. Auch, um damit
die erschütternden Ergebnisse dieser Dokumentation des Antisemitismus im Europa anno 2017
darzustellen als

"unwahr", "übertrieben", "unzutreffend", "wahrheitswidrig",
"nicht bewiesen", "nicht belegt", "Betroffene nicht zu Wort kommen lassen habend", handwerklich fehlerhaft", "auftragsbetrügend", "ungenügend gegenüber geforderten journalistischen Mindeststandards",
"ideologisch einseitig proisraelisch", "einseitig antipalästinensisch", "NGO-diffamierend", "UN-Hilfswerkdenunzierend" usw.

Kurzum: reine projüdische …ähm …prozionistische/proisraelische Propaganda. Die so nebenbei den Koran und
das Palästinensische Volk ins Mittelmeer versenken will. Oder in der Negev verbuddeln, mit dem Hinweisschild:
"Hier liegt der palästinensische Befreiungskampf aller weltweit unterdrückten Völker".
gez. Tayyip Wladimir Netanjahu und die sieben Zionberger
(dieses Grabmal wird ihnen präsentiert von ihrem Weltfinanztum)

Klaro! - So sieht es nunmal aus, wenn man seine TV-Glotzaugen mal für einen Moment auf wirklichen Empfang schaltet.
Denn das wissen all diese berufenen Antisemitismus- und Koranexperten für globale Israelkritik, von linksaussen bis AfD und neonazirechts,
von katholisch-christlich bis lutherisch-humanitär, von NGO-menschenrechts bis EU-solidarisiert (und sehbehindert) in diesem Fall
ganz genau:

Wer alleine schon aufgrund objektiv zustandegekommener Ergebnisse der Schubladenforschungsgruppe
"der Anti-Broder- und vereinigten antikapitalistischen Gutmenschifada" das rechtlastige und muslimkritische
Stück und Ursache der missglückten Dokumentation ist: Broder.

Ihn zu kennen, besonders seine Aussagen zu Antisemitismus und Judenfeindlichkeit, welcher
Prägung auch immer, kann am Ende des Tages nur seine Motiv in rechter Gesinnung, Bilderbergeranbetung,
inniger Liebe zum Weltfinanztum und …jessasna…fast hätt' ich's vergessen, gepflegter Islamophobie (sog. Mulimkritik)
haben.

Das trifft natürlich nicht nur auf einen wie Broder zu, sondern auch auf Mansour. Der als völlig unglaubwürdiger Alibi-Mohammedaner
nicht nur als sog. "Moselkritiker" auffällig wurde, sondern mit seiner Koranphobie regelrecht ins eigene Nest scheißt wie eine
Katze, der Stubenreinheit nie beigebracht wurde. Wobei er offen zugab, dass ihn die Juden in Tel Aviv während seines Studiums
umgedreht haben. Sie sind einfach unglaublich gerissen. Gell.

Was er bei der Maischberger-Diskussion zu der Arte/WDR-Dokumentation eindrucksvoll bewiesen hat:
Muslimkritiker, besonders wenn sie korankritisch entartet sind, sind die schlimmsten Antisemitismusaufbauscher.

Wenn dann noch ein 70-jähriger Rentner wie Wolffsohn, dessen Name
eigentlich schon alles sagt, von Israel in die Diskussion eingeschleust wird, um auch in der Blümaltersgruppe
die Zuschauer gepflegt anschwärzen zu können, ohne das der herzensgute Norbert gegen die antipalästinensische
Blasphemie als Jessas-Christ auch nur den Hauch einer humanitären Chance hätte, ist im Prinzip alles gesagt.
Sagen wir mal so: Fast alles.

Aber wenigstens haben wir heute in diesem hervorragendem Forum die Antwort auf diese Frage gelernt:
"Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein notorischer "Moslemkritiker" etwas Sinnvolles und Moderates in der Sache von sich gibt?
Antwort von Radio Eriwan: Im Prinzip gibt es diese Wahrscheinlichkeit nicht. Aber sie ist unter Null.

Frei abgewandelt nach Kurt Tucholsky möchte man da sagen:
"Da sagt man einmal was, schon sitzt halb (WDR-) Deutschland ziemlich öffentlich-rechtlich auf dem Sofa ...und ist beleidigt"

Wo wird diese Doku-Diskussion enden? - Oder anders gefragt:
"Wo kann ich eine eidestattliche Distanzierungserklärung gegenüber dem bilderbergernden Weltbrodertum ablegen?"
Damit ich weiter an diesem neutralen und objektiven Meinungsaustausch rund um diese Lügen-Dokumentation teilnehmen kann.

Hagalil.com hat - sinngemäß zitiert - recht: Egal, was noch alles zu dieser Dokumentation gesagt und geschrieben wird.
Eines hat diese Dokumentation (vor allem aber die Diskussion um sie) bewiesen:
Es wird nie ein normales Leben für Juden in Deutschland und in Europa geben.

btw:
Der bekanntermaßen zu "israel- und judenobjektiver Haltung" neigende GUARDIAN ist alles andere als ein
Kronzeuge. Gut, für linksdrehende Joghurt-Reklame vielleicht schon…
Zuletzt geändert von elmore am Sa 24. Jun 2017, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73217
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Danke für diesen Beitrag! :thumbup:
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2017, 13:23)

Es gibt diesen Antisemitismus in allen politischen Gruppierungen, links, rechts, mitte... das hab ich hier nie geleugnet. In der Doku aber fehlt mir der deutlich rechtslastige Antisemitismus. Warum? In einer der wenigen Szenen mit Neurechten befassen sich die Autoren ausgerechnet mit einem zu den Rechten übergelaufenen Ex-Linken. Dabei weiß jeder, dass zu den Neurechten Leute aus allen politischen Richtungen abgewandert sind. Und zum "Fahrt aufnehmen", sagte dieser junge Mann das hier:

Zitat:

Heckmann: Sie stehen ja im Kontakt mit vielen anderen Menschen. Haben Sie das Gefühl, dass das ein Problem ist, das anwächst in Deutschland?

Langer: Nein. Antisemitismus ist keine Lawine. Antisemitismus ist nicht etwas, was wächst. Antisemitismus ist ein konstanter Bodensatz in der Gesellschaft, der seit Jahrhunderten hier präsent ist und nie verschwunden ist, auch nicht nach dem Holocaust. Wir würden das natürlich gerne denken, dass wir aus der Geschichte gelernt hätten, aber das ist nicht so. Es gibt jährlich in Deutschland ungefähr 1.000 bis 1.500 antisemitische Straf- und Gewalttaten und das ist 1.000 bis 1.500 mehr als ideal. Aber die Zahl wächst nicht. Die Zahl wächst nur in Jahren, in denen es einen Konflikt in Gaza gibt.


http://www.deutschlandfunk.de/juden-in- ... _id=383021
Achja - die "Rechten" und "Neurechten" - wie blind kann man eigentlich sein?
Antisemitismus in Deutschland ist kein Bodensatz - im Gegenteil, er ist wieder salonfähig geworden, bis in höchste politische Kreise der SPD und damit der Regierung.
Ein Bundeskanzler Willy Brand hat vor dem Mahnmal der Opfer der Warschauer Ghettos noch niedergekniet, ein Bundespräsident Steinmeier hingegen legt einen Kranz am Grab des Terrorostenführeres Arafat nieder und ein Außenminister Gabriel zieht es bei seinem Antrittsbesuch in Israel vor, sich mit antisemitischen/antizionistischen Gruppierungen (so genannten "Menschnrechtsorganisationen") zu treffen, statt mit dem israeleischen Regierungschef, ein Kanzlerkandidat Schulz findet die Rede eines Abbas vor dem EU-Parlament "inspirierend".
Und es gibt keinen Aufschrei in Deutschland, es ist den Medien - wenn überhaupt - nur eine Randnotiz wert. Aber in Deutschland gibt es keinen wachsenden Antisemitismus - nein gar nicht.
Kriegt hier irgendeiner, vor lauter Tolerenzbesoffenheit, noch irgend etwas mit?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Jekyll »

@ all

Bitte wieder zurück auf die sachliche Diskussionsebene.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Jun 2017, 13:47)

Danke für diesen Beitrag! :thumbup:
Dem kann ich mich nur anschließen und nicht nur, was diesen Beitrag des Users elmor betrifft.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

Diesen Artikel aus der Frankfurter Rundschau wollte ich schon vor Tagen einstellen, leider war der Strang geschlossen worden. Das hole ich hiermit nach. :)

Wäre der Film keine Provokation, müsste man ihn verbieten. Eine Fernseh-Dokumentation über „Antisemitismus in Europa“, die sein Anschwellen – nicht seine Rückkehr, denn er ist niemals weg gewesen – in den europäischen Gesellschaften verschwiege, die nicht darauf verwiese, dass der Antisemitismus seit Jahrhunderten zum ideologischen Handgepäck linker und rechter Intellektuellen gehört, die auch kein Wort darüber verlöre, in welchen Kostümierungen er auftritt, würde zu Recht verboten.

Eine Dokumentation über Antisemitismus muss eine Provokation sein – für alle Antisemiten, die als „Israel-Kritiker“, als um das Wohl der Palästinenser besorgte Unterstützer der Hamas oder als Kritiker des internationalen Finanzkapitals in die Öffentlichkeit treten. Mit anderen Worten: Ein Film, der über Antisemitismus so „ausgewogen“ berichtet, dass sich kein Antisemit von ihm behelligt fühlt, der also nicht entschieden gegen den Antisemitismus Partei ergreift, darf sich nicht über den Vorwurf beklagen, selbst antisemitisch zu sein.

Der deutsch-französische TV-Sender Arte weigert sich, die von einer deutschen Fernsehproduktionsgesellschaft erstellte und von der Arte-Redaktion des Westdeutschen Rundfunks (WDR) betreute Dokumentation über „Antisemitismus in Europa“ auszustrahlen. Der Programmdirektor von Arte, Alain Le Diberder, verhindert die Sendung der 90-minütigen Dokumentation mit der Begründung, sie sei zu wenig ausgewogen, also eine Provokation.

Die „Bild“-Zeitung hat die Dokumentation jetzt ins Netz gestellt. Sie ist unausgewogen im besten Sinne. Sie ist unausgewogen, weil sie entschieden gegen den Antisemitismus Partei ergreift. Sie ist unausgewogen im besten Sinne, weil sie linke und rechte, arabische und europäische Antisemiten zu Wort kommen lässt, die sich damit selbst als Antisemiten überführen. Die Dokumentation ist ein anspruchsvoller, wichtiger Beitrag zur Aufklärung über den grassierenden Antisemitismus. Umso verstörender ist die Zensur des Arte-Programmdirektors, der die Ausstrahlung verhindert, und umso verdienstvoller die Entscheidung der Bild-Zeitung, ihn der Öffentlichkeit nun doch noch zugänglich zu machen.


Treffender kann der unsaegliche Eklat zur Dokumentation und die Reaktionen darauf nicht zum Ausdruck gebracht werden.
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Sa 24. Jun 2017, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Jekyll »

Mod

Spam entfernt
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
bennyh

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von bennyh »

elmore hat geschrieben:(24 Jun 2017, 13:38)
Aber wenigstens haben wir heute in diesem hervorragendem Forum die Antwort auf diese Frage gelernt:
"Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein notorischer "Moslemkritiker" etwas Sinnvolles und Moderates in der Sache von sich gibt?
Antwort von Radio Eriwan: Im Prinzip gibt es diese Wahrscheinlichkeit nicht. Aber sie ist unter Null.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein notorischer "Israelkritiker" etwas Sinnvolles und Moderates in der Sache von sich gibt?
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41120
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2017, 11:42)
Warum aber haben die Doku-Autoren eigentlich nicht hier in Deutschland jüdische Mitbürger selbst befragt, was sie an Antisemitismus real erleben und von welchen Seiten dieser kommt? Solche Befragungen fehlen gänzlich im Film, wären aber äußerst wichtig. Auch im Sinne des Filmtitels. Warum ist das nicht geschehen?
Bis wann könntest du diese Frage beantworten?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2017, 13:23)

Es gibt diesen Antisemitismus in allen politischen Gruppierungen, links, rechts, mitte... das hab ich hier nie geleugnet. In der Doku aber fehlt mir der deutlich rechtslastige Antisemitismus. Warum? In einer der wenigen Szenen mit Neurechten befassen sich die Autoren ausgerechnet mit einem zu den Rechten übergelaufenen Ex-Linken. Dabei weiß jeder, dass zu den Neurechten Leute aus allen politischen Richtungen abgewandert sind. Und zum "Fahrt aufnehmen", sagte dieser junge Mann das hier:

Zitat:

Heckmann: Sie stehen ja im Kontakt mit vielen anderen Menschen. Haben Sie das Gefühl, dass das ein Problem ist, das anwächst in Deutschland?

Langer: Nein. Antisemitismus ist keine Lawine. Antisemitismus ist nicht etwas, was wächst. Antisemitismus ist ein konstanter Bodensatz in der Gesellschaft, der seit Jahrhunderten hier präsent ist und nie verschwunden ist, auch nicht nach dem Holocaust. Wir würden das natürlich gerne denken, dass wir aus der Geschichte gelernt hätten, aber das ist nicht so. Es gibt jährlich in Deutschland ungefähr 1.000 bis 1.500 antisemitische Straf- und Gewalttaten und das ist 1.000 bis 1.500 mehr als ideal. Aber die Zahl wächst nicht. Die Zahl wächst nur in Jahren, in denen es einen Konflikt in Gaza gibt.


http://www.deutschlandfunk.de/juden-in- ... _id=383021
Ich habe bereits in einem von mir eröffneten Thread die Meinung vertreten, dass Antisemitismus in Deutschland latent immer vorhanden war und nur sukzessive wieder salonfähig gemacht wurde. Dazu gehören antisemitische Linke, wie diese Free Gaza, der IHH angeschlossenen Linksausleger ebenso wie die antisemitischen Altrechtsausleger der NPD, wie auch die antisemitischen Neurechtsausleger der AfD. Nichts desto trotz lässt der Fakt, dass Antisemitismus durch die von mir erwähnten Zuwanderer und Flüchtlinge anteilig Zuwachs bekommen hat, nicht leugnen.

Es ist meines Erachtens Augenwischerei, anzunehmen, dass erstens durch die Duldung offener antisemitischer Bekundungen, sowie zweitens antisemitischen Zuzugs, der Anteil antisemitischer Ausbrüche, von verbal bis physisch aktiv konstant bliebe.

Es gäbe eine Reihe von Maßnahmen, die dem entgegenwirken könnten, aber auch wurde wieder einmal jahrzehntelang geschlafen bis geduldet. Es ist zum Kotzen. Und wenn die Reportage auch nur die Diskussion anregt und dadurch bewirkt, dass striktere Maßnahmen angedacht werden, dann hat sie ihr Ziel schon erreicht.

Das wird Ihen ggfls. nicht passen, aber hätte ich das Sagen, dann wäre eine Maßnahme nach einer geradezu läppischen aktuellen Stunde gewesen, dass Höger, Peach und Konsorten hochkant aus dem Bundestag und den jeweiligen Länderparlamenten und am besten für die Die Linke auch gleich noch aus der Partei geflogen wären.

Dann hätte man bereits einen Präzedenzfall zur Hand, um nicht nur bei der NPD, sondern auch heutzutage bei der AfD entsprechend zu handeln. Aber man schläft ja in Deutschland lieber den Schlaf des Gerechten, oder verläuft sich in “handwerklich ungenügend“, bis es mal wieder so richtig knallt.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Sa 24. Jun 2017, 14:28, insgesamt 2-mal geändert.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Dieser Kommentar in der Süddeutschen ist meines Erachtens eine recht ausgewogene Geschichte, mit der vielleicht auch einige der hier diskutierenden Seiten leben können:

Wir brauchen einen Diskursknigge zu Israel

Wichtig wie selten zuvor oder ein Hauptproblem im Nahostkonflikt: Israel spaltet die Gesellschaft. Die Seiten müssen lernen zu diskutieren.

Kommentar von Matthias Drobinski

Skandale bringen Ärger und Verdruss; das Gute an ihnen aber ist, dass ans Licht kommt, woran da Anstoß genommen wird. So hat auch die erst abgesetzte und nun doch gezeigte Arte-Sendung über den Antisemitismus in Europa bei allen handwerklichen Mängeln ihr Gutes: Die Frage nach dem linken und auch dem muslimischen Antisemitismus wird offen und breit diskutiert; auch, worin sich dieser von der legitimen, gar notwendigen Kritik an der Politik der israelischen Regierung unterscheidet.

Und noch etwas ist sichtbar geworden: Wie sehr sich der Blick der jüdischen Minderheit in Deutschland mittlerweile von der Mehrheit im Land unterscheidet; wie groß die Sorge dort geworden ist, das im Zweifel liberale und linke Bürgertum im Kampf gegen den Antisemitismus als Verbündeten zu verlieren.

Der Riss, der sich da auftut, ist 50 Jahre alt; er entstand nach dem Sechstagekrieg von 1967, als Israel zur Besatzungsmacht wurde und die Sympathie für ein bedrohtes Land verlor. Für die Linke wurde Israel zur Marionette des amerikanischen Imperialismus und zum Unterdrückerstaat, die Palästinenser wurden zu Opfern und Freiheitskämpfern.

Für die Juden in Deutschland blieb Israel die Lebensversicherung, sollten Judenhass und Judenverfolgung zurückkehren; gegen den Vorwurf aus Israel, im Land der Mörder zu leben, wappneten sie sich mit besonderer Solidarität.

Die Wahrnehmungen haben sich auseinanderentwickelt in den vergangenen Jahren: Für viele jüdische Gemeinden ist die Solidarität mit Israel das einigende Band, wenn durch die Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion die religiöse Einheit brüchig wird.

Die antisemitischen Demonstrationen während des Gaza-Krieges 2014, die Gewalt gegen kippatragende Juden oder das Mobbing gegen jüdische Schüler durch muslimische Mitschüler hat den Eindruck vieler Juden verstärkt: Nie war dieses Israel so wertvoll wie heute.

In der Mehrheitsgesellschaft hat es dagegen eine merkwürdige Verschiebung gegeben. Solidarität mit Israel ist zu einer Angelegenheit der Konservativen, gar der Rechten geworden, so sehr, dass jüdische Vertreter sich falsche Freundschaften verbitten müssen.

Von gemäßigt konservativ bis ganz links gilt mittlerweile Israel als Hauptproblem des Nahostkonflikts - dort fühlt man sich von der Antisemitismuskeule bedroht, wenn einer diese Selbstgewissheit hinterfragt. Dass die Regierung Netanjahu in Israel tatsächlich gerne ihre Kritiker aus dem Ausland als antisemitisch abtut, macht die Lage nicht einfacher.

Es bräuchte eine Art Diskursknigge, um Brücken über den Graben zu bauen. Warum nennen die Israel-Kritiker nicht einfach einen Rechtsbruch und eine Menschenrechtsverletzung, was sie sind: ein Rechtsbruch und eine Menschenrechtsverletzung? Warum muss man vom Ghetto reden und Nazivergleiche bemühen - weil man den Juden sagen will, dass sie die neuen Nazis sind?

Es erstaunt, wie leicht solche Vergleiche Deutschen immer wieder über die Lippen flutschen. Es erstaunt, wie wenig Sensibilität es gibt, wenn Boykottaktionen gegen Israel Ziele verfolgen, die das Existenzrecht des Landes infrage stellen würde. Es ist eigentümlich, mit welcher Obsession Israel zum Täterland stilisiert wird, wie den Juden erklärt wird, der Antisemitismus wäre weg, wenn sie sich nur etwas besser benehmen würden.

Andersherum gilt aber auch: Die meisten, die Israels Politik gegenüber den Palästinensern scharf und emotional kritisieren, sind keine Antisemiten. Es ist auch längst nicht alles antisemitisch, was einseitig daherkommen mag. Mehr noch: Es gibt Menschen, die Israel kritisieren, weil ihnen das Land am Herzen liegt und das Schicksal der Menschen dies- und jenseits der Mauern.


http://www.sueddeutsche.de/politik/anti ... -1.3555940
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Danke für die Anteilnahme. :D

Ich kann es leider nicht anders sagen, seit dieser Dokumentation, besser gesagt, all das,
was jetzt innerhalb der Diskussion in Bezug auf Antisemitismus, hier in Europa, in Deutschland,
in Frankreich und generell auch in Nahost bittere Tatsache ist, entsetzt und verstört mich
nur noch. Ich bin nicht mehr fähig, in nachrichtenneutralem Ton darüber zu diskutieren.

Manchmal bin ich soweit, resigniert jede Hoffnung aufzugeben, Sinn darin zu sehen, gegen Antisemitismus
aufzustehen und anzuschreiben. Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen…

Und blöderweise kann ich nicht nach Israel gehen. Bin leider, avabelegt, blond, blauäugig und
biodeutsch dazu. Da könnte ich manchmal richtig neidisch werden, weil ich diese Zufluchtsoption
nicht habe.

Aber ich kann jeden jüdischen Menschen verstehen, tief drin, wo das Herz schlägt,
der beschließt, Europa, Deutschland, besonders auch Frankreich, angewidert den Rücken zu kehren
und nach Israel zu gehen, um endlich ein normales Leben leben zu können.
(Ohne diesen Antisemitismus).

Was mir besonders in dieser Doku zu schaffen machte, obwohl mir der größte Teil
der Fakten ja bekannt war, das waren diese jüdischen Kinder in Frankreich,
die noch so jung sind, und alles andere haben sollten, als diesen Gedanken,
aus Frankreich zu flüchten und nach Israel zu gehen, weil sie jüdisch sind und
nur deshalb bedroht und angefeindet werden. Allein schon die Tatsache, das
bereits Kinder das lernen und erfahren müssen, ist so unendlich traurig.

Ich glaube, ich geh jetzt besser in den Garten und spreche mit meinen Tomaten-, Chili- und
Paprikafreunden.

Schönes WE allseits
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Nomen Nescio »

Adam Smith hat geschrieben:(24 Jun 2017, 01:28)

Und wer wünscht hier den Juden den Tod?
ich will wenig sagen, nur daran erinnern daß es im WK II »eufemistische« phrasen gab wie vernichtung durch arbeit.
vernichtung ist deutlich, aber arbeit... ausbeuten wäre besser. wer weiß was menschen tun wenn sie die möglichkeit haben.

um es auf einen anderen plan zu bringen: millionen einwöhner der USA können sterben weil man ihnen notwendige betreuung entzieht.
»aber nein, wie kommst du dabei... wir wollten absolut nicht (solche !) menschen dem tod ausliefern«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42119
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Cobra9 »

Mod

Ich habe wieder aktiv werden müssen. Drittes Mal heute und wieder in nicht geringer Zahl habe Ich diverse Beiträge rausgenommen.
Bitte letztmalig das man die Regeln einhält.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von JJazzGold »

elmore hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:30)

Danke für die Anteilnahme. :D

Ich kann es leider nicht anders sagen, seit dieser Dokumentation, besser gesagt, all das,
was jetzt innerhalb der Diskussion in Bezug auf Antisemitismus, hier in Europa, in Deutschland,
in Frankreich und generell auch in Nahost bittere Tatsache ist, entsetzt und verstört mich
nur noch. Ich bin nicht mehr fähig, in nachrichtenneutralem Ton darüber zu diskutieren.

Manchmal bin ich soweit, resigniert jede Hoffnung aufzugeben, Sinn darin zu sehen, gegen Antisemitismus
aufzustehen und anzuschreiben. Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen…

Und blöderweise kann ich nicht nach Israel gehen. Bin leider, avabelegt, blond, blauäugig und
biodeutsch dazu. Da könnte ich manchmal richtig neidisch werden, weil ich diese Zufluchtsoption
nicht habe.

Aber ich kann jeden jüdischen Menschen verstehen, tief drin, wo das Herz schlägt,
der beschließt, Europa, Deutschland, besonders auch Frankreich, angewidert den Rücken zu kehren
und nach Israel zu gehen, um endlich ein normales Leben leben zu können.
(Ohne diesen Antisemitismus).

Was mir besonders in dieser Doku zu schaffen machte, obwohl mir der größte Teil
der Fakten ja bekannt war, das waren diese jüdischen Kinder in Frankreich,
die noch so jung sind, und alles andere haben sollten, als diesen Gedanken,
aus Frankreich zu flüchten und nach Israel zu gehen, weil sie jüdisch sind und
nur deshalb bedroht und angefeindet werden. Allein schon die Tatsache, das
bereits Kinder das lernen und erfahren müssen, ist so unendlich traurig.

Ich glaube, ich geh jetzt besser in den Garten und spreche mit meinen Tomaten-, Chili- und
Paprikafreunden.

Schönes WE allseits
Nur so am Rande, es gibt auch blonde, blauäugige Juden.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Laertes
Beiträge: 1157
Registriert: So 1. Nov 2015, 07:56
user title: E PLURIBUS UNUM

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Laertes »

Jekyll hat geschrieben:(24 Jun 2017, 11:28)
Für diese Erkenntnis braucht man streng genommen nicht mal die Erklärung der Menschenrechte heranzuziehen, eine gesunde Portion naturgegebenes moralisches Empfinden tut es auch.
Ich habe kein Problem ausschließlich subjektiv (z. B. durch moralisches Empfinden) begründete Urteile zu teilen - nur sind die kein rationales Argument, dem sich irgendjemand wegen ihrer allgemeingültigen Überzeugungskraft anschließen müsste. Allen Menschen ein mit deinem identisches naturgegebenes moralisches Empfinden zu unterstellen nennt man eine petitio principii wenn ich das richtig verstanden habe. Und wer deine Meinung nicht teilt, verfügt nicht über eine gesunde Portion davon, ist also schon als pathologisch diskreditiert.
Die Frage lautet hier: was machen wir mit Leuten, die mit ihm gesinnungstechnisch auf gleichem Niveau liegen?
Dass sie auf gleichen Niveau liegen wäre ja argumentativ erst einmal nachzuweisen. Im gegebenen Beispiel wird das ohne Nachweis einfach behauptet.
Hm...wenn sich jetzt so viele "Moslemkritiker" und obskure Typen sich um diese Doku scharen und sie in höchsten Tönen lobpreisen...was schließen wir dann daraus? Jetzt mal vom Allgemeinen auf das Einzelne folgernd.
Was du daraus schließt kann ich nur vermuten. Logisch kann daraus schließen, dass pauschalisierende "Moslemkritiker" sich bestätigt fühlen durch einen Bericht, der bestimmten Moslems Antisemitismus unterstellt. Logisch natürlich ein Fehlschluss. Was man daraus nicht ableiten kann ist, dass die Inhalte des Berichts falsch sind oder der Autor selber in die Riege der pauschalisierenden "Moslemkritiker" gehört.
Definiere mal ad personam (so wie du es verstehst).
Argument a von P kann nicht wahr sein, weil P Eigenschaft e hat, die gar nicht Teil seines Arguments ist. Aber Daniel-Pascal Zorn hat es viel besser auf den Punkt gebracht, als ich das könnte:
Ein Argument gegen die Person versucht, ein Argument zu schwächen, indem es die Person des Gesprächspartners angreift oder delegitimiert. Unter das Argument gegen die Person fallen Versuche (...) feststehende ideologische Einstellungen zu unterstellen.
Wiese hast du dich jetzt z. B. gerade für das Wort "bekannt" entschieden?
Im Orginalbeitrag wurde das ohne Quellenangabe als 'gute Kontakte zueinander haben' formuliert. Ändert es was, wenn man 'bekannt' durch den Wortlaut ersetzt?
Zuletzt geändert von Laertes am Sa 24. Jun 2017, 15:05, insgesamt 2-mal geändert.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:49)

Nur so am Rande, es gibt auch blonde, blauäugige Juden.
Und nicht Wenige und es gibt auch rothaarige mit gruenen Augen, wie meiner Eine, was oft unglaeubiges Staunen hervorruft. :)
Ich verweise dann immer gerne auf die Geschichte von Kishon und seinem rothaarigen Sohn Amir; "Koenig David hatte schon flammend rote Haare". Diese Geschichte ist zu koestlich. :D
Nomen Nescio hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:34)

ich will wenig sagen, nur daran erinnern daß es im WK II »eufemistische« phrasen gab wie vernichtung durch arbeit.
vernichtung ist deutlich, aber arbeit... ausbeuten wäre besser. wer weiß was menschen tun wenn sie die möglichkeit haben.

um es auf einen anderen plan zu bringen: millionen einwöhner der USA können sterben weil man ihnen notwendige betreuung entzieht.
»aber nein, wie kommst du dabei... wir wollten absolut nicht (solche !) menschen dem tod ausliefern«.
Wie bitte?! :|
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:49)

Nur so am Rande, es gibt auch blonde, blauäugige Juden.
Ach! :D :D :D
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Nomen Nescio »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Jun 2017, 15:04)

Wie bitte?! :|
ich denke an wölfe im schafspelz. nein, sie diskriminieren nicht (geschweige von schlimmer). wenn es aber eine möglichkeit gibt...

ich hatte einen onkel der ein scharfer antisemit war. er war heftig gegen alles was jüdisch war, klang, roch, usw.
hätte er eine möglichkeit gehabt, dann wäre garantiert der anstandsfirnis sofort abgeschüttelt.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Kardux »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2017, 11:42)

Na bitte, sag ich ja, dass daher der Wind weht. Was sagt uns das: Die Intention ist, eine weitere Aufnahme von Muslimen zu stoppen. Um diesen allseits bekannten rechten Wunschgedanken zu äußern, bedient man sich jeden erdenklichen Mittels. Warum aber haben die Doku-Autoren eigentlich nicht hier in Deutschland jüdische Mitbürger selbst befragt, was sie an Antisemitismus real erleben und von welchen Seiten dieser kommt? Solche Befragungen fehlen gänzlich im Film, wären aber äußerst wichtig. Auch im Sinne des Filmtitels. Warum ist das nicht geschehen?
Sie wissen woher der Wind weht, weil ich vom Antijudaismus innerhalb der arabischen Welt schreibe? Das können wir gerne ausdiskutieren, falls Sie diese Tatsache hiermit infrage stellen. Ansonsten ist die Stigmatisierung Ihrerseits (rechter Wunschgedanken) einfach nur langweilig und darüberhinaus nichtssagend.

Ansonsten gebe ich Ihnen Recht. Die Doku hätte vielleicht noch um eine Stunde erweitert werden müssen, um weitere Aspekte anzusprechen. Die vertriebenen Juden aus den arabischen Staaten kamen gewiss zu kurz! Interviews mit Juden in Deutschland wären auch interessant gewesen um ihre Erfahrungen zu schildern. Vielleicht hätten die Doku-Autoren auch noch darüber berichten sollen, weshalb sich so viele Gruppen in Deutschland nicht für andere unterdrückte Völker einsetzen? Sind die Palästinenser etwa das am schlimmsten verfolgte Volk der Welt? Den Anschein hat es zumindest wenn man sich die europäische Obsession mit dem Palästina-Konflikt betrachtet! Wer ein wenig Allgemeinwissen besitzt dürfte wohl wissen, dass es weltweit viel schlimmere Schicksale gibt. Verbessert das die schlechte Lage der Palästinenser? Nein, gewiss nicht. Aber man darf als Aussenstehender wohl schon die Frage stellen, weshalb der Palästina-Konflikt so wichtig ist - bzw. gemacht wird? Oder weshalb erhält die Hamas Steuergelder aus Deutschland?
Make Kurdistan Free Again...
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:22)

Ich habe bereits in einem von mir eröffneten Thread die Meinung vertreten, dass Antisemitismus in Deutschland latent immer vorhanden war und nur sukzessive wieder salonfähig gemacht wurde. Dazu gehören antisemitische Linke, wie diese Free Gaza, der IHH angeschlossenen Linksausleger ebenso wie die antisemitischen Altrechtsausleger der NPD, wie auch die antisemitischen Neurechtsausleger der AfD. Nichts desto trotz lässt der Fakt, dass Antisemitismus durch die von mir erwähnten Zuwanderer und Flüchtlinge anteilig Zuwachs bekommen hat, nicht leugnen.

Darf ich hier nochmal an die sogenannte Hohmann-Affäre erinnern. Nicht, weil ich deine Parteienliste jetzt unbedingt auch noch durch CDU/CSU ergänzen wollte. Das Skandalöse an dem Fall ist etwas ganz anderes. Dass Hohmanns Thesen anlässlich einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2003, die von extremsten antisemitischen Stereotypen geprägt war, bis hin zu der These, man könne die Juden unter gewissen Voraussetzungen auch als "Tätervolk" bezeichnen, dass diese antisemitischen Ausfälle, vom Publikum, ganz normalen hessischen Kleinstadtbürgern nicht nur nicht zurückgewiesen sondern vor allem gar nicht als solche bemerkt wurden. Dabei ließen sie an Deutlichkeit so sehr nichts zu wünschen übrig, dass am Ende ein Parteiausschluss sich nicht verhindern ließ.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hohmann-Aff%C3%A4re
Wiederum kann ich mich nur darüber wundern, dass bei so vielen Menschen in Deutschland und Frankreich die Verbreitetheit von Antisemitismus gerade auch im Mainstream Erstaunen auslöst.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Fuerst_48
Beiträge: 4958
Registriert: Mi 22. Jan 2014, 20:09
user title: Cogito, ergo sum
Wohnort: 8010

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Fuerst_48 »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Jun 2017, 15:04)

Und nicht Wenige und es gibt auch rothaarige mit gruenen Augen, wie meiner Eine, was oft unglaeubiges Staunen hervorruft. :)
Ich verweise dann immer gerne auf die Geschichte von Kishon und seinem rothaarigen Sohn Amir; "Koenig David hatte schon flammend rote Haare". Diese Geschichte ist zu koestlich. :D



Wie bitte?! :|
Ist dir die aufwändige Dokumentation an der TU Berlin über Antisemitismus im NET geläufig??
(Details gern per PN)
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Jekyll »

Laertes hat geschrieben:(24 Jun 2017, 15:03)

Ich habe kein Problem ausschließlich subjektiv (z. B. durch moralisches Empfinden) begründete Urteile zu teilen - nur sind die kein rationales Argument, dem sich irgendjemand wegen ihrer allgemeingültigen Überzeugungskraft anschließen müsste. Allen Menschen ein mit deinem identisches naturgegebenes moralisches Empfinden zu unterstellen nennt man eine petitio principii wenn ich das richtig verstanden habe. Und wer deine Meinung nicht teilt, verfügt nicht über eine gesunde Portion davon, ist also schon als pathologisch diskreditiert.
Richtig. Wer hinsichtlich Adolf & Co meine Meinung nicht teilt, stellt unter Beweis, dass er über keine gesunden moralischen Instinkte (mehr) verfügt. Ich nenne solche Leute Soziopathen.
Dass sie auf gleichen Niveau liegen wäre ja argumentativ erst einmal nachzuweisen. Im gegebenen Beispiel wird das ohne Nachweis einfach behauptet.
Es geht hier darum, sich eine erste Meinung zu bilden, irgendwo muss man ja anfangen. In die Köpfe von Leuten kann ich nicht hineinschauen, also bin ich auf Indizien und logische Schlüsse angewiesen. Wenn zwei Genossen am selben Strang ziehen - und ich weiß bereits, wie der eine tickt - kann ich wohl davon ausgehen, dass der andere adäquat ticken muss. Auf was für "Nachweise" willst du denn warten? Darauf, dass der Betroffene dir eine notarielle Bestätigung hinsichtlich seiner Gesinnung abliefert?
Was du daraus schließt kann ich nur vermuten. Logisch kann daraus schließen, dass pauschalisierende "Moslemkritiker" sich bestätigt fühlen durch einen Bericht, der bestimmten Moslems Antisemitismus unterstellt. Logisch natürlich ein Fehlschluss. Was man daraus nicht ableiten kann ist, dass die Inhalte des Berichts falsch sind oder der Autor selber in die Riege der pauschalisierenden "Moslemkritiker" gehört.
Das wäre aber die logische, konsequente Folge deiner eigenen Prämisse. Hast selbst gesagt, dass man vom Allgemeinen auf Einzelne schließen kann. Das klingt sogar ziemlich plausibel. Egal ob Broder oder Sarrazin - sie ziehen Fliegen an wie ein frisch gelegter Haufen.
Argument a von P kann nicht wahr sein, weil P Eigenschaft e hat, die gar nicht Teil seines Arguments ist. Aber Daniel-Pascal Zorn hat es viel besser auf den Punkt gebracht, als ich das könnte:
Aber was, wenn diese angebliche Unterstellung tatsächlich zutrifft? Tun wir den Nazis unrecht, indem wir eine ideologische Einstellung implizierend sie als solche bezeichnen?
Im Orginalbeitrag wurde das ohne Quellenangabe als 'gute Kontakte zueinander haben' formuliert. Ändert es was, wenn man 'bekannt' durch den Wortlaut ersetzt?
Sie stehen für gänzlich unterschiedliche Aussagen. Aus dem Wort "bekannt" kannst du keine gesinnungsmäßige Affinität ableiten wie bei "gute Kontakte haben" ("bekannt" beinhaltet keine Wertzuweisung). Du hast dich für das völlig aussagelose "bekannt" entschieden, um die Argumentation deines Gegenübers ins Lächerliche ziehen zu können.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
oga
Beiträge: 1072
Registriert: Di 13. Jun 2017, 13:09

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von oga »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Jun 2017, 15:04)

Und nicht Wenige und es gibt auch rothaarige mit gruenen Augen, wie meiner Eine, was oft unglaeubiges Staunen hervorruft. :)
Ich verweise dann immer gerne auf die Geschichte von Kishon und seinem rothaarigen Sohn Amir
Ich finde das mit den blonden Haaren ist an den Haaren herbeigezogen. In den Neunziger sind jede Menge Russen nach Israel ausgewandert und brünett sind die im Durchschnitt auch nicht. :D
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

oga hat geschrieben:(24 Jun 2017, 22:55)

Ich finde das mit den blonden Haaren ist an den Haaren herbeigezogen.
Und ich finde man sollte besser schweigen, wenn man keine Ahnung hat, dann erspart man sich unnoetige Peinlichkeiten :p

Hier, alles Maedels bei der IDF:
http://www.solveisraelsproblems.com/wp- ... rl-160.jpg
http://cdn.timesofisrael.com/uploads/20 ... 65x543.jpg [und die ganz links hat dieselbe rote Haarfarbe wie ich]
http://katehon.com/sites/default/files/ ... k=0gZoRTmN
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... eapons.jpg
https://www.idfblog.com/wp-content/uplo ... 40x426.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... 559434.JPG
https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/73 ... df4b27.jpg
https://i.ytimg.com/vi/4kQSGPjOjJo/hqdefault.jpg
http://i2.wp.com/www.jewishpress.com/wp ... .jpg?w=477
http://newnation.sg/wp-content/uploads/ ... an-001.jpg
http://cdn.timesofisrael.com/uploads/20 ... 65x543.jpg
hier leuchtend rote Haare, bluetenweisse Haut: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... 285%29.jpg

In den Neunziger sind jede Menge Russen nach Israel ausgewandert und brünett sind die im Durchschnitt auch nicht. :D
Dass viele der russischen Juden urspruenglich aus ZentralEuropa nach Russland und in die oestlichen Gebieten gingen/flohen weist du auch nicht, was?
Immer erst Mal gross die Klappe aufreissen - so hab ich Euch gerne! :D

http://ieg-ego.eu/de/threads/europa-unt ... en-neuzeit
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
oga
Beiträge: 1072
Registriert: Di 13. Jun 2017, 13:09

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von oga »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Jun 2017, 23:42)

Immer erst Mal gross die Klappe aufreissen - so hab ich Euch gerne! :D
Wer ist "Euch"? :eek:
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

oga hat geschrieben:(24 Jun 2017, 23:59)

Wer ist "Euch"? :eek:
Da war ich doch deutlich: Du und deinesgleichen. Keinen Plan von nichts, aber die Klappe gross aufreissen! :cool:
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von JJazzGold »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Jun 2017, 15:04)

Und nicht Wenige und es gibt auch rothaarige mit gruenen Augen, wie meiner Eine, was oft unglaeubiges Staunen hervorruft. :)
Ich verweise dann immer gerne auf die Geschichte von Kishon und seinem rothaarigen Sohn Amir; "Koenig David hatte schon flammend rote Haare". Diese Geschichte ist zu koestlich. :D


Das ist sie. :)
Der Mythos, dass der Jude per se dunkelhäutig, dunkelhaarig und dunkeläugig sei ist auch nicht auszumerzen.
Ich gehe jede Wette mit dir ein, dass Otto 08/15 nicht in der Lage ist, einen Juden im öffentlichen Leben zu identifizieren, wenn er sich nicht als solcher zu erkennen gibt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42119
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Cobra9 »

MOD

Closed. Ich hab das mehrmals gesagt das Ich den Strang beobachtet. Jetzt ist es mal gut. Bedankt euch erstmal bei den Usern wo Regeln brechen
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 42119
Registriert: Mo 10. Okt 2011, 11:28

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Cobra9 »

MOD unter Bewährung offen
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Dann bringen wir den Thread mit "Bewährtem" auf den Stand.
Und zwar in der Art, dass sich jedermann zu der Dokumentation
selbst ein Bild machen kann und dem, was hintenrum durch die
Verantwortlichen des WDR ins unsägliche Werk gesetzt wurde.

Ein Interview mit dem Filmautor Schröder, den der WDR
nicht zu Wort kommen ließ. Auch nicht die zuständige Redakteurin
für diese Arte-Doku, die vielfach mit Preisen ausgezeichnete und erfahrene
Redakteurin, Prof. Dr. Sabine Rollberg, die die Dokumentation abgenommen
und genehmigt hatte.

https://www.youtube.com/watch?v=av3wnjz89iE
Benutzeravatar
Gutmensch1
Beiträge: 632
Registriert: Mi 30. Mär 2016, 10:29

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jun 2017, 19:45)

Darf ich hier nochmal an die sogenannte Hohmann-Affäre erinnern. Nicht, weil ich deine Parteienliste jetzt unbedingt auch noch durch CDU/CSU ergänzen wollte. Das Skandalöse an dem Fall ist etwas ganz anderes. Dass Hohmanns Thesen anlässlich einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2003, die von extremsten antisemitischen Stereotypen geprägt war, bis hin zu der These, man könne die Juden unter gewissen Voraussetzungen auch als "Tätervolk" bezeichnen, dass diese antisemitischen Ausfälle, vom Publikum, ganz normalen hessischen Kleinstadtbürgern nicht nur nicht zurückgewiesen sondern vor allem gar nicht als solche bemerkt wurden. Dabei ließen sie an Deutlichkeit so sehr nichts zu wünschen übrig, dass am Ende ein Parteiausschluss sich nicht verhindern ließ.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hohmann-Aff%C3%A4re
Wiederum kann ich mich nur darüber wundern, dass bei so vielen Menschen in Deutschland und Frankreich die Verbreitetheit von Antisemitismus gerade auch im Mainstream Erstaunen auslöst.
Es gibt Leute, die sich darüber wundern, weil sie unpolitisch sind und sonst auch nicht viel über das Thema mitbekommen.
Die aber, die sich über die Verbreitung von Antisemitismus wundern und gleichzeitig gerne und viel über den Nahostkonflikt debattieren, möchten eher das Thema als überbewertet, als unbekannt oder gar als gänzlich nicht existent verbuchen, weil sie sich vielleicht selbst hin und wieder dabei ertappen, verdächtig antisemitisch zu argumentieren.
Solidarity with Ukraine! We are all Ukrainians!!
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Nomen Nescio »

Gutmensch1 hat geschrieben:(05 Jul 2017, 11:57)

Es gibt Leute, die sich darüber wundern, weil sie unpolitisch sind und sonst auch nicht viel über das Thema mitbekommen.
Die aber, die sich über die Verbreitung von Antisemitismus wundern und gleichzeitig gerne und viel über den Nahostkonflikt debattieren, möchten eher das Thema als überbewertet, als unbekannt oder gar als gänzlich nicht existent verbuchen, weil sie sich vielleicht selbst hin und wieder dabei ertappen, verdächtig antisemitisch zu argumentieren.
ich ertapfe mich selbst darauf, daß wenn einer redet meine konzentration schnell nachläßt. besonders aber wenn ziemlich monoton geredet wird.
wieviel menschen können eine gehaltene rede sofort analysieren? die meisten menschen realisieren sich nicht, was gesagt wurde.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Gutmensch1 hat geschrieben:(05 Jul 2017, 11:57)

Es gibt Leute, die sich darüber wundern, weil sie unpolitisch sind und sonst auch nicht viel über das Thema mitbekommen.
Die aber, die sich über die Verbreitung von Antisemitismus wundern und gleichzeitig gerne und viel über den Nahostkonflikt debattieren, möchten eher das Thema als überbewertet, als unbekannt oder gar als gänzlich nicht existent verbuchen, weil sie sich vielleicht selbst hin und wieder dabei ertappen, verdächtig antisemitisch zu argumentieren.
Die 120 Anwesenden bei Hohmanns Skandalrede 2003 in Neuhof waren zum allergrößten Teil Mitglieder des CDU-Ortsverbands. Von "unpolitisch" kann da schon mal gar keine Rede sein.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Gutmensch1
Beiträge: 632
Registriert: Mi 30. Mär 2016, 10:29

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(05 Jul 2017, 12:11)

ich ertapfe mich selbst darauf, daß wenn einer redet meine konzentration schnell nachläßt. besonders aber wenn ziemlich monoton geredet wird.
wieviel menschen können eine gehaltene rede sofort analysieren? die meisten menschen realisieren sich nicht, was gesagt wurde.
Das sehe ich auch so, die meisten hören gar nicht hin.
Solidarity with Ukraine! We are all Ukrainians!!
Benutzeravatar
Gutmensch1
Beiträge: 632
Registriert: Mi 30. Mär 2016, 10:29

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 13:14)

Die 120 Anwesenden bei Hohmanns Skandalrede 2003 in Neuhof waren zum allergrößten Teil Mitglieder des CDU-Ortsverbands. Von "unpolitisch" kann da schon mal gar keine Rede sein.
Stimmt schon, in dem speziellen Fall wundert man sich schon über die fehlende Reaktion aber wer weiss wieviele von den Zuhörern überhaupt richtig aufgepasst haben. Dennoch, ein Skandal ist es in jedem Fall.
Solidarity with Ukraine! We are all Ukrainians!!
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 13:14)

Die 120 Anwesenden bei Hohmanns Skandalrede 2003 in Neuhof waren zum allergrößten Teil Mitglieder des CDU-Ortsverbands. Von "unpolitisch" kann da schon mal gar keine Rede sein.
Bei Abbas Rede vor dem EU-Parlament waren es wohl noch "ein paar mehr". Und direkt als unpolitisch kann man sie auch nicht bezeichnen…samt ihrem damaligen Parlamentspräsidenten Martin Schulz.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Hat jemand diese Arte-Dokumentation gesehen? Lief wohl auf Arte am 22. Juli 2017- Muss mal sehen, ob sie in einer Mediathek zu finden ist.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Procedere der Ausstrahlung gegenüber Arte scharf kritisiert,
das hier nicht die bei der vormaligen Doku über Antisemitismus angelegten Maßstäbe der Ausgewogenheit
samt "Fakencheck" unter Untertitel nötig waren. Trotz erkennbarer Einseitigkeit und auch keinerlei
Möglichkeiten, aus israelischer Sicht zu den in der Doku erhobenen Vorwürfen Stellung nehmen zu können.

Schuster verwies auf die Antisemitismus-Reportage „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“,
die Anfang Juni für Schlagzeilen gesorgt hatte. Arte hatte die Dokumentation wegen vermeintlicher Einseitigkeit
zunächst zurückgezogen und nach öffentlicher Kritik nur mit einordnenden Untertiteln gezeigt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 32102.html
Einseitige Berichterstattung?
Zentralrat der Juden kritisiert Gaza-Reportage
Anfang Juni hat der Zentralrat die Absetzung einer Dokumentation über Antisemitismus angeprangert.
Nun kritisiert er, dass ein Bericht ausgestrahlt wurde.
Wieder richten sich die Vorwürfe gegen den deutsch-französischen Sender Arte.


Zitat aus dem FAZ-net Artikel vom 01.08.207:
Einen ähnlichen Faktencheck regte der Zentralratspräsident nun auch für die Gaza-Dokumentation an.
Der Film über den Gaza-Streifen strotze vor „Auslassungen und Falschinformationen“ und räume der israelischen
Seite keine Möglichkeit ein, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen.
Der Zentralratspräsident forderte den Sender dazu auf,
die Reportage „in dieser Form“ nicht mehr zu zeigen und sie zu überarbeiten, um die „eklatanten Mängel zu beseitigen“.
Arte kündigte auf Anfrage von FAZ.NET eine schriftliche Stellungnahme an.
Flaschengeist
Beiträge: 1173
Registriert: Mi 6. Apr 2016, 17:23

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Flaschengeist »

elmore hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:26)

Hat jemand diese Arte-Dokumentation gesehen? Lief wohl auf Arte am 22. Juli 2017- Muss mal sehen, ob sie in einer Mediathek zu finden ist.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Procedere der Ausstrahlung gegenüber Arte scharf kritisiert,
das hier nicht die bei der vormaligen Doku über Antisemitismus angelegten Maßstäbe der Ausgewogenheit
samt "Fakencheck" unter Untertitel nötig waren. Trotz erkennbarer Einseitigkeit und auch keinerlei
Möglichkeiten, aus israelischer Sicht zu den in der Doku erhobenen Vorwürfen Stellung nehmen zu können.

Schuster verwies auf die Antisemitismus-Reportage „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“,
die Anfang Juni für Schlagzeilen gesorgt hatte. Arte hatte die Dokumentation wegen vermeintlicher Einseitigkeit
zunächst zurückgezogen und nach öffentlicher Kritik nur mit einordnenden Untertiteln gezeigt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 32102.html
Einseitige Berichterstattung?
Zentralrat der Juden kritisiert Gaza-Reportage
Anfang Juni hat der Zentralrat die Absetzung einer Dokumentation über Antisemitismus angeprangert.
Nun kritisiert er, dass ein Bericht ausgestrahlt wurde.
Wieder richten sich die Vorwürfe gegen den deutsch-französischen Sender Arte.


Zitat aus dem FAZ-net Artikel vom 01.08.207:
Einen ähnlichen Faktencheck regte der Zentralratspräsident nun auch für die Gaza-Dokumentation an.
Der Film über den Gaza-Streifen strotze vor „Auslassungen und Falschinformationen“ und räume der israelischen
Seite keine Möglichkeit ein, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen.
Der Zentralratspräsident forderte den Sender dazu auf,
die Reportage „in dieser Form“ nicht mehr zu zeigen und sie zu überarbeiten, um die „eklatanten Mängel zu beseitigen“.
Arte kündigte auf Anfrage von FAZ.NET eine schriftliche Stellungnahme an.


Was hat der Zentralrat mit Gaza zu tun?

Ich habe mir die Dokumentation angeschaut. Schwer erträglich muß ich feststellen. Sogar eine Kritik am Finanzsystem soll Antisemitismus sein.

Natürlich kann eine Kritik an Israel Antisemitisch sein. Aber wie geht man dann mit Israelis um die Israel kritisieren?

Hier mal ein Beitrag von 3 Sat über Antisemitismus. Quasi als Gegenrede.

[youtube][/youtube]

Privat habe ich nur einmal wirklichen Antisemitismus erlebt. Da wird in Deutschland vermutlich mehr über Ossis gehetzt.
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

Christopher Clark
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Hier noch ein ergänzender Hintergundartikel auf hagalil.com, incl. eines offenen Briefes an
Arte Deutschland.

http://www.hagalil.com/2017/08/offener-brief-an-arte/
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Flaschengeist hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:48)

Privat habe ich nur einmal wirklichen Antisemitismus erlebt.
Ach tatsächlich? Du hast tatsächlich einmal Antisemitismus erlebt?
Das glaube ich dir nicht!
Wo denn? - Erzähl mal!
Flaschengeist
Beiträge: 1173
Registriert: Mi 6. Apr 2016, 17:23

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Flaschengeist »

elmore hat geschrieben:(02 Aug 2017, 02:01)

Ach tatsächlich? Du hast tatsächlich einmal Antisemitismus erlebt?
Das glaube ich dir nicht!
Wo denn? - Erzähl mal!

Ich war in Antwerpen, dem Jerusalem des Nordens.

Ein Kollege sah sich genötigt mir seine Weisheiten über Juden mit zu teilen.
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

Christopher Clark
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Flaschengeist hat geschrieben:(02 Aug 2017, 02:05)

Ich war in Antwerpen, dem Jerusalem des Nordens.

Ein Kollege sah sich genötigt mir seine Weisheiten über Juden mit zu teilen.
Welche Weisheiten deines (niederländischen?) Kollegen waren das, die du dann als antisemitisch geortet hast?
Und weshalb sah er sich dir gegenüber genötigt?
Flaschengeist
Beiträge: 1173
Registriert: Mi 6. Apr 2016, 17:23

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Flaschengeist »

elmore hat geschrieben:(02 Aug 2017, 02:36)

Welche Weisheiten deines (niederländischen?) Kollegen waren das, die du dann als antisemitisch geortet hast?
Und weshalb sah er sich dir gegenüber genötigt?

Was es gesagt hat kann ich hier nicht schreiben. Wir leben schließlich in Deutschland.

Er hatte einfach zu viel getrunken. Und das macht manche Menschen eben etwas redselig. :cool:
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

Christopher Clark
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

okay.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Flaschengeist hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:48)
...

Hier mal ein Beitrag von 3 Sat über Antisemitismus. Quasi als Gegenrede.

[youtube][/youtube]

...
Der Film des israel. Filmemachers und Regiesseurs Yoav Schamir ist, so denke ich,
in diesem Board bereits ausreichend thematisiert worden. Ich war zum Sendezeitpunkt hier noch nicht registriert und
habe auch nicht als Gast mitgelesen. Deshalb gehe ich - aus meiner Sicht - nochmals kurz auf den Film "Defamation" von Yoav Shamir ein

Stellvertretend erlaube ich mir, eingangs, dazu eine Stellungnahme des Users Dieter Winter (04. Juli 2013/7 Uhr 01, Sub 21/Innere Sicherheit/Thread "Antisemitismus") zu diesem Film einzukopieren:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... n#p2042769

-----------------------------
Persönlich halte ich den Film für tendenziös, antisemitismusverharmlosend, teils sogar in seltsamer Realitätsverweigerung negierend.
Für mich ist der Autor des Films sehr "ambiguo". Auch nicht glaubwürdig in seiner "naiv" dargebrachten Behauptung, die er gleich zu Anfang des Films
selbst aufstellt: "Er sei noch nie Antisemitismus begegnet bzw. habe diesen persönlich erlebt".

Etwas später im Film kommt seine, stolz und in Enkelliebe, dargestellte Großmutter zu Wort, deren unverhohlener Antisemitismus
bzw. antisemitische Klischees fast schon auf keine Kuhhaut mehr passen. Insofern ist die Aussage des Autors
Yoav Shamir, "er habe noch nie in seinem Leben Antisemitismus erlebt" und wolle sich sozusagen auf die Suche machen,
durch seine Oma selbst widerlegt. Man darf annehmen, dass er mit dieser Frau in seinem Aufwachsen bis hin zu dem Zeitpunkt,
wo er ein politisch eigenständig denkender erwachsener Mensch wurde, doch des öfteren gesprochen hatte. Vor dem Film "Defamation".
Ob er dabei schlicht Tomaten auf den Augen hat oder hatte, lasse ich offen.

Die Welt kommentierte in einem Artikel damals zu diesem Film - sinngemäß widergegeben - etwa so:
Es kommt immer darauf an, wo man hingeht und sucht, und nicht findet. Wäre er in arabische Länder gefahren,
hätte er ihn reichlich gefunden und wäre vermutlich auch gleich gelyncht worden.

Ich halte den Film für Wasser auf die Mühlen des Antisemitismus… Ob der Filmautor selbst diese Intention hatte, genau das zu bedienen,
lasse ich offen. Und auch, ob seine Behauptung stimmt, dass in Israel selbst, wenn man dort als Jude oder Jüdin lebt,
so gut wie nie mit Antisemitismus konfrontiert wird. Dieser faktisch nicht spürbar oder vorhanden sei.

Natürlich ist ein preisgekrönter Dokumentarfilmer, noch dazu ein jüdischer Israeli, der für andere Filme vorher
auch in Europa Preise verliehen bekam, auch hierzulande wohl sowas wie eine heilige Kuh, völlig unverdächtig und sakrosankt
gegenüber der Feststellung: "Die Kritiker der Elche sind oft selber welche".

Für mich ist das ein Film, der im Grunde eines zeigt: Nicht nur in Deutschland scheissen zuweilen Deutsche gerne ins eigene Nest.
Es ist schlichte Normalität und nichts Ungewöhnliches.
Wieso sollte das im Rechtsstaat Israel und seinem pluralen, meinungsfreiheitlichen und gesellschaftspolitisch weitgespreiztem Meinungsspektrum und Wahrnehmungsumfeld anders sein?

Fazit: Eine Eigenart der Menschheit insgesamt ist, dass vielen überhaupt kein Licht aufgeht. Manche sich für große Leuchten halten und andere wiederum das dann gerne als Erleuchtung
deuten und annehmen. Und dabei den Lichtkegel einer Taschenlampe für ausreichend ansehen, um damit die ganze Realität ans Licht zu bringen.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Die Reportage (ca. 16 min.) "Gaza: Ist das ein Leben" ist in der Arte Mediathek immer noch
völlig unbearbeitet.

Mittlerweile haben sich die ARTE-Verantwortlichen auf deutscher Seite für nicht zuständig erklärt.
Als Ansprechpartner hinsichtlich einer Stellungnahme aufgrund des offenen Briefes (siehe oben Hagalil_Link).
Die Verantwortung und Entscheidung liege bei der (franz.) ARTE - Direktion in Straßburg.

Diese hat sich nun erklärt und weist alle Einseitigkeitsvorwürfe zurück. Begründet wird das
damit, dass es sich hier um eine Reportage handele, und nicht eine Dokumentation:

Aus FAZ-online vom 2.8.17 wird ARTE France wie folgt zitiert:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 33213.html
Anders als Dokumentationen seien Reportagen „per definitionem Ausdruck der persönlichen Erfahrung und Begegnungen eines vor Ort befindlichen Journalisten.“
Innerhalb einer Sendung erhebe man nicht den Anspruch, „einen komplexen Sachverhalt vollständig und von allen Seiten gleichwertig zu beleuchten.“

Dennoch achte man im Programm des Senders insgesamt konsequent darauf, „eine Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven des israelisch-palästinensischen Konflikts“ abzubilden.


Meiner Meinung nach erfüllt ARTE mit seiner in formale Definitionen verpackte Erklärung und dem im Falle der Dokumentation gezeigten Verhalten
ein klares "D" für Doppelstandard. ARTE (F und D**) scheint sich immer mehr zu einer einseitig-tendenziösen, propalästinensischen Propagandaplattform hinzuentwickeln, die nur
dann auf besonderer journalistischer Ausgewogenheit besteht … und handwerklich einwandfreier journalistischer Arbeit ( korrekter Faktenrecherche und -darstellung,
Möglichkeit der anderen Seite, ihre Sicht darzustellen etc.), wenn es zu palästinakritisch wird.



ARTE beruft sich dabei auch darauf, dass hier lediglich persönliche Sichtweisen und Meinungen Betroffener dargestellt würden und diese eben auch einseitig und subjektiv
sein können. Man verschweigt aber, dass es Background - Kommentare gibt, die nicht aus dem Mund der Betroffenen stammen, sondern - gezielt
falsche und irreführende - Autorenkommentare die Reportage durchgehend begleiten. Verantwortlich dafür ist eine gewisse Ann Paq, die ARTE als Autor angibt.

In der Arte Mediathek zur Reportage scheint es Arte hinsichtlich der Autorenangaben auch nicht so genau zu nehmen:
http://www.arte.tv/de/videos/076880-000 ... -ein-leben

Besetzung und Stab:
Autor: Ann Paq Land: Polen ????
Regie: Ala Qandil, Michal Grosz, Ezz Zanoun, Dylan Collins - Jahr: 2017

Auf ihrer Website steht anderes…
http://www.annepaq.com/cv-references/
Anne Paq is a award-winning French freelance photographer based in Palestine since 2003.
"Her photos have been exhibited worldwide, most notably at the United Nations ; New York and Geneva (2008, 2009) with the exhibit : « the Palestinians- 60 years of struggle and enduring hope ».
Anne has been working with many NGOs, such as Human Rights watch, Action contre la faim, Diakonia. B'tselem."


Der Link zu "Electronicintifada" auf ihrer Website unter der Rubrik "blog" ist deaktiviert bzw. generiert die Meldung "bad gateway"…
Im offenen Brief (siehe Hagalil-Link) wurde darauf verwiesen, dass Ann Paq auf dieser Plattform aktiv sei.
----
** Im Fall dieser Reportage "Gaza: Ist das ein Leben?" drückte sich ARTE - Deutschland vorsorglich gleich ganz vor einer Stellungnahme, was den negativen Eindruck
über diesen franz.-deutschen Spartensender des "besseren Fernseh-Journalismus" nicht kleiner werden lässt.
Benutzeravatar
Yossarian
Beiträge: 3836
Registriert: Do 24. Sep 2015, 13:06

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Yossarian »

elmore hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:26)

Hat jemand diese Arte-Dokumentation gesehen? Lief wohl auf Arte am 22. Juli 2017- Muss mal sehen, ob sie in einer Mediathek zu finden ist.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Procedere der Ausstrahlung gegenüber Arte scharf kritisiert,
das hier nicht die bei der vormaligen Doku über Antisemitismus angelegten Maßstäbe der Ausgewogenheit
samt "Fakencheck" unter Untertitel nötig waren. Trotz erkennbarer Einseitigkeit und auch keinerlei
Möglichkeiten, aus israelischer Sicht zu den in der Doku erhobenen Vorwürfen Stellung nehmen zu können.

Schuster verwies auf die Antisemitismus-Reportage „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“,
die Anfang Juni für Schlagzeilen gesorgt hatte. Arte hatte die Dokumentation wegen vermeintlicher Einseitigkeit
zunächst zurückgezogen und nach öffentlicher Kritik nur mit einordnenden Untertiteln gezeigt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 32102.html
Einseitige Berichterstattung?
Zentralrat der Juden kritisiert Gaza-Reportage
Anfang Juni hat der Zentralrat die Absetzung einer Dokumentation über Antisemitismus angeprangert.
Nun kritisiert er, dass ein Bericht ausgestrahlt wurde.
Wieder richten sich die Vorwürfe gegen den deutsch-französischen Sender Arte.


Zitat aus dem FAZ-net Artikel vom 01.08.207:
Einen ähnlichen Faktencheck regte der Zentralratspräsident nun auch für die Gaza-Dokumentation an.
Der Film über den Gaza-Streifen strotze vor „Auslassungen und Falschinformationen“ und räume der israelischen
Seite keine Möglichkeit ein, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen.
Der Zentralratspräsident forderte den Sender dazu auf,
die Reportage „in dieser Form“ nicht mehr zu zeigen und sie zu überarbeiten, um die „eklatanten Mängel zu beseitigen“.
Arte kündigte auf Anfrage von FAZ.NET eine schriftliche Stellungnahme an.
Komisch, kann mich an keinerlei faktencheck zu dieser "Doku" erinnern.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Yossarian hat geschrieben:(03 Aug 2017, 07:54)

Komisch, kann mich an keinerlei faktencheck zu dieser "Doku" erinnern.
Für Satire etc. guckst du bitte hier! :D
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=24&t=64242
Benutzeravatar
Yossarian
Beiträge: 3836
Registriert: Do 24. Sep 2015, 13:06

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Yossarian »

elmore hat geschrieben:(03 Aug 2017, 10:16)

Für Satire etc. guckst du bitte hier! :D
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=24&t=64242
Oh, leider keine Satire, bittere Realität.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
Antworten