Debatte: Homosexualität

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Dark Angel
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

becksham hat geschrieben:(31 Jul 2017, 16:19)

Ja und? Willst du jetzt verbieten, dass man gewisse Äußerungen auf ihre strafrechtliche Relevanz prüfen lässt? Das ist doch legitim.
Was strafrechtlich relevant ist, ist gesetzlich recht eindeutig geregelt.
Hier geht es darum, auf öffentlichen Druck hin, Sanktionen gegen eine Person auszusprechen, die eine nicht genehme Meinung geäußert hat.
Sorry, aber Soldaten als Mörder zu bezeichnen ist durch Art.5 GG als freie Meinungdäußerung abgedeckt, wenn mittels abstruser und politisch extrem dämlicher Thesen gegen "Ehe für alle" gewettert und provoziert wird, muss plötzlich die strafrechtliche Relevanz geprüft werden.
Wenn das eine durch die freie Meinungsäußerung abgedeckt ist und toleriert werden muss, dann müssen die abstrusen Thesen auch toleriert werden.
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becksham
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von becksham »

Dark Angel hat geschrieben:(31 Jul 2017, 16:29)

Was strafrechtlich relevant ist, ist gesetzlich recht eindeutig geregelt.
Hier geht es darum, auf öffentlichen Druck hin, Sanktionen gegen eine Person auszusprechen, die eine nicht genehme Meinung geäußert hat.
Sorry, aber Soldaten als Mörder zu bezeichnen ist durch Art.5 GG als freie Meinungdäußerung abgedeckt, wenn mittels abstruser und politisch extrem dämlicher Thesen gegen "Ehe für alle" gewettert und provoziert wird, muss plötzlich die strafrechtliche Relevanz geprüft werden.
Wenn das eine durch die freie Meinungsäußerung abgedeckt ist und toleriert werden muss, dann müssen die abstrusen Thesen auch toleriert werden.
Und das wird jetzt ja anscheinend festgestellt. Ich kann dein Problem echt nicht erkennen. Es hat den Typen ja auch niemand gezwungen, seinen homophoben Scheiß in die Öffentlichkeit zu krähen.
Und es sind doch gar keine Sanktionen auf öffentlichen Druck ausgesprochen worden.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von PeterK »

Dark Angel hat geschrieben:(31 Jul 2017, 16:29)
Sorry, aber Soldaten als Mörder zu bezeichnen ist durch Art.5 GG als freie Meinungdäußerung abgedeckt, wenn mittels abstruser und politisch extrem dämlicher Thesen gegen "Ehe für alle" gewettert und provoziert wird, muss plötzlich die strafrechtliche Relevanz geprüft werden.
Wenn das eine durch die freie Meinungsäußerung abgedeckt ist und toleriert werden muss, dann müssen die abstrusen Thesen auch toleriert werden.
Von Rechtswissenschaft hast Du also auch keine Ahnung.
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Dark Angel
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

PeterK hat geschrieben:(31 Jul 2017, 16:49)

Von Rechtswissenschaft hast Du also auch keine Ahnung.
Wie meinen?
"Am 10.10.1995 hatte das Bundesverfassungsgericht seine sehr feine Abwägung BVerfGE 93,266 zu leisten zwischen dem deutschen Grundrecht der Meinungsäußerungsfreiheit und dem (deutschen) Ehrenschutz vor negativen Kollektivurteilen über Soldaten der Bundeswehr. Das höchste deutsche Gericht klärte mit seinem Beschluss nachhaltig, ob sich Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr kollektiv als Mörder bzw. Mörderinnen beschimpfen lassen müssen."
"Meinungen gelten in Deutschland nicht als Tatsachenbehauptungen. Vielmehr sind sie persönliche Urteile über Sachverhalte, Ideen oder Personen. Auf diese persönliche Stellungnahme bezieht sich der Grundrechtsschutz. Die Meinungsäußerung kann demnach auch irrational, emotional, unbegründet, unnütz, schädlich und/oder wertlos sein. Der Grundrechtsschutz umfasst sowohl Inhalt als auch Form der Meinungsäußerung sowie individuell örtliche und zeitliche Wahl für die Äußerung. Der/die Äußernde darf die Umstände für seine Meinungskundgabe selbst wählen.

Die Meinung, dass der Soldatenberuf möglicherweise zum heimtückischen Töten anderer Menschen zwingt, ist ein persönliches Werturteil, das vom Schutzbereich des Grundrechts auf Meinungsfreiheit umfasst wird. Grundrechtsschranken lassen sich gemäß Art. 5 Abs. 2 GG in Vorschriften der allgemeinen Gesetze, in gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Jugend und im Recht der persönlichen Ehre finden."
Quelle

Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts "Soldaten sind Mörder" ist eine frei Meinungsäußerung und durch Art.5 GG abgedeckt.
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts findest du hier
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Keoma »

PeterK hat geschrieben:(31 Jul 2017, 16:49)

Von Rechtswissenschaft hast Du also auch keine Ahnung.
Wichtiger Diskussionsbeitrag.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von gödelchen »

PeterK hat geschrieben:(31 Jul 2017, 16:49)

Von Rechtswissenschaft hast Du also auch keine Ahnung.
Du versteckst deine Ahnung aber ganz hervorragend. Könnte einem Troll ähnlich sein, der sich auch in der Untererde verstecken muss.

Ein Grundsatzurteil wurde dir aufgezeigt. Die Meingsäußerung des unseligen Professors ist ebenfalls durch die (seine) Meinungsfreiheit gedeckt. Noch nicht einmal eine dienstsrechtliche Vorschrift aus dem für Universitätsprofessoren geltenden Beamtenrecht das sog Mäßigungsgebot gilt in dem einschränkenden Sinne für die wissenschaftliche Lehre ( Konkurrenz zur Freiheit von Wissenschaft und Lehre) s. z. B. NJW 2016, 2759

So und jetzt du wieder mit deinen Kurzschüssen...
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Selina »

elmore hat geschrieben:(31 Jul 2017, 15:42)


Bissige Ironie oder gar böse Satire ist nicht gerade das, was dich (auch mal) entspannet grinsen lässt?
Solange die "böse Satire" und die "bissige Ironie" nicht auf Kosten von missliebigen Personen geäußert werden, finde ich sowas sogar sehr gut. Das, was ich da über den Beck lesen musste, war allerdings alles andere als Satire oder Ironie. Sondern einfach nur dummes Gerede. Satire geht anders.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von elmore »

Selina hat geschrieben:(31 Jul 2017, 18:32)

Solange die "böse Satire" und die "bissige Ironie" nicht auf Kosten von missliebigen Personen geäußert werden, finde ich sowas sogar sehr gut. Das, was ich da über den Beck lesen musste, war allerdings alles andere als Satire oder Ironie. Sondern einfach nur dummes Gerede. Satire geht anders.
Es ist vom Grundrecht der freien Humorverweigerung vollkommen gedeckt, wenn du dich zur Sachverständigen von Satire emporschraubst. :D
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Adlerauge »

Kurz und bündig:
War früher strafbar,ist jetzt erlaubt, was ich gut finde.
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Kinder ausgenommen!!
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(31 Jul 2017, 12:37)

Der Mensch ist aber nicht "einzigartig", auch nicht "in dem was über Bilogie" hinausgeht.
Das ist eine anthropozentrische, teleologische Sichtweise. Mensch ist ein biologisches Wesen und sein Verhaltensweisen, seine Psychologie, sind in seiner Biologie begründet. Ob dir das nun gefällt oder nicht - der Mensch ist einfach nur ein intelligentes Tier. :p
Wenn es nur um eine begrifflich korrekte Einordnung geht ... Bitte:
Reduktionismus ist die philosophische Lehre, nach der ein System durch seine Einzelbestandteile (‚Elemente‘) vollständig bestimmt wird. Dazu gehört die vollständige Zurückführbarkeit von Theorien auf Beobachtungssätze, von Begriffen auf Dinge und von gesetzmäßigen Zusammenhängen auf kausal-deterministische Ereignisse.

Der Reduktionismus kann dabei als generelles Wissenschaftsprogramm vertreten werden oder auf einen bestimmten Geltungsbereich eingeschränkt bleiben. Ein Reduktionismus im ersten Sinne ist dem Ideal der Einheitswissenschaft verpflichtet, demgemäß alle Phänomene der Welt im Prinzip durch die grundlegendste Wissenschaft, die in der Mikrophysik gesehen wird, zu erklären seien. Ein Reduktionismus im zweiten Sinne kann zwischen verschiedenen Wissenschaftsbereichen vertreten werden, etwa zwischen Psychologie und Neurobiologie, zwischen Chemie und Physik oder Ethik und den Verhaltens­beschreibungen, aber auch z. B. zwischen Politik und Ökonomie.

Die Gegenposition ist das philosophische Konzept des Holismus, bei dem eine ganzheitliche Betrachtung gefordert wird („Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“). Da holistische Ansätze methodisch weitaus schwieriger zu fassen sind und oftmals keine allgemeingültigen Schlussfolgerungen zulassen, sind sie in den meisten Wissenschaftsdisziplinen bislang selten zu finden.
Oder anders gesagt: Den Menschen auf Biologie zu reduzieren ist etwas ähnliches, wie eine verlorene Uhr nur im Laternenlicht zu suchen. Nur, weil es so eben einfacher ist.

Aus der Rezension zu einem Buch eines der berühmtesten Biologen (Ernst Mayr) mit dem Titel "Was ist Biologie", also ganz genau und direkt zum diskutierten Thema:
Mayr hält den weitverbreiteten Reduktionismus für einen Irrweg der Biologie.
Das ganze wissenschaftliche Werk eines anderen beachteten Forschers, Michael Tomasello, läuft genau darauf hinaus, dass der Mensch eben nicht, absolut nicht einfach ein intelligentes Tier ist. Du kannst gerne bei deiner reduktionistischen Auffassung bleiben. Was aber wirklich Unsinn ist: Diese als die einzig gültige und einzig vertretene darzustellen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von gödelchen »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Aug 2017, 05:01)

Wenn es nur um eine begrifflich korrekte Einordnung geht ... Bitte:

Oder anders gesagt: Den Menschen auf Biologie zu reduzieren ist etwas ähnliches, wie eine verlorene Uhr nur im Laternenlicht zu suchen. Nur, weil es so eben einfacher ist.

Aus der Rezension zu einem Buch eines der berühmtesten Biologen (Ernst Mayr) mit dem Titel "Was ist Biologie", also ganz genau und direkt zum diskutierten Thema:



Das ganze wissenschaftliche Werk eines anderen beachteten Forschers, Michael Tomasello, läuft genau darauf hinaus, dass der Mensch eben nicht, absolut nicht einfach ein intelligentes Tier ist. Du kannst gerne bei deiner reduktionistischen Auffassung bleiben. Was aber wirklich Unsinn ist: Diese als die einzig gültige und einzig vertretene darzustellen.

Ach ja ? Geh doch mal mit dem berühmten gesunden Menschenverstand daran. Dann wirst du feststellen, dass der Reduktionismus ein Modell ist, das aufbauend in sich schlüssig versucht Prozesse und Erscheinungen zu erklären....Steinchen auf Steinchen.

Der Holismus ist einModelll das mehr Spekulation in sich duldet, als dass es der wissenschaftlich gesicherten Erklärung von Prozessen und Erscheinungen dienlich ist.

Folge.......der Holismus hatte die Esoterik im Schlepptau und diese Form der Erklärungsversuche hat mehr Schaden angerichtet, als es eine stringente reduktionistische Sicht hat. Das, was Ideologen aus dem Erkenntnissen, die aus reduktionistischer Methode gewonnen werden, fur ihre dämlichen Ideologien klaubten, ist nicht der Methode, sondern deren Hirngespinsten anzulasten.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von schokoschendrezki »

gödelchen hat geschrieben:(01 Aug 2017, 07:19)

Ach ja ? Geh doch mal mit dem berühmten gesunden Menschenverstand daran. Dann wirst du feststellen, dass der Reduktionismus ein Modell ist, das aufbauend in sich schlüssig versucht Prozesse und Erscheinungen zu erklären....Steinchen auf Steinchen.

Der Holismus ist einModelll das mehr Spekulation in sich duldet, als dass es der wissenschaftlich gesicherten Erklärung von Prozessen und Erscheinungen dienlich ist.

Folge.......der Holismus hatte die Esoterik im Schlepptau und diese Form der Erklärungsversuche hat mehr Schaden angerichtet, als es eine stringente reduktionistische Sicht hat. Das, was Ideologen aus dem Erkenntnissen, die aus reduktionistischer Methode gewonnen werden, fur ihre dämlichen Ideologien klaubten, ist nicht der Methode, sondern deren Hirngespinsten anzulasten.
Erstmal ist der Holismus kein Modell ... und dann ist die negative Sicht auf den Holismus etwas ähnliches wie die negative Sicht auf die Mathematik wegen Numerologie, Kabbala und Zahlenmystik. Falls Du nicht weißt, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt: https://de.wikipedia.org/wiki/Zahlensymbolik

Und der "gesunde Menschenverstand" ist erkenntnistheoretisch so ziemlich das Ungesündeste, was sich denken lässt.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von schokoschendrezki »

Hochspannend, direkt zum Thema "Mensch" und topaktuell übrigens:
Warum wir sprechen und Affen nicht.

Der Mensch hat in der Evolution eine extrem andere Entwicklung genommen als der Affe. Und das nicht nur, weil der Mensch nicht vom Affen abstammt.
(sondern nur gemeinsame Vorfahren hat, ergänze ich mal). Von der Primatenforscherin Julia Fischer in der Reihe "Hörsaal": https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... ffen-nicht

Abgesehen von den interessanten wissenschaftlichen Aspekten dieses Vortrags, geht die Professorin auch explizit auf die aktuelle Diskurssituation ein: Die Meinungen, auch direkt innerhalb der Biologie, sind geteilt: Sie sagt, es könnte an ihrer Stelle auch ein anderer seriöser Biologe stehen, der etwas völlig anderes zum Thema vorträgt. Und dass neben fachlichen Aspekten die Eigensteuerung dieses Wissenschaftsbereich (Stichwort: Zitierungskartelle) eine Rolle spielt.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von gödelchen »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Aug 2017, 07:36)

Erstmal ist der Holismus kein Modell ... und dann ist die negative Sicht auf den Holismus etwas ähnliches wie die negative Sicht auf die Mathematik wegen Numerologie, Kabbala und Zahlenmystik. Falls Du nicht weißt, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt: https://de.wikipedia.org/wiki/Zahlensymbolik

Und der "gesunde Menschenverstand" ist erkenntnistheoretisch so ziemlich das Ungesündeste, was sich denken lässt.
Wat du wolle ?

Was möchtest du denn mit dem Argument nach vorn schieben. Buchela gegen Russell jetzt hier ausspielen ?

Der gesunde Menschenverstand ist übrigens das einzige, was dem Menschen ( also nicht dem intelligenten Tier ) zur Verfügung steht. Manchmal habe ich Zweifel, ob das allein schon verstanden wird.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Aug 2017, 05:01)

Wenn es nur um eine begrifflich korrekte Einordnung geht ... Bitte:

Oder anders gesagt: Den Menschen auf Biologie zu reduzieren ist etwas ähnliches, wie eine verlorene Uhr nur im Laternenlicht zu suchen. Nur, weil es so eben einfacher ist.

Aus der Rezension zu einem Buch eines der berühmtesten Biologen (Ernst Mayr) mit dem Titel "Was ist Biologie", also ganz genau und direkt zum diskutierten Thema:



Das ganze wissenschaftliche Werk eines anderen beachteten Forschers, Michael Tomasello, läuft genau darauf hinaus, dass der Mensch eben nicht, absolut nicht einfach ein intelligentes Tier ist. Du kannst gerne bei deiner reduktionistischen Auffassung bleiben. Was aber wirklich Unsinn ist: Diese als die einzig gültige und einzig vertretene darzustellen.
Versuchst du mal wieder abzulenken, indem du die Diskussion auf verschiedene philosophische Ansätze zu lenken versuchst?

Ich habe geschrieben:
"Der Mensch nimmt nicht nur aus biologischer Sicht keine Sonderstellung ein, sondern auch aus ethologischer Sicht und aus sozialer Sicht. Sehr viele seiner Verhaltensweisen, sein (allgemeines) Sozialverhalten etc teilt er mit seinen Verwandten im Tierreich.
Und nein - Mensch ist nichmal das einzige Lebewesen, welches über Bewusstsein oder Selbstbewusstsein verfügt."


"Nicht nur aus biologischer Sicht ..."
Der Mensch nimmt in der Taxonomie/Systematik evolutionär keine Sonderstellung ein - zu diesem Ergenis kommen sowohl Biologen, Verhaltensforscher, Psychologen/Evolutionspsychologen und auch Antropologen - dafür teilt der Mensch viel zu viele Verhaltensweisen mit seinen nächsten Verwandten aus dem Tierreich!
Das Mensch in Verlauf der Evolution ein großes, komplexes Gehirn entwickelt hat, welches ihn dazu befähigt(e) Intelligenz, kognitive Fähigkeiten etc zu entwickeln, ändert daran kein bisschen.
Und auch Tomasellos Arbeit läuft nicht darauf hinaus, dass Mensch eine Sonderstellung einnehmen würde und nicht nur ein intelligentes Tier sei. Im Gegenteil!
Dem Menschen eine Sonderstellung zuweisen, ihn als einzigartig zu betrachten, bedeutet ihn von der Evolution zu entkoppeln und das macht Tomasello gerade nicht. Er untersucht, worin sich Mensch von anderen Primaten unterscheidetund wie sich diese Unterschiede evolutionär entwickelt haben.

Die "holistische Sicht auf den Menschen" ist eine rein philosophische, die mit der tatsächlichen Forschung nichts zu tun hat, zudem ist sie reine Ideologie ==> "Bioppsychologiesche Einheit Mensch - das marxistische Menschenbild" sagt eigentlich alles!
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Aug 2017, 08:01)

Hochspannend, direkt zum Thema "Mensch" und topaktuell übrigens:

(sondern nur gemeinsame Vorfahren hat, ergänze ich mal). Von der Primatenforscherin Julia Fischer in der Reihe "Hörsaal": https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... ffen-nicht

Abgesehen von den interessanten wissenschaftlichen Aspekten dieses Vortrags, geht die Professorin auch explizit auf die aktuelle Diskurssituation ein: Die Meinungen, auch direkt innerhalb der Biologie, sind geteilt: Sie sagt, es könnte an ihrer Stelle auch ein anderer seriöser Biologe stehen, der etwas völlig anderes zum Thema vorträgt. Und dass neben fachlichen Aspekten die Eigensteuerung dieses Wissenschaftsbereich (Stichwort: Zitierungskartelle) eine Rolle spielt.
Es ist aber nicht nur das mutierte FOXP2-Gen, das den Menschen zum Sprechen befähigt, sondern ebenso der tiefer liegende Kehlkopf, welcher einen Resonanzraum schafft und die entsprechend vergrößerten Hirnareale. Und das ist alles Biologie!
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(31 Jul 2017, 15:22)
.
Und den Beck und Konsorten am besten in den Urwald schicken - Affen zählen, da sind die beschäftigt und können keinen Schaden anrichten. :cool:
ihr Diskussionsverhalten wird immer persoenlicher und leider findet man keine Argumente, sondern nur eine persoenliche Beleidigung eines Politikers.
bei solchen Auesserungen ist keine Diskussion mehr moeglich
schade!
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

pikant hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:04)

ihr Diskussionsverhalten wird immer persoenlicher und leider findet man keine Argumente, sondern nur eine persoenliche Beleidigung eines Politikers.
bei solchen Auesserungen ist keine Diskussion mehr moeglich
schade!
Mimimi - wo siehst du eine persönliche Beleidigung?
Die Grünen sind doch angeblich so sehr für Umweltschutz, dann können sie auch was Kontruktives dazu beitragen.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von elmore »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 09:43)

Dem Menschen eine Sonderstellung zuweisen, ihn als einzigartig zu betrachten, bedeutet ihn von der Evolution zu entkoppeln und das macht Tomasello gerade nicht. Er untersucht, worin sich Mensch von anderen Primaten unterscheidetund wie sich diese Unterschiede evolutionär entwickelt haben.
Also ist aus Sicht eines Biologen (z.B. Tomasello) unser heutiges Wertesystem (mit seinen Menschenrechten, die eindeutig über dem Recht von Tieren oder dem Rest unserer irdenen Natur stehen) rein wissenschaftlich gesehen, ein Irrweg, der den Menschen von seiner Natur (als intelligentes Tier) zusehends
entkoppelt. Schließlich ist das Recht des (Menschen)lebens und der Tabubann, andere Menschen nicht zu töten, z.B. auch Nebenbuhler oder in der Folge von Fortpflanzungsmeinungsunterschieden (wie beispielsweise bei Löwen), im Prinzip der wissenschaftlichen Forschung wider seiner Natur.
Wie begründet die Biologie dieses Verhalten? - Dass der Mensch - genauso wie viele Tiere - rein evolutorisch gesehen, seine eigenen Artgenossen töten kann, wenn es ihm evolutorisch gesehen, nutzt, er seine entwicklungsgeschichtlich angeborenen Instinkte benutzt, denen er sich lt. wissenschaftlich (biologischer
Erkenntnisse) ohnehin nicht entziehen kann.

Oder ist die These doch nicht völlig reduktionssystematisch haltbar, dass der Mensch aufgrund seiner Gehirnentwicklung dazu fähig ist, natürliche und angeborene (evolutorische) Instinkte und Verhaltensweisen - im Gegensatz zum Tier oder einer Pflanze - ausschalten kann. Sich eben auch
der Fortpflanzung in selbst- und nicht fremdbestimmter (evolutorisch determinierter) Willensentscheidung entziehen bzw. sich von ihr abkoppeln kann. Ich meine hier nicht homosexuelle Orientierung.

Wobei ich da bei einer Frage an dich wäre: Du schriebst weiter vorne, dass Homosexualität angeboren sei. Und wenn ich das richtig verstand, dies auch wissenschaftlich (biologisch) begründbar sei, zumindest klang das im Kontext deiner Aussagen so. Wobei ich das nicht unterstellen will.
Also daran angknüpfend meine Frage: Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen bzw. Forschungsergebnisse innerhalb der Biologie, die Homosexualität als angeboren verifizieren? So wie den Fakt, dass Frau eben keine Spermien produzieren kann, oder Männer Kinder austragen können.

Dark Angel hat geschrieben: Die "holistische Sicht auf den Menschen" ist eine rein philosophische, die mit der tatsächlichen Forschung nichts zu tun hat, zudem ist sie reine Ideologie ==> "Bioppsychologiesche Einheit Mensch - das marxistische Menschenbild" sagt eigentlich alles!
Nicht nur philosophisch, sondern auch und vor allem theologisch. Letzteres, Religionen sind noch viel mehr die Träger eines Menschenbildes, dass den Menschen von der Natur, dem Tier ganz eindeutig entkoppelt. Der Mensch unterscheide sich eben vom Tier
sehr wohl durch seinen Geist. Seinen freien Willen, der eben nicht seinen natürlichen Instinkten gehorchen muss, im Gegensatz zum Tier.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:23)

Mimimi - wo siehst du eine persönliche Beleidigung?
Die Grünen sind doch angeblich so sehr für Umweltschutz, dann können sie auch was Kontruktives dazu beitragen.
was hat dieser Satz mit Homosexualitaet zu tun, wenn man einen bekennenden Schwulen in den Urwald schicken will um Affen zu zahlen und dann von Konsorten spricht und diese Massnahme damit begruendet, dass 'Sie dann keinen Schaden anrichten koennen'....
nichts und darum ist keine Diskussion mit Ihnen moeglich bei diesen persoenlichen Herabwuerdigungen von Menschen, die ihre Meinung vertreten, die offenbar von Ihnen nicht geteilt wird.
Danke fuer Ihr Verstaendnis.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von pikant »

Selina hat geschrieben:(31 Jul 2017, 15:27)

Dieser Satz sagt eigentlich alles über dich aus, was man wissen muss. Da hättest du dir die ganzen tagelangen Elaborate oben drüber sparen können.
vor allem verabschiedet man sich damit aus einer inhaltlichen Diskussion und eine sinnvolle Diskussion ist damit nicht mehr moeglich
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 09:43)
Ich habe geschrieben:
"Der Mensch nimmt nicht nur aus biologischer Sicht keine Sonderstellung ein, sondern auch aus ethologischer Sicht und aus sozialer Sicht. Sehr viele seiner Verhaltensweisen, sein (allgemeines) Sozialverhalten etc teilt er mit seinen Verwandten im Tierreich.
Und nein - Mensch ist nichmal das einzige Lebewesen, welches über Bewusstsein oder Selbstbewusstsein verfügt."
Die Tatsache, dass Du das geschrieben hast, heißt noch lange nicht, dass es auch so ist.

Die philosophische Anthropologie ([url]isthttps://de.wikipedia.org/wiki/Philosophische_Anthropologie[/url]) ist die Fachrichtung der Philosophie, die sich nicht im Einzelnen mit Biologie, Sprachwissenschaft, Geschichte, Ethnologie usw. usf. befasst, sondern die glaubhaft nachweist, dass Menschenkunde nur im Verbund dieser verschiedenen Disziplinen verstehbar und beschreibbar ist. Und das ist keine Ablenkung sondern - im Gegenteil! - eine Hinlenkung. Nämlich auf den eigentlichen Kern der Sache.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von schokoschendrezki »

elmore hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:37)
Nicht nur philosophisch, sondern auch und vor allem theologisch. Letzteres, Religionen sind noch viel mehr die Träger eines Menschenbildes, dass den Menschen von der Natur, dem Tier ganz eindeutig entkoppelt. Der Mensch unterscheide sich eben vom Tier
sehr wohl durch seinen Geist. Seinen freien Willen, der eben nicht seinen natürlichen Instinkten gehorchen muss, im Gegensatz zum Tier.
Wie Du von "ganzheitlich" auf "entkoppelt" kommst, musst Du mir mal erklären ... eine holistische Sicht entkoppelt nicht etwa die Biologie von - zum Beispiel - sozialen Geschehnissen, sondern - genau im Gegenteil! - führt beides zusammen.

Davon abgesehen ist "ganzheitlich" allerdings auch ein etwas durch Gebrauch verdorbener Begriff. "Ganzheitliche Medizin" usw. führt völlig von der systemischen Erkenntnis weg, dass etwas mehr als die Summe seiner Bestandteile sein kann. Das ist etwas völlig anderes als "ganzheitlich" im Sinne von "alle Aspekte betrachten" wie eben in der sogenannten ganzheitlichen Medizin. Die wirklich interessanten, nichttrivialen Beispiele für die Richtigkeit holistischer Ansätze kommen denn auch aus einer ganz anderen Richtung: Aus der Quantenphysik und hier speziell das Phänomen der quantenphysikalischen Verschränkung, Kopplung. Etwas was völlig unmöglich, auch theoretisch, als Ganzes aus der Summe seiner Bestandteile erklärlich ist.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Tom Bombadil »

becksham hat geschrieben:(31 Jul 2017, 16:19)

Ja und? Willst du jetzt verbieten, dass man gewisse Äußerungen auf ihre strafrechtliche Relevanz prüfen lässt? Das ist doch legitim.
Wenn jetzt alle Aussagen, von denen sich jemand verletzt fühlen könnte, auf eine strafrechtliche Relevanz überprüft werden müssen, dann haben die Staatsanwälte und Richter aber viel zu tun. Aber das passt dann wieder besser in den anderen Strang: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=64166
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von schokoschendrezki »

gödelchen hat geschrieben:(01 Aug 2017, 08:22)
Der gesunde Menschenverstand ist übrigens das einzige, was dem Menschen ( also nicht dem intelligenten Tier ) zur Verfügung steht. Manchmal habe ich Zweifel, ob das allein schon verstanden wird.
Mal abgesehen davon, dass das Attribut "gesund" im Zusammenhang mit "Verstand" in eine ziemlich unappetitliche Richtung weist ... Der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass die Erde flach ist und die Sonne sich um die Erde dreht. Um herauszufinden, dass das nicht so ist, bedarf es Fähigkeiten, über die (auf der Erde) nur der Mensch verfügt und die methodisch Erklärungsmodelle benötigen, die über eine reinn biologische Sichtweise hinausreichen.

Ansonsten ist der Begriff "gesunder Menschenverstand" einfach eine rhetorische Floskel, mit der Politiker Ansichten und Maßnahmen begründen, die entweder schwer, kompliziert oder gar nicht begründbar sind. Kaum ein Politiker jüngerer zeit bedient sich häufiger dieser Phrase als der aktuelle US-Präsident. Dass Du zu dieser eigentlich trivialen Erkenntnis noch nicht gelangt bist, wundert mich eigentlich. Nimms als Kompliment!
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von gödelchen »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:53)

Wie Du von "ganzheitlich" auf "entkoppelt" kommst, musst Du mir mal erklären ... eine holistische Sicht entkoppelt nicht etwa die Biologie von - zum Beispiel - sozialen Geschehnissen, sondern - genau im Gegenteil! - führt beides zusammen.

Davon abgesehen ist "ganzheitlich" allerdings auch ein etwas durch Gebrauch verdorbener Begriff. "Ganzheitliche Medizin" usw. führt völlig von der systemischen Erkenntnis weg, dass etwas mehr als die Summe seiner Bestandteile sein kann. Das ist etwas völlig anderes als "ganzheitlich" im Sinne von "alle Aspekte betrachten" wie eben in der sogenannten ganzheitlichen Medizin. Die wirklich interessanten, nichttrivialen Beispiele für die Richtigkeit holistischer Ansätze kommen denn auch aus einer ganz anderen Richtung: Aus der Quantenphysik und hier speziell das Phänomen der quantenphysikalischen Verschränkung, Kopplung. Etwas was völlig unmöglich, auch theoretisch, als Ganzes aus der Summe seiner Bestandteile erklärlich ist.
Das ist kein Widerspruch zu dem :-)
Dark Angel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 09:43)

Der Mensch nimmt in der Taxonomie/Systematik evolutionär keine Sonderstellung ein - zu diesem Ergenis kommen sowohl Biologen, Verhaltensforscher, Psychologen/Evolutionspsychologen und auch Antropologen - dafür teilt der Mensch viel zu viele Verhaltensweisen mit seinen nächsten Verwandten aus dem Tierreich!
Das Mensch in Verlauf der Evolution ein großes, komplexes Gehirn entwickelt hat, welches ihn dazu befähigt(e) Intelligenz, kognitive Fähigkeiten etc zu entwickeln, ändert daran kein bisschen.
Und auch Tomasellos Arbeit läuft nicht darauf hinaus, dass Mensch eine Sonderstellung einnehmen würde und nicht nur ein intelligentes Tier sei. Im Gegenteil!
Dem Menschen eine Sonderstellung zuweisen, ihn als einzigartig zu betrachten, bedeutet ihn von der Evolution zu entkoppeln und das macht Tomasello gerade nicht. Er untersucht, worin sich Mensch von anderen Primaten unterscheidetund wie sich diese Unterschiede evolutionär entwickelt haben.
Wenn es richtig gelesen wird

a) ist der Denkansatz das Ganze ist mehr als die Summe seiner teile als unlogisch heute verworfen ( Emergenz ist heute nur noch Randbeschäftigung derer , die sich mit den Abläufen der Natur beschäftigen. Erkenntnistheoretisch bring das nämlich nichts, wenn ich über die einzelnen teile nichts weiß :-) )
b) Gesetzmäßigkeiten aus der Physik ( Quantenmechanik ) auf die Biologie rüber zu ziehen ist halt mehr als gewagt.

Also sind deine Argumente eigentlich keine :-)
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von gödelchen »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Aug 2017, 11:05)

Mal abgesehen davon, dass das Attribut "gesund" im Zusammenhang mit "Verstand" in eine ziemlich unappetitliche Richtung weist ... Der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass die Erde flach ist und die Sonne sich um die Erde dreht. Um herauszufinden, dass das nicht so ist, bedarf es Fähigkeiten, über die (auf der Erde) nur der Mensch verfügt und die methodisch Erklärungsmodelle benötigen, die über eine reinn biologische Sichtweise hinausreichen.

Ansonsten ist der Begriff "gesunder Menschenverstand" einfach eine rhetorische Floskel, mit der Politiker Ansichten und Maßnahmen begründen, die entweder schwer, kompliziert oder gar nicht begründbar sind. Kaum ein Politiker jüngerer zeit bedient sich häufiger dieser Phrase als der aktuelle US-Präsident. Dass Du zu dieser eigentlich trivialen Erkenntnis noch nicht gelangt bist, wundert mich eigentlich. Nimms als Kompliment!
Ach ja, common sense ist was bitte? Pragmatismus ohne den gesunden Menschenverstand nicht möglich. Dein Unwohlsein zum Begriff gesund ist anscheinend politischer Natur, weil du das wieder so einen Nazi-Schere im Kopf hast.

Dein Kompliment lass stecken. Braucht´s nit .
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:43)

Die Tatsache, dass Du das geschrieben hast, heißt noch lange nicht, dass es auch so ist.

Die philosophische Anthropologie ([url]isthttps://de.wikipedia.org/wiki/Philosophische_Anthropologie[/url]) ist die Fachrichtung der Philosophie, die sich nicht im Einzelnen mit Biologie, Sprachwissenschaft, Geschichte, Ethnologie usw. usf. befasst, sondern die glaubhaft nachweist, dass Menschenkunde nur im Verbund dieser verschiedenen Disziplinen verstehbar und beschreibbar ist. Und das ist keine Ablenkung sondern - im Gegenteil! - eine Hinlenkung. Nämlich auf den eigentlichen Kern der Sache.
Doch genau DAS heißt es! "Der Mensch" als Population ist ein Ergebnis der Evolution und damit ein biologisches Wesen. Nur unter diesem Aspekt können Erkenntnisse über Besonderheiten, Unterschiede, Gemeinsamkeiten etc gewonnen werden.

Es ist wie es ist - der Mensch ist ein intelligentes Tier, welches aufgrund seiner Intelligenz fähig ist, gestalterisch Einfluss auf seine Umwelt zu nehmen und dadurch einen evolutionären Überlebensvorteil hat.

Da können sich Philosophen zusammen basteln und Nabelschau betreiben, so viel sie wollen - Erkenntnisse liefern sie keine!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Provokateur »

elmore hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:37)
Du schriebst weiter vorne, dass Homosexualität angeboren sei. Und wenn ich das richtig verstand, dies auch wissenschaftlich (biologisch) begründbar sei, zumindest klang das im Kontext deiner Aussagen so. Wobei ich das nicht unterstellen will.
Also daran angknüpfend meine Frage: Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen bzw. Forschungsergebnisse innerhalb der Biologie, die Homosexualität als angeboren verifizieren? So wie den Fakt, dass Frau eben keine Spermien produzieren kann, oder Männer Kinder austragen können.
Es gibt Studien, die das nahelegen. Auslösender Faktor scheint nach meinem Dafürhalten die Hormonexposition im Mutterleib zu sein, die beim Fötus zu einer geänderten Hirnstruktur führt.

Homosexualität ist auch bei vielen Tieren nachweisbar.

Dass dieser Mechanismus evolutionär sinnvoll für die Population ist, habe ich auch schon mal erläutert.
Provokateur hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:58)

Jedes Verhalten ist biologisch erklärbar. Vor allem die Tatsache, dass die Anzahl der älteren Brüder die Wahrscheinlichkeit bei Männern steigert, homosexuell zu werden, zeigt doch, dass es sich bei Homosexualität wohl um einen Selektionsvorteil handelt. Populationen, bei denen sich dieser Zusammenhang nicht ausbildet, müssen anscheinend ja ausgestorben sein.

Jetzt kommt meine Vermutung:
Bei einem Übermaß an männlichen Individuen gewinnt die Population, in denen sich die Männer nicht um die Ressource Frau den Kopf einschlagen. Wo drei männliche Individuen um ein weibliches Individuum kämpfen, bleiben ein XX und ein XY über; wo aber zwei männliche Individuen kopulieren und das andere Individuum sich mit dem weiblichen Individuum verpaaren kann, bleiben vier kampfbereite Individuen bestehen, die aggressiv im Kampf um andere Ressourcen bestehen können. Die anderen Populationen, in denen das nicht der Fall ist, schwächen sich selbst und werden so überrannt.

Ethik hat mMn keinen Einfluss auf die sexuelle Orientierung. Delfine kennen keine Ethik. Sehr wohl aber Homosexualität. Wie nahezu alle höheren Tiere.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von schokoschendrezki »

Provokateur hat geschrieben:(01 Aug 2017, 11:18)

Es gibt Studien, die das nahelegen. Auslösender Faktor scheint nach meinem Dafürhalten die Hormonexposition im Mutterleib zu sein, die beim Fötus zu einer geänderten Hirnstruktur führt.

Homosexualität ist auch bei vielen Tieren nachweisbar.

Dass dieser Mechanismus evolutionär sinnvoll für die Population ist, habe ich auch schon mal erläutert.
Es geht ja bei dieser Diskussion hier auch keineswegs um die Frage der Entstehung von Homosexualität sondern um den gesellschaftlichen und sozialen Umgang mit diesem Phänomen. Anhand des Umgangs mit anderen nichtmainstreamigen sexuellen Präferenzen wie Sadismus oder Masochismus, die früher mal als "Aberration" oder "Deviation" bezeichnet wurden und bei denen bis heute nicht ganz klar ist, ob sie primär biologisch oder primär bibliographisch angelegt sind (oder beides oder keins von beidem) sieht man, wie eigentlich diese Frage der Genese zugunsten der Frage des sozialen Umgangs zurückgetreten ist.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 11:15)

Doch genau DAS heißt es! "Der Mensch" als Population ist ein Ergebnis der Evolution und damit ein biologisches Wesen. Nur unter diesem Aspekt können Erkenntnisse über Besonderheiten, Unterschiede, Gemeinsamkeiten etc gewonnen werden.

Es ist wie es ist - der Mensch ist ein intelligentes Tier, welches aufgrund seiner Intelligenz fähig ist, gestalterisch Einfluss auf seine Umwelt zu nehmen und dadurch einen evolutionären Überlebensvorteil hat.

Da können sich Philosophen zusammen basteln und Nabelschau betreiben, so viel sie wollen - Erkenntnisse liefern sie keine!
Naja. Keine, die Du zu verstehen imstande bist vielleicht ...
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Provokateur »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Aug 2017, 11:28)
Es geht ja bei dieser Diskussion hier auch keineswegs um die Frage der Entstehung von Homosexualität sondern um den gesellschaftlichen und sozialen Umgang mit diesem Phänomen. Anhand des Umgangs mit anderen nichtmainstreamigen sexuellen Präferenzen wie Sadismus oder Masochismus, die früher mal als "Aberration" oder "Deviation" bezeichnet wurden und bei denen bis heute nicht ganz klar ist, ob sie primär biologisch oder primär bibliographisch angelegt sind (oder beides oder keins von beidem) sieht man, wie eigentlich diese Frage der Genese zugunsten der Frage des sozialen Umgangs zurückgetreten ist.
Für mich macht die Genese schon einen wesentlichen Baustein für den Umgang aus. Was angeboren ist, dafür kann jemand nichts. Es handelt sich nicht um eine "Wahl", die jemand trifft.

Alles, was der Population nutzt, ist zu gewähren. Homosexualität nutzt der Population, da die Ressource Frau, die zum Populationserhalt notwendig ist, weniger stark umkämpft wird.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von elmore »

Provokateur hat geschrieben:(01 Aug 2017, 11:18)

Es gibt Studien, die das nahelegen. Auslösender Faktor scheint nach meinem Dafürhalten die Hormonexposition im Mutterleib zu sein, die beim Fötus zu einer geänderten Hirnstruktur führt.

Homosexualität ist auch bei vielen Tieren nachweisbar.

Dass dieser Mechanismus evolutionär sinnvoll für die Population ist, habe ich auch schon mal erläutert.
Danke für deine Erläuterungen. Sehr interessant. DAS hatte ich nicht gelesen. Sorry! ;)
Für mich, betrachtet mit gesundem? Menschenverstand :D , klingt das (bio)logisch nachvollziehbar und in sich schlüssig.
Provokateur hat geschrieben:Jedes Verhalten ist biologisch erklärbar. Vor allem die Tatsache, dass die Anzahl der älteren Brüder die Wahrscheinlichkeit bei Männern steigert, homosexuell zu werden, zeigt doch, dass es sich bei Homosexualität wohl um einen Selektionsvorteil handelt. Populationen, bei denen sich dieser Zusammenhang nicht ausbildet, müssen anscheinend ja ausgestorben sein.
Trifft das auch auch weibliche Homosexualität zu? - Oder anders gefragt, ist das der identische, biologisch erklärbare Zusammenhang: "dass die Anzahl älterer Schwestern die Wahrscheinlichkeit steigert", lesbisch zu werden, bzw. so geboren zu werden?"
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von schokoschendrezki »

gödelchen hat geschrieben:(01 Aug 2017, 11:15)
Ach ja, common sense ist was bitte?
Sag' ich dir: Ein Begriff, der sehr häufig aber fälschlicherweise synonym für "Gesunder Menschenverstand" verwendet wird aber weit eher in Richtung "Gemeinsinn" geht.
Pragmatismus ohne den gesunden Menschenverstand nicht möglich. Dein Unwohlsein zum Begriff gesund ist anscheinend politischer Natur, weil du das wieder so einen Nazi-Schere im Kopf hast.
Pragmatismus bedeutet "Zweckgerichtetheit" und ist in keinster Weise von dem abhängig, was man unter "Gesunder Menschenverstand" anderen Menschen einzutrichtern versucht.
Albert Einstein hat geschrieben: Der gesunde Menschenverstand ist eigentlich nur eine Anhäufung von Vorurteilen, die man bis zum 18. Lebensjahr erworben hat.
Ich würde allerdings hinzufügen: Und die man beibehält, wenn man den Horizont von 18 nicht zu erweitern versteht.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Provokateur »

elmore hat geschrieben:(01 Aug 2017, 11:36)
Trifft das auch auch weibliche Homosexualität zu? - Oder anders gefragt, ist das der identische, biologisch erklärbare Zusammenhang: "dass die Anzahl älterer Schwestern die Wahrscheinlichkeit steigert", lesbisch zu werden, bzw. so geboren zu werden?"
Ich weiß nicht, ob das schon untersucht wurde. Die Hirnstrukturuntersuchungen lassen die Vermutung zu, dass auch hier eine pränatale Hormonexposition eine Rolle spielt, wobei aber die Bisexualitätsrate bei Frauen generell höher ist.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von elmore »

Provokateur hat geschrieben:(01 Aug 2017, 11:40)

Ich weiß nicht, ob das schon untersucht wurde. Die Hirnstrukturuntersuchungen lassen die Vermutung zu, dass auch hier eine pränatale Hormonexposition eine Rolle spielt, wobei aber die Bisexualitätsrate bei Frauen generell höher ist.
Ah, danke für deine Mühe der Erklärung. :)

Mir raucht jetzt die Birne ...und ich schicke mich jetzt in den Schatten der Sommerküche und des (Tomaten)dschungels. Wenn Beck schon nicht zählen dürfen soll, dann wenigstens ich.
Zwar keine Affen, aber Tomaten! - :D Warum mir gerade Arno Gruen dazu einfällt: "Suche den Feind im Schatten deines Hauses" weiss ich auch nicht…hmm…

Schönen Resttag dir und allen anderen! ;)
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

elmore hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:37)

Also ist aus Sicht eines Biologen (z.B. Tomasello) unser heutiges Wertesystem (mit seinen Menschenrechten, die eindeutig über dem Recht von Tieren oder dem Rest unserer irdenen Natur stehen) rein wissenschaftlich gesehen, ein Irrweg, der den Menschen von seiner Natur (als intelligentes Tier) zusehends entkoppelt.
Mensch entkoppelt sich nicht von seiner "Natur", kann er gar nicht.
Und Tomasello vertritt - entgegen Schokos Behauptung - auch keine holistische Sichtweise, im Gegenteil. Tomasello arbeitet am Max-Planck-Institiut für evolutionäre Anthropologie und untersucht u.a. Sprachevolution, die Evolution sozialen Lernens etc
elmore hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:37)Schließlich ist das Recht des (Menschen)lebens und der Tabubann, andere Menschen nicht zu töten, z.B. auch Nebenbuhler oder in der Folge von Fortpflanzungsmeinungsunterschieden (wie beispielsweise bei Löwen), im Prinzip der wissenschaftlichen Forschung wider seiner Natur.
Nöö - das ist nicht "wider seiner Natur" - Mensch ist ein Primat und er verhält sich auch wie einer. Auch bei Menschenaffen gibt es eine Art Tötungstabu unter Artgenossen, gibt es gewaltsame Auseinandersetzungen um Ressourcen, auch Menschenaffen handeln unter bestimmten Bedingungen altruistisch etc. Der Unterschied ist, Mensch ist in weit höheren Maße zur Selbstreflektion fähig, ist durch die Entwicklung der Sprache fähig intersubjektiven Konsens herzustellen.
elmore hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:37)]Wie begründet die Biologie dieses Verhalten? - Dass der Mensch - genauso wie viele Tiere - rein evolutorisch gesehen, seine eigenen Artgenossen töten kann, wenn es ihm evolutorisch gesehen, nutzt, er seine entwicklungsgeschichtlich angeborenen Instinkte benutzt, denen er sich lt. wissenschaftlich (biologischer Erkenntnisse) ohnehin nicht entziehen kann.
Das ist "das Feld" auf dem Evolutionspsychologen forschen und da kristallisiert sich immer mehr heraus, dass viele unserer Verhaltensweisen biologisch bedingt (nicht determiniert) sind, dass unsere kognitiven Fähigkeiten und unsere Fähigkeit zur Selbstrefelektion Problemlösungen erlauben, die über reines Insinktverhalten hinaus gehen. Der Schlüsselaspekt ist dabei, dass große komplexe Gehirn.
elmore hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:37)Oder ist die These doch nicht völlig reduktionssystematisch haltbar, dass der Mensch aufgrund seiner Gehirnentwicklung dazu fähig ist, natürliche und angeborene (evolutorische) Instinkte und Verhaltensweisen - im Gegensatz zum Tier oder einer Pflanze - ausschalten kann. Sich eben auch der Fortpflanzung in selbst- und nicht fremdbestimmter (evolutorisch determinierter) Willensentscheidung entziehen bzw. sich von ihr abkoppeln kann. Ich meine hier nicht homosexuelle Orientierung.
Mensch schaltet seine Instikte nicht aus - er benutzt sie nur gezielt. Es ist die Gehirnentwicklung, die ihn dazu befähigt und ein wichtiger Aspekt, dabei ist der aufrechte Gang.
Und nebenbei unsere nächsten Verwandten (Bobobos) nutzen Sex zur Stressbewältigung, zum Abbau von Aggressionen, Festigung von Sozialstrukturen etc pp - ja die kennen sogar so etwas wie Prostitution. ;)
elmore hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:37)Wobei ich da bei einer Frage an dich wäre: Du schriebst weiter vorne, dass Homosexualität angeboren sei. Und wenn ich das richtig verstand, dies auch wissenschaftlich (biologisch) begründbar sei, zumindest klang das im Kontext deiner Aussagen so. Wobei ich das nicht unterstellen will.
Ist angeboren, wobei jedoch noch nicht wirklich bekannt ist, was zu dieser Abweichung von der Normalverteilung führt. Bekannt ist bisher nur, dass Homosexualität nicht genetisch bedingt ist, wahrscheinlich hormonell in einer sehr frühren Phase der Embryonalentwicklung.
elmore hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:37)Also daran angknüpfend meine Frage: Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen bzw. Forschungsergebnisse innerhalb der Biologie, die Homosexualität als angeboren verifizieren? So wie den Fakt, dass Frau eben keine Spermien produzieren kann, oder Männer Kinder austragen können.
Es gibt Untersuchungen in verschieden Richtungen.
elmore hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:37)Nicht nur philosophisch, sondern auch und vor allem theologisch. Letzteres, Religionen sind noch viel mehr die Träger eines Menschenbildes, dass den Menschen von der Natur, dem Tier ganz eindeutig entkoppelt. Der Mensch unterscheide sich eben vom Tier sehr wohl durch seinen Geist. Seinen freien Willen, der eben nicht seinen natürlichen Instinkten gehorchen muss, im Gegensatz zum Tier.
Religionen sind (von ihrem Ursprung her) Erklärungsversuche beobachteter Regelmäßigkeiten in der Natur. ==> Mythenbildung
Die Entwicklung eines Menschenbildes in den Religionen bzw ein religiöses Menschenbild und damit verbundene Mythenbildung über die Entstehung des Menschen sind relativ jung. Es entstand in Verbindung mit der Entstehung komplexer Kulturen (staatenartiger Gebilde). In diesem Zusammenhang entstand auch die Vorstellung personifizierter, handlungsfähiger Gottheiten.
In diese Vorstellung personifizierter Gottheiten ist die Vorstellung über die Schaffung des Menschen eingebettet in Form von Mythen. Entkopplung von der Natur - nein, nicht wirklich.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 09:43)

"Bioppsychologiesche Einheit Mensch - das marxistische Menschenbild" sagt eigentlich alles!
Bitte den Begriff richtig zitieren. Es geht um den Menschen als bio-psycho-soziale Einheit. Die drei Bestandteile im Begriff und ihr Zusammenhang sind ja gerade das Wichtige in der Betrachtung des Gegenstandes, über den wir hier reden. Ein von allen sozialen und psychischen Zusammenhängen losgelöster biologischer Menschen-Begriff ist Scholastik. Oder auch Biologismus.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von BingoBurner »

Danke Dark Angel Top !
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von BingoBurner »

Provokateur hat geschrieben:(01 Aug 2017, 11:40)

Ich weiß nicht, ob das schon untersucht wurde. Die Hirnstrukturuntersuchungen lassen die Vermutung zu, dass auch hier eine pränatale Hormonexposition eine Rolle spielt, wobei aber die Bisexualitätsrate bei Frauen generell höher ist.

Jo, und die Lichtgeschwindkeit wurde auch schon übertroffen. Klaro.

Ich gebe dir Hilfe : "Dann sorgte Dean Hamer für Schlagzeilen. 1993 identifizierte er die Wurzel der Homosexualität auf dem X-Chromosom."

1993 .............LOL

http://www.deutschlandfunk.de/homo-sex- ... _id=354047

Ich hole mir Popcorn......
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von BingoBurner »

BingoBurner hat geschrieben:(01 Aug 2017, 12:41)

Danke Dark Angel Top !
Wirklich das ist Klasse.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

pikant hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:39)

was hat dieser Satz mit Homosexualitaet zu tun, wenn man einen bekennenden Schwulen in den Urwald schicken will um Affen zu zahlen und dann von Konsorten spricht und diese Massnahme damit begruendet, dass 'Sie dann keinen Schaden anrichten koennen'....
nichts und darum ist keine Diskussion mit Ihnen moeglich bei diesen persoenlichen Herabwuerdigungen von Menschen, die ihre Meinung vertreten, die offenbar von Ihnen nicht geteilt wird.
Danke fuer Ihr Verstaendnis.
Der Satz Beck und Konsorten bezog sich nicht auf Schwule, sondern auf die Grünen allgemein. Schaden anrichten bezog sich auf politischen Schaden und den richten Grüne nun mal an.
Da wird auch niemand persönlich herab gewürdigt - wäre dem so, würde jeder Primatenforscher herab gewürdigt, die zählen nicht nur Affen, um deren Populationsdichte festzustellen, die leben sogar mit Affen zusammen.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 12:36)

Mensch entkoppelt sich nicht von seiner "Natur", kann er gar nicht.
Und Tomasello vertritt - entgegen Schokos Behauptung - auch keine holistische Sichtweise, im Gegenteil. Tomasello arbeitet am Max-Planck-Institiut für evolutionäre Anthropologie und untersucht u.a. Sprachevolution, die Evolution sozialen Lernens etc
Ich habe immer noch keine Ahnung, wie man von "Ganzheitlichkeit" auf "Entkoppeltheit" kommen kann ....
Michael Tomasello beschäftigt sich mit der Evolution der menschlichen Sprache, auch um den Unterschied zwischen Menschen und Tieren zu beschreiben. Dies führte zu der Entwicklung des Konzeptes der geteilten Intentionalität (shared intentionality oder auch Wir-Intentionalität ...
Das ist ziemlich, nein ganz genau das, was ich hier versuche argumentativ deutlich zu machen. "Sprache" ist das Beispiel-Phänomen schlechthin, um diesen Unterschied deutlich zu machen. Ich wüsste absolut nicht, warum das heißen soll, dass man damit anatomische Gegebenheiten wie Kehlkopfbau usw. ignoriert. Es müssen nur zu den Biologen u.a. Sprachwissenschaftler, Psychologen, Sozialwissenschaftler und - selbstverständlich auch Philosophen - hinzutreten, um dieses ganze Phänomen der SPrachentstehung (nicht: Sprechentstehung) im Zusammenhang mit allen Apsekten dieser Wir-Intentionalität zu erklären.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Di 1. Aug 2017, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 12:48)

Der Satz Beck und Konsorten bezog sich nicht auf Schwule, sondern auf die Grünen allgemein. Schaden anrichten bezog sich auf politischen Schaden und den richten Grüne nun mal an.
Da wird auch niemand persönlich herab gewürdigt - wäre dem so, würde jeder Primatenforscher herab gewürdigt, die zählen nicht nur Affen, um deren Populationsdichte festzustellen, die leben sogar mit Affen zusammen.
hier geht es aber nicht um die Gruenen, sondern um Homosexualitaet und da kann man Beck nur in Verbidnung sehen mit seiner herausragenden Rolle als Schwuler und Kaempfer fuer die Ehe fuer alle.
Bei diesem erfolgreichen Kampf hat er bestimmt keinen Schaden angerichtet und wenn es Ihnen um die Gruenen geht, dann ist Beck ein sehr schlechtes Beispiel, denn der ist seit Monaten in der Partei bedeutungslos und ist bei der Wahl zum Bundestag bei den Gruenen krachend gescheitert.
Ansonsten ist das spam, weil Sie das Thema verfehlt haben.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

pikant hat geschrieben:(01 Aug 2017, 12:51)

hier geht es aber nicht um die Gruenen, sondern um Homosexualitaet und da kann man Beck nur in Verbidnung sehen mit seiner herausragenden Rolle als Schwuler und Kaempfer fuer die Ehe fuer alle.
Ja - und vor allem kann man Beck in Verbindung mit dem Kampf (der Grünen) für die Legalisierung der Pädophilie bringen!
Und was das angeht, haben die Grünen genug Schaden angerichtet! :mad:
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Selina »

pikant hat geschrieben:(01 Aug 2017, 12:51)

hier geht es aber nicht um die Gruenen, sondern um Homosexualitaet und da kann man Beck nur in Verbidnung sehen mit seiner herausragenden Rolle als Schwuler und Kaempfer fuer die Ehe fuer alle.
Bei diesem erfolgreichen Kampf hat er bestimmt keinen Schaden angerichtet und wenn es Ihnen um die Gruenen geht, dann ist Beck ein sehr schlechtes Beispiel, denn der ist seit Monaten in der Partei bedeutungslos und ist bei der Wahl zum Bundestag bei den Gruenen krachend gescheitert.
Ansonsten ist das spam, weil Sie das Thema verfehlt haben.
Ein anderer User erklärte mir weiter oben, die Bemerkung über Beck und den Urwald, wo er Affen zählen solle, sei Satire und Ironie, die ich wohl nicht verstehen würde :D Für mich passen solche zynischen Bemerkungen ins Gesamtbild der Positionen von Engelchen und ihren Sekundanten. Purer Biologismus, gespickt mit Beleidigungen und Arroganz andersdenkenden Usern gegenüber. Was solls. Am besten nicht so ernst nehmen das ganze Gerede :)
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
pikant
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Aug 2017, 13:02)

Ja - und vor allem kann man Beck in Verbindung mit dem Kampf (der Grünen) für die Legalisierung der Pädophilie bringen!
Und was das angeht, haben die Grünen genug Schaden angerichtet! :mad:
Teile der Gruenen, denn dies findet sich in keinem Bundesparteiprogram und Beck hat dies schon vor Jahren und andere Gruene auch als grossen Fehler bezeichnet.
es war auch ein grosser Fehler zB. von der CDU, dass man in den 60er Jahren Homosexualitaet noch unter Strafe gestellt hat.

auch nach ihrer Sichtweise, die ich nicht teile, ein grosser Schaden der CDU und anderer Parteien.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von pikant »

Selina hat geschrieben:(01 Aug 2017, 13:03)

Ein anderer User erklärte mir weiter oben, die Bemerkung über Beck und den Urwald, wo er Affen zählen solle, sei Satire und Ironie, die ich wohl nicht verstehen würde :D Für mich passen solche zynischen Bemerkungen ins Gesamtbild der Positionen von Engelchen und ihren Sekundanten. Purer Biologismus, gespickt mit Beleidigungen und Arroganz andersdenkenden Usern gegenüber. Was solls. Am besten nicht so ernst nehmen das ganze Gerede :)
die Gruenen haben grossen Schaden angerichrtet, weil sie in den 70er Jahren einvernehmlichen Sex zischen Kindern ab 14 glaube ich und Erwachsenen forderten und das waren auch nur Teile und CDU, SPD und FDP haben noch groesseren Schaden angerichtet, als diese bis in die 60er Jahren den Paragrafen, dass Homosexualitaet eine Straftat ist, nicht aenderten und Gerichte diese Leute sogar in den Knast schickten und erst vor kurzem die Parieien CDU, SPD und Co. den Mut hatten dies als schweres Unrecht zu bezeichnen.

davon lese ich hier kein Wort und zum gesamten Bild gehoert das natuerlich hinzu.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von gödelchen »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Aug 2017, 11:39)

Sag' ich dir: Ein Begriff, der sehr häufig aber fälschlicherweise synonym für "Gesunder Menschenverstand" verwendet wird aber weit eher in Richtung "Gemeinsinn" geht.

Pragmatismus bedeutet "Zweckgerichtetheit" und ist in keinster Weise von dem abhängig, was man unter "Gesunder Menschenverstand" anderen Menschen einzutrichtern versucht.

Ich würde allerdings hinzufügen: Und die man beibehält, wenn man den Horizont von 18 nicht zu erweitern versteht.
Ach? GemeinSINN kann doch nur durch die Anwendung von ............ entstehen......

Du interpretierst dir die Dinge so, wie sie dir unter DEIN Mützchen passen, nicht wie sie allgemein als gültig angesehen werden. Z.B ist Zwechgebunden nur dann erfolgreich und sinn- und zweckvoll, wenn der gesunde Menschenverstand auf die Dinge angewandt wird, die zu beurteilen sind...

Und weil das so ist, sagt mir ganz pragmatisch mein intakter Verstand ( z.B aufgemerkt durch deine verkrampften Anwandlungen ad personam) , irgendwie läuft dat hier nit..........:-)
Zuletzt geändert von gödelchen am Di 1. Aug 2017, 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(01 Aug 2017, 12:41)

Bitte den Begriff richtig zitieren. Es geht um den Menschen als bio-psycho-soziale Einheit. Die drei Bestandteile im Begriff und ihr Zusammenhang sind ja gerade das Wichtige in der Betrachtung des Gegenstandes, über den wir hier reden. Ein von allen sozialen und psychischen Zusammenhängen losgelöster biologischer Menschen-Begriff ist Scholastik. Oder auch Biologismus.
Selina - zum letzten Mal - unterlass deine falschen Unterstellungen!
Ich habe den Begriff richtig zitiert! ==> markiert
Selina hat geschrieben:(31 Jul 2017, 12:23)
Ich betrachte den Menschen lieber als biopsychosoziale Einheit. Auch wenn der Begriff heute wohl so nicht mehr verwendet wird.
Da ist nichts mit Bindestrich geschrieben - da ist übrigens nirgendwo "biopsychosozial" mit Bindestrich geschrieben!
Und NEIN - bei der Betrachtung des Menschen als Population ist das schlicht und ergreifend kalter Kaffee.
Wir sprechen über "den Menschen" als Population und nicht über den Menschen als Individuum und noch viel weniger über ein marxistisches Menschenbild - genau daher stammt der Begriff nämlich - und da geht es um das Inividuum und seine Persönlichkeitsentwicklung. Selbstverständlich unter ständiger Berufung auf Marx und aus marxistischer Sicht. Es handelt sich um eine so genanntes Forschungsprojekt der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR aus 1985 - an dem sich Marxisten (und nur die) immer noch festklammern.
Ansonsten wird der Begriff "biospychosoziale Einheit Mensch" nur noch in der Psychotherapie bei bestimmten Persönlichkeitsstörungen verwendet.

Aber schön, wie du Erkenntnisse der Biologie und verwandter Fachrichtungen zur Population Mensch - mangels Argumenten - immer wieder als Biologismus diffamierst.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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