Die Undemokratie durchbrechen

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ThorsHamar
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von ThorsHamar »

Hieronymus hat geschrieben:(19 Jul 2017, 13:49)

Eine Partei nicht unbedingt, aber gewiss eine Gruppe von Mitstreitern, sinnvolle politische Ziele und Überzeugungskraft. Und selbst wenn eine Parteibildung aus verschiedenen Gründen sinnvoll ist, so liegt es an den Mitgliedern, eine Partei sinnvoll und demokratisch zu handhaben.
Da irrst Du aber gewaltig.Die Zeiten, in welchen z.B. eine SPD Ortsgruppe ihre basispolitische Meinung bis nach Oben durchgeben konnte und dort auch tatsächlich gehört und respektiert, ja sogar umgesetzt wurde, sind vorbei.
Es geht um Machtpositionen der eigenen Firma, ähm ...Partei. Genau deshalb sind mittlerweile die Parteiprogramme stromlinienförmig austauschbar.
Und DAS ist der Grund für das Anwachsen der Nichtwählerpartei: Es ist egal, wer regiert. Und die Krönung ist tatsächlich eine "grosse Koalition"!
Übrigens hat schon Adolf Hitler über diese Austauschbarkeit von Parteiprogrammen, bes. vor Wahlen, referiert, völlig korrekt analysiert in "Mein Kampf 2".
Seit ich das gelesen habe, ist mir der Werdegang des Aufstiegs dieses "Führers" klarer geworden, nämlich die anteilige Schuld von Parteien, welche mit ihrer Selbstbeschäftigung die Demokratie praktisch beseitigen!
Nicht jeder Mensch ist zum Berufspolitiker geeignet. Aber "mitmischen" geht auch ohne Partei, bei Volksentscheiden z. B.
Mitmischen ist nicht relevante, demokratisch legitimierte Politik mit Verantwortung und Verantwortlichkeit!!
Bürger mit einer solchen Mentalität sind in der Tat zum Politiker nicht geschaffen. Wer nicht willens und in der Lage ist, sich mit "Sachzwang" auseinanderzusetzen und an der Definition von "Sachzwang" mitzuwirken, also für seine politischen Zielsetzungen zu streiten, sondern schon kapituliert, bevor er überhaupt gestritten hat, muss sich eben andere Formen der politischen Mitwirkung suchen, die es gibt (s. o.).
Der Sachzwang ist das Ergebnis von Lobbyarbeit, welche grossnetzig von derselben Lobby begleitet wird, also ökonomisch - politische Entscheidungen werden medial begleitet und vorbereitet.
Es ist für einen Normal- Bürger, egal mit welcher Mentalität, kaum möglich, sich dieser Manipulation entziehen.
Was meinst Du z.B., warum der Deutsche sich zum Dieselauto hingewendet hat? Wegen des billigen Diesels? :cool:
Jeder Mensch mit Vernunft wusste um das Russproblem. Und statt Nahverkehr auszubauen, Schiene überhaupt, haben wir in Deutschland ( noch) Dieselfans und LKW Kolonnen ....
Momentan wird ja die nächste Stufe der Idiotie vorbereitet: E-Fahrzeuge, die alleine fahren ....
Gegen feststehende Glaubenssätze kommt man mit Vernunft nicht an.
Doch, wenn man die Religionsstifter kennt ....
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3x schwarzer Kater
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

ThorsHamar hat geschrieben:(19 Jul 2017, 14:19)
Es ist egal, wer regiert.
Ich bin ja der Meinung, eine Regierung, die man nicht merkt ist eine gute Regierung.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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ThorsHamar
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von ThorsHamar »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(19 Jul 2017, 14:28)

Ich bin ja der Meinung, eine Regierung, die man nicht merkt ist eine gute Regierung.
Ja, das gilt, wenn Regierung tatsächlich vom Volk beauftragt, im Sinne des Volkes regiert. Das ist dann ein funktionierendes Team.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Unité 1 »

ThorsHamar hat geschrieben:(19 Jul 2017, 14:54)

Ja, das gilt, wenn Regierung tatsächlich vom Volk beauftragt,
Wie sähe sie denn aus, die tatsächliche Beauftragung?
im Sinne des Volkes regiert.
Es gibt keinen Volkswillen, dafür viele partikulare Interessen. Pluralismus ist ein Wert, kein Nachteil.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Hieronymus »

ThorsHamar hat geschrieben:(19 Jul 2017, 14:19)

Da irrst Du aber gewaltig.Die Zeiten, in welchen z.B. eine SPD Ortsgruppe ihre basispolitische Meinung bis nach Oben durchgeben konnte und dort auch tatsächlich gehört und respektiert, ja sogar umgesetzt wurde, sind vorbei.
Es geht um Machtpositionen der eigenen Firma, ähm ...Partei. Genau deshalb sind mittlerweile die Parteiprogramme stromlinienförmig austauschbar.
Und DAS ist der Grund für das Anwachsen der Nichtwählerpartei: Es ist egal, wer regiert. Und die Krönung ist tatsächlich eine "grosse Koalition"!
Dann irre ich mich eben. Jedenfalls gehöre ich nicht zu den notorisch Politikverdrossenen.

Dass die zur Wahl antretenden Parteien "Machtpositionen" anstreben, ist eine Binsenweisheit. Wollten sie das nicht, wäre es Unfug für sie, überhaupt zur Wahl anzutreten.

Ob die "Parteiprogramme" wirklich so "austauschbar" sind? Ein Großteil der Wähler macht sich überhaupt nicht die Mühe, sie zu lesen. Insofern ist der Vorwurf der Austauschbarkeit bei vielen Nichtwählern mehr ein Nachplappern als eigene Erkenntnis.

Auch wäre zu fragen, worin die "Austauschbarkeit" besteht. Alle demokratischen Parteien sind im Laufe der bundesrepublikanischen Geschichte zu einem "demokratischen Grundkonsens" gelangt. Darin sind sie sich vollkommen einig, und das sollte nicht negativ kritisiert werden. Daraus eine Motivation zum Nichtwählen zu ziehen, belegt keine politische Mündigkeit, sondern das Gegenteil.

Was eine "Große Koalition" angeht: sie ist ein ganz normaler demokratischer Vorgang, wobei beide Koalitionspartner politische Zielsetzungen durchsetzen können. Im Grunde ist es "egal, wer regiert", denn viel wichtiger ist es, wie regiert wird!
Übrigens hat schon Adolf Hitler über diese Austauschbarkeit von Parteiprogrammen, bes. vor Wahlen, referiert, völlig korrekt analysiert in "Mein Kampf 2".
Seit ich das gelesen habe, ist mir der Werdegang des Aufstiegs dieses "Führers" klarer geworden, nämlich die anteilige Schuld von Parteien, welche mit ihrer Selbstbeschäftigung die Demokratie praktisch beseitigen!
Ah, Adolf Hitler als Gewährsmann - ein ausgewiesener Demokrat. :D

Der Aufstieg Hitlers hatte weitaus wichtigere Gründe. Aber zugegeben: die demokratischen Parteien der Weimarer Republik waren nicht willens, sich zu verständigen, zu koalieren und demokratische Regierungsverantwortung wahrzunehmen. Die Parteien in der Bundesrepublik sind glücklicherweise anders!
Mitmischen ist nicht relevante, demokratisch legitimierte Politik mit Verantwortung und Verantwortlichkeit!!
"Mitmischen" ist der von dir eingeführte Begriff. Und wer politisch "mitmischt", hat auf die eine oder andere Weise "demokratische Politik" mitzuverantworten. Das geschieht bereits mit wesentlicher Wirkung durch eine Wahlentscheidung und kann - ich wiederhole mich - außerdem auf andere Art und Weise erfolgen. Wer nicht "mitmischt", trägt dafür ebenfalls Verantwortung!
Der Sachzwang ist das Ergebnis von Lobbyarbeit, welche grossnetzig von derselben Lobby begleitet wird, also ökonomisch - politische Entscheidungen werden medial begleitet und vorbereitet.
Es ist für einen Normal- Bürger, egal mit welcher Mentalität, kaum möglich, sich dieser Manipulation entziehen.
Was meinst Du z.B., warum der Deutsche sich zum Dieselauto hingewendet hat? Wegen des billigen Diesels? :cool:
Jeder Mensch mit Vernunft wusste um das Russproblem. Und statt Nahverkehr auszubauen, Schiene überhaupt, haben wir in Deutschland ( noch) Dieselfans und LKW Kolonnen ....
Momentan wird ja die nächste Stufe der Idiotie vorbereitet: E-Fahrzeuge, die alleine fahren ....
Es gibt viele Sachzwänge, die sich aus nationalem ebenso wie aus internationalem Recht ergeben. Eine Beschränkung auf "Lobbyarbeit" geht an der Realität vorbei.
Doch, wenn man die Religionsstifter kennt ....
Kennst du ihn?
MfG

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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von ThorsHamar »

Hieronymus hat geschrieben:(19 Jul 2017, 15:30)

Dann irre ich mich eben. Jedenfalls gehöre ich nicht zu den notorisch Politikverdrossenen.
Ich auch nicht.
Dass die zur Wahl antretenden Parteien "Machtpositionen" anstreben, ist eine Binsenweisheit. Wollten sie das nicht, wäre es Unfug für sie, überhaupt zur Wahl anzutreten.
Das ist tatsächlich eine Binsenweisheit, um welches es aber gar nicht geht ...
Ob die "Parteiprogramme" wirklich so "austauschbar" sind? Ein Großteil der Wähler macht sich überhaupt nicht die Mühe, sie zu lesen. Insofern ist der Vorwurf der Austauschbarkeit bei vielen Nichtwählern mehr ein Nachplappern als eigene Erkenntnis.
Und? Das macht die Stromlinienförmigkeit doch kaum besser ....
Auch wäre zu fragen, worin die "Austauschbarkeit" besteht. Alle demokratischen Parteien sind im Laufe der bundesrepublikanischen Geschichte zu einem "demokratischen Grundkonsens" gelangt. Darin sind sie sich vollkommen einig, und das sollte nicht negativ kritisiert werden. Daraus eine Motivation zum Nichtwählen zu ziehen, belegt keine politische Mündigkeit, sondern das Gegenteil.
Damit erklärst Du ja gerade die Unsinnigkeit der Darstellung von Alternativen. Es ist egal, wer regiert ....
Was eine "Große Koalition" angeht: sie ist ein ganz normaler demokratischer Vorgang, wobei beide Koalitionspartner politische Zielsetzungen durchsetzen können. Im Grunde ist es "egal, wer regiert", denn viel wichtiger ist es, wie regiert wird!
Und nochmal ...
Ah, Adolf Hitler als Gewährsmann - ein ausgewiesener Demokrat. :D
Blödsinn! Es war ein Hinweis, dass auch am Vorabend der Machtergreifung einer Diktatur ein Parteisystem herrschte, welches tatsächliche Demokratie hinter parteilichen Eigennutz stellte!

"Mitmischen" ist der von dir eingeführte Begriff.
Das ist falsch. Der Begriff kam von Dir.
Es gibt viele Sachzwänge, die sich aus nationalem ebenso wie aus internationalem Recht ergeben. Eine Beschränkung auf "Lobbyarbeit" geht an der Realität vorbei.
Auch internationales Recht und, vor Allem, dessen Auslegung und Anwendung, ist das Ergebnis von Lobbyarbeit.
Kennst du ihn?
Es ist nicht einer .....
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von ThorsHamar »

Unité 1 hat geschrieben:(19 Jul 2017, 15:25)

Wie sähe sie denn aus, die tatsächliche Beauftragung?
... zum Beispiel mit einer Koppelung von Entscheidungen an Verantwortlichkeit, adäquate Haftung. Gäbe es das, würden relevante Entscheidungen viel öfter mehrheitlich abgesichert werden.
Es gibt keinen Volkswillen, dafür viele partikulare Interessen. Pluralismus ist ein Wert, kein Nachteil.
Richtig. Was ich meine , sind auch keine Volksentscheide zu jedem Pups-Thema, aber bei relevanten Sachen ist Basisdemokratie schon vertrauensbildender als Parteikalküle und Eitelkeiten.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Alter Stubentiger »

jack000 hat geschrieben:(18 Jul 2017, 21:02)

Sorry, aber das ist Unsinn! Ich habe mich mit dem Projekt "Reaktivierung Strecke Calw - Renningen" beschäftigt und da ist alles Mögliche im Weg aber wohl kaum ein Vogelschutzgesetz welches von der Automobilindustrie angeleiert wurde ...
=> Das Problem ist eher das da zuviele mitreden! Als die Bahn damals vom König von Württemberg gebaut wurde ging das Ruck-Zuck da halt nur 1 Person das Sagen hatte (Was kein Vorteil insgesamt ist, aber zumindest solche Projekte schneller realisieren lässt).
Heutzutage reden da mit:
- Landkreis Böblingen (wenig Interesse)
- Landkreis Calw (Hohes Interesse)
- Naturschutzbund
- S-Bahn Stuttgart (Fürchtet das der S-Bahn-Takt in Gefahr gerät)
- Vehrkehrsclub Deutschland
- Anwohner die 40 Meter entfernt wohnen und Angst haben nicht mehr auf dem Balkon grillen zu können weil eine Diesellok zu viele Abgase ausstoßen würde
- Das Land Baden-Württemberg (Gibt Geld dazu)
- Der Bund (Gibt Geld dazu)
- etc...
=> So einfach ist das nun mal nicht ... Meldungen das Mercedes und Porsche sich gegen die Reaktivierung der Bahn eingesetzt haben sind mir nicht bekannt ...
Ein großes Problem. An jeder Entscheidung sind unzählige beteiligt. Jeder will mitreden. Und am Ende passiert gar nichts. Wie bei unserer B224 in Bottrop. Da ist Dauerstau und Lärm ohne Ende. Aber eine neue Autobahn als Ersatz mit meterhohen Lärmschutzwänden wird seit 20 Jahren regelmässig zwischen Planern, der Stadt Bottrop und Anwohnern zerredet. Derweil kommen alle Nase lang neue noch kompliziertere Bauvorschriften die auch alles noch langwieriger und teurer machen.

Leider gibt es keine, also gar keine Partei die den Vorschriften und Bürokratiewahn beenden könnte oder wollte. Auch die FDP hat immer nur davon geredet aber in der Praxis nur Verantwortlichkeiten und Vorgaben an die Bürger/Betriebe verschoben. Vorschriften ersatzlos streichen? Nö. Es lebe der Stempel!
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Alter Stubentiger »

ThorsHamar hat geschrieben:(19 Jul 2017, 16:12)

... zum Beispiel mit einer Koppelung von Entscheidungen an Verantwortlichkeit, adäquate Haftung. Gäbe es das, würden relevante Entscheidungen viel öfter mehrheitlich abgesichert werden.

Richtig. Was ich meine , sind auch keine Volksentscheide zu jedem Pups-Thema, aber bei relevanten Sachen ist Basisdemokratie schon vertrauensbildender als Parteikalküle und Eitelkeiten.
Verantwortlich will aber keiner sein. Haften will auch keiner. Dann entscheidet man lieber nicht oder versucht Verantwortlichkeiten an die von Bürokratie Betroffenen zu verschieben.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von ThorsHamar »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(19 Jul 2017, 16:16)

Verantwortlich will aber keiner sein. Haften will auch keiner. Dann entscheidet man lieber nicht oder versucht Verantwortlichkeiten an die von Bürokratie Betroffenen zu verschieben.
eben ...
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Kleinlok »

ThorsHamar hat geschrieben:(18 Jul 2017, 20:28)

Es gibt keine Weichspüldemokratie in Deutschland, sondern ein Parteiensystem, welches auf seinen Selbsterhalt fixiert ist.
Parteien funktionieren wie Unternehmen, also auch die internen Strukturen.
Die Demokratie, also der Auftrag des Staatsvolkes an Parteien, in seinem Sinne alle politischen Geschäfte des Staates verantwortlich zu führen, gerät dabei in den Hintergrund.
Die tatsächlichen Prämissen sind die Positionen des eigenen Unternehmens, also der Partei, und nicht die des Staates.
Und das ist auch der Grund, warum die Möglichkeiten eines Wählenden immer geringer werden, die Einflussnahme von Lobbyisten dagegen immer grösser.
Die sog. Globalisierung verschärft diesen Effekt noch!
Ich stimme dir weitgehend zu, bis auf die Aussage, das wird keine Weichspüldemokratie hätten.
Die Faktoren, von denen du m.E. richtig sprichst,
haben zu einer Gleichschaltung der etablierten Parteien geführt, die kaum noch unterscheidbar sind.
Akken ist das gemein, was du in diesem einen Satz sehr treffend beschreibst:
Die Demokratie, also der Auftrag des Staatsvolkes an Parteien, in seinem Sinne alle politischen Geschäfte des Staates verantwortlich zu führen, gerät dabei in den Hintergrund
Wir bekommen zu den Wahlen zum Teil ein Einheitsgebräu zur Wahl,
dass de facto keine echte Wahlemntscheidzúng ermöglicht,
da egal welche Koalition aus diesem Gebräu angerichtet wird eh immer die gleiche neoliberale Suppe daraugs gekocht wird,
welche die Reichen noch reuichger und noch mehr Menschen arm amchen wird.

Scheiße in verschiedenen Geschwacksrichtungen halt
und damit niemand "Aua" tuft, wird dann noch sounsoviel Weichspüler darüber gekippt.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Kleinlok »

Hieronymus hat geschrieben:(18 Jul 2017, 21:26)

Natürlich darf man den Zustand der Parteien negativ kritisieren. Um etwas zu ändern, braucht es das Engagement des Volkes.

Der "Grund" ist die Tatsache, dass sich immer weniger Bürger bereitfinden, nicht nur zu wählen, sondern sich aktiv in der Politik zu engagieren.
Das darf nämlich jeder Bürger, der das will.
Beide Sätze marlieren einen Teufelskreis:

Der negative Zusatnd unserer Demokratie verdrießt viele Bürger,
diese wenden sich von der Politik ab,
mit den wenig aktiven Restwählern können die parteien machen was sie bzw. deren eigentliche Befehlsgeber wollen.
Das verdrießt noch mehr, weil die reale Politik nicht im Interesse des Volkes ist
und die Politik bleibt noch weiter sich selber bzw. ihren Lobbyisten überlassen.

Bis es kracht, wenn zu viele bei dieser Farce von Demokratie satt drauflegen.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Kleinlok hat geschrieben:(19 Jul 2017, 17:39)

Der negative Zusatnd unserer Demokratie verdrießt viele Bürger,
gibt's noch eine Antwort darauf?

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 5#p3948795
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von ThorsHamar »

Kleinlok hat geschrieben:(19 Jul 2017, 17:34)

Ich stimme dir weitgehend zu, bis auf die Aussage, das wird keine Weichspüldemokratie hätten.
Ich meine, wir haben eine Demokratie. Wie diese beschaffen ist, liegt tatsächlich in der Verantwortung jedes einzelnen Wählers.
Schliesslich dürfen wir frei entscheiden, was wir tun ....
Die Faktoren, von denen du m.E. richtig sprichst,
haben zu einer Gleichschaltung der etablierten Parteien geführt, die kaum noch unterscheidbar sind.
Gleichschaltung ist hier falsch gewählt, meine ich. Gleichschaltung ist eine Aktion nach Befehl, nach Anweisung einer Überordnung.
Sowas haben wir nicht direkt.
Die Angleichung der Parteiprogramme hat eher mit der Zweckmässigkeit zu tun und mit der panischen Angst, zu polarisieren, um in Verantwortung genommen zu werden.
Polarisierung ist aber eine Grundlage von Demokratie, nämlich das Anbieten von Alternativen zum Bestehenden.
Unser derzeitiges Parteiensystem orientiert sich aber eben nicht hauptsächlich an den Notwendigkeiten, sondern weitgehend an der Sicherung der Existenz der Firma.
Diese Stromlinienform ähnelt der Angleichung der meisten Autoformen, so dass praktisch alle Autos heute gleich aussehen. :cool:
Das beliebteste Objekt der Konkurrenz wird zum Vorbild der eigenen Produkte..... grauenhaft ....
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Uffhausen »

Das Gefühl von Undemokratie in unserem Land ist zu einem großen Teil unser eigenes Verschulden - ich will hier mal bspw. die "Ich bin kein Nazi, aber..."-Menschen benennen, von welchen ich in den letzten zwei Jahren viele kennengelernt habe.

Die meisten von diesen Menschen sind wirklich keine Nazis oder sonstwie fremden-, minderheits-, religions- oder demokratiefeindlich. Ganz im Gegenteil. Und deren Argumente, dass die zig Millionen Euro Steuergeld, die seither den Flüchtlingen zugute kommen, stattdessen doch lieber anders ausgegeben werden sollten, sind verständlich, nachvollziehbar und logisch.
Das Problem ist aber, dass sie selbst verhindern, dass diese Sicht der Dinge auch genauso bei der Politik ankommt. Wenn sie sich bspw. zuhauf einer fremdenfeindlichen Demo anschließen und Transparente hochhalten wo bspw. zulesen ist "Keine Flüchtlingsheime in unserer Stadt" oder "Deutschland den Deutschen", dann versteht sie die Politik als rassistisch und nationalistisch und eben nicht, dass die Mehrheit dieser Menschen eigentlich will, dass Schulen, Kindergärten und Straßen saniert werden sollen usw.

Für derlei geht seltsamerweise kaum einer auf die Straße und hält entsprechende Transparente hoch oder setzt sich sonstwie ein. Alle wollen es, aber wollen nichts dafür tun. Bei mir in der Stadt war das Anfang letzten Jahren ganz augenscheinlich: Die örtliche AfD organsierte zusammen mit dem örtlichem Pegida-Ableger eine Unterschriftenaktion zwecks Verhinderung einer neuen Flüchtlingseinrichtung und innerhalb einer Wochen kamen über 8000 Unterschriften zusammen. Wenige Wochen später stand ein Kindergarten vor der Schließung (für die bitternotwendige Sanierung war kein Geld vorhanden) und der Betreiber organisierte ebenfalls eine Unterschriftenaktion - es kamen innerhalb einer Woche lediglich knapp 500 Unterschriften zusammen. Für die Politik hieße das im direkten Vergleich, dass die Menschen mehr fremdenfeindlich sind und weniger Interesse an Erhaltung öffentlichen/sozialen Einrichtungen haben.

Mich wundert es gar nicht mehr, dass die Politik den Draht zum Wähler verloren zuhaben scheint - wir könnten das ändern, aber wir wollen scheints nicht. Der AfD gefällt's... :s
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Hieronymus »

Kleinlok hat geschrieben:(19 Jul 2017, 17:39)

Beide Sätze marlieren einen Teufelskreis:

Der negative Zusatnd unserer Demokratie verdrießt viele Bürger,
diese wenden sich von der Politik ab,
Unsere Demokratie funktioniert. Ich kann daher keinen sinnvollen Grund erkennen, sich von der Politik abzuwenden. Und würde unsere Demokratie nicht funktionieren, dann wäre gerade diese Abwendung die dümmste Reaktion!
mit den wenig aktiven Restwählern können die parteien machen was sie bzw. deren eigentliche Befehlsgeber wollen.
Wer sind denn die "eigentlichen Befehlsgeber" der Parteien?
Das verdrießt noch mehr, weil die reale Politik nicht im Interesse des Volkes ist
Was ist denn das "Interesse des Volkes", wo ist es und von wem abschließend definiert? Man müsste das wissen, um überhaupt mit der "realen Politik" vergleichen zu können, was mit reinen Schlagworten ein sinnloses Unterfangen ist!
und die Politik bleibt noch weiter sich selber bzw. ihren Lobbyisten überlassen.
Nein.
Bis es kracht, wenn zu viele bei dieser Farce von Demokratie satt drauflegen.
Es "kracht" doch, aber hauptsächlich in Ländern, in denen die Demokratie nicht so akzeptabel funktioniert wie in Deutschland.
MfG

H.
CaptainJack

Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von CaptainJack »

Erfreulicherweise gibt es auch bekannte und hochangesehene Politiker, die sagen, was sie denken und was die Mainstream-Presse leider verschweigt
https://www.klaus.cz/clanky/4142
Zu Hause bin ich in den Medien immer wieder gefragt worden, warum ich in der letzten Zeit in Deutschland so oft rede. Meine Antwort ist relativ einfach: Deutschland ist – aus meiner Sicht – das heutige Schlachtfeld Europas. Es ist hier in Deutschland und nicht in den anderen Ländern Europas, wo das heutige europäische Dilemma, der heutige Konflikt über die Zukunft Europas gelöst wird – oder auch nicht. Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob die Deutschen Ihre heutige Rolle und Verantwortung in aller Breite, Tiefe und Wichtigkeit sehen und ob sie sich damit mit voller Aufmerksamkeit beschäftigen. Ob sie fähig sind, die enorme Manipulation und Indoktrinierung, die die heutigen europäischen politischen Eliten vor unseren Augen verwirklichen, zu durchschauen.
Für uns, für die tschechischen und deutschen Demokraten, bleiben nur die Argumente. Die sind aber zur Zeit nicht einfach zu präsentieren. Das freie Denken wird immer mehr unterdrückt. Die Debatte, die in den Medien und in der Politik stattfindet, ist nicht repräsentativ. Die Propaganda regiert. Ich stimme völlig mit dem Titel eines unlängst veröffentlichten Artikels in NZZ überein: Denkverbote statt Debatte. Der Autor dieses Artikels spricht sogar über die „Friedhofsruhe“ und über das dominierende „Moralisieren und Tabuieren“. In meiner Lebensgeschichte habe ich es schon mal erlebt. Es war in den kommunistischen Zeiten.
Hieronymus
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Hieronymus »

Wer in einer Demokratie lebt, nimmt eine Verantwortung dafür wahr, dass diese Demokratie funktioniert und mit Leben gefüllt ist. Wenn die Bürger unzufrieden sind und sich deswegen an ihr nicht mehr beteiligen, dann haben sie die Folgen zumindest mitzuverantworten. Ändern bzw. verbessern lässt sich auf diese Weise nichts! Abwendung von der Politik ist in einer Demokratie eine sehr kurzsichtige, eine dumme Reaktion!

Unsere Demokratie insgesamt gerät nur dadurch in einen “negativen Zustand“, wenn sich die Bürger um sie nicht kümmern, wie es ihre Pflicht ist. Denn demokratische Rechte ziehen auch demokratische Pflichten nach sich!

Zum bedenklichen Zustand unserer Parteien hatte ich mich schon in einem anderen Beitrag geäußert. Die Parteien können auf die Wähler im Grunde nur begrenzten Einfluss nehmen. Auch die Parteien selbst sind von ihrer Struktur her grundsätzlich demokratisch. Wie groß der Einfluss von Parteiführungen in den Parteien auf ihren verschiedenen Ebenen sein kann, hängt von den Parteimitgliedern – normalen Bürgern – ab. Wenn sich Ortvereine, Kommunal-, Landes- und Bundesparteitage nur aus unkritischen Jasagern zusammensetzen, die ihre parteipolitischen Aufgaben mit Beifallsklatschen für ihre Parteispitzen als erfüllt ansehen, wie jüngst noch bei der Wahl des SPD-Schulzen zu hören und zu sehen war, dann sind es nicht zuletzt diese Parteiclaqueure, die die Demokratie ad absurdum führen.

Immer wieder wird zu pauschal geurteilt, die deutsche Politik berücksichtige das “Interesse des Volkes“ nicht. Dieses “Interesse“ ist nirgendwo eindeutig definiert, und was der eine Bürger will, will der andere nicht. Die politisch Agierenden sind in der heutigen Zeit unter ständiger Beobachtung des Volkes, der Medien, von dafür vorgesehenen Staatsgewalten, auch einer Weltöffentlichkeit. Gewiss, auch Menschen in der Politik oder hohen Wirtschaftsstellen mit politischem Einfluss sind fehlbar, egoistisch, nicht selten dumm und gewissenlos. Aber das bleibt langfristig selten verborgen, kommt schließlich ans Tageslicht. Die Automobillobby beispielsweise, die als Kartell geheimer Absprachen zur Bereicherung ihrer Unternehmen die Kunden wie den Staat Jahrzehnte lang betrogen haben, ist schließlich aufgefallen. Aber: die Bürger kaufen nach wie vor massenweise ihre Autos – noch nicht einmal dann, wenn sie die Möglichkeit haben, sind die Bürger willens und in der Lage, vernünftig und in ihrem “Interesse“ zu handeln. Dass es die Politik grundsätzlich auch nicht täte, kann angesichts des Wohlstandes in Deutschland nicht pauschal behauptet werden!
MfG

H.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von DGDG »

Hieronymus hat geschrieben:(29 Jul 2017, 21:40)

Wer in einer Demokratie lebt, nimmt eine Verantwortung dafür wahr, dass diese Demokratie funktioniert und mit Leben gefüllt ist. Wenn die Bürger unzufrieden sind und sich deswegen an ihr nicht mehr beteiligen, dann haben sie die Folgen zumindest mitzuverantworten. Ändern bzw. verbessern lässt sich auf diese Weise nichts! Abwendung von der Politik ist in einer Demokratie eine sehr kurzsichtige, eine dumme Reaktion!

Unsere Demokratie insgesamt gerät nur dadurch in einen “negativen Zustand“, wenn sich die Bürger um sie nicht kümmern, wie es ihre Pflicht ist. Denn demokratische Rechte ziehen auch demokratische Pflichten nach sich!

Zum bedenklichen Zustand unserer Parteien hatte ich mich schon in einem anderen Beitrag geäußert. Die Parteien können auf die Wähler im Grunde nur begrenzten Einfluss nehmen. Auch die Parteien selbst sind von ihrer Struktur her grundsätzlich demokratisch. Wie groß der Einfluss von Parteiführungen in den Parteien auf ihren verschiedenen Ebenen sein kann, hängt von den Parteimitgliedern – normalen Bürgern – ab. Wenn sich Ortvereine, Kommunal-, Landes- und Bundesparteitage nur aus unkritischen Jasagern zusammensetzen, die ihre parteipolitischen Aufgaben mit Beifallsklatschen für ihre Parteispitzen als erfüllt ansehen, wie jüngst noch bei der Wahl des SPD-Schulzen zu hören und zu sehen war, dann sind es nicht zuletzt diese Parteiclaqueure, die die Demokratie ad absurdum führen.

Immer wieder wird zu pauschal geurteilt, die deutsche Politik berücksichtige das “Interesse des Volkes“ nicht. Dieses “Interesse“ ist nirgendwo eindeutig definiert, und was der eine Bürger will, will der andere nicht. Die politisch Agierenden sind in der heutigen Zeit unter ständiger Beobachtung des Volkes, der Medien, von dafür vorgesehenen Staatsgewalten, auch einer Weltöffentlichkeit. Gewiss, auch Menschen in der Politik oder hohen Wirtschaftsstellen mit politischem Einfluss sind fehlbar, egoistisch, nicht selten dumm und gewissenlos. Aber das bleibt langfristig selten verborgen, kommt schließlich ans Tageslicht. Die Automobillobby beispielsweise, die als Kartell geheimer Absprachen zur Bereicherung ihrer Unternehmen die Kunden wie den Staat Jahrzehnte lang betrogen haben, ist schließlich aufgefallen. Aber: die Bürger kaufen nach wie vor massenweise ihre Autos – noch nicht einmal dann, wenn sie die Möglichkeit haben, sind die Bürger willens und in der Lage, vernünftig und in ihrem “Interesse“ zu handeln. Dass es die Politik grundsätzlich auch nicht täte, kann angesichts des Wohlstandes in Deutschland nicht pauschal behauptet werden!
SO funktioniert das leider nicht. Schau dir einfach mal das hier an: https://www.lobbycontrol.de/2016/12/arm ... me-studie/

Zum Thema Auto sei noch dies gesagt: VW-Skandal bringt ans Licht, dass ALLE Autohersteller die Grenzwerte für Schadstoffe wissentlich MISSACHTEN (ja, nicht nur VW). Resultat der "Regierung" (diesmal in Brüssel): Die Grenzwerte werden hochgesetzt. :)
https://www.eea.europa.eu/de/pressroom/ ... schmutzung
https://www.heise.de/autos/artikel/EU-P ... 92091.html

Bin übrigens neu hier, guten Abend!

Ich zitiere mal die wesentlichen Punkte.

Die Antwort der Wissenschaftler ist eindeutig. Zum einen sinkt die politische Partizipation mit sinkendem Einkommen und beruflichem Status. Dieser Zusammenhang ist schon länger bekannt. Neu war, dass Schäfers Forscherteam die politischen Einstellungen von sozialen Gruppen mit Bundestagsentscheidungen abglich.
Klare Ergebnisse: Wer mehr Geld hat, findet mehr Gehör in der Politik

Dabei fanden sie heraus: Wer mehr Geld hat, dessen Interessen werden bei politischen Entscheidungen stärker berücksichtigt. Reiche finden in der Politik mehr Gehör. Dies gelte besonders für die Themenfelder „Wirtschaft und Finanzen“ sowie „Arbeit und Soziales“ die wiederum in hohem Maße Auswirkungen auf die soziale Ungleichheit im Land haben.
In einer früheren Version, die noch nicht von den anderen Ministerien bewertet wurde, hatten die Autoren des Berichts die Studie ausführlich dargestellt. In der aktuell vorliegenden Version wurde nun der Teil, der die Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit und politischen Entscheidungen darstellt, weitgehend gelöscht. Die Bundesregierung zensiert also die unliebsamen Ergebnisse ihrer eigens beauftragten wissenschaftlichen Studie.


Es ist also klar, dass der "Geldadel" eben doch das Land regiert, auch wenn die Definition "Geldadel" etwas breiter gefächert werden müsste. Sogar der Bundesregierung, und damit das Ganze kein öffentliches Thema wird, wird kräftig zensiert. :)
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DarkLightbringer
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von DarkLightbringer »

Uffhausen hat geschrieben:(20 Jul 2017, 12:17)

Das Gefühl von Undemokratie in unserem Land ist zu einem großen Teil unser eigenes Verschulden - ich will hier mal bspw. die "Ich bin kein Nazi, aber..."-Menschen benennen, von welchen ich in den letzten zwei Jahren viele kennengelernt habe.

Die meisten von diesen Menschen sind wirklich keine Nazis oder sonstwie fremden-, minderheits-, religions- oder demokratiefeindlich. Ganz im Gegenteil. Und deren Argumente, dass die zig Millionen Euro Steuergeld, die seither den Flüchtlingen zugute kommen, stattdessen doch lieber anders ausgegeben werden sollten, sind verständlich, nachvollziehbar und logisch.
Das Problem ist aber, dass sie selbst verhindern, dass diese Sicht der Dinge auch genauso bei der Politik ankommt. Wenn sie sich bspw. zuhauf einer fremdenfeindlichen Demo anschließen und Transparente hochhalten wo bspw. zulesen ist "Keine Flüchtlingsheime in unserer Stadt" oder "Deutschland den Deutschen", dann versteht sie die Politik als rassistisch und nationalistisch und eben nicht, dass die Mehrheit dieser Menschen eigentlich will, dass Schulen, Kindergärten und Straßen saniert werden sollen usw.

Für derlei geht seltsamerweise kaum einer auf die Straße und hält entsprechende Transparente hoch oder setzt sich sonstwie ein. Alle wollen es, aber wollen nichts dafür tun. Bei mir in der Stadt war das Anfang letzten Jahren ganz augenscheinlich: Die örtliche AfD organsierte zusammen mit dem örtlichem Pegida-Ableger eine Unterschriftenaktion zwecks Verhinderung einer neuen Flüchtlingseinrichtung und innerhalb einer Wochen kamen über 8000 Unterschriften zusammen. Wenige Wochen später stand ein Kindergarten vor der Schließung (für die bitternotwendige Sanierung war kein Geld vorhanden) und der Betreiber organisierte ebenfalls eine Unterschriftenaktion - es kamen innerhalb einer Woche lediglich knapp 500 Unterschriften zusammen. Für die Politik hieße das im direkten Vergleich, dass die Menschen mehr fremdenfeindlich sind und weniger Interesse an Erhaltung öffentlichen/sozialen Einrichtungen haben.

Mich wundert es gar nicht mehr, dass die Politik den Draht zum Wähler verloren zuhaben scheint - wir könnten das ändern, aber wir wollen scheints nicht. Der AfD gefällt's... :s
Allein in Berlin werden jährlich mehr als 1.000 Demonstrationen angemeldet. Der in aller Regel hart arbeitende Bürger hat nur nicht so viel Zeit, sich mit allen Wehwehchen im Detail zu befassen. Wie sollte das auch gehen? Ein Jahr hat nur 365 Tage, wer will da täglich 3 Akten durchwälzen?
Diverse "Eyecatcher" schaffen es natürlich in die Medien, aber auch das kann immer nur eine Auswahl aus der Auswahl sein.
>>We’ll always have Paris<<
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Hieronymus »

DGDG hat geschrieben:(30 Jul 2017, 01:14)

SO funktioniert das leider nicht. Schau dir einfach mal das hier an: https://www.lobbycontrol.de/2016/12/arm ... me-studie/

Zum Thema Auto sei noch dies gesagt: VW-Skandal bringt ans Licht, dass ALLE Autohersteller die Grenzwerte für Schadstoffe wissentlich MISSACHTEN (ja, nicht nur VW). Resultat der "Regierung" (diesmal in Brüssel): Die Grenzwerte werden hochgesetzt. :)
https://www.eea.europa.eu/de/pressroom/ ... schmutzung
https://www.heise.de/autos/artikel/EU-P ... 92091.html

Bin übrigens neu hier, guten Abend!

Ich zitiere mal die wesentlichen Punkte.

Die Antwort der Wissenschaftler ist eindeutig. Zum einen sinkt die politische Partizipation mit sinkendem Einkommen und beruflichem Status. Dieser Zusammenhang ist schon länger bekannt. Neu war, dass Schäfers Forscherteam die politischen Einstellungen von sozialen Gruppen mit Bundestagsentscheidungen abglich.
Klare Ergebnisse: Wer mehr Geld hat, findet mehr Gehör in der Politik

Dabei fanden sie heraus: Wer mehr Geld hat, dessen Interessen werden bei politischen Entscheidungen stärker berücksichtigt. Reiche finden in der Politik mehr Gehör. Dies gelte besonders für die Themenfelder „Wirtschaft und Finanzen“ sowie „Arbeit und Soziales“ die wiederum in hohem Maße Auswirkungen auf die soziale Ungleichheit im Land haben.
In einer früheren Version, die noch nicht von den anderen Ministerien bewertet wurde, hatten die Autoren des Berichts die Studie ausführlich dargestellt. In der aktuell vorliegenden Version wurde nun der Teil, der die Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit und politischen Entscheidungen darstellt, weitgehend gelöscht. Die Bundesregierung zensiert also die unliebsamen Ergebnisse ihrer eigens beauftragten wissenschaftlichen Studie.


Es ist also klar, dass der "Geldadel" eben doch das Land regiert, auch wenn die Definition "Geldadel" etwas breiter gefächert werden müsste. Sogar der Bundesregierung, und damit das Ganze kein öffentliches Thema wird, wird kräftig zensiert. :)
Ich widerspreche deinen Ausführungen nicht. Aber unser Ansatz scheint mir unterschiedlich zu sein.

Du und der von dir angeführte Artikel beschreiben das, was ich unter “negativem Zustand unserer Demokratie“ grob zusammenfasste. Mein Ansatz ging dahin, das mangelhafte demokratische Engagement einer Vielzahl von Bürgern herauszustellen, das es erst ermöglicht, was problematisch ist und negative politische Auswirkungen hat, nämlich “dass der ‘Geldadel‘ eben doch das Land regiert.“

Weshalb sich Bürger von der Politik abwenden und sich demokratisch nicht betätigen, weshalb die in Parteien engagierten Bürger in den entscheidenden Gremien vorallem als Jasager und Claqueure agieren, darüber kann man diskutieren. Ich bezweifle nicht, dass “die politische Partizipation mit sinkendem Einkommen und beruflichem Status“ geringer ist. Zu fragen bliebe, warum gerade diese Bevölkerungsgruppen ihre Situation nicht zum Anlass nehmen, um sich demokratisch stärker zu engagieren und etwas zum Besseren zu verändern – oder laut Strangthema: um die Undemokratie zu durchbrechen? Weil sie zu dumm und ungebildet dazu sind, zu faul, zu uninteressiert, zu …? Das ist umso erstaunlicher, als gerade aus diesen Bevölkerungsschichten der Vorwurf kommt, dass die Politik ihre “Interessen“ zuwenig wahrnimmt. Aber sie ziehen keine sinnvollen Konsequenzen daraus. Ich schreibe es noch einmal: die Abwendung von Politik und Demokratie ist vollkommen falsch, weil sie die Politik denen überlässt, die ständig negativ kritisiert werden!
MfG

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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von DGDG »

Hieronymus hat geschrieben:(30 Jul 2017, 18:13)

Ich widerspreche deinen Ausführungen nicht. Aber unser Ansatz scheint mir unterschiedlich zu sein.

Du und der von dir angeführte Artikel beschreiben das, was ich unter “negativem Zustand unserer Demokratie“ grob zusammenfasste. Mein Ansatz ging dahin, das mangelhafte demokratische Engagement einer Vielzahl von Bürgern herauszustellen, das es erst ermöglicht, was problematisch ist und negative politische Auswirkungen hat, nämlich “dass der ‘Geldadel‘ eben doch das Land regiert.“

Weshalb sich Bürger von der Politik abwenden und sich demokratisch nicht betätigen, weshalb die in Parteien engagierten Bürger in den entscheidenden Gremien vorallem als Jasager und Claqueure agieren, darüber kann man diskutieren. Ich bezweifle nicht, dass “die politische Partizipation mit sinkendem Einkommen und beruflichem Status“ geringer ist. Zu fragen bliebe, warum gerade diese Bevölkerungsgruppen ihre Situation nicht zum Anlass nehmen, um sich demokratisch stärker zu engagieren und etwas zum Besseren zu verändern – oder laut Strangthema: um die Undemokratie zu durchbrechen? Weil sie zu dumm und ungebildet dazu sind, zu faul, zu uninteressiert, zu …? Das ist umso erstaunlicher, als gerade aus diesen Bevölkerungsschichten der Vorwurf kommt, dass die Politik ihre “Interessen“ zuwenig wahrnimmt. Aber sie ziehen keine sinnvollen Konsequenzen daraus. Ich schreibe es noch einmal: die Abwendung von Politik und Demokratie ist vollkommen falsch, weil sie die Politik denen überlässt, die ständig negativ kritisiert werden!
Ich denke dein Ansatz ist auf keinen Fall verkehrt. Natürlich könnte man was dran ändern, wenn alle an einem Strang ziehen. Das Problem daran ist nur: Noch ist das Elend nicht groß genug. Noch herrscht die Meinung, dass man sowieso nichts dran ändern kann. Ändern wird es sich dann, wenn ein Großteil der Bevölkerung soweit verarmt ist, dass sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Das wird noch kommen und es wird schnell kommen, denn das Geld, welches noch für die Armen zur Verfügung steht, nimmt rapide ab.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

DGDG hat geschrieben:(30 Jul 2017, 01:14)


Zum Thema Auto sei noch dies gesagt: VW-Skandal bringt ans Licht, dass ALLE Autohersteller die Grenzwerte für Schadstoffe wissentlich MISSACHTEN (ja, nicht nur VW). Resultat der "Regierung" (diesmal in Brüssel): Die Grenzwerte werden hochgesetzt. :)
https://www.eea.europa.eu/de/pressroom/ ... schmutzung
https://www.heise.de/autos/artikel/EU-P ... 92091.html
Der größte Unsicherheitsfaktor bei Schadstoffemissionen durch PKWs ist immer noch der Fahrer.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von DGDG »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(30 Jul 2017, 19:56)

Der größte Unsicherheitsfaktor bei Schadstoffemissionen durch PKWs ist immer noch der Fahrer.
Das ist auf jeden Fall richtig - es würde aber sschonmal helfen, wenn man die Abgaststests auch unter Realbedingungen mit realistischem Fahrverhalten durchführen würde. Der NEFZ war einfach total veraltet und realitätsfern. :/
https://www.vda.de/de/themen/umwelt-und ... ssung.html
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

DGDG hat geschrieben:(30 Jul 2017, 20:28)

Das ist auf jeden Fall richtig - es würde aber sschonmal helfen, wenn man die Abgaststests auch unter Realbedingungen mit realistischem Fahrverhalten durchführen würde. Der NEFZ war einfach total veraltet und realitätsfern. :/
https://www.vda.de/de/themen/umwelt-und ... ssung.html
Es gibt kein allgemein gültiges realistisches Fahrverhalten, weil eben jeder anders fährt. Vielleicht sollte man auch einfach mal über eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Autobahnen nachdenken ....
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Odin1506 »

Kleinlok hat geschrieben:(18 Jul 2017, 19:32)

ich bleibe dabei: In Deutschland gibt es keine realen Mehrheitsentscheidungen,
weil diejenigen, die da wählen gehen, vor den Wahlen belogen und eingeschläfert werden,
so dass sie gar nicht mitbekommen, wie unehrlich und ungerecht die Politik da ist, die sie wählen.
Und auch keine Mehrheit der Welt hat das Recht eine Minderheit mit der von ihr gewählten Politik zu verarschen bzw. arm zu machen.

Was wir hier erleben ist ein mieser Bluff, wo Menschen und Kreise mit viel Geld
eine Art psychologische Kriegsführung gegen Unter- und Mittelschicht betreiben, beide gegeneinander ausspielen
und ein System geschaffen haben, wo sich die Opfer in gegenseitiger Konkurrenz unnötig das Leben schwer machen,
anstatt sich gemeinsam gegen die ungerechte Politik zu solidarisieren.
Das ist so gewollt, da wird der blanke Neid geschürt. Und wenn man darauf aufmerksam machen will ist man ein linker Spinner.
Ich denke mal kritisch wird es erst wenn es kein Bier und kein Fußball mehr gibt, da lässt der Deutsche nicht mit sich spassen.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Hieronymus »

DGDG hat geschrieben:(30 Jul 2017, 19:34)

Ich denke dein Ansatz ist auf keinen Fall verkehrt. Natürlich könnte man was dran ändern, wenn alle an einem Strang ziehen. Das Problem daran ist nur: Noch ist das Elend nicht groß genug. Noch herrscht die Meinung, dass man sowieso nichts dran ändern kann. Ändern wird es sich dann, wenn ein Großteil der Bevölkerung soweit verarmt ist, dass sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Das wird noch kommen und es wird schnell kommen, denn das Geld, welches noch für die Armen zur Verfügung steht, nimmt rapide ab.
"Noch ist das Elend nicht groß genug" - das ist sehr negativ ausgedrückt. Man könnte auch positiver formulieren: noch ist der Wohlstand auch in den unteren Bevölkerungsschichten zu groß. ;)

Wie auch immer: die Verteilung der erwirtschafteten Gewinne ist zu ungerecht, das ist selbst in Regierungsberichten dokumentiert und belegt. Die politische Aufgabe, dieses Ungleichgewicht zu korrigieren, ist also erkannt! Für die Zukunft wird es daher darauf ankommen, ob diese Fehlentwicklung auf politischem Wege und im Konsens behoben werden kann oder nicht.
MfG

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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Uffhausen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Jul 2017, 03:45)

Allein in Berlin werden jährlich mehr als 1.000 Demonstrationen angemeldet. Der in aller Regel hart arbeitende Bürger hat nur nicht so viel Zeit, sich mit allen Wehwehchen im Detail zu befassen. Wie sollte das auch gehen? Ein Jahr hat nur 365 Tage, wer will da täglich 3 Akten durchwälzen?
Diverse "Eyecatcher" schaffen es natürlich in die Medien, aber auch das kann immer nur eine Auswahl aus der Auswahl sein.
Es ging mir nicht um Zeit, sondern um SINN! Wieso soll man bspw. an einer Fremdenfeindlichkeits-Demo teilnehmen, wenn die "Wehwehchen" gänzlich anderer Natur sind?

Umgemünzt würde dein grundlegend durchaus vollkommen korrektes Zeit-Argument bedeuten, dass die Menschen vorrangig Zeit haben, bspw. diverse AfD- oder Pegida-Demos, bzw. -kundgebungen zu besuchen; weil von vergleichbaren Demos oder Kundgebungen bspw. bzgl. Sanierungsstau usw. ist mir absolut nichts bekannt. Warum haben die diese Leute also viel Zeit sich mit Flüchtlingen, AfD, Pegida, Lügenpresse oder EU auseinanderzusetzen? Und warum beschweren sich ausgerechnet vorrangig diese Leute dann hinterher über Missachtung anderer (eigentlicher!) "Wehwehchen" und beklagen zunehmende Undemokratie? Ergibt für mich einfach KEINEN SINN. :s
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von oga »

Uffhausen hat geschrieben:(01 Aug 2017, 22:13)
Wieso soll man bspw. an einer Fremdenfeindlichkeits-Demo teilnehmen, wenn die "Wehwehchen" gänzlich anderer Natur sind?
Na, zum Beispiel, weil man von der Überzeugung her etwas gegen Fremde hat. ;)
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von schelm »

Man kann von dem Kollegen halten was man will, aber grobe Schnitzer in seinen Aussagen konnte ich ad hoc nicht entdecken :



Ich finde hingegen, dies beschreibt sehr genau das momentane Demokratiedefizit in Deutschland.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Hieronymus hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:50)

Wie auch immer: die Verteilung der erwirtschafteten Gewinne ist zu ungerecht, das ist selbst in Regierungsberichten dokumentiert und belegt.
Das würde mich interessieren. Hast du dafür auch eine Quelle?
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Bielefeld09 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Aug 2017, 23:23)

Das würde mich interessieren. Hast du dafür auch eine Quelle?
Mich auch.
Wann hat denn wirklich die "Undemokratie" begonnen?
Mit der Stunde Null für alle?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Uffhausen »

oga hat geschrieben:(01 Aug 2017, 22:51)

Na, zum Beispiel, weil man von der Überzeugung her etwas gegen Fremde hat. ;)
Nochmal: Wieso soll man bspw. an einer Fremdenfeindlichkeits-Demo teilnehmen, wenn die "Wehwehchen" gänzlich anderer Natur sind?

Wenn meine Sorge bspw. ist, dass meine Kinder in der Schule nicht die Toilette aufsuchen können, weil Stadt/Staat kein Geld zur Sanierung, bzw. Instantsetzung der schulischen sanitären Anlagen bereitstellt - stattdessen aber unumwunden (Steuer-)Gelder freigibt, um u. a. Flüchtlingsheime aufzubauen, dann kann ich freilich meinem Unmut darüber bei einer flüchtlingsfeindlichen AfD- oder Pegida-Demo Luft machen. ABER: Letztlich lehre ich dabei die Politik nur, dass ich u. a. was gegen Flüchtlinge und entsprechende Politik habe. Ich lehre sie nicht, dass ich möchte, dass Schulen saniert werden sollen, Wohnraum wieder bezahlbar werden soll, allgemeine soziale Gerechtigkeit herrschen soll oder dass mir Flüchtlinge im Grunde herzlich wurscht sind usw. Und eben das betrifft die von mir zuvor schon angesprochenen "Ich ja kein Nazi, aber..."-AfD-Wähler und Pegida-Sympathisanten.

Es ist nicht so, dass es nicht möglich wäre, dass wir Wähler auch zwischen Bundestags- oder Landtagswahlen Politik mitgestalten, beeinflußen oder gar lenken könnten - wir müssten es halt auch mal ernsthaft und zielgerichtet tun! (Anonyme) Hasspostings jedweder Art im Internet verbreiten, bei Pegida mitmarschieren oder bei der AfD sein Kreuzchen machen sind absolut keine Lösung. Aktuell sieht es ja wieder danach aus, dass Frau Merkel Bundeskanzlerin bleibt und sich folglich politisch nicht ändern wird. Viele Menschen haben in den letzten zwei Jahren versucht, mich diesbezüglich eines Besseren zu belehren - ich persönlich war aber schon im Herbst 2015 felsenfest davon überzeugt, dass eben nunmehr heute die Deutschen sich weiters vehement ihrer demokratischen Verantwortung entziehen werden und Frau Merkel wieder mit "alles aussitzen" zwecks "Weiter so!" davonkommen lassen. :(

Dass (unnötige) Undemokratie in Deutschland herrscht, bezweifle ich gar nicht - aber das (unnütze) Geplärre deswegen kann ich absolut nicht nachvollziehen!
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Hieronymus »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Aug 2017, 23:23)

Das würde mich interessieren. Hast du dafür auch eine Quelle?
Solche Sachverhalte sollte man schon wissen. Aber bitte, ganz einfach zu googlen, Stichworte “Armutsbericht“, “Vermögensverteilung Deutschland“, “Einkommensverteilung Deutschland“.
MfG

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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Hieronymus hat geschrieben:(02 Aug 2017, 19:50)

Solche Sachverhalte sollte man schon wissen. Aber bitte, ganz einfach zu googlen, Stichworte “Armutsbericht“, “Vermögensverteilung Deutschland“, “Einkommensverteilung Deutschland“.
Wo steht da was von Ungerechtigkeit?
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Odin1506 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(02 Aug 2017, 20:17)

Wo steht da was von Ungerechtigkeit?
Du möchtest was von Ungerechtigkeit in D?
Hier hast: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/s ... 66900.html
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von twilight »

Odin1506 hat geschrieben:(02 Aug 2017, 21:05)

Du möchtest was von Ungerechtigkeit in D?
Hier hast: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/s ... armut-auch/19466900.html
Was ist daran Ungerecht ? Ungerecht waere, wenn es einem Penner genauso gut geht wie einem Werktaetigen.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Odin1506 »

twilight hat geschrieben:(02 Aug 2017, 22:27)

Was ist daran Ungerecht ? Ungerecht waere, wenn es einem Penner genauso gut geht wie einem Werktaetigen.
Aha, weist du denn was ein Penner ist? Wenn nicht kannst du es auf https://www.google.de/search?q=penner&i ... 8Afui4SgDA dir raussuchen.
Aber ich denke mal du gehst von dir und einem Werktätigen aus, dann kann was dran sein.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Tomaner »

Kleinlok hat geschrieben:(19 Jul 2017, 17:34)

Ich stimme dir weitgehend zu, bis auf die Aussage, das wird keine Weichspüldemokratie hätten.
Die Faktoren, von denen du m.E. richtig sprichst,
haben zu einer Gleichschaltung der etablierten Parteien geführt, die kaum noch unterscheidbar sind.
Akken ist das gemein, was du in diesem einen Satz sehr treffend beschreibst:



Wir bekommen zu den Wahlen zum Teil ein Einheitsgebräu zur Wahl,
dass de facto keine echte Wahlemntscheidzúng ermöglicht,
da egal welche Koalition aus diesem Gebräu angerichtet wird eh immer die gleiche neoliberale Suppe daraugs gekocht wird,
welche die Reichen noch reuichger und noch mehr Menschen arm amchen wird.

Scheiße in verschiedenen Geschwacksrichtungen halt
und damit niemand "Aua" tuft, wird dann noch sounsoviel Weichspüler darüber gekippt.
Du willst uns also verkaufen, es wäre vollkommen egal, ob bei uns FDP oder Linke mit absoluter Mehrheit regieren würde? Mal im Ernst, hast du dich mal gefragt was Demokratie überhaupt ist? Es ist die Vertretung von verschiedensten Interessensgruppen! Die Kunst dabei ist es eben, Mehrheiten dafür zu finden und genau dies ist dein Problem. Es nutzt dir sehr wenig, angblich beste Ideen zu haben, denn es ist nicht wegen deinen "blauen" Augen durchsetzbar, sondern in dem du eine Mehrheit hinter dir bringst! Erst innerhalb einer Ortsgruppe, dann in der Gesamtpartei, dann im Bundesland und zum Schluss eine Mehrheit im Bundestag oder sogar in ganz Europa.
Wenn du aber allein deine Ideen durchbringen wolltest, dann bräuchtest du keine Demokratie sondern du müßtest der Diktator werden.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von twilight »

Odin1506 hat geschrieben:(02 Aug 2017, 22:57)

Aha, weist du denn was ein Penner ist? Wenn nicht kannst du es auf https://www.google.de/search?q=penner&i ... 8Afui4SgDA dir raussuchen.
Aber ich denke mal du gehst von dir und einem Werktätigen aus, dann kann was dran sein.
Weder lebe ich in Ostdeutschland auf der Straße, oder bin ein Hartzi.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Odin1506 »

twilight hat geschrieben:(03 Aug 2017, 06:08)

Weder lebe ich in Ostdeutschland auf der Straße, oder bin ein Hartzi.
Ich gehe darauf mal nicht weiter ein, da deine Aussage eines Kommentares unwürdig ist.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von pikant »

twilight hat geschrieben:(03 Aug 2017, 06:08)

Weder lebe ich in Ostdeutschland auf der Straße, oder bin ein Hartzi.
in Ostdeutschland gibt es herrliche Gegenden wo es sich lohnt zu leben.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Odin1506 »

Tomaner hat geschrieben:(03 Aug 2017, 05:28)

Du willst uns also verkaufen, es wäre vollkommen egal, ob bei uns FDP oder Linke mit absoluter Mehrheit regieren würde? Mal im Ernst, hast du dich mal gefragt was Demokratie überhaupt ist? Es ist die Vertretung von verschiedensten Interessensgruppen! Die Kunst dabei ist es eben, Mehrheiten dafür zu finden und genau dies ist dein Problem. Es nutzt dir sehr wenig, angblich beste Ideen zu haben, denn es ist nicht wegen deinen "blauen" Augen durchsetzbar, sondern in dem du eine Mehrheit hinter dir bringst! Erst innerhalb einer Ortsgruppe, dann in der Gesamtpartei, dann im Bundesland und zum Schluss eine Mehrheit im Bundestag oder sogar in ganz Europa.
Wenn du aber allein deine Ideen durchbringen wolltest, dann bräuchtest du keine Demokratie sondern du müßtest der Diktator werden.
Der User Kleinlok braucht es keinem Verkaufen, denn es ist egal. "Unsere" Demokratie ist nichts anderes als eine Lobby-Demokratie.
Bsp.: Krieg in Afghanistan, die Mehrheit der Deutschen war dagegen, und trotzdem wurden dort Soldaten hingeschickt.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von twilight »

pikant hat geschrieben:(03 Aug 2017, 08:48)

in Ostdeutschland gibt es herrliche Gegenden wo es sich lohnt zu leben.
Erzähle das dem "Odin". Ich lebe glücklich im Ausland.
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Dampflok94 »

Odin1506 hat geschrieben:(03 Aug 2017, 08:53)

Der User Kleinlok braucht es keinem Verkaufen, denn es ist egal. "Unsere" Demokratie ist nichts anderes als eine Lobby-Demokratie.
Bsp.: Krieg in Afghanistan, die Mehrheit der Deutschen war dagegen, und trotzdem wurden dort Soldaten hingeschickt.
Wieder jemand, der die parlamentarische Demokratie nicht verstanden hat. :(
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Odin1506 »

Dampflok94 hat geschrieben:(03 Aug 2017, 10:09)

Wieder jemand, der die parlamentarische Demokratie nicht verstanden hat. :(
Ich verstehe schon die sogenannte parlamentarische Demokratie oder auch repräsentative Demokratie genannt.
Und die ist in meinen Augen keine Demokratie, weil die Bevölkerung nichts oder nur wenig, zu Gunsten der Wirtschaft, davon hat.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Odin1506 hat geschrieben:(03 Aug 2017, 11:34)

Ich verstehe schon die sogenannte parlamentarische Demokratie oder auch repräsentative Demokratie genannt.
Und die ist in meinen Augen keine Demokratie, weil die Bevölkerung nichts oder nur wenig, zu Gunsten der Wirtschaft, davon hat.
q.e.d.
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3x schwarzer Kater
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Dampflok94 hat geschrieben:(03 Aug 2017, 10:09)

Wieder jemand, der die parlamentarische Demokratie nicht verstanden hat. :(
Tja, das ist bitter....
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Dampflok94
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Dampflok94 »

Odin1506 hat geschrieben:(03 Aug 2017, 11:34)

Ich verstehe schon die sogenannte parlamentarische Demokratie oder auch repräsentative Demokratie genannt.
Und die ist in meinen Augen keine Demokratie, weil die Bevölkerung nichts oder nur wenig, zu Gunsten der Wirtschaft, davon hat.
Was hat die Wirtschaft von Afghanistan?

Es ist nun mal so, daß in Einzelfragen von Parlament und Regierung Entscheidungen getroffen werden, die eine Mehrheit der Bevölkerung nicht teilt. Es bleibt dennoch demokratisch.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Die Undemokratie durchbrechen

Beitrag von Odin1506 »

Dampflok94 hat geschrieben:(03 Aug 2017, 18:37)

Was hat die Wirtschaft von Afghanistan?

Es ist nun mal so, daß in Einzelfragen von Parlament und Regierung Entscheidungen getroffen werden, die eine Mehrheit der Bevölkerung nicht teilt. Es bleibt dennoch demokratisch.
Fakt: Es wurden Soldaten der Bundeswehr seit Januar 2002 in Afghanistan eingesetzt, obwohl über 50% der der Deutschen diesen Einsatz abgelehnt haben.
Also nichts mit Demokratie und alle Macht geht vom Volke aus.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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