Sicherlich macht es für Assad Sinn. Und das Gebiet ist soweit ich weiß kein IS Gebiet.Der General hat geschrieben:(07 Apr 2017, 11:19)
Wenn man kaum noch Chancen auf Militärischen Erfolg hat, greift man zu solchen Mitteln und der IS sowieso !
Für Assad macht es keinen Sinn Giftgas einzusetzen, für die Rebellen aber schon, sieht man jetzt an die Reaktionen.
Giftgasangriff in Syrien
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Wie weiter mit Syrien ?
Eine Giftgasgranate ist ja auch nicht mein Favorit.X3Q hat geschrieben:(07 Apr 2017, 11:29)
Eine Giftgasgranate muss aber "Gezündet" werden, da es sonst nicht zur Reaktion, Bildung von Sarin und dessen Freisetzung kommt.
--X
Ich glaube tatsächlich, dass ein Gebäude getroffen wurde in dem Munition und Giftgas gelagert wurde. Dieses ist dann Explodiert und es wurde Giftgas freigesetzt.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?
Granaten müssen zünden.Der General hat geschrieben:(07 Apr 2017, 11:24)
Man muß da auch nichts zünden, siehe U Bahn in Japan. Freisetzen reicht leider schon aus.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?
Dann läuft die Bildungsreaktion von Sarin aber nicht mehr ab, da die Hitze der detonierenden konventionellen Munition die Reaktionspartner verbrennt.Der General hat geschrieben:(07 Apr 2017, 11:36)
Eine Giftgasgranate ist ja auch nicht mein Favorit.
Ich glaube tatsächlich, dass ein Gebäude getroffen wurde in dem Munition und Giftgas gelagert wurde. Dieses ist dann Explodiert und es wurde Giftgas freigesetzt.
Und das Problem ändert sich nicht, wenn man fertiges Sarin in Fässern lagert.
--X
Re: Wie weiter mit Syrien ?
Aber der Einschlagskrater liegt auf einer Straße...Der General hat geschrieben:(07 Apr 2017, 11:36)
Eine Giftgasgranate ist ja auch nicht mein Favorit.
Ich glaube tatsächlich, dass ein Gebäude getroffen wurde in dem Munition und Giftgas gelagert wurde. Dieses ist dann Explodiert und es wurde Giftgas freigesetzt.
https://i.guim.co.uk/img/media/46c724be ... 713e52a61c
https://017qndpynh-flywheel.netdna-ssl. ... /04/b1.jpg
Nächster Versuch?
Zuletzt geändert von Yossarian am Fr 7. Apr 2017, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?
Welches Gebäudes sollte das dann gewesen sein.Der General hat geschrieben:(07 Apr 2017, 11:36)
Ich glaube tatsächlich, dass ein Gebäude getroffen wurde in dem Munition und Giftgas gelagert wurde. Dieses ist dann Explodiert und es wurde Giftgas freigesetzt.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak
Von irgendwo mus das Gas her herkommen. Selber produziert von den Rebellen glaube ich jetzt nicht.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak
MODCaptainJack hat geschrieben:(07 Apr 2017, 09:52)
Doch, ich bin da vermutlich wesentlich gebildeter als sie. Trotzdem ist es immer wieder interessant, sich die Analysen einfacher User zu Gemüte zu führen.
Spam entfernt
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Re: Wie weiter mit Syrien ?
Das liegt daran, dass du keine Ahnung von Chemie hast. Ich kann nichts für deine Defizite.Der General hat geschrieben:(07 Apr 2017, 11:51)
Was denn für eine "Bildungsreaktion" und von welchen Problemen faselst Du ?
Es wurde ein Gebäude getroffen wo Munition und Giftgas Sarin gelagert wurde. Bei diesem Treffer eines Syrischen Kampfflugzeuges ist dieses Giftgas ausgetreten ganz einfach.
--X
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Re: Wie weiter mit Syrien ?
Das gebe ich auch offen und ehrlich zu. Ich weiß aber, dass Sarin nicht gezündet werden muß, sondern nur freigesetzt so wie in Japan bei dem U Bahn Anschlag.X3Q hat geschrieben:(07 Apr 2017, 12:01)
Das liegt daran, dass du keine Ahnung von Chemie hast. Ich kann nichts für deine Defizite.
--X
Und dort in Syrien wurde es dann ebend auch freigesetzt.
Und was nun ?
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak
Ist das die optimistische putinistische Lesart?Der General hat geschrieben:(07 Apr 2017, 12:44)
Im Netz gibt es dazu reichlich und eindeutige Belege, die Hochburgen des IS sind erobert und das Rückzugsgebiet ist nur noch Wüste. Andere Rebellengruppen sind weitgehend eingekesselt. Wie schon geschrieben, wäre der Einsatz von Giftgas Unsinn.
https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrg ... ar_map.svg
Also bisher weiss ich etwas von einem labilen, halbgaren Waffenstillstand, den die Türkei mit Russland ausgehandelt hat, aber mit zig Ausnahmen.
Die Einschätzung zu glauben, wenn man ein paar Hochburgen hält, ist man gleich wieder Herr im eigenen Land, ist ein Irrglaube, den schon viele Machthaber unterlegen sind.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak
Du hast die Karte aber schon gesehen?Der General hat geschrieben:(07 Apr 2017, 12:44)
Im Netz gibt es dazu reichlich und eindeutige Belege, die Hochburgen des IS sind erobert und das Rückzugsgebiet ist nur noch Wüste. Andere Rebellengruppen sind weitgehend eingekesselt. Wie schon geschrieben, wäre der Einsatz von Giftgas Unsinn.
https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrg ... ar_map.svg
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak
Nun setze dies beides doch mal zusammen und beziehe dich nochmal auf meine These, evtl. schnallst du es ja dann.Dieter Winter hat geschrieben:(07 Apr 2017, 14:27)
Weil es keinen Zweifel daran gibt, wer sie geführt hat.
Beim Giftgaseinsatz ist der Sachverhalt ein anderer.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Re: Giftgasangriff in Syrien
Es heisst, dass die Vernichtung sämtlicher Giftgasbestände seitens des Assad-Regimes nicht gesichert ist,
da fraglich sei, ob das Regime alle Vorräte usw. vollständig für Kontrolle, Prüfung und Vernichtung offenlegte.
Zum anderen, falls die Vorräte tatsächlich alle vernichtet wurden, besteht immerhinque noch die Möglichkeit,
dass Assads Luftwaffe Sarinbomben von den Russen bekommen (haben). Dafür spricht auch, dass
RUS im Sicherheitsrat und generell so sehr blockiert und alle möglichen Schauermärchen in die Welt setzt.
Man muss sich nur erinnern, welch dreckige und verlogene Strategie RUS in der Ukraine fährt.
Alles natürlich propagandistisch abstreitet oder abstruse andere Möglichkeiten anbietet. Nur eben nicht,
Kontrollen und Prüfungen zuzulassen.
Ich denke, dass die Amis sehr genau im Bilde sind, wer dahinter steckt und deshalb auch nicht lange
zögerten und diesen gezielten Angriff vornahmen. Es ist auch ein Warnschuß an Rußland. Putin weiss das.
Trump und vor allem dessen Verteidigungsminister und der neue Chef des amerikanischen nationalen Sicherheitsrats
sind im Gegensatz zum Präsidentenhimself keine Idioten, sondern erfahrene Militärs. Die wissen schon, was das lief.
Da bin ich sicher.
Rein strategisch ist es auch sehr fraglich, wie das den sogenannten IS-Banditen nutzen könnte. Es wäre schon
sehr keck, anzunehmen, dass der Westen aufgrund einer falschen Fährte nun Assad so schwächen könnte,
dass sich IS militärisch wieder besser erholen und in Vorteilspositionen bringen könnte.
Die Ausschaltung des IS ist ja wg. der härteren Gangart gegen RUS und vor allem Assad nicht
vom Tisch. Es würde also dem IS überhaupt nichts bringen, mit Giftgas zu provozieren, um
Assad zu schwächen. Assad steht unter dem Schutz der Russen, egal, welche Schweinereien
er auch anstellt.
Viel logischer, und das macht nach der Logik eines Schlächters wie Assad Sinn, ist es,
den Gegner mit allen Mitteln zu bekämpfen und niederzumachen. Assad weiss genau,
dass ein Machtzyniker wie Putin, der ja in Tschetschenien auch jede noch so üble militärische Schweinerei
skrupellos anwendete, das durchaus akzeptiert. Es geht schließlich um die militär-strategische
Ausdehnung gerade im Mittelmeerraum und den Ausbau der in Syrien gelegenen Stützpunkte.
Dafür wird Assad gehalten. Der Rest ist Putin piepegal. Und wenn etwas Übles passiert,
war es einfach der IS…
Es wäre reichlich naiv, zu glauben, dass Assad ohne Einverständnis Rußlands einfach
Gasangriffe fliegen könnte. Da Rußland selbst gnadenlos alles und jeden bombardiert,
der Assad zu nahe kommt, herrscht hier eben auch militärisch-gewissenloses Einverständnis
zwischen den Bündnispartnern.
da fraglich sei, ob das Regime alle Vorräte usw. vollständig für Kontrolle, Prüfung und Vernichtung offenlegte.
Zum anderen, falls die Vorräte tatsächlich alle vernichtet wurden, besteht immerhinque noch die Möglichkeit,
dass Assads Luftwaffe Sarinbomben von den Russen bekommen (haben). Dafür spricht auch, dass
RUS im Sicherheitsrat und generell so sehr blockiert und alle möglichen Schauermärchen in die Welt setzt.
Man muss sich nur erinnern, welch dreckige und verlogene Strategie RUS in der Ukraine fährt.
Alles natürlich propagandistisch abstreitet oder abstruse andere Möglichkeiten anbietet. Nur eben nicht,
Kontrollen und Prüfungen zuzulassen.
Ich denke, dass die Amis sehr genau im Bilde sind, wer dahinter steckt und deshalb auch nicht lange
zögerten und diesen gezielten Angriff vornahmen. Es ist auch ein Warnschuß an Rußland. Putin weiss das.
Trump und vor allem dessen Verteidigungsminister und der neue Chef des amerikanischen nationalen Sicherheitsrats
sind im Gegensatz zum Präsidentenhimself keine Idioten, sondern erfahrene Militärs. Die wissen schon, was das lief.
Da bin ich sicher.
Rein strategisch ist es auch sehr fraglich, wie das den sogenannten IS-Banditen nutzen könnte. Es wäre schon
sehr keck, anzunehmen, dass der Westen aufgrund einer falschen Fährte nun Assad so schwächen könnte,
dass sich IS militärisch wieder besser erholen und in Vorteilspositionen bringen könnte.
Die Ausschaltung des IS ist ja wg. der härteren Gangart gegen RUS und vor allem Assad nicht
vom Tisch. Es würde also dem IS überhaupt nichts bringen, mit Giftgas zu provozieren, um
Assad zu schwächen. Assad steht unter dem Schutz der Russen, egal, welche Schweinereien
er auch anstellt.
Viel logischer, und das macht nach der Logik eines Schlächters wie Assad Sinn, ist es,
den Gegner mit allen Mitteln zu bekämpfen und niederzumachen. Assad weiss genau,
dass ein Machtzyniker wie Putin, der ja in Tschetschenien auch jede noch so üble militärische Schweinerei
skrupellos anwendete, das durchaus akzeptiert. Es geht schließlich um die militär-strategische
Ausdehnung gerade im Mittelmeerraum und den Ausbau der in Syrien gelegenen Stützpunkte.
Dafür wird Assad gehalten. Der Rest ist Putin piepegal. Und wenn etwas Übles passiert,
war es einfach der IS…
Es wäre reichlich naiv, zu glauben, dass Assad ohne Einverständnis Rußlands einfach
Gasangriffe fliegen könnte. Da Rußland selbst gnadenlos alles und jeden bombardiert,
der Assad zu nahe kommt, herrscht hier eben auch militärisch-gewissenloses Einverständnis
zwischen den Bündnispartnern.
Re: Giftgasangriff in Syrien
Vielleicht doch ..elmore hat geschrieben:(07 Apr 2017, 23:40)
Es wäre reichlich naiv, zu glauben, dass Assad ohne Einverständnis Rußlands einfach
Gasangriffe fliegen könnte. ...
"Es gibt immer wieder Diskrepanzen zwischen Moskau und dem syrischen Regime, das sich ein stärkeres russisches Engagement wünscht, weil es trotz aller internationalen Unterstützung nicht so große Fortschritte macht. Da ist der Angriff auch ein Druckmittel, um Russland in eine ungünstige Situation zu bringen. Russlands Hauptinteresse in Syrien ist, auf der internationalen Ebene ernst genommen zu werden. Es will sich als eine Macht zeigen, der es gelingt, hier eine Lösung herbeizuführen. Das wird natürlich konterkariert, wenn die eigenen Partner etwas tun, was Moskau bloßstellt. Schließlich hat auch Russland die sehr starke UN-Resolution gegen den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien unterzeichnet."
--X
Re: Giftgasangriff in Syrien
Dass es Rußlands Hauptinteresse im Syrien-Konflikt sei, auf der internationalen Bühne wahr genommen zu werden, ist die Interpretation der nt-v Autorin.
Dabei verkennt oder ignoriert sie allerdings das - meiner Meinung nach - weitaus höhere russische Priorität genießende Interesse, geostrategisch
am Mittelmeer nicht nur Versorgungs- sondern Marine- und Luftwaffen bzw. Raketenstützpunkte zu haben, ohne die Risiken und Beschränkungen
durch das Schwarze Meer und die Engstelle Bosporus zu haben, die nun mal von einem Natostaat kontrolliert wird.
In diesem Zusammenhang sei nochmals auf die bis Ende ca. 2013 neu verfasste und aufgestellte Macht- und Militärdoktrin von Rußland
verwiesen. Eine machtpolitische Neuausrichtung, die ganz klar als oberstes Ziel den Ausbau und die Schaffung neuer geostrategischer Positionen und Stützpunkte vorsieht,
um das schon länger als extrem nachteilig erkannte machtpolitische Defizit fehlender Militärbasen als wesentliches Element globaler
Macht- und Interessenspolitik vor allem den USA gegenüber auszugleichen.
Die Auflösung der Udssr hatte nämlich auch zur Folge, dass man vormalige geostrategische und militärisch nutzbare Einfluß- und Machtbereiche
verlor. Und deshalb bleibe ich dabei, dass Rußland an erster Stelle an einer Festzsetzung und dem Ausbau der Militärbasen in Syrien
interessiert ist. Und Assad für die uneingeschränkte Nutzung von Militärstützpunkten als Preis seinen Machterhalt zu bezahlen hat.
Und genau in dieser Gemengelage ist es dem Kreml und seinem obersten Machtzyniker Putin egal, ethisch und moralisch,
wie Assad das letztlich bewerkstelligt, die Kontrolle über Syrien wieder zurückzuerobern. Natürlich mit der Einschränkung,
dass der Kreml vor den Augen der Weltöffentlichkeit nicht so gerne als Unterstützer einer Regierung gelten will, die
jede Kriegsrechtskonvention in den Müll kippt, und eben auch die dreckigsten Kampfmittel wie Giftgas einsetzt.
Aber an der russischen Reaktion kann man schon sehen, dass man, egal, ob man das nun hätte verhindern können,
oder nicht, eher daran interessiert ist, Assad propagandistisch auch noch für diese Schweinerei aus der Schußzone zu nehmen.
Assad wird allerdings auch gesagt bekommen haben vom Kreml, dass er unter Umständen, wenn er so weitermacht,
seine Machtexistenz riskiert und ihn auch der Kreml dann militärisch nicht mehr halten wird, sollte der Westen massiv
gegen Assad vorgehen. Allen voran die USA.
Letztlich hängt der Kreml nicht an Assad, solange erkennbar würde, dass er seine geostrategischen Interessen weitgehend
auch ohne Assad innerhalb eines Regimewechsels nutzen könnte und der Westen RUS das als Preis zugesteht.
Bisher scheint man aber auch in RUS keinen Plan oder keine Vorstellung davon zu haben, mit welchen Partnern auf
Syrischer Seite man dann später zusammenarbeiten könnte, um diese geostrategischen Interessen russischer Militärstützpunkte (nicht nur Versorgungshäfen)
dauerhaft und berechenbar betreiben zu können. Solange Assad sich sozusagen in existenzieller Schutzhaft Rußlands
befindet, gibt es keine Probleme für den Kreml.
Man muss sich auch vor Augen halten, weshalb der Kreml so spät ins Geschehen eingriff. Assads dreckiger Krieg war
dem eiskalten Machtzirkel um Putin solange herzlich egal, als Assad nicht in Gefahr geriet, die Kontrolle
über Syrien zu verlieren und Rußland damit seine Militärstützpunkte bzw.die Option, solche in Syrien auf- und auszubauen.
Als Assad kurz vor seiner Entmachtung und der militärischen Niederlage stand, kam plötzlich Rußland mit massiver
Militärpräsenz um die Ecke. Es wurde höchste Zeit, Assad wieder an die Macht zu bomben.
In diesem Zusammenhang sei noch darauf verwiesen, dass der Kreml als Reaktion auf den
US-Angriff ankündigte, die Syrische Armee mit modernen Raketenabwehrsystemen aufrüsten zu wollen,
zu "deren Schutz". Man kann sicher sein, dass die Hoheit über diese Waffensysteme garantiert in
russischer Hand bleibt, aber natürlich auch eine gefährliche Waffe und ein strategischer Vorteil
Rußlands wäre. Zumal man nie genau weiss, welche Raketensysteme (S-300 mit einer Vielzahl von
Varianten oder gar S-400 Systeme) dort dann stationiert werden,
und worauf sie ihr Ziel auch neu oder anders ausrichten könnten, falls dies notwendig wäre…
Siehe auch die Aufrüstung in Kaliningrad mit hochgefährlichen S-400 Raketensystemen…
Wobei wir wieder bei geostrategischen Interessen bzw. dem Ausbau von militärischen Einfluß-
und Kontrollbereichen wären, die der Kreml in der geänderten Militärdoktrin ab 2014 festlegte…
Dass der Kreml gegenüber Assad weitgehend hilflos bzw. ohne entscheidenden und zwingenden Einfluß
sei, halte ich für ein schlichtes Märchen… Ohne Rußlands machterhaltendes und radikales militärisches
Eingreifen wäre Assad längst nicht mehr an der Macht. Dass weiss er auch …
Dabei verkennt oder ignoriert sie allerdings das - meiner Meinung nach - weitaus höhere russische Priorität genießende Interesse, geostrategisch
am Mittelmeer nicht nur Versorgungs- sondern Marine- und Luftwaffen bzw. Raketenstützpunkte zu haben, ohne die Risiken und Beschränkungen
durch das Schwarze Meer und die Engstelle Bosporus zu haben, die nun mal von einem Natostaat kontrolliert wird.
In diesem Zusammenhang sei nochmals auf die bis Ende ca. 2013 neu verfasste und aufgestellte Macht- und Militärdoktrin von Rußland
verwiesen. Eine machtpolitische Neuausrichtung, die ganz klar als oberstes Ziel den Ausbau und die Schaffung neuer geostrategischer Positionen und Stützpunkte vorsieht,
um das schon länger als extrem nachteilig erkannte machtpolitische Defizit fehlender Militärbasen als wesentliches Element globaler
Macht- und Interessenspolitik vor allem den USA gegenüber auszugleichen.
Die Auflösung der Udssr hatte nämlich auch zur Folge, dass man vormalige geostrategische und militärisch nutzbare Einfluß- und Machtbereiche
verlor. Und deshalb bleibe ich dabei, dass Rußland an erster Stelle an einer Festzsetzung und dem Ausbau der Militärbasen in Syrien
interessiert ist. Und Assad für die uneingeschränkte Nutzung von Militärstützpunkten als Preis seinen Machterhalt zu bezahlen hat.
Und genau in dieser Gemengelage ist es dem Kreml und seinem obersten Machtzyniker Putin egal, ethisch und moralisch,
wie Assad das letztlich bewerkstelligt, die Kontrolle über Syrien wieder zurückzuerobern. Natürlich mit der Einschränkung,
dass der Kreml vor den Augen der Weltöffentlichkeit nicht so gerne als Unterstützer einer Regierung gelten will, die
jede Kriegsrechtskonvention in den Müll kippt, und eben auch die dreckigsten Kampfmittel wie Giftgas einsetzt.
Aber an der russischen Reaktion kann man schon sehen, dass man, egal, ob man das nun hätte verhindern können,
oder nicht, eher daran interessiert ist, Assad propagandistisch auch noch für diese Schweinerei aus der Schußzone zu nehmen.
Assad wird allerdings auch gesagt bekommen haben vom Kreml, dass er unter Umständen, wenn er so weitermacht,
seine Machtexistenz riskiert und ihn auch der Kreml dann militärisch nicht mehr halten wird, sollte der Westen massiv
gegen Assad vorgehen. Allen voran die USA.
Letztlich hängt der Kreml nicht an Assad, solange erkennbar würde, dass er seine geostrategischen Interessen weitgehend
auch ohne Assad innerhalb eines Regimewechsels nutzen könnte und der Westen RUS das als Preis zugesteht.
Bisher scheint man aber auch in RUS keinen Plan oder keine Vorstellung davon zu haben, mit welchen Partnern auf
Syrischer Seite man dann später zusammenarbeiten könnte, um diese geostrategischen Interessen russischer Militärstützpunkte (nicht nur Versorgungshäfen)
dauerhaft und berechenbar betreiben zu können. Solange Assad sich sozusagen in existenzieller Schutzhaft Rußlands
befindet, gibt es keine Probleme für den Kreml.
Man muss sich auch vor Augen halten, weshalb der Kreml so spät ins Geschehen eingriff. Assads dreckiger Krieg war
dem eiskalten Machtzirkel um Putin solange herzlich egal, als Assad nicht in Gefahr geriet, die Kontrolle
über Syrien zu verlieren und Rußland damit seine Militärstützpunkte bzw.die Option, solche in Syrien auf- und auszubauen.
Als Assad kurz vor seiner Entmachtung und der militärischen Niederlage stand, kam plötzlich Rußland mit massiver
Militärpräsenz um die Ecke. Es wurde höchste Zeit, Assad wieder an die Macht zu bomben.
In diesem Zusammenhang sei noch darauf verwiesen, dass der Kreml als Reaktion auf den
US-Angriff ankündigte, die Syrische Armee mit modernen Raketenabwehrsystemen aufrüsten zu wollen,
zu "deren Schutz". Man kann sicher sein, dass die Hoheit über diese Waffensysteme garantiert in
russischer Hand bleibt, aber natürlich auch eine gefährliche Waffe und ein strategischer Vorteil
Rußlands wäre. Zumal man nie genau weiss, welche Raketensysteme (S-300 mit einer Vielzahl von
Varianten oder gar S-400 Systeme) dort dann stationiert werden,
und worauf sie ihr Ziel auch neu oder anders ausrichten könnten, falls dies notwendig wäre…
Siehe auch die Aufrüstung in Kaliningrad mit hochgefährlichen S-400 Raketensystemen…
Wobei wir wieder bei geostrategischen Interessen bzw. dem Ausbau von militärischen Einfluß-
und Kontrollbereichen wären, die der Kreml in der geänderten Militärdoktrin ab 2014 festlegte…
Dass der Kreml gegenüber Assad weitgehend hilflos bzw. ohne entscheidenden und zwingenden Einfluß
sei, halte ich für ein schlichtes Märchen… Ohne Rußlands machterhaltendes und radikales militärisches
Eingreifen wäre Assad längst nicht mehr an der Macht. Dass weiss er auch …
Re: Wie weiter mit Syrien ?
Gezwitscher wertest du als Beweis?Yossarian hat geschrieben:(06 Apr 2017, 20:05)
Wie zu erwarten war es Assads Luftwaffe, jede andere Behauptung ist schlicht Schwachsinn.
- Frank_Stein
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- user title: Noch nicht tot!
Re: Wie weiter mit Syrien ?
irgendwie ist das alles Müll
dieser Angriff mit Giftgas bringt Assad keinen Vorteil, aber er riskiert damit alles
es ergibt keinen Sinn, dass er diesen Angriff befohlen haben soll
aber selbst wenn er das getan haben sollte - was soll man machen?
soll man die einzige Macht zerschlagen, der ein überwiegender Teil der syrischen Bevölkerung noch angehört?
wer ist denn die Opposition? der größte Teil sind doch Islamisten, von denen man nicht will, dass sie
nach Assad die Macht erhalten
wenn es nun Assad war, durch den über 80 Menschen an Giftgas gestorben sind - macht es die Welt besser,
wenn die USA nun im Gegenzug Angehörige der syrischen Armee tötet?
wie sollte man sich verhalten, wenn man Syrer ist und in Syrien lebt? da bleibt einem doch
kaum eine Alternative zur Flucht - das ergibt alles keinen Sinn
immerhin - Deutschland will sich da an keinen Kampfeinsätzen beteiligen - das ist das Vernünftigste, was Deutschland in dieser Frage machen kann
dieser Angriff mit Giftgas bringt Assad keinen Vorteil, aber er riskiert damit alles
es ergibt keinen Sinn, dass er diesen Angriff befohlen haben soll
aber selbst wenn er das getan haben sollte - was soll man machen?
soll man die einzige Macht zerschlagen, der ein überwiegender Teil der syrischen Bevölkerung noch angehört?
wer ist denn die Opposition? der größte Teil sind doch Islamisten, von denen man nicht will, dass sie
nach Assad die Macht erhalten
wenn es nun Assad war, durch den über 80 Menschen an Giftgas gestorben sind - macht es die Welt besser,
wenn die USA nun im Gegenzug Angehörige der syrischen Armee tötet?
wie sollte man sich verhalten, wenn man Syrer ist und in Syrien lebt? da bleibt einem doch
kaum eine Alternative zur Flucht - das ergibt alles keinen Sinn
immerhin - Deutschland will sich da an keinen Kampfeinsätzen beteiligen - das ist das Vernünftigste, was Deutschland in dieser Frage machen kann
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
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- Frank_Stein
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- user title: Noch nicht tot!
Re: Wie weiter mit Syrien ?
Klar doch - wenn man sie die einfache Frage stellt, wem das nützen würde, wenn Assad so etwas dämliches tut, dann sieht die Antwort so aus, dass es Assad nicht nur nichts nützt, es würde all seine Erfolge gefährden, die er in jüngster Zeit errungen hatCaptainJack hat geschrieben:(06 Apr 2017, 17:48)
Ermutigt zu was? Sich selbst zu massakrieren?
Wenn er keine Kontrolle über die hat, dann war es auch nicht Assad! Nochmals, für Assad gibt es in etwa soviel Sinn, wie wenn ich meinen Arxxx in Schwefelsäure bade!
die Rebellen stehen mit dem Arsch an der Wand
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- Frank_Stein
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- user title: Noch nicht tot!
Re: Wie weiter mit Syrien ?
Platon hat geschrieben:(06 Apr 2017, 18:26)
Assad (und in einzelnen Fällen auch die Rebellen) haben immer wieder Chlorgas eingesetzt. Der Einsatz von Chemiewaffen hatte nie wirklich aufgehört. Allerdings war das immer an Frontabschnitten und sollte feindliche Soldaten treffen, während der Angriff jetzt das Rebellenhinterland getroffen hat.
2013 war der Angriff auf Ghouta mit Sarin-Gas, es hatte damals ja auch eine sehr hohe Opferzahl von weit über 1000 Tote gegeben, verglichen mit 70 beim jüngsten Angriff, welches dann nach der Übereinkunft von USA mit Russland und Assad vernichtet wurde. Die Bestände an Chlorgas allerdings nicht.
Die Frage ist für mich jetzt erstmal welches Gas zum Einsatz kam. Saringas oder Chlorgas. Wenn es Saringas war stellt sich die dringende Frage, wie Assad das noch haben kann und wenn es Chlorgas war, dann zeigt es vor allem eine Schwäche des damaligen Deals auf. Weil er nämlich keineswegs zur Vernichtung aller Chemiewaffen geführt hat, sondern nur zur Vernichtung des Schlimmsten der beiden Vorhandenen.
Wer genau für den Angriff verantwortlich war ist die Frage. Weil es wurde ja von Assads Luftwaffe abgeworfen, irgendwelche Milizen haben aber normalerweise keine Kampfflugzeuge. Es muss daher schon ein General der SAA genehmigt haben.
Der Angriff ist natürlich Terror gegen die feindliche Zivilbevölkerung. Eine der Grundfesten der Taktik von Assad seit Beginn des Krieges um die sich ein Großteil seiner Kriegsführung dreht. Siehe Fassbomben, Belagerungen etc. Natürlich kann man vermuten, dass durch die jüngsten Aussagen aus den USA Assad und seine Schergen ermuntert wurden, mal auszutesten wie Trump reagiert. Die Sicherheitskräfte von Assad sind nicht weniger brutal als der IS zum Beispiel und ihnen ist ein Chemieangriff auf die feindliche Zivilbevölkerung in jedem Fall zuzutrauen.
Denkst Du nicht, dass Assad seine Ziele auch ohne den Einsatz von Giftgas erreicht hätte? Militärisch sah es doch zuletzt recht gut für ihn aus.
Warum also unnötig rote Linien betreten?
Hältst Du Assad für einen Idioten?
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- Frank_Stein
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Re: Giftgasangriff in Syrien
ja - das würde man erwartet - und denkst Du nicht, dass Assad das nicht auch weiß und denkst Du, dass er dieses Gas einsetzt, ohne dass er davon ausgeht, dass das herauskommen würde?Platon hat geschrieben:(06 Apr 2017, 22:34)
Wenn er jetzt wirklich Sarin eingesetzt hat, dann hat Assad nicht weniger gemacht als einen Vertrag mit den USA - der ihm 2012 persönlich die Haut gerettet hat - gebrochen und die USA offen brüskiert. Die USA müssen jetzt eigentlich eine Strafaktion durchführen, damit so etwas keine Schule macht und man kein Signal der Schwäche sendet. So etwas kann man eigentlich nicht durchgehen lassen.
Assad ist also derjenige, der überhaupt kein Interesse daran haben kann, Sarin einzusetzen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?
Wenn man Assad da in eine Falle locken wollte - welche Möglichkeiten gäbe es da, die Sache zu inszenieren?Dieter Winter hat geschrieben:(07 Apr 2017, 08:57)
Die Story mit der Giftgasfabrik kaufe ich Assad/RUS nicht ab.
Tatsache ist aber wohl auch, dass dieses Dreckszeug Sarin nicht nur die von Dir genannten, sondern jeder, der sich dort am Geschehen beteiligt, haben kann.
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Der syrische Luftwaffenstützpunkt hat den Betrieb nach der Unterbrechung wieder aufgenommen.
Das geht deswegen so schnell und reibungslos, weil die Landebahnen nicht zu den Zielen gehörten.Syrischer Luftwaffenstützpunkt Shayrat wieder in Betrieb
Trump: Start- und Landebahn gehörten nicht zu Angriffszielen
derstandard.at/2000055614295/Syrischer-Luftwaffenstuetzpunkt-Shayrat-wieder-in-Betrieb
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Vielleicht war dass der Deal mit den Russen? Die Russen können so weiterhin den Flughafen nutzen.King Kong 2006 hat geschrieben:(08 Apr 2017, 23:51)
Das geht deswegen so schnell und reibungslos, weil die Landebahnen nicht zu den Zielen gehörten.
--X
Re: Giftgasangriff in Syrien
Ja, denn irgendeinen Deal muss es bei diesem Kasperltheater auch geben.X3Q hat geschrieben:(09 Apr 2017, 01:19)
Vielleicht war dass der Deal mit den Russen? Die Russen können so weiterhin den Flughafen nutzen.
--X
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Wie logisch oder wie durchgeknallt Assad tatsächlich ist und wieweit es sinnvoll ist, mittheo hat geschrieben:(08 Apr 2017, 23:30)
Assad ist also derjenige, der überhaupt kein Interesse daran haben kann, Sarin einzusetzen.
sogenannter nachvollziehbarer Logik von Forenusern die Handlungen des Assadregimes
als nachvollziehbar zu erklären oder nicht, ist sowieso dünnes Eis gehobener Spekulation.
Man sollte vielleicht daran erinnern, dass Assad - übrigens völlig unlogisch -
friedliche Demonstrationen brutal niederschießen ließ, und damit genauso unnötig
einen mörderischen Krieg in seinem Land jederzeit in Kauf nahm. Wobei er sich wohl
damals auch militärisch völlig sicher wähnte und seine Macht nie gefährdet sah.
Selbst ohne kräftige, militärische Nothilfe - wie später - durch Rußland geschehen.
Wieweit also dieses machtkranke Assadgehirn nachvollziehbarer Logik
folgt, ist unsicher. Egal. Wir wissen es nicht.
Also nochmals zu der bereits hier eingestellten Anmerkung, dass ein Giftgasangriff
nur Nachteile für Assad brächte. Also keinen Sinn ergäbe, ausser einfach als
Zeichen seines abgrundtiefen, pathologischen Hasses auf die Gegner…Das Hassventil
musste sozusagen betätigt werden, bevor der ganze Assadkessel explodiert.
Vielleicht ergibt es aber doch logischen Sinn für Assad, Giftgas einzusetzen?
Was hätte also Assad entgegen jeder hier vorgebrachten Logik von einem Giftgasangriff?
Sofern er ihn der Gegenseite in die Schuhe schieben kann, eine ganze Menge…
Es würde ihm Argumente als Rechtfertigung liefern=für sein
im Prinzip alle Kriegsrechtskonventionen überschreitendes brutales Vorgehen (Bombardierung
der Zivilbevölkerung und von Schulen, Krankenhäusern).
Denn die Gegenseite ist ja noch viel schlimmer, schreckt sogar vor Giftgasangriffen
nicht zurück.
Nicht umsonst ist die russische Propaganda so scharf darauf, Assad zu entlasten,
und alles völlig verdreht darzustellen.
Giftgasangriffe machen militärisch durchaus Sinn. Dieser Tod hat eine ganz
besonders tiefgehende psychologische Angstwirkung, um den Widerstand zu brechen.
Eine Botschaft sozusagen, dass Assad sie auch auf schleichenden Wegen erreichen kann.
Man sieht ihn nicht, riecht ihn und seine Soldateska auch nicht ...und dennoch bringen sie dich um...
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Wer weiß. Alles möglich. Ich gehe nur davon aus, daß diese Aktion in erster Linie eine politische Demonstration von und für Trump war. Innen- wie außenpolitisch. Militärisch war das praktisch wirkungslos. Planungsgemäß. Es war so dosiert, daß die iranischen und russischen strategischen Pläne nicht beeinflußt werden. Z.B. durch die massive Zerstörung von Kantinen auf dem Gelände. Trump mußte Stärke beweisen. Gegenüber seinen Kritikern in den USA und vor der Welt. Ob dem damit Genüge getan ist, bleibt abzuwarten. Ich glaube, daß gerade Russland, ob Rücksichtnahme Trumps bei der Zielauswahl oder nicht, den meisten Schaden hat. Putin profitierte stets davon, daß viele glauben, das die russische Präsenz so eine Art Schutz für Assad darstellen würde. Nach dem Motto "seht her, wer ein Freund Russlands ist, ist unantastbar" anders als Mubarak, der Schah, Saddam, usw. die nach politischer Lage fallen gelassen werden. Und der Popanz über die russischen Luftabwehrsysteme. Einmal da, alles klar. Dabei sollte schon bei den israelischen Luftangriffen klar gewesen sein, daß da was nicht stimmt. Erst die Übernahme durch iranische Luftabwehrspezialisten reagierten die syrisch-russischen Systeme auf israelische Luftangriffe. Kurzum, Putin der für viele als "Garant" aufgebaut wurde, ist signifikant beschädigt in der Darstellung. Wie Moskau jetzt auch die Beziehungen zur USA als signifikant beschädigt bezeichnet.X3Q hat geschrieben:(09 Apr 2017, 01:19)
Vielleicht war dass der Deal mit den Russen? Die Russen können so weiterhin den Flughafen nutzen.
--X
Dieser Angriff selber war eher eine Aktion von Trump um sich politische Luft zu verschaffen. Von daher bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich eine abgesprochene Aktion mit Russland war. Ich sehe Russland da wirklich in der Reputation beschädigt. Sie behaupten zwar, an dem Gasangriff durch die syrische Armee wäre nichts dran. Aber die USA haben trotzdem Assad - einem Verbündeten - angegriffen. Das sind die offiziellen Fakten. Die ganze Macht Russlands, politisch, wie militärisch, konnte das nicht verhindern. So müßte man jetzt denken. Ich sehe darin ein Problem für Russland und seiner Stellung. Der Iran mag jetzt auch denken, ob es besser aussieht, jetzt irgendwie Stärke zu zeigen, wie bei dem tit for tat mit Israel, aber dem Iran mag auch nicht unwichtig sein, das er mit dem US-Schatzamt Deals macht. Kaputte Lagerhäuser in Syrien oder langfristige Milliardendeals mit Konzernen, da fällt die Wahl für einige in Teheran nicht so schwer. Strategisch ändert sich für den Iran gar nichts nach den US-Angriffen. Die Macht liegt in den Milizen am Boden.
Was hinter den Kulissen gelaufen ist, wer weiß. Jedenfalls werden Russen und Iraner irgendwie gewarnt worden sein, oder man nahm Rücksicht auf sie. Und zwar dahinsichtlich mit ihnen nicht zu kollidieren. Das wäre nicht so lustig gewesen. Siehe die russisch-türkischen Kollisionen oder die israelisch-iranischen in diesem Konflikt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Assad immer weiß, wer was von seiner Truppe da macht. Alles sehr merkwürdig. Diesen Gasangriff könenn alle möglichen verantwortet haben. Letztendlich ist das Spekulation. Was wer daraus macht, ist jetzt relevant. Ich sehe Putin beschädigt und Trump in einer gefährlichen Situation. Zieht er das nicht weiter durch, wird er unglaubwürdig. Zieht er immer weiter durch, kann er in eine Sache rutschen, die er nie wollte. Siehe America First.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?
Wie das technisch geht, weiß ich nicht. Möglich sollte es aber sein, in Japan hat die Aum Sekte mit Sarin Anschläge verübt.theo hat geschrieben:(08 Apr 2017, 23:39)
Wenn man Assad da in eine Falle locken wollte - welche Möglichkeiten gäbe es da, die Sache zu inszenieren?
Ansonsten braucht man lediglich abzuwarten, bis ein Angriff erfolgt und bringt das Gift dann während der Attacke aus.
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Kann er aber nicht. Schon deshalb, weil die "freie Welt" daran kein Interesse hat.elmore hat geschrieben:(09 Apr 2017, 03:48)
Sofern er ihn der Gegenseite in die Schuhe schieben kann, eine ganze Menge…
Einfach mal 1 und 1 zusammenzählen und auch dem angeblich rein hassgesteuerten syrischen Staatschef zutrauen, dass er das hinbekommt.
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Also - Assad bestückt seine Luftwaffe mit einem international geächteten Nervengas, das - wenn er es einsetzen würde, dazu führt,elmore hat geschrieben:(09 Apr 2017, 03:48)
Was hätte also Assad entgegen jeder hier vorgebrachten Logik von einem Giftgasangriff?
Sofern er ihn der Gegenseite in die Schuhe schieben kann, eine ganze Menge…
dass sämtliche roten Linien überschritten werden - dann wirft er die Giftkanister von seinen Flugzeugen aus ab, um dann zu
behaupten, dass der Gegner das Giftgas gegen sich selbst verwendet hätte - um so einen Grund zu haben, seinen Gegner noch
intensiver zu bekämpfen?
Mmm - das klingt ... nun ... riskant.
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Zudem macht er das gerade dann, als die USA verlautbaren, dass sie nicht mehr auf seiner Absetzung bestehen.theo hat geschrieben:(09 Apr 2017, 09:02)
Also - Assad bestückt seine Luftwaffe mit einem international geächteten Nervengas, das - wenn er es einsetzen würde, dazu führt,
dass sämtliche roten Linien überschritten werden - dann wirft er die Giftkanister von seinen Flugzeugen aus ab, um dann zu
behaupten, dass der Gegner das Giftgas gegen sich selbst verwendet hätte - um so einen Grund zu haben, seinen Gegner noch
intensiver zu bekämpfen?
Mmm - das klingt ... nun ... riskant.
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Re: Giftgasangriff in Syrien
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Macht Sinn.King Kong 2006 hat geschrieben:(08 Apr 2017, 23:51)
Der syrische Luftwaffenstützpunkt hat den Betrieb nach der Unterbrechung wieder aufgenommen.
Das geht deswegen so schnell und reibungslos, weil die Landebahnen nicht zu den Zielen gehörten.
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Dieter Winter hat geschrieben:(09 Apr 2017, 09:08)
Zudem macht er das gerade dann, als die USA verlautbaren, dass sie nicht mehr auf seiner Absetzung bestehen.
ich glaube, dass spätestens, seitdem Islamisten in Syrien Alawiten und Schiiten ermordet haben
und mit dem Handy die Opfer filmten, um zu behaupten, dass Assad das getan hätte -
eine gewisse Skepsis angebracht ist.
http://www.faz.net/aktuell/politik/neue ... 76496.html
>> So wurden mehrere Dutzend Mitglieder einer Familie abgeschlachtet, die in den vergangenen Jahren vom sunnitischen zum schiitischen Islam übergetreten sei. Getötet wurden ferner Mitglieder der alawitischen Familie Shomaliya und die Familie eines sunnitischen Parlamentsabgeordneten, weil dieser als Kollaborateur galt. Unmittelbar nach dem Massaker hätten die Täter ihre Opfer gefilmt, sie als sunnitische Opfer ausgegeben und die Videos über Internet verbreitet.<<
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Re: Wie weiter mit Syrien ?
Welche rote Linien ? Obama hatte eine definiert und über die wurde dann verhandelt.theo hat geschrieben:(08 Apr 2017, 23:22)
Denkst Du nicht, dass Assad seine Ziele auch ohne den Einsatz von Giftgas erreicht hätte? Militärisch sah es doch zuletzt recht gut für ihn aus.
Warum also unnötig rote Linien betreten?
Hältst Du Assad für einen Idioten?
Die jetzige US-Administration sprach erst nach den Giftgas-Angriffen von Linien. Zu diesem Zeitpunkt dürfte die Vergeltungsmaßnahme bereits beschlossen worden sein.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?
DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Apr 2017, 09:45)
Welche rote Linien ? Obama hatte eine definiert und über die wurde dann verhandelt.
Die jetzige US-Administration sprach erst nach den Giftgas-Angriffen von Linien. Zu diesem Zeitpunkt dürfte die Vergeltungsmaßnahme bereits beschlossen worden sein.
Ich frage mich, was man aus deutscher Sicht für wünschenswert halten sollte
das ist doch eigentlich ein Ende der Kampfhandlungen - ein Waffenstillstand
Assad versucht mit militärischer Stärke diesen Waffenstillstand durch Sieg und Rückeroberung zu erzwingen.
Die Chancen dafür sahen vor dem Giftgasangriff recht gut aus.
Wollte man Assad nun bestrafen, dann hieße das, den Krieg wieder zu verlängern und Opfer auf der
anderen Seite zu erzeugen.
Was das Volk betrifft - das Volk besteht auf Millionen Einzelpersonen - und doch habe ich die
Vermutung, dass den meisten inzwischen alles egal ist - wenn nur endlich der Krieg enden würde.
Genau darauf sollte es hinauslaufen - die Krieg möglichst schnell zu beenden und den Wiederaufbau
zu organisieren.
Wird es möglich sein, dass einst verfeindete Gruppen wieder friedlich nebeneinander leben?
Der Dreißigjährige Krieg in Deutschland endete mit der Zersplitterung in hunderte unabhängige Fürstentümer.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?
Assad setzt einzig auf eine militärische Lösung, einhergehend mit der Dezimierung der Bevölkerung. Der Wunsch nach einem Endsieg ist alles andere als ein Waffenstillstand. Die Assad-oder-niemand-Politik ist das Kernproblem.theo hat geschrieben:(09 Apr 2017, 10:28)
Ich frage mich, was man aus deutscher Sicht für wünschenswert halten sollte
das ist doch eigentlich ein Ende der Kampfhandlungen - ein Waffenstillstand
Assad versucht mit militärischer Stärke diesen Waffenstillstand durch Sieg und Rückeroberung zu erzwingen.
Die Chancen dafür sahen vor dem Giftgasangriff recht gut aus.
Wollte man Assad nun bestrafen, dann hieße das, den Krieg wieder zu verlängern und Opfer auf der
anderen Seite zu erzeugen.
Was das Volk betrifft - das Volk besteht auf Millionen Einzelpersonen - und doch habe ich die
Vermutung, dass den meisten inzwischen alles egal ist - wenn nur endlich der Krieg enden würde.
Genau darauf sollte es hinauslaufen - die Krieg möglichst schnell zu beenden und den Wiederaufbau
zu organisieren.
Wird es möglich sein, dass einst verfeindete Gruppen wieder friedlich nebeneinander leben?
Der Dreißigjährige Krieg in Deutschland endete mit der Zersplitterung in hunderte unabhängige Fürstentümer.
Um eine Zukunftsoption zu haben, müssten gemäßigte Kräfte des Regimes und der Opposition sich auf einen Übergang einigen, dessen zentraler Anfangspunkt ein Waffenstillstand wäre. Die Endsieg-Strategie widerspricht dieser Idee.
Vor allem aber würde eine Dezimierung militärischer Infrastruktur Verhandlungen erzwingen.
Unsere Bundesregierung betrachtet den US-Luftschlag als "nachvollziehbar". Der Einsatz von Giftgas wird indes nicht nachvollzogen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?
Was wir in Syrien erleben ist ein Krieg zwischen den Stämmen, Glaubensrichtungen usw.DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Apr 2017, 11:14)
Assad setzt einzig auf eine militärische Lösung, einhergehend mit der Dezimierung der Bevölkerung. Der Wunsch nach einem Endsieg ist alles andere als ein Waffenstillstand. Die Assad-oder-niemand-Politik ist das Kernproblem.
Um eine Zukunftsoption zu haben, müssten gemäßigte Kräfte des Regimes und der Opposition sich auf einen Übergang einigen, dessen zentraler Anfangspunkt ein Waffenstillstand wäre. Die Endsieg-Strategie widerspricht dieser Idee.
Vor allem aber würde eine Dezimierung militärischer Infrastruktur Verhandlungen erzwingen.
Unsere Bundesregierung betrachtet den US-Luftschlag als "nachvollziehbar". Der Einsatz von Giftgas wird indes nicht nachvollzogen.
"Die Opposition" - gibt es nicht - es gibt Assad und dann zig verfeindete Rebellengruppen, die sich
auch ohne Assad gegenseitig bekämpfen würden.
Assad hat seine wichtigsten Unterstützer in den religiösen Minderheiten, die sich von den Sunniten bedroht fühlen.
Es ist also alles etwas komplizierter als wenn man nur Gut gegen Böse hätte.
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Stürzt Assad führt das zu einen Loch das wieder gefüllt wird
Gibt absolut nix das darauf schließen lässt das alles was nach Assad kommen könnte auch nur einen Hauch besser sein könnte
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Es geht nicht darum, dass nach Assad jemand Besseres käme, sondern das mit einem Rücktritt Assads überhaupt erst die Möglichkeit zu einem Verhandlungsfrieden entsteht. Weil an den strukturellen Gegebenheiten in Syrien würde sich ja erstmal nichts ändern. Es gibt den Baath-Staat, der von Russen und Iranern an der Macht gehalten wird und es gibt eine Opposition, die von verschiedenen sunnitischen Communities im Land mit Kämpfern ausgerüstet und von ihren ausländischen Verbündeten militärisch, finanziell und politisch unterstützt wird. Nach Assad kommt ein neuer Assad, der von der Persönlichkeit vielleicht etwas anders ist, aber der sich auf die gleichen Säulen der Macht stützen würde. Als da sind Geheimdienste, Militärs, ausländische Unterstützer und die Angst der Bevölkerung vor den Islamisten.Joker hat geschrieben:(09 Apr 2017, 12:07)
Stürzt Assad führt das zu einen Loch das wieder gefüllt wird
Gibt absolut nix das darauf schließen lässt das alles was nach Assad kommen könnte auch nur einen Hauch besser sein könnte
Ein Rücktritt Assads würde es der Opposition erheblich erleichtern einem Frieden zuzustimmen, nachdem die Beseitigung des Baath-Staates von seinen ausländischen Verbündeten verhindert wurde.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Re: Giftgasangriff in Syrien
Es sind in Syrien aber keine Truppen einer Opposition die wirklich bindende Friedensverhandlungen durchführen könntenPlaton hat geschrieben:(09 Apr 2017, 12:33)
Es geht nicht darum, dass nach Assad jemand Besseres käme, sondern das mit einem Rücktritt Assads überhaupt erst die Möglichkeit zu einem Verhandlungsfrieden entsteht. Weil an den strukturellen Gegebenheiten in Syrien würde sich ja erstmal nichts ändern. Es gibt den Baath-Staat, der von Russen und Iranern an der Macht gehalten wird und es gibt eine Opposition, die von verschiedenen sunnitischen Communities im Land mit Kämpfern ausgerüstet und von ihren ausländischen Verbündeten militärisch, finanziell und politisch unterstützt wird. Nach Assad kommt ein neuer Assad, der von der Persönlichkeit vielleicht etwas anders ist, aber der sich auf die gleichen Säulen der Macht stützen würde. Als da sind Geheimdienste, Militärs, ausländische Unterstützer und die Angst der Bevölkerung vor den Islamisten.
Ein Rücktritt Assads würde es der Opposition erheblich erleichtern einem Frieden zuzustimmen, nachdem die Beseitigung des Baath-Staates von seinen ausländischen Verbündeten verhindert wurde.
Wer sind denn dort die Köpfe der Opposition ?
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Die kennt ja keiner. Man wird schon mit Verbrecherhorden und Islamisten verhandeln müssen.Joker hat geschrieben:(09 Apr 2017, 12:57)
Es sind in Syrien aber keine Truppen einer Opposition die wirklich bindende Friedensverhandlungen durchführen könnten
Wer sind denn dort die Köpfe der Opposition ?
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Giftgasangriff in Syrien
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" Rücktritt Assad= Frieden"
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Assad wird nur bemüht, weil keiner gerne Tacheles redet. Kommt blöd rüber, siehe der Rücktritt von Bundespräsident Köhler, als er bemerkte, das die Einsätze im Ausland auch etwas mit wirtschaftlicher Sicherheit zu tun hat. Den USA, Russland und Iran geht es um beinharte goestrategische Interessen. Nicht um Assad.
Moskau und Teheran brauchen die Begrifflichkeit Assad, um davon abzulenken. Sie versuchen staatsrechtlich die Intervention zu rechtfertigen. Washington braucht die Begrifflichkeit Assad, um ihre geostrategischen Interessen behaupten zu können. So wie die nicht vorhandenen ABC-Waffen im Irak. Als Argument zur Intervention.
Die drei kämpfen um Ressourcen, Transportwege, politisches Gewicht. Syrien ist ein Baustein dafür in Der Region und die Region global gesehen. Jeder redet lieber um staatsrechtliche Dinge und Menschenrechte, weil es besser klingt. Sonst macht man den Köhler. Wäre ein Novum, wenn es dort bei den Interventionen plötzlich um Menschenrechte gehen würde. Die USA, Russland und der Iran sind dort aus anderen Gründen. Und die nächsten dort, mehr am Rande wie Saudi-Arabien, Türkei und China sind wegen nichts anderem da.
Assad, IS und Co. sind Detailfragen. Und Platzhalter. Die wirkliche Lösung wird wohl bei den größeren Playern zu finden sein....
Moskau und Teheran brauchen die Begrifflichkeit Assad, um davon abzulenken. Sie versuchen staatsrechtlich die Intervention zu rechtfertigen. Washington braucht die Begrifflichkeit Assad, um ihre geostrategischen Interessen behaupten zu können. So wie die nicht vorhandenen ABC-Waffen im Irak. Als Argument zur Intervention.
Die drei kämpfen um Ressourcen, Transportwege, politisches Gewicht. Syrien ist ein Baustein dafür in Der Region und die Region global gesehen. Jeder redet lieber um staatsrechtliche Dinge und Menschenrechte, weil es besser klingt. Sonst macht man den Köhler. Wäre ein Novum, wenn es dort bei den Interventionen plötzlich um Menschenrechte gehen würde. Die USA, Russland und der Iran sind dort aus anderen Gründen. Und die nächsten dort, mehr am Rande wie Saudi-Arabien, Türkei und China sind wegen nichts anderem da.
Assad, IS und Co. sind Detailfragen. Und Platzhalter. Die wirkliche Lösung wird wohl bei den größeren Playern zu finden sein....
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Frau Merkel hat es doch mehrfach erklärt. Assad weg und dann soll die Bevölkerung eine demokratische Regierung wählen, so wie in Dänemark etwa.Joker hat geschrieben:(09 Apr 2017, 13:03)
Die Formel für Syrien
" Rücktritt Assad= Frieden"
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Re: Giftgasangriff in Syrien
https://en.wikipedia.org/wiki/High_Nego ... _CommitteeJoker hat geschrieben:(09 Apr 2017, 12:57)
Es sind in Syrien aber keine Truppen einer Opposition die wirklich bindende Friedensverhandlungen durchführen könnten
Wer sind denn dort die Köpfe der Opposition ?
Dieses Gremium verhandelt für die Opposition.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Re: Giftgasangriff in Syrien
Also gibt es keine OppositionPlaton hat geschrieben:(09 Apr 2017, 13:17)
https://en.wikipedia.org/wiki/High_Nego ... _Committee
Dieses Gremium verhandelt für die Opposition.
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Re: Giftgasangriff in Syrien
Seit 6 Jahren kommt Assad nach Assad und alles ist schlechter geworden.Joker hat geschrieben:(09 Apr 2017, 12:07)
Stürzt Assad führt das zu einen Loch das wieder gefüllt wird
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Re: Giftgasangriff in Syrien
In Genf kennt man die Opposition schon, wie auch das Regime. Wie das in "Bierstadt" aussieht, vermag ich nicht zu beurteilen.yogi61 hat geschrieben:(09 Apr 2017, 12:58)
Die kennt ja keiner. Man wird schon mit Verbrecherhorden und Islamisten verhandeln müssen.
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