Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Moderator: Moderatoren Forum 2

Benutzeravatar
Marmelada
Beiträge: 9474
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 01:30
user title: Licht & Liebe

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Marmelada »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Mar 2017, 19:27)
...

Denkbar, dass man nun in Ankara hektisch berät, wie der nächste Tobsuchtsanfall aussehen soll.
Die Bandbreite reicht ja immerhin von "Faschismus" über "Kreuzzug" bis hin zu "Nationalsozialismus". Man darf also gespannt sein.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

Marmelada hat geschrieben:(17 Mar 2017, 21:28)

Die Bandbreite reicht ja immerhin von "Faschismus" über "Kreuzzug" bis hin zu "Nationalsozialismus". Man darf also gespannt sein.
Erdogan wir wollen endlich, dass die offene Grenze geöffnet wird. Und zwar sofort.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Fr 4. Jul 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von think twice »

Julian hat geschrieben:(16 Mar 2017, 10:23)

Leider ist aber halt der Anteil der Menschen türkischer Herkunft, die sich gar nicht anders als als Türken verstehen wollen, Staatsbürgerschaft hin oder her, und Erdogan mit Allahu akbar-Rufen zujubeln, sehr groß.
Deshalb haben sich auch nur knapp 40% an der letzten Türkei-Wahl beteiligt und von den 40% haben 60% den Erdogan gewählt.
Wahnsinnig großer Anteil, echt!
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
Benutzeravatar
Marmelada
Beiträge: 9474
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 01:30
user title: Licht & Liebe

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Marmelada »

Adam Smith hat geschrieben:(17 Mar 2017, 21:32)

Erdogan wir wollen endlich, dass die offene Grenze geöffnet wird. Und zwar sofort.
Wie meinen?
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Mar 2017, 19:27)

Das Auftrittsverbot für den AKP-Politiker Eker ist auf ganz Niedersachsen ausgeweitet worden.

Grund: Sicherheitsbedenken - die Betätigung von Herrn Eker könnte das friedliche Zusammenleben von Deutschen und Ausländern im Bundesgebiet gefährden.

Denkbar, dass man nun in Ankara hektisch berät, wie der nächste Tobsuchtsanfall aussehen soll.
Es zeugt schon von einem abgrundtiefen Zynismus, wenn deutsche Entscheidungsträger die Interessen von türkischen Mitbürgern derart rigoros missachten, was erst recht "das friedliche Zusammenleben" von Deutschen und Türken gefährden dürfte, um dann als Grund die Sorge um die Erhaltung genau dieses Friedens vorzuschieben. Vielleicht ist es aber auch eine seltene Art von Dummheit, die die hiesige Politiker (samt Bürger) befallen hat und sie nicht mehr klar sehen lässt. Wie auch immer. Zu einem Streit gehören immer zwei (oder auch mehr).
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
jellobiafra
Beiträge: 3153
Registriert: Sa 20. Sep 2008, 19:42

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von jellobiafra »

Was mich wirklich in diesem Zusammenhang interessiert, ist, ob der abgesagte Auftritt von Herrn Eker auf der Liste der 30 Auftritte stand, die Herrn Gabriel überreicht wurde.

Wenn Ja, dann muss ja bekannt gewesen sein, dass er auftritt. (Falls die Kommunikation halbwegs funktioniert).
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

Marmelada hat geschrieben:(17 Mar 2017, 21:45)

Wie meinen?
Erdogan soll die Farce beenden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Zunder
Beiträge: 7443
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 15:00

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Zunder »

Erdogan und seine Kumpane sind keine türkischen Mitbürger.
Solange die türkische Opposition nicht das Recht und nicht die Möglichkeit hat, ebenso wie die Erdogang in Deutschland aufzutreten, dient es schlicht der politischen Hygiene, dem rechtsstaatlichen Prinzip der Gleichbehandlung und dem sozialen Frieden, den faschistoiden Hetzern aus der Türkei die Propaganda in diesem Land gar nicht erst zu ermöglichen.
Ob deshalb irgendwelchen Berufsempörten und Erzheuchlern der Schaum aus Mund und Nase quillt, ist nun wirklich unerheblich.
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

Jekyll hat geschrieben:(17 Mar 2017, 22:10)

Es zeugt schon von einem abgrundtiefen Zynismus, wenn deutsche Entscheidungsträger die Interessen von türkischen Mitbürgern derart rigoros missachten, was erst recht "das friedliche Zusammenleben" von Deutschen und Türken gefährden dürfte, um dann als Grund die Sorge um die Erhaltung genau dieses Friedens vorzuschieben. Vielleicht ist es aber auch eine seltene Art von Dummheit, die die hiesige Politiker (samt Bürger) befallen hat und sie nicht mehr klar sehen lässt. Wie auch immer. Zu einem Streit gehören immer zwei (oder auch mehr).
Ja eh.
Ich würde sagen, auf Mitbürger, die solchen Idioten zujubeln, kann man gerne verzichten.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
jellobiafra
Beiträge: 3153
Registriert: Sa 20. Sep 2008, 19:42

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von jellobiafra »

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... n-auf.html
„Macht nicht drei, sondern fünf Kinder, denn ihr seid die Zukunft Europas“, sagte Erdogan am Freitag im westtürkischen Eskisehir. „Das wird die beste Antwort sein, die ihr auf die Unverschämtheiten, Feindseligkeiten und Ungerechtigkeiten, die man euch antut, geben könnt.“
Na dann ans Werk.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Keoma hat geschrieben:(17 Mar 2017, 23:01)

Ja eh.
Ich würde sagen, auf Mitbürger, die solchen Idioten zujubeln, kann man gerne verzichten.
Dann hast du das Konzept der Demokratie nicht wirklich verstanden. Du lebst im falschen System, Freund.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Sex hat eh eine deeskalierende Wirkung. Gar nicht so verkehrt die Idee.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
PeterK
Beiträge: 13971
Registriert: Di 31. Mai 2016, 11:06

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von PeterK »

Jekyll hat geschrieben:(17 Mar 2017, 22:10)
Es zeugt schon von einem abgrundtiefen Zynismus, wenn deutsche Entscheidungsträger die Interessen von türkischen Mitbürgern derart rigoros missachten ...
Das habe ich nicht verstanden. Inwiefern missachten "deutsche Entscheidungsträger" die Interessen von türkischen Mitbürgern?
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

PeterK hat geschrieben:(17 Mar 2017, 23:44)

Das habe ich nicht verstanden. Inwiefern missachten "deutsche Entscheidungsträger" die Interessen von türkischen Mitbürgern?
Es leben in diesem Land türkische Mitbürger, die ein berechtigtes Interesse an der politischen Gestaltung ihres Heimatlandes haben. Diese Interessen werden beschnitten aus rein wahltaktischen, populistischen Gründen (siehe auch den Erfolg von Rutte in Niederlande). Langfristige destruktive Folgen werden in Kauf genommen, weil man sich kurzfristigen Erfolg durch solche Maßnahmen verspricht. Das ist eine sehr kurzsichtige Politik, die auf Kosten des friedlichen Miteinanders sowohl in Deutschland als auch mit der Türkei geht.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
PeterK
Beiträge: 13971
Registriert: Di 31. Mai 2016, 11:06

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von PeterK »

Jekyll hat geschrieben:(17 Mar 2017, 23:51)
Es leben in diesem Land türkische Mitbürger, die ein berechtigtes Interesse an der politischen Gestaltung ihres Heimatlandes haben. Diese Interessen werden beschnitten aus rein wahltaktischen, populistischen Gründen (siehe auch den Erfolg von Rutte in Niederlande).
Dürfen diese türkischen Mitbürger sich nicht informieren, sich eine Meinung bilden und dann entsprechend wählen? Ich bin selbst "Expat" und kann auf Wahlkampfauftritte deutscher Politiker in meinem Heimatland bestens verzichten.
Benutzeravatar
Zunder
Beiträge: 7443
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 15:00

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Zunder »

Jekyll hat geschrieben:(17 Mar 2017, 23:51)

Es leben in diesem Land türkische Mitbürger, die ein berechtigtes Interesse an der politischen Gestaltung ihres Heimatlandes haben. Diese Interessen werden beschnitten aus rein wahltaktischen, populistischen Gründen (siehe auch den Erfolg von Rutte in Niederlande). Langfristige destruktive Folgen werden in Kauf genommen, weil man sich kurzfristigen Erfolg durch solche Maßnahmen verspricht. Das ist eine sehr kurzsichtige Politik, die auf Kosten des friedlichen Miteinanders sowohl in Deutschland als auch mit der Türkei geht.
Fast vollständig falsch.
Die Interessen der türkischen Mitbürger, die mit Erdogan und seinen Kumpanen nichts am Hut haben, werden von der Erdogang und ihrem verlogenen Gefolge bestenfalls ignoriert, gerne auch attackiert.
Die faschistische Anmaßung, für alle zu sprechen, wenn nur ein Teil repräsentiert wird, sollte eine vernunftorientierte Politik nicht nur nicht unterstützen - sie sollte sie unmißverständlich zurückweisen. Leider fehlt es der deutschen Politik an der nötigen Konsequenz.
Benutzeravatar
schelm
Beiträge: 19764
Registriert: Sa 22. Aug 2009, 00:29
user title: Je suis Köterrasse
Wohnort: Thüringen

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von schelm »

Jekyll hat geschrieben:(17 Mar 2017, 23:43)

Sex hat eh eine deeskalierende Wirkung. Gar nicht so verkehrt die Idee.
Nur, wenn das Fortpflanzungsverhalten der deutschtürkischen Community nicht im wesentlichen innerhalb ihrer selbst beschränkt bliebe, oder Man(n) nicht die Anpassung der geheirateten ethnodeutschen Frauen an religiös - oder patriarchalische Verhaltensmuster erwarten würde.

Hr. Jekyll, wenn Erdogans Aufruf umgesetzt würde, liefe das dann nicht auf eine Assimilation mit umgekehrten Vorzeichen hinaus, und wäre das nicht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ? :D
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Marmelada hat geschrieben:(17 Mar 2017, 21:28)

Die Bandbreite reicht ja immerhin von "Faschismus" über "Kreuzzug" bis hin zu "Nationalsozialismus". Man darf also gespannt sein.
"Teufel" hatten wir noch nicht und die AKP hat noch keinen Plan vorgelegt, Erdogan zum Gott wählen oder erklären zu lassen. Denke, da ist noch Luft nach oben.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

Jekyll hat geschrieben:(17 Mar 2017, 23:40)

Dann hast du das Konzept der Demokratie nicht wirklich verstanden. Du lebst im falschen System, Freund.
Was hat das mit dem Konzept der Demokratie zu tun?
Ich kann auch auf Neonazis verzichten.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Benutzeravatar
Joker
Beiträge: 11944
Registriert: Mo 18. Mai 2009, 19:40

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Joker »

Jekyll hat geschrieben:(17 Mar 2017, 23:43)

Sex hat eh eine deeskalierende Wirkung. Gar nicht so verkehrt die Idee.
Da geht es nicht um Sex
So deeskalierend war das 3.Reich nun auch nicht
Benutzeravatar
Joker
Beiträge: 11944
Registriert: Mo 18. Mai 2009, 19:40

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Joker »

Jekyll hat geschrieben:(17 Mar 2017, 23:51)

Es leben in diesem Land türkische Mitbürger, die
Türken - Ja
Mitbürger -Nein
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Jekyll hat geschrieben:Es leben in diesem Land türkische Mitbürger, die ein berechtigtes Interesse an der politischen Gestaltung ihres Heimatlandes haben.. Diese Interessen werden beschnitten aus rein wahltaktischen, populistischen Gründen
Bewundernswert, wie Du die türkische Fahne hochhältst.

Danach ist aber Schluss mit der Bewunderung - solange das Interesse " an der politischen Gestaltung ihres Heimatlandes" - was rein zufällig auch mein Heimatland ist, sich auf der Ebene des GG bewegt, ist alles paletti. Nur die Idee, die dt. Verfassung à la Turk zu verändern, mach uns zu klaren Feinden.

Wer sich für die Ideale der AKP - also für die absurde erdoganschen Vorstellungen von "Demokratie" stark macht, hat in D nichts verloren. Schon wegen den zahlreichen türkischstämmigen Deutschen, die das so wie alle Demokraten hier sehen. Wie nicht zum ersten mal, die Idee der geteilten Lokalität hat sich mit diesen Ereignissen ad absurdum geführt. Entweder bin ich Deutscher, Türke oder was auch immer - dann aber ganz und nicht nach politischer "Großwetterlage" mal dies und wenn es "passt" mal das Andere.

Nach allem was der neue Sultan ganz offen zeigt, muss man den Teil der türkischen Kommune, der sich zu Erdorkan und dessen Gewaltherrschaft in der Türkei bekennt, als mindestens bedenklich angesehen werden. Nicht weit davon entfernt, was gewiss nicht nur ich über Salafisten - Anhänger der IS und auch die PKK denken gezwungen bin.

Für mich bedarf es kaum noch mehr demokratiefeindlicher Aussagen, um den jetzt in allen europäischen Staaten als Spaltpilz in Erscheinung tretenden Neuosmanen die Tür zu weisen. Die sonstigen Probleme die Europa hat, müssen nicht noch zusätzlich durch solche Umtriebe vergrößert werden. Das Ganze Geblubbere über demokratische Rechte auch von Extremisten à la Turk, ist völlig idiotisch. Wer "zunächst" in seiner wahren Heimat jeglichen Rechtsstaat und die wohl kaum je komplette Demokratie, abschafft und dann noch diese aus "Interesse an der politischen Gestaltung ihres "sekundären" Heimatlandes" dort, also hier, gleich auch noch abschaffen will, kann wohl kaum als loyal gelten (Passdeutsche). Wer hier lediglich seien ausländischen Wohnsitz hat, kann ohnedies nichts von seinem "Gastland" fordern.

Doch muss jemand dauerhaft Menschen bei sich dulden, die seine demokratischen Vorstellungen nicht nur nicht teilen, sondern aktiv bekämpfen ? Gutgläubige Dummheit hat mit Demokratie nicht das Geringste gemein..
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Benutzeravatar
Joker
Beiträge: 11944
Registriert: Mo 18. Mai 2009, 19:40

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Joker »

Schon witzig

Muslime drohen damit uns jeden Monat 15.000 Muslime zu schicken
Innenminister Süleyman Soylu drohte der EU, Tausende Flüchtlinge über die Grenze zu schicken. «Wenn Ihr wollt, ebnen wir jeden Monat 15 000 Flüchtlingen den Weg, die wir Euch (bislang) nicht geschickt haben, damit Ihr Euch einmal wundert», sagte er in Ankara.
https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/i ... iegen.html
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34805
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Misterfritz »

Jekyll hat geschrieben:(17 Mar 2017, 22:10)

Es zeugt schon von einem abgrundtiefen Zynismus, wenn deutsche Entscheidungsträger die Interessen von türkischen Mitbürgern derart rigoros missachten, was erst recht "das friedliche Zusammenleben" von Deutschen und Türken gefährden dürfte, um dann als Grund die Sorge um die Erhaltung genau dieses Friedens vorzuschieben. Vielleicht ist es aber auch eine seltene Art von Dummheit, die die hiesige Politiker (samt Bürger) befallen hat und sie nicht mehr klar sehen lässt. Wie auch immer. Zu einem Streit gehören immer zwei (oder auch mehr).
Was denn, wir verhalten uns doch genauso, wie die türkische Regierung.
Wenn ausländische Politiker in der Türkei auftreten wollen
Tjaaa, das sollte man der türkischen Regierung eigentlich jeden Tag mehrmals um die Ohren hauen, wann immer wenn denen mal wieder der Schaum vor dem Mund zuviel wird .
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
odiug

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von odiug »

Jekyll hat geschrieben:(17 Mar 2017, 22:10)

Es zeugt schon von einem abgrundtiefen Zynismus, wenn deutsche Entscheidungsträger die Interessen von türkischen Mitbürgern derart rigoros missachten, was erst recht "das friedliche Zusammenleben" von Deutschen und Türken gefährden dürfte, um dann als Grund die Sorge um die Erhaltung genau dieses Friedens vorzuschieben. Vielleicht ist es aber auch eine seltene Art von Dummheit, die die hiesige Politiker (samt Bürger) befallen hat und sie nicht mehr klar sehen lässt. Wie auch immer. Zu einem Streit gehören immer zwei (oder auch mehr).
Also Widerspruch zu Erdogans Machtanspruch in der Tuerkei ist keine Missachtung der tuerkischen Mitbuerger in Deutschland.
Um ehrlich zu sein, ich sehe das eher als einen Akt der Solidaritaet mit den tuerkischen Mitbuergern in Deutschland.
Diese Gleichsetzung von Erdogan und seiner Politik des ungezuegelten Nationalismus mit den Tuerken als ganzes, geht mir persoenlich auf die Nerven und auch vielen Tuerken in Deutschland.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Keoma hat geschrieben:(18 Mar 2017, 08:46)

Was hat das mit dem Konzept der Demokratie zu tun?
Ich kann auch auf Neonazis verzichten.
Es geht ja nicht darum, worauf du so alles persönlich verzichten kannst, sondern darum, wie viel du bereit bist, anderen eine eigene Meinung und Lebensweise zuzugestehen. Nur Kleinkinder und Großdiktatoren sind nicht imstande, zwischen ihrem Ego und der Welt da daraußen zu differenzieren.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

odiug hat geschrieben:(18 Mar 2017, 09:46)

Also Widerspruch zu Erdogans Machtanspruch in der Tuerkei ist keine Missachtung der tuerkischen Mitbuerger in Deutschland.
Solange demokratische Spielregeln eingehalten werden ist jede Art des Eingriffs in diesen Prozess auch ein Eingriff in die demokratischen Grundprinzipien. Gerade in Deutschland ist der Anteil der Erdogan-Befürworter proportional hoch, ihnen ihre demokratischen Grundrechte einzuschränken ist eine Missachtung sowohl der demokratischne Prinzipien als auch der Menschen, die sich darauf berufen.

Demokratische Prinzipien quasi außer Gefecht zu setzen, nur weil den hiesigen Politikern und den potentiellen Wählern (Stichwort Populismus!) die Person Erdogans nicht gefällt oder man mit der Politik in deren Heimatland nicht einverstanden ist, lässt auf ein Demokratieverständnis derselben schließen, dem es an Substanz und Integrität fehlt. Ein Armutszeugnis, ein moralisches Totalversagen.
Um ehrlich zu sein, ich sehe das eher als einen Akt der Solidaritaet mit den tuerkischen Mitbuergern in Deutschland.
qed
Diese Gleichsetzung von Erdogan und seiner Politik des ungezuegelten Nationalismus mit den Tuerken als ganzes, geht mir persoenlich auf die Nerven und auch vielen Tuerken in Deutschland.
Das ist aber genau die Art von Unterstellung, auf deren Grundlage gerade die Erdogan- und Türkei-Kritiker ihre pauschale Vorgehensweise legitimieren können.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Mar 2017, 09:42)

Was denn, wir verhalten uns doch genauso, wie die türkische Regierung.
Wenn ausländische Politiker in der Türkei auftreten wollen
Tjaaa, das sollte man der türkischen Regierung eigentlich jeden Tag mehrmals um die Ohren hauen, wann immer wenn denen mal wieder der Schaum vor dem Mund zuviel wird .
Tja...Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Joker hat geschrieben:(18 Mar 2017, 09:40)

Schon witzig

Muslime drohen damit uns jeden Monat 15.000 Muslime zu schicken


https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/i ... iegen.html
Wieso "Muslime"?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

Joker hat geschrieben:(18 Mar 2017, 09:40)

Schon witzig

Muslime drohen damit uns jeden Monat 15.000 Muslime zu schicken


https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/i ... iegen.html
Genau Das habe ich wortwörtlich auch gedacht, als ich von dieser Idee gelesen hatte.
Die Drohung des Türken offenbart ganze Welten von Informationen über den "Verhandlungspartner" Türkei und dessen wahres Interesse an Deutschland ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Joker hat geschrieben:(18 Mar 2017, 09:26)

Türken - Ja
Mitbürger -Nein
Aber warum? Wir leben doch seit Jahrzehnten hier. Macht das uns nicht mindestens zu Mitbürgern ( = Bürger 2. Klasse)? NIcht mal das?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

ThorsHamar hat geschrieben:(18 Mar 2017, 10:41)

Genau Das habe ich wortwörtlich auch gedacht, als ich von dieser Idee gelesen hatte.
Die Drohung des Türken offenbart ganze Welten von Informationen über den "Verhandlungspartner" Türkei und dessen wahres Interesse an Deutschland ....
Lies richtig. Er hat von "Muslimen" gesprochen. Er meint etwas gans anderes.

Und wenn du schon von "Interessen" und Loyalitäten sprichst: Vergiss nicht, dass es die Türkei ist und nicht Deutschland, die die Hauptlast der Flüchtlingskrise schultern muss. Es ist Deutschland + EU, die unter moralischen Zugzwang stehen.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Antonius »

odiug hat geschrieben:(18 Mar 2017, 09:46)
Also Widerspruch zu Erdogans Machtanspruch in der Tuerkei ist keine Missachtung der tuerkischen Mitbuerger in Deutschland.
Um ehrlich zu sein, ich sehe das eher als einen Akt der Solidaritaet mit den tuerkischen Mitbuergern in Deutschland.
Diese Gleichsetzung von Erdogan und seiner Politik des ungezuegelten Nationalismus mit den Tuerken als ganzes, geht mir persoenlich auf die Nerven und auch vielen Tuerken in Deutschland.
So ist es.
Der "Widerspruch zu Erdogans Machtanspruch in der Tuerkei" ist ein Akt der Solidarität mit den türkischen Mitbürgern in Deutschland.

Der Bundestagsabgeordnete der Grünen Cem Özdemir hat es (in der letzten Sendung von "Hart aber Fair") deutlich zum Ausdruck gebracht,
als er sinngemäß sagte, daß Ergodan die Türkei ins politische Abseits und in die Katastrophe führt.
Zum Referendum dort kann es nur ein NEIN geben.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

Jekyll hat geschrieben:(18 Mar 2017, 10:23)

Es geht ja nicht darum, worauf du so alles persönlich verzichten kannst, sondern darum, wie viel du bereit bist, anderen eine eigene Meinung und Lebensweise zuzugestehen. Nur Kleinkinder und Großdiktatoren sind nicht imstande, zwischen ihrem Ego und der Welt da daraußen zu differenzieren.
Ja, da ist Erdogan ein gutes Beispiel, obwohl, groß..............
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(18 Mar 2017, 09:36)

Bewundernswert, wie Du die türkische Fahne hochhältst.
Eigentlich spreche ich über demokratische Grundprinzipien. Im Höheren Sinne geht es auch um gesunden Menschenverstand und moralisch-ethisches Gewissen.
Danach ist aber Schluss mit der Bewunderung - solange das Interesse " an der politischen Gestaltung ihres Heimatlandes" - was rein zufällig auch mein Heimatland ist, sich auf der Ebene des GG bewegt, ist alles paletti. Nur die Idee, die dt. Verfassung à la Turk zu verändern, mach uns zu klaren Feinden.
Wer versucht das und wie? Und über das GG welches Landes sprichst du?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

Jekyll hat geschrieben:(18 Mar 2017, 10:44)

Lies richtig. Er hat von "Muslimen" gesprochen. Er meint etwas gans anderes.

Und wenn du schon von "Interessen" und Loyalitäten sprichst: Vergiss nicht, dass es die Türkei ist und nicht Deutschland, die die Hauptlast der Flüchtlingskrise schultern muss. Es ist Deutschland + EU, die unter moralischen Zugzwang steht.
Ich bitte Dich, Jekyll.
Wenn er von Flüchtlingen sprach, welche er praktisch als Mittel, als Gegenstand, als Waffe benutzen will, so ist faktisch richtig, dass ein Moslem aus der Türkei Deutschland damit droht, massenweise Moslems als Strafe zu schicken. Das hat doch was ....
Und zum Zweiten:
Die Türkei muss gar nichts als Hauptlast schultern, sondern hat als Partner einen Deal gemacht!!!
Ausserdem bin ich immer noch der Meinung, dass der "moralische Zugzwang" in den Heimatländern der Wanderer liegt.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
odiug

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von odiug »

Jekyll hat geschrieben:(18 Mar 2017, 10:36)

Solange demokratische Spielregeln eingehalten werden ist jede Art des Eingriffs in diesen Prozess auch ein Eingriff in die demokratischen Grundprinzipien. Gerade in Deutschland ist der Anteil der Erdogan-Befürworter proportional hoch, ihnen ihre demokratischen Grundrechte einzuschränken ist eine Missachtung sowohl der demokratischne Prinzipien als auch der Menschen, die sich darauf berufen.

Demokratische Prinzipien quasi außer Gefecht zu setzen, nur weil den hiesigen Politikern und den potentiellen Wählern (Stichwort Populismus!) die Person Erdogans nicht gefällt oder man mit der Politik in deren Heimatland nicht einverstanden ist, lässt auf ein Demokratieverständnis derselben schließen, dem es an Substanz und Integrität fehlt. Ein Armutszeugnis, ein moralisches Totalversagen.

qed

Das ist aber genau die Art von Unterstellung, auf deren Grundlage gerade die Erdogan- und Türkei-Kritiker ihre pauschale Vorgehensweise legitimieren können.
"tschuldige mal ... aber woher kommt eigentlich dein Anspruch, dass jeder Widerspruch ein Eingriff in die demokratischen Grundrechte sei :?:
Da kannst du dich gleich bei Pegida und AfD einreihen :rolleyes:
Zweitens, wenn auslaendische Regierungsmitglieder in einem EU Staat Wahlkampf betreiben wollen, dann meldet das gefaelligst korrekt an.
Es ist schon eine Frechheit sondergleichen, wenn ein Verein eine "Kulturveranstaltung" anmeldet und dann Wahlkampf betreibt mit tuerkischen Ministern.
Was soll der Mist :?:
Und dann noch "Faschismus" schreien, wenn man dem einem Riegel vorschiebt ... das ist an Heuchelei kaum mehr zu ueberbieten.

Und ja ... das gilt auch fuer Seehofer und seinen Busenfreund Orban ... aber diese Laus haben wir uns bereits ins Fell gesetzt mit der Mitgliedschaft Ungarns in der EU.
Kein Grund diesen Fehler nochmals zu machen.
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Antonius »

odiug hat geschrieben:(18 Mar 2017, 10:54)
(...)
Und ja ... das gilt auch fuer Seehofer und seinen Busenfreund Orban ... aber diese Laus haben wir uns bereits ins Fell gesetzt mit der Mitgliedschaft Ungarns in der EU.
Kein Grund diesen Fehler nochmals zu machen.
Wenn wir über Ungarn sprechen, dann sollten wir nicht vergessen, dass Ungarn im 16./17.Jahrhundert für mehr als 100 Jahre von osmanischer Fremdherrschaft besetzt war....
Dieses Faktum hat sich tief ins kollektive Gedächnis der Ungarn eingebrannt,
aus diesem Grunde reagieren sie allergisch bei mohammedanischer Zuwanderung.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34805
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Misterfritz »

Jekyll hat geschrieben:(18 Mar 2017, 10:39)

Tja...Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.
Das ist ja nun eine ziemlich schwachbrüstige Antwort.
Ich kann einfach nicht erkennen, warum sich die türkische Regierung über etwas so dermassen echauffiert, was sie selbst nicht anders handhabt. Es sei denn, man will von eigenen Defiziten ablenken. Das ist dann aber absolut kein Grund für andere Regierungen, der Türkei entgegen zu kommen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Zunder
Beiträge: 7443
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 15:00

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Zunder »

Jekyll hat geschrieben:(18 Mar 2017, 10:52)

Eigentlich spreche ich über demokratische Grundprinzipien.
Du sprichst nicht von demokratischen Grundprinzipien, sondern von Privilegien für durchgeknallteTürkenfaschos.
Die türkische Opposition hat keine Möglichkeit, in Deutschland ihre Interessen zu vertreten.
Deine Heuchelei kannst du dir sparen.
Benutzeravatar
Zunder
Beiträge: 7443
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 15:00

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Zunder »

Jekyll hat geschrieben:(18 Mar 2017, 10:39)

Tja...Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.
Es geht hier nicht um Erdogan und Putin.
Benutzeravatar
Marmelada
Beiträge: 9474
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 01:30
user title: Licht & Liebe

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Marmelada »

ThorsHamar hat geschrieben:(18 Mar 2017, 10:53)

Ich bitte Dich, Jekyll.
Wenn er von Flüchtlingen sprach, welche er praktisch als Mittel, als Gegenstand, als Waffe benutzen will, so ist faktisch richtig, dass ein Moslem aus der Türkei Deutschland damit droht, massenweise Moslems als Strafe zu schicken. Das hat doch was ....
Ich bitte dich, ThorsHamar. Die EU will keine weiteren Flüchtlinge. Weder muslimische noch jesidische, west-christliche, koptische, naturreligons-afrikanische, hinduistische, atheistische, agnostische - will die EU alles komplett nicht und darin liegt das Drohpotenzial.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

odiug hat geschrieben:(18 Mar 2017, 10:54)

"tschuldige mal ... aber woher kommt eigentlich dein Anspruch, dass jeder Widerspruch ein Eingriff in die demokratischen Grundrechte sei :?:
Da kannst du dich gleich bei Pegida und AfD einreihen :rolleyes:
Jetzt hast du doch tatsächlich aus konkreten Eingriffen ein "Widerspruch" gemacht. So sehr ich dir solche Spielchen gönnen würde, muss ich leider darauf bestehen, dass wir hier von realen (konkreten) Einschränkungen reden bzw. der Unterstützung derselben seitens der Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Widerspruch kannst du und deinesgleichen gerne anbringen, das gehört zur Meinungsfreiheit, aber wenn du jetzt anfängst, die reale Einschränkung von Grundrechten - sei es auch von ausländischen Mitbürgern - als legitim zu propagieren, dann sind deine Chancen, bei der AfD oder Pegida aufgenommen zu werden, sicher größer als bei mir.
Zweitens, wenn auslaendische Regierungsmitglieder in einem EU Staat Wahlkampf betreiben wollen, dann meldet das gefaelligst korrekt an.
Es ist schon eine Frechheit sondergleichen, wenn ein Verein eine "Kulturveranstaltung" anmeldet und dann Wahlkampf betreibt mit tuerkischen Ministern.
Was soll der Mist :?:
Das sind nur vorgeschobene Gründe mit viel Heuchel-Faktor.
Und dann noch "Faschismus" schreien, wenn man dem einem Riegel vorschiebt ... das ist an Heuchelei kaum mehr zu ueberbieten.
Die deutsche Seite hat anschaulich unter Beweis gestellt, dass das durchaus geht. Nicht nur wegen den Nazi-Vergleichen, mit denen deutsche Politiker angefangen haben (wovon jetzt natürlich niemand mehr was wissen will).
Und ja ... das gilt auch fuer Seehofer und seinen Busenfreund Orban ... aber diese Laus haben wir uns bereits ins Fell gesetzt mit der Mitgliedschaft Ungarns in der EU.
Kein Grund diesen Fehler nochmals zu machen.
Fällt in die Kategorie "Heuchelei".
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Marmelada hat geschrieben:(18 Mar 2017, 12:58)

Ich bitte dich, ThorsHamar. Die EU will keine weiteren Flüchtlinge. Weder muslimische noch jesidische, west-christliche, koptische, naturreligons-afrikanische, hinduistische, atheistische, agnostische - will die EU alles komplett nicht und darin liegt das Drohpotenzial.
Messerscharf kombiniert.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Marmelada
Beiträge: 9474
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 01:30
user title: Licht & Liebe

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Marmelada »

Jekyll hat geschrieben:(18 Mar 2017, 15:14)

Messerscharf kombiniert.
Und für dich ein Zeichen der moralischen Überlegenheit Erdogans, nech?
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Jekyll hat geschrieben:(17 Mar 2017, 22:10)

Es zeugt schon von einem abgrundtiefen Zynismus, wenn deutsche Entscheidungsträger die Interessen von türkischen Mitbürgern derart rigoros missachten, was erst recht "das friedliche Zusammenleben" von Deutschen und Türken gefährden dürfte, um dann als Grund die Sorge um die Erhaltung genau dieses Friedens vorzuschieben. Vielleicht ist es aber auch eine seltene Art von Dummheit, die die hiesige Politiker (samt Bürger) befallen hat und sie nicht mehr klar sehen lässt. Wie auch immer. Zu einem Streit gehören immer zwei (oder auch mehr).
Herr Eker hält sich anscheinend nicht an die Vorgaben des Auswärtigen Amtes und eine unbotmäßige Aufhetzung von Bevölkerungsgruppen tangiert nunmal vitale Sicherheitsbelange der Länder oder des Bundes. Man hat doch in den Niederlanden gesehen, dass es durchaus zu gewalttätigen Ausschreitungen kommen kann.

Die wehrhafte Demokratie streitet auch, das ist klar. Um ein anderes Beispiel dafür zu benennen - die Gruppe "Old School Society" ist als Terrorvereinigung eingestuft worden. Am frühen Morgen des 6. Mai 2015 standen Spezialeinheiten des GSG 9 im Schlafzimmer von Bürger Andreas H., um den Handwerker mit dem Hubschrauber mitzunehmen.
Vor Gericht brach der Mann in Tränen aus.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Mar 2017, 11:27)

Das ist ja nun eine ziemlich schwachbrüstige Antwort.
Mag sein, aber adäquat zu deinem Kommentar.
Ich kann einfach nicht erkennen, warum sich die türkische Regierung über etwas so dermassen echauffiert, was sie selbst nicht anders handhabt. Es sei denn, man will von eigenen Defiziten ablenken. Das ist dann aber absolut kein Grund für andere Regierungen, der Türkei entgegen zu kommen.
Es geht vielmehr grundsätzlich darum, den eigenen Werten und Gesetzen entgegenzukommen. Schon erstaunlich, wie schnell die Menschen hierzulande bereit sind, alles über den Haufen zu werfen. Alles nur Fassade?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Marmelada hat geschrieben:(18 Mar 2017, 15:16)

Und für dich ein Zeichen der moralischen Überlegenheit Erdogans, nech?
Wohl eher für die moralische Verkommenheit der EU.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Mar 2017, 15:18)

Herr Eker hält sich anscheinend nicht an die Vorgaben des Auswärtigen Amtes und eine unbotmäßige Aufhetzung von Bevölkerungsgruppen tangiert nunmal vitale Sicherheitsbelange der Länder oder des Bundes. Man hat doch in den Niederlanden gesehen, dass es durchaus zu gewalttätigen Ausschreitungen kommen kann.
Öhm...zu diesen Ausschreitungen ist gekommen, nachdem türkischen Ministern die Einreise verboten wurde. Gerade dieses Beispiel ist doch ein Beweis dafür, dass man mit Verboten dieser Art eher einen Keil in die einzelnen gesellschaftlichen Gruppen treibt und viel Zwietracht und Misstrauen sät. Die eigene Begründung hinsichtlich "Sicherheitsbelange" wird damit komplett ad absurdum geführt. Erstaunlich, wie "verschlafen" die Menchen doch sein können, oder halt heuchlerisch, zynisch.
Die wehrhafte Demokratie streitet auch, das ist klar. Um ein anderes Beispiel dafür zu benennen - die Gruppe "Old School Society" ist als Terrorvereinigung eingestuft worden. Am frühen Morgen des 6. Mai 2015 standen Spezialeinheiten des GSG 9 im Schlafzimmer von Bürger Andreas H., um den Handwerker mit dem Hubschrauber mitzunehmen.
Vor Gericht brach der Mann in Tränen aus.
Sehr rührselig, verstehe aber den Zusammenhang nicht.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Jekyll hat geschrieben:(18 Mar 2017, 15:29)

Öhm...zu diesen Ausschreitungen ist gekommen, nachdem türkischen Ministern die Einreise verboten wurde. Gerade dieses Beispiel ist doch ein Beweis dafür, dass man mit Verboten dieser Art eher einen Keil in die einzelnen gesellschaftlichen Gruppen treibt und viel Zwietracht und Misstrauen sät. Die eigene Begründung hinsichtlich "Sicherheitsbelange" wird damit komplett ad absurdum geführt. Erstaunlich, wie "verschlafen" die Menchen doch sein können, oder halt heuchlerisch, zynisch.
Ja und, es ist einem NPD-Kreis (mit Höcke im Pulk) auch schon untersagt worden, weiter zu marschieren, ebenfalls aus Sicherheitsgründen. Gewaltbereite entscheiden selbst, ob sie zur finsteren Tat schreiten wollen oder nicht, die Polizeibeamten reagieren dann darauf, sei es eben robust.
Der Staat hat sich nicht erpressen oder nötigen zu lassen, das ist die wehrhafte Demokratie, die nicht zuletzt aufgrund historischer Erfahrungen so konstruiert worden ist.
Sehr rührselig, verstehe aber den Zusammenhang nicht.
Du sprachst davon, dass zum Streit immer zwei gehören würden. Das ist ja auch richtig. Im Fall des Bürgers Andreas H. war die GSG 9 der erste Streitpartner, die Staatsanwaltschaft dann der zweite. Das bedeutet, wer Streit mit dem Staat sucht, findet ihn unter Umständen auch.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Antworten