schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Mar 2017, 10:55)
@DarkAngel: Eines der meistrezensierten und einflussreichsten Bücher zum "Kultur"-Begriff der letzten Jahre, Terry Eagletons "Was ist Kultur" von 2001 unterscheidet schon mal insgesamt drei verschiedene und doch gleichnamige Kultur-Begriffe. Von denen der Autor zwei so unterschiedlich bewertet, dass er sie einmal "Kultur" und einmal "KULTUR" schreibt. Schon von daher wird es schwierig mit
dem und vielleicht auch noch
dem wissenschaftlichen Kulturbegriff.
Terry Eagletons - ein
marxistischer Literaturtheoretiker erklärt was Kultur ist und unterscheidet zwischen verschiedenen "Kulturbegriffen" - aha.
Er hat also die Deutungshoheit, was Kultur ist und alle Wissenschaftler, die sich auf
empirischer Ebene mit Kulturen beschäftigen, sind doof.
Aber sicher doch.
Ich habe in meinem letzten Beitrag, in Klammern hinzugefügt,
wie ich den Kulturbegriff gebrauche - nämlich (zum gefühlten 1000. Male):
Kultur = die Gesamtheit kummulierten Wissens, Erfahrungen, Fähigkeiten und Gewohnheiten, die Menschen als Mitglied der Gesellschaft, durch soziales Lernen erworben hat und über Generationen weiter gibt.
DU kommst immer wieder mit irgendwelchen Typen, die nur
Teilbereiche von Kultur unter
ideologischem Blickwinkel (vozugsweise linken, marxistischen) Blickwinkel betrachten und glaubst damit den
deskriptiven Begriff Kultur = "das komplexe Ganze" ==> siehe oben, als Gegensatz zu Natur widerlegen zu können.
Willst du mich verarschen?
schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Mar 2017, 10:55)
Worauf es mir (und etlichen anderen) ankommt, äußert sich in der Unterscheidung von "Deutscher Kultur" und "Kultur Deutschlands". Natürlich ist Kultur immer ein Produkt der menschlichen Gesellschaft. Was denn auch sonst. Die Frage ist, ob sie etwa argumentativ auch auf der Ebene de Gesamtgesellschaft verwendet wird. Und da unterscheiden sich halt die Ansichten. Und zwar sehr. Für einen Sarrazin agier auch eine Gesamgesellschaft in dieser oder jener Weise kulturell.
Falls es dir, in deiner Verbortheit und Merkbefreitheit aufgefallen sein sollte, habe ich nirgends von "deutscher Kultur" oder "Kultur Deutschlands" gesprochen, sondern
immer von europäischer bzw westlicher Kultur.
Und damit ist die
Gesamtheit der Eigenschaften und Leistungen gemeint, die diese Kultur
seit ihrer Entstehung ausmachen, heißt die Beeinflussung im Entwicklungsprozess dieser Kultur durch Interaktion(en) und Wechselwirkung(en) mit anderen Kultur(en) findet durchaus Berücksichtigung.
Andere schreiben etwa
schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Mar 2017, 10:55)Was Du "Wissenschaftlichkeit" nennst, wird in Dutzenden von zeitgenössischen Artikeln treffend als (politische) "Benutzung" entlarvt. Da kannst Du noch so appelieren, irgendetwas "übernehmen" zu sollen. Nix wird da übernommen. Es sind deine Ansichten und die einer gewissen Menge von Menschen. Dass Du sie "wissenschaftlich" nennst ... ja meinetwegen, nenne sie halt so.
Sorry, aber deine so genannten zeitgenössischen Artikel irgendwelcher linksbekiffter Autoren, die samt und sonders nur
Teilbereiche von Kultur betrachten, kannst du dir dahin schieben, wo die Sonne nicht hinscheint. Die haben nämlich gaar nichts "entlarvt", weil sie nur ihre eigene ideologische Sichtweise verbreiten - mehr nicht. Die Deutungs- und/oder Definitionshoheit des Kulturbegriffes steht ihnen deshalb noch lange nicht zu.
Ich gebrauche den Kulturbegriff gerade
nicht politisch, sondern aus genau dem Blickwinkel, den ich durch mein Fachgebiet und meine Arbeit gewöhnt bin. ==> siehe oben!
Ich habe auch nirgends von "etwas annehmen oder übernehmen" gesprochen, sondern davon, dass
Jeder der hier in Deutschland/in Europa leben will, sich zu integrieren hat und
unsere Werte anzuerkennen und zu respektieren hat. Die "gewisse Menge Menschen" mit denen meine Ansichten übereinstimmen, gehören "rein zufällig" zu der "gewissen Menge Menschen", die den Regierungsparteien UND der Regierung angehören. Ich befinde mich also in allerbester Gesellschaft!
Und JA - die Zuwanderer/Flüchtlinge
haben zu respektieren, dass Frauen in Deutschland
gleichberechtigte Mitgleider der Gesellschaft sind und sich von
Niemandem in ihren Persönlichkeits- und Freiheitsrechten einschränken lassen und sich
Niemandem unterordnen müssen und auch ihre sexuelle Selbstbestimmung nicht aufgeben müssen, weil sie von Leuten mit archaischem Frauenbild, welches dem unseren
antagonistisch entgegensteht, als Freiwild, als jederzeit zur Verfügung stehend, betrachtet werden.
Auch mit dieser Sichtweise befinde ich mich in allerbester Gesellschaft!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen