Höcke: Denkmal der Schande

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ThorsHamar
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:28)

Genau diese nebelhafte Ambivalenz ist die politische Taktik der AfD. Ich bin sicher: Es wird noch weitere solcher Provokationen geben, die die politische Kultur in Deutschland nach rechts rücken, in die aber immer so ein kleiner sprachlicher Hinterausgang zur Legalität eingebaut ist.
Was ist denn, wenn man sich ganz einfach mal NICHT auf die Provokationen stürzt?
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Unité 1
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Unité 1 »

ThorsHamar hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:31)

Ich gehe davon aus, was Höcke gesagt hat und nicht etwa davon, was ich alles konstruieren könnte, was er gemeint haben könnte.
Und Höcke hat sich mit der Formulierung "Denkmal der Schande" eben zweideutig ausgedrückt. Direkt aus der Formulierung hätte ich es auch nicht so verstanden, dass das Denkmal die Schande sei. Direkt aus der Stellung in der Rede und deren Aufbau hingegen ist das nicht mal mehr eine Frage. Es ist eindeutig.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:33)

Was ist denn, wenn man sich ganz einfach mal NICHT auf die Provokationen stürzt?
Du meinst, z.B. Höcke ignorieren, ihn und seine Verbalergüsse in der FAZ maximal als Randnotiz in der Rubrik Unterhaltung erwähnen, ihn und seine Mitprovokanten nicht in die nächsten 1-5 Talkshows zum Thema Wortwahl und feststehende Begriffe einladen, hier keinen xten AfD Thread eröffnen, etc.?

Da wäre ich sofort dabei.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von schokoschendrezki »

ThorsHamar hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:33)

Was ist denn, wenn man sich ganz einfach mal NICHT auf die Provokationen stürzt?
Ja. Man sollte sie nǘchtern analysieren und in aller Ruhe zerpflücken.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von frems »

Julian hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:19)

Solche Reden wie die von Höcke sind überflüssig wie ein Kropf, ja, schaden dem Ansehen der Partei. Die Leute interessieren sich nicht für Geschichtspolitik und andere Traumata, die Herr Höcke zu durchleben hatte. Sie wollen stattdessen, dass sich die AfD sich mit den Problemen der Gegenwart und der Zukunft befasst, oder wenigstens vorgibt, es zu tun. Im Zweifelsfall sollte die AfD einfach gar nichts mehr machen bis zu den Wahlen; der Wahlkampf wird doch quasi durch Merkels Gäste gratis übernommen.
Höcke bekam ja schon einmal einen Maulkorb. Erinnert mich etwas an die Familienkömodie im Hause Le Pen. Der Senior hat sich ja auch gerne mit dem Thema Holocaust beschäftigt statt bspw. mit Wirtschafts- und Sozialpolitik. Für weniger anspruchsvolle Protestwähler kann das aber auch reichen. :)
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Selina
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Selina »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Jan 2017, 13:04)

Die Frage ist doch eher ob der Verfassungsschutz auch Leute hat die nicht afd/NPd nahe sind und die diesen Job übernehmen könnten.
:D :D :D Gute Frage.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Zunder »

ThorsHamar hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:31)

Ich gehe davon aus, was Höcke gesagt hat und nicht etwa davon, was ich alles konstruieren könnte, was er gemeint haben könnte.
Ich gehe davon aus, daß er gesagt hat "Denkmal der Schande". Dieser Genitiv kann auch explikativ verstanden werden.

Definitv nicht gesagt hat er: "ein Denkmal für die Schande". Das ist DEINE Konstruktion.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Unité 1 »

JJazzGold hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:46)

Du meinst, z.B. Höcke ignorieren, ihn und seine Verbalergüsse in der FAZ maximal als Randnotiz in der Rubrik Unterhaltung erwähnen, ihn und seine Mitprovokanten nicht in die nächsten 1-5 Talkshows zum Thema Wortwahl und feststehende Begriffe einladen, hier keinen xten AfD Thread eröffnen, etc.?

Da wäre ich sofort dabei.
Höckes Rede zu ignorieren wäre ebenso falsch wie die Verkürzung seiner Rede auf die Formulierung. Der Typ ist immerhin nicht irgendwer, sondern Landesvorsitzender einer Partei, die demnächst überall sitzen wird. Ansonsten stimme ich dir zu, es wäre von Vorteil, sich nicht auf jede Provokation zu stürzen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Selina »

Julian hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:19)

Solche Reden wie die von Höcke sind überflüssig wie ein Kropf, ja, schaden dem Ansehen der Partei. Die Leute interessieren sich nicht für Geschichtspolitik und andere Traumata, die Herr Höcke zu durchleben hatte. Sie wollen stattdessen, dass sich die AfD sich mit den Problemen der Gegenwart und der Zukunft befasst, oder wenigstens vorgibt, es zu tun. Im Zweifelsfall sollte die AfD einfach gar nichts mehr machen bis zu den Wahlen; der Wahlkampf wird doch quasi durch Merkels Gäste gratis übernommen.
Der Höcke ist nur die Spitze vom Eisberg. Dieses neurechte Denken ist in der gesamten Partei verbreitet. Die anderen tarnen sich nur ein wenig besser und spielen die "Demokraten". Ab und zu verplappert sich dann mal wieder einer, um es hinterher schnell wieder zurückzunehmen. Aber drauf haben sie das braune Repertoire alle.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von pikant »

Julian hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:19)

Solche Reden wie die von Höcke sind überflüssig wie ein Kropf, ja, schaden dem Ansehen der Partei. Die Leute interessieren sich nicht für Geschichtspolitik und andere Traumata, die Herr Höcke zu durchleben hatte. Sie wollen stattdessen, dass sich die AfD sich mit den Problemen der Gegenwart und der Zukunft befasst, oder wenigstens vorgibt, es zu tun. Im Zweifelsfall sollte die AfD einfach gar nichts mehr machen bis zu den Wahlen; der Wahlkampf wird doch quasi durch Merkels Gäste gratis übernommen.
laut dem Vize-Bundesschef Gauland gibt Hoecke die Meinung der AfD wieder!
mehr als nichts machen und verwirrende Antraege in den Landtagen zu stellen geht fast nicht mehr - da kann sich die AfD nicht mehr toppen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

Unité 1 hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:51)

Höckes Rede zu ignorieren wäre ebenso falsch wie die Verkürzung seiner Rede auf die Formulierung. Der Typ ist immerhin nicht irgendwer, sondern Landesvorsitzender einer Partei, die demnächst überall sitzen wird. Ansonsten stimme ich dir zu, es wäre von Vorteil, sich nicht auf jede Provokation zu stürzen.
Ja, seufz, ignorieren lässt sich auch dieser AfD Erguß wieder nicht, dazu ist er willentlich, wissentlich zu brisant formuliert.
Vielleicht könnten sich die Medien dazu entschließen, die Rede einmal zu analysieren, aber darauf verzichten, dies täglich zu wiederholen und dann noch ein paar Talkshows nachzuschieben.

Ich habe diesen AfD Verbaldreck so satt.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von pikant »

Selina hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:53)

Der Höcke ist nur die Spitze vom Eisberg.
Hoecke ist fest in der AfD verankert und macht guten Wahlkampf im Saarland wo ein Weggenosse und Spitzenkandidat ja Fachmann fuer Naziorden und KZ-Geld ist, das dieser taeglich an die Frau und Mann gewinnbringend brachte - jetzt ermittelt die Justiz und Hoecke schert das null.
180 Grand Wende wird er da wieder auf den Marktplaetzen posaunen....
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:46)

Du meinst, z.B. Höcke ignorieren, ihn und seine Verbalergüsse in der FAZ maximal als Randnotiz in der Rubrik Unterhaltung erwähnen, ihn und seine Mitprovokanten nicht in die nächsten 1-5 Talkshows zum Thema Wortwahl und feststehende Begriffe einladen, hier keinen xten AfD Thread eröffnen, etc.?

Da wäre ich sofort dabei.
Ja, sowas meine ich. Genau so behandeln, wie alle Andere auch. Und in keinem Fall Skandale konstruieren ....
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:53)

Der Höcke ist nur die Spitze vom Eisberg.
Höcke ist der Lautsprecher auf der Spitze des Eisbergs.

Björn Höcke:

„Gegen die zum Teil bösartigen und bewusst verleumderischen Behauptungen zu meiner Dresdener Rede vom 17. Januar 2017 werde ich rechtliche Schritte einleiten. Ich habe einen Anwalt beauftragt, alle juristisch zu belangen, die absichtlich inhaltlich falsche Nachrichten wie etwa diese verbreitet haben: ,AfD-Politiker Höcke nennt Holocaust-Gedenken eine ,Schande‘.“


Dabei wird wohl genausoviel herauskommen wie bei der Anzeige von Dieter Dehm: Nix.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

Zunder hat geschrieben:(20 Jan 2017, 15:18)

Höcke ist der Lautsprecher auf der Spitze des Eisbergs.

Björn Höcke:

„Gegen die zum Teil bösartigen und bewusst verleumderischen Behauptungen zu meiner Dresdener Rede vom 17. Januar 2017 werde ich rechtliche Schritte einleiten. Ich habe einen Anwalt beauftragt, alle juristisch zu belangen, die absichtlich inhaltlich falsche Nachrichten wie etwa diese verbreitet haben: ,AfD-Politiker Höcke nennt Holocaust-Gedenken eine ,Schande‘.“


Dabei wird wohl genausoviel herauskommen wie bei der Anzeige von Dieter Dehm: Nix.
Dabei kommt heraus, dass Höcke Recht hat, dass wiedermal ein erstaunlicher Gleichschritt bei der Verbreitung von politisch manipulierten Nachrichten zu erkennen ist und letzlich stärkt diese Hysterie Höcke und seine Anhänger!
Ich finde das Scheisse .... :mad:
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

Zunder hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:50)

Ich gehe davon aus, daß er gesagt hat "Denkmal der Schande". Dieser Genitiv kann auch explikativ verstanden werden.

Definitv nicht gesagt hat er: "ein Denkmal für die Schande". Das ist DEINE Konstruktion.
Ja, das habe ICH ja auch geschrieben, dass das MEINE Konstruktion ist ....
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

Unité 1 hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:43)

Und Höcke hat sich mit der Formulierung "Denkmal der Schande" eben zweideutig ausgedrückt. Direkt aus der Formulierung hätte ich es auch nicht so verstanden, dass das Denkmal die Schande sei. Direkt aus der Stellung in der Rede und deren Aufbau hingegen ist das nicht mal mehr eine Frage. Es ist eindeutig.
erstens ist der kontext natürlich deutlich. also hätte auch das gekonnt. dafür muß man zwar mehr wissen über die ausdrucksweise der nazis. ich weiß nicht wie das bei dir ist.
er redet z.b. über danzig und tut das auf vorbildliche naziweise »die bombardierung von dresden ist ein kriegsverbrechen... (pause) ... wie bei hiroshima und nagasaki« (oder ähnliche worte). während der pause natürlich begeistert applaudieren.

zweitens ist die betonung von worten auch sehr deutlich.

was geschrieben steht ist - an sich - doppeldeutig. kontext macht es mindestens fragwürdig. das wissen daß er gerade geschichte unterrichtete macht es nicht mehr verdächtigt, sondern ganz deutlich. hier ist rede von absicht.
ich hoffe daß dieser astreine nazi verurteilt wird.
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Zunder
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Zunder »

ThorsHamar hat geschrieben:(20 Jan 2017, 15:25)

Ja, das habe ICH ja auch geschrieben, dass das MEINE Konstruktion ist ....
Natürlich:
ThorsHamar hat geschrieben:(20 Jan 2017, 14:31)
Ich gehe davon aus, was Höcke gesagt hat und nicht etwa davon, was ich alles konstruieren könnte, was er gemeint haben könnte.
Du gehst von dem aus, was du konstruiert hast. Da unterscheiden wir uns.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Ein Terraner »

ThorsHamar hat geschrieben:(20 Jan 2017, 15:24)

Ich finde das Scheisse .... :mad:
Das ist ja auch kompletter Blödsinn.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von becksham »

ThorsHamar hat geschrieben:(20 Jan 2017, 15:14)

Ja, sowas meine ich. Genau so behandeln, wie alle Andere auch. Und in keinem Fall Skandale konstruieren ....
Die AfD - und in diesem Fall Höcke - schaffen ihre Skandale selbst.
Und Höcke plante mit Sicherheit vorher ein, wie diese Nazirede wirken würde.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von logiCopter »

becksham hat geschrieben:(20 Jan 2017, 15:58)

Die AfD - und in diesem Fall Höcke - schaffen ihre Skandale selbst.
Und Höcke plante mit Sicherheit vorher ein, wie diese Nazirede wirken würde.
Was ist dann mit Herrn Augstein, der im Spiegel mit ... "Schandmal, das gegen die Hauptstadt und das in Berlin sich neu formierende Deutschland gerichtet ist" ... vom Leder gezogen hat ?

Man stelle sich vor, Björn Höcke hätte es so ausgedrückt ...
"Schandmal gegen das sich neu formierende Deutschland" ... wow ... mehr "Nazi" geht ja kaum noch ... :s

Eigentlich müsste Höcke jetzt nur noch medienwirksam auf Augsteins Artikel hinweisen ... :p
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Wasteland »

Hat sich eigentlich auch schonmal jemand zu dem Schwachsinn geäussert, dass es in anderen Ländern solche Mahnmale nicht gibt?
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ThorsHamar
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

Zunder hat geschrieben:(20 Jan 2017, 15:31)

Natürlich:

Du gehst von dem aus, was du konstruiert hast. Da unterscheiden wir uns.
Meine Güte .... :mad: .... sinnlos ....
Ich habe etwas erklärt und dazu zwei Beispiele angeführt ...
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

becksham hat geschrieben:(20 Jan 2017, 15:58)

Die AfD - und in diesem Fall Höcke - schaffen ihre Skandale selbst.
Und Höcke plante mit Sicherheit vorher ein, wie diese Nazirede wirken würde.
Dann spielt er mit "unserer" Blödheit und wir spielen mit ...
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Fuerst_48 »

ThorsHamar hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:08)

Dann spielt er mit "unserer" Blödheit und wir spielen mit ...
2 Dinge scheinen unendlich zu sein...das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim UNIVERSUM bin ich mir nicht so sicher.
(Albert Einstein)
Zuletzt geändert von Fuerst_48 am Freitag 20. Januar 2017, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

Wasteland hat geschrieben:(20 Jan 2017, 16:57)

Hat sich eigentlich auch schonmal jemand zu dem Schwachsinn geäussert, dass es in anderen Ländern solche Mahnmale nicht gibt?
es gibt bei uns etwas anders. ein monument zum gedächtnis der sklaverei. denn daran hat mein land sich besündigt.

daneben haben wir auch mehrere denkmäler für die opfer von WK II. aber natürlich ist es bei uns anders als bei euch. du kannst das dann besser österreich fragen.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Europa2050 »

Fuerst_48 hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:12)

2 Dinge scheinen unendlich zu sein...das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei der menschlichen Dummheit bin ich mir nicht so sicher.
(Albert Einstein)
Kurz mal klugscheiss: Beim Universum war er sich nicht sicher, und hatte damit recht, da dieses unbegrenzt aber nicht unendlich ist.
(Tschuldige, aber da ist mal kurz der Physiker in mir durchgebrochen) ;)
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

Fuerst_48 hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:12)

2 Dinge scheinen unendlich zu sein...das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei der menschlichen Dummheit bin ich mir nicht so sicher.
(Albert Einstein)
Hoppla ..... ;) Ich lasse jedenfalls Höcke nicht mit mir spielen ...
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Fuerst_48 »

Europa2050 hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:17)

Kurz mal klugscheiss: Beim Universum war er sich nicht sicher, und hatte damit recht, da dieses unbegrenzt aber nicht unendlich ist.
(Tschuldige, aber da ist mal kurz der Physiker in mir durchgebrochen) ;)
Sorry, mein Fehler! Habs gerade ausgebessert.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Fuerst_48 »

ThorsHamar hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:19)

Hoppla ..... ;) Ich lasse jedenfalls Höcke nicht mit mir spielen ...
Habs ausgebessert. :cool: :thumbup:
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von becksham »

ThorsHamar hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:08)

Dann spielt er mit "unserer" Blödheit und wir spielen mit ...
Schweigen ist aber keine Alternative, finde ich.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

becksham hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:35)

Schweigen ist aber keine Alternative, finde ich.
Das stimmt. Aber man muss ja nicht zu jedem Furz eine Medienkampagne starten und schon gar nicht, wenn man um die gewollte Provo weiss.
Jetzt ist die AfD jedenfalls wieder tierisch präsent .....
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Hyde »

jorikke hat geschrieben:(18 Jan 2017, 15:51)

Das alte Spiel, die ARD produziert einen vordergründig missverständlichen Satz, die pavlovschen Hunde bellen los und das Ziel Aufmerksamkeit zu erreichen, hat die AfD mal wieder erreicht.
Er hat nicht gesagt, das Denkmal sei eine Schande für Deutschland.
Das wäre in der Tat eine Sauerei.
Er hat gesagt, es sei ein Denkmal der Schande.
...und damit hat er recht, daran gibt es nichts auszusetzen.
Nur dass die Spitzenleute der AfD Dinge absichtlich so formulieren, dass man es sowohl in die eine wie auch in die andere Richtung interpretieren kann. Damit kann man einerseits Nazis und rechte Gruppen an sich binden, andererseits kann man später (bei dem Aufschrei der Empörung) so relativieren, dass man auch gemäßigte Wählerschichten weiterhin an der Stange hält.
Diese Taktik ist doch recht offensichtlich und das wird nicht das letzte mal sein, dass die AfD diese "Strategie der Doppeldeutigkeit" fahren wird.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von frems »

Hyde hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:50)
Diese Taktik ist doch recht offensichtlich und das wird nicht das letzte mal sein, dass die AfD diese "Strategie der Doppeldeutigkeit" fahren wird.
Das ist ja nicht nur anhand der Aktionen offensichtlich, sondern offizielle Parteistrategie. Von letztem Monat:
Die AfD will 2017 mit gezielten Provokationen und Tabu-Themen auf Stimmenfang gehen. Ein entsprechendes Strategiepapier wurde in einer Telefonkonferenz des AfD-Bundesvorstandes beschlossen. Wie aus Parteikreisen verlautete, nahmen die beiden Parteivorsitzenden, Jörg Meuthen und Frauke Petry, aus Termingründen nicht daran teil.

In dem Papier heißt es, die AfD solle im Bundestagswahlkampf gezielt Themen ansprechen, die den Bürgern Sorgen bereiteten, von den etablierten Parteien aber nicht offen diskutiert würden. Mit "sorgfältig geplanten Provokationen" wolle man die anderen Parteien zudem zu nervösen und unfairen Reaktionen verleiten. Denn je mehr die AfD von ihnen stigmatisiert werde, "desto positiver ist das für das Profil der Partei".
http://www.n-tv.de/politik/AfD-beschlie ... 65606.html
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von pikant »

ThorsHamar hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:43)

Das stimmt. Aber man muss ja nicht zu jedem Furz eine Medienkampagne starten und schon gar nicht, wenn man um die gewollte Provo weiss.
Jetzt ist die AfD jedenfalls wieder tierisch präsent .....
diese Hoecke Rede war kein Furz!
solches Nazigeschwaech hatte bisher noch kein AfD-Spitzenfunktionaer oeffentlich geauessert.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Wasteland »

Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:17)

es gibt bei uns etwas anders. ein monument zum gedächtnis der sklaverei. denn daran hat mein land sich besündigt.

daneben haben wir auch mehrere denkmäler für die opfer von WK II. aber natürlich ist es bei uns anders als bei euch. du kannst das dann besser österreich fragen.
Nicht jeder empfindet eben das Gedenken von Unrecht als Schwäche. Aber es hindert halt bestimmte Personen daran Hals über Kopf stolz zu sein bis die Halsschlagader platzt und das missfällt ihnen eben.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Welfenprinz »

Ich kapier bis heute nicht warum der Blick auf den Holocaust den auf Göthe versperren sollte.
Man steht zu allem,zum guten und zum schlechten.
Sonst verliert man sich.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JFK »

Welfenprinz hat geschrieben:(20 Jan 2017, 18:29)

Ich kapier bis heute nicht warum der Blick auf den Holocaust den auf Göthe versperren sollte.
Man steht zu allem,zum guten und zum schlechten.
Sonst verliert man sich.
Das ist Richtig, wir sind Goethe wie auch Hitler, aber diese tatsache spricht halt gegen die Herrenmenschen Ideologie.
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Nomen Nescio
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

Welfenprinz hat geschrieben:(20 Jan 2017, 18:29)

Ich kapier bis heute nicht warum der Blick auf den Holocaust den auf Göthe versperren sollte.
Man steht zu allem,zum guten und zum schlechten.
Sonst verliert man sich.
nicht jeder wird gerne konfrontiert mit schrecklichen verbrechen die durch (groß)väter, (groß)mütter (ja, die auch) oder noch weiter entfernten ahnen begangen sind.
besonders nicht wenn verwandten sagen »es ist nicht wahr«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Welfenprinz »

Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Jan 2017, 18:49)

nicht jeder wird gerne konfrontiert mit schrecklichen verbrechen die durch (groß)väter, (groß)mütter (ja, die auch) oder noch weiter entfernten ahnen begangen sind.
besonders nicht wenn verwandten sagen »es ist nicht wahr«.
Ich hab mich -heute nicht mehr-sehr intensiv damit beschäftigt gar nicht mal um der Konfrontation (mit meinem Vater) willen sondern wegen der Zukunft.
Was muss ich tun,damit meine Kinder nicht Opfer oder Täter in vergleichbarem Geschehen werden.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

Seit mehreren Tagen, 12 Seiten, ca. 250 Beiträge und unzählige Wiederholungen!? gäääähn und :eek:
Wirklich alle Meinungen zu diesem dummen und widersprüchlichen Satz sind jetzt ausgetauscht. Und so wichtig ist dieser Höcke auch wieder nicht! Bitte diesen Thread also schließen ... es gibt viel wichtigere Probleme!
Wasteland
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Wasteland »

Welfenprinz hat geschrieben:(20 Jan 2017, 18:29)

Ich kapier bis heute nicht warum der Blick auf den Holocaust den auf Göthe versperren sollte.
Man steht zu allem,zum guten und zum schlechten.
Sonst verliert man sich.
Ja, die AFD Fraktion will aber reinen Hurrapatriotismus, ohne jegliche Reflektiertheit. Da stört sowas halt.
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Nomen Nescio
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nomen Nescio »

Welfenprinz hat geschrieben:(20 Jan 2017, 18:54)

Ich hab mich -heute nicht mehr-sehr intensiv damit beschäftigt gar nicht mal um der Konfrontation (mit meinem Vater) willen sondern wegen der Zukunft.
Was muss ich tun,damit meine Kinder nicht Opfer oder Täter in vergleichbarem Geschehen werden.
pfui, DAS ist eine schwere frage...

ich habe meinen onkel geliebt. er war der jüngste bruder meiner mutter. trotz einer guten erziehung verfiel er den rattenfanger aus braunau. bis zu seinem lebensende war er ein judenhasser. dafür habe ich ihn gehaßt.
mit diesen ambivalenten gefühle habe ich über 50 jahre leben müssen.

ich kann eigentlich nur zwei sachen diesbezüglich sagen: ich habe immer die kinder den spruch meiner großmutter vorgehalten »schaue nie auf menschen herab, denn für alle geld der welt möchte ich nicht steine klöpfen«.

wenn es aber ein sproß gibt der nicht will, dann helfen auch gute worte nicht. du kannst beraten aber nicht zwingen.
das einzig mögliche ist so schnell wie möglich zu vermitteln daß jeder mensch das recht hat seine eigene entscheidungen zu machen. gut sowohl wie (d.e.) falsch.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Welfenprinz »

Am langen Ende geht es immer um Verantwortung.
Und die fängt beim einzelnen an,auch im kleinen.

Was macht der Polizist,der einen Kommunisten in “Schutzhaft“ nimmt?
Er weiss,dass er damit Unrecht tut,aber er weiss auch,dass er sich -gravierende-persönliche Nachteile einhandelt,wenn er sich dem widersetzt.

Um das vorweg zu nehmen: es geht nicht darum,dass der Einzelne in dieser Situation zum Helden wird sondern erstmal darum diesen Konflikt überhaupt zu benennen um zu erkennen wie ein Unrechtssystem funktioniert.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Selina »

Also wer als AfD-Spitzenfunktionär eine 180-Grad-Wende in der Erinnerungskultur will, da weiß man doch wohl, was damit gemeint ist. Die Dresdner Rede und das ganze Gedankengut von dem Mann lässt sich einfach nicht schön reden. Kacke ist nun mal nicht rosa und parfümiert, sondern braun, dampfend und stinkend.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

becksham hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:35)

Schweigen ist aber keine Alternative, finde ich.
Schweigen muss nicht sein. Man könnte per Schlagzeile, wenn man ihm soviel Ehre antun will, fragen, wie Höcke das wohl gemeint haben könnte und im nachfolgenden Text konstatieren, dass sich ein ehemaliger Gymnasiallehrer offensichtlich nicht unzweideutig auszudrücken weiß. Keine gute Voraussetzung für einen Lehrer. Dann noch der Hinweis, dass es kaum jemandem in der AfD gegeben ist Klartext zu reden, was sich negativ auf die angestrebte politische Teilhabe, so man sich eines Tages entschließen sollte diese wahrzunehmen, auswirken wird. Und fertig.

Keine weitere Schlagzeile, kein mediales Hyperventilieren, kein halbes Dutzend Talkshows und keine Interviews.
Und der Dicke könnte sich auch mal zurückhalten, Wahljahr hin oder her. Basta.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Zunder
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(20 Jan 2017, 20:25)

Also wer als AfD-Spitzenfunktionär eine 180-Grad-Wende in der Erinnerungskultur will, da weiß man doch wohl, was damit gemeint ist. Die Dresdner Rede und das ganze Gedankengut von dem Mann lässt sich einfach nicht schön reden. Kacke ist nun mal nicht rosa und parfümiert, sondern braun, dampfend und stinkend.
Man sollte einfach mal den ganzen Satz zitieren:

"Wir Deutschen – und ich rede jetzt nicht von euch Patrioten, die sich hier heute versammelt haben – wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat."

Und später:

"Und diese dämliche Bewältigungspolitik, die lähmt uns heute noch viel mehr als zu Franz Josef Strauß’ Zeiten. Wir brauchen nichts anderes als erinnerungspolitische Wende um 180 Grad!"

http://www.tagesspiegel.de/politik/hoec ... 518-3.html

Falls er das Denkmal nicht als (unpatriotische) Schande bezeichnen wollte, hat er es jedenfalls in den Kontext einer angeblichen Dämlichkeit gestellt.
Bemerkenswert finde ich, daß einige sich bemüßigt fühlen, diesen Dreck zu verharmlosen oder sogar gutzuheißen.
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aleph
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

Zunder hat geschrieben:(20 Jan 2017, 21:48)

Man sollte einfach mal den ganzen Satz zitieren:

"Wir Deutschen – und ich rede jetzt nicht von euch Patrioten, die sich hier heute versammelt haben – wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat."

Und später:

"Und diese dämliche Bewältigungspolitik, die lähmt uns heute noch viel mehr als zu Franz Josef Strauß’ Zeiten. Wir brauchen nichts anderes als erinnerungspolitische Wende um 180 Grad!"

http://www.tagesspiegel.de/politik/hoec ... 518-3.html

Falls er das Denkmal nicht als (unpatriotische) Schande bezeichnen wollte, hat er es jedenfalls in den Kontext einer angeblichen Dämlichkeit gestellt.
Bemerkenswert finde ich, daß einige sich bemüßigt fühlen, diesen Dreck zu verharmlosen oder sogar gutzuheißen.
Das sehe ich etwas anders: man kann die Bewältigungskultur auch kritisieren, wenn man für Demokratie und Menschenrechte ist. Schließlich nützt es den Toten nichts und die, deren Menschenrechte jetzt mit den Füßen getreten wird, nützt es auch wenig. Denen hilft es eher, wenn man ihnen hilft.

Richtig ist vielmehr, dass man das Eine nicht gegen das Andere ausspielen soll, Beides ist möglich, Gedenkkultur und Einsatz für Menschenrechte.

Auch hier würde ich sachlich fragen, wieso Gedenken dämlich sein soll, schließlich kommt das Wort von Denken. Dass Höcke nichts mit den Menschenrechten am Hut hat, ist schon klar.

180° Wende würde im Kontext bedeuten, dass man nur noch Gedenktage für "glorreiche Siege" und bedeutende Ereignisse einführt, also Militärparaden statt besinnliche Reden. Ich habe ja schon geschrieben, was ich davon halte. Auch hier gibt es ja wenig Gegensätze: man kann sowohl an Auschwitz, als auch an der Reformation gedenken.

Den meisten Deutschen ist das eh egal, sie denken an die nächste Party, oder wie sie an einen Arbeitsplatz kommen, um Party feiern zu können :D
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

Nachdem ich die Rede der CDU Ministerin Grütter gelesen habe, stell ich fest, dass viele scheinheilig und bigottisch sind. Sie sagte nämlich fast das Gleiche in dem sie sich ein Zitat zu Eigen machte
https://m.bundesregierung.de/Content/DE ... ultur.html
Neil MacGregor hat anhand dieses Beispiels auf eine Besonderheit deutscher Denkmalkultur aufmerksam gemacht. Er kenne, schrieb er im Buch zu seiner Ausstellung „Deutschland. Erinnerungen einer Nation“, er kenne „kein anderes Land, das in der Mitte seiner Hauptstadt ein Mahnmal der eigenen Schande errichtet hätte.“ 
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aleph
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Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

CaptainJack hat geschrieben:(20 Jan 2017, 22:34)

Nachdem ich die Rede der CDU Ministerin Grütter gelesen habe, stell ich fest, dass viele scheinheilig und bigottisch sind. Sie sagte nämlich fast das Gleiche in dem sie sich ein Zitat zu Eigen machte
https://m.bundesregierung.de/Content/DE ... ultur.html
Anhand des Kontextes
Dass nach 1990, als das wiedervereinte Deutschland seine Rolle in Europa und der Welt vorsichtig neu definierte, das lang umstrittene Holocaust-Mahnmal - nach mehr als zehn Jahren des Debattierens und Streitens, nach Wettbewerben mit mehreren hundert eingereichten Entwürfen und nach mehrfacher Überarbeitung des letztlich ausgewählten Projekts - zum bedeutendsten Denkmal in Berlin wurde, das hat für sich genommen schon hohe Symbolkraft. Neil MacGregor hat anhand dieses Beispiels auf eine Besonderheit deutscher Denkmalkultur aufmerksam gemacht. Er kenne, schrieb er im Buch zu seiner Ausstellung „Deutschland. Erinnerungen einer Nation“, er kenne „kein anderes Land, das in der Mitte seiner Hauptstadt ein Mahnmal der eigenen Schande errichtet hätte.“
wird der Unterschied zu Höcke noch deutlicher, als bei Augstein. Sie hatte das Denkmal als was Besonderes herausgearbeitet, Höcke dagegen nennt es eher etwas Lästiges, ja sogar Dämliches. Das Zitat wiederum ist auch eindeutig, da heißt es eindeutig, dass die Schande nicht beim Denkmal liegt, sondern in der eigenen Geschichte.
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