Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

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King Kong 2006
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Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

Beitrag von King Kong 2006 »

Quo vadis EU?

Die EU ist zur Zeit arg gebeutelt. Wobei "zur Zeit" sagen wir mal die letzten beiden Jahrzehnte sind. Die EU sah grottenschlecht während des Jugoslawienkrieges aus. Sie war auf die USA als Führungsmacht angewiesen. Aktuell wird sie nicht so recht mit der Türkeifrage des Beitritts und der Flüchtlingskrise fertig. Dann kam Griechenland. Die befürchtete Pleite und den befürchteten Grexit. Das konnte verhindert werden, ob zum Vorteil, sei dahingestellt. Dafür hat sich jetzt Großbritannien mit dem Brexit verabschiedet.

Theoretisch kann da noch einiges kommen. Jetzt kommt auch noch Trump. Dieser sagt, man müsse nun für Schutz bezahlen. Es gäbe sozusagen keine Wertegemeinschaft NATO. Eher eine Geschäftspartnerschaft. Und nach Bush nun ein weiterer Tiefpunkt an Rechtsstaatlichkeit und Demokratiedefizit. Und sein "America first", sein Isolationismus. Was macht nun eine zerbrechende (?) EU von der sich auch noch eine Supermacht verabschiedet? Erstmal das Beste, was sie zu bieten hat.
Das neue Selbstbewusstsein der EU

Ist der Dreifach-Schock von Brexit, Türkei-Putschversuch und Trump-Wahl heilsam für Europa? Die EU zeigt erste Anzeichen einer Rückbesinnung auf ihre Werte - und den Willen, sie offensiv zu vertreten.

Guy Verhofstadt hatte einen George-W.-Bush-Moment. Ähnlich wie der US-Präsident, der einst vor der "Achse des Bösen" warnte, rief der belgische Europaabgeordnete den "Ring der Autokraten" aus. Russlands Präsident Putin, der türkische Präsident Erdogan und der künftige US-Präsident Trump "schlagen auf Europa, auf unsere Werte und auf unsere europäische Demokratie ein", wütete Verhofstadt am Dienstag im Europaparlament. Trumps strategischer Berater Bannon wolle mit Ablegern seiner rechtsextremen Webseite "Breitbart" deutsche und französische Wahlen beeinflussen. Es gebe eine "fünfte Kolonne von Kumpanen autokratischer Führer", die Europa von innen aushöhlen wollten. "Es ist Zeit, sich zu wehren", rief Verhofstadt.

Putin, Trump, Erdogan, dazu der Brexit-Schock und die Bedrohung durch Rechtspopulisten im Inneren - wacht die EU endlich auf?
Deutschland wird zweifelsohne eine Führungsrolle übernehmen (müssen?). GB ist weg. Bleibt noch Frankreich als kleinerer Partner. Trump besinnt sich wieder mehr auf Kohle und Stahl in den Staaten als auf den Rest der Welt. Damit wurden sie great und wollen es again werden. Bleibt die EU und darin der schwerste - Deutschland.
Auch an anderer Stelle ist ein neues Sendungsbewusstsein erkennbar, etwa bei Angela Merkel. Nach der US-Wahl sorgte die Bundeskanzlerin für Aufsehen, indem sie ihr Angebot der Zusammenarbeit an Donald Trump unter den Vorbehalt der Achtung von Grundwerten stellte. In der Generaldebatte im Bundestag am Mittwoch betonte sie dann, Deutschland müsse seine freiheitlichen Werte gemeinsam mit internationalen Partnern in die Welt tragen. So redeten bisher vor allem amerikanische Präsidenten.
Die EU, das neue Amerika? Die kühnsten Optimisten sehen in der EU bereits die neue Führungsmacht der westlichen Welt - mit Angela Merkel am Ruder. Doch davon ist die EU noch weit entfernt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 23161.html
Obama bereits 2011.
Obama: "Deutschland ist eine globale Führungsmacht"
http://www.tagesspiegel.de/politik/inte ... 53448.html
Die EU muß automatisch in Fragen der Sicherheitspolitik, der Wirtschaftspolitik und der Aufrechterhaltung von Werten stärker auftreten. Schon wegen Trump. Ist sie dafür strukturiert? Meiner Meinung geht das in dieser Frage nur mit einem Kerneuropa. Deutschlands Gewicht wächst auf jedenfall. Schon nach dem Wegfall des US-Trojaners GB (Zitat Charles de Gaulle). Wenn Trump stärker auf Distanz geht, dann bleibt nur noch die eigenständigere Rolle der EU/Deutschlands. Merkel mahnt bereits an, daß Donald bitte Wert auf Zusammenarbeit legen sollte. Vielleicht macht er es, weil er auch in dieser Frage merkt, daß er seine Scherze nicht umsetzen kann. Wenn nicht, wäre da noch Russland. Als Partner. ;)
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Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Ger9374

Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Ger9374 »

Es ist das Dilemma der E.U das sie auf der Stelle tritt. Sie ist zu einem Selbstbedienungsladen verkommen. Alle schielen auf Deutschland, ringt sich dieses zum Führen durch, sind unsere Politiker Nazis.Das wirtschaftliche erfolgsprojekt Europa, endet in einem Politisch gelähmten Brüssel. Das einstimmigkeitsprinzip, egoistische Politiker,und Bürger die sich nicht mit Europa identifizieren zeigen nur einen Teil der Probleme.
Es darf auch keine Sonderkonditionen Marke GB mehr geben. Wir sind nicht auf einem Basar.Das Parlament braucht mehr Einfluss.Die gemeinsame Politik auch durch Minister vertreten werden. Europa braucht eine Regierung, keine zahnlosen Kommissare.Verteidigung , Innenminister, Umweltschutz, alles eine Frage des Willens. Die Bürger brauchen Dazu Gesichter.Die Nationalen Regierungen müssen in die 2. Reihe treten.Aber solange manche Länder ihre Finanzen nicht in den Griff kriegen sollten Finanzhoheit, und Wirtschaftspolitik in Deutschland verbleiben. Erst für spätere Abgabe an Brüssel . Wenn alle auch bereit dafür sind.
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Hyde
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Hyde »

Ich sehe es auf jeden Fall so, dass Europa und die EU allen Grund dazu hätten, selbstbewusster aufzutreten. Die EU ist die größte Wirtschaftsmacht des Planeten. Die EU ist die moralisch, ökologisch und sozial am fortschrittlichsten entwickelte Region der Erde. Quasi in allen Weltregionen träumen die Leute davon, nach Europa zu kommen, in Europa leben zu dürfen.

Wäre doch gelacht, wenn dieses Europa sich von einem Erdogan, Putin oder Trump einschüchtern lassen würde, von solchen rückständigen Egomanen, die mehr ins 19. oder 20. Jhd gehören. Europa kann viel selbstbewusster auftreten und sollte endlich seine Rolle als Führungsmacht der westlichen Welt wahrnehmen. Gerade bei Themen wie Umweltschutz, aber auch bei gesellschaftlichen und humanistischen Themen (z.B. Ablehnung der Todesstrafe) kann nur Europa die Welt anführen, da hier weder die USA, noch Asien auch nur ansatzweise mit dem fortschrittlichen Europa mithalten kann. Diese europäischen Werte müssen offensiver und selbstbewusster in die Welt getragen werden.
Dafür muss man aber vereint als Europa auftreten anstatt sich in nationale Egoismen zurückzuziehen.
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Satori
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

King Kong 2006 hat geschrieben:(25 Nov 2016, 23:28)Die EU ist zur Zeit arg gebeutelt.
Ihre Bewohner auch.
Wobei "zur Zeit" sagen wir mal die letzten beiden Jahrzehnte sind.
Das ist, seitdem in Deutschland der Real-Lohn stagniert.
Die EU, das neue Amerika? Die kühnsten Optimisten sehen in der EU bereits die neue Führungsmacht der westlichen Welt - mit Angela Merkel am Ruder.
:D :D

Ich hab die Medien überflogen, Samstag war in den deutschen anscheinend zu Propaganda aufgerufen:
TAZ: Moldaus Studenten träumen von einem Beitritt zur EU. :rolleyes:

Träumen, OK.

Deutschlandfunk: "European Alternatives"
Junge Europäer fordern Direktwahl des EU-Präsidenten
:?

Junge Europäer - wer hat die denn erfunden.
Hier das passende Propagandabild:
http://www.deutschlandfunk.de/european- ... _id=372335
Obama bereits 2011.

Obama: "Deutschland ist eine globale Führungsmacht"
Deutschland will ein friedliches Land sein unter Freunden, keine Führungsmacht.
Die Lehre von 45, und dabei bleibts.

Die EU muß automatisch in Fragen der Sicherheitspolitik, der Wirtschaftspolitik und der Aufrechterhaltung von Werten stärker auftreten.
Automatisch und demokratisch widerspricht sich schon.
Schon wegen Trump.
Oder Hofer, oder Wilders oder Marine Le Pen usw.
... warum eigentlich "stärker auftreten". Noch stärker ?
Zielen irgendwelche Raketen auf Europa ?
Ist sie dafür strukturiert?
Nein, die Bürger der EU-Länder haben Aufgaben in ihren Ländern,
die müssen erst mal stark gelöst werden, bevor man für etwas Neues nach aussen auftritt.
Deutschlands Gewicht wächst auf jedenfall.
Frag die Deutschen, wieviel sie noch wachsen wollen.
Im Moment gibt es eine Rentendebatte. Die Altersarmut wächst nämlich auch.

.
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Satori
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

Hyde hat geschrieben:(26 Nov 2016, 01:11)

Ich sehe es auf jeden Fall so, dass Europa und die EU allen Grund dazu hätten, selbstbewusster aufzutreten. Die EU ist die größte Wirtschaftsmacht des Planeten. Die EU ist die moralisch, ökologisch und sozial am fortschrittlichsten entwickelte Region der Erde. Quasi in allen Weltregionen träumen die Leute davon, nach Europa zu kommen, in Europa leben zu dürfen.
Träumen. :)
Es ist nicht so.
Europa ist allenfalls ein Sprungbrett.
Wer seine Papiere in Ordnung hat, will weiter nach Kanada.
Auch viele Europäer wandern aus, weils ihnen hier zu unsicher wird
und weil sie finden, das ist nicht mehr "mein Europa".
China gibt jetzt Reisewarnungen für Touristen, die Deutschland buchen wollen.

In absoluten Zahlen sind die USA immer noch das grösste Einwanderungsland der Welt – sie beherbergen rund 20 Prozent aller Einwanderer. Danach folgen Deutschland, Russland und Saudi-Arabien. Diese Länder kommen gemeinsam auf 14 Prozent.
Während die Mehrheit der Eingewanderten in Nordamerika und Europa lebt, waren die Migrationsbewegungen im letzten Jahr eher zwischen Entwicklungsländern als von solchen in die Industrieländer zu beobachten.


http://www.swissinfo.ch/ger/einwanderun ... -/42441706

.
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unity in diversity
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von unity in diversity »

Einige deutsche Politiker und Mediengurus, befinden sich nach Trumps Wahlsieg noch im Volltrauma.
Von denen sind keine rationalen Antworten zu erwarten.
Vor allem von den Mitgliedern der Atlantikbrücke und des Atlantic Council.
Die wollten nach Clintons Wahlsieg eigentlich so eine Art McCarthy Ausschuß gründen und ausgewählte Politiker wegen unamerikanischen Verhaltens anklagen:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=67&t=62116
Jetzt hat die Realität deren Engagement vollständig entwertet und ob die jemals damit fertig werden, weiß allein der Geier.
Eine neue Politikergeneration muß das gähnende Loch ausfüllen, bevor in Europa alles über die Wupper geht.
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Satori
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

unity in diversity hat geschrieben:(26 Nov 2016, 04:50)

Eine neue Politikergeneration muß das gähnende Loch ausfüllen, bevor in Europa alles über die Wupper geht.
Diese Politikergeneration wird dann alte Zöpfe abschneiden und vor allem mit Mythen
aufhören wie Feindbildpflege vom bösen Russen oder Asiaten.

Europa kann selber denken, Asien kann es, Amerika auch.
Europa hat den Vorteil, dass es genau "in der Mitte" liegt.

.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Wildermuth »

Satori hat geschrieben:(26 Nov 2016, 05:33)

Diese Politikergeneration wird dann alte Zöpfe abschneiden und vor allem mit Mythen
aufhören wie Feindbildpflege vom bösen Russen oder Asiaten.

Europa kann selber denken, Asien kann es, Amerika auch.
Europa hat den Vorteil, dass es genau "in der Mitte" liegt.

.
Das feindbild vom "bösen russen" ist reine putinistische propaganda. Es geht eher um freiheit und gegen autokratie.

Europa kann selber denken und braucht keinen trump, putin, erdogan.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 23161.html
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H2O
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Die Entfremdung der nationalen EU-Regierungen von unseren Nachbarn Türkei und Rußland und nun vermutlich auch den USA, muß wohl zur Besinnung und Standortbestimmung der europäischen Gemeinschaft führen.

Aus meiner Sicht zeichnen sich zwei Wege in die Zukunft Europas ab: Die nationale Vereinzelung schreitet fort, weil nach dem Abstieg der USA keine allseitig vorbildliche Führungsmacht "den Laden zusammen hält". Oder diese neue Umgebung von drohenden und bedrohlichen Staaten führt zur Besinnung und Bündelung der europäischen Demokratien mit ihren oft deckungsgleichen Werteverzeichnissen.

Auch ein europäischer Mittelweg wird erkennbar: Europäisch gesonnene Gesellschaften suchen die Gemeinschaft zur Wahrung ihrer Interessen in Europa und der Welt; andere Europäer beschreiten den Weg der Vereinzelung, nähern sich offen oder schleichend den uns umgebenden Herrschaftssystemen an. Auch darin liegt doch eine erkennbare Linie: Das oft prahlerische Herauskehren, wie gut sich ein Präsident oder Präsidentschaftsbewerber oder eine populistische Gruppierung "mit Putin verstehen" würden. Total durchgeknallte Hanswurste und Schlappschwänze in meiner Wahrnehmung... machen sich ohne Not abhängig von Willkür und Gewalt Dritter.

Noch ist Deutschland nicht auf diesen Zug aufgesprungen; bleibt zu hoffen, daß wir unsere freiheitlich-soziale-demokratische Lebensart bewahren können. Aber ungerufen eine nationale deutsche Führungsrolle in der EU? Nein, danke! Vorstellbar bleibt immer noch eine Föderation gleichgesinnter europäischer Staaten mit Deutschland als darin tief eingebettete Region, mit einer transnationalen Führung, meinetwegen auch in Europa. Selbst dieses Ziel darf Deutschland nicht
als Vorreiter anstreben, sondern sollte eindringlich von mehreren Partnern dazu aufgerufen werden.

Ansonsten muß Deutschland seinen nationalen Weg wieder aufnehmen; widerwillig, aber bis zur Selbstaufgabe darf unsere bescheidene Rolle im Hintergrund auch nicht führen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Wildermuth »

H2O hat geschrieben:(26 Nov 2016, 10:03)

Die Entfremdung der nationalen EU-Regierungen von unseren Nachbarn Türkei und Rußland und nun vermutlich auch den USA, muß wohl zur Besinnung und Standortbestimmung der europäischen Gemeinschaft führen.
Wenn du staaten mit der regierung gleichsetzt, bist du tief unten im satori-niveau.
Aus meiner Sicht zeichnen sich zwei Wege in die Zukunft Europas ab: Die nationale Vereinzelung schreitet fort, weil nach dem Abstieg der USA keine allseitig vorbildliche Führungsmacht "den Laden zusammen hält". Oder diese neue Umgebung von drohenden und bedrohlichen Staaten führt zur Besinnung und Bündelung der europäischen Demokratien mit ihren oft deckungsgleichen Werteverzeichnissen.
Wie kommst du darauf, dass die usa die eu "zusammenhält". Wenn du nato und eu nicht unterscheiden kannst, begibst du dich auf putin-troll-niveau.



[/QUOTE]
Ansonsten muß Deutschland seinen nationalen Weg wieder aufnehmen; widerwillig, aber bis zur Selbstaufgabe darf unsere bescheidene Rolle im Hintergrund auch nicht führen.[/quote]

Selbsaufgabe? du meinst die sache mit den volksfahrrädern?
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Wildermuth hat geschrieben:(26 Nov 2016, 10:30)

Wenn du staaten mit der regierung gleichsetzt, bist du tief unten im satori-niveau.

Wie kommst du darauf, dass die usa die eu "zusammenhält". Wenn du nato und eu nicht unterscheiden kannst, begibst du dich auf putin-troll-niveau.

Selbsaufgabe? du meinst die sache mit den volksfahrrädern?
Könnten Sie sich zum Blödeln nicht ein anders Forum suchen?
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Wildermuth »

H2O hat geschrieben:(26 Nov 2016, 11:04)

Könnten Sie sich zum Blödeln nicht ein anders Forum suchen?
Geschenkt,

Wie stellst du dir vor, hat der präsident der usa die eu "zusammengehalten"?

Warum unterscheidest du nicht zwischen regierung und staat? ist dir nicht klar, dass das ein irrtum ist?
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Wildermuth hat geschrieben:(26 Nov 2016, 11:08)

Geschenkt,

Wie stellst du dir vor, hat der präsident der usa die eu "zusammengehalten"?

Warum unterscheidest du nicht zwischen regierung und staat? ist dir nicht klar, dass das ein irrtum ist?
Na ja, geht also! Ja, die USA haben die EU überhaupt erst möglich gemacht, und der letzte Präsident Obama hat sehr eindringlich die Briten davor gewarnt, sich von der EU ab zu wenden. Ohne den Schutz der NATO und ihrer Führungsmacht USA wären Balten, Polen, Tschechen, Slowaken, Ungarn, Rumänen und Bulgaren nicht in der EU. Kann man gut finden oder schlecht, wenn man bösartig veranlagt ist.

Ich unterscheide Regierungen und Staat, weil in einer Demokratie Mehrheiten die Regierung und Regierungspolitik stellen. So weit ganz in Ordnung.

Beim BREXIT haben 52% der Wahlteilnehmer entschieden, daß Schluß sein soll mit der EU. Haben jetzt "die Briten" entschieden? In der Türkei haben 50% der Menschen Erdogans AKP gewählt. Waren das nun "die Türken"? Sind Kurden keine türkischen Staatsbürger?
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Wildermuth »

H2O hat geschrieben:(26 Nov 2016, 11:33)

Na ja, geht also! Ja, die USA haben die EU überhaupt erst möglich gemacht, und der letzte Präsident Obama hat sehr eindringlich die Briten davor gewarnt, sich von der EU ab zu wenden. Ohne den Schutz der NATO und ihrer Führungsmacht USA wären Balten, Polen, Tschechen, Slowaken, Ungarn, Rumänen und Bulgaren nicht in der EU. Kann man gut finden oder schlecht, wenn man bösartig veranlagt ist.
Wenn die EU ein anhängsel der usa wären, gäbe es keine handelskriege. Schon mal überlegt?

Ich unterscheide Regierungen und Staat, weil in einer Demokratie Mehrheiten die Regierung und Regierungspolitik stellen. So weit ganz in Ordnung.
Na, grade eben bist du an dieser unterscheiduung gescheitert.
Beim BREXIT haben 52% der Wahlteilnehmer entschieden, daß Schluß sein soll mit der EU. Haben jetzt "die Briten" entschieden? In der Türkei haben 50% der Menschen Erdogans AKP gewählt. Waren das nun "die Türken"? Sind Kurden keine türkischen Staatsbürger?
Hm... demokratie ist für dich was fremdartiges?
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Wildermuth hat geschrieben:(26 Nov 2016, 11:44)

Wenn die EU ein anhängsel der usa wären, gäbe es keine handelskriege. Schon mal überlegt?
Wo denn? Unterschiedliche Normen und Gesetze gab es selbst innerhalb der EU. Vertiefte Gemeinschaften muß man mit viel Arbeit entwickeln; die fallen nicht vom Himmel.
Na, grade eben bist du an dieser unterscheiduung gescheitert.

Hm... demokratie ist für dich was fremdartiges?
Wir haben wohl unterschiedliche Wahrnehmungen entwickelt; unterschiedliche Streitlust ohnehin.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Wildermuth »

H2O hat geschrieben:(26 Nov 2016, 11:53)

Wo denn? Unterschiedliche Normen und Gesetze gab es selbst innerhalb der EU. Vertiefte Gemeinschaften muß man mit viel Arbeit entwickeln; die fallen nicht vom Himmel.
Wenn du nicht weisst, was die handelskriege zwischen eu und usa waren und worums da ging, dann schlags doch mal nach! Herrgottnochmal!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Wildermuth hat geschrieben:(26 Nov 2016, 12:07)

Wenn du nicht weisst, was die handelskriege zwischen eu und usa waren und worums da ging, dann schlags doch mal nach! Herrgottnochmal!
Immer diese Übertreibungen! Europäische Investitionen in den USA, US-Investitionen in der EU. Und das mitten im Krieg... oder was?
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Wähler »

H2O hat geschrieben:(26 Nov 2016, 10:03)
Auch ein europäischer Mittelweg wird erkennbar: Europäisch gesonnene Gesellschaften suchen die Gemeinschaft zur Wahrung ihrer Interessen in Europa und der Welt; andere Europäer beschreiten den Weg der Vereinzelung, nähern sich offen oder schleichend den uns umgebenden Herrschaftssystemen an. Auch darin liegt doch eine erkennbare Linie.
Ein europäischer Mittelweg ist unabdingbar, will man nicht völlig an Einfluss auf die Weltmächte USA und China verlieren. Es ist aber wichtig, die historisch gewachsenen Besonderheiten der einzelnen Nationalstaaten innerhalb der EU zu verstehen. Großbritannien hat sich wohl gegen eine Vertiefung der Kooperation und für die Beibehaltung des traditionellen Nationalstaates entschieden. Frankreich, Italien und Spanien tun sich schwer, ihr Sozialstaatswesen zu erhalten und die richtige Balance gegenüber Deutschland zu finden. Polens Nationalstaat ist, historisch betrachtet, noch recht jung. Der Regierungswechsel in den USA könnte eine stärkere Kooperation der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik innerhalb der EU voranbringen. Wir Wahlbürger dürfen uns von den erstarkten und vereinfachenden Populisten nicht deren Krisenangst, Unsicherheit und Orientierungslosigkeit überstülpen lassen. Die Parteien müssen wieder mehr inhaltliche Kante zeigen und aufhören, ihre Anhänger mit unfinanzierbaren Sozialstaatsgeschenken in falsche Sicherheit zu wiegen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(26 Nov 2016, 13:43)

Ein europäischer Mittelweg ist unabdingbar, will man nicht völlig an Einfluss auf die Weltmächte USA und China verlieren. Es ist aber wichtig, die historisch gewachsenen Besonderheiten der einzelnen Nationalstaaten innerhalb der EU zu verstehen. Großbritannien hat sich wohl gegen eine Vertiefung der Kooperation und für die Beibehaltung des traditionellen Nationalstaates entschieden. Frankreich, Italien und Spanien tun sich schwer, ihr Sozialstaatswesen zu erhalten und die richtige Balance gegenüber Deutschland zu finden. Polens Nationalstaat ist, historisch betrachtet, noch recht jung. Der Regierungswechsel in den USA könnte eine stärkere Kooperation der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik innerhalb der EU voranbringen. Wir Wahlbürger dürfen uns von den erstarkten Populisten nicht deren Krisenangst, Unsicherheit und Orientierungslosigkeit überstülpen lassen. Die Parteien müssen wieder mehr inhaltliche Kante zeigen und aufhören, ihre Anhänger mit unfinanzierbaren Sozialstaatsgeschenken in falsche Sicherheit zu wiegen.
Die Leistungen der EU haben das Ergebnis der europäischen Einigung vielfach vorweg genommen. Vielleicht wäre es eine sinnvolle Maßnahme, die Leistungen an das Erreichte an zu passen. Ich vermute, daß danach so mancher Trittbrettfahrer die EU verließe bis auf einen überzeugten Kern, mit dem wir Europäer unseren Traum von einer zivilisierten Schicksals- und Kulturgemeinschaft weiter entwickeln können. Was sich derzeit als EU zeigt, das ist weder zukunftsfest, noch hilft es, die Fragen der Gegenwart zu lösen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Hyde hat geschrieben:(26 Nov 2016, 01:11)

Ich sehe es auf jeden Fall so, dass Europa und die EU allen Grund dazu hätten, selbstbewusster aufzutreten. Die EU ist die größte Wirtschaftsmacht des Planeten. Die EU ist die moralisch, ökologisch und sozial am fortschrittlichsten entwickelte Region der Erde. Quasi in allen Weltregionen träumen die Leute davon, nach Europa zu kommen, in Europa leben zu dürfen.

Wäre doch gelacht, wenn dieses Europa sich von einem Erdogan, Putin oder Trump einschüchtern lassen würde, von solchen rückständigen Egomanen, die mehr ins 19. oder 20. Jhd gehören. Europa kann viel selbstbewusster auftreten und sollte endlich seine Rolle als Führungsmacht der westlichen Welt wahrnehmen. Gerade bei Themen wie Umweltschutz, aber auch bei gesellschaftlichen und humanistischen Themen (z.B. Ablehnung der Todesstrafe) kann nur Europa die Welt anführen, da hier weder die USA, noch Asien auch nur ansatzweise mit dem fortschrittlichen Europa mithalten kann. Diese europäischen Werte müssen offensiver und selbstbewusster in die Welt getragen werden.
Dafür muss man aber vereint als Europa auftreten anstatt sich in nationale Egoismen zurückzuziehen.
So gesehen könnte ein Trump vielen Dauernörglern die Augen öffnen. Wenn Trump so richtig loslegt dürfte sich schnell Ernüchterung einstellen bei den Leuten die solche Populisten für Problemlöser halten.
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alter Stubentiger »

H2O hat geschrieben:(26 Nov 2016, 11:33)

Na ja, geht also! Ja, die USA haben die EU überhaupt erst möglich gemacht, und der letzte Präsident Obama hat sehr eindringlich die Briten davor gewarnt, sich von der EU ab zu wenden. Ohne den Schutz der NATO und ihrer Führungsmacht USA wären Balten, Polen, Tschechen, Slowaken, Ungarn, Rumänen und Bulgaren nicht in der EU. Kann man gut finden oder schlecht, wenn man bösartig veranlagt ist.

Ich unterscheide Regierungen und Staat, weil in einer Demokratie Mehrheiten die Regierung und Regierungspolitik stellen. So weit ganz in Ordnung.

Beim BREXIT haben 52% der Wahlteilnehmer entschieden, daß Schluß sein soll mit der EU. Haben jetzt "die Briten" entschieden? In der Türkei haben 50% der Menschen Erdogans AKP gewählt. Waren das nun "die Türken"? Sind Kurden keine türkischen Staatsbürger?
Die Franzosen haben die EU erst möglich gemacht. Genau gesagt De Gaulle. Es waren vor allem die Franzosen die nach dem zweiten Weltkrieg erkannt haben daß die Strategie Deutschland nach dem ersten Weltkrieg zu demütigen und finanziell auszubluten direkt in den zweiten Weltkrieg geführt hat. Die Amerikaner hatten eine andere Rolle. Sie wollten ein militärisches Gegengewicht weil sie schnell gemerkt haben daß Stalin sie über den Tisch gezogen hat und womöglich ganz Europa erobern wollten. Das damalige Amerika fühlte sich bedroht.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Nov 2016, 14:12)

Die Franzosen haben die EU erst möglich gemacht. Genau gesagt De Gaulle. Es waren vor allem die Franzosen die nach dem zweiten Weltkrieg erkannt haben daß die Strategie Deutschland nach dem ersten Weltkrieg zu demütigen und finanziell auszubluten direkt in den zweiten Weltkrieg geführt hat. Die Amerikaner hatten eine andere Rolle. Sie wollten ein militärisches Gegengewicht weil sie schnell gemerkt haben daß Stalin sie über den Tisch gezogen hat und womöglich ganz Europa erobern wollten. Das damalige Amerika fühlte sich bedroht.
Ja, Europa hat viele Väter... was biologisch gesehen ja Unsinn wäre. Aber so erzählt man sich das heute. ;)
http://www.europa.augsburg.de/fileadmin ... der_EU.pdf

Aber ohne den Schutzschirm der USA wäre aus diesem Traum nie etwas geworden; dafür hätten wir vermutlich heute so manches Problem mit Rußland nicht zu lösen :D
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

Wie sollte sich eine "neue EU" außenpolitisch ausrichten? Die rechten Populisten erhalten maßgeblich aus Furcht vor dem Verlieren im Globalismus Zulauf. Auch viele Radikale in der Welt haben zum Teil nicht unberechtigte Sorgen wegen der Globalisierung. Was z.B. auch den Zulauf zu extremistischen Strömungen in Nahost und Afrika erklärt.

Wie kann aber ein exportorientierter Kontinent auf Globalisierung verzichten? Den Hardlinern in Afrika und Nahost freut das. Oder in China und Russland. Bleibt weg.
Populismus in Europa

Was die neuen Rechten stark macht

Frankreich, Deutschland, Österreich, die Niederlande - der Zulauf zu Europas neuen Rechten ist ungebrochen. Eine Studie aus 28 Ländern zeigt: Der Erfolg der Populisten speist sich vor allem aus der Angst vor Globalisierung.
Europaweit sind die Menschen in der Frage der Globalisierungsangst uneins: Eine Mehrheit der EU-Bürger sieht die internationale Verflechtung von Politik und Wirtschaft als Chance (55 Prozent), 45 Prozent ahnen darin eine Gefahr. Außerdem gilt europaweit: Städter kommen mit der Globalisierung besser zurecht als die Landbevölkerung. Gebildete fürchten sie weniger als Befragte mit vergleichsweise niedrigem Bildungsniveau.

Die Autoren betonen, dass Globalisierung in der öffentlichen Debatte meist eine Chiffre für Automatisierung, Migration und internationales Bankenwesen ist. Der Umfrage zufolge fürchten globalisierungskritische Menschen in erster Linie Einwanderung. Sie sehen Migration häufiger als Problem, haben weniger Kontakt mit Ausländern und äußern häufiger ausländerfeindliche Gefühle. Sie sind skeptischer gegenüber der EU und der Politik im Allgemeinen.

Besonders stark sind diese Ängste erwartungsgemäß bei Anhängern rechtsnationaler und populistischer Parteien ausgeprägt: Bei den Anhängern der deutschen AfD fürchten sich 78 Prozent vor der Globalisierung. Bei dem rechtsnationalen Front National sind es 76 Prozent, bei der österreichischen FPÖ 69 Prozent.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 23655.html
Die Sorgen sind ernst zu nehmen. Alleine schon deshalb, weil in z.B. auch Demokratien gewählt werden kann. Und wessen Sorgen man nicht ernst nimmt, der stimmt an der Wahlurne ab. Sieht man an Brexit, Trump, aber auch an Putin, Erdogan, Netanjahu oder Ahmadinejad.

Man kann sehr schwer beides haben, Globalisierung als Wirtschaftsmoment und Sendungsbewußtsein und Abschottung. Sieht man am Brexit. Die Mehrheit der Briten will mehr Autonomie und Souveränität, gleichzeitig aber alle "Freiheiten" des Handelns. Geht nicht.

Eine Möglichkeit wäre zumindest das Gefühl zu vermitteln, daß man (als die hiesigen Eingeborenen) mit entschiedenerer Härte gegen "Bedrohungen" und Gesetzesverstösse vorgehen würde. Praktisch, sich weiter zu öffnen und somit verwundbarer zu machen, aber wenn es gefährliche Entwicklungen gibt auch schnell, entschieden und wirkmächtig handeln zu können und auch zu wollen! Von "Menschen, die uns geschenkt werden" will keiner etwas hören. Und sich nicht gefühlt der Globalisierung zu ergeben. Sonst bekommen wir hier in Europa auch Sammelbecken, wie z.B. in Afrika und Asien von Globalisierungsverlierern/Imperialismusverlierern die sich dann allen möglichen Heilsbringern an den Hals werfen. Die Europäer sind da gar nicht so verschiedenen vom Rest der Welt. ;)
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

King Kong 2006 hat geschrieben:(30 Nov 2016, 09:29)

Wie sollte sich eine "neue EU" außenpolitisch ausrichten? Die rechten Populisten erhalten maßgeblich aus Furcht vor dem Verlieren im Globalismus Zulauf. Auch viele Radikale in der Welt haben zum Teil nicht unberechtigte Sorgen wegen der Globalisierung. Was z.B. auch den Zulauf zu extremistischen Strömungen in Nahost und Afrika erklärt.

Wie kann aber ein exportorientierter Kontinent auf Globalisierung verzichten? Den Hardlinern in Afrika und Nahost freut das. Oder in China und Russland. Bleibt weg.





Die Sorgen sind ernst zu nehmen. Alleine schon deshalb, weil in z.B. auch Demokratien gewählt werden kann. Und wessen Sorgen man nicht ernst nimmt, der stimmt an der Wahlurne ab. Sieht man an Brexit, Trump, aber auch an Putin, Erdogan, Netanjahu oder Ahmadinejad.

Man kann sehr schwer beides haben, Globalisierung als Wirtschaftsmoment und Sendungsbewußtsein und Abschottung. Sieht man am Brexit. Die Mehrheit der Briten will mehr Autonomie und Souveränität, gleichzeitig aber alle "Freiheiten" des Handelns. Geht nicht.

Eine Möglichkeit wäre zumindest das Gefühl zu vermitteln, daß man (als die hiesigen Eingeborenen) mit entschiedenerer Härte gegen "Bedrohungen" und Gesetzesverstösse vorgehen würde. Praktisch, sich weiter zu öffnen und somit verwundbarer zu machen, aber wenn es gefährliche Entwicklungen gibt auch schnell, entschieden und wirkmächtig handeln zu können und auch zu wollen! Von "Menschen, die uns geschenkt werden" will keiner etwas hören. Und sich nicht gefühlt der Globalisierung zu ergeben. Sonst bekommen wir hier in Europa auch Sammelbecken, wie z.B. in Afrika und Asien von Globalisierungsverlierern/Imperialismusverlierern die sich dann allen möglichen Heilsbringern an den Hals werfen. Die Europäer sind da gar nicht so verschiedenen vom Rest der Welt. ;)
Dieses kleine Europa kann sich nicht in eine Wohlfühl-Kuschel-Ecke zurück ziehen. Unsere einzige Überlebensstrategie bleibt uns: Das hartnäckige Streben nach Wissen und Können, das uns einen Vorteil gegenüber weniger hartnäckig-ehrgeizigen Regionen dieser Welt sichert.

Wir Deutschen müssen uns nun doppelt in Acht nehmen: Einerseits dürfen wir uns auf keinen Fall den Rückzugsgedanken einiger Nachbarn anschließen... das wird bestimmt nichts. Und wir dürfen Bündnissen mit gleichgesinnten Regionen dieser Welt nicht ausweichen, nur weil wir zufällig in einem sich abschottenden Europa zu Hause sind. Ein Bündnis der Selbstaufgeber rettet uns in Zukunft auf jeden Fall nicht!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

H2O hat geschrieben:(30 Nov 2016, 12:00)

Dieses kleine Europa kann sich nicht in eine Wohlfühl-Kuschel-Ecke zurück ziehen. Unsere einzige Überlebensstrategie bleibt uns: Das hartnäckige Streben nach Wissen und Können, das uns einen Vorteil gegenüber weniger hartnäckig-ehrgeizigen Regionen dieser Welt sichert.

Wir Deutschen müssen uns nun doppelt in Acht nehmen: Einerseits dürfen wir uns auf keinen Fall den Rückzugsgedanken einiger Nachbarn anschließen... das wird bestimmt nichts. Und wir dürfen Bündnissen mit gleichgesinnten Regionen dieser Welt nicht ausweichen, nur weil wir zufällig in einem sich abschottenden Europa zu Hause sind. Ein Bündnis der Selbstaufgeber rettet uns in Zukunft auf jeden Fall nicht!
Denke ich auch.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

King Kong 2006 hat geschrieben:(30 Nov 2016, 15:22)

Denke ich auch.
Ja, so weit sind wir in der EU schon: Daß Europäer der ersten Stunde daran denken müssen, nicht in einer Ansammlung von egoistischen Duckmäusern unter zu gehen!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

H2O hat geschrieben:(26 Nov 2016, 15:03)

Ja, Europa hat viele Väter... was biologisch gesehen ja Unsinn wäre. Aber so erzählt man sich das heute. ;)
http://www.europa.augsburg.de/fileadmin ... der_EU.pdf

Aber ohne den Schutzschirm der USA wäre aus diesem Traum nie etwas geworden; dafür hätten wir vermutlich heute so manches Problem mit Rußland nicht zu lösen :D
Aus dem Traum wurde ein böser Traum, besonders das südliche Europa erfreut sich einer nie dagewesenen Jugendarbeitslosigkeit.
Einem unverbesserlichen Altreporter entfuhr es neulich in einer Talkrunde: "Das Wunder" von Europa, er meint die EU.
:dead:
Schutzschirm der USA ? Na ja, die hat ja mit Stalin im besten Einvernehmen die die Spaltung Europas mitentschieden.

.
.. ich denke, alles was mal anfing hat eine Ende, das Leben geht weiter mit dem Neuen, und das ensteht gerade.
Wir kommen nicht umhin, auch dem Osten die Hand zu reichen.
Trump setzt ja das Signal, er sagt, die USA ist nicht mehr der Weltpolizist.
:cool:
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Satori hat geschrieben:(01 Dec 2016, 01:11)

Aus dem Traum wurde ein böser Traum, besonders das südliche Europa erfreut sich einer nie dagewesenen Jugendarbeitslosigkeit.
Einem unverbesserlichen Altreporter entfuhr es neulich in einer Talkrunde: "Das Wunder" von Europa, er meint die EU.
:dead:
Schutzschirm der USA ? Na ja, die hat ja mit Stalin im besten Einvernehmen die die Spaltung Europas mitentschieden.

.
.. ich denke, alles was mal anfing hat eine Ende, das Leben geht weiter mit dem Neuen, und das ensteht gerade.
Wir kommen nicht umhin, auch dem Osten die Hand zu reichen.
Trump setzt ja das Signal, er sagt, die USA ist nicht mehr der Weltpolizist.
:cool:
Die Jugendarbeitslosigkeit in den Südstaaten hat aber Ursachen, die in einer ziemlich dummen Bildungs- und Wirtschaftspolitik zu finden sind. Daraus müssen die Menschen sich selbst befreien; Beispiele, wie so etwas geht, gibt es genug, nicht nur innerhalb der EU. Aber machen müssen diese Menschen schon noch selbst... auch die jungen Menschen dort. Willkommen in der Wirklichkeit, auch willkommen in Deutschland, aber dann auch machen!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

Eine "neue EU" wird es lt. Berlin nicht mit der Türkei geben?
EU-Beitritt der Türkei hat sich für Merkel erledigt

http://derstandard.at/2000048544836/EU- ... l-erledigt
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von ciesta »

Ich bin gestern über einen Artikel auf eine Veröffentlichung von 2003!!! aufmerksam geworden.
http://www.cap.lmu.de/download/2003/200 ... narien.pdf
Europas Zukunft - 5 Szenarien
vom
Centrum für angewandte Politikforschung in München

Ist sehr zu empfehlen und leider findet man auch sehr viele Parallelen zu einem nicht so tollen (um nicht zu sagen Worst-Case) Szenario.
Sehr beeindruckend, was bereits 2003 an Problemen und Möglichkeiten in der Wissenschaft kursierten.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

King Kong 2006 hat geschrieben:(01 Dec 2016, 10:02)

Eine "neue EU" wird es lt. Berlin nicht mit der Türkei geben?
Manchmal dauert es etwas länger, bis der Groschen fällt! Der EU-Beitritt der Türkei hatte sich aus meiner Sicht schon erledigt, als Frankreich und Österreich den EU-Beitritt der Türkei von einer Volksabstimmung abhängig machen wollten. Heute habe ich gelernt, daß Frankreich dazu sogar ein Gesetz erlassen hat!

Will sagen, daß die Türkei selbst in der hohen Zeit unter Außenminister Gül und Ministerpäsident Erdogan gar keine Aussicht auf einen erfolgreichen Abschluß der Beitrittsverhandlungen hatte. Im Grunde haben sich beide Seiten munter an der Nase herum geführt. Deshalb pfeift die türkische Regierung auch auf dieses Affentheater, aber dann doch wieder vorsichtig, um die wirtschaftlichen Vorteile im Austausch mit der EU nicht zu gefährden.

Die EU hat jedoch nicht die Kraft, diesen Vorgang nüchtern so um zu gestalten, daß daraus ein umfassender wirtschaftlicher Bund werden kann, der aufgrund der Gegensätze im täglichen Leben der jeweiligen Mehrheiten aber nicht zu einer Art Volksgemeinschaft entwickelt werden soll.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

H2O hat geschrieben:(01 Dec 2016, 08:55)

Die Jugendarbeitslosigkeit in den Südstaaten hat aber Ursachen, die in einer ziemlich dummen Bildungs- und Wirtschaftspolitik zu finden sind.
Dann hat die EU aber eine ziemlich dumme Politik in Südeuropa gemacht.
Daraus müssen die Menschen sich selbst befreien
Das find ich auch, die Menschen müssen sich selbst befreien.

.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Nov 2016, 14:03)

So gesehen könnte ein Trump vielen Dauernörglern die Augen öffnen. Wenn Trump so richtig loslegt dürfte sich schnell Ernüchterung einstellen bei den Leuten die solche Populisten für Problemlöser halten.
Obama war ja ein echter Populist ( yes we can yes we can ) :D
Aber wo war der Change, den er vesprochen hat ?

Auch Trump wird an den Erwartungen gemessen.
Die Frage bleibt, ob überhaupt ein Präsident etwas ändern kann.
Wieviel Macht hat ein gewählter Präsident überhaupt. :?:


"Die Welt gehört einer unsichtbaren Gruppe"

sagte Hans-Jürgen Jakobs, Ex-"Handelsblatt"-Chefredakteur, gerade im Zdf Spätprogramm,
da ging es um sein neues Buch.

Viele der Dauernörgler wissen das vielleicht,
die medial hochgepriesene "Demokratie" ist nur ein gute Show, aber die,
die wirklich was zu sagen haben, die werden nicht vom Volk gewählt.

.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Wähler »

H2O hat geschrieben:(01 Dec 2016, 08:55)
Die Jugendarbeitslosigkeit in den Südstaaten hat aber Ursachen, die in einer ziemlich dummen Bildungs- und Wirtschaftspolitik zu finden sind. Daraus müssen die Menschen sich selbst befreien; Beispiele, wie so etwas geht, gibt es genug, nicht nur innerhalb der EU. Aber machen müssen diese Menschen schon noch selbst... auch die jungen Menschen dort. Willkommen in der Wirklichkeit, auch willkommen in Deutschland, aber dann auch machen!
Was soll das denn mit der Selbstbefreiung konkret bedeuten? Der einzelne junge Mensch wird auswandern, wenn er der Jugendarbeitslosigkeit nicht anders entgehen kann. Die zuständigen Politiker brauchen eine Konfrontation mit den Praktiken in anderen EU-Ländern, damit sie einen mehr oder weniger vorhandenen Reformwillen auch zielgerichtet umsetzen können. Hier sollten die EU-Instiutionen Hilfe leisten und den Ideenaustausch zwischen den Fachpolitikern der einzelnen EU-Staaten stärker fördern.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(02 Dec 2016, 07:24)

Was soll das denn mit der Selbstbefreiung konkret bedeuten? Der einzelne junge Mensch wird auswandern, wenn er der Jugendarbeitslosigkeit nicht anders entgehen kann. Die zuständigen Politiker brauchen eine Konfrontation mit den Praktiken in anderen EU-Ländern, damit sie einen mehr oder weniger vorhandenen Reformwillen auch zielgerichtet umsetzen können. Hier sollten die EU-Instiutionen Hilfe leisten und den Ideenaustausch zwischen den Fachpolitikern der einzelnen EU-Staaten stärker fördern.
Tja, die Sache mit dem "Hilfe und Beratung anbieten" wird in diesen Ländern gern als "arrogante Einmischung" zurück gewiesen, oft begleitet von ziemlich bösartigen Reden... bis hin zu "Maul halten". Diese Beispiele der Widerwilligkeit habe ich nun nicht im unmittelbaren Zugriff. Aber an das Verhalten der griechischen Politik werden Sie sich doch erinnern, oder an das der französischen Sozialisten? Die Leute haben eben andere Vorstellungen von einer EU als wir hier im Norden.

Nicht ohne Grund hatte ich auf "Willkommen in Deutschland" hingewiesen. Ja, ja, die Sprachkenntnisse, das schlechte Wetter, die Entfernung... Irgendwann liegt das Kind dann wirklich im Brunnen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Satori hat geschrieben:(02 Dec 2016, 04:09)

Dann hat die EU aber eine ziemlich dumme Politik in Südeuropa gemacht.



Das find ich auch, die Menschen müssen sich selbst befreien.

.
Das ist ein gern geübtes Verfahren: Wenn die Politik im Lande etwas so richtig verbockt hat, dann waren es "die in Brüssel" oder gleich "die in Berlin". Nö, wer sein Land von der Herstellung ordentlicher alltäglicher Gebrauchsgüter abmeldet, den Staatsdienst aufbläht, und seiner Jugend nur noch "Hilfsarbeiter oder Professor" zu bieten hat, der wird beides nicht erreichen.

Aus dieser Falle müssen die Menschen sich dort selbst befreien oder auswandern dahin, wo dieser Irrweg nicht beschritten wurde.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Kibuka »

Wenn die EU scheitert, dann scheitert sie an den linken Gutmenschen, die den Rechtsbruch in der EU salonfähig gemacht haben.

Seit Jahren werden Regeln mit Füssen getreten. Zuletzt hat man Schengen beerdigt.

Schon damals pfiff Eichel auf den blauen Brief aus Brüssel.

Ganz Europa krankt an dieser laissez faire Politik. Und Merkel ist die Ikone dieses Politikstils. Die Kanzlerin der absoluten Planlosigkeit, die alles alternativlos geschehen lässt.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von schokoschendrezki »

Der (relativ wahrscheinliche) künftige Präsident Frankreich umreißt seine Europa-Politik mit dem Begriff "Gemeinschaft der Nationen". Er will die Rolle der Nationen stärken und gleichzeitig eine stärkere und selbstbewusstere EU. Das ist nur scheinbar ein Widerspruch. Und er befindet sich damit so ziemlich auf einer Linie mit den starken Männern Osteuropas: Kaczynski und Orbán. Letzterer hat als Privatinitiative persönlich mit Großanzeigen in britischen Zeitungen gegen den Brexit geworben. Man hats nur nicht so recht gemerkt und wahrgenommen, weil Ungarn eben doch ein relativ kleines Land ist. Die Fillons und Orbáns wollen eine EU der Vaterländer, in der Leute wie sie wieder das Sagen haben. Sie wollen die EU keineswegs abschaffen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Satori hat geschrieben:(02 Dec 2016, 05:22)

Obama war ja ein echter Populist ( yes we can yes we can ) :D
Aber wo war der Change, den er vesprochen hat ?

Auch Trump wird an den Erwartungen gemessen.
Die Frage bleibt, ob überhaupt ein Präsident etwas ändern kann.
Wieviel Macht hat ein gewählter Präsident überhaupt. :?:
Der Präsident hat nur dann wirkliche Macht wenn Kongress/Senat auch mitspielen. Darum konnte Obama ja auch das Waffenrecht nicht reformieren obwohl ihm dies ein persönliches Anliegen war.
Trump hat zwei Vorteile. Beide Häuser werden von den Republikanern beherrscht. Und Trump ist zuzutrauen daß er Dinge durchzieht einfach weil er es will. Egal ob trifftige Gründe dagegen sprechen.

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.
Demokratie ist keine Reality-Show. Aber Wähler die Leute wie Trump an die Macht bringen haben offensichtlich nicht verstanden daß das reale Folgen hat.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Kibuka hat geschrieben:(02 Dec 2016, 09:47)

Wenn die EU scheitert, dann scheitert sie an den linken Gutmenschen, die den Rechtsbruch in der EU salonfähig gemacht haben.

Seit Jahren werden Regeln mit Füssen getreten. Zuletzt hat man Schengen beerdigt.

Schon damals pfiff Eichel auf den blauen Brief aus Brüssel.

Ganz Europa krankt an dieser laissez faire Politik. Und Merkel ist die Ikone dieses Politikstils. Die Kanzlerin der absoluten Planlosigkeit, die alles alternativlos geschehen lässt.
Zu zählst ein paar Nebensächlichkeiten auf. Wie gut die EU in der Realität funktioniert wird gar nicht wahrgenommen oder für selbstverständlich gehalten. Als wenn Staaten die nur ihre nationalen Egoismen im Auge haben bessere Politik machen würden...... Das ist lächerlich.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Realist2014 »

Satori hat geschrieben:(02 Dec 2016, 04:09)

Dann hat die EU aber eine ziemlich dumme Politik in Südeuropa gemacht.




.



die Politik IN den Ländern ist Sache der jeweiligen LÄNDER

aber nicht der EU

da hat die EU gar keine Befugnis
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Realist2014 »

Satori hat geschrieben:(02 Dec 2016, 04:09)





Das find ich auch, die Menschen müssen sich selbst befreien.

.
ja

von alten Strukturen wie zu hohem Kündigungsschutz etc...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Realist2014 »

Satori hat geschrieben:(02 Dec 2016, 05:22)



"Die Welt gehört einer unsichtbaren Gruppe"

sagte Hans-Jürgen Jakobs, Ex-"Handelsblatt"-Chefredakteur, gerade im Zdf Spätprogramm,
da ging es um sein neues Buch.

Viele der Dauernörgler wissen das vielleicht,
die medial hochgepriesene "Demokratie" ist nur ein gute Show, aber die,
die wirklich was zu sagen haben, die werden nicht vom Volk gewählt.

.
die Welt wird natülich ökonomisch durch die ökonomischen Einflüsse gesteuert

basierend auf dem ganz einfachen Fakt der Gewinnerzielung von Unternehmen und deren "Investoren"

da braucht es keine VT dazu

und das ist auch keine Gefahr für die Demokratie
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von odiug »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Dec 2016, 10:28)



die Politik IN den Ländern ist Sache der jeweiligen LÄNDER

aber nicht der EU

da hat die EU gar keine Befugnis
Das sag mal den Griechen ... die werden dich dafuer lieben ... endlich ein guter Deutscher :D
Wenn du mal Zeit hast:
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von relativ »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Dec 2016, 10:32)

die Welt wird natülich ökonomisch durch die ökonomischen Einflüsse gesteuert

basierend auf dem ganz einfachen Fakt der Gewinnerzielung von Unternehmen und deren "Investoren"

da braucht es keine VT dazu

und das ist auch keine Gefahr für die Demokratie
Wo stehen denn bei dir die Naturvölker, oder gehören die nicht zur Welt, bzw. in deine Welt? :D
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben:(02 Dec 2016, 10:38)

Wo stehen denn bei dir die Naturvölker, oder gehören die nicht zur Welt, bzw. in deine Welt? :D

du hast die Flöhe auf dem Mars vergessen... :?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von relativ »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Dec 2016, 10:41)

du hast die Flöhe auf dem Mars vergessen... :?
Also nicht. Passt ja zu deinem hier zur Schau gestellten Habitus.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Realist2014 »

odiug hat geschrieben:(02 Dec 2016, 10:38)

Das sag mal den Griechen ... die werden dich dafuer lieben ... endlich ein guter Deutscher :D
Wenn du mal Zeit hast:
[
schon lustig

hier ist das gleiche "Problem" wie bei der Diskussion um ALG II

niemand zwingt die Gelder von ANDEREN zu nehmen

WENN ich sie aber HABEN will- DANN bestimmt die ANDEREN die zu befolgenden Regeln

bei ALG II eben das Jobcenter basierend auf den Gesetzen

und bei den Krediten für GR eben die Geldgeber ...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben:(02 Dec 2016, 10:43)

Also nicht. Passt ja zu deinem hier zur Schau gestellten Habitus.
was willst du immer mit dieser persönlichen Schiene?

Wir haben praktisch auf dem ganzen Planeten Marktwirtschaft mit Eigentum an den Produktionsmitteln

der Rest ergibt sich daraus

das die Urwaldvölker da (noch) nicht dabei sind , ist nur eine Frage der Zeit
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von relativ »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Dec 2016, 10:01)

Der (relativ wahrscheinliche) künftige Präsident Frankreich umreißt seine Europa-Politik mit dem Begriff "Gemeinschaft der Nationen". Er will die Rolle der Nationen stärken und gleichzeitig eine stärkere und selbstbewusstere EU. Das ist nur scheinbar ein Widerspruch. Und er befindet sich damit so ziemlich auf einer Linie mit den starken Männern Osteuropas: Kaczynski und Orbán. Letzterer hat als Privatinitiative persönlich mit Großanzeigen in britischen Zeitungen gegen den Brexit geworben. Man hats nur nicht so recht gemerkt und wahrgenommen, weil Ungarn eben doch ein relativ kleines Land ist. Die Fillons und Orbáns wollen eine EU der Vaterländer, in der Leute wie sie wieder das Sagen haben. Sie wollen die EU keineswegs abschaffen.
Fragt sich nur, wie diese Politiker ein "stärkeres" Europa erreichen wollen, wenn jeder wieder nur mehr auf seine Nasenspitze schaut.
Orban und Konsorten wollen ihre Macht erhalten, ihre Nation (Volk im ursprünglichen Sinne) stärken und dies geht wohl nur mit Egoismen, die dann wohl auf Kosten anderer gehen muss, da man ja das europäische Gemeinschaftsgefühl verkümmern lässt.
Somit versuchen nur noch mehr Länder, so viel wie möglich für ihr Land aus der EU rauszupressen, ohne etwas beizusteuern zu wollen. Je mehr dies tun umso schneller geht die jetzige EU zu grunde und damit auch ein "friedliches" Zusammenwachsen. Das wäre die eine Horrorversion. Eine positivere Prognose fällt mir bei diesen aktuellen Protagonisten und möglichen zukünftigen Protagonisten nicht ein.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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