von Grimm hat geschrieben:(13 Oct 2016, 21:45)
Bob Dylan war ein amerikanischer Liedermacher, der dann zum Schlagersänger mutierte.
Er ist Amerikaner, das ist eher dein Problem.
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von Grimm hat geschrieben:(13 Oct 2016, 21:45)
Bob Dylan war ein amerikanischer Liedermacher, der dann zum Schlagersänger mutierte.
schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Oct 2016, 11:00)
Zum Schlagersänger gewiss nicht. Er hatte einige problematische Phasen. Seine religiöse zum Beispiel. Auch Anfang/Mitte der 90er war er ziemlich unkreativ. Der Wendepunkt dürfte das Album Time Out Of Mind 1996 gewesen sein. Ich habe zwei Dylan-Konzerte besucht. Die unterschiedlicher gar nicht sein könnten. Anfang der 90er zwischen betulichen Muttis mit Sitzkissen, die vor dem Konzert ihre Wurstbrötchen auspackten. Und irgendwann Mitte der Nuller in einem absolut phänomenalen (natürlich Steh-)Konzert und einem begeisterten Publikum aus allen denkbaren Alters- und Sozialgruppen.
yogi61 hat geschrieben:(14 Oct 2016, 11:19)
Anfang und Mitte der 90er war so ziemlich alles unkreativ.
schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Oct 2016, 07:53)
Bob Dylan steht ganz gewiss (mindestens) auf einer Stufe mit Bertolt Brecht.
schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Oct 2016, 07:53) Und der hätte eigentlich auch einen Nobelpreis verdient.
Svi Back hat geschrieben:(14 Oct 2016, 08:29)
Ok, Lindenberg nehme ich hiermit zurück. Der kann weder das Eine noch das Andere
Zunder hat geschrieben:(14 Oct 2016, 13:00)
Aber nur als Lyriker. Brecht war hauptberuflich Dramatiker.
(Als Sänger war er ungefähr so gräßlich wie Dylan.)
Das ist es ja. Mit Bob Dylan wurde die Messlatte ein Stück runtergesetzt und vielleicht eine Grenze überschritten, da spricht auch nichts mehr dagegen, warum man damit nicht fortfahren und die Messlatte noch ein Stück weiter runtersetzen sollte...und plötzlich erscheint auch ein Grönemeyer als Kandidat nicht mehr so ganz abwegig. Schrittweise Trivialisierung. Irgendwann werden noch Comic-Zeichner mit Nobelpreisen bedacht werden:schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Oct 2016, 08:23)
Kann man. Ob Dylan mit Grönemeyer oder Lindenberg in einer Reihe steht ... ich weiß nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/WatchmenWatchmen [...] Das Magazin Time zählt den Comic zu den besten 100 englischsprachigen Romanen, die zwischen 1923 und 2005 veröffentlicht wurden.
Ja, und auch Ray Bradbury und einige weitere Autoren dieser Zunft (SF & Fantasy). Aber keine Sorge, ein paar Dramen von Shakespeare habe ich auch gelesen, Dantes Komödie nur zum Teil, und die gehören definitiv zur Weltliteratur. So ganz ahnungslos bin ich also nicht, was das angeht (zählen eigentlich Platons Dialoge auch zur Weltliteratur?).Wildermuth hat geschrieben:(14 Oct 2016, 05:31)
Also, wenn du zumindest LEM liest, ist das schonmal sehr gut. Ernsthaft.
Aber genug, um wenigstens einen faden Beigeschmack auf meiner feinen Zunge zu verspüren. Aber ok, vielleicht hast du Recht und man sollte die Sache nicht zu eng sehen.Und, wenn es dich beruhigt, ja, wir alle sind der Meinung, auch Goethe, Schiller und Hölderlin hätten den Nobelpreis verdient, wenn es ihn damals schon gegeben hätte. Eine zurücksetzung der klassiker kann ich nicht erkennen. Die laufen ja eh nicht in der konkurrenz. D wurde fussballweltmeister. Niemand hielt das für eine ohrfeige für Pele und Beckenbauer. Nichtmal Lothar Matthäus.
Vielleicht hälst du Klassiker für Götter, weil dein verstaubter Deutschlehrer in deinem konservativen Gymnasium einer längst vergangenen Dekade euch so eine Ehrfurcht eingebleut hat (anstatt euch die liebe zur literatur beizubringen), wie du sie niemals gegenüber Dylan empfunden hast?
Vergiss die Ehrfurcht und den Olymp! Wer Zugang zur Literatur hat, und wenn du LEM liest bist du ja nicht ganz ohne Zugang, braucht keine sehhilfe eines Deutschlehrers, keine Orientierung durch olympische Verehrung. Man kann selber lesen und sich ein Urteil bilden.
Urteil bilden... wie machst du das gerade?
Denkst du etwa:
Bob Dylan hat gesungen, also ist er trivial?
das reicht den anderen nicht.... welche Gründe hast du denn nun, ihn für nicht nobelwürdig zu halten?
Sind seine texte so nach der methode "reim dich oder ich fress dich gebastelt", wie bei dem meisten liedtexten? vergleich doch mal!
Vergleiche mit Lyrikern, die du anerkennen würdest, aus einer ähnlichen zeit!
Einfach nur zu sagen, populäre musik ist igitt.... nein... das ist zu wenig...
Echt jetzt?Wildermuth hat geschrieben:(14 Oct 2016, 22:58)
Wenn ich behaupte, dylan sei nicht nobelpreiswürdig, weil er ein "Sänger" ist, dann glauben sicher alle, ich hätte schonmal bücher gelesen.
Wie ich sehe, hat dir die lange Einzelhaft überhaupt nichts gebracht. Das betrübt mich jetzt sehr.Wildermuth hat geschrieben:(14 Oct 2016, 23:11)
Klar mann. Ich weiss, wie man die sesselfurzer verarscht!
Jekyll hat geschrieben:(14 Oct 2016, 02:08)
Wieso hat eigentlich Stanislaw Lem nie den Nobelpreis bekommen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Stanis%C5%82aw_Lem
"...Verfall der Fantasie und Intelligenz". Wie wahr, wie wahr....
Nie von den Typen gehört. Da bin ich wohl zu sehr westlich orientiert gewesen.schelm hat geschrieben:(14 Oct 2016, 23:50)
Mit ungefähr 12 Jahren war ich mit Lem durch. Noch besser fand ich aber " Gestrandet bei der Sonne Epsilon " von Jirí Brabenec, Zdenek Veselý. Es gibt keinen genialeren SciFi - Roman. Glauben Sie mir, ich hab sie als Teeny alle verschlungen.
Ja, das muss es sein.Was Dylan betrifft, vielleicht fehlt Ihnen voraussetzend einfach das tiefere Verständnis der westlichen Lebensweise, um die geniale Übersetzung der Schmerzen bei der Suche nach sich selbst zu verstehen ?
jellobiafra hat geschrieben:(15 Oct 2016, 12:34)
Wenn Literaturnobelpreise in Zukunft häufiger - sagen wir mal - "interdisziplinär" vergeben werden, wird möglicherweise irgendwann Quentin Tarantino ein heißer Kandidat - für seine Filmdialoge.
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