Cobra9 hat geschrieben:(25 Jun 2016, 08:15)
Bei allem Respekt die Flüchtinge sind nicht der Hauptaspekt behaupte Ich für das Brexit.
Das behaupte ich auch nicht. Aber die Angst vor Migration hatte ihren Anteil.
Es gibt in ganz Europa nicht die Bereitschaft endlos Migrationsströme zu tolerieren. Das wurde in den letzten Monaten zunehmend ersichtlicher. Selbst Merkel hat das erkannt, wenngleich sehr spät.
Aber viel entscheidender war doch das Bild der EU. Ein supranationaler Staatenverbund, der seine Grenzen nicht schützen kann. Ein Gebilde, dass nur auf dem Papier funktioniert. Selbst Frontex hat zuletzt eingeräumt, dass die EU-Außengrenzen de facto nicht existieren.
Die Leute sehen, dass in der EU Anspruch und Wirklichkeit auseinander klaffen. Man verspricht den Leuten die innereuropäischen Grenzen zu öffnen und dafür die Außengrenzen zu sichern und dann muss die Bevölkerung zusehen, wie Terroristen und Migranten nach Belieben bis nach Kerneuropa reisen.
Es ging beim Brexit auch um das Thema Innenpolitik. Es ging auch um Sicherheit.
Dabei spielt es keine Rolle, ob GB im Schengenraum war oder nicht. Die Briten sahen, dass Personen bis nach Frankreich kamen und sogar durch den Ärmelkanal flüchteten.
Flüchtling rennt 50 Kilometer durch Eurotunnel
Es ist eine Geschichte mit dramatischem Ausgang. Ein Flüchtling rennt 50 Kilometer durch den Eurotunnel. Getrieben vom Traum, in Großbritannien zu leben. Doch dieser Traum ist jetzt geplatzt.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... unnel.html
Manche starben, andere schafften es.
Und sie wissen, dass diese Leute, sobald sie in der EU sind, im Zuge der Personenfreizügigkeit früher oder später auch legal nach GB einreisen können, wie es beispielsweise die Polen tun.
Die Eurokrise ist ein Beispiel neben der Flüchtlingskrise.
Auch hier ist das
Außenbild entscheidend.
Cobra9 hat geschrieben:(25 Jun 2016, 08:15)
Ja das war ein Fehler in der Art und Weise, aber eine Überflutung wie die Brexit Gegener behauptet hatten fand nie statt. Seit Anfang 2016 hatte Großbritannien zudem eine "Notbremsen"-Funktion: Steigt die Zuwanderung auf ein "ungewöhnliches Maß" an, kann ein "Schutzmechanismus" beantragt werden, wobei hierbei die Kürzung als auch die Streichung von Sozialleistungen für EU-Ausländer möglich wären - das war ein Zugeständnis aus Brüssel an Cameron und seine Kampagne. Also bitte auch hier nicht behaupten die EU habe England nur in die Pfanne gehauen. Ich seh gewaltige Nachteile für England, auch für die EU.
Der Handel mit anderen Nationen innerhalb der EU wird eingeschränkt, was eine deutliche Rezession der Wirtschaft mit sich bringen würde. Die Bayern LB geht von einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Großbritannien um zwei Prozent aus - statt zwei Prozent Wachstum. Außerdem stützt die englische Wirtschaft sich auch auf junge Migranten. Das wird jetzt viel schwerer. Eine nicht zu kalkulierende Folge des Austritts ist der damit verbundene Wegfall des freien Zugangs zum EU-Binnenmarkt. Ich hab keine Ahnung wo man das berechnen könnte. Spätestens zwei Jahre nach dem Austritt muss Englande diesen wohl verlassen und weltweit neue Freihandelsabkommen verhandeln.Weltweit. Das könnte Jahre in Anspruch nehmen wie die Geschichte zeigt. Auch eine baldige Rückkehr in den Binnenmarkt der EU halten Experten für nicht wahrscheinlich. Brüssel wird die Briten schließlich zappeln lassen müssen, um so andere austrittswillige Staaten abzuschrecken und keinen Unmut bei anderen Staaten aufkommen zu lassen wo einen schweren Prozess durchschreiten mussten bevor man "Partner" wurde auf einer Ebene. Den roten Teppich für England kann sich die EU nicht erlauben. Aber selbst angenommen in 1-2 Jahren dürften die Engländer wieder am Binnenmarkt wie Norwegen teilnehmen wäre nichts gewonnen. Im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gelten die Regeln der EU für alle Teilnehmer beitreten. In dem EWR gelten rund 80 Prozent der Vorschriften des EU-Binnenmarkts - nur, dass Großbritannien dann auch kein Mitspracherecht mehr besitzen würde. Also man würde dümmer dastehen wie vorher, Ausnahmen kann die EU nicht machen sonst gibts mit anderen Ländern massiven Ärger.
Wirtschaftlich werden alle Seiten leiden, politisch auch. Ich akzpetiere die Enscheidung von England. Nur bitte nicht in 4 Jahren wenn es mies läuft kommen und .....oh oh bitte wieder anders. Da muss die EU hart bleiben. England darf wieder rein wenn es sich wie jeder Bewerber verhält.
Das sich GB mit einem Austritt nicht nur einen Gefallen tut, ist klar. Die weitere Entwicklung wird man abwarten müssen. Es ist vorallem eine Schwächung Europas, welches sich in Zeiten der Globalisierung uneins und zerstritten zeigt.