Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
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Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Leider wurden viele Innenstädte nun mal nach dem Krieg total verhunzt durch hässliche "moderne" Bauten... gerade im Osten wo die SED sogar noch nicht vollständig zerstörte historische Gebäude sprengen ließ.
Ich finde es richtig die Innenstädte wieder herzurichten... und wer die Kosten bemängelt... der Staat gibt so viel mehr Geld für weitaus sinnloseren Quatsch aus, da sind die paar Millionen schon eher etwas sinnvolles.
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"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. " Bertolt Brecht
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Re: Wiederaufbau der Garnisonkirche zu Potsdam
Da haben sich Ost und West nicht viel genommen ...Letzter-Mohikaner » Mi 23. Jul 2014, 12:35 hat geschrieben:Leider wurden viele Innenstädte nun mal nach dem Krieg total verhunzt durch hässliche "moderne" Bauten... gerade im Osten wo die SED sogar noch nicht vollständig zerstörte historische Gebäude sprengen ließ.
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Re: Wiederaufbau der Garnisonkirche zu Potsdam
Zumal (jedenfalls außerhalb Ostberlins) der Sozialismus den Vorteil knapper Kassen hatte und man gezwungen war von historischer Substanz zu leben, die man am liebsten abgerissen und durch was Neues ersetzt hätte. Die waren zwar zur Wende völlig hinüber, aber konnten häufig ganz chic modernisiert werden.jack000 » Mi 23. Jul 2014, 15:54 hat geschrieben: Da haben sich Ost und West nicht viel genommen ...
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Re: Wiederaufbau der Garnisonkirche zu Potsdam
Kann man sagen. In gewisser Weise genießen die im Krieg am meisten zerstörten und in der sozialistischen Nachkriegszeit (u.a. wegen ihres deutschen Vergangenheitsanteils) auch am meisten vernachlässigten deutschen Städte die Gnade einer späten Wiedergeburt. Die historischen Zentren von Posen, Breslau, Danzig und (mit Einschränkung) Stettin wurden in jüngerer Zeit weitgehend ohne die Gewchmacksverirrungen der 70er Jahre mit ihrer Präferenz für den innerstädtischen Autoverkehr wiederhergestellt.jack000 » Mi 23. Jul 2014, 15:54 hat geschrieben: Da haben sich Ost und West nicht viel genommen ...
Das Ansinnen, die Garnisonskirche nicht nur originalgetreu wiederaufzubauen, sondern sie auch im Sinne ihrer ursprünglichen Aufbauer zu nutzen, ist so absurd, als wollte man im wiederaufgebauten Stettiner Schloss eine Neuauflage des 30jährigen Kriegs planen und nicht (wie tatsächlich) Kulturveranstaltungen, Jazzkonzerte und dergleichen im Innenhof veranstalten.
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Re: Wiederaufbau der Garnisonkirche zu Potsdam
Grundsätzlich sollte man, soweit es die Gegebenheiten und Möglichkeiten zulassen, soviel historische Bausubstanz wie möglich erhalten bzw. wieder aufbauen. Siehe z.B. das Beispiel von frems, das Hauptgebäude der TH Berlin. Das hätte man nach dem historischen Vorbild wieder aufbauen sollen.
Re: Wiederaufbau der Garnisonkirche zu Potsdam
Der Prenzlauer Berg (90% Altbaubestand aus der Gründerzeit) sollte auch einen Flächenabriss bekommen, das wurde aber verhindert, bzw. es war kein Geld da und die eher "weniger Angepassten" wohnten dort. U.A. diese "schicke Modernisierung" hat dann zu den hohen Mietsteigerungen und den damit zusammenhängenden Konflikten in Berlin geführt.frems » Mi 23. Jul 2014, 16:21 hat geschrieben: Zumal (jedenfalls außerhalb Ostberlins) der Sozialismus den Vorteil knapper Kassen hatte und man gezwungen war von historischer Substanz zu leben, die man am liebsten abgerissen und durch was Neues ersetzt hätte. Die waren zwar zur Wende völlig hinüber, aber konnten häufig ganz chic modernisiert werden.
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Dann nochmal Berlin: http://img.pr0gramm.com/2014/07/22/0b8be3c6447bae84.jpg
Und naja, in Hamburg wollte man auch einige Viertel abreißen, aber tat's dann doch nicht, z.B. St. Georg und dort ein "Alsterzentrum" bauen. Mal bei "Google Bilder" eingeben, mein lieber Scholli. Oder diverse Kanäle zuschütten und eine Stadtautobahn da bauen (Isebek, Goldbek, ...). Heute wollen dort viele Menschen wohnen und die Mietpreise schießen in die Höhe.
Und naja, in Hamburg wollte man auch einige Viertel abreißen, aber tat's dann doch nicht, z.B. St. Georg und dort ein "Alsterzentrum" bauen. Mal bei "Google Bilder" eingeben, mein lieber Scholli. Oder diverse Kanäle zuschütten und eine Stadtautobahn da bauen (Isebek, Goldbek, ...). Heute wollen dort viele Menschen wohnen und die Mietpreise schießen in die Höhe.
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
KAMPF GEGEN DAS HÄSSLICHE
Die Kölner Erklärung zum Städtebau
Die Kölner Erklärung zum Städtebau
http://www.deutschlandfunk.de/kampf-geg ... _id=288908Planer und Architekten seien nicht in der Lage, Städte zu bauen, in denen wir uns wohlfühlten, kritisiert der Frankfurter Architekt Christoph Mäckler. Gemeinsam mit anderen Experten für Städtebau hat er die "Kölner Erklärung" verfasst, die zur Reform der Lehre und der Innenstädte aufruft.
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Bräuchten wir nicht eher Wohnhochhäuser, in die bei Bedarf Wohncontainer hineingesetzt und herausgeholt werden können?
Schließlich sollen doch die modernen Arbeitnehmer "mobil" sein und da wären transportable und leicht demontierbare Wohncontainer, die bei Bedarf auch zu größeren Häusern zusammengestellt werden können, das Mittel der Wahl!
In Gebieten hoher Grundstückpreise müßten Skelettbauten mit allen nötigen Versorgungsanschlüssen erstellt werden, in welche bei Bedarf diese Container mit Hilfe von Kränen oder Hebevorrichtungen eingebracht werden können.
Im Übrigen muß man nicht jede alte Bausubstanz erhalten, es gibt genug Fachwerkhäuser in Deutschland. Wohl aber solche Bauwerke, die markant sind, in ihrer Geschichte zumindest zeitweise Rekordhalter waren oder eine ungewöhnliche Geschichte hatten.
Bezüglich Wiederaufbau abgerissener Bauwerke: nur solche, die wirklich unikat waren. Was sicherlich cool wäre, ein Mobilfunkturm als maßstabsgetreuer Nachbau, vielleicht im Maßstab 1 : 6 des einstigen Deutschlandsenders III ( http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschlandsender_III ).
Schließlich sollen doch die modernen Arbeitnehmer "mobil" sein und da wären transportable und leicht demontierbare Wohncontainer, die bei Bedarf auch zu größeren Häusern zusammengestellt werden können, das Mittel der Wahl!
In Gebieten hoher Grundstückpreise müßten Skelettbauten mit allen nötigen Versorgungsanschlüssen erstellt werden, in welche bei Bedarf diese Container mit Hilfe von Kränen oder Hebevorrichtungen eingebracht werden können.
Im Übrigen muß man nicht jede alte Bausubstanz erhalten, es gibt genug Fachwerkhäuser in Deutschland. Wohl aber solche Bauwerke, die markant sind, in ihrer Geschichte zumindest zeitweise Rekordhalter waren oder eine ungewöhnliche Geschichte hatten.
Bezüglich Wiederaufbau abgerissener Bauwerke: nur solche, die wirklich unikat waren. Was sicherlich cool wäre, ein Mobilfunkturm als maßstabsgetreuer Nachbau, vielleicht im Maßstab 1 : 6 des einstigen Deutschlandsenders III ( http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschlandsender_III ).
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Mal was aus unserem Nachbarland Polen:
Wie Disneyland sieht das für mich nicht aus.
http://www.welt.de/kultur/kunst-und-arc ... d-aus.htmlWarum sieht Polen eigentlich wie Disneyland aus?
Als würde Andy Warhol für seine Urenkel bauen: In Polens Metropolen entsteht eine neue Popmoderne. Die Häuser von Stettin bis Kolberg tragen Zipfelmützen und prägen die neuen Altstädte.
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Dazu auch:jack000 » Mi 23. Jul 2014, 20:18 hat geschrieben:KAMPF GEGEN DAS HÄSSLICHE
Die Kölner Erklärung zum Städtebau
http://www.deutschlandfunk.de/kampf-geg ... _id=288908
http://www.welt.de/kultur/kunst-und-arc ... itert.htmlProminente Stadtplaner polemisieren in schwammigen Worthülsen gegen die Kölner Erklärung zum Städtebau. Es geht um lebenswertes Wohnen in Ballungsräumen - und das Selbstverständnis einer ganzen Zunft.
Guratzsch ist leider extrem zurückgeblieben und verheddert sich selbst in Widersprüchen. Er nimmt Fehler der Architekten der Nachkriegszeit, weist auf die damals fehlende Planerausbildung hin und rechtfertigt damit seinen heutigen Weltschmerz, bei dem der Feind im Gewand des Stadtplaners daherkommt. Er hat's wohl nötig.
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Für die (winzige) wiederaufgebaute Altstadt von Stettin kann ich das teilweise bestätigen. Wobei Stettin eben neben (wiederaufgebatuer) Burg und Altstadt, Neubauvierteln eben auch das ganz zauberhafte Pariser Viertel hat.frems » So 30. Nov 2014, 13:54 hat geschrieben:Mal was aus unserem Nachbarland Polen:
http://www.welt.de/kultur/kunst-und-arc ... d-aus.html
Wie Disneyland sieht das für mich nicht aus.
Breslau/Wroclaw wurde in dem Artikel nicht genannt, ist aber einerseits eine ehemals auch deutsche Stadt (der ältere Teil ist polnisch), wurde 45 vollständig zerstört und die jüngst wiedererbaute Altstadt ist wie Danzig und Krakau historisch originalgetreu und ohne irgendwelche popkulturellen Spielerchen.
Und von Warschau ... gar nicht zu reden. Ich halte mich momentan gerade dort auf. Es ist schlichtweg atemberaubend. Zum einen natürlich der gerade neu eröffnete Bau des jüdischen Museums. Eine architektonische Meisterleistung, kann ich nur bestätigen. Klar, die (in den 50er Jahren) wiederaufgebaute Altstadt sowie der Schlösser- und Kirchengesäumte "Königsweg" sind Klassiker. Aber beeindruckend fand ich vor allem den Komplex der Milleniums-Bürohaus-Türme im Zentrum. Schraubenfpörmig gedreht, leicht angekippt ... Und dann eben mittendrin dieses Ding aus einer anderen Welt, der gigantomanische Stalinsche Kulturpalast. Lange Zeit wurde in Polen überlegt, den Koloss zu schleifen. Ich mein hässlich ist das falsche Wort, er ist einfach absurd. Und genau deshalb wirkt dieses Zentrum, wenn man aus dem Hauptahnhof kommt, abends, und der Kulturpalast oben mit der Spitze auch noch im Nebel steckt, als wäe man auf einem anderen Planeten angekommen.
Ach ja ... und der Schutthaufen und die Kindersachen aus dem Geburtshaus von Göbbels, momentan als Kunstprojekt unter dem Titiel "unsubscribe" inn der Nationalgalerie ausgestellt (bis Februar) auch ein Tipp .. nix wie hin
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Absolute Zustimmung. Der Brutalismus der nach Ende des 2. Weltkriegs entstand hat man schlimmste Bausünden begangen...Letzter-Mohikaner hat geschrieben:(23 Jul 2014, 12:35)
Leider wurden viele Innenstädte nun mal nach dem Krieg total verhunzt durch hässliche "moderne" Bauten... gerade im Osten wo die SED sogar noch nicht vollständig zerstörte historische Gebäude sprengen ließ.
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Es geht eigentlich nicht um historisch oder modern sondern um emsemlefähig oder Solitär
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Der Osten ist doch verhältnismäßig gut weggekommen in Sachen Architektur.Letzter-Mohikaner hat geschrieben:(23 Jul 2014, 12:35)
Leider wurden viele Innenstädte nun mal nach dem Krieg total verhunzt durch hässliche "moderne" Bauten... gerade im Osten wo die SED sogar noch nicht vollständig zerstörte historische Gebäude sprengen ließ.
Ich finde es richtig die Innenstädte wieder herzurichten... und wer die Kosten bemängelt... der Staat gibt so viel mehr Geld für weitaus sinnloseren Quatsch aus, da sind die paar Millionen schon eher etwas sinnvolles.
Die Innenstädte von Dresden, Leipzig, Görlitz, Rostock, Schwerin, Greifswald, Erfurt, Jena, Bautzen, Halle, Meißen, Potsdam, ec. sind doch eine Augenweide verglichen mit dem Brutalismus in vielen westdeutschen Innenstädten wie Duisburg, Ludwigshafen, Stuttgart, Gießen, Pforzheim, u.a.
Sogar das "hässliche Entlein des Ostens" Chemnitz hat sich gemacht.
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Eben. Hier in Berlin war der Wiederaufbau des Stadtschlosses unumgänglich, um das historische Spreeathen-Ambiente wenigstens einigermaßen wiederherzustellen. Weiter östlich Richtung Alexanderplatz wären hingegen Hochhäuser angebracht, die diese Bezeichnung auch verdienen. Jedenfalls keine mickrigen Zwölfgeschosser, die in der traufhöhenfixierten Hauptstadt bereits als Skyscrapers gehandelt und gefürchtet werden. %´)Quatschki hat geschrieben:(03 Feb 2016, 19:21)
Es geht eigentlich nicht um historisch oder modern sondern um emsemlefähig oder Solitär
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Diese Städte wurden aber erst nach der Wende mit Geld aus dem Westen restauriert. Die DDR hat Bausubstanz verfallen lassen und historische Baudenkmäler sprengen lassen.Ultra-tifosi hat geschrieben:(15 Feb 2016, 00:09)
Der Osten ist doch verhältnismäßig gut weggekommen in Sachen Architektur.
Die Innenstädte von Dresden, Leipzig, Görlitz, Rostock, Schwerin, Greifswald, Erfurt, Jena, Bautzen, Halle, Meißen, Potsdam, ec. sind doch eine Augenweide verglichen mit dem Brutalismus in vielen westdeutschen Innenstädten wie Duisburg, Ludwigshafen, Stuttgart, Gießen, Pforzheim, u.a.
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
ja, das stimmt. Aber schade, dass man in den 50ern und 60ern in Westdeutschland nicht auch mehr restauriert hätte..
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Problematisch ist leider, dass jede Form der Rekonstruktion vonseiten der Architekten als "Absage an die Architektur der Gegenwart" gegeißelt wird. Doch wovor lassen sich die Leute denn fotografieren? Niemand vor dem modernen Kanzleramt, dafür viele vor dem Reichstagsgebäude. Es gibt kaum eine andere Branche, die so am Geschmack der Masse vorbeiproduziert, wie die Architektur. Außerdem ist die jetzige Architektur selbst angestaubt, man hat in den letzten 50 Jahren letztlich nur Beton- durch Glasfassaden ersetzt. Gerade die nach dem Krieg so hochgejubelte Bauhausarchitektur hat Dutzende Städte Deutschlands in weißgelbe Fassadenwüsten verwandelt.
Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Die dumme Schlossattrappe hätten sie sich sparen sollen. Eine Sanierung und Neunutzung der Palasts wäre angebrachter gewesen, zumal der von der DDR-Bevölkerung angenommen worden war. Stattdessen wäre die Bauakademie wichtiger gewesen. Aber da lies man gerade mal eine Ecke von Lehrlingen hochziehen. Lieber klotzt man tumbe Blöcke hin, wie sie auch das Palasthotel ersetzten und zerstört damit die Stabilität der Friedrichswerderschen Kirche.Alucard hat geschrieben:(15 Feb 2016, 02:21)
Eben. Hier in Berlin war der Wiederaufbau des Stadtschlosses unumgänglich, um das historische Spreeathen-Ambiente wenigstens einigermaßen wiederherzustellen. Weiter östlich Richtung Alexanderplatz wären hingegen Hochhäuser angebracht, die diese Bezeichnung auch verdienen. Jedenfalls keine mickrigen Zwölfgeschosser, die in der traufhöhenfixierten Hauptstadt bereits als Skyscrapers gehandelt und gefürchtet werden. %´)
Für die fetten Katzen der Berliner Bau-Mafia aber alles ein willkommenes Futter wenn es schon mit Olympia nicht klappt.
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Entschuldige bitte, aber mit einem Palast assoziiert man doch wohl immer noch eine gewisse Erhabenheit und Ästhetik, aber doch nicht ein derart willkürlich in die Gegend geknalltes Betonmonster mit hässlichen kupfergetönten Scheiben und einem spießigen Innenambiente, wie man es sich gruseliger nicht vorstellen kann. Ich musste dort über ein Jahr lang zweimal täglich mit dem Fahrrad vorbeifahren, zwischem dem "Ballast" und dem ehemaligen DDR-Außenministerium, auf dem sich damals gerade ein Bagger durch die Etagen fraß. Und irgendwann kam wieder die Friedrichswerdersche Kirche zum Vorschein und man bekam eine Ahnung von der einstigen Pracht des einstigen Gebäudeensembles rund um die Schloßbrücke, bevor es von kommunistischen Barbaren neu definiert wurde, als Tummelplatz kulturentwöhnter Proleten nämlich. Aber daß die Schinkelkirche nun das Opfer gewissenloser Bauhaie wird, steht ja wohl auf einem anderen Blatt..Ammianus hat geschrieben:(23 Feb 2016, 19:01)
Die dumme Schlossattrappe hätten sie sich sparen sollen. Eine Sanierung und Neunutzung der Palasts wäre angebrachter gewesen, zumal der von der DDR-Bevölkerung angenommen worden war. Stattdessen wäre die Bauakademie wichtiger gewesen. Aber da lies man gerade mal eine Ecke von Lehrlingen hochziehen. Lieber klotzt man tumbe Blöcke hin, wie sie auch das Palasthotel ersetzten und zerstört damit die Stabilität der Friedrichswerderschen Kirche.
Für die fetten Katzen der Berliner Bau-Mafia aber alles ein willkommenes Futter wenn es schon mit Olympia nicht klappt.
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Und es wird leider nicht besser.Amtsschimmel hat geschrieben:(23 Feb 2016, 17:34)
Problematisch ist leider, dass jede Form der Rekonstruktion vonseiten der Architekten als "Absage an die Architektur der Gegenwart" gegeißelt wird. Doch wovor lassen sich die Leute denn fotografieren? Niemand vor dem modernen Kanzleramt, dafür viele vor dem Reichstagsgebäude. Es gibt kaum eine andere Branche, die so am Geschmack der Masse vorbeiproduziert, wie die Architektur. Außerdem ist die jetzige Architektur selbst angestaubt, man hat in den letzten 50 Jahren letztlich nur Beton- durch Glasfassaden ersetzt. Gerade die nach dem Krieg so hochgejubelte Bauhausarchitektur hat Dutzende Städte Deutschlands in weißgelbe Fassadenwüsten verwandelt.
Du musst als Bürger, Stadtrat, Politiker,ec. die Architekten grade dazu zwingen historisches wiederauferstehen zu lassen.
Und bisher war jedes historisch Wiederaufgebaute ein Volltreffer, der von der Bevölkerung & den Touris sofort angenommen wurde.
Aber wir Deutschen haben es ja noch gut erwischt, wenn ich sehe was in London abgeht ...
Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
In dem lesenswerten Artikel der FAZ "Von Haus aus missglückt" wird die moderne Architektur kritisiert.
Zusammenfassung:
- Es ist die Fähigkeit abhanden gekommen, schöne und bewohnbare Städte zu bauen
- Wenn es um schöne Städte geht, spricht man ausschließlich über alte Gebäude, Plätze aber nie über moderne
- Neue Gebäude passen sich nicht ihrer Umgebung an, sondern sind egoistische Solitäre
- Neubauviertel strahlen Kälte aus
- Die Moderne hat nicht einen guten Stadtraum hervorgebracht
- Gentrifizierung findet nur nur in alten Stadtvierteln statt
- Wenn neue Stadtvirtel so gebaut werden würden wie die alten könnte man das Problem der Gentrifizierung lösen
- Die Verantwortlichen planen zumeist aneinander vorbei
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/k ... 14241.html
=> Ein vernichtendes Urteil an die Moderne Architektur dessen jede einzelne These ich zu 100% teile!
Zusammenfassung:
- Es ist die Fähigkeit abhanden gekommen, schöne und bewohnbare Städte zu bauen
- Wenn es um schöne Städte geht, spricht man ausschließlich über alte Gebäude, Plätze aber nie über moderne
- Neue Gebäude passen sich nicht ihrer Umgebung an, sondern sind egoistische Solitäre
- Neubauviertel strahlen Kälte aus
- Die Moderne hat nicht einen guten Stadtraum hervorgebracht
- Gentrifizierung findet nur nur in alten Stadtvierteln statt
- Wenn neue Stadtvirtel so gebaut werden würden wie die alten könnte man das Problem der Gentrifizierung lösen
- Die Verantwortlichen planen zumeist aneinander vorbei
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Re: Grundsatzdiskussion historische/moderne Architektur
Danke für diesen hervorragenden Artikel. Die Stadtplanung von heute ist wie die Gesellschaft: Kühl, kapitalistisch, renditeorieniert. Der Blick fürs Schöne und Ästhetische wird als Gefühlsduselei gebrandmarkt. Ergebnis ist eine egoistische Architektur.jack000 hat geschrieben:(01 Sep 2016, 17:10)
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