Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

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Brainiac
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Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Brainiac »

Die Argumentation ist sattsam bekannt, auch hier ist sie immer wieder zu lesen.

1. Es sei doch unsozial, die hier ankommenden Flüchtlinge aufzunehmen – das seien doch überwiegend junge Männer mit finanziellen Mitteln (die ihnen die Reise ermöglicht hätten). Den wirklich Bedürftigen der Dritte Welt – Arme, Frauen, Kinder – werde nicht geholfen.
2. Und dann auch noch „Deserteure“, junge Männer aus Bürgerkriegsländern wie Syrien, die vor dem Militärdienst zuhause flöhen und ihre Familien sowie ihr Heimatland feige im Stich ließen.

Nun ja. Ich will keinem Einzelnen, der jetzt gegen Merkel & Co. wettert, absprechen, diese Argumente aus ehrlicher Überzeugung zu bringen. In sehr vielen Fällen erscheint es mir aber als vorgeschoben. Aus angeblicher Sorge um die Dritte Welt werden alle möglichen Argumente angeführt, die dafür herhalten können, gegen die Aufnahme von Flüchtlingen zu sein. Besonders perfide daran ist, dass man damit sehr schön die Positionen verdrehen und die Gutmenschen als asozial und sich selbst als sozial darstellen kann.

In Wirklichkeit geht es aber doch hauptsächlich um eine egoistische Betrachtung – wir wollen "die" hier nicht, weil wir überzeugt sind, dass sie uns schaden. Wie es denen "da unten" geht, interessiert uns erst mal nur sekundär, wenn überhaupt. Was eine legitime Position ist, niemand kann zu Altruismus gezwungen werden. Und sie ist wenigstens ehrlich.

Da schreibt jemand im Netz: Was hat das mit christlichen Werten, Weltoffenheit und Willkommenskultur zu tun, wenn sich unsere Politiker, Kirchenfürsten und Journalisten nur für diejenigen interessieren, die die Kraft und das Geld haben, nach Deutschland zu reisen, aber diejenigen, die kaum noch auf die Beine kommen, also nicht mal als „Flüchtlinge“ bezeichnet werden können, weil sie einfach nicht fliehen KÖNNEN, elendig verrecken lassen? Ich glaube kein Wort davon, die Argumentation ist scheinheilig und vorgeschoben. Es geht darum, Stimmung gegen die Gutmenschen zu machen, nichts weiter.

Gibt es hier irgend jemanden, der:

- Die Flüchtlingsaufnahme aus den obigen Gründen für asozial und schädlich und die Politik von Fr Merkel für so verfehlt hält, dass er zur Beendigung der letzteren ggfs. sogar die AfD oder Ähnliches wählen würde
- sich aber schon vor Beginn der Flüchtlingskrise bereits in irgendeiner Form für Frieden und Wohlstand in der Dritten Welt engagiert hat? Und der mal dort war und beurteilen kann, was es bedeutet, in der Dritten Welt zu leben oder für Diktatoren kämpfen zu müssen?

Ich lasse mich gern überraschen.

Die weitaus meisten, auf die der zweite Punkt zutrifft - ich gehöre dazu -, dürften das etwas anders sehen: Besser denen helfen, die da kommen, als gar niemandem. (Dass es trotzdem irgendwann einfach zu viele für unser Land werden könnten, steht auf einem anderen Blatt.)
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Uriel

Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Uriel »

Brainiac hat geschrieben:(19 Feb 2016, 10:00)

Die Argumentation ist sattsam bekannt, auch hier ist sie immer wieder zu lesen.

1. Es sei doch unsozial, die hier ankommenden Flüchtlinge aufzunehmen – das seien doch überwiegend junge Männer mit finanziellen Mitteln (die ihnen die Reise ermöglicht hätten). Den wirklich Bedürftigen der Dritte Welt – Arme, Frauen, Kinder – werde nicht geholfen.
2. Und dann auch noch „Deserteure“, junge Männer aus Bürgerkriegsländern wie Syrien, die vor dem Militärdienst zuhause flöhen und ihre Familien sowie ihr Heimatland feige im Stich ließen.

Nun ja. Ich will keinem Einzelnen, der jetzt gegen Merkel & Co. wettert, absprechen, diese Argumente aus ehrlicher Überzeugung zu bringen. In sehr vielen Fällen erscheint es mir aber als vorgeschoben. Aus angeblicher Sorge um die Dritte Welt werden alle möglichen Argumente angeführt, die dafür herhalten können, gegen die Aufnahme von Flüchtlingen zu sein. Besonders perfide daran ist, dass man damit sehr schön die Positionen verdrehen und die Gutmenschen als asozial und sich selbst als sozial darstellen kann.

In Wirklichkeit geht es aber doch hauptsächlich um eine egoistische Betrachtung – wir wollen "die" hier nicht, weil wir überzeugt sind, dass sie uns schaden. Wie es denen "da unten" geht, interessiert uns erst mal nur sekundär, wenn überhaupt. Was eine legitime Position ist, niemand kann zu Altruismus gezwungen werden. Und sie ist wenigstens ehrlich.

Da schreibt jemand im Netz: Was hat das mit christlichen Werten, Weltoffenheit und Willkommenskultur zu tun, wenn sich unsere Politiker, Kirchenfürsten und Journalisten nur für diejenigen interessieren, die die Kraft und das Geld haben, nach Deutschland zu reisen, aber diejenigen, die kaum noch auf die Beine kommen, also nicht mal als „Flüchtlinge“ bezeichnet werden können, weil sie einfach nicht fliehen KÖNNEN, elendig verrecken lassen? Ich glaube kein Wort davon, die Argumentation ist scheinheilig und vorgeschoben. Es geht darum, Stimmung gegen die Gutmenschen zu machen, nichts weiter.

Gibt es hier irgend jemanden, der:

- Die Flüchtlingsaufnahme aus den obigen Gründen für asozial und schädlich und die Politik von Fr Merkel für so verfehlt hält, dass er zur Beendigung der letzteren ggfs. sogar die AfD oder Ähnliches wählen würde
- sich aber schon vor Beginn der Flüchtlingskrise bereits in irgendeiner Form für Frieden und Wohlstand in der Dritten Welt engagiert hat? Und der mal dort war und beurteilen kann, was es bedeutet, in der Dritten Welt zu leben oder für Diktatoren kämpfen zu müssen?

Ich lasse mich gern überraschen.

Die weitaus meisten, auf die der zweite Punkt zutrifft - ich gehöre dazu -, dürften das etwas anders sehen: Besser denen helfen, die da kommen, als gar niemandem. (Dass es trotzdem irgendwann einfach zu viele für unser Land werden könnten, steht auf einem anderen Blatt.)




Menschen die sich dem Wehrdienst entziehen sind Straftäter. Das ist in Deutschland auch so. Ich wäre im Knast geladet hätte ich mich meiner Wehrpflicht entzogen.

Der weit überwiegende Teil der Menschen die hier als "Flüchtlinge" bezeichnet werden sind de jure keine Flüchtlinge. Flüchtlinge wären es dann, wenn z.B. in Österreich Krieg herrschen würde und die Österreicher nach Deutschland fliehen/flüchten müßten.

Letztlich ist die ganze Debatte durchzogen von diversen Lügengeschichten. Unser Bundespräsident fährt z.B. nach Jordanien und schaut sich dort Flüchtlingslager an. Deutschland ist nicht bereit seine Anteil für das UN Flüchtlinshilfwerk zu bezahlen.. Jedenfalls schaut sich unser Gauck die Lager an und vergießt dort Betroffenheitstränen.. Und fährt wieder nach Berlin. Er hätte auch einige Flüchtlinge mit nehmen können. Schön sicher im Flugzeug nach Deutschland. Aber diese Menschen müssen / wollen dann über Mittelmeer fahren. Wenn sie dann ertrinken steht genau dieser Bundespräsident da und vergießt wieder Betroffenheitstränen.

Und auf eine Frage gibt es auch keine Antwort. Was machen wir wenn dieses Jahr wieder über eine Million Menschen kommen. Oder was tun wir wenn alle Menschen die Grund haben ihren Lebensstandart zu verbessern nach Deutschland kommen wollen?
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Tom Bombadil
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Tom Bombadil »

Man muss das imho unterscheiden in Flüchtlinge aus Staaten, wo Leib und Leben durch Krieg oder Verfolgung bedroht ist und Wirtschaftsflüchtlingen. Letztere gehören für mich rigoros abgeschoben und man muss auch klare Zeichen der Abschreckung setzen, dass solche Menschen hier nicht willkommen sind. Das Geld, das sie Schleppern in den Rachen geworfen haben, hätten sie besser in den Aufbau des eigenen Landes gesteckt.

Echten Flüchtlingen muss geholfen werden, egal ob Mann, Frau oder Kind. Wenn man so dumm ist und das UNHCR nicht ausreichend finanziert, dann muss man diese Menschen eben bei sich zu Hause aufnehmen und ihnen Schutz bieten. Allerdings ist für mich auch klar, dass Flüchtlinge wieder nach Hause gehen und ihr Land nach einem Krieg oder Terrorregime wieder aufbauen. Flüchtlinge sind keine Migranten, das wird hier aber von Politik und Medien immer wieder anders kommuniziert. Während der Asylzeit müssen die Menschen beschäftigt werden, Kinder bekommen Schulunterricht in ihrer Landessprache, Erwachsene werden in Berufen ausgebildet, die im Heimatland zum Wiederaufbau benötigt werden.

Polemik gegen "Gutmenschen" interessiert mich nicht, selbige teilen auch ordentlich aus und sehen in jedem, der nicht ihrer Meinung ist einen Nazi, also müssen sie auch mit dem Echo leben.
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Brainiac
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Brainiac »

Uriel hat geschrieben:(19 Feb 2016, 10:34)Menschen die sich dem Wehrdienst entziehen sind Straftäter. Das ist in Deutschland auch so. Ich wäre im Knast geladet hätte ich mich meiner Wehrpflicht entzogen.
Du würdest für Assad kämpfen und sterben?
Die syrische Armee ist nach mehr als vier Jahren Kampf gegen Rebellen und Dschihadisten stark geschwächt. Seit Beginn des Konflikts im März 2011 wurden mehr als 80.000 Soldaten der Regierungstruppen und verbündeter Milizen getötet. Die hohe Opferzahl hat zur Folge, dass selbst regierungstreue Syrer ihren Militärdienst nicht ableisten wollen.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... rstuetzung
Mehr als 9.000 Menschen sind nach Zählung der UN in dem Konflikt bisher getötet worden. Regierungstruppen haben Städte mit Panzern und Artillerie beschossen, am Donnerstag schreckten Berichte über ein erneutes Massaker nahe der Protesthochburg Hama die internationale Gemeinschaft auf - knapp zwei Wochen, nachdem mehr als 100 Menschen in Hula umgebracht wurden.[...]Örtliche Menschenrechtler warfen alawitischen Banden vor, Dorfbewohner aus kurzer Distanz erschossen zu haben, während Regierungstruppen mit schweren Waffen den Ort beschossen.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 23022.html
Uriel hat geschrieben:(19 Feb 2016, 10:34)Der weit überwiegende Teil der Menschen die hier als "Flüchtlinge" bezeichnet werden sind de jure keine Flüchtlinge. Flüchtlinge wären es dann, wenn z.B. in Österreich Krieg herrschen würde und die Österreicher nach Deutschland fliehen/flüchten müßten.

Letztlich ist die ganze Debatte durchzogen von diversen Lügengeschichten. Unser Bundespräsident fährt z.B. nach Jordanien und schaut sich dort Flüchtlingslager an. Deutschland ist nicht bereit seine Anteil für das UN Flüchtlinshilfwerk zu bezahlen.. Jedenfalls schaut sich unser Gauck die Lager an und vergießt dort Betroffenheitstränen.. Und fährt wieder nach Berlin. Er hätte auch einige Flüchtlinge mit nehmen können. Schön sicher im Flugzeug nach Deutschland. Aber diese Menschen müssen / wollen dann über Mittelmeer fahren. Wenn sie dann ertrinken steht genau dieser Bundespräsident da und vergießt wieder Betroffenheitstränen.
Gutes Beispiel. Den Shitstorm möchte ich nicht erleben, der losgebrochen wäre, HÄTTE Gauck tatsächlich einige mitgenommen. "Reine Medienaktion"..."nur aus selbstsüchtigen Publicitygründen"..."was tut er für die restlichen Millionen"...
Und auf eine Frage gibt es auch keine Antwort. Was machen wir wenn dieses Jahr wieder über eine Million Menschen kommen. Oder was tun wir wenn alle Menschen die Grund haben ihren Lebensstandart zu verbessern nach Deutschland kommen wollen?
Irgendwann ist es zuviel, da sind wir uns wohl einig. Wahrscheinlich aber nicht über den Zeitpunkt. Ist es so, dass du, weil wir nicht alle aufnehmen können, lieber gar keinen aufnehmen willst?
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Uriel »

Brainiac hat geschrieben:(19 Feb 2016, 11:03)

Du würdest für Assad kämpfen und sterben?

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... rstuetzung
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 23022.html


Gutes Beispiel. Den Shitstorm möchte ich nicht erleben, der losgebrochen wäre, HÄTTE Gauck tatsächlich einige mitgenommen. "Reine Medienaktion"..."nur aus selbstsüchtigen Publicitygründen"..."was tut er für die restlichen Millionen"...


Irgendwann ist es zuviel, da sind wir uns wohl einig. Wahrscheinlich aber nicht über den Zeitpunkt. Ist es so, dass du, weil wir nicht alle aufnehmen können, lieber gar keinen aufnehmen willst?

Gauck war nur ein Bsp. Auch Panzerursel hat sich schon solche Lager angeschaut. Es gibt genügend Möglichkeiten vor Ort zu helfen.

Und fakt ist eben auch das der weit größte Teil der Menschen die hier her kommen de jure keine Flüchtlinge sind. Da spricht das Grundgesetz eine klare Sprache. Art16a.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Nun, die Flüchtlingsgegner sorgen sich ja nicht nur um die dritte Welt, sie sorgen sich vielfach auch über den Ruf der hier seit langem lebenden gut integrierten Migranten.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Perdedor »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Nun, die Flüchtlingsgegner sorgen sich ja nicht nur um die dritte Welt, sie sorgen sich vielfach auch über den Ruf der hier seit langem lebenden gut integrierten Migranten.
Außerdem ist es problematisch, dass Deutschland damit einen Sonderweg in der EU geht. Dabei war man doch immer dafür, dass man in der EU enger zusammenarbeitet.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Perdedor hat geschrieben:(19 Feb 2016, 13:25)

Außerdem ist es problematisch, dass Deutschland damit einen Sonderweg in der EU geht. Dabei war man doch immer dafür, dass man in der EU enger zusammenarbeitet.
Stimmt .... und der türkische Arbeitskollege und Freund schüttelt beim gemeinsamen Feierabendbier sowieso schon den Kopf über die ungezügelte Zuwanderunspolitik Deutschlands.
Zuletzt geändert von 3x schwarzer Kater am Fr 19. Feb 2016, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Uriel »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(19 Feb 2016, 13:28)

Stimmt .... und der türkische Arbeitskollege und Freund schüttelt beim gemeinsamen Feiersbendbier sowieso schon den Kopf über die ungezügelte Zuwanderunspolitik Deutschlands.

Ich kenne einige "ausländische" Kollegen die sich mit den Gedanken tragen wieder zurück zu gehen.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Uriel hat geschrieben:(19 Feb 2016, 13:32)

Ich kenne einige "ausländische" Kollegen die sich mit den Gedanken tragen wieder zurück zu gehen.
Sag ich doch :-))))
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Brainiac
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Brainiac »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(19 Feb 2016, 12:38)

Nun, die Flüchtlingsgegner sorgen sich ja nicht nur um die dritte Welt, sie sorgen sich vielfach auch über den Ruf der hier seit langem lebenden gut integrierten Migranten.
Tun sie das wirklich? Und redest du von dir, oder deinem Kollegen? Bei dem ist es logisch, er ist ja selbst betroffen.

Die Argumentation habe ich jedenfalls noch nicht oft gelesen. Weitaus häufiger werden von den Leuten, die sich gegen die "Völkerwanderung" wenden, im selben Atemzug auch die bereits hier lebenden Migranten (insbesondere aus einem bestimmten Kulturkreis) pauschal angegriffen und auf Parallelgesellschaften, No-Go-Areas, Bildungsferne und ähnliches verwiesen. Die meine ich mit "Flüchtlingsgegner", mir fällt kein besserer Begriff für diese Gruppe ein. Und wenn von denen dann plötzlich auf die armen zurückgebliebenen Angehörigen oder auf das zu verteidigende Vaterland der Flüchtlinge verwiesen wird, als Grund, Flüchtlinge nicht mehr aufzunehmen, kaufe ich das denen nicht so recht ab.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Versutus »

Hallo Brainiac.

Da die Ursachen in politischen Diskussionen meist gar nicht berücksichtigt werden,
habe ich bisher kaum einen Flüchtlingsgegener gesprochen, gelesen oder gesehen,
der sich um die Dritte Welt ebenfalls so sorgen würde, wie um das was er vermeintlich
zu verlieren glaubt.

Meistens wird sogar ein globaler Zusammenhang, damit auch ein Zusammenhang mit Deutschland
nicht nur übersehen, sondern auch geleugnet, ist gar nicht Inhalt der Debatte.

In vielen Krisenstaaten gibt es keine Aussicht auf Besserung.
Nachbarstaaten schauen weg. Die Welt schaut ebenfalls weg.
Hunderte von Millionen Menschen leben in absoluter Armut.
Wenige, bestimmte Regionen haben einen Lebensstandard erreicht,
der seines Gleichen sucht.

Während die eigenen Lebensumstände und Bedingungen als drückend, schwierig, gefährlich, auch
lebensbedrohlich ge- und erlebt werden, sieht ein Leben bei uns angenehm und erstrebenswert aus.

Hierunter fallen zum Beispiel die politische Freiheit, persönliche Sicherheit, Arbeitsplätze, materieller Wohlstand
ect.

Die Migrationsbereitschaft ist letzlich dann am größten, wenn die eigenen Lebensumstände besonders schlecht
erscheinen und aber gleichzeitig die Anziehungskraft anderer Regionen besonders groß ist.

Die meisten Flüchtlingsgegner bleiben am Flüchtling selbst haften, ohne Analyse seiner Motive.
Deshalb findet äußerst selten die Auseinandersetzung der Ursachen Raum.

Das ist meine gemachte Erfahrung.
Abelina

Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Abelina »

Versutus hat geschrieben:(19 Feb 2016, 16:22)

Hallo Brainiac.

Da die Ursachen in politischen Diskussionen meist gar nicht berücksichtigt werden,
habe ich bisher kaum einen Flüchtlingsgegener gesprochen, gelesen oder gesehen,
der sich um die Dritte Welt ebenfalls so sorgen würde, wie um das was er vermeintlich
zu verlieren glaubt.

Meistens wird sogar ein globaler Zusammenhang, damit auch ein Zusammenhang mit Deutschland
nicht nur übersehen, sondern auch geleugnet, ist gar nicht Inhalt der Debatte.

In vielen Krisenstaaten gibt es keine Aussicht auf Besserung.
Nachbarstaaten schauen weg. Die Welt schaut ebenfalls weg.
Hunderte von Millionen Menschen leben in absoluter Armut.
Wenige, bestimmte Regionen haben einen Lebensstandard erreicht,
der seines Gleichen sucht.

Während die eigenen Lebensumstände und Bedingungen als drückend, schwierig, gefährlich, auch
lebensbedrohlich ge- und erlebt werden, sieht ein Leben bei uns angenehm und erstrebenswert aus.

Hierunter fallen zum Beispiel die politische Freiheit, persönliche Sicherheit, Arbeitsplätze, materieller Wohlstand
ect.

Die Migrationsbereitschaft ist letzlich dann am größten, wenn die eigenen Lebensumstände besonders schlecht
erscheinen und aber gleichzeitig die Anziehungskraft anderer Regionen besonders groß ist.

Die meisten Flüchtlingsgegner bleiben am Flüchtling selbst haften, ohne Analyse seiner Motive.
Deshalb findet äußerst selten die Auseinandersetzung der Ursachen Raum.

Das ist meine gemachte Erfahrung.
Dass sich Leute um das Schicksal ihres eigenen Landes und Volkes mehr Sorgen machen, ist vollkommen natürlich und normal. Das macht jeder Afrikaner und Türke auch im Bezug auf sein Land - und zwar wesentlich schärfer als der gutmütige BRD-Deutsche. Die Ursachen der "Krise" sind sicherlich vielfältig; sie reichen von gezielter politischer Destabilisierung gewisser Regionen durch die US-Hochfinanz bis hin zu Kriegen, die selbige gerne am laufen hält. Dazu kommen offenbar auch Unfähigkeit, Faulheit und geringe Durchschnittsintelligenz - somit "Hochkulturunfähigkeit" - bei manchen Völkern trotz bester Bedingungen in ihren Heimatländern (Rohstoffe, Klima usw.)
Versutus

Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Versutus »

Abelina hat geschrieben:(19 Feb 2016, 16:37)



Die USA als Alleinverantwortliche?
Nein.
Wie kommen sie darauf, dass ganze Völker unfähig, faul, dumm wären?
Versutus

Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Versutus »

Abelina hat geschrieben:(19 Feb 2016, 16:37)

Dass sich Leute um das Schicksal ihres eigenen Landes und Volkes mehr Sorgen machen, ist vollkommen natürlich und normal. Das macht jeder Afrikaner und Türke auch im Bezug auf sein Land - und zwar wesentlich schärfer als der gutmütige BRD-Deutsche.
Die Ursachen der "Krise" sind sicherlich vielfältig; sie reichen von gezielter politischer Destabilisierung gewisser Regionen durch die US-Hochfinanz bis hin zu Kriegen, die selbige gerne am laufen hält.
Die USA als Alleinverantwortliche?
Nein.
Dazu kommen offenbar auch Unfähigkeit, Faulheit und geringe Durchschnittsintelligenz - somit "Hochkulturunfähigkeit" - bei manchen Völkern trotz bester Bedingungen in ihren Heimatländern (Rohstoffe, Klima usw.)
Wie kommen sie darauf, dass ganze Völker unfähig, faul, dumm wären?
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Dingo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Feb 2016, 10:49)

Man muss das imho unterscheiden in Flüchtlinge aus Staaten, wo Leib und Leben durch Krieg oder Verfolgung bedroht ist und Wirtschaftsflüchtlingen. Letztere gehören für mich rigoros abgeschoben und man muss auch klare Zeichen der Abschreckung setzen, dass solche Menschen hier nicht willkommen sind.
Warum eigentlich? Warum maßen wir uns an, das alleinige Recht zu haben, hier zu leben und zu arbeiten und Frieden und Wohlstand genießen zu dürfen? Aufgrund der tollen "Leistung", Nachfahre von Leuten zu sein, die schon hier geboren wurden, seien es nun Eltern, Großeltern, Urgroßeltern oder Ur... Urgroßeltern?
Ich bin ein Flüchtlingskind.

Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Tom Bombadil »

Selbstbestimmungsrecht der Völker.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Versutus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:10)

Selbstbestimmungsrecht der Völker.
Und das kommt in der Dritten Welt zum Tragen?
Artikel 1 Absatz 2 der UN-Sozialcharta sichert die wirtschaftliche Seite des Selbstbestimmungsrechts durch das Recht auf freie Verfügung der Völker über ihre Naturschätze und Wirtschaftsquellen, das später in Artikel 25 der Sozialcharta noch einmal aufgegriffen wird.
http://www.sozialpakt.info/selbstbestim ... lker-3181/
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Billie Holiday »

Dingo hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:04)

Warum eigentlich? Warum maßen wir uns an, das alleinige Recht zu haben, hier zu leben und zu arbeiten und Frieden und Wohlstand genießen zu dürfen? Aufgrund der tollen "Leistung", Nachfahre von Leuten zu sein, die schon hier geboren wurden, seien es nun Eltern, Großeltern, Urgroßeltern oder Ur... Urgroßeltern?
Du meinst, 7 Milliarden Menschen sollten das Recht haben, hierher zu kommen und an dem Wohlstand, der fortlaufend erarbeitet wird, teilzuhaben? Wie lange wird der Sozialstaat so bestehen bleiben?
Und wenn nicht alle 7 Milliarden....wer ja und wer nicht?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von jack000 »

Dingo hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:04)

Warum eigentlich? Warum maßen wir uns an, das alleinige Recht zu haben, hier zu leben und zu arbeiten und Frieden und Wohlstand genießen zu dürfen? Aufgrund der tollen "Leistung", Nachfahre von Leuten zu sein, die schon hier geboren wurden, seien es nun Eltern, Großeltern, Urgroßeltern oder Ur... Urgroßeltern?
Der Wohlstand ist die Summe der hier lebenden und arbeitenden Menschen und regnet nicht vom Himmel. Wohlstand ist nicht nach dem Zufallsprinzip verteilt sondern das Resultat dessen wie die Menschen in Summe agieren.
=> Daher kann man Abkommen mit Ländern schließen, die auf Augenhöhe sind und so alles austauschen sowie Freizügigkeit zulassen (z.B. Deutschland und Frankreich).
Weltweit ist das derzeit nicht möglich!
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von think twice »

Dingo hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:04)

Warum eigentlich? Warum maßen wir uns an, das alleinige Recht zu haben, hier zu leben und zu arbeiten und Frieden und Wohlstand genießen zu dürfen? Aufgrund der tollen "Leistung", Nachfahre von Leuten zu sein, die schon hier geboren wurden, seien es nun Eltern, Großeltern, Urgroßeltern oder Ur... Urgroßeltern?
Das hast du sehr schön geschrieben. :) :thumbup:
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von jack000 »

Billie Holiday hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:16)

Du meinst, 7 Milliarden Menschen sollten das Recht haben, hierher zu kommen und an dem Wohlstand, der fortlaufend erarbeitet wird, teilzuhaben? Wie lange wird der Sozialstaat so bestehen bleiben?
Und wenn nicht alle 7 Milliarden....wer ja und wer nicht?
Das Problem beginnt nicht erst im Mrd.-Bereich. Wir sehen derzeit welche Probleme auftauchen wenn es nur 1 Mio. (=Menschen außerhalb der EU ohne jegliche Filterung) sind. So kann man sich vorstellen was es bedeuten würde wenn sich die Menge "nur" verzehnfacht.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Tom Bombadil »

Versutus hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:13)

Und das kommt in der Dritten Welt zum Tragen?
Sicher.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Wasteland »

Versutus hat geschrieben:(19 Feb 2016, 17:10)

Die USA als Alleinverantwortliche?
Nicht die USA. Die Hochfinanz. Das ist ein Codewort für nochmal etwas ganz anderes.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Perdedor »

Billie Holiday hat geschrieben: Und wenn nicht alle 7 Milliarden....wer ja und wer nicht?
Ah, da sind wir ja genau beim Strangthema.
Wie wäre es z.B. damit, die aufzunehmen, die hier Asyl beantragen? Das sind ja nicht Mrd, sondern wenige Millionen.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Dingo »

doppelt
Zuletzt geändert von Dingo am Fr 19. Feb 2016, 18:47, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin ein Flüchtlingskind.

Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Dingo »

Billie Holiday hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:16)

Du meinst, 7 Milliarden Menschen sollten das Recht haben, hierher zu kommen und an dem Wohlstand, der fortlaufend erarbeitet wird, teilzuhaben? Wie lange wird der Sozialstaat so bestehen bleiben?
Und wenn nicht alle 7 Milliarden....wer ja und wer nicht?
Als ob sieben Milliarden kommen wollten, um hier zu leben. :rolleyes:

Darum geht es auch gar nicht. Warum stellen wir unser Recht, hier zu leben, über das anderer?
Ich bin ein Flüchtlingskind.

Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wasteland hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:37)

Nicht die USA. Die Hochfinanz. Das ist ein Codewort für nochmal etwas ganz anderes.
wo hab ich nochmal meinen Aluhut hingelegt -------
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Dingo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:10)

Selbstbestimmungsrecht der Völker.
Und andere haben nicht das Recht, selbst bestimmen zu dürfen, daß sie hier leben wollen?
Ich bin ein Flüchtlingskind.

Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
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Billie Holiday
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Billie Holiday »

Dingo hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:48)

Und andere haben nicht das Recht, selbst bestimmen zu dürfen, daß sie hier leben wollen?
Hältst Du das für realistisch, dass jeder bestimmen kann, dass er in Deutschland leben will? Theoretisch müßte man dann dieses Recht allen Menschen zugestehen, also 7 Milliarden, egal, ob die wollen oder nicht.
Es gibt kein Land, in das Du einfach gehen kannst und bestimmst, dort zu leben. Je nach Temperament lachen die Dich aus oder schmeißen Dich raus. Du kannst nicht einfach in ein anderes Land gehen, Dich hinstellen und sagen, so hier bin ich, ich will sofort Wohnung, Geld und Arbeit haben. Warum soll Deutschland ausnahmslos jeden reinlassen? In keinem anderen Land reicht ein "ich will aber". :?:
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von jack000 »

Dingo hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:48)

Und andere haben nicht das Recht, selbst bestimmen zu dürfen, daß sie hier leben wollen?
Länder haben ein Staatsvolk, eine Staatsregierung, eine Staatskasse, Staatsgrenzen, etc... das ist weltweit so.
Wie soll das in der Realität funktionieren wenn ein jeder selbst bestimmen kann dort zu leben wo er möchte ohne das eine jeweilige Staatsregierung darüber bestimmen könnte?
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Tom Bombadil »

Dingo hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:48)

Und andere haben nicht das Recht, selbst bestimmen zu dürfen, daß sie hier leben wollen?
Nein, das haben sie nicht, nennt sich Völkerrecht.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von H2O »

Dingo hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:48)

Und andere haben nicht das Recht, selbst bestimmen zu dürfen, daß sie hier leben wollen?
Na, Sie sind aber ein geselliger Mensch!
Warum wollen Sie denn allein in Ihrem Bett schlafen?
Wie lustig schläft es sich doch mit 10 oder 20 Leuten
in einem Zimmer! Da ist immer etwas los!
Nicht mehr so gammellangweilig, könnte ich mir vorstellen.
Wer kauft ein, wer deckt den Tisch, wer kocht und wer
macht den Abwasch und reinigt das Bad?
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Svi Back »

Dingo hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:48)

Und andere haben nicht das Recht, selbst bestimmen zu dürfen, daß sie hier leben wollen?
bei solchen Frage klappt einem förmlich die Kinnlade nach unten und man fragt sich: meint sie das jetzt wirklich ernst?
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Wasteland »

Dingo hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:48)

Und andere haben nicht das Recht, selbst bestimmen zu dürfen, daß sie hier leben wollen?
So eine Welt existiert leider nur bei Star Trek. Im Moment sind soziale, politische und kulturelle Unterschiede so gross, dass eine Welt ohne Grenzen und Staaten und ohne Regeln für Migration in Anarchie und Gewalt münden würde.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Billie Holiday »

H2O hat geschrieben:(19 Feb 2016, 19:47)

Na, Sie sind aber ein geselliger Mensch!
Warum wollen Sie denn allein in Ihrem Bett schlafen?
Wie lustig schläft es sich doch mit 10 oder 20 Leuten
in einem Zimmer! Da ist immer etwas los!
Nicht mehr so gammellangweilig, könnte ich mir vorstellen.
Wer kauft ein, wer deckt den Tisch, wer kocht und wer
macht den Abwasch und reinigt das Bad?
Wer bezahlt die Miete......
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von H2O »

Billie Holiday hat geschrieben:(19 Feb 2016, 20:16)

Wer bezahlt die Miete......
und die Mietnebenkosten... die "2. Miete";
ja darüber hatte ich noch gar nicht
nachgedacht :s
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Brainiac
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Brainiac »

Es dürfte ein Novum sein, dass derselbe Beitrag sechsmal hintereinander von sechs verschiedenen Leuten zitiert wird.

Ich versuche mal mit meinen Worten wiederzugeben, was vielleicht gemeint war: Es geht nicht um einklagbares, sondern moralisches Recht (falls es den Begriff überhaupt gibt). Was kann jemand dafür, im Sudan geboren zu werden und nicht hier? Was haben wir dafür getan, hier geboren zu sein und nicht in Nordkorea?

Nichts.

Also kann man vielleicht ein bißchen abgeben. Nur so als Grundprinzip. Über sinnvolle Wege kann man ja streiten, und "selbst bestimmen" lässt sich das von den Benachteiligten sicher nicht. Das mit dem "selbst bestimmen" war eine Replik auf Toms "Selbstbestimmungsrecht der Völker", woraus natürlich kein Selbstbestimmungsrecht der Menschen zu ihrem Wohnort folgt. Allerdings existiert nach dem UN-Sozialpakt ein Recht aller Menschen auf einen angemessenen Lebensstandard und Schutz vor Hunger.

http://www.sozialpakt.info/angemessener ... dard-3260/
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Fadamo »

Brainiac hat geschrieben:(19 Feb 2016, 10:00)
Besser denen helfen, die da kommen, als gar niemandem.
Du möchtest also erst helfen, bis die Hungernden zu uns kommen ?
Die sind so schwach,dass sie nicht den weiten Weg nach Europa schaffen werden,wie die jetzigen Flüchtlinge,die doch recht gut ernährt sind.
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Brainiac
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Brainiac »

Fadamo hat geschrieben:(19 Feb 2016, 20:32)

Du möchtest also erst helfen, bis die Hungernden zu uns kommen ?
Nein. :?:
Die sind so schwach,dass sie nicht den weiten Weg nach Europa schaffen werden
Vermutlich nicht, richtig.
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Fadamo
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Fadamo »

Brainiac hat geschrieben:(19 Feb 2016, 20:40)

Nein. :?:


Vermutlich nicht, richtig.
Vermutlich doch. Wenn sie sich in Europa sattessen können, würden sie her kommen, die richtig hungernden.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von think twice »

Brainiac hat geschrieben:(19 Feb 2016, 20:22)

Es geht nicht um einklagbares, sondern moralisches Recht (falls es den Begriff überhaupt gibt). Was kann jemand dafür, im Sudan geboren zu werden und nicht hier? Was haben wir dafür getan, hier geboren zu sein und nicht in Nordkorea?

Nichts.

Also kann man vielleicht ein bißchen abgeben. Nur so als Grundprinzip. Über sinnvolle Wege kann man ja streiten, und "selbst bestimmen" lässt sich das von den Benachteiligten sicher nicht. Das mit dem "selbst bestimmen" war eine Replik auf Toms "Selbstbestimmungsrecht der Völker", woraus natürlich kein Selbstbestimmungsrecht der Menschen zu ihrem Wohnort folgt. Allerdings existiert nach dem UN-Sozialpakt ein Recht aller Menschen auf einen angemessenen Lebensstandard und Schutz vor Hunger.
So ist es. Man könnte ein bischen abgeben, wenn man schon das Glück hatte in einem der reichsten Länder der Welt geboren zu sein. Denn mehr als Glück und Zufall ist es nämlich nicht. Wenn noch 5 Millionen Flüchtlinge kommen, kann man in der Tat darüber nachdenken, ob man sie auch alle integrieren kann, aber in den wirtschaftlichen Ruin werden auch weitere 5 Millionen diesesLland nicht treiben.
Und selbst wenn wir zukünftig 10 Euro mehr Steuern im Monat zahlen müssten.... mein Gott, verhungern würde deshalb niemand....
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Versutus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:32)

Sicher.
Begründung?
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Versutus »

Wasteland hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:37)

Nicht die USA. Die Hochfinanz. Das ist ein Codewort für nochmal etwas ganz anderes.
Ok, Hochfinanz.
Was ist mit dem Rest der in Unschuld gewaschenen Hände?
Versutus

Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Versutus »

Dingo hat geschrieben:(19 Feb 2016, 18:47)

Als ob sieben Milliarden kommen wollten, um hier zu leben. :rolleyes:

Darum geht es auch gar nicht. Warum stellen wir unser Recht, hier zu leben, über das anderer?
Sehr richtig.
Und warum beuten aktiv andere Länder dieser Welt 3. Länder zum Teil aus?
Entziehen ihnen ihre Lebensgrundlage?
Wundern sich dann, wenn die Leute vor Armut, politischem Terror ect. flüchten?
Das sind dann in deren Augen, @Billie, Wirtschaftflüchtlinge und illegal?
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Brainiac
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Brainiac »

think twice hat geschrieben:(20 Feb 2016, 08:07)

So ist es. Man könnte ein bischen abgeben, wenn man schon das Glück hatte in einem der reichsten Länder der Welt geboren zu sein. Denn mehr als Glück und Zufall ist es nämlich nicht. Wenn noch 5 Millionen Flüchtlinge kommen, kann man in der Tat darüber nachdenken, ob man sie auch alle integrieren kann, aber in den wirtschaftlichen Ruin werden auch weitere 5 Millionen diesesLland nicht treiben.
Und selbst wenn wir zukünftig 10 Euro mehr Steuern im Monat zahlen müssten.... mein Gott, verhungern würde deshalb niemand....
Das sehe ich nun etwas anders.

Ja, wir können ein wenig abgeben, es gibt übrigens auch einige Mrd die jährlich in Entwicklungshilfe investiert werden, und weil da noch niemand den Stein der Weisen gefunden hat, kann man alternativ auch Flüchtlinge aufnehmen - selbst wenn es de facto zu weiten Teilen Wirtschaftsflüchtlinge sind. Aus diesem Grund kritisiere ich auch nicht so massiv wie viele hier die Politik der Bundesregierung und der Frau Merkel.

Allerdings bin ich ab einem bestimmten Punkt dann doch egoistischer Deutscher, und das darf ich auch sein. Ich möchte NICHT!, dass das die nächsten Jahre so weiter geht wie 2015, weil die Masse der Menschen in so kurzer Zeit unser Land überfordert und sich die Lebensbedingungen, vor allem für die sozial Schwächeren in Deutschland, verschlechtern dürften. Ich möchte auch NICHT!, dass die EU deswegen auseinander bricht. Btw, damit wäre auch Afrika nicht geholfen.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von Billie Holiday »

Versutus hat geschrieben:(20 Feb 2016, 08:24)

Sehr richtig.
Und warum beuten aktiv andere Länder dieser Welt 3. Länder zum Teil aus?
Entziehen ihnen ihre Lebensgrundlage?
Wundern sich dann, wenn die Leute vor Armut, politischem Terror ect. flüchten?
Das sind dann in deren Augen, @Billie, Wirtschaftflüchtlinge und illegal?

Also sollte der gesamten Menschheit das Recht eingeräumt werden, in Deutschland zu leben?
Ob sie nun alle wollen oder nicht, ist ja erstmal egal.
Sollten 7 Milliarden das Recht haben, mit Sack und Pack nach Deutschland einzureisen? Inklusive sozialen Leistungen und allem? Wie soll das in der Praxis gehen? Gemessen an unserem Standard, der nicht vom Himmel gefallen ist, ist nahezu jeder außerhalb Europas arm. Wieviele Millionen willst Du hier unterbringen? Soviele und solange, bis niemand mehr hierher will, weil die Zustände untragbar geworden sind?

Recht auf Asyl genießt der, der vor Krieg und Verfolgung flüchtet, was auch gut und richtig ist.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von think twice »

Brainiac hat geschrieben:(20 Feb 2016, 08:56)

Allerdings bin ich ab einem bestimmten Punkt dann doch egoistischer Deutscher, und das darf ich auch sein. Ich möchte NICHT!, dass das die nächsten Jahre so weiter geht wie 2015, weil die Masse der Menschen in so kurzer Zeit unser Land überfordert und sich die Lebensbedingungen, vor allem für die sozial Schwächeren in Deutschland, verschlechtern dürften. Ich möchte auch NICHT!, dass die EU deswegen auseinander bricht. Btw, damit wäre auch Afrika nicht geholfen.
Inwieweit werden sich denn die Lebensbedingungen der Deutschen verschlechtern? Wird den Transferleistungsempfängern das Geld gekürzt, musst du mehr Steuern zahlen, kriegen die Deutschen im Bus keinen Sitzplatz mehr, heißt der Nachbar zukünftig "Azizi" und nicht "Meier"?
Und eine EU, die in humanen Fragen auseinanderbricht, bricht eben auseinander. Sollen die Polen, Tschechen und Ungarn ihre Leute, die hier arbeiten und leben, wieder heim holen, es gibt keine Kohle mehr aus dem EU-Topf und dann werden sie schon nachdenken.
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von think twice »

Billie Holiday hat geschrieben:(20 Feb 2016, 09:09)

Also sollte der gesamten Menschheit das Recht eingeräumt werden, in Deutschland zu leben?
Ob sie nun alle wollen oder nicht, ist ja erstmal egal.
Sollten 7 Milliarden das Recht haben, mit Sack und Pack nach Deutschland einzureisen? Inklusive sozialen Leistungen und allem? Wie soll das in der Praxis gehen? Gemessen an unserem Standard, der nicht vom Himmel gefallen ist, ist nahezu jeder außerhalb Europas arm. Wieviele Millionen willst Du hier unterbringen? Soviele und solange, bis niemand mehr hierher will, weil die Zustände untragbar geworden sind?

Recht auf Asyl genießt der, der vor Krieg und Verfolgung flüchtet, was auch gut und richtig ist.
Wie kommt ihr überhaupt auf die Zahl 7 Milliarden? :?:
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Re: Die angeblichen Sorgen der Flüchtlingsgegner um die Dritte Welt

Beitrag von H2O »

"Ich möchte NICHT!, dass das die nächsten Jahre so weiter geht wie 2015, weil die Masse der Menschen in so kurzer Zeit unser Land überfordert und sich die Lebensbedingungen, vor allem für die sozial Schwächeren in Deutschland, verschlechtern dürften. Ich möchte auch NICHT!, dass die EU deswegen auseinander bricht."

Na, das ist doch völlig klar... wer will das schon!

Dennoch bleibt doch die Frage, wie "wir" das denn
bewerkstelligen sollen, und welche Bilder wir uns
antun wollen.

Wir stehen vor einem Weltproblem, und die Welt-
gemeinschaft hat dafür keine Lösung. In Hungergebieten
wächst die Zahl der Menschen immer weiter mit
etwa 2,5% im Jahr, die Wüsten wachsen durch
Übernutzung der Trockenzonen, die Urwälder werden
abgeholzt für Futtermittelanbau, wofür unsere Ver-
zehrgewohnheiten sicher eine der Ursachen sind.

Leider gerät dieser Ursprung aller Probleme ganz
aus dem Blick, weil die Kriege im Nahen Osten und
anderswo noch aufregender sind als diese eher
schleichende Entwicklung. Ich bin davon überzeugt,
daß auch die Kriege des Nahen Ostens ihren
Ausgangspunkt im ungebremsten Wachstum der
Besiedlungsdichte haben.

Mit Technik und Wissenschaft lässt sich die Grenze
der Belastbarkeit dieser Erde sicher etwas verschieben,
aber niemals außer Kraft setzen.
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