http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... -Test.htmlDrei Themen ragen heraus. Gäbe es den Fragezeichen-Check für ratlose Zuschauer nach ARD-Verbrauchersendungen, sie wären reif für das Siegertreppchen. So werfen die Markenchecker vom Ersten an einer Stelle die Frage auf, ob Nettos Muttergesellschaft Edeka ihre Discount-Linie als Absatzkanal für leicht angegammeltes Obst und Gemüse missbraucht.
Ein anonymer Netto-Filialleiter wird zitiert: "Bei 40 Prozent der Ware, besonders bei verpackten Trauben und frischen Salaten, kommt es vor, dass Edeka-Ware bei Anlieferung nicht den vorgegebenen Qualitätsstandards genügt." Eine Stimme aus dem Off spricht dann eine schwerwiegende Vermutung aus: "Netto als Resterampe von Edeka?" Doch, siehe da, Sekunden später erfahren wir: Netto sagt, so sei es nicht. Man kaufe immer frische Ware. Klappe, nächstes Thema. Was fehlt, ist die Antwort auf die Frage.
Was denn nun? Stimmt die Vermutung, ist es ein Skandal. Stimmt sie nicht, braucht man darüber kein Wort und erst recht keine zwei Sendeminuten zu verlieren. Die Darstellung im "Markencheck" ist presserechtlich einwandfrei und nicht gegendarstellungsfähig, aber sie ist nicht informativ. Man hätte sie sich sparen können.
Lidl gewinnt Sortiment-Test – doch der ist ohne Wert
Ähnlich allein gelassen wird der Zuschauer beim Kapitel, in dem es um den mehr oder weniger fairen Umgang mit den Mitarbeiterinnen geht (Männer kommen in diesem Zusammenhang natürlich nicht vor). Aldi Nord wird vorgeworfen, sich vor der Bezahlung geleisteter Überstunden zu drücken. Kronzeugin ist eine anonyme Betriebsrätin.
Dokumente werden eingeblendet, aber sie bleiben unleserlich. Bei einer Netto-Mitarbeiterin wiederum treffen sich Kolleginnen auf dem Dachboden – wieso eigentlich auf dem Dachboden? Man erfährt es nicht. Sie beschweren sich über Bezahlung zum Mindest- statt zum Tariflohn. Dann die Information, dass Aldi Nord die Vorwürfe bestreitet und Netto erklärt, man halte sich doch an die Tarifverträge. Was stimmt?
[...]
Ich habe diese Sendung zwar nicht gesehen, aber es ist mir schon öfter aufgefallen dass derartige Reportagen schlampig erstellt werden mit dem vorrangigen Ziel die Sendezeit voll zu bekommen. Da wird irgendein zusammengemixter Mist erzählt ohne das man wirklich ein Ergebnis bekommt.
Was können die Ursachen sein?