Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

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Jekyll
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Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

Jetzt ist es amtlich; die Kurden in Syrien begehen Kriegsverbrechen.

"Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen" (Focus)
Die Menschenrechtsorganisation entsandte eine Mission in 14 Städte und Dörfer in Nordsyrien. Die Zerstörungen, die sie dort vorfanden, seien nicht das Ergebnis von Kämpfen gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), sondern vielmehr einer "gezielten und koordinierten Kampagne zur kollektiven Bestrafung" der Einwohner der zuvor vom IS kontrollierten Dörfer oder von Dörfern, die angeblich IS-Kämpfern Zuflucht boten.

Von Amnesty ausgewerteten Satellitenbildern zufolge wurde etwa das Dorf Husseinija im Nordosten Syriens in der Zeit zwischen Juni 2014 und Juni 2015 zu 94 Prozent zerstört. Ein von Amnesty zitierter Einwohner Husseinijas beschreibt, dass die Kurdenkämpfer die Menschen aus den Häusern getrieben, die Häuser angezündet und sie eins ums andere mit Planierraupen dem Erdboden gleichgemacht hätten, bis es das Dorf nicht mehr gegeben habe.
http://www.focus.de/politik/ausland/syr ... 09229.html

Eine andere Quelle:
"Amnesty International wirft Kurden Vertreibung von Arabern vor" (heise.de)
Damals berichteten vor allem türkische und arabische Medien sowie Blogs über die Vorwürfe. Westliche Zeitungen und Sender griffen sie kaum auf. Nun hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) einen Bericht veröffentlicht, der Zwangsumsiedlungen sowie die Zerstörung ganzer Dörfer mittels Zeugenaussagen, Satellitenbildern, Fotos und Videos dokumentiert.
[...]
In Asaylem und Husseiniya fand sie vor Ort Indizien dafür, dass die YPG nicht nur Dörfler vertrieb, sondern auch zahlreiche Häuser zerstörte. In Husseiniya stand beim AI-Besuch Anfang August nur noch ein einziges von vorher rund 90 Häusern. Ein Husseiniyaner berichtete, dass die YPG den Bewohnern nicht einmal Zeit ließ, ihre Kleider aus den Häusern zu holen, bevor sie sie anzündete und später mit Bulldozern niederwalzte.
Und besonders perfide:
In anderen Dörfern veranlassten die kurdischen Eroberer die Bewohner mit der Drohung zur Flucht, man werde den Amerikanern fälschlich sagen, dass sich dort IS-Stellungen befänden, die sie bombardieren müssten.
http://www.heise.de/tp/artikel/46/46247/1.html

Hier der entsprechende Bericht von Amnesty International:
https://www.amnesty.org/en/latest/news/ ... ar-crimes/

Hat man sich da etwa aus Versehen mit dem Beelzebub eingelassen, um den Teufel auszutreiben? Ist es ethisch noch vertretbar, wenn solche obskuren Verbündeten mit Waffen und Know-How tatkräftig unterstützt werden?

Oder doch weiter Karl-May rauchen und alles ist gut?
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Flat
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Flat »

Moin,

amnesty ist keine amtliche Quelle. Ich halte amnesty auch nicht für besonders glaubwürdig sondern für tendenziell.

Dennoch sollte so ein Bericht nicht wirklich überraschen. Die kurdische PKK ist auch nicht gerade ein Häkelklub.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

Jekyll » Di 13. Okt 2015, 18:06 hat geschrieben:Jetzt ist es amtlich; die Kurden in Syrien begehen Kriegsverbrechen.

"Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen" (Focus)
http://www.focus.de/politik/ausland/syr ... 09229.html

Eine andere Quelle:
"Amnesty International wirft Kurden Vertreibung von Arabern vor" (heise.de)


Und besonders perfide:
http://www.heise.de/tp/artikel/46/46247/1.html

Hier der entsprechende Bericht von Amnesty International:
https://www.amnesty.org/en/latest/news/ ... ar-crimes/

Hat man sich da etwa aus Versehen mit dem Beelzebub eingelassen, um den Teufel auszutreiben? Ist es ethisch noch vertretbar, wenn solche obskuren Verbündeten mit Waffen und Know-How tatkräftig unterstützt werden?

Oder doch weiter Karl-May rauchen und alles ist gut?
Schmeckt Ihnen wohl nicht das die Kurden gegen den IS auf dem Vormarsch sind, natürlich dank der Unterstützung aus dem Westen. Kann ich schon verstehen das sowas IS- Sympathisanten nicht gefällt.

Der IS tötet nicht nur Kurden, Christen, Alawiten und Minderheiten sondern auch Angehörige sunnitisch- arabischer Stämme ! Wer mit dem Teufel einen Pakt eingeht braucht sich nicht wundern wenn dann abgerechnet wird. Der IS vertritt nicht die Sunniten in Syrien, der rechtmäßige Vertreter der Sunniten in Syrien ist die FSA. Sowohl die FSA (größtenteils) als auch die YPG werben für Koexistenz.

Sie tun so als ob der IS und IS- Anhänger eine Legitimation hätten. Die YPG- Einheiten haben sich bis jetzt so gut es geht von ethnischen Säuberungen distanziert, aber wenn Dörfer den IS hofieren und von dort aus die Einnahme kurdischer Dörfer vorbereitet wird braucht man sich wirklich nicht wundern das diese Dörfer angegriffen werden. Der IS und seine Anhänger negieren die kurdische Existenz und töten Zivilisten in Massen - das ist ein Kampf ums Überleben.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:Oder doch weiter Karl-May rauchen und alles ist gut?
Aus einem Ihrer Artikel entnehme ich:
In jedem Fall bekam das neue Bündnis über 45 Tonnen Waffen und Munition von den US-Streitkräften geliefert, die die Kriegsgüter mit C-17-Transportflugzeugen über der Provinz Hassakeh abwarfen. Vorher hatten die USA mit einer halben Milliarde Dollar versucht, "moderate Rebellen" auszubilden, konnten dafür aber lediglich eine einstellige Zahl von geeigneten Personen gewinnen.
Wie sich bis jetzt heraus gestellt hat, sind die YPG- Einheiten die einzigen die vorort imstande sind wirklich erfolgreich gegen den IS vorzugehen und im Interesse der freien Welt handeln. Schon interessant das genau dann, wenn Kurden bewaffnet werden wieder solche Meldungen kommen.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

Flat » Di 13. Okt 2015, 17:40 hat geschrieben:Moin,

amnesty ist keine amtliche Quelle. Ich halte amnesty auch nicht für besonders glaubwürdig sondern für tendenziell.
In Anbetracht der Deutlichkeit der Beweise, auf denen die erhobenen Vorwürfe beruhen (14 Dörfer und Städte in Nordsyrien wurden in Augenschein genommen; Zeugenaussagen, Satellitenbilder, Fotos...) braucht man denke ich hier auf mögliche Feinheiten tendenzieller Art nicht Rücksicht zu nehmen. Darüber hinaus gab es schon vorher Berichte über solche Vorkommnisse auch durch andere Quellen, nämlich seitens türkischer und arabischer Medien, was auch in dem von mir verlinkten Artikel angedeutet wird. Es gibt von daher keinen plausiblen Grund, die Richtigkeit dieser übereinstimmenden Berichte irgendwie infrage zu stellen. Bemerkenswert ist, dass in den westlichen Medien diese Verbrechen eher verschwiegen werden, was in merkwürdigem Kontrast zu der sonst üblichen Lebhaftigkeit in Sachen Berichtserstattung steht. Amnesty International leistet hier als übernationale Non-Profit-Organisation wertvolle Dienste.
Dennoch sollte so ein Bericht nicht wirklich überraschen. Die kurdische PKK ist auch nicht gerade ein Häkelklub.
Es geht hier zwar konkret um die kurdische YPG, aber im Prinzip handelt es sich um gleiche radikale Gruppierungen mit lediglich unterschiedlichen Etikettierungen.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

Kardux » Di 13. Okt 2015, 17:50 hat geschrieben:Schmeckt Ihnen wohl nicht das die Kurden gegen den IS auf dem Vormarsch sind, natürlich dank der Unterstützung aus dem Westen. Kann ich schon verstehen das sowas IS- Sympathisanten nicht gefällt.

Der IS tötet nicht nur Kurden, Christen, Alawiten und Minderheiten sondern auch Angehörige sunnitisch- arabischer Stämme ! Wer mit dem Teufel einen Pakt eingeht braucht sich nicht wundern wenn dann abgerechnet wird. Der IS vertritt nicht die Sunniten in Syrien, der rechtmäßige Vertreter der Sunniten in Syrien ist die FSA. Sowohl die FSA (größtenteils) als auch die YPG werben für Koexistenz.

Sie tun so als ob der IS und IS- Anhänger eine Legitimation hätten. Die YPG- Einheiten haben sich bis jetzt so gut es geht von ethnischen Säuberungen distanziert, aber wenn Dörfer den IS hofieren und von dort aus die Einnahme kurdischer Dörfer vorbereitet wird braucht man sich wirklich nicht wundern das diese Dörfer angegriffen werden. Der IS und seine Anhänger negieren die kurdische Existenz und töten Zivilisten in Massen - das ist ein Kampf ums Überleben.
Mit so einer Grundhaltung zeigen Sie, welches radikalen Geistes Kind Sie sind, Kardux. Aus dem Bericht geht eindeutig hervor, dass es sich hierbei um kollektive Strafmaßnahmen handelt, die die Kurden an der arabischen und auch turkmenischen Bevölkerung anwenden. Man spricht nicht umsonst von Kriegsverbrechen, und Sie versuchen das alles noch zu rechtfertigen. Noch besser konnten Sie hier Ihre arg parteiische Haltung nicht zum Ausdruck bringen.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von palulu »

Die KurdInnen sind kein Deut besser als andere AkteurInnen in diesem Krieg.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:Mit so einer Grundhaltung zeigen Sie, welches radikalen Geistes Kind Sie sind, Kardux. Aus dem Bericht geht eindeutig hervor, dass es sich hierbei um kollektive Strafmaßnahmen handelt, die die Kurden an der arabischen und auch turkmenischen Bevölkerung anwenden.
Schwachsinn. Es handelt sich um einige wenige Dörfer die mit den Jihadisten kooperiert haben.

Was ich wirklich an dem AI- Bericht interessant finde ist diese Stelle:
A fact-finding mission to northern Syria has uncovered a wave of forced displacement and home demolitions amounting to war crimes carried out by the Autonomous Administration led by the Syrian Kurdish political party Partiya Yekîtiya Demokrat (PYD) controlling the area, said Amnesty International in a report published today. The Autonomous Administration is a key ally, on the ground, of the US-led coalition fighting against the armed group calling itself the Islamic State (IS) in Syria.
Den IS als bewaffnete Gruppe zu titulieren ist schon sehr bezeichnend für den weiteren Verlauf dieses Berichts. Der IS versklavt Frauen und Kinder, enthauptet willkürlich Menschen, betreibt Kulturmord, verwüstet ganze Landschaften, verfolgt alle (!) religiösen und ethnischen Minderheiten, aber all diese Greueltaten werden ausgeblendet, indem man den IS schon in der Einleitung des Berichts als "armed group" bezeichnet. Sowohl die kurdischen als auch christlichen Milizen können nicht immer astrein agieren und IS- Unterstützer einfach gewähren lassen. Es ist ein Kampf ums Überleben.

Was oftmals vergessen wird, speziell von AI ist, das die gesamte Region von der sie grad berichten kurdische Siedlungsgebiete waren. Speziell die Region rund um Hasakah war schwer betroffen von dieser Arabisierungspolitik. Das sind Fakten die man nachschlagen, sofern Interesse besteht. Die Kurden in Syrien pflegen sehr gute Kontakte mit den autochthonen arabischen Stämmen (z.B. Shammar Stamm), dasselbe gilt aber nicht für die künstlich angesiedelten Araber, diese sind entweder loyal gegenüber dem Assad- Regime oder schliessen sich Jihadisten an - hauptsache gegen Kurden. Diese angesiedelten Araber möchten nämlich auf keinen Fall auf ihre Ländereien verzichten, welche sie den Kurden abgenommen haben.

Interessant auch dieser Bericht:
Arab Tribes Split Between Kurds And Jihadists
According to figures received from the Asayish—a Kurdish police force—in al-Yarubiya, about 20 percent of the prewar population of the town was Kurdish, while the remaining 80 percent was made up of Arabs from no fewer than 20 different tribes. The largest of these tribes was the Shammar, representing about 20 percent of the total population. After al-Yarubiya fell to the Nusra Front and its allies, it was the tribe of Shammar that sent out a delegation to the YPG, supported its advance, and even gave financial assistance.

Hussein al-Kadaan, one of the Shammar leaders, claims that the tribe arrived to the area around al-Yarubiya in 1916 and that relations with local Kurds have always been good. The Kurds have supported the Shammar in times of conflict with other tribes, and the Shammar tribesmen have reciprocated in turn. Indeed, several local sources confirm that the Shammar was the only tribe that refused to attack the Kurds during the Kurdish uprising against the Syrian regime in March 2004.

In and around Tel Hamis, however, the largest Arab tribe is the Sharabia, a longtime rival of the Shammar. Most Sharabia tribsemen arrived to the area around al-Yarubiya from Raqqa in the 1970s and were placed as settlers on land that was taken from local Kurds. This project was part of the Syrian regime’s “Arab belt” policy, designed to weaken the demographic dominance of the Kurds in their traditional heartland. Sharabia tribesmen took part in attacks on the Kurds in 2004. This history of conflict with both the Kurds and the Shammar goes some way to explain why the inhabitants of Tel Hamis appear to have been less inclined to back the YPG than the residents of al-Yarubiya.

While the example of the Shammar and the Sharabia may demonstrate how intertribal conflicts play a role in producing political allegiances, the dividing lines are not clear-cut, as the existence of intratribal rivalry means that there are often several leaders to choose from. It should be noted that Ahrar al-Jazeera belongs to the Shammar tribe, as does Ahmad Jarba, currently head of the main Syrian opposition group in exile Syrian National Coalition, which supported a united front that included ISIS against the YPG in Tel Hamis. Meanwhile, some Sharabia tribesmen have joined the YPG as fighters.
http://carnegieendowment.org/syriaincrisis/?fa=55607

Die Kurden stellen sich nicht pauschal gegen das arabische Volk, aber jeder möchte auch irgendwo überleben. Wer Kurden ausrotten möchte und sich an Massakern und Versklavungen beteiligt braucht nicht zu erwarten das es darauf keine Antwort gibt.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Gerhard XV »

Flat » Di 13. Okt 2015, 18:40 hat geschrieben: Ich halte amnesty auch nicht für besonders glaubwürdig sondern für tendenziell.
Natürlich tendenziös, weil sich AI kompromisslos für Menschenrechte einsetzt und den Befindlichkeiten irgendwelcher Nationalisten und Kriegstreiber nicht die geringste Bedeutung beimisst. Ich finde gerade diese Art der Tendenziösität besonders ehrenvoll.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Flat »

Gerhard XV » Mi 14. Okt 2015, 07:50 hat geschrieben: Natürlich tendenziös, weil sich AI kompromisslos für Menschenrechte einsetzt und den Befindlichkeiten irgendwelcher Nationalisten und Kriegstreiber nicht die geringste Bedeutung beimisst. Ich finde gerade diese Art der Tendenziösität besonders ehrenvoll.
Moin,

wenn es denn so wäre.

Aber AI ist teilweise nicht besonders genau mit der Faktenrecherche, wenn das Ergebnis in ihr Weltbild passt und sie sind keineswegs immer so schön auf der Seite der Opfer, gerade wenn es um größere Konflikte geht. Da ergreifen sie durchaus auch Partei für Nationalisten und Kriegstreiber.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

palulu » Mi 14. Okt 2015, 00:04 hat geschrieben:Die KurdInnen sind kein Deut besser als andere AkteurInnen in diesem Krieg.
Deshalb sympathisiert auch die freie Welt mit den Kurden. :)

Interessant auch das so viele Araber, Christen und andere Nicht- Kurden in kurdisch- kontrollierte Gebiete flüchten und dort den Umständen entsprechend gut versorgt werden. Aber nein, die Kurden sind natürlich nicht besser als der IS, die schiitischen Milizen oder das Assad- Regime...
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

Gerhard XV hat geschrieben:Ich finde gerade diese Art der Tendenziösität besonders ehrenvoll.
Sehr ehrenvoll, das man eine Terrororganisation wie den IS, der Sklaventreiberei verübt und Menschen in brutalster Art und Weise massakriert als "armed gruops" bezeichnet. Das ist in der Tat sehr tendenziös.

Es gab und gibt keinen Krieg auf der Welt wo alles astrein abläuft. Fakt ist nunmal das man sehr wohl die Kurden und alle Konfliktparteien kritisch begutachten kann, aber den IS und seine Agenda zu relativieren ist einer Menschenrechtsorganisation unwürdig...
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Gerhard XV »

Kardux » Mi 14. Okt 2015, 09:05 hat geschrieben: Sehr ehrenvoll, das man eine Terrororganisation wie den IS, der Sklaventreiberei verübt und Menschen in brutalster Art und Weise massakriert als "armed gruops" bezeichnet.
Das ist nicht ehrenvoll, sondern sachlich und seriös. Du kannst nicht davon ausgehen, dass AI deine emotionale Sichtweise der Dinge teilt.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Gerhard XV »

Flat » Mi 14. Okt 2015, 08:55 hat geschrieben: Aber AI ist teilweise nicht besonders genau mit der Faktenrecherche, wenn das Ergebnis in ihr Weltbild passt und sie sind keineswegs immer so schön auf der Seite der Opfer, gerade wenn es um größere Konflikte geht. Da ergreifen sie durchaus auch Partei für Nationalisten und Kriegstreiber.
Hast du ein Beispiel dafür?
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von JJazzGold »

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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Flat »

Gerhard XV » Mi 14. Okt 2015, 08:21 hat geschrieben: Hast du ein Beispiel dafür?
Moin,

ja, sie haben z.B. mal völlig falsche Zahlen zum Wasserrverbrauch in Israel und den Palästinsergebieten veröffentlicht, um zu behaupten, Israel würde den Palästinsern alles Wasser klauen. Selbst die Angaben der palästinsischen Behörden lagen deutlich über den AI-Zahlen, was den Wasserverbrauch der Palästinser angeht.

Wenn's ihrer Richtung dient, nimmt AI die Wahrheit nicht so genau.

Den ausführlichen Beleg habe ich nur als Emailanhang. Aber die journalistischen Recherchen waren hier in irgendeinem Thread in den letzten 2-3 (?) Monaten auch schon mal verlinkt. (vielleicht erinnert sich einer der lesenden User und stellt den Link ein)


Ich will das Thema Israel-Palästina hier nicht aufrollen, gibt dazu genug Threads und AI darf und soll auch in diesen Gebieten und auch gegenüber Israel Menschenrechtsverbrechen anklagen. Aber so eine Organisation lebt auch von ihrer Genauigkeit und Glaubwürdigkeit. Die ist eben für mich nicht mehr gegeben und für mich ist AI seitdem keine saubere Quelle mehr.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Gerhard XV »

Schlechtes Beispiel. Wer hier Tendenziöses schreibt, sei einmal dahingestellt. Ich persönlich halte Evangelikale für unseriöser als AI. Der Artikel erinnert mich stark an das Gemecker von Esoterikern, die sich über die Verbraucherschutz-Initiative Psiram aufregen.

Habt ihr noch andere Beispiele?
Gerhard XV

Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Gerhard XV »

Flat » Mi 14. Okt 2015, 09:42 hat geschrieben:
Moin,

ja, sie haben z.B. mal völlig falsche Zahlen zum Wasserrverbrauch in Israel und den Palästinsergebieten veröffentlicht, um zu behaupten, Israel würde den Palästinsern alles Wasser klauen.
Das ist ja wieder eine ähnliche Geschichte. Jetzt mal bitte etwas ohne "Palästinenser versus Zionisten". Die Nahost-Debatte wird von allen Seiten immer sehr emotional und wenig wahrheitsgetreu geführt. AI stellt meiner Ansicht nach eine Ausnahme dar, die wirklich neutral ist. Sie prangern auch die Verbrechen der Palästinenser an.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Flat »

Gerhard XV » Mi 14. Okt 2015, 08:51 hat geschrieben: Die Nahost-Debatte wird von allen Seiten immer sehr emotional und wenig wahrheitsgetreu geführt. AI stellt meiner Ansicht nach eine Ausnahme dar, die wirklich neutral ist.
Moin,

eben nicht und das ist der Punkt.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Excellero »

"Freiheitskämpfer" "IS" egal was ist doch alles das selbe.... ausradieren und Assad wieder einsetzen. Alles andere führt nur zu Chaos. Ich hoffe mit russischer Unterstützung gelingt es den Regierungstruppen das Land wieder unter Kontrolle zu bringen.
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Zinnamon »

Flat » Mi 14. Okt 2015, 09:52 hat geschrieben:
Moin,

eben nicht und das ist der Punkt.
Und dennoch darf man attestieren, dass die leidenschaftliche und rein religiös konnotierte Haltung des Christlichen Zionismus oder der Evanglikalen zum Thema -hier AI- kein Millimeterchen geeignet ist, irgendetwas zu belegen/widerlegen, wenn es um Israel geht.
Gerhard XV

Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Gerhard XV »

Flat » Mi 14. Okt 2015, 09:52 hat geschrieben: eben nicht und das ist der Punkt.
Ich behaupte es ist so. Der Täter versucht grundsätzlich, jeden Protestierer gegen seine Taten für unseriös zu erklären. Das ist das gleiche wie bei Wunderheiler versus Psiram, oder Nazis gegen die Geschichtsschreibung, oder Putinisten gegen die westlichen Medien, und so weiter.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Flat »

Zinnamon » Mi 14. Okt 2015, 09:02 hat geschrieben:
Und dennoch darf man attestieren, dass die leidenschaftliche und rein religiös konnotierte Haltung des Christlichen Zionismus oder der Evanglikalen zum Thema -hier AI- kein Millimeterchen geeignet ist, irgendetwas zu belegen/widerlegen, wenn es um Israel geht.
Moin,

ja, manche Evangelikale sind, was Israel angeht, regelrecht blutgeil und völlig blind in ihrer religiösen Einseitigkeit. Das ist für mich in der Tat noch abwägiger als ein AI-Bericht.

Aber das etwas noch schlechter ist, macht das weniger schlechte dadurch ja nicht richtig.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Flat »

Gerhard XV » Mi 14. Okt 2015, 09:14 hat geschrieben: Der Täter versucht grundsätzlich, jeden Protestierer gegen seine Taten für unseriös zu erklären.
Moin,

stimmt, das ist oft so.

Deshalb war es bei der AI-Wasserlüge ja so interessant, dass selbst die palästinsischen Zahlen dem AI-Bericht widersprechen.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von schelm »

Kardux » Di 13. Okt 2015, 17:50 hat geschrieben:
Schmeckt Ihnen wohl nicht das die Kurden gegen den IS auf dem Vormarsch sind, natürlich dank der Unterstützung aus dem Westen. Kann ich schon verstehen das sowas IS- Sympathisanten nicht gefällt.

Der IS tötet nicht nur Kurden, Christen, Alawiten und Minderheiten sondern auch Angehörige sunnitisch- arabischer Stämme ! Wer mit dem Teufel einen Pakt eingeht braucht sich nicht wundern wenn dann abgerechnet wird. Der IS vertritt nicht die Sunniten in Syrien, der rechtmäßige Vertreter der Sunniten in Syrien ist die FSA. Sowohl die FSA (größtenteils) als auch die YPG werben für Koexistenz.

Sie tun so als ob der IS und IS- Anhänger eine Legitimation hätten. Die YPG- Einheiten haben sich bis jetzt so gut es geht von ethnischen Säuberungen distanziert, aber wenn Dörfer den IS hofieren und von dort aus die Einnahme kurdischer Dörfer vorbereitet wird braucht man sich wirklich nicht wundern das diese Dörfer angegriffen werden. Der IS und seine Anhänger negieren die kurdische Existenz und töten Zivilisten in Massen - das ist ein Kampf ums Überleben.
Was meinst du mit " hofieren " ? Ich hingegen stell mir das eher so vor : Der IS fällt ein in das entsprechende Dorf und errichtet seine Terrorherrschaft. Wer sich dagegen stellt, verliert seinen Kopf. Sollen die Bewohner mit bloßen Händen gegen den IS kämpfen ? Wurden also deshalb die Häuser zerstört, weil die Dorfbewohner nicht mit Fäusten oder Mistgabeln auf den IS losgingen ?
Zuletzt geändert von schelm am Mi 14. Okt 2015, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Gerhard XV »

Flat » Mi 14. Okt 2015, 10:22 hat geschrieben: Deshalb war es bei der AI-Wasserlüge ja so interessant, dass selbst die palästinsischen Zahlen dem AI-Bericht widersprechen.
Dass es Widersprüche gibt, kommt schon mal vor. Die Frage sollte sein, ob es ein Fehler durch z.B. Schlamperei, oder bewusste Lüge war.

Angenommen es war Böswilligkeit von AI. Welchen Zweck werden sie damit verfolgt haben? Mutwillige Täuschung fällt doch letztlich auf den Verursacher selbst zurück.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Flat »

Gerhard XV » Mi 14. Okt 2015, 09:29 hat geschrieben:
Angenommen es war Böswilligkeit von AI. Welchen Zweck werden sie damit verfolgt haben? Mutwillige Täuschung fällt doch letztlich auf den Verursacher selbst zurück.
Moin,

sie nehmen Partei.

Und mit der Lüge sind sie ganz gut durchgekommen. Entscheidend ist die Nachricht und die erste Woche. Wenn dann irgendwann jemand mal nachrecherchiert, ist die Nachricht schon lange tiot und interessiert nicht mehr.

In gewissem Umfang allerdings fällt sie in der Tat auf AI zurück. Z.B. bei Menschen wie mir, die vorher AI für relativ glaubwürdig hielten. Auch einige Aktive ziehen sich dadurch zurück. Aber es bringt auch Spenden, wenn man auf Israel los geht und zieht andere Aktive an.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von schokoschendrezki »

Kardux » Di 13. Okt 2015, 18:50 hat geschrieben: Sie tun so als ob der IS und IS- Anhänger eine Legitimation hätten.
Das habe ich aber in dem Beitrag nirgends herausgelesen ...
Es stellt sich langsam die Frage, welche der vielen Gruppen im syrischen Bürgerkrieg überhaupt eine Legitimation hat. Und statt eines Stellvertreter-Kriegs USA/Russland sollten zumindest die Kurden versuchen,beide Mächte zur Kooperation mit ihnen und untereinander zu bringen. Der PYD-Chef Salih Muslim hatte ja in der Vergangenheit bereits Angebote zu einer Zusammenarbeit mit Russland gemacht und war deshalb bereits zu Gesprächen in Moskau.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Gerhard XV

Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Gerhard XV »

llerdings fällt sie in der Tat auf AI zurück. Z.B. bei Menschen wie mir, die vorher AI für relativ glaubwürdig hielten.
Du machst gerade den Eindruck, als würde es dich freuen dass AI eine Falschmeldung brachte. Denn du sprichst freimütig von Lüge, ohne überhaupt in Betracht zu ziehen, dass das eventuell bloß ein dummer Fehler gewesen sein könnte.

Du darfst auch nicht vergessen, dass ein guter Ruf für Organisationen wie AI sehr wichtig ist. Mich würde mal interessieren, welche Konsequenzen AI aus der Falschmeldung gezogen hat.
Zuletzt geändert von Gerhard XV am Mi 14. Okt 2015, 12:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Kardux
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

schelm hat geschrieben:Was meinst du mit " hofieren " ? Ich hingegen stell mir das eher so vor : Der IS fällt ein in das entsprechende Dorf und errichtet seine Terrorherrschaft. Wer sich dagegen stellt, verliert seinen Kopf. Sollen die Bewohner mit bloßen Händen gegen den IS kämpfen ? Wurden also deshalb die Häuser zerstört, weil die Dorfbewohner nicht mit " Mistgabeln " auf den IS losgingen ?
Ihre Fragestellung ist legitim.

Ich weiß zwar nicht wie sehr Sie mit dem Thema vertraut sind, aber die Kurden in Syrien (YPG) haben seit letztem Jahr sehr viele arabische Dörfer vom IS befreit oder nach AI- Rhetorik "erobert". Die Kurden unterscheiden sehr wohl zwischen IS- Kollaborateuren und einfachen Dorfbewohnern die sich nicht an Massakern und Greueltaten des IS beteiligt haben.

Wenn man von kleinen Dörfern in Syrien und im Irak spricht, ist oftmals von homogenen Dörfern die Rede, die von einer bestimmten religiösen oder ethnischen Volksgruppe bewohnt werden, darüber hinaus gehören alle Menschen in diesem kleinen Dorf demselben Stamm an und haben deshalb einen Clanchef (Sheikh, Agha). Der Individualismus der im Westen gelebt wird, existiert im Nahen Osten nicht, schon gar nicht in ländlichen Gebieten unter Arabern und Kurden. Die folgen blind ihrem Clanchef. Die sunnitisch- arabischen Clanchefs in Syrien und im Irak teilen sich in drei Gruppen ein:

1. Clanchefs die loyal gegenüber den Kurden, Christen, und anderen Minderheiten sind und kein Interesse daran haben ihren jahrzehntelangen Nachbarn Leid zuzufügen. Darüber hinaus lehnen diese Stämme auch die Herrschaft irgendwelcher dahergekommener Jihadisten aus Tschetschenien, Uzbekistan, Europa, arabischen Golf, Nordafrika entschieden ab und an den Richtlinien des IS sind sie auch nicht interessiert. Diese Stämme wurden vom IS äußerst hart bestraft. In Syrien ist der Shammar Stamm sehr bekannt dafür und im Irak der Albu Nimr Stamm.

2. Clanchefs die sich so gut es geht aus dem Konflikt heraus halten wollen. Diese Stämme sind auch nicht immer unschuldig und beteiligen sich zu einem gewissen Grad an Schandtaten. Diese Dörfer werden sowohl vom IS als auch von der YPG verschont. Sobald diese Dörfer unter dei Kontrolle der Kurden kommen ändern sie ihre Haltung um 360 Grad und unternehmen keine Sabotageakte gegen die Kurden.

3. Clanchefs die offen mit dem IS sympathisieren. Oftmals sind das Stämme die Fehden mit Kurden haben oder mit pro- kurdischen Araberstämmen. Meist sind diese Stämme auch angesiedelt worden und sehen in den Kurden eine Gefahr, weil diese Dörfer ursprünglich von Kurden bewohnt waren. Diese Clanchefs wollen die Tradition der Plünderung und Landenteignung fortsetzen und sehen eben in diesem Konflikt eine sehr gute Chance. Diese Stämme paktierten mit dem IS und die yezidischen und christlichen Mädchen die zu Sexsklavinnen wurden, waren Teil eines Geschäfts zwischen den lokalen Clanchefs und dem IS. Selbst wenn die Kurden diese Dörfer einnehmen ändert das nichts an der Gesinnung dieser Menschen. Der IS wird dann weiter unterstützt auf welche Art und Weise wie es halt möglich ist. Von diesen Dörfern gehen auch immer Angriffe auf andere Dörfer aus.

Von einer freien Berichterstattung erwarte ich mir das man alle Aspekte und Ansichten erläutert, das wurde nicht getan.
Flat hat geschrieben:In gewissem Umfang allerdings fällt sie in der Tat auf AI zurück. Z.B. bei Menschen wie mir, die vorher AI für relativ glaubwürdig hielten. Auch einige Aktive ziehen sich dadurch zurück. Aber es bringt auch Spenden, wenn man auf Israel los geht und zieht andere Aktive an.
Interessanter Standpunkt. Mich würde es nicht wundern wenn großzügige Spenden aus den arabischen Golfstaaten kommen würden, nachdem man Israelis diskreditiert und natürlich die Kurden, die angeblich demographische Veränderungen in arabischen Gebieten vornehmen.

Bei al- jazeera kommt das zumindest gut an...
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Kardux
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

schokoschendrezki hat geschrieben:Das habe ich aber in dem Beitrag nirgends herausgelesen ...
In der Einleitung wird der IS als "armed group" tituliert. Der IS wird damit quasi mit jeder x-beliebigen Gruppe in Syrien gleichgesetzt. Aber wem soll ich das erzählen, Sie schreiben weiter:
schokoschendrezki hat geschrieben:Es stellt sich langsam die Frage, welche der vielen Gruppen im syrischen Bürgerkrieg überhaupt eine Legitimation hat.
Und genau diese Argumentation betrachte ich als grundlegend falsch. Die Kurden sind keine Unschuldslämmer, genausowenig die FSA aber den IS muss man (wenn man ehrlich zu sich sein will) separat betrachten. Der IS unterscheidet sich auch von anderen extremistischen Gruppen. Was der IS im Irak und in Syrien seit einigen Jahren anstellt sucht seinesgleichen. Muss ich wirklich alle Verbrechen des IS wiederholen ?

Welche der vielen Gruppen im syrischen Bürgerkrieg hat auch nur im Ansatz so viele Verbrechen begangen wie der IS ? Da könnte man noch am ehesten das Assad- Regime erwähnen, aber das wars dann auch schon.

Der IS vertritt keine Volksgruppe in Syrien. Was der IS tut ergibt eigentlich keinen wirklichen Sinn. Ausser Angst und Schrecken erzeugen hat der IS nichts bewirkt. Das Assad- Regime mit all seinen Greueltaten gegenüber den Sunniten, ist hingegen ein Vertreter der Alawiten, Schiiten, und Christen. Die FSA, obwohl es extremistische Strömungen innerhalb der Gruppe gibt, gilt als legitimer Vertreter der sunnitischen Araber. Die YPG, trotz ihrer vereinzelten Vergehen, ist der einzige Vertreter der Kurden in Syrien und schützt darüber hinaus auch noch moderate Araber und Christen.

Haben FSA und YPG Verbrechen begangen ? Ja, das bestimmt ! Ist es wichtig das AI darüber berichtet ? Ja gewiss. Aber dann ein wenig transparenter. Und den IS mit irgendeiner Gruppe in Syrien gleichsetzen geht schon gar nicht !
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von JJazzGold »

Gerhard XV » Mi 14. Okt 2015, 09:45 hat geschrieben:
Schlechtes Beispiel. Wer hier Tendenziöses schreibt, sei einmal dahingestellt. Ich persönlich halte Evangelikale für unseriöser als AI. Der Artikel erinnert mich stark an das Gemecker von Esoterikern, die sich über die Verbraucherschutz-Initiative Psiram aufregen.

Habt ihr noch andere Beispiele?

Die Frage, wer tendenziös schreibt, beantwortet sich mit dem Vergleich zwischen Sahms beanstandeten Punkten und dem veröffentlichten AI Bericht zur Lage der weltweiten Menschenrechte 2014/2015. Der Bericht ist als PDF abrufbar.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mi 14. Okt 2015, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Gerhard XV »

JJazzGold » Mi 14. Okt 2015, 13:04 hat geschrieben:

Die Frage, wer tendenziös schreibt, beantwortet sich mit dem Vergleich zwischen Sahms beanstandeten Punkten und dem veröffentlichten AI Bericht zur Lage der weltweiten Menschenrechte 2014/2015. Der Bericht ist als PDF abrufbar.
Ich nehme an, der Bericht wurde inzwischen ausgebessert. Man müsste eine alte Version im Netz finden.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von schokoschendrezki »

schokoschendrezki hat geschrieben:Das habe ich aber in dem Beitrag nirgends herausgelesen ...
Kardux » Mi 14. Okt 2015, 13:04 hat geschrieben: In der Einleitung wird der IS als "armed group" tituliert. Der IS wird damit quasi mit jeder x-beliebigen Gruppe in Syrien gleichgesetzt.
In dem zitierten AI-Beitrag, ja. Sie hatten aber diese Gleichsetzung dem Zitator und Thread-Ersteller unterstellt ....
Darüberhinaus schließt die Bezeichnung "armed group" ja nicht aus, dass diese group sich nicht noch in anderer Hinsicht von anderen groups gravierend unterscheidet. Einfach mal "Islamic State" bei amnesty.org im Suchfeld eingeben - es erscheinen zig Beiträge, die die exzeptionelle Grausamkeit von IS-Aktionen belegen.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

JJazzGold » Mi 14. Okt 2015, 12:04 hat geschrieben:

Die Frage, wer tendenziös schreibt, beantwortet sich mit dem Vergleich zwischen Sahms beanstandeten Punkten und dem veröffentlichten AI Bericht zur Lage der weltweiten Menschenrechte 2014/2015. Der Bericht ist als PDF abrufbar.
Wie ich hier schon angemerkt habe, ist dieser Kritikpunkt ("tendenziös") in den hier angeführten aktuellen Vorkommnissen in Nordsyrien nicht von Belang. Es gibt einfach zu viele zu konkrete Beweise, die man mit einer möglichen "tendenziellen" Vorgehensweise der AI nicht mehr wegerklären kann. Eine Grundsatzdiskussion über AI ist daher nicht vonnöten, zumal auch andere Quellen über diese Vorkommnisse übereinstimmend berichtet haben. Selbst wenn sich AI in der Vergangenheit im Falle Israels sich komplett geirrt haben sollte, heißt das nicht, dass das auch hier der Fall sein muss.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

Kardux » Mi 14. Okt 2015, 08:05 hat geschrieben:Sehr ehrenvoll, das man eine Terrororganisation wie den IS, der Sklaventreiberei verübt und Menschen in brutalster Art und Weise massakriert als "armed gruops" bezeichnet. Das ist in der Tat sehr tendenziös.
Das ist lediglich eine affektfreie begriffliche Klassifikation, nicht mehr und nicht weniger (siehe auch Beitrag des Users schokoschendrezki).

Ist es ehrenvoll, die Vergehen eines kleineren Übels unterm Teppich kehren zu wollen bzw. sie sogar als Helden zu glorifizieren, weil ein größeres Übel da sein Unwesen treibt?
Es gab und gibt keinen Krieg auf der Welt wo alles astrein abläuft. Fakt ist nunmal das man sehr wohl die Kurden und alle Konfliktparteien kritisch begutachten kann, aber den IS und seine Agenda zu relativieren ist einer Menschenrechtsorganisation unwürdig...
Fakt ist, außer Ihnen versucht hier niemand, die Verbrechen einer Konfliktpartei zu relativieren bzw. zu leugnen. Ihre Nebelkerzen sind erbärmlich.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von palulu »

JJazzGold » Mi 14. Okt 2015, 13:04 hat geschrieben:

Die Frage, wer tendenziös schreibt, beantwortet sich mit dem Vergleich zwischen Sahms beanstandeten Punkten und dem veröffentlichten AI Bericht zur Lage der weltweiten Menschenrechte 2014/2015. Der Bericht ist als PDF abrufbar.

Die KurdInnen gehen systematisch vor, im Irak genauso wie in Syrien. Nicht nur IA, sondern auch Human Rights Watch weist auf ethnische Säuberungen durch KurdInnen hin:

Irakisch-Kurdistan: Araber vertrieben, ausgegrenzt und eingesperrt
Massive Einschränkungen im Norden Iraks – diese gelten jedoch nicht für Kurden
(...)
„Arabische Bewohner auszugrenzen und ihnen die Rückkehr in ihre Heimat zu verwehren, das geht weit über eine vernünftige Reaktion auf die Bedrohung durch den IS hinaus”, so Letta Tayler, Expertin für Terrorismus und Terrorbekämpfung von Human Rights Watch.
-> https://www.hrw.org/de/news/2015/02/25/ ... ingesperrt

[youtube][/youtube]

In diesem Krieg gibt es keine Guten, auch wenn FürsprecherInnen wie Sie nicht im Stande sind, solch einfache Fakten anzuerkennen.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von schokoschendrezki »

Kardux hat geschrieben: AI hat es vermisst sich näher mit dem Hintergrund dieser Dorfbewohner zu befassen, ganz einfach weil es sie nicht interessiert. AI denkt das die Kurden imstande sind sich und andere Minderheiten zu schützen, selbst wenn IS- Unterstützer im Nachbardorf weiterhin ihr Unwesen treiben - vielleicht aber interessiert es AI auch nicht das kurdische und christliche Mädchen versklavt werden oder Menschen ohne mit der Wimper zu zukcne enthauptet werden.
Also der AI-Jahresbericht 2015 zu Syrien geht nicht nur ausführlich auf die inhumanen Praktiken des IS ein, sondern hebt positiv hervor, dass nach Einspruch von Human Rights Watch die PYD die Demobilisierung von Kindersoldaten veranlasst hat. Ich kann da auch bei bestem Willen keine tendenziös einseitige Haltung erkennen ...
https://www.amnesty.de/jahresbericht/2015/syrien
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Ultra-tifosi »

wenn du 5 Jahre lang immer von den wenigen, gleichen Dörfern aus angegriffen wirst und du ständig Verluste zu melden hast, ist dein Verständnis irgendwann aufgebraucht.
Die Peschmerga im Nordirak haben bei der Begleitung der Yeziden Flüchtlinge durch 4 arabische Dörfer allein über 50 Mann verloren. Irgendwann haste dann halt die Schnauze voll und dann werden sie halt in´s Hinterland abgeschoben, wo sie weniger Schaden als an der Front anrichten können. Es sind ,wie der User Kardux gesagt hat, Bewohner die alle einem Stamm angehören. Wenn der dir ständig in´s Gesicht spuckt, muss er halt die Konsequenzen tragen. Andere hätten längst der ganzen Bevölkerung die Kehle durchgeschnitten.
Zuletzt geändert von Ultra-tifosi am Do 15. Okt 2015, 10:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

schokoschendrezki hat geschrieben:Also der AI-Jahresbericht 2015 zu Syrien geht nicht nur ausführlich auf die inhumanen Praktiken des IS ein, sondern hebt positiv hervor, dass nach Einspruch von Human Rights Watch die PYD die Demobilisierung von Kindersoldaten veranlasst hat. Ich kann da auch bei bestem Willen keine tendenziös einseitige Haltung erkennen ...
Vielleicht interpretiere ich diese Berichte nicht korrekt, aber bei mir bleibt nach dem Lesen dieser Berichte ein fader Beigeschmack. Die Rolle des IS wird aus meiner Sicht irgendwie herunter gespielt. Sie wird nur als eine von vielen "bewaffneten Gruppen" erwähnt. Das AI über die Schandtaten des IS berichtet habe ich ja nicht abgestritten, aber ich bin jemand der zwischen den Zeilen liest und mir sind auch gewisse Details sehr wichtig. In der Einleitung des Berichts wird geschrieben:
Der interne bewaffnete Konflikt in Syrien ging 2014 unerbittlich weiter. Sowohl Regierungskräfte als auch nichtstaatliche bewaffnete Gruppen verübten weitreichende Kriegsverbrechen und schwere Menschenrechtsverstöße, die nicht geahndet wurden.

Regierungskräfte wählten bewusst Zivilpersonen als Zielscheibe, indem sie wahllos Wohngebiete und Gesundheitseinrichtungen mit Artillerie, Mörsern, Fassbomben und chemischen Kampfmitteln bombardierten. Lang anhaltende Belagerungen durch Regierungskräfte führten dazu, dass der eingeschlossenen Zivilbevölkerung Lebensmittel, ärztliche Betreuung und andere lebenswichtige Dinge vorenthalten wurden. Sicherheitskräfte nahmen weiterhin Tausende Menschen willkürlich fest und inhaftierten sie, unter ihnen friedliche Aktivisten, Menschenrechtsverteidiger, Medienschaffende und Mitarbeiter humanitärer Organisationen sowie Kinder. Einige von ihnen fielen dem Verschwindenlassen zum Opfer, andere wurden über lange Zeit in Gewahrsam gehalten oder in unfairen Gerichtsverfahren verurteilt. Sicherheitskräfte folterten und misshandelten Häftlinge systematisch und gingen dabei straffrei aus. Tausende Inhaftierte sollen infolge von Folter und extrem schlechten Haftbedingungen gestorben sein. Nichtstaatliche bewaffnete Gruppen, die einige Teile des Landes kontrollierten und in anderen um die Vormacht kämpften, griffen Gebiete, in denen die Zivilbevölkerung vermeintlich aufseiten der Regierung stand, wahllos mit Granaten an und belagerten sie. Einige bewaffnete Gruppen, insbesondere der Islamische Staat (IS, vormals Islamischer Staat im Irak und Syrien/ISIS), verübten wahllose Selbstmordattentate und andere Bombenanschläge in Wohngebieten. Außerdem waren sie für rechtswidrige Tötungen verantwortlich, darunter summarische Tötungen von Gefangenen und mutmaßlichen Oppositionellen.
Der Assad- Regierung werden 7 Zeilen gewidmet und dem IS hingegen 3 Zeilen. Wenn man den Bericht weiter liest, erkennt man auch das der Fokus eher auf die Assad- Regierung gelegt wird. Vielleicht interpretiere ich ja zuviel hinein, den Vorwurf kann man mir schon machen, aber daß liest sich für mich nicht sehr neutral. Ich möchte gewiss nicht den Eindruck erwecken das ich hier die Assad- Regierung auch nur in irgendeiner Art und Weise verteidige. Das entspricht weder meiner Prinzipien noch meiner nationalen Interessen. Unter Hafez und Bashar Assad hatten die Kurden in Syrien sehr zu leiden, was oftmals vergessen wird ist, das die Kurden schon seit 2004 gegen Bashar Assad rebellieren. Trotzdem kann man die Verbrechen der Assad- Regierung nicht als Rechtfertigung für die Existenz einer Terrorgruppe wie dem IS hernehmen. Egal wie man zu Assad steht, er und sein Machtklientel vertreten und verteidigen die Alawiten, Zwölfer- Schiiten, und orientalischen Christen. Ich möchte nicht wissen was mit diesen Volksgruppen geschieht, wenn die sunnitischen Araber ihre Siedlungsgebiete erobern. Wer ein Interesse an einem langanhaltenden Frieden hat muss erkennen das diese Volksgruppen in getrennte Staaten aufgehen müssen.

Aber der IS und sein Terrorstaat haben keinen Platz in so einer Neuordnung und das weiß auch jeder. Und das ist der Grund weshalb ich diesen AI- Bericht so kritisiere. Der IS ist als eine isolierte und gesonderte Terrorgruppe zu betrachten, zumindest haben sie sich als solche herauskristallisiert. Man kann den IS weder mit anderen extremistischen Salafistengruppen (Ahrar al Sham, Nusra- Front) in einen Topf schmeißen, geschweigedenn mit Volksvertretern wie dem Assad- Regime, der FSA, und der YPG.

Das wiederum ergibt ein ganz anderes Bild wenn man die Handlungen der YPG- Einheiten analysieren will. Man kann dem IS keine Legitimation zuschreiben und Menschen die den IS hofieren, dem IS bei der Tötung und Versklavung von Menschen aktiv behilflich sind und dies auch fortsetzen, müssen auch mit entsprechenden Konsequenzen rechnen. Man kann nicht erwarten das sich Menschen versklaven oder abschlachten lassen.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von schokoschendrezki »

Kardux » Do 15. Okt 2015, 14:52 hat geschrieben: Aber der IS und sein Terrorstaat haben keinen Platz in so einer Neuordnung und das weiß auch jeder. Und das ist der Grund weshalb ich diesen AI- Bericht so kritisiere. Der IS ist als eine isolierte und gesonderte Terrorgruppe zu betrachten, zumindest haben sie sich als solche herauskristallisiert. Man kann den IS weder mit anderen extremistischen Salafistengruppen (Ahrar al Sham, Nusra- Front) in einen Topf schmeißen, geschweigedenn mit Volksvertretern wie dem Assad- Regime, der FSA, und der YPG.
Nein, kann man nicht. Ich will mich gar nicht weiter an Spekulationen über tendenziöse Ungleichgewichte bei AI beteiligen. Ich stelle mir nur die Frage, was eine striktere Verurteilung des IS durch AI denn bewirken würde. Sowohl IS als auch al Nusra stellen sich selbst und absichtlich außerhalb irgendwelcher politischer Beziehungen und geben vor quasi nur vor Allah Rechenschaft abgeben zu müssen. Die Regierung Assad nimmt dagegen in Anspruch, auch von der Staatengemeinschaft anerkannte Regierung zu sein. Auch wenn ich nicht glaube, dass sie nun ausgerechnet AI besonders Ernst nimmt.

Viel wichtiger wäre es, die Rolle der Türkei, der arabischen Staaten und evtl. ja sogar der US-Geheimdienste beim Aufbau und bei der finanziellen Unterstüzung des islamischen Staats zu beleuchten.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

Kardux » Do 15. Okt 2015, 08:09 hat geschrieben:Die Intention des werten "Threaderstellers" war es doch ein Bild zu zeichnen, das die kurdischen YPG- Einheiten mit dem IS gleichsetzt. Darüberhinaus, unterstelle ich ich das auch nicht, der Threadersteller selbst behauptet pausenlos in diesem Forum das es keinen Unterschied zwischen YPG und IS gibt.
Ich soll "pausenlos" behauptet haben, dass es keinen Unterschied zwischen YPG und IS gibt? Glauben Sie im Ernst, solche dummdreisten Lügen kauft Ihnen hier irgendjemand ab? Sind Sie verzweifelt oder ist es einfach nur Ihr Charakter?
Sowohl der Threadersteller als auch der User "palulu" sind nicht imstande eigenständig zu denken, das sind arme Parteisoldaten - Erdogan denkt und spricht für diese Leute. Und Erdogan hat gesagt das es keinen Unterschied zwischen der YPG/PKK und dem IS gibt.
Wenn sowas ausgerechnet aus dem Munde eines bekennenden PKK-Sympathisanten kommt, der nicht müde wird, der türkischen Regierung alles mögliche zu unterstellen (z. B. Terroranschläge selber verübt zu haben) und sie damit in die Nähe von Terroristen rückt ("Terrorpate"), auf der anderen Seite aber eine Organisation wie die PKK beweihräuchert, die von vielen Staaten als kriminell und terroristisch eingestuft wird, zeugt das gelinde gesagt nicht gerade vom hohen Reflexions- und Differenzierungsvermögen.

Was die Sache mit dem Beelzebub angeht: Das ist nur so eine Redensart (a), nach meiner Definition ist Beelzebub als mythologische Figur in der Hierarchie deutlich tiefer als der Teufel (hier mit IS gleichgesetzt) angesiedelt (b), und zu guter Letzt: das ganze war als Frage formuliert und auch als solche gemeint; vielleicht zu provokativ für Sie, aber zwischen einer Frage und einer Feststellung gibt es einen himmelweiten Unterschied (c). Einfach mal die Kriche im Dorf lassen.
Vielleicht reden wir ja aneinander vorbei, aber der IS ist als eine gesonderte und separate Gruppe zu betrachten.
Vor allem reden SIE am Threadthema vorbei; es geht hier nicht darum, die (sicher gegebenen) Unterschiede der einzelnen Gruppierungen auszuloten, die in Nordsyrien gerade ihr Unwesen treiben, sondern es geht um die von kurdischen Milizen begangenen Kriegsverbrechen und die daraus resultierenden möglichen Konsequenzen für deren Unterstützer. Einfach mal beim Thema bleiben.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

Ultra-tifosi » Do 15. Okt 2015, 09:44 hat geschrieben:wenn du 5 Jahre lang immer von den wenigen, gleichen Dörfern aus angegriffen wirst und du ständig Verluste zu melden hast, ist dein Verständnis irgendwann aufgebraucht.
Die Wahrung von elementaren Menschenrechten ist nicht eine Frage des "Verständnisses", den aufzubringen der Einzelne imstande ist. Diese Grundrechte hängen nicht von Befindlichkeiten, Gelüsten oder irgendwelchen Eventualitäten der jeweiligen Situation ab; sie gelten immer und sind unveräußerlich.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

palulu » Mi 14. Okt 2015, 19:52 hat geschrieben:Die KurdInnen gehen systematisch vor, im Irak genauso wie in Syrien. Nicht nur IA, sondern auch Human Rights Watch weist auf ethnische Säuberungen durch KurdInnen hin:

Irakisch-Kurdistan: Araber vertrieben, ausgegrenzt und eingesperrt
Massive Einschränkungen im Norden Iraks – diese gelten jedoch nicht für Kurden
(...)
„Arabische Bewohner auszugrenzen und ihnen die Rückkehr in ihre Heimat zu verwehren, das geht weit über eine vernünftige Reaktion auf die Bedrohung durch den IS hinaus”, so Letta Tayler, Expertin für Terrorismus und Terrorbekämpfung von Human Rights Watch.
-> https://www.hrw.org/de/news/2015/02/25/ ... ingesperrt
Und wenn der Westen diese Leute weiterhin bedingungslos mit Waffen und KnowHow unterstützt, macht man sich im Endeffekt auch hier mitschuldig. Kein Wunder, dass solche unbequemen Wahrheiten hierzulande auf taube Ohren stoßen.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:Ich soll "pausenlos" behauptet haben, dass es keinen Unterschied zwischen YPG und IS gibt? Glauben Sie im Ernst, solche dummdreisten Lügen kauft Ihnen hier irgendjemand ab? Sind Sie verzweifelt oder ist es einfach nur Ihr Charakter?
Ich zitiere Sie einmal aus anderen Strängen:
Das ist nunmal das Problem mit den Extremisten und deren Sympathisanten; jede Seite glaubt, für eine "gerechte" Sache zu kämpfen, aber objektiv und nüchtern betrachtet sind sie alle Terroristen, die nur Tod und Verderben bringen. Selbst die "nächst - und feindliebenden" Christen haben diese Erfahrung schon machen müssen. Böse sind immer nur die anderen.
Weil die PKK - im Gegensatz zu IS - nur lokal agiert bzw. lokale Ambitionen hat (IS will expandieren). Außerdem hat die PKK viele Gegner, wenn man den nicht ganz unwesentlichen Umstand, in vielen Ländern als kriminelle, terroristische Organisation verboten worden zu sein, als ein Ausdruck von "Gegnerschaft" interpretiert.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1&start=20
In Kontrast zu den IS-Barbaren erscheint mittlerweile wohl jede "gewöhnliche" Verbrecherorganisation als akzeptabel. Selbst Assad wird für den Westen immer salonfähiger. Da denkt man aus Bequemlichkeit einfach viel zu kurzsichtig, die langfristigen Folgen werden wohl die Menschen in der Region tragen müssen.

Die PYD in Syrien, die Peschmerga in Nordirak (das sind die, die de facto ethnische Säuberungen gegen Araber betreiben)...es wird immer offenkundiger, dass die Kurden nicht gerade zur zivilisatorischen Fortschritt in der Region beitragen (werden).
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 3&start=20
IS oder die PKK-Separatisten...für die Türkei bedeutet das im Endeffekt nur die Wahl zwischen zwei Übeln.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 3&start=60
Die Agumentation mit dem "geringeren Übel" greift nur da, wo es keine weiteren Optionen mehr möglich sind. Im Gegensatz zum Geiseln nehmenden Terroristen hätten wir hier noch andere Möglichkeiten gehabt, das Problem handzuhaben. Etwa selber in den Krieg zu ziehen, anstatt den bequemeren Weg zu gehen, uns mit einem IS-Light abzugeben.
Das macht uns auch zum...geringeren Übel?
Anders als IS werden die Peschmerga von Deutschland und anderen westlichen Staaten tatkräftig unterstützt.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2&start=60

Was ich so amüsant finde ist, das Sie sogar die kurdischen Peshmerga im Nordirak mit dem IS gleichsetzen bzw. diese als ein "kleineres Übel" klassifizieren. Das sind alles Ihre Beiträge. Sie bringen die Kurden (sowohl die Kurden in Syrien als auch im Irak) in die Nähe des IS, also sollten Sie schon zweimal nachdenken bevor Sie das mir das nächste mal unterstellen das ich Lügen verbreite und über meinen Charakter brauchen Sie sich schon gar nicht den Kopf zerbrechen. Was Sie geschrieben haben ist nachzulesen. Punkt.
Jekyll hat geschrieben:Wenn sowas ausgerechnet aus dem Munde eines bekennenden PKK-Sympathisanten kommt, der nicht müde wird, der türkischen Regierung alles mögliche zu unterstellen (z. B. Terroranschläge selber verübt zu haben) und sie damit in die Nähe von Terroristen rückt ("Terrorpate"), auf der anderen Seite aber eine Organisation wie die PKK beweihräuchert, die von vielen Staaten als kriminell und terroristisch eingestuft wird, zeugt das gelinde gesagt nicht gerade vom hohen Reflexions- und Differenzierungsvermögen.
Wo und wann haben Sie die AKP- Regierung denn jemals kritisiert ? Ich hingegen habe absolut keine Probleme damit die PKK kritisch zu begutachten. Das kann man alles nachlesen...

Ja, die PKK wird aufgrund seiner Taten in der Vergangenheit von vielen Staaten als Terrororganisation eingestuft und hat sich dieses Image selber zuzuschreiben. Die PKK aber konsequent abzuschreiben ist eine andere Geschichte. Die PKK hat sich im Laufe der Zeit verändert auch wenn es heute noch innerhalb der Partei böse Geister gibt, ich persönlich hasse den Führerkult.

Das die Türkei ein Terrorpate ist und die Jihadisten unterstützt ist aber auch eine Tatsache. Tut mir leid, das Sie damit nicht leben können. Ich würde mich an Ihrer Stelle auch schämen, aber es leugnen und verdrängen würde ich nicht. Das ist eben der Unterschied zwischen meinem Charakter und Ihrem.
Jekyll hat geschrieben:Was die Sache mit dem Beelzebub angeht: Das ist nur so eine Redensart (a), nach meiner Definition ist Beelzebub als mythologische Figur in der Hierarchie deutlich tiefer als der Teufel (hier mit IS gleichgesetzt) angesiedelt (b), und zu guter Letzt: das ganze war als Frage formuliert und auch als solche gemeint; vielleicht zu provokativ für Sie, aber zwischen einer Frage und einer Feststellung gibt es einen himmelweiten Unterschied (c). Einfach mal die Kriche im Dorf lassen.
Ich kenne die Redensart. Indem Sie beide Parteien als böse betrachten ist sehr wohl von einer Gleichsetzung die Rede. Ob der IS nun für Sie als schlimmeres Übel gilt spielt keine Rolle. Weder YPG noch FSA stehen in irgendeinem Verhältnis zum IS. Der IS ist eine Ausnahmeorganisation. Was der IS in den letzten Jahren getan hat erinnert stark an das Mittelalter. Das steht in überhaupt keiner Relation zu den Vergehen oder der Agenda der YPG.
Jekyll hat geschrieben:Vor allem reden SIE am Threadthema vorbei; es geht hier nicht darum, die (sicher gegebenen) Unterschiede der einzelnen Gruppierungen auszuloten, die in Nordsyrien gerade ihr Unwesen treiben, sondern es geht um die von kurdischen Milizen begangenen Kriegsverbrechen und die daraus resultierenden möglichen Konsequenzen für deren Unterstützer. Einfach mal beim Thema bleiben.
Wenn Sie Texte richtig interpretieren könnten, dann würden Sie erkennen das ich beim Themal geblieben bin. Ich schrieb das AI den Hintergrund dieser Dorfbewohner gar nicht näher erläutert. Sie recherchieren gar nicht welchen Schaden diese Dörfer für die umliegenden Dörfer erzeugt haben...
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palulu
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von palulu »

Je länger der Konflikt andauert, desto eher werden die EuropäerInnen merken, dass die PKK nicht besser als der IS oder anderen Gruppierungen ist.
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Kardux
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Kardux »

Für die USA gilt trotzdem:
Die USA werden die westkurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) weiterhin mit Militärgütern aufrüsten. Das teilte US-Außenamtssprecher John Kirby am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Washington mit.

Kirby erklärte, die Gespräche mit der Türkei über die US-Unterstützung der YPG dauerten an. „Es darf nicht in Vergessenheit geraten, dass die IS-Bekämpfung für die USA und die übrigen 60 Mitgliedsstaaten der Militärkoalition oberste Priorität haben. Allerdings habe ich in diesem Punkt auch Verständnis für die Sensibilität der Türkei. Diejenigen Mächte, die den IS in Syrien effektiv bekämpfen, werden wir weiterhin unterstützen“, fügte der US-Außenamtssprecher hinzu.

Bezugnehmend auf den Abwurf der US-Waffen- und Munitionspakete über Syrien sagte Kirby, diese seien den ihm vorliegenden Informationen zufolge für syrisch-arabische Gruppen bestimmt, die den IS (Islamischer Staat) bekämpften. Für konkretere Angaben verwies Kirby auf entsprechende Erklärungen des US-Verteidigungsministeriums.

„Gespräche mit der Türkei über die YPG werden fortgesetzt“

Der US-Außenamtssprecher betonte, Gespräche mit der Türkei bezüglich der US-Unterstützung an die YPG-Kräfte würden fortgesetzt. Die USA respektierten und hätten Verständnis für die Sorgen der Türkei.

„Es handelt sich um Sorgen, die immer wieder zum Ausdruck gebracht werden. Die Türkei äußerst sich hierzu aufrichtig und offen. Wir werden die Gespräche über diese Befürchtungen mit ihnen weiterführen“, sagte John Kirby.
http://www.basnews.com/de/news/2015/10/ ... rstuetzen/

Ich kann die Befürchtungen der Türkei, das der IS niedergeringt wird auch nachvollziehen.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von palulu »

Glaubst Du eigentlich immer noch, dass die KurdInnen auf der Siegerseite in diesem Konflikt stünden?
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von palulu »

Versuch' dich in einer objektiven Antwort.
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Re: Amnesty: Kurdenkämpfer begehen Kriegsverbrechen

Beitrag von Jekyll »

Kardux » Do 15. Okt 2015, 20:53 hat geschrieben:Ich zitiere Sie einmal aus anderen Strängen:
Wenn ich z. B. schreibe "In Kontrast zu den IS-Barbaren erscheint mittlerweile wohl jede "gewöhnliche" Verbrecherorganisation als akzeptabel." dann bestätigt so eine Formulierung doch eher, dass ich hier eine Differenzierung vornehme, nämlich die zwischen "IS-Barbaren" und "gewöhnlichen" (!) Verbrecherorganisationen. Wenn Sie sinnerfassend lesen, kann so eine Formulierung nur bedeuten, dass der IS eben außergewöhnlich (im negativen Sinne) ist und nicht mit anderen Organisationen verglichen sprich gleichgesetzt wird (daher auch "in Kontrast...").
Ähnlich verhält es sich, wenn ich von der PKK als "IS-Light" oder als "kleinere Übel" rede. Das mag Ihnen als PKK-Sympathisanten sicher nicht gefallen, aber bei so einer Formulierung können Sie mir definitiv keine Gleichsetzung vorwerfen.
In anderen Fällen spreche ich einfach nur eine allgemeine Problematik aus ("...jede Seite glaubt, für eine "gerechte" Sache zu kämpfen, aber objektiv und nüchtern betrachtet sind sie alle Terroristen, die nur Tod und Verderben bringen.").

Sie müssen sich schon damit abfinden, dass es Menschen gibt, die in diesem Konflikt nicht jeden, der gegen den IS kämpft, automatisch zu Helden glorifizieren sondern einen nüchternen, kritischen Standpunkt bewahren und ggf. auch die Vergehen der IS-Gegner zur Aussprache bringen und diese anprangern. Und mit Verlaub, ethnische Säuberungen zu betreiben ist kein Kavaliersdelikt, Herr Kardux. Dass Sie das alles als nur eine Gleichsetzung interpretieren zeugt nur von Ihrem Unvermögen, differenziert zu denken. Das ist ja auch nicht weiter verwunderlich, da Ihre parteiische Haltung allzu offenkundig ist.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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