Das ist bei jedem beliebigen, "normalen" Mitmenschen ja nicht anderes, ist nur Spekulation, ist induktiver Schluss, ist Denkgewohnheit, die fallibel ist, also das, was er vermeintlich "meint", wenn er etwas sagt oder sich sonst wie ausdrückt.
Das einzig Gewisse sind die eigenen "sensations", das unmittelbare Erleben selbst.
Der eigene Eindruck. Das unbegriffene, da noch begriffslose Phänomen. Was dann nach außen dringt, ist allenfalls ein Ausdruck, ein Name, ein Wort, das so offensichtlich nicht identisch sein kann mit dem zugeordneten Eindruck. Er ist tatsächlich etwas
völlig anderes.
Die sprachlichen "Verhexungen" beginnen, wenn man sich diesem Unterschied nicht bewusst ist, wenn man nicht mit einer gesunden Portion Sprachkritik oder Sprachskepsis beginnt.
Wie entsteht denn "Sprache"? Als rein spekulativer Koordinierungsversuch.
Ein Akteur erlebt etwas, nimmt etwas mit seinen Sinnen wahr. Das Grollen eines Donners bspw. Und dazu erlebt er vielleicht einen weiteren Akteur in seiner Nähe, der ihm ähnlich erscheint wie er selbst, als Wesen, das hört, sieht, empfindet. Er erschrickt vielleicht bei dem Donnergeräusch, gibt "Laut", gibt eher unbewusst seiner Angst Ausdruck, den der Andere aufnimmt.
Und der Andere zieht vielleicht aus dem zeitlichen Zusammenfall, dieser Koinzidenz des Erlebten Schlüsse. Er hört auch den "Donner"-. empfindet vielleicht auch "Angst". Und ordnet das Alles dem Aufschrei des Anderen zu.
Das Ganze wiederholt sich beim nächsten Donner. Die Feebackschleifen beginnen in Gang zu kommen. Man induziert "Bedeutung", extrahiert das vermeintlich Gleichgebliebene im Wiederholten.
Der Schreckensschrei wird zum Symbol, zum akustischen Fingerzeig für das vermeintlich Identische, er wird moduliert, gezähmt, wird zum kontrollierten, reproduzierbaren Laut, zur besonderen, unterscheidbaren Lautfolge, schließlich zum Wort, zum Namen eines Begriffs, einer Vorstellung, einer Erinnerung.
Aber das Ganze verlässt nie das Reich der Spekulation. Vielleicht meint und empfindet der Andere ganz anders, mal ganz zu schweigen davon, was man da an sich überhaupt bezeichnet hat, ob es ein Ding namens "Donner" jenseits des Eindrucks und gemachten Begriffs überhaupt gibt. Die Frage stellt sich, inwieweit die begriffliche Zurechtmachung die Welt formt, ihr überhaupt erst eine "Gestalt" gibt, die sie an sich gar nicht hat.
Mir bleibt bloß der unmittelbare Eindruck, den ich habe, wenn ich bspw. eine Erdbeere es. Ich weiß nicht, was der Andere bei einem ähnlichen Vorgang empfindet. Kein Wort, kein Symbol, kein äußeres Datum, keine noch só feine Vermessung des Gehirns, keine Zahl/Quantität wird das je vermitteln können. Maximal wird man induktiv schließen. Aber es bleibt eine Äußerlichkeit, eine gemachte Form.
Und auf dieses wird man sich beschränken müssen. Mehr kann man nicht austauschen.
Man kann weitere Begriffe erfinden für vermeintliche "Ganzheiten", fantastische Holismen, der durstigen Wissensprosa weitere Begriffsblüten hinzufügen, immer luftiger, weiter weg vom unmittelbar Erlebbaren,
kann danach fragen, ob es "die Angst" gäbe oder "die Liebe", "die Gesellschaft", einen Geist, ein Bewusstsein, eine Seele, einen Gott oder Erdbeergeschack... Der Irrtum oder die Übertreibung liegt in dem Glauben, man habe eine Erklärung poder Klärung für etwas gefunden, weil man einen Namen wofür auch immer erfunden hat. Man sollte sich erinnern, wozu eben Sprache taugt, erinnern an ihren ureigentlichen Zweck, sich nämlich als handelnde Wesen zu koordinieren, den Gegenüber zu beeinflussen, zu stören, zu beruhigen, abzustoßen, zu täuschen, zu drohen, sein Vertrauen zu gewinnen usw.
Die eigentliche Frage wird dann sein, ob dieses oder jenes neu erfundene Konzept einen zusätzlichen Nutzen stiftet, oder ob es gar Schaden anrichtet, die Frage, wem es nutzt und wem es schaden wird, welches "mehr" es gegenüber kleinteiligeren, demütigeren, bescheideneren, sparsameren, bisherigen Begriffen liefern will, ob am Ende mehr Verklärung denn Klärung erzeugt wird.
Sich letztlich klar zu machen, dass hinter jedem Begriff ein Interesse oder Zweck steht, und jedes Interesse in der Regel kein allgemeines ist, sondern nur Teile berührt.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;