Päule0815 » Sa 12. Sep 2015, 11:56 hat geschrieben:
Es geht nicht um Angstmache.
Hier wird in einer manisch naiven Art mit einem Problem umgegangen. Augen und Ohren werden geschlossen und auf Durchzug gestellt. Auch du nimmst meine Hinweise wieder falsch auf, weil du in allem und jedem einen Angriff auf deine Grundhaltung siehst, weil du ein Feindbild klar ausgemacht hast und dich nicht mehr damit auseinandersetzt oder es nie getan hast, was der andere wirklich sagen wollte.
So lange die pauschale Nazi-Keule ausgepackt wird, egal, was man sagt, können die Inhalte nicht vordringen und kann kein Dialog entstehen.
Nicht ich baue eine Mauer hier auf, es sind User, die ich nicht alle beim Namen nennen muss, da es jeder weiß.
Es sollte auch nicht um "
Angstmache" gehen, denn Angst war immer schon ein schlechter Ratgeber! Leider aber ist das Thema mit erheblicher Emotionalität belastet, und nicht wenige Menschen und Foristen wollen grundsätzlich nur das Negative sehen. Ich stimme dir zu, dass "
die pauschale Nazi-Keule" unsinnig ist, aber nicht minder unsinnig ist die "pauschale Gutmenschen-Keule", die ebenfalls geschwungen wird. Solche diametralen Gegensätze der Gesinnung muss man aushalten.
Ich kenne die Aktionen, die so nicht an die Öffentlichkeit kommen. Allein die ständigen Demos, aber auch die Unterbringung, die Erstaufnahme, die neuen Flüchtlingswellen, der kommende Winter, die Erkrankungen, die plötzlich auftretenden Probleme, bei gefundenen Flächen für Leichtbauhallen, die Probleme mit dem Sicherheitspersonal, die Probleme beim Betreuungspersonal, die Probleme mit Ehrenamtlichen, mit der Koordination, mit plötzlich zu bewältigenden Zügen und Bussen mitten in der Nacht, die Probleme mit Journalisten und Politikern … ich sehe, wie die Behörden bei ihren eigentlichen Aufgaben lahmgelegt werden und wenn du genug anderer Probleme in der Stadt hast und du siehst, wie dir die Felle wegschwimmen und du weißt, dass hinterher niemand mehr wissen will, unter welchen Anstrengungen du den Flüchtlingsstrom mit seinen Begleiterscheinung bewältigt hast und dir wieder nur Versagen bei deinen originären Aufgaben unterstellt wird, dann motiviert das nicht.
Ich kann gewisse Frustrationen, die du beschreibst, nachvollziehen. Ich möchte nur soviel dazu bemerken: die Notwendigkeit, sich menschenwürdig um Flüchtlinge zu kümmern, ist das eine, das andere ist das Versagen von Behörden, Vorgesetzten usw., genügend Hilfen zu organsieren oder Lob für Geleistetes angemessen zu gewähren. Beides aber darf miteinander nicht vermengt oder gegeneinander ausgepielt werden.
(...) Nun ist es auch immer einfach allein Zahlen zu präsentieren. Man muss sich auch anschauen, wie diese zustande kommen.
Ich versuche hier immer deutlich zu machen, dass die Menschen, die nach Europa flüchten in der Regel keine „Armutsflüchtlinge“ sind, weil die gar nicht das Geld dazu hätten. Die sitzen nämlich weiter unter erbärmlichsten und menschenunwürdigsten Bedingungen in ihren Heimatländern fest und warten auf den Hungertod. Für diese Menschen ist der Tod durch eine Gewehrkugel vermutlich die erwünschte Erlösung von ihrem langen Sterben.
Damit können aber die hohen Flüchtlingszahlen in den Top-Ten Ländern zusammenhängen. In welchen Nachbarländern herrschen derzeit Krisen? Für die Ärmsten ist die unmittelbare Grenze der einzige Fluchtweg, wenn sie es überhaupt schaffen.
Das glaube ich auch: es sind in der Mehrheit keine nichteuropäischen "
Armutsflüchtlinge", sondern Flüchtlinge, die vor Krieg, Verfolgung, Mord und sonstigen Zumutungen nach Europa fliehen. Daher erhalten sie in Deutschland ja auch relativ problemlos Asyl, und man geht davon aus, dass man diese Menschen auch in die deutsche Gesellschaft integrieren kann, weil sie über gewisse Qualifikationen und positive Einstellungen verfügen. Dein Problem, das du ansprechen willst, wird mir nicht recht deutlich.
Abschließend:
Ich habe keinen Teufel an die Wand gemalt. Ich habe einen kleinen Teil der Realität wiedergegeben, den ich tagtäglich erlebe. Ich werde aber zukünftig darauf verzichten, da mir daraus eh nur die Lüge unterstellt wird.
Ich habe nie von einem Zusammenbruch gesprochen, sondern von erheblichen Problemen, die zukünftig nicht mehr bewältigt werden können, wenn keine Abhilfe geschaffen wird.
Dass es eine Vielzahl von Problemen heute und in Zukunft zu bewältigen gibt, bestreitet hier, wenn ich auch nicht jeden Beitrag darauf prüfen kann und will, doch kein Forist. Aber willst du denn abstreiten, dass es Foristen gibt, die ausschließlich Probleme sehen, deren mögliche Lösungen sie vehement abstreiten? Und weil ein Blick in die Zukunft nicht möglich ist: meinst du nicht, dass man dieser pessimistischen Sicht der erwähnten Foristen nicht auch eine positivere oder wenigstens hoffnungsvollere Sichtweise entgegensetzen kann? Du hast es doch selbst richtig gesehen, dass es nicht um "
Angstmache" gehen darf!
Hier jammert man ja schon über den humanitären Einsatz der Bundeswehr, die übrigens auch bei Flutkatastrophen im Inland eingesetzt worden ist. Merkst du nicht, wo hier das Problem bei einigen Usern liegt? Wenn du auf sie zugehst, unterstellen sie dir, dass du sie linken willst.
Ich begrüße ausdrücklich den humanitären Einsatz der Bundeswehr! Warum denn auch nicht? Warum sollte man deren Kapazitäten ungenutzt lassen?
Ich bin es leid, mich von User wie dir, die nicht in der Lage sind Beiträge zu lesen und deren Inhalte zu erfassen dummdreist von der Seite anmachen zu lassen. Ich habe einen mir bekannten User gebeten hier zu bestätigen, dass ich Polizeibeamter bin, damit diese blöden Anmachen endlich aufhören. Vielleicht fangen sie dann auch erst an, vermutlich sogar. Allerdings hat er noch nicht reagiert. Sei es drum, ich bin mir eh nicht mehr sicher, ob das ne gute Idee war. Ich dachte nur, dass dann endlich ein Thema vom Tisch sei. Das der Horizont einiger User so eingeschränkt ist, dass sie nicht erkennen, dass mir in meiner beruflichen Rolle oft die Hände gebunden sind und ich daher nicht immer gleich auch eine Quelle mitliefern kann, ist schon schlimm genug. Ich wäre froh, wenn mir diese Teil-Infos zur Verfügung gestellt würden. Andere sind damit überfordert.
Damit soll es jetzt auch gut sein, ich würde mich sonst auf euer Niveau herab lassen und am Ende zur Unterstellung neigen.
Du forderst einen "
Dialog". Die Probleme, die auf Deutschland zukommen, lassen sich nur im Dialog aller Beteiligten lösen: der Politik und ihrer Institutionen, der deutschen Gesellschaft und der Flüchtlinge, die zu uns gekommen sind und bei und bleiben werden. Hier im Forum zeigt sich allerdings schon, wie schwierig ein Dialog ist, der fraglos von Emotionalität bestimmt ist, aber auch das geltende Recht berücksichtigen muss. Emotionalität ist menschlich und schießt auch mal über das Ziel hinaus. Soll man deshalb jeden Dialog abbrechen?