Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
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Muninn

Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Muninn »

wintermute » So 8. Sep 2013, 18:39 hat geschrieben:Wer die kulturarme Aussteiger- und Einsiedlerexistenz im ländlichen Raum bevorzugt, den hält keiner auf. Er braucht allerdings nicht zu erwarten, dass die Gesellschaft ihm auf Steuerzahlerkosten die Annehmlichkeiten der Sozialgemeinschaft in seine Blockhütte hinterherträgt. Dafür bezahlt er gefälligst selbst.

Es ist auch nicht einzusehen das der Steuerzahler den ÖPNV subventioniert.

Wenn die Städter Straßenbahn fahren wollen, dann sollten die das auch komplett selbst zahlen.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Antisozialist » So 8. Sep 2013, 17:15 hat geschrieben:
Auf dem Land existieren kaum Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten, aber dafür liegen die Wohnkosten niedriger. Leider wollen die Grünen und ihre willigen Helfer nicht, dass der Bürger mit Hilfe eines Autos die Vorteile von Stadt und Land nutzen kann. Die Abschaffung der Pendlerpauschale geht ideologisch in diese Richtung.
Das klingt von Dir jetzt aber ganz schön sozialistisch und wirtschaftsfeindlich. Wieso soll der Staat bzw. der Steuerzahler für Luxuswünsche anderer aufkommen? Dann will jeder sein privates Lebensmodell subventionieren lassen.
Muninn hat geschrieben: Es ist auch nicht einzusehen das der Steuerzahler den ÖPNV subventioniert.

Wenn die Städter Straßenbahn fahren wollen, dann sollten die das auch komplett selbst zahlen.
Im ländlichen Raum ist der ÖPNV für die Kommunen deutlich teurer als in Großstädten.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Antisozialist »

frems » Mo 9. Sep 2013, 17:48 hat geschrieben: Das klingt von Dir jetzt aber ganz schön sozialistisch und wirtschaftsfeindlich. Wieso soll der Staat bzw. der Steuerzahler für Luxuswünsche anderer aufkommen? Dann will jeder sein privates Lebensmodell subventionieren lassen.


Im ländlichen Raum ist der ÖPNV für die Kommunen deutlich teurer als in Großstädten.
Ihre Sichtweise ist zu einseitig. Auf der einen Seite macht der Staat den Autofahrer durch eine Vielzahl von Steuern zur Melkkuh, auf der anderen Seite gewährt er bescheidene Kilometerpauschalen für Pendler. Von mir aus kann sich der Staat auf beiden Seiten gleichzeitig zurückziehen.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Praia61 »

Jo, die Jungs in der Stadt zahlen keine KfZ-Versicherung, Steuer und Benzinsteuer für ihren Drahtesel.
Fallen diese Einnahmen von den Pendler weg, müssen die Radler für ihre Drahtesel die Steuern übernehmen. :thumbup:
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Antisozialist » Mo 9. Sep 2013, 19:14 hat geschrieben:
Ihre Sichtweise ist zu einseitig. Auf der einen Seite macht der Staat den Autofahrer durch eine Vielzahl von Steuern zur Melkkuh, auf der anderen Seite gewährt er bescheidene Kilometerpauschalen für Pendler. Von mir aus kann sich der Staat auf beiden Seiten gleichzeitig zurückziehen.
Das Thema Melkkuh ist doch nichts als ein Märchen, gleichzeitig ist die Pendlerpauschale nicht nur Peanuts. Da sollte man sich nicht über einseitige Sichtweisen beschweren. Ich hatte auch keine Forderung aufgestellt, sondern nur darauf hingewiesen, wie irrational (also ökonomisch betrachtet) der Kampf ist.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von MG-42 »

frems » Mo 9. Sep 2013, 11:42 hat geschrieben: Das Thema Melkkuh ist doch nichts als ein Märchen, gleichzeitig ist die Pendlerpauschale nicht nur Peanuts. Da sollte man sich nicht über einseitige Sichtweisen beschweren. Ich hatte auch keine Forderung aufgestellt, sondern nur darauf hingewiesen, wie irrational (also ökonomisch betrachtet) der Kampf ist.
Das Problem ist oft das man die verschiedenen Interessen nicht mit einer "Lösung für alle" Politik lösen kann. Erhöht man den Benzin Preis trifft das die Landeier härter. Deutschland als dicht besiedeltes Land hat da aber nur geringe Probleme. In den USA z.B. haben die Landbezirke mehr politischen Einfluss als die Staedte, das führt zu Verzerrungen.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

MG-42 » Mo 9. Sep 2013, 19:47 hat geschrieben:
Das Problem ist oft das man die verschiedenen Interessen nicht mit einer "Lösung für alle" Politik lösen kann. Erhöht man den Benzin Preis trifft das die Landeier härter. Deutschland als dicht besiedeltes Land hat da aber nur geringe Probleme. In den USA z.B. haben die Landbezirke mehr politischen Einfluss als die Staedte, das führt zu Verzerrungen.
Es sind natürlich politische Entscheidungen. Und um die Rolle des Staates ging es ja hierbei. Der Strukturwandel ist niemals ohne Einschnitte und Verschlechterungen für einige zu haben. Und der Trend geht ja in eine klare Richtung.

Recht nüchtern hat es der sächsische Innenminister kürzlich in einem Interview erklärt: http://www.zeit.de/2013/37/wohnungsbau- ... ettansicht

Da kommt das geliebte und verhaßte Abwägungsgebot wieder zur Geltung. Schließt man eine Schule in einem Ort, der die Schule in Zeiten des demographischen Wachstums bekam, aber später die Hälfte seiner Einwohner verlor -- oder halte ich sie noch eine Weile (bis wann?) aufrecht, während das Geld anderswo fehlt?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von MG-42 »

frems » Mo 9. Sep 2013, 11:58 hat geschrieben: Es sind natürlich politische Entscheidungen. Und um die Rolle des Staates ging es ja hierbei. Der Strukturwandel ist niemals ohne Einschnitte und Verschlechterungen für einige zu haben. Und der Trend geht ja in eine klare Richtung.

Recht nüchtern hat es der sächsische Innenminister kürzlich in einem Interview erklärt: http://www.zeit.de/2013/37/wohnungsbau- ... ettansicht

Da kommt das geliebte und verhaßte Abwägungsgebot wieder zur Geltung. Schließt man eine Schule in einem Ort, der die Schule in Zeiten des demographischen Wachstums bekam, aber später die Hälfte seiner Einwohner verlor -- oder halte ich sie noch eine Weile (bis wann?) aufrecht, während das Geld anderswo fehlt?
Es gibt da keine einfachen Antworten wie man das fair abwägt, die Frage die sich mir stellt, ist die Deutsche Politik eher von den Städtern geprägt oder von der Landbevölkerung?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

MG-42 » Mo 9. Sep 2013, 20:07 hat geschrieben: Es gibt da keine einfachen Antworten wie man das fair abwägt, die Frage die sich mir stellt, ist die Deutsche Politik eher von den Städtern geprägt oder von der Landbevölkerung?
So, nochmal rausgekramt. Die Frage ist ja, was mit "deutscher Politik" gemeint ist. Das politische Leben im Alltag der Menschen wird ja primär durch Kommunal- und Landespolitik geprägt/dominiert und weniger durch den fernen Bund. Da ist die Politik in einer saarländischen Kommune sicherlich eine andere als hier bei uns im Stadtstaat Hamburg.

Der Bund begünstigt wiederum die Entwicklung im ländlichen Raum, was vorwiegend an der Sozialpolitik liegt (daher hatte ich den Strang auch in diesem Unterforum eröffnet). Man hat sich schon bei der Gründung des Grundgesetzes darauf verständigt, daß man möglichst allen Bürgern ähnliche Lebensbedingungen ermöglichen möchte. Würden Städte demographisch abschmieren, während die Peripherie prosperiert, würde vermutlich mehr Bundesmittel in die Städte fließen, während man derzeit jährlich Milliarden ausgibt, um den Verfall der Dörfer zumindest etwas sozialverträglich abzuschwächen. Aber umkehren kann und will niemand diesen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Trend.
Die Städte wachsen weiter, auf dem Land wird es leer - und das Volk wird immer älter. Eine neue Studie prognostiziert: Deutschland verändert sich spürbar - und das führt zu Problemen. [...] Vor allem für Gemeinden im ländlichen Raum dürften die Folgen des Bevölkerungsrückgangs dramatisch werden. In Hoyerswerda (Kreis Bautzen), Bitterfeld-Wolfen (Kreis Anhalt-Bitterfeld), Gräfenhainichen (Kreis Wittenberg) oder Roßleben (Kyffhäuserkreis) wohnen demnach 2030 gut 26 Prozent weniger Menschen als 2012. [...]

Generell wird sich laut der Prognose der Trend fortsetzen, dass städtische Regionen wachsen und zugleich der ländliche Raum verliert. Stiftungsvorstand Brigitte Mohn mahnte, es werde „für die schrumpfenden und alternden Regionen immer schwieriger, eine gute Infrastruktur zu gewährleisten“. Die zentrale Herausforderung sei, auch in einwohnerschwachen Regionen flexible Mobilitätsangebote, schnelles Internet und eine angemessene Gesundheitsversorgung in erreichbarer Nähe anzubieten.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 91768.html

Wenn eine ländliche Gemeinde zur Wende noch 15.000 Einwohner und eine niedrige Arbeitslosenquote (-> Kaufkraft) hatte, sind die Rahmenbedingungen heute eine andere mit 10.000, wovon viele erwerbslos/pensioniert/finanzschwach sind. Und wenn man demnächst auf 8.000 oder weniger zusteuert, wird man irgendwann nicht nur Schulen schließen müssen, sondern auch medizinische Einrichtungen. Man kann die Einwohner ja nicht dazu zwingen, daß sie nicht wegziehen dürfen (z.B. für einen attraktiven Job in einer Großstadt) und viele Kinder kriegen sollen, um zumindest für eine demographische Stagnation zu sorgen, damit man das Gewohnte weiterhin finanzieren kann.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von firlefanz11 »

"So what", says Red Zac...?
Das einzige was an der Landflucht ungünstig ist, ist dass der Wohnraum in den Städten knapper und damit teurer wird.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Dr. Nötigenfalls

Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Also.
Wenn gewisse Länder wie zb. Bayer jetzt schon überfordert sind bezahlbaren Wohnraum zur verfügung zu stellen,wäre es angebracht Kontingente für Unternehmen auf die einzelnen Bundesländer zu verteilen.

Das heisst: Ab einem gewissen Punkt,gibts keine Genehmigungen mehr für Unternehmen,die dann gezwungen werden wonanders anzusiedeln.

Damit auch Chancen für andere noch unterbesetzte Gebiete.
HugoBettauer

Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von HugoBettauer »

Die gezielte Ansiedlung von Ausländern, die nicht arbeiten dürfen, kann die Probleme bremsen.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von zollagent »

SoleSurvivor » Di 21. Jul 2015, 19:08 hat geschrieben:Die gezielte Ansiedlung von Ausländern, die nicht arbeiten dürfen, kann die Probleme bremsen.
Ghettobildung ist keine Lösung.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von hafenwirt »

Mir fehlt in der Umfrage die Antwortmöglichkeit "fördern" und "unterstützen".
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frems
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

hafenwirt » Sa 25. Jul 2015, 18:54 hat geschrieben:Mir fehlt in der Umfrage die Antwortmöglichkeit "fördern" und "unterstützen".
Das könnte beides unter Punkt 2 und 3 fallen. :?:
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von hafenwirt »

frems » Samstag 25. Juli 2015, 19:02 hat geschrieben: Das könnte beides unter Punkt 2 und 3 fallen. :?:
Naja, Status Quo bedeutet für mich nichts tun, oder, so wie bisher.

Unter 3 "staatlich intervenieren und abfedern".

Mit fördern/unterstützen meine ich jedoch, das der Staat das ausbluten des ländlichen Raumes unterstützen sollte. Ich denke da an Prämien, wenn der Wohnsitz in einer Großstadt (also, ab 100.000 EW) angemeldet wird. Oder Steueranreize für Unternehmen, wenn sie ihre Betriebe im Dorf aufgeben. Man könnte die Straßen auch nicht nur verfallen lassen, sondern seitens der Regierung diese auch vorsätzlich zerstören. Selbiges gilt für weitere Infrastruktur.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

hafenwirt » Sa 25. Jul 2015, 19:09 hat geschrieben:
Naja, Status Quo bedeutet für mich nichts tun, oder, so wie bisher.

Unter 3 "staatlich intervenieren und abfedern".

Mit fördern/unterstützen meine ich jedoch, das der Staat das ausbluten des ländlichen Raumes unterstützen sollte. Ich denke da an Prämien, wenn der Wohnsitz in einer Großstadt (also, ab 100.000 EW) angemeldet wird. Oder Steueranreize für Unternehmen, wenn sie ihre Betriebe im Dorf aufgeben. Man könnte die Straßen auch nicht nur verfallen lassen, sondern seitens der Regierung diese auch vorsätzlich zerstören. Selbiges gilt für weitere Infrastruktur.
Oh, okay, dann hab ich Dich mißverstanden. Ich dachte, mit fördern wär die Förderung der Prärie gemeint. Begrüßungsgeld gibt's ja schon in einigen Städten.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von hafenwirt »

frems » Samstag 25. Juli 2015, 19:25 hat geschrieben:Begrüßungsgeld gibt's ja schon in einigen Städten.
Ist das denn hoch? Ansonsten wären auch Strafzahlungen eine Option.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von zollagent »

hafenwirt » Sa 25. Jul 2015, 19:38 hat geschrieben:
Ist das denn hoch? Ansonsten wären auch Strafzahlungen eine Option.
Nein, das würde gegen das Grundrecht auf Freizügigleit verstoßen. Ich bin immer wieder erschüttert, wie leichtfertig hier Grundrechte zu Disposition gestellt werden. :mad2:
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Cobra9 »

hafenwirt » Sa 25. Jul 2015, 19:38 hat geschrieben:
Ist das denn hoch? Ansonsten wären auch Strafzahlungen eine Option.
Nein Danke. Hallo ich hab keine Lust mir vorschreiben zu lassen wo ich mir Arbeit und Wohnung suchen soll.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von jorikke »

Alle Rindviecher in den Großstädten ansiedeln. (Parkanlagen zu Weideland.)
Dann kehrt sich die Landflucht um.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke » So 26. Jul 2015, 13:22 hat geschrieben:Alle Rindviecher in den Großstädten ansiedeln. (Parkanlagen zu Weideland.)
Dann kehrt sich die Landflucht um.
Ein guter Vorschlag, man könnte statt Bienenkörbe und Tauben Legehennen auf den Dächern der Hochhäuser ansiedeln. Städte werden per Gesetz autofreie Zonen und die freiwerdenden Parkplätze werden zur Schweinezucht genutzt. Worüber ich mir noch nicht sicher bin ist, wo man die Biogasanlagen in der Stadt ansiedelt. Dafür könnte man eventuell die freigewordenen Anlagen von Firmen nutzen, die dank der Nötigenfallsquote nach Tschechien, Polen, Rumänen, etc. umgesiedelt wurden. Wenn man diese nicht zum vertikalen Nahrungsmittelanbau benötigt.

Und aus dem frei gewordenen Landstrichen machen wir teure Safariparks, damit die Kids lernen, wie Nahrungsmittelproduktion und Nutztierhaltung früher gehandhabt wurden, bevor es den vegetarischen Vorläufer von Soylent Green gab.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

frems » Mo 9. Sep 2013, 17:48 hat geschrieben: Das klingt von Dir jetzt aber ganz schön sozialistisch und wirtschaftsfeindlich. Wieso soll der Staat bzw. der Steuerzahler für Luxuswünsche anderer aufkommen? Dann will jeder sein privates Lebensmodell subventionieren lassen.


Im ländlichen Raum ist der ÖPNV für die Kommunen deutlich teurer als in Großstädten.
ÖPNV in der Landgegend - ineffizient durch Monopole. Staatlich geschützt.

Die Fahrpläne machen ja nicht die KUNDEN sondern ein paar Politiker. Du weisst selbst - dass die Schulbusse überfüllt sind. Die Monatskarte sehr teuer ist. >> Dafür werden regelmässig kleine Schulen geschlossen - immer NACH einer Renovierung - natürlich mit Turnhalle und Sportplatz.

Der Einwohner hat NICHTS mitzubesitmmen - ausser ein paar Verkehrsschildern.

Die Politik wünscht hohe Einwohnerzahlen in Städten ! Arme Leute - auf Haufen in teueren Buchten.

Das ist auf dem Land anders - die Eigentumsquote ist hoch - und auch der "Kampfgeist" der Einwohner. Das passt der Politik nicht.

Die ABHÄNGIGEN (Armen) fliehen in die Städte - und werden immer mehr . Besitzende werden immer weniger ......- auf dem Land.

LAndflucht ist ein WEITERES ZEICHEN der VERARMUNG der Bevölkerung !!!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Teeernte » So 26. Jul 2015, 13:41 hat geschrieben:
ÖPNV in der Landgegend - ineffizient durch Monopole. Staatlich geschützt.

Die Fahrpläne machen ja nicht die KUNDEN sondern ein paar Politiker. Du weisst selbst - dass die Schulbusse überfüllt sind. Die Monatskarte sehr teuer ist. >> Dafür werden regelmässig kleine Schulen geschlossen - immer NACH einer Renovierung - natürlich mit Turnhalle und Sportplatz.
Nee, die Fahrpläne arbeiten nicht Politiker aus, sondern Verkehrsgesellschaften. Der ÖPNV hat, wie gesagt, auf dem Land eine andere Funktion als in der Stadt. Im ländlichen Raum ist er in erster Linie eine sozialpolitische Angelegenheit, um allen Menschen etwas Mobilität zu ermöglichen, speziell Kindern, Rentnern, Behinderten, Arbeitslosen usw. Die Kostendeckung (also der Anteil der Einnahmen durch Fahrkartenverkauf, Werbeflächen etc. am den Ausgaben) beträgt in ländlichen Gemeinden meist nur 20-30%. In Großstädten wie München, Hamburg oder Frankfurt sind es 80-90%. Dort ist er primär zur Verkehrsverlagerung da, um Staus und Unfälle zu reduzieren. Für Schüler spielt der ÖPNV in Städten wiederum kaum eine Rolle, weil sie zu Fuß oder per Rad ihre Schule besuchen können.

Was ist denn Deine Lösung? Eigenwirtschaftlich trägt sich der ÖPNV im ländlichen Raum nicht und ein eigenes Fahrzeug ist ein Ticken teurer als eine Monatskarte und kommt für Behinderte, Schüler usw. eh nicht in Frage. Deshalb werden aber keine Schulen geschlossen, sondern weil es immer weniger Schüler gibt. Schaffst Du den subventionierten, gemeinwirtschaftlichen Nahverkehr ab, haben junge Familien einen (finanziellen) Grund mehr, um in eine Stadt zu ziehen.
Der Einwohner hat NICHTS mitzubesitmmen - ausser ein paar Verkehrsschildern.

Die Politik wünscht hohe Einwohnerzahlen in Städten ! Arme Leute - auf Haufen in teueren Buchten.

Das ist auf dem Land anders - die Eigentumsquote ist hoch - und auch der "Kampfgeist" der Einwohner. Das passt der Politik nicht.

Die ABHÄNGIGEN (Armen) fliehen in die Städte - und werden immer mehr . Besitzende werden immer weniger ......- auf dem Land.

LAndflucht ist ein WEITERES ZEICHEN der VERARMUNG der Bevölkerung !!!
Wer ist denn konkret "die Politik"? Kein Mensch zieht in eine Stadt, weil irgendein Landtag per Gesetz den Umzug angefordert hätte. Für viele ist das eine rein ökonomische Abwägung, weil es in München mehr Jobmöglichkeiten gibt als im Bayrischen Wald. Höhere Mieten nimmt man in Kauf, wenn man es sich dank des Jobs auch leisten kann. Ansonsten kann man ja aufm Land bleiben. Anzunehmen, mit einem Haus in der Uckermark, wärst Du unabhängig, ist auch eine merkwürdige Logik. Durch die Immobilie bist Du, wie der Name schon sagt, immobiler und stärker von Deinem Wohnort abhängig als jemand, der problemlos einen neuen, besser bezahlten Job annehmen kann und sich dann einen höheren Lebensstandard leisten kann.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

frems » So 26. Jul 2015, 14:51 hat geschrieben: Nee, die Fahrpläne arbeiten nicht Politiker aus, sondern Verkehrsgesellschaften. Der ÖPNV hat, wie gesagt, auf dem Land eine andere Funktion als in der Stadt. Im ländlichen Raum ist er in erster Linie eine sozialpolitische Angelegenheit, um allen Menschen etwas Mobilität zu ermöglichen, speziell Kindern, Rentnern, Behinderten, Arbeitslosen usw. Die Kostendeckung (also der Anteil der Einnahmen durch Fahrkartenverkauf, Werbeflächen etc. am den Ausgaben) beträgt in ländlichen Gemeinden meist nur 20-30%. In Großstädten wie München, Hamburg oder Frankfurt sind es 80-90%. Dort ist er primär zur Verkehrsverlagerung da, um Staus und Unfälle zu reduzieren. Für Schüler spielt der ÖPNV in Städten wiederum kaum eine Rolle, weil sie zu Fuß oder per Rad ihre Schule besuchen können.

Was ist denn Deine Lösung? Eigenwirtschaftlich trägt sich der ÖPNV im ländlichen Raum nicht und ein eigenes Fahrzeug ist ein Ticken teurer als eine Monatskarte und kommt für Behinderte, Schüler usw. eh nicht in Frage. Deshalb werden aber keine Schulen geschlossen, sondern weil es immer weniger Schüler gibt. Schaffst Du den subventionierten, gemeinwirtschaftlichen Nahverkehr ab, haben junge Familien einen (finanziellen) Grund mehr, um in eine Stadt zu ziehen.


Wer ist denn konkret "die Politik"? Kein Mensch zieht in eine Stadt, weil irgendein Landtag per Gesetz den Umzug angefordert hätte. Für viele ist das eine rein ökonomische Abwägung, weil es in München mehr Jobmöglichkeiten gibt als im Bayrischen Wald. Höhere Mieten nimmt man in Kauf, wenn man es sich dank des Jobs auch leisten kann. Ansonsten kann man ja aufm Land bleiben. Anzunehmen, mit einem Haus in der Uckermark, wärst Du unabhängig, ist auch eine merkwürdige Logik. Durch die Immobilie bist Du, wie der Name schon sagt, immobiler und stärker von Deinem Wohnort abhängig als jemand, der problemlos einen neuen, besser bezahlten Job annehmen kann und sich dann einen höheren Lebensstandard leisten kann.

Du willst mir was vom Pferd erzählen ?

Dem Landkreis gehört die Verkehrsgesellschaft. Da sitzen die Politiker drin - um zusätzlich Gehalt zu bekommen - ohne da zu sein.

Natürlich fahren die die Schüler - proppe voll - würde man die Kontrollieren - müsste man die sofort aus dem Verkehr ziehen.
Erstklässler mit Ranzen (12kg) auf dem Buckel im Gang ...
Die Busse fahren - wenn sie früh die Linie abfahren natürlich nicht gemeinsam - so dass der erste voll ist - und so kann man den zweiten Bus hin und wieder mal ausfallen lassen - ohne den Gästen bescheid zu sagen....

Der Betriebshof ist natürlich in der Kreisstadt.. da wo die Busse dann erstmal eine Stunde zum Einsatzort fahren. Die Großstadt wird dabei NIE angefahren - denn das gibt ja keine Förderung für DIESE fahrt. OPNV ist ja REGIONAL Verkehr - die nächste Stadt gehört da nicht zu.

....die Politik fördert - .....Arbeitsplätze .....und Wohnungsbau.

Gern noch ein Bürohaus - da wo die anderen LEER stehen.... Wohnungen - ja da gibt es Immobilien - die müssen WEG - am besten SUPERLUXUS Saniert - das gibt für die Städte ein hohen Kaufpreis.

Eigenbau ? Nö - das geht ja nun nicht - da sei das Deutsche Baurecht vor !!!! Das Baurecht - das Gemacht wurde - damit im Krieg die Häuser einen Bunker haben, und aus Stein gebaut sind....damit die Brandbomben nicht alles abbrennen.....

Selbst genutztes EFH ?? Ebenerdig ? 10 % Architekt ...19% MEhrwert...5% (im Jahr die Bank...verdoppelt den Preis in 10 Jahren)..Genehmigungen.... Grunderwerbsteuer..... Da ist schon das HALBE GELD WEG für NICHTS.

Wenn die Politik GEZIELT Zuschüsse an Arbeitskräftemangel-Standorten ausgibt - dann verschärft diese also den Konflikt.

Baut man in McPomm nicht mal "Internet" ....... wird sich da keiner niederlassen. Infrastruktur - da gehört IP 100 dazu.

Nun - da kehrt sich ja nun einiges um - HOME OFFICE ist das neue Schlagwort - ....da braucht man kein Bürogebäude, keine Möbel ....muss nicht heizen und spart den Strom....

Da ist es EGAL wo Pipi Langstrumpf das HomeOffice aufschlägt. NUR die Staats/Stadt-verwaltung wird den Knall nicht hören.

So dass ich vorhersage - Bürogebäude = Fehlinvest in 10 Jahren ! LEERSTAND ! >> Verödung der Städte - durch WEGZUG der Besserbemittelten. (Nicht gleich in den "Guten LAGEN".... :D :D :D ) Du wirst es aber noch merken !

....und auf "Arme" und Hilfsbedürftige kannst Du in den teueren Speckgürtelgemeinden gaaaanz lange warten.

(Rotweingürtel)
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Teeernte » So 26. Jul 2015, 17:03 hat geschrieben: Du willst mir was vom Pferd erzählen ?

Dem Landkreis gehört die Verkehrsgesellschaft. Da sitzen die Politiker drin - um zusätzlich Gehalt zu bekommen - ohne da zu sein.
Die Takte legen die aber nicht fest, sondern die Verwaltung. Und die hat nicht so viel Handlungsspielraum, da in den meisten Ländern Mindest-Takte (je nach Einwohenr- und Schülerzahl, Entfernung, Uhrzeiten, ...) festgelegt sind. Im ländlichen Raum heißt's dann eh morgens hin und nachmittags zurück. Wir reden ja nicht von sururbanen Kleinstädten am Rande einer größeren Agglomeration.
Natürlich fahren die die Schüler - proppe voll - würde man die Kontrollieren - müsste man die sofort aus dem Verkehr ziehen.
Erstklässler mit Ranzen (12kg) auf dem Buckel im Gang ...
Die Busse fahren - wenn sie früh die Linie abfahren natürlich nicht gemeinsam - so dass der erste voll ist - und so kann man den zweiten Bus hin und wieder mal ausfallen lassen - ohne den Gästen bescheid zu sagen....
Lohnt sich ja trotzdem nicht. Man bezahlt ein VU nicht nur für die Fahrplankilometer, sondern die gesamten Nutzwagenkilometer. Keine Magie. Betrieblich ist es trotzdem ein Verlustgeschäft für die Gemeinden, egal ob die Busse freigestellt sind oder nicht. Aber darum geht's ja nicht, sondern um Mobilität. Wie jemand mal sinngemäß in einem anderen Strang sagte: Mobilität ist kein Grundrecht, aber kaum ein Grundrecht ist ohne Mobilität möglich.
Der Betriebshof ist natürlich in der Kreisstadt.. da wo die Busse dann erstmal eine Stunde zum Einsatzort fahren. Die Großstadt wird dabei NIE angefahren - denn das gibt ja keine Förderung für DIESE fahrt. OPNV ist ja REGIONAL Verkehr - die nächste Stadt gehört da nicht zu.
Dafür sind ja wiederum Verkehrsverbünde zuständig. Das PBefG verbietet doch keine Verbindungen zwischen Dorf und Großstadt, im Gegenteil. Solche Routen werden bevorzugt gefördert, damit Leute n der Stadt arbeiten und auf dem Dorf leben können, egal ob per ÖSPV oder SPNV. Gut für die Städte ist es auch, weil es Druck vom Wohnungsmarkt nimmt. Aber wie gesagt, mit "ländlicher Raum" meint niemand eine (administrativ) kleine Gemeinde, die direkt an eine Großstadt angrenzt. Scroll mal hier runter bis zur letzten Tabelle und schau, was man so unter "ländlich" findet: http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Raumbeo ... ?nn=443270
....die Politik fördert - .....Arbeitsplätze .....und Wohnungsbau.

Gern noch ein Bürohaus - da wo die anderen LEER stehen.... Wohnungen - ja da gibt es Immobilien - die müssen WEG - am besten SUPERLUXUS Saniert - das gibt für die Städte ein hohen Kaufpreis.

Eigenbau ? Nö - das geht ja nun nicht - da sei das Deutsche Baurecht vor !!!! Das Baurecht - das Gemacht wurde - damit im Krieg die Häuser einen Bunker haben, und aus Stein gebaut sind....damit die Brandbomben nicht alles abbrennen.....
Die Politik schafft keine Arbeitsplätze und baut auch keine Wohnungen. Sicherlich interveniert sie aber auch nicht bei einer Baugenehmigung der Verwaltung, wenn jemand neuen Wohnraum schaffen möchte, weil mehr Menschen in Städte ziehen wollen. Bürogebäude sind ein völlig anderes Segment und haben ganz andere Anforderungen. Eine leere Immobilien mit 800m² Nutzfläche bringen einem Betrieb nichts, wenn er 1.200m² benötigt.
Selbst genutztes EFH ?? Ebenerdig ? 10 % Architekt ...19% MEhrwert...5% (im Jahr die Bank...verdoppelt den Preis in 10 Jahren)..Genehmigungen.... Grunderwerbsteuer..... Da ist schon das HALBE GELD WEG für NICHTS.

Wenn die Politik GEZIELT Zuschüsse an Arbeitskräftemangel-Standorten ausgibt - dann verschärft diese also den Konflikt.
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Momentan wird bloß der ländliche Raum massiv durch Umverteilungsmechanismen auf Landes- und Bundesebene bezuschußt. Und damit sind nicht nur unterschiedliche Steuern, Pendlerpauschalen usw. ausschlaggebend, sondern direkte Investitionen. Rate mal, wo die Steuereinnahmen herkommen.
Baut man in McPomm nicht mal "Internet" ....... wird sich da keiner niederlassen. Infrastruktur - da gehört IP 100 dazu.

Nun - da kehrt sich ja nun einiges um - HOME OFFICE ist das neue Schlagwort - ....da braucht man kein Bürogebäude, keine Möbel ....muss nicht heizen und spart den Strom....

Da ist es EGAL wo Pipi Langstrumpf das HomeOffice aufschlägt. NUR die Staats/Stadt-verwaltung wird den Knall nicht hören.

So dass ich vorhersage - Bürogebäude = Fehlinvest in 10 Jahren ! LEERSTAND ! >> Verödung der Städte - durch WEGZUG der Besserbemittelten. (Nicht gleich in den "Guten LAGEN".... :D :D :D ) Du wirst es aber noch merken !

....und auf "Arme" und Hilfsbedürftige kannst Du in den teueren Speckgürtelgemeinden gaaaanz lange warten.

(Rotweingürtel)
Dann rate mal, warum Unternehmen -- trotz subventionierter Internetanbindung -- vom günstigen MV ins teure HH ziehen. Das liegt nicht an politischer Wirtschaftsförderung, sondern an weiteren Standortfaktoren. Und da lassen sich mit Home Office eben nicht alle ausgleichen. Immer mehr Menschen wollen ja auch bewußt in Großstädten leben, u.a. aufgrund des kulturellen Angebots, der Vielfalt an Bildungseinrichtungen, der Verkehrsanbindung auf nationaler und internationaler Ebene etc. pp. Keine seriöse Studie geht momentan davon aus, daß die aktuelle (Re-)Urbanisierung in den nächsten Jahren wieder umkehren wird. Ob Du das aber eines Tages einsehen wirst, obwohl man dies seit über 20 Jahren beobachten kann, weiß ich nicht. In Mecklenburg-Vorpommern hat man immerhin die Zeichen der Zeit erkannt und wirft nicht mehr die ganze Staatsknete in den ländlichen Raum, der so oder so massiv Einwohner verlor und noch verlieren wird. Gleichzeitig halten sich lebenswerte Städte von Wismar bis Greifswald relativ gut, ziehen junge Leute (Studenten, junge Familien, ...) und damit auch Unternehmen an. Für die Mecklenburgische Seenplatte reichen Energieproduktion, Landwirtschaft und Fremdenverkehr. Da muß man nicht Milliarden ausgeben, damit ein Industriekonzern da mal einige Jahre eine Werkbank betreibt und dann wieder geht.

PS: Home Office ist kein neues Schlagwort. Solche wilden Phantasien hatte man in den 80ern und frühen 90ern. Ist für einzelne Bereiche sinnvoll, aber das sind die wenigsten. Und Du vergißt noch immer: Die Menschen wollen ja trotzdem in die Städte ziehen, ob jung oder alt. Natürlich nicht alle, aber eben die meisten. Ist halt ein gesellschaftlicher Trend, der durch ökonomische Faktoren (Agglomerations- und Urbanisationseffekte; gerne mal googlen) bestärkt wird. Das könnte höchstens ein totalitärer Staat ändern, der die Wirtschaft abwürgt und Menschen Wohnraum gegen ihren Willen zuteilt. Ob wir so einen Staat in den nächsten Jahren bekommen?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

frems » So 26. Jul 2015, 17:34 hat geschrieben: Die Takte
PS: Home Office ist kein neues Schlagwort.

Lange Rede - kurzer Sinn....

STANDORT Vorteile ?? = der Hauptteil = Politik (Vernachlässigung des Umlands !)

Der VEB Deutschland hat SEINE Zentralen natürlich in den Großstädten.

Von DRK - über Lotto....Bahn, Bus.... Verbände, das kann man genau so zentral Steuern (REGELN wäre besser) wie die Abschreibequoten von Bürohäusern. WO sitzt der VEB Techniker Krankenkasse für Sachsen Anhalt ?

Richtig - natürlich in HAMBURG. ...weil Cheffe nicht so weit fahren will. Standortvorteil (POLITIK !)

Muss der Mechaniker früh das Auto von der Telekom in Hamburg oder Bremen abholen - gibt es eben Kilometerweise Leerfahrt. - und der wohnt nahe am Ort der Fahrzeugausgabe.....nicht da - wo er arbeitet. Auch hier WILL DER STAAT das so - und legt FEST das Firmenfahrzeuge am ORT auf dem Hof abends zu stehen haben. Verkehr zur Arbeitsstelle - umsteigen in anderes Verkehrsmittel - und von da dann zum Einsatzort. Verkehrsgetümmel was vermeidbar IST.

PS: Da Du vielleicht mitbekommen hast - dass Hier der ÖKO Energiegott grade anzubeten ist - geht es bei den Home Office um die VERMEIDUNG von 50% der Kosten des Arbeitsplatzes - MIETE, Energie, ......Arbeitsplatzkontrolle...Gewerbeämter.... Parkplatzvorhaltung... Na - Du wirst es merken !
Zuletzt geändert von Teeernte am So 26. Jul 2015, 17:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Teeernte » So 26. Jul 2015, 17:50 hat geschrieben: Lange Rede - kurzer Sinn....

STANDORT Vorteile ?? = der Hauptteil = Politik (Vernachlässigung des Umlands !)

Der VEB Deutschland hat SEINE Zentralen natürlich in den Großstädten.

Von DRK - über Lotto....Bahn, Bus.... Verbände, das kann man genau so zentral Steuern (REGELN wäre besser) wie die Abschreibequoten von Bürohäusern. WO sitzt der VEB Techniker Krankenkasse für Sachsen Anhalt ?
Ländlicher Raum ungleich (groß)städtisches Umland. Hab ich Dir doch eben schon erklärt. Und es ist doch nicht verwunderlich, daß öffentliche Einrichtungen des Freistaats Bayern in München und Nürnberg legen, weil somit nicht nur die Bewohner dieser Städte schnell dort sind, sondern die Verkehrsnetze aus historischen Gründen auch so ausgebaut sind, daß die Bürger dort schneller hinkommen als nach Kirchanschöring. VEB gibt's keine mehr in Deutschland. Ein großer Standortvorteil ist die Attraktivität für Fachkräfte sowie die Konzentration von Unternehmen (Zulieferern, Versicherern, Großkunden, ...). Was meinste, warum große Unternehmen an etlichen Standorten gleichzeitig vertreten sind? Aus Langeweile? Oder weil man bei Siemens noch nicht gehört hat, daß es sowas wie Home Office gibt? Dann biete denen mal Deine Beratung ein, damit sie Unmengen an Geld einsparen können. Lassen die sich bestimmt gut vergüten.
Richtig - natürlich in HAMBURG. ...weil Cheffe nicht so weit fahren will. Standortvorteil (POLITIK !)

Muss der Mechaniker früh das Auto von der Telekom in Hamburg oder Bremen abholen - gibt es eben Kilometerweise Leerfahrt. - und der wohnt nahe am Ort der Fahrzeugausgabe.....nicht da - wo er arbeitet. Auch hier WILL DER STAAT das so - und legt FEST das Firmenfahrzeuge am ORT auf dem Hof abends zu stehen haben. Verkehr zur Arbeitsstelle - umsteigen in anderes Verkehrsmittel - und von da dann zum Einsatzort. Verkehrsgetümmel was vermeidbar IST.
Die Arbeitswelt besteht nicht nur aus Mechanikern, die Fahrzeuge abholen müssen. Aber auch für den Mechaniker wird es in der Regel leichter sein nach Hamburg oder Bremen zu kommen als nach Heide im LK Dithmarschen.
PS: Da Du vielleicht mitbekommen hast - dass Hier der ÖKO Energiegott grade anzubeten ist - geht es bei den Home Office um die VERMEIDUNG von 50% der Kosten des Arbeitsplatzes - MIETE, Energie, ......Arbeitsplatzkontrolle...Gewerbeämter.... Parkplatzvorhaltung... Na - Du wirst es merken !
Ginge es um einen Öko-Energiegott, würde man erstmal die Pendlerpauschale abschaffen und dafür sorgen, daß noch mehr Menschen in Großstädten leben, weil sie weniger Energie benötigen (weniger Heizkosten, kürzere Verkehrswege, ...). In Großstädten braucht man auch nicht für jeden Mitarbeiter einen eigenen Parkplatz. Da solltest Du nicht das Mobilitätsverhalten von Hintertupfingen einfach auf Millionenstädte übertragen. Das haut nicht hin. Wenn Home Office rein ökonomisch sinnvoll ist, wird es ja angewandt. Kein Betrieb hat was zu verschenken. Aber manchmal zahlt man eben doch lieber die Miete, wenn es sich dann produktiver arbeiten läßt. Mit Kollegen an einem Projekt zu arbeiten ist eben nicht das selbe als jede Diskussion in E-Mails oder Telefonkonferenzen zu führen. Wie viele Jahrzehnte wirst Du noch brauchen, bis Du das merkst?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von hafenwirt »

zollagent » Sonntag 26. Juli 2015, 10:52 hat geschrieben: Nein, das würde gegen das Grundrecht auf Freizügigleit verstoßen. Ich bin immer wieder erschüttert, wie leichtfertig hier Grundrechte zu Disposition gestellt werden. :mad2:
Die Regierung sagt, wir müssen den Gürtel enger schnallen. Je weniger Infrastruktur auf dem Land existiert, umso weniger Ausgaben gibt es dort.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von HugoBettauer »

hafenwirt » Mi 29. Jul 2015, 14:21 hat geschrieben:
Die Regierung sagt, wir müssen den Gürtel enger schnallen. Je weniger Infrastruktur auf dem Land existiert, umso weniger Ausgaben gibt es dort.
Muss man mal ausrechnen, ob Menschen in die Höhe stapeln nicht doch teurer kommt als in die Breite verteilen.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Helmuth_123 »

Wie teuer ist es denn den ländlichen Raum zu erhalten bzw. wie viel kosten die Einzelposten?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von HugoBettauer »

Helmuth_123 » Do 30. Jul 2015, 14:40 hat geschrieben:Wie teuer ist es denn den ländlichen Raum zu erhalten bzw. wie viel kosten die Einzelposten?
Das kommt darauf an,

* Welche zentralen Netze du bereitstellen willst und welche Themen du zu Privatproblemen der Bewohner machst
* Ob es sich auf direkter Linie zwischen zwei Zentren befindet
* Wie kriminell die Landeier sind
* Ob man insgesamt wichtige Einrichtungen kostensparend aufs Land auslagern kann.

Denk mal an Kläranlagen, Straßen, Stromversorgung, Polizei, Knast.

Warum sollte ein großer Knast in der City von Hamburg sein, wenn du ihn in Brandenburg errichten kannst?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Im Osten bleiben nur die Städte übrig

Die Bevölkerung in Ostdeutschland schrumpft schneller als die im Westen - und sie wird immer älter. Manche Regionen entvölkern sich sogar. Um die Probleme abzufedern, sehen Forscher nur einen Ausweg.
http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... ebrig.html

Naja, ganz korrekt ist die Überschrift ja nicht, da es auch große Teile Westdeutschlands betrifft; zumindest der Grafik nach, die auch einen starken Rückgang von Nordsee bis zur Pfalz prognostiziert.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von HugoBettauer »

Prognosen sind immer schwierig.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Raumplanung ohne Annahmen und Wahrscheinlichkeiten auch.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von HugoBettauer »

frems » Di 4. Aug 2015, 21:03 hat geschrieben:Raumplanung ohne Annahmen und Wahrscheinlichkeiten auch.
Statt dem Markt zu überlassen, was passiert, werden im Wechsel Abrissförderprogramme und Wohnbauförderprogramme aufgelegt. Der Osten ist vollgestopft mit falsch dimensionierten Kläranlagen, Spaßbädern und Güterverkehrszentren, alles auf Raubbasis finanziert und am Leben erhalten, während man uns in Bayern abenteuerliche Infrastrukturen hinplant, die wir weder wollen noch brauchen.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

SoleSurvivor » Di 4. Aug 2015, 22:55 hat geschrieben: Statt dem Markt zu überlassen, was passiert, werden im Wechsel Abrissförderprogramme und Wohnbauförderprogramme aufgelegt. Der Osten ist vollgestopft mit falsch dimensionierten Kläranlagen, Spaßbädern und Güterverkehrszentren, alles auf Raubbasis finanziert und am Leben erhalten, während man uns in Bayern abenteuerliche Infrastrukturen hinplant, die wir weder wollen noch brauchen.
Das hat man bei der Einführung der Kanalisation in vielen Städten auch gesagt. Die Leute sollten Steuern zahlen, damit etwas gebaut wird, was ihnen weitere Einnahmen (Kacke verkaufen) nimmt. War für den kleinen Mann nicht nachvollziehbar. Da wird man das Grundgesetz wohl bald abschaffen müssen.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von HugoBettauer »

frems » Di 4. Aug 2015, 21:59 hat geschrieben: Das hat man bei der Einführung der Kanalisation in vielen Städten auch gesagt. Die Leute sollten Steuern zahlen, damit etwas gebaut wird, was ihnen weitere Einnahmen (Kacke verkaufen) nimmt. War für den kleinen Mann nicht nachvollziehbar. Da wird man das Grundgesetz wohl bald abschaffen müssen.
Das allein wird wohl nicht viel helfen, wenn man nicht auch den Staat abschafft. Sonst kommt nur irgendeine andere Verfassung an seine Stelle, das nützt nichts.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

SoleSurvivor » Di 4. Aug 2015, 23:09 hat geschrieben: Das allein wird wohl nicht viel helfen, wenn man nicht auch den Staat abschafft. Sonst kommt nur irgendeine andere Verfassung an seine Stelle, das nützt nichts.
Schafft man den Staat ab, bilden sich ggf. auch staatsähnliche Strukturen (Elenor Ostrom läßt grüßen) und der Spaß geht von vorne los. Da brauchst Du eine Ersatzreligion zum Etatismus.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

frems » So 26. Jul 2015, 18:03 hat geschrieben:
Dann biete denen mal Deine Beratung ein, damit sie Unmengen an Geld einsparen können. Lassen die sich bestimmt gut vergüten.
Nur nebenbei: Siemens zählt bereits zu meinen Kunden.....

Hast Du schon überrechnet wieviel Infrastruktur du "aufgeben" möchtest ? Als Planer weisst Du so gut wie ich - dass sich NETZE nicht mehr lohnen - wenn eine gewisse Anzahl "Konsumenten" unterschritten werden. Wasser, Abwasser, Strom, Strassen, Bahntrassen, Telekommunikation...bis hin zu Schulen, Öffentlichen Einrichtungen......

Fallen einzelne Systeme weg - wird sich die Region nicht "halten" lassen.

Der Bergbauer hat im Gegensatz zum Flachlandbauern nur den halben Ertrag. Bewirtschaftet man die Bergregion nicht mehr - kann man diese Region nach der "Saison" dicht machen. .....ein paar Jahre Später werden sich auch einzelne Hotels da nicht mehr halten.

Die Instandhaltung lohnt dort dann nicht mehr - das VORHALTEN von Infrastruktur .....>> Angefangen von Handwerkern.....bis hin zu grösseren Abwasseranlagen. Danach fällt die Staatliche Infrastruktur - wie Feuerwehr, Polizei, ....auch das Gesundheitswesen. Strassen und Bahnstrecken werden "aufgegeben"... Banken werden für Neubauten keine Kredite geben...


Ergebnis als Beispiel :
Im Norden Kaliforniens breiten sich die Waldbrände weiter aus. An mehr als 20 Stellen kämpfen Tausende Feuerwehrleute und Soldaten der Nationalgarde gegen die Flammen.
....keiner "Bewirtschaftet" die Fläche mehr....

...durch die weiten Anfahrtswege wird die Landwirtschaft ineffektiv - und wird die Aufgabe von Flächen weiter beschleunigen.

In der Stadt lassen sich die Strassen (Ver- und Entsorgung) aber nicht einfach "verbreitern" - oder eine Bahnlinie mitten durch die Häuser ziehen.

Durch die Stadtflucht steigen die Mieten - soziale Ungleichheit wächst. Die Eigenversorgung fällt auf nahe Null.

Bereits kleine "Mängel" in Städten können sehr grosse Wirkung haben.

Wenn Du Dir das wünscht ? - dann weiter auf dem Kurs der Hauptaufgabe : ...die Einheit von Wirtschafts - und Sozialpolitik. (Hohe Gewinne ->> die Bevölkerung billig auf kleinstem Raum.) :D :D :D

....das die Polizei in HH bereits teurer ist als die von Mc Pomm liegt bestimmt an Eurer Ponnyzucht und am Spielmannszug...
Zuletzt geändert von Teeernte am Di 4. Aug 2015, 23:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Teeernte » Di 4. Aug 2015, 23:17 hat geschrieben: Nur nebenbei: Siemens zählt bereits zu meinen Kunden.....
Scheinbar nicht für Unternehmensberatung.
Hast Du schon überrechnet wieviel Infrastruktur du "aufgeben" möchtest ? Als Planer weisst Du so gut wie ich - dass sich NETZE nicht mehr lohnen - wenn eine gewisse Anzahl "Konsumenten" unterschritten werden. Wasser, Abwasser, Strom, Strassen, Bahntrassen, Telekommunikation...bis hin zu Schulen, Öffentlichen Einrichtungen......
Wir zwei Hübschen sind Planer? Schau an. Ich möchte gar nichts aufgeben. Der Kram gibt sich von selbst auf, wenn man ihn nicht mehr braucht.
Fallen einzelne Systeme weg - wird sich die Region nicht "halten" lassen.
Stört mich doch nicht, im Gegenteil.

Ergebnis als Beispiel :
....keiner "Bewirtschaftet" die Fläche mehr....
Ist heutzutage ja auch irrelevant, da die Wirtschaft eine andere ist als vor 150 Jahren. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
...durch die weiten Anfahrtswege wird die Landwirtschaft ineffektiv - und wird die Aufgabe von Flächen weiter beschleunigen.

In der Stadt lassen sich die Strassen (Ver- und Entsorgung) aber nicht einfach "verbreitern" - oder eine Bahnlinie mitten durch die Häuser ziehen.
Sicher. Autospur weg, Tram-Trasse hin, mehr Effizienz auf kleinem Raum. Und zur Not geht's unter die Erde, was meine persönliche Lieblingsvariante ist, da man Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer nicht stört. Physische Trennungen von Verkehrssystemen sind eine geschmeidige Lösung.
Durch die Stadtflucht steigen die Mieten - soziale Ungleichheit wächst. Die Eigenversorgung fällt auf nahe Null.

Bereits kleine "Mängel" in Städten können sehr grosse Wirkung haben.
Städte sind für alle sozialen Schichten offen. Und es ist nicht schlimm, wenn in einem Stadtteil Menschen nur 20k im Jahr im Schnitt verdienen und im anderen 120k. Die kämpfen eh nicht um das selbe Segment auf dem Immobilienmarkt. Eine sinkende Bevölkerung kann sich auch keinen günstigen ÖPNV leisten oder den sozialen Wohnungsbau fördern. Das sieht man ja gerade in allen schrumpfenden Regionen in Deutschland.
Wenn Du Dir das wünscht ? - dann weiter auf dem Kurs der Hauptaufgabe : ...die Einheit von Wirtschafts - und Sozialpolitik. (Hohe Gewinne ->> die Bevölkerung billig auf kleinstem Raum.) :D :D :D

....das die Polizei in HH bereits teurer ist als die von Mc Pomm liegt bestimmt an Eurer Ponnyzucht und am Spielmannszug...
Sicher. Ich weiß ja, wie es für die Stadt aussah, als das letzte mal die Mieten rapide sanken: Bahnlinien wurden eingestellt, Kriminalität nahm zu und die Mittelschicht flüchtete ins Umland durch die Motorisierung. Nun ist der Trend halt umgekehrt. Und sicherlich ist die Polizei in einer Millionenstadt teurer, schon alleine ob der Besucher und der sozialen Vielfalt. Aber man kann es sich eben leisten und fragt sich eher, wo die nächste Polizeiwache hinkommt, als welche schließen zu müssen.
Zuletzt geändert von frems am Di 4. Aug 2015, 23:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von HugoBettauer »

frems » Di 4. Aug 2015, 22:16 hat geschrieben: Schafft man den Staat ab, bilden sich ggf. auch staatsähnliche Strukturen
Vielleicht, vielleicht auch nicht. Da muss der Versuch gewagt werden, wenn schlimmstenfalls rauskommt, was wir jetzt schon leiden.
Eine private Organisation individueller Belange ist der beste Schutz vor Staat.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

frems » Di 4. Aug 2015, 23:29 hat geschrieben: ....Scheinbar nicht für Unternehmensberatung.

Und sicherlich ist die Polizei in einer Millionenstadt teurer, schon alleine ob der Besucher und der sozialen Vielfalt. Aber man kann es sich eben leisten und fragt sich eher, wo die nächste Polizeiwache hinkommt, als welche schließen zu müssen.
Was macht ein Berater sonst - als das Unternehmen zu beraten ? (- Ach ja - wenn ich alle paar Jahre mal aufs Land fahre, HH inbegriffen - ist es Ausgleichssport....und das Ohr an der Masse. )

Im Moment verdien ich an Planung.

JA - die Soziale Struktur der Besucher... :D :D :D An der MENGE kanns nicht liegen - da liegt Mc Pomm weit vor.

Wie schön das Politik diesen Weg vorgibt und leitet. Mehr Arme Leute >> weniger Steuern.

Warum gehen die Unternehmen nach Bayern und Stuttgart ? ....da wird man steuerlich maximal EIN MAL in 10 Jahren geprüft....
(Warum gehen die im Osten weg ? - da ist man alle 2 Jahre dran.)
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben: Warum gehen die Unternehmen nach Bayern und Stuttgart ?
Weil es sich für sie lohnt. Attraktive Standorte, viele lokale Fachkräfte und weitere Unternehmen. Cluster sind für viele nicht unbedeutend. Und wenn man nicht genug Fachkräfte vor Ort hat, ist es leichter, junge Akademiker aus Europa nach München oder Frankfurt zu locken als nach Posemuckel. Die Angebote sind einfach größer und der Lebensstil entspricht eher den "young professionals". Kann natürlich sein, daß das in 20, 30 Jahren wieder kippt. Darauf wetten würde ich aber nicht, weil es ein weltweiter Trend ist, der durch ökonomische Faktoren gestützt wird und sich wohl eher noch verstärkt.
Die Metropolen werden immer größer, die ländlichen Regionen leerer. Welche Folgen hat das für Deutschland? Fragen und Antworten zu einem problematischen Trend.
http://www.tagesspiegel.de/politik/bevo ... 86496.html
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Helmuth_123 »

Platzmangel in den Großstädten? Kein Problem. Im Umland locken günstige Mieten, jetzt muss man noch die Anbindung attraktiv ausgestallten.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » Fr 14. Aug 2015, 15:29 hat geschrieben:Platzmangel in den Großstädten? Kein Problem. Im Umland locken günstige Mieten, jetzt muss man noch die Anbindung attraktiv ausgestallten.
Was bringt es 300 Euro an Miete zu sparen, wenn dafür die Mobilitätskosten 400 Euro höher sind und man gleichzeitig eingeschränkter ist? :?:

Und der Speckgürtel einer Agglomeration wird ja für gewöhnlich hinzugezählt. Der wächst ja in Regionen -- ob nun München, Köln, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, ... -- noch schneller als der eigentliche Kern.
Die Folgen des Strukturwandels sind vielfältig – ökonomisch und sozial. Während die großen Städte und Metropolregionen zu den Gewinnern gehören, verlieren auf der anderen Seite die mittleren und kleinen Städte, aber vor allem die ländlichen Regionen und Kommunen. Im Durchschnitt steht hier mittlerweile jede zwölfte Wohnung leer. „Die Metropolen haben eine enorme Sogwirkung“, sagte BBSR-Direktor Harald Herrmann bei der Vorstellung der Studienergebnisse in Berlin.
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 83226.html
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von HugoBettauer »

frems » Sa 15. Aug 2015, 18:08 hat geschrieben: Was bringt es 300 Euro an Miete zu sparen, wenn dafür die Mobilitätskosten 400 Euro höher sind und man gleichzeitig eingeschränkter ist? :?:
Was für ne Mobilität?

Ich mache mit dem Auto heute schon mehr Fahrten über 300 km als ich Fahrten unter 50 km mache - und prinzipiell müsste ich das Haus gar nicht mehr verlassen, um mich mit den Dingen des Konsums einzudecken, wenn ich nicht ein großer Anhänger der Dorfbäckerei wäre - die erreiche ich bequem zu Fuß, wie auch die Sparkasse und das Schwimmbad.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

SoleSurvivor » Mo 17. Aug 2015, 22:00 hat geschrieben: Was für ne Mobilität?
Jener, die in eine Stadt ziehen möchte, aber aufgrund der Mieten ins Umland ausweichen und pendeln.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von HugoBettauer »

frems » Mo 17. Aug 2015, 21:06 hat geschrieben: Jener, die in eine Stadt ziehen möchte, aber aufgrund der Mieten ins Umland ausweichen und pendeln.
Das werden ja dank Home Office immer weniger. Produktionsanlagen stehen sowieso nicht in der Stadt sondern irgendwo am Rand.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von jorikke »

SoleSurvivor » Di 4. Aug 2015, 21:53 hat geschrieben:Prognosen sind immer schwierig.
Das kann man lernen.
Zu Beginn übt man an Prognosen, die die Vergangenheit betreffen.
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