Die Kurden

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UncleSams_Berater
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Re: Die Kurden

Beitrag von UncleSams_Berater »

Damit Kurden in der Türkei friedlich leben können und es endlich zu einem Dialog kommt muss die PKK weg.
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UncleSams_Berater
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Re: Die Kurden

Beitrag von UncleSams_Berater »

provokatuerk » So 2. Aug 2015, 12:39 hat geschrieben: Die marxistisch-leninistisch-stalinistische PKK hat bei allen deutschen Parteien, besonders bei der CDU viele Anhänger.
Es gibt schon die merkwürdigsten Vögel in Europa, die jeden Idioten unterstützen, sobald es gegen den Nato-Staat Türkei geht.
Die USA ticken da etwas anders, die Begeisterung für die kommunistischen Terroristen hält sich bei ihnen in Grenzen.
Ich bin im allgemeinen kein Freund von Erdogan aber wenn man sich anguckt wem die PKK am meisten in den letzten Jahren geschadet hat, dann war es den Kurden selbst. Man sollte endlich eine politische Lösung finden aber dazu muss erst die PKK weg.
Die meisten Deutschen Politiker sollte man in außenpolitischen Themen gar nicht ernst nehmen, weil sie keine Ahnung haben.
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Kardux
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Re: Die Kurden

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:Laut dem User Kardux, der sich selber als "kurdischer Nationalist" und "PKK-Sympathisant" bezeichnet, ist Deutschland de facto ein Hauptbetätigungsfeld für die PKK:
Sind das etwa Neuigkeiten für Sie ?
Jekyll hat geschrieben:Deutschland hat sich mit den Terroristen anscheinend längst arrangiert.
Deutschland hat sich mit niemandem arrangiert. Auch der deutsche Staat hat eine Ahnung über den Kurden- Türken- Konflikt.

Die PKK ist nur ein Akteur der beliebig austauschbar ist. Was bleibt ist jedoch die Unterdrückung der Kurden in der Türkei.

Welches Land auf der Welt leugnet denn die Existenz einer Volkgruppe im Land, die ca. 20 % der Bevölkerung ausmacht ?
Welches Land außer die Türkei tut das ?

Ein interessanter Bericht:
Türkische 'Rasse': Die Schüler von Mustafa Kemal Atatürk
Falih Rifki Atay war Journalist, Schriftsteller und ein Gefolgsmann von Mustafa Kemal Atatürk. Er war zu Zeiten von Atatürk, und auch später, so etwas wie ein Hofjournalist, mit sehr privilegierten Beziehungen. Er berichtete über die Ideologie, die als Kemalismus bekannt ist und bis heute als offizielle Staatsideologie der Türkei festgehalten wird.

Falih Rifki Atay hat 29 Bücher verfasst, die meisten davon verherrlichen die kemalistische Ideologie. Sein letztes Buch 'CANKAYA' hat 586 Seiten und erzählt seine Erlebnisse mit Kemal Atatürk und seinen Nachfolgern, die den Kemalismus mit aufgebaut und durchgeführt hatten. Natürlich schrieb er auch über seine Auslandstreffen.

Auf Seite 319 heißt es:
"Am 50. Jahrestag besuchten wir mit einer Delegation Hitler. Der wahnsinnig von Stolz besessene Hitler sagte: 'Mustafa Kemal hat uns bewiesen, dass er ein Mann war, der einem von allen Mitteln entblößtes Volk geholfen hat sich zu retten, und ihm erneut die Schaffung aller Mittel ermöglicht hat.
Sein erster Schüler ist Mussolini, sein zweiter bin ich.'"

Später schreibt Falih Rifki Atay (S.451):
"Hitler lobte Atatürk und sagte: Wenn ein Volk auch von allen Mitteln entblößt ist, kann es sich die erforderlichen Maßnahmen zu seiner Rettung schaffen. Dies hat er (gemeint ist Mustafa Kemal Atatürk, HI) unter Beweis gestellt." (...) "Wenn man an das Türkentum in den Jahren 1923-1924 denkt, muss man Hitler ein zweites Mal Recht geben."

Atatürk, der selbst albanischer Abstammung war, befahl, die Eigenschaften der türkischen Rasse zu untersuchen. Nachdem die Merkmale der türkischen Rasse nicht gefunden wurden, sagte er, wir repräsentieren die arische Rasse.

Viele Wissenschaftler behaupten, dass die "Rasse der Türken" in der Türkei nur ein paar Prozent ausmacht. Aber trotzdem wird eine staatlich gelenkte Türkentümelei propagiert.

Seit achtzig Jahren rauben die Kemalisten den Menschen ihre Identität, um alle Menschen in der Türkei als Türken zu bestimmen. Ob man Kurde, Jude, Armenier, Assyrer, Lase, Tscherkesse ist, zählt bei dieser Ideologie nicht. "Wer nicht Türke ist, hat nur ein Recht in der Türkei, den Türken zu dienen", sagte der Justizminister der Türkei Mahmut Esat Bozkurt. Die größte türkische Zeitung Hürriyet hat ein Logo auf der Titelseite: "Türkei den Türken!"

Als ich im Jahre 1950 in eine Internatschule kam, hat unser Lehrer mit einem Maßband die Köpfe der Schüler gemessen. Als ein Kurde für ihn unakzeptable Kopfmaße hatte, schüttelte unser Lehrer seinen Kopf und sagte: "Oh Gott warum hast du nicht die Maße der Türken?" Der Kemalismus wollte eine türkische Rasse aus den Völkern schaffen, die fleißig, intelligent und natürlich sehr tapfer sein muss. "Sei stolz, Türke sein zu können!" "Ein Türke ist dem Universum gleich!" etc. Diese Sprüche wurden weiß mit riesigen Buchstaben besonders an den kurdischen Berghängen geschrieben.

Die Lehrer erzählten: Die türkischen Männer sind die stärksten der Welt. Da sie gerne ringen, haben die Männer durch den Mutationsprozess einen Körperbau erhalten, der den Löwen ähnlich ist. Die Beine wurden kürzer, der Oberkörper länger und die Schultern breiter.

Es gibt Türken, die im Krankenhaus ihr reines türkisches Blut nicht mit anderem vermischen wollten. Nach einer Erdbeben-Katastrophe in Izmit vor etwa zwei Jahren verweigerte es der türkische Gesundheitsminister, die Blutkonserven der Griechen aufzunehmen, da die Struktur des reinen türkischen Blutes nicht mit unreinem vermischt werden durfte.

In den geheimen roten Büchern des Staates werden die Kurden als innere Feinde, und alle anderen Nachbarvölker der Türkei als äußere Feind definiert. Der Spruch: "Für Türken gibt es keinen Freund außer Türken" wird von den türkischen Nationalisten oft gebraucht.

Die Türkei braucht in allen Bereichen des Lebens grundlegende Reformen. Primär muss die Türkei einen Prozess für die "Entnationalisierung" durchführen. Sie muss ihr Schulprogramm vollkommen an die europäischen Werte anpassen. Wenn in den Schulbüchern die türkische Rasse verherrlicht wird, werden andere Völker in der Türkei ignoriert. Deshalb denke ich, es ist eine Farce von Gleichberechtigung, Demokratie und Freiheiten zu sprechen. Solange das Militär als Wächter des Kemalismus nicht mal das Flattern eines Blattes duldet, wie schafft man dann die erforderliche Demokratie? Der Kampf zwischen Gut und Böse würde entschieden, wenn die europäischen Politiker ehrlich wären. Schließlich haben sie dieses System achtzig Jahre lang unterstützt.
http://www.haydar-isik.com/content/view/25/58/
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Kardux
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Re: Die Kurden

Beitrag von Kardux »

UncleSams_Berater hat geschrieben:Ich bin im allgemeinen kein Freund von Erdogan aber wenn man sich anguckt wem die PKK am meisten in den letzten Jahren geschadet hat, dann war es den Kurden selbst. Man sollte endlich eine politische Lösung finden aber dazu muss erst die PKK weg.
Und was dann ? Wenn die PKK dann aufgelöst wurde, ist dann Friede- Freude- Eierkuchen in der Türkei ?

Das die PKK in ihrer Geschichte und Gegenwart den Kurden geschadet hat (dem Image am meisten) ist richtig, aber wie konnte denn überhaupt die PKK entstehen?
Gehen die jungen Kurden zum Spass in die Berge ? Wie wurden die Kurden vor dem bewaffneten Kampf der PKK in der Türkei behandelt ?

Das heute in Diyarbakir, Wan, Cizire, Merdin, usw. noch Kurdisch gesprochen wird ist ein Verdienst der PKK, und das zählt für mich aus kurdischer Sicht am meisten.
Die Türkei treibt seit ihrer Staatsgründung eine Vernichtungspolitik gegenüber den Kurden, das hat doch mit der PKK nichts zu tun...
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Re: Die Kurden

Beitrag von UncleSams_Berater »

Kardux » So 2. Aug 2015, 12:56 hat geschrieben:
Und was dann ? Wenn die PKK dann aufgelöst wurde, ist dann Friede- Freude- Eierkuchen in der Türkei ?

Das die PKK in ihrer Geschichte und Gegenwart den Kurden geschadet hat (dem Image am meisten) ist richtig, aber wie konnte denn überhaupt die PKK entstehen?
Gehen die jungen Kurden zum Spass in die Berge ? Wie wurden die Kurden vor dem bewaffneten Kampf der PKK in der Türkei behandelt ?

Das heute in Diyarbakir, Wan, Cizire, Merdin, usw. noch Kurdisch gesprochen wird ist ein Verdienst der PKK, und das zählt für mich aus kurdischer Sicht am meisten.
Die Türkei treibt seit ihrer Staatsgründung eine Vernichtungspolitik gegenüber den Kurden, das hat doch mit der PKK nichts zu tun...
Mag sein dass sich einiges verbessert hat und meiner Meinung nach hat auch die türkische Politik eine Riesen Mitschuld an dieser ganzen Lage.
Aber bei allem Respekt, der PKK Terrorismus bringt die Kurden jetzt nicht mehr weiter! Jetzt muss politisch verhandelt werden.

Die Türkei hat sich auch verändert und ist nicht mehr so wie früher
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Kardux
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Re: Die Kurden

Beitrag von Kardux »

UncleSams_Berater hat geschrieben:Aber bei allem Respekt, der PKK Terrorismus bringt die Kurden jetzt nicht mehr weiter! Jetzt muss politisch verhandelt werden.

Die Türkei hat sich auch verändert und ist nicht mehr so wie früher
Politisch verhandelt werden ? Erdogans Hauptintention war es doch die HDP zu kriminalisieren um die kurdischen Vertreter aus dem Parlament zu kegeln. Erdogan möchte seine absolute Mehrheit wieder zurück, und das auf Kosten der kurdischen Vertretung.

Wie soll man ohne politische Vertretung denn verhandeln ?

In der Türkei hat sich nichts verändert. Die Türkei ist weiterhin ein rassistischer Polizeistaat. Alles wie gehabt.
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Jekyll
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Re: Die Kurden

Beitrag von Jekyll »

Kardux » So 2. Aug 2015, 13:14 hat geschrieben:
Politisch verhandelt werden ? Erdogans Hauptintention war es doch die HDP zu kriminalisieren um die kurdischen Vertreter aus dem Parlament zu kegeln. Erdogan möchte seine absolute Mehrheit wieder zurück, und das auf Kosten der kurdischen Vertretung.

Wie soll man ohne politische Vertretung denn verhandeln ?
Ihrer selektiven Betrachtungsweise fehlt ein ganz entscheidender Faktor: die PKK als Unruhestifter und Kriegstreiber.
In der Türkei hat sich nichts verändert. Die Türkei ist weiterhin ein rassistischer Polizeistaat. Alles wie gehabt.
Der Grund für solche extremen Wahrnehmungsverzerrungen und der daraus resultierenden absurden Schlussfolgerungen könnte in der Tat Ihre linksextremistische Indoktrination sein, der Sie ganz offensichtlich zum Opfer gefallen sind. Befreien Sie sich davon und Sie werden die Welt mit ganz anderen Augen sehen.
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Re: Die Kurden

Beitrag von Jekyll »

Kardux » So 2. Aug 2015, 12:46 hat geschrieben:Sind das etwa Neuigkeiten für Sie ?
Nein, natürlich nicht. Aber ich werde es trotzdem zu schätzen wissen, wenn ein bekennender PKK-Sympathisant und kurdischer Nationalist quasi als Insider höchstpersönlich diese Informationen der staunenden Forengemeinde zur Verfügung stellt. Einem Außenstehenden hätte man ja Unkenntnis oder gar antikurdische Propanda unterstellen können, aber bei Ihnen...?
Zuletzt geändert von Jekyll am So 2. Aug 2015, 14:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Kurden

Beitrag von bakunicus »

provokatuerk » So 2. Aug 2015, 14:42 hat geschrieben:
Von TAZ bis FAZ von ARD bis NTV schreiben und reden alle deutschen Medien inzwischen so, dass PKK das kurdische Volk sei.
Wenn bei einem Angriff auf Kandil ausschliesslich bewaffnete Terroristen sterben, heisst es in Deutschland einhellig und einmütig,
Türkei greift Kurden an. Türkei tötet Kurden. PKK= Die Kurden.

PS, der Witz ist dbei, die selben Ignoraten verlangen von Erdogan zu differenzieren. :D :D :D
offenbar ist die türkische justiz jedenfalls genau dieser meinung.

http://www.tagesschau.de/ausland/tuerke ... s-103.html
Der Chef der Kurdenpartei HDP, Demirtas, soll 2014 bei Protesten Demonstranten aufgewiegelt haben. Daher ermittelt die türkische Staatsanwaltschaft gegen ihn. Demirtas wehrt sich gegen den Vorwurf, Kontakte zur PKK zu haben. Dies sei "schmutzige Propaganda".

Der Vorsitzende der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP, Selahattin Demirtas, bestreitet den Vorwurf, er unterhalte Kontakte zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekomme Anweisungen von ihr. "Wir haben zur PKK überhaupt keine Beziehungen", sagte er im ZDF-"heute journal". Dies sei "schmutzige Propaganda" des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die HDP bekomme "von niemandem Anweisungen - auch nicht von der PKK".
24 Jahre Haft drohen

Gestern hatte die türkische Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen ihn eingeleitet. Ihm wird vorgeworfen, Bevölkerungsgruppen zur Bewaffnung provoziert und gegeneinander aufgewiegelt zu haben. Sollte es zur Anklage kommen, drohten Demirtas 24 Jahre Haft.

Es geht dabei um gewalttätige Kurdenproteste im Oktober vergangenen Jahres. Damals wurden zahlreiche Menschen getötet, nachdem Kurden gegen die Weigerung der türkischen Regierung protestiert hatten, die syrischen Kurden gegen die IS-Miliz im Kampf um Kobane zu unterstützen.

Erdogan forderte das Parlament in dieser Woche auf, die Immunität für Abgeordnete aufzuheben, denen er Verbindungen zur PKK unterstellt. Dies zielt auf die HDP, die bei der Wahl Anfang Juni überraschend stark abgeschnitten und Erdogans islamisch-konservative AKP um die absolute Mehrheit gebracht hatte.
wer noch zweifel daran hat worum es also wirklich geht, der muß sich nur das vor augen führen.
erdogans AKP will die HDP kriminalisieren und aus dem parlament werfen, um wieder die absolute mehrheit zu bekommen, um so die geplanten verfassungsreformen durchsetzen zu können, die erdogan zum faktischen superpräsidenten machen.
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Re: Die Kurden

Beitrag von Jekyll »

provokatuerk » So 2. Aug 2015, 13:42 hat geschrieben:
Von TAZ bis FAZ von ARD bis NTV schreiben und reden alle deutschen Medien inzwischen so, dass PKK das kurdische Volk sei.
Wenn bei einem Angriff auf Kandil ausschliesslich bewaffnete Terroristen sterben, heisst es in Deutschland einhellig und einmütig,
Türkei greift Kurden an. Türkei tötet Kurden. PKK= Die Kurden.

PS, der Witz ist dabei, die selben Ignoraten verlangen von Erdogan zu differenzieren. :D :D :D
Ja, ist schon eigenartig. Sogar die Kurden selber scheinen mit dieser notwendigen Differenzierung so ihre Probleme zu haben (wie etwa hier Kardux, oder die Demirtas-Brüder...).
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Re: Die Kurden

Beitrag von bakunicus »

Jekyll » So 2. Aug 2015, 14:50 hat geschrieben:Ja, ist schon eigenartig. Sogar die Kurden selber scheinen mit dieser notwendigen Differenzierung so ihre Probleme zu haben (wie etwa hier Kardux, oder die Demirtas-Brüder...).
wenn es der türkei wirklich ernst damit ist, dass die in der türkei lebenden kurden teil des türkischen staates sind, bürger der türkei sind ...

wie kann ankara dann einfach zusehen wie die kurden auf der anderen seite der grenze in kobane vom IS-zermalmt werden ?
noch dazu wie die flüchtlingsströme aus dem irak und syrien die türkei selbst schwer belasten ?
mittlerweile leben in der türkei 2 millionen flüchtlinge aus dem benachbarten kriegsgebiet, die eine schwere belastung darstellen.
ankara müßte ein ureigenstes interesse daran haben im irak den IS zu besiegen und stabile verhältnisse herzustellen.
würden erdogan und sein verteidigungsminister Yılmaz konsequent gegen den IS vorgehen, dann wäre auch die chance auf einen dauerhaften frieden mit allen kurdischen gruppierungen gegeben.

die politik der regierung erdogans ist an dieser stelle ohne weitblick und zerstörerisch.
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Re: Die Kurden

Beitrag von Jekyll »

Die "guten" Terroristen haben wieder zugeschlagen:

"Türkische Soldaten bei Selbstmordanschlag getötet"
Zwei Türkische Soldaten sind bei einem Selbstmordanschlag der PKK getötet worden sein. 24 Menschen wurde dabei verletzt. Der Attentäter habe im Bezirk Dogubayazit einen mit Sprengstoff beladenen Traktor zu einem örtlichen Armeestützpunkt gesteuert und zur Explosion gebracht.
http://www.focus.de/politik/ausland/ang ... 53968.html
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Re: Die Kurden

Beitrag von Jekyll »

bakunicus » So 2. Aug 2015, 14:01 hat geschrieben:wenn es der türkei wirklich ernst damit ist, dass die in der türkei lebenden kurden teil des türkischen staates sind, bürger der türkei sind ...

wie kann ankara dann einfach zusehen wie die kurden auf der anderen seite der grenze in kobane vom IS-zermalmt werden ?
Die Kurden werden bestimmt nicht "zermalmt", sie wehren sich selber und wollen eigentlich auch keine Hilfe von der Türkei. Darüber hinaus glaube ich nicht, dass in Kobane noch viele Zivilisten leben (alle schon geflüchtet). Die meisten dort sind bewaffnete, kampferprobte Kurden.
noch dazu wie die flüchtlingsströme aus dem irak und syrien die türkei selbst schwer belasten ?
mittlerweile leben in der türkei 2 millionen flüchtlinge aus dem benachbarten kriegsgebiet, die eine schwere belastung darstellen.
ankara müßte ein ureigenstes interesse daran haben im irak den IS zu besiegen und stabile verhältnisse herzustellen.
Bei dir klingt das alles so einfach. Dass der IS nicht einfach so zu besigen ist - schon gar nicht im Alleingang eines Landes - dürfte klar sein, obwohl ein Land wie die Türkei mit ihrer riesigen Armee da sicher den einen oder anderen entscheidenden Beitrag leisten könnte. Da muss eine internationale Allianz her, das kann die Türkei nicht allein ausbaden (was westliche Länder teils selber eingebrockt haben).
die politik der regierung erdogans ist an dieser stelle ohne weitblick und zerstörerisch.
In Anbetracht der Größe und Komplexität des Problems finde ich deine Bewertung für anmaßend und irgendwo auch heuchlerisch. Die Zurückhaltung der Europäer inkl. deren feige Strategie, lieber andere für sich kämpfen zu lassen (darunter auch zwielichtige Gruppierungen) ist wohl eher ohne Weitblick und zerstörerisch auf die gesamte Region dort.
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Re: Die Kurden

Beitrag von Jekyll »

provokatuerk » So 2. Aug 2015, 14:11 hat geschrieben:
Selbstmordanschläge. Das macht auch ISIS. Noch eine Gemeinsamkeit zwischen PKK und IS.
Selbstmordanschläge stehen für blinden Fanatismus...

Keine gute Voraussetzung für vernünftige Gespräche oder Verhandlungen.
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Re: Die Kurden

Beitrag von bakunicus »

Jekyll » So 2. Aug 2015, 15:18 hat geschrieben:Die Kurden werden bestimmt nicht "zermalmt", sie wehren sich selber und wollen eigentlich auch keine Hilfe von der Türkei. Darüber hinaus glaube ich nicht, dass in Kobane noch viele Zivilisten leben (alle schon geflüchtet). Die meisten dort sind bewaffnete, kampferprobte Kurden.

Bei dir klingt das alles so einfach. Dass der IS nicht einfach so zu besigen ist - schon gar nicht im Alleingang eines Landes - dürfte klar sein, obwohl ein Land wie die Türkei mit ihrer riesigen Armee da sicher den einen oder anderen entscheidenden Beitrag leisten könnte. Da muss eine internationale Allianz her, das kann die Türkei nicht allein ausbaden (was westliche Länder teils selber eingebrockt haben).

In Anbetracht der Größe und Komplexität des Problems finde ich deine Bewertung für anmaßend und irgendwo auch heuchlerisch. Die Zurückhaltung der Europäer inkl. deren feige Strategie, lieber andere für sich kämpfen zu lassen (darunter auch zwielichtige Gruppierungen) ist wohl eher ohne Weitblick und zerstörerisch auf die gesamte Region dort.
ich weiß nicht was du meinst.
ich habe auch hier im forum schon geschrieben, dass es eine internationale allianz gegen den IS geben muß, auch mit europäischer beteiligung.
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Re: Die Kurden

Beitrag von Joker »

bakunicus » So 2. Aug 2015, 15:39 hat geschrieben:
ich weiß nicht was du meinst.
ich habe auch hier im forum schon geschrieben, dass es eine internationale allianz gegen den IS geben muß, auch mit europäischer beteiligung.
Dir aber schon klar das dies richtig Krieg bedeutet.
So mit allen drum und dran ?
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Re: Die Kurden

Beitrag von bakunicus »

Joker » So 2. Aug 2015, 15:45 hat geschrieben: Dir aber schon klar das dies richtig Krieg bedeutet.
So mit allen drum und dran ?
nein ... da wird mit rosagrünen wattebällen geworfen ... :rolleyes:
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Re: Die Kurden

Beitrag von Joker »

bakunicus » So 2. Aug 2015, 15:46 hat geschrieben:
nein ... da wird mit rosagrünen wattebällen geworfen ... :rolleyes:
Von denen aber auch mal einer danebengeht .
Wo auch mal Entscheidungen getroffen werden müssen

erinnere mich noch gut an deine Kommentare zu Afghanistan und den Taliban.

Ist nun mal so.
Der Pilot einer F16 kann ausmachen das unter ihn ein paar dutzend Typen mit Sturmgewehren in die Luft feuern.
Er kann aber nicht erkennen ob dies eine Hochzeit ist oder ein Angriff ist.
Wäre auch nicht zu empfehlen so nahe ranzufliegen um sich davon zu überzeugen ob die auch über andere Kaliber verfügen.

Also ,klingt er aus oder drückt auf den Knopf der Gatling
Zuletzt geändert von Joker am So 2. Aug 2015, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Kurden

Beitrag von Provokateur »

PKK =/= Peshmerga.
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Re: Die Kurden

Beitrag von Antonius »

Provokateur » Mo 3. Aug 2015, 11:45 hat geschrieben:PKK =/= Peshmerga.
Das denke ich auch.

Anfang des Jahres war unsere Verteidigungsministerin von der Leyen in Kurdistan im Nordirak.
Sie hat, soweit ich weiß, den Pershmerga Hilfe zugesagt.
http://www.tagesspiegel.de/politik/ursu ... 14654.html
Zuletzt geändert von Antonius am Di 4. Aug 2015, 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Kurden

Beitrag von Shadowrunner »

Wir schreiben das Jahr 2010. Kurden im Nordirak treffen auf Rolltreppen, gebaut von türkischen Unternehmen

[youtube][/youtube]
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Re: Die Kurden

Beitrag von Antonius »

bakunicus hat geschrieben:(02 Aug 2015, 15:01)

wenn es der türkei wirklich ernst damit ist, dass die in der türkei lebenden kurden teil des türkischen staates sind, bürger der türkei sind ...

wie kann ankara dann einfach zusehen wie die kurden auf der anderen seite der grenze in kobane vom IS-zermalmt werden ?
noch dazu wie die flüchtlingsströme aus dem irak und syrien die türkei selbst schwer belasten ?
mittlerweile leben in der türkei 2 millionen flüchtlinge aus dem benachbarten kriegsgebiet, die eine schwere belastung darstellen.
ankara müßte ein ureigenstes interesse daran haben im irak den IS zu besiegen und stabile verhältnisse herzustellen.
würden erdogan und sein verteidigungsminister Yılmaz konsequent gegen den IS vorgehen, dann wäre auch die chance auf einen dauerhaften frieden mit allen kurdischen gruppierungen gegeben.

die politik der regierung erdogans ist an dieser stelle ohne weitblick und zerstörerisch.
Dem stimme ich völlig zu.
Die türkische Politik in Bezug auf die Kurden ist äußerst kurzsichtig und menschenfeindlich.

Ich möchte nochmals an den an einen großen Artikel in der FR vor etwa zwei Jahren erinnern.
http://www.fr-online.de/syrien/kurden-i ... 18628.html

Dort wird von Frauen-Bataillonen in Kurdistan berichtet:
Robar Hossein ist Kommandantin der kurdischen Volksverteidigungskräfte YPG im kurdischen Teil Syriens, mit ihrer Hauptstadt Qamishli.
Die Kurdenmiliz ist die am wenigsten bekannte, aber größte, disziplinierteste und kampfstärkste Streitmacht unter den Rebellentruppen im syrischen Bürgerkrieg.
  • Manchmal träumt Robar Hossein vom Frieden. Davon, dass der Hass aufhört, der das Leben in Syrien vergiftet. Sie träumt von einem Land der Kurden, in dem sie mit den anderen Minderheiten, den Christen, Jesiden, Alawiten friedlich zusammenleben. Sie glaubt, dass die Kurden im Bürgerkrieg bestehen und eine gerechtere Gesellschaft errichten werden.
    „Wir haben etwas, an das wir glauben. Rojava. Die Freiheit“, sagt sie. Aber ist sie wirklich bereit, ihr Leben für das Ideal zu geben, mit gerade 22 Jahren? Natürlich, sagt Robar Hossein mit blitzenden Augen, entrüstet, wild: „Ich habe keine Angst vor dem Tod! Das ist der Beweis meiner Stärke! Meiner Seele als Kämpferin!“
Den Freiheitswillen der Kurden kann man nur mit größter Sympathie betrachten.
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