Der saudische Kronprinz will sich als erfolgreicher Macher darstellen. Dazu gehört auch frei nach Clausewitz auch mal die Politik mit erfolgreichen militärischen Angriffen/Interventionen zu führen. Das gelingt nicht. Nach saudischen Angriffen im Jemen kommt es zunehmend zu Gegenschlägen nach Saudi-Arabien hinein. Wieviel ist der Kronprinz bereit zu zahlen, ohne, daß seine Fähigkeiten als absoluter Herrscher damit in Frage gestellt werden kann? Feldherren müssen liefern, das kann wie bei Saddam zu einem Selbstläufer werden.
Seit tausend Tagen führt Saudi-Arabien Krieg im Jemen. Der Raketenangriff auf Riad belegt das Scheitern der Militäroffensive gegen die Huthi-Rebellen - für den saudischen Kronprinzen eine Blamage.
In den zwei Wochen seither sind bei Luftangriffen Saudi-Arabiens und seiner Verbündeten nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 136 Zivilisten getötet worden.
Seit ein paar Wochen versuchen die Huthis zudem verstärkt, den Krieg nach Saudi-Arabien zu tragen
UN-Inspekteure fanden in den Waffen, die eingesetzt wurden neben iranischen auch us-amerikanische Bauteile. Gerne wird auch alles zusammengebaut, was man kriegen kann. Auch auf dem Schwarzmarkt.
Vermutlich wird der Preis für einen glänzenden Kronprinzen als Kriegsherr irgendwann zu hoch. Dann muß er schauen, wie er einen Sieg durch einen Waffenstillstand als Erfolg verkaufen kann. Vermutlich wird es darauf hinauslaufen. Sein Ziel war es als Eroberer seinen Machtanspruch auf der arabischen Halbinsel zu untermauern. Dieser Krieg ist sein Krieg. Unter seine Ägide als Verteidigungsminister begannen die Operationen. Er muß jetzt nach altem Ritus beweisen, daß er Manns genug ist durch diese harten, schmerzhaften Prüfungen siegreich zu gehen. Wenn dies noch länger dauert und er diesen Umstand, dieses Ziel an seine Person knüpft, dann ist das eine schwere Bürde. Neben den Menschen in der Region auch für seine Karriere. Er wird sich fragen müssen, wie er jetzt die Kurve kriegt. Der nächste glänzenden Kronprinz ist sicher nicht weit weg. Führungskämpfe kennen dieser Tage nicht nur die CSU mit Seehofer und Söder.