Brasilien leidet an der schlimmsten Wasserkrise seiner Geschichte. Betroffen sind knapp 77 Millionen Menschen um die Metropolen Rio de Janeiro und São Paulo. Die Trinkwasserspeicher in den Bundesstaaten sind so gut wie leer sind. Das hat mehrere Gründe: exzessiver Konsum, undichte Leitungen und wohl auch die Abholzung des Regenwaldes.
Wenn Francileide Pizarro den Wasserhahn in ihrer Wohnung am Rand von São Paulo aufdreht, kommt meistens nichts heraus. Fast täglich wird das Wasser für bis zu 18 Stunden abgestellt. "Mich rettet nur unser Wassertank", sagt die Pharmazeutin.
Aber auch das könnte bald nicht mehr ausreichen: Große Teile der Zwölf-Millionen-Metropole werden vom Wasserreservoir Cantareira versorgt. Doch das ist fast ausgetrocknet. Übrig sind kaum noch fünf Prozent des Füllvolumens. Bereits im März könnte die Wasserversorgung komplett zusammenbrechen. Um das zu verhindern, will die Landesregierung das Wasser rationieren: Pro Woche soll es fünf Tage laufen und dann zwei Tage nicht. Gegen die Wasser-Rationierung gibt es Proteste.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 17966.html
Ursachen scheinen weniger am Bevölkerungswachstum und der Verstädterung zu liegen, als viel mehr (laut Artikel) an Industrie, Landwirtschaft, Abholzung des Regenwalds und Klimawandel. Teilweise ist schon vom "Krieg ums Wasser" innerhalb Brasiliens die Rede. Ob da eine humanitäre Krise auf Brasilien zukommt, die sich auch an anderen Orten der Welt wiederholen könnte?