1) Ich habe sehr gute Erfahrungen mit weiblichen Soldaten gemacht. Die müssen nämlich genau die selbe Ausbildung durchstehen wie wir Männer. Es waren nicht die Mädels, die wir mitziehen mussten. Die wussten sehr genau, dass sie, für das gleiche Ergebnis, teilweise schärfer beurteilt werden als Männer. Klar, es gab manchmal Fragen: Warum müssen Frauen für das deutsche Sportabzeichen (welches jeder Soldat einmal im Kalenderjahr ablegen muss) andere, geringere Leistungen erbringen als Männer?
Die Antwort war dann: Es ist das
deutsche Sportabzeichen und nicht das
Bundeswehrsportabzeichen.
Auch im "scharfen" Dienst sind Frauen ein Plus. Ich bin ja nun Feldjäger (Militärpolizist für alle, denen das nichts sagt), und neben den zahllosen Fällen, in denen Frauen weibliche Verdächtige abgetastet haben, ist mir ein Fall besonders in Erinnerung geblieben, aus der Zeit, in der es noch Wehrdienst gab.
Ich muss etwas ausholen. Ihr sollt wissen, dass eigenmächtig abwesende Soldaten, also solche, die ohne Urlaub nicht zum Dienst erscheinen, von uns zuhause abgeholt werden.
Dazu dürfen wir die Wohnung aber nicht ohne Zustimmung des Hausrechtsinhabers betreten, d.h. wir dürfen draußen stehen und dem befehlen mitzukommen; wenn er der Aufforderung nicht folgt, holen wir die Leute von der richtigen Polizei. Die bringen uns den dnan vor die Tür, wir übernehmen, dürfen dem nochmal befehlen, mitzukommen und den Befehl dann durchsetzen, notfalls mit Gewalt, wie es das Gesetz eben so vorsieht.
Die Polizei holen wir immer in Persona. Weil: Jeder kann anrufen, sagen "Ich bin Oberfeldwebel Dosenkohl, Feldjägerregiment X, stehe hier vor der Wohnung des eigenmächtig abwesenden Soldaten Schlecht und brauche eine Streife."
In der Zeit kann der Soldat in der Regel den Standort wechseln, weil man selten mit zwei Feldjägerstreifen (dann bleibt eine und passt auf) schickt.
So kam es eines Samstags, dass eine Streife (Soldat/Soldatin) zu einem eigenmächtig abwesenden Soldaten fuhr, der das Spiel schon einige Male gespielt hatte. Sowas ersieht man ja aus dem Dienstbuch und den Gesprächen mit den anderen.
Ein anderer Trick musste her. Es wurde geklingelt, in der Wohnung wurden Geräusche hörbar. Die Soldatin sagte nun: "Hey, hier ist Liliane (oder irgendein anderer Frauenname) aus dem Club gestern, ich wollte dich unbedingt wiedersehen, lässt du mich rein?"
Ein deutlich verwuschelter Soldat trat vor die Tür und wurde gleich mitgenommen.
Ohne Frauen hätte das nicht stattgefunden!
2) Eine Quotierung halte ich für falsch. Bei der Bundeswehr, im ÖD generell gilt: Eignung - Leistung - Befähigung
Der Soldatenberuf bedeutet nun einmal zu aller erst: Härten ertragen, Widerstände überwinden; das ist für Frauen nicht unbedingt attraktiv.
Wir Feldjäger stehen ja noch gut da. Polizeiliche Arbeit macht auch im Flecktarn Spaß. Auch Sanis können sich nicht beschweren.
Panzergrennis und Infantrie hat es da wesentlich schwerer, dafür muss man eine gewisse Prägung besitzen. Eine Prägung, die nicht viele Frauen (es gibt sie, ja) haben. Damit meine ich nicht die stereotype, messer-zwischen-den-Zähnen, AK-verbiegende Kampflesbe. Sondern die Mädels mit dem Willen, zu kämpfen. Mit der Bereitschaft, zu verletzen, zu verstümmeln und zu töten. Und genau das selbe auch zu ertragen, bei sich, und, schlimmer noch, bei den Kameraden.
All das ist aber nicht sonderlich attraktiv. Und diejenigen, die sich von den schönen Worten in die Truppe haben locken lassen (und die Warnungen gewissenhaft ausgeblendet haben), merken zumeist schon in der Grundausbildung, dass der Soldatenberuf nichts für sie ist. Und wir haben ja mit der freiwilligen Armee die sechs Monate Probezeit bekommen, in der jeder und jede sagen kann "Ich will nicht mehr!" und am nächsten Tag in der Auskleidung steht.
Da kann man mit keiner Quote der Welt was dran ändern, es sei denn, für jede Frau, die geht, werden drei Soldaten entlassen, die eigentlich wollen, um die Quote zu halten.
Und das können wir uns bei der derzeitigen Nachwuchslage wirklich nicht leisten.
(All dies sind meine Meinungsäußerungen und keine Äußerungen meines Arbeitgebers. Äußerung der Bundeswehr erfahren Sie vom offiziellen Internetauftritt "www.bundeswehr.de" und bei den zuständigen Presseoffizieren.)
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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