Deflation in Schweden

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Adam Smith
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Deflation in Schweden

Beitrag von Adam Smith »

In Schweden gibt es dank Krugman jetzt eine Deflation.
Oktober 2014 -0,121 %
September 2014 -0,381 %
August 2014 -0,156 %
Juli 2014 0,038 %
Juni 2014 0,226 %
Mai 2014 -0,156 %
April 2014 -0,045 %
März 2014 -0,626 %
Februar 2014 -0,220 %
Januar 2014 -0,196 %
http://de.global-rates.com/wirtschaftss ... weden.aspx
Jetzt zieht die Reichsbank, die schwedische Notenbank, den letzten Trumpf der ihr noch bleibt. Vom ohnehin sehr niedrigen Niveau (0,25 Prozent) senkt sie den Leitzins auf 0 Prozent. Man könnte auch sagen: Sie schafft den Leitzins, und damit ihre ganz ursprüngliche Daseinsberechtigung, einfach ab.
http://www.wiwo.de/politik/europa/leitz ... 04104.html
Für die Keynesianer um Lars Svensson, der über den Atlantik lautstark von Nobelpreisträger Paul Krugman unterstützt wird, war die von Stefan Ingves durchgesetzte Politik ein Desaster. Ihrer Meinung nach hätte die Reichsbank die Zinsen nie anheben sollen. Andererseits wiesen Mitte 2010 alle Daten darauf hin, dass eine schrittweise Normalisierung der extrem expansiven Geldpolitik möglich sein sollte.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 93202.html

Eine Inflation wird es dort es dann wieder geben, wenn die Leitzinsen steigen oder die Zentralbank den Staat wie in Japan finanziert. Das hat dann aber leider den Staatsbankrott zur Folge.
Gegen beides hatte sich Svensson, in der schwedischen Presse als "Zinsrebell" betitelt, aufgelehnt. Doch die konservative Mehrheit im Rat war sich ihrer Sache sicher. Der prominente US-Ökonom Paul Krugman nennt die schwedische Erfahrung "ein Schaubeispiel für Sadomonetarismus". Die Reichsbanker hätten alles ihrem Kult des harten Geldes unterworfen und dabei nicht nur die konventionelle Lehrbuchtheorie ignoriert, sondern auch den Rat "eines der weltweit führenden Makroökonomen und zudem besonderen Experten für Deflationsrisiken".
http://www.manager-magazin.de/politik/k ... 65812.html
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Adam Smith
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von Adam Smith »

Und wie es mit Schweden weitergeht können wir schon bald in Japan erleben. Denn auch Schweden scheint Krugman zu folgen.
Vor kurzem hat Abe den amerikanischen Ökonomie-Nobelpreisträger Paul Krugman nach Tokio eingeladen. Für Krugman ist das, was in Japan passiert, ein großes ökonomisches Experiment. Abe macht in Japan schließlich genau die Politik, die der Amerikaner der ganzen Welt empfiehlt.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 71236.html
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think twice
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von think twice »

Echt spannend....
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Adam Smith
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von Adam Smith »

think twice » Sa 29. Nov 2014, 18:30 hat geschrieben:Echt spannend....
So ein ökonomisches Experiment hat schon was.
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frems
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von frems »

Der Schwede hat auch ein ziemliches Problem, was seinen Immobilienmarkt anbelangt. Quasi alles auf Pump und man wartet länger auf manch Bude als auf einen Trabi.
Seit dem Ende der Neunzigerjahre wachsen die Immobilienpreise in dem Land mit 9,6 Millionen Einwohnern so schnell wie in kaum einem anderen Staat der Erde. Verantwortlich sind vor allem die seit Jahren sinkenden Zinsen, die Hypotheken zunehmend billig machen, sowie das viel zu knappe Wohnungsangebot. Beide Faktoren haben dafür gesorgt, dass sich die Häuserpreise in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt haben, Eigentumswohnungen sind im gleichen Zeitraum sogar dreimal so teuer geworden.
http://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/ ... 29322.html
Labskaus!

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think twice
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von think twice »

Adam Smith » Sa 29. Nov 2014, 18:31 hat geschrieben:
So ein ökonomisches Experiment hat schon was.
Ja, die ökonomischen Experimente in Schweden und Japan haben mich schon immer brennend interessiert. ;)
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

think twice » Sa 29. Nov 2014, 18:35 hat geschrieben:
Ja, die ökonomischen Experimente in Schweden und Japan haben mich schon immer brennend interessiert. ;)
Interessant ist es natürlich schon vor dem Hintergrund, dass es Hierzulande natürlich auch Vertreter dieser Ansichten gibt.
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Perdedor
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von Perdedor »

Adam Smith hat geschrieben: In Schweden gibt es dank Krugman jetzt eine Deflation.
Die Frage ist doch, was "ohne Krugman" passiert wäre.
Ich denke, diese Fixierung auf die Geldpolitik der Notenbanken lenkt nur von den eigentlichen Problemen ab.
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von Adam Smith »

3x schwarzer Kater » Sa 29. Nov 2014, 18:53 hat geschrieben:
Interessant ist es natürlich schon vor dem Hintergrund, dass es Hierzulande natürlich auch Vertreter dieser Ansichten gibt.
Des Weiteren hätte ein Staatsbankrott in Japan auch Folgen für Deutschland. Die Keynesianer würden dann direkt Konjunkturprogramme fordern, um die Folgen abzumildern. Damit verschlimmert sich aber alles nur noch.
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von Adam Smith »

Perdedor » Sa 29. Nov 2014, 18:58 hat geschrieben:
Die Frage ist doch, was "ohne Krugman" passiert wäre.
Ich denke, diese Fixierung auf die Geldpolitik der Notenbanken lenkt nur von den eigentlichen Problemen ab.
Ohne Krugman hätte es z.B. keine Immobilienblase gegeben, die Leitzinsen wären viel höher und die Staatsverschuldung wäre viel geringer.
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Perdedor
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von Perdedor »

Adam Smith hat geschrieben: Ohne Krugman hätte es z.B. keine Immobilienblase gegeben, die Leitzinsen wären viel höher und die Staatsverschuldung wäre viel geringer.
Und das hätte zu einer höheren Inflation geführt?
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von Adam Smith »

Perdedor » Sa 29. Nov 2014, 19:04 hat geschrieben:
Und das hätte zu einer höheren Inflation geführt?
Wenn die halbe Passivseite aller Geschäftsbanken z.B. mit 10% verzinst wird, dann erhöht sich die Geldmenge um 5%. Und das führt zur Inflation. Die Sparer meckern dann aber nicht, weil sie ja mehr Geld haben. Finanziert die Zentralbank aber die Staatsausgaben und bewirkt so eine hohe Inflationsrate werden natürlich die Sparer erstens meckern und zweitens andere Währungen bevorzugen.
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von John Galt »

frems » Sa 29. Nov 2014, 18:34 hat geschrieben:Der Schwede hat auch ein ziemliches Problem, was seinen Immobilienmarkt anbelangt. Quasi alles auf Pump und man wartet länger auf manch Bude als auf einen Trabi.


http://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/ ... 29322.html
Die künstliche Verknappung von Immobilien ist nicht nur in Schweden ein Problem.

Die Behörden schlafen vor sich hin, Naturschutz geht vor Neubaugebiet, was ein ziemliches dämliches Totschlagargument ist.
Und oftmals will man eben ein reines EFH Neubaugebiet haben, wo Mehrfamilienhäuser verboten sind. Die Leute dürfen sich heutzutage ja nicht mehr mal die Farbe ihres Hauses oder ihrer Dachziegel aussuchen.
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von el loco »

John Galt » Sa 29. Nov 2014, 21:59 hat geschrieben:
Die künstliche Verknappung von Immobilien ist nicht nur in Schweden ein Problem.

Die Behörden schlafen vor sich hin, Naturschutz geht vor Neubaugebiet, was ein ziemliches dämliches Totschlagargument ist.
Und oftmals will man eben ein reines EFH Neubaugebiet haben, wo Mehrfamilienhäuser verboten sind. Die Leute dürfen sich heutzutage ja nicht mehr mal die Farbe ihres Hauses oder ihrer Dachziegel aussuchen.
Der Staat kann am Besten entscheiden, wie Du glücklich zu wohnen hast.
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von Tantris »

el loco » Sa 29. Nov 2014, 23:40 hat geschrieben:
Der Staat kann am Besten entscheiden, wie Du glücklich zu wohnen hast.
Bebauungspläne sind sachen der gemeinden, nicht des staates. Und auch innerhalb einer gemeinde kann es da sehr unterschiedliche bestimmungen geben.
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von prime-pippo »

@Smith: In Schweden hatte man genau so agiert, wie du es für sinnvoll erachtest, also die Zinsen wieder angehoben.
Man hat also genau das Gegenteil von dem getan, was z.B. Krugman empfahl. :rolleyes:

Dass Inflation durch einen höheren Zins gefördert würde, ist auch deine ureigene Meinung? Woher hast du den Quatsch?
Wenn überhaupt ist der Zusammenhang eher umgekehrt.

Wobei sich gerade zeigt, dass die Zentralbanken reihenweise bei der Deflationsbekämpfung versagen. Das deutet darauf hin, dass Geldmenge und Inflation so viel doch nicht miteinander zu tun haben.
Zuletzt geändert von prime-pippo am Sonntag 30. November 2014, 08:20, insgesamt 1-mal geändert.
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » So 30. Nov 2014, 08:20 hat geschrieben:@Smith: In Schweden hatte man genau so agiert, wie du es für sinnvoll erachtest, also die Zinsen wieder angehoben.
Man hat also genau das Gegenteil von dem getan, was z.B. Krugman empfahl. :rolleyes:
Der Leitzins beträgt in Schweden 0,00%. Es gibt in Schweden keinen Leitzins mehr. Der Leitzins wurde zwar 2010 in Schweden leicht erhöht und das hat auch ein bisschen die Inflation steigen lassen. Dann hat sich aber direkt Krugman eingeschaltet und dieses bekämpft.
Dass Inflation durch einen höheren Zins gefördert würde, ist auch deine ureigene Meinung? Woher hast du den Quatsch?
Wenn überhaupt ist der Zusammenhang eher umgekehrt.
Durch Beobachtung. In allen Staaten mit äußerst niedrigen Leitzinsen ist die Inflationsrate sehr niedrig oder sogar negativ.
Wobei sich gerade zeigt, dass die Zentralbanken reihenweise bei der Deflationsbekämpfung versagen. Das deutet darauf hin, dass Geldmenge und Inflation so viel doch nicht miteinander zu tun haben.
Durch Kreditvergabe der Geschäftsbanken entsteht keine Inflation, weil sich dadurch nicht die Geldmenge M1 erhöht. Inflation entsteht nur durch die Habenzinsen und wenn die Zentralbank die Regierung direkt finanziert. Und das macht die Zentralbank auf Anweisung von Krugman in Japan. Dieses bewirkt den Staatsbankrott. Auch das gehört zum Plan von Krugman.
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von John Galt »

Tantris » So 30. Nov 2014, 01:27 hat geschrieben:
Bebauungspläne sind sachen der gemeinden, nicht des staates. Und auch innerhalb einer gemeinde kann es da sehr unterschiedliche bestimmungen geben.
Gemeinden sind seit neustem kein Teil des Staates, du gammelst seit Jahrzehnten in Politikforen rum und hast null Ahnung? :|
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von prime-pippo »

Adam Smith » So 30. Nov 2014, 10:12 hat geschrieben: Der Leitzins beträgt in Schweden 0,00%. Es gibt in Schweden keinen Leitzins mehr. Der Leitzins wurde zwar 2010 in Schweden leicht erhöht und das hat auch ein bisschen die Inflation steigen lassen. Dann hat sich aber direkt Krugman eingeschaltet und dieses bekämpft.
Unsinn. Die Zentralbank hat wenn viel eher mit der Anhebung dem bisschen Inflation wieder entgegengewirkt.
Durch Beobachtung. In allen Staaten mit äußerst niedrigen Leitzinsen ist die Inflationsrate sehr niedrig oder sogar negativ.
Weil die Zentralbanken auf niedrige Inflation mit niedrigen Zinsen reagieren......um diese zu bekämpfen (sie versuchen es zumindest) :rolleyes:

Durch Kreditvergabe der Geschäftsbanken entsteht keine Inflation, weil sich dadurch nicht die Geldmenge M1 erhöht.
Immer noch falsch. Die Nettokreditvergabe erhöht natürlich M1 (wobei der Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation eh nicht so direkt ist)



]
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von Adam Smith »

Und nach dem Staatsbankrott in Japan wird Krugman dann vermutlich den Japanern raten die WTO zu verlassen und die Wirtschaft durch Zölle zu schützen, weil dieses dann halt richtig ist. Den Schweden wird er jetzt bestimmt empfehlen, dass die Zentralbank die Regierung direkt finanzieren sollte, um Inflation zu bewirken.
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von Adam Smith »

Die niedrigen Leitzinsen der EZB bewirken wie in Schweden und Japan auch bei uns eine Deflation. Krugman macht für die Deflation Deutschland verantwortlich, weil Deutschland nicht den Weg in den Staatsbankrott gehen möchte.
Per Kolumne empfahl sich Krugman schon einmal vorsorglich als versierter Europakenner. Der Alte Kontinent stehe kurz davor, es Japan gleichzutun und in die Deflation abzugleiten. "Europa steuert in Zeitlupe auf das Desaster zu, und schuld ist nicht die Peripherie, sondern Deutschland", wettert Krugman in der "New York Times".
Die Inflation kann natürlich hergestellt werden, wenn die EZB den Staat wie in Japan direkt finanziert. Dann ergibt sich der Staatsbankrott und das Ziel ist erreicht.
Was wir momentan beobachten, ist die zerstörerische Kraft schlechter Ideen", warnt der Nobelpreisträger.


Und meint damit auch – endlich auf einen wie ihn hören wird.
http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... aster.html
Angela Merkel unterstellt er niederträchtige Motive.
Soso.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Donnerstag 4. Dezember 2014, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von half entity »

Ein niedriger Leitzins bewirkt Deflation? Dir scheint aber auch jedes Mittel recht, um sicherzustellen, dass der "Keynesianismus" (was immer du darunter verstehst) für alles Übel auf der Welt verantwortlich ist.
Zuletzt geändert von half entity am Donnerstag 4. Dezember 2014, 23:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von Adam Smith »

half entity » Do 4. Dez 2014, 23:28 hat geschrieben:Ein niedriger Leitzins bewirkt Deflation? Dir scheint aber auch jedes Mittel recht, um sicherzustellen, dass der "Keynesianismus" (was immer du darunter verstehst) für alles Übel auf der Welt verantwortlich ist.
Die Schwellenländer praktizieren keinen Keynesianismus mehr.
Warum Schwellenländer kaum Staatsschulden haben

Dort wird klar: Die Regierungen der Emerging Markets sind heute, was die öffentliche Verschuldung angeht, sehr viel gesünder aufgestellt als die meisten westlichen Industrienationen und Japan.
Krugman ist dort also nicht aktiv.

http://www.finanzen100.de/finanznachric ... 567_75318/
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frems
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Re: Deflation in Schweden

Beitrag von frems »

Der schwedischen Krone ging es übrigens auch schon mal besser. In den letzten zwölf Monaten hat sie ca. 10% ihres Werts zum Euro verloren: http://www.finanzen.net/devisen/euro-sc ... krone-kurs

Zum Dollar sieht es noch etwas dramatischer aus. Bekam man damals noch für weniger als 6,40 SEK einen USD, sind es nun über 7,80 SEK: http://www.finanzen.net/devisen/us_doll ... krone-kurs

Die dänische Krone ist dagegen stabil, was aber auch nicht verwundert, da sie an den Anker Euro gekoppelt ist: http://www.finanzen.net/devisen/euro-da ... krone-kurs
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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