freigeist » Do 29. Mai 2014, 20:52 hat geschrieben:Jekyll » Do 29. Mai 2014, 20:43 hat geschrieben:Wieso "zurückkommen"? Wir waren die ganze Zeit beim Thema. Beim Strangthema geht es um die Frage, ob es einem "als Deutscher einfach" ist, nach Israel zu ziehen oder ob man bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen hätte. Nun, nach allem, was man so über die Zustände dort unten liest, wäre für einen Deutschen muslimischen Glaubens und evtl. auch mit südländischem Aussehen ein Umzug nach Israel mit Risiken verbunden, die man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Als verantwortungsbewusster Mensch kann man da wirklich nur zur Vorsicht raten. Also ich würde nicht freiwillig dorthin gehen wollen.
Es gibt Palästinenser, die in Israel leben und nichts zu befürchten haben. Es geht also...
Wäre ich Palästinenser würde ich mich sehr unwohl fühlen, da mein Leben offensichtlich in Israel keinen allzu großen Stellenwert beigemessen wird.
Wenn ich mich da beispielsweise an Jamal Julani erinnere (das ist der Palästinenser, der mitten in Jerusalem von einem jüdischen Mob de facto gelyncht wurde, weil er angeblich ein jüdisches Mädchen angesprochen hatte und hunderte Passanten tatenlos zuschauten), würde es mir schon etwas mulmig werden.
Die jüdischen Jugendlichen hatten Jamal de facto totgeschlagen und getreten (er hatte beim Eintreffen des Arztes weder Puls noch Atmung) und Tage später lauthals bedauert, dass er doch gerettet wurde, schließlich wäre er ja Araber.
Jamal leidet bis heute an den Folgen des Überfalls, den Tätern wurde die übliche Milde der israelischen Justiz zuteil:
3 wurden zu Freiheitsstrafen zwischen 30 Tagen und 8 Monaten verurteilt, selbstredend wird dabei U-Haft usw. abgezogen. Ich persönlich bezweifle, dass sie nach der Verurteilung überhaupt ins Gefängnis mussten.
Ach ja, Jamal hat von denen noch 5000 Schekel (so ca. 1000 Euro) als Schadensersatz zugesprochen bekommen.