Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

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odiug

Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

Es entbrannte sich eine Diskussion um die Frage: zeugt die Verwendung des Akronyms BRD von einer rechtsextremen Gesinnung ?
Meine Antwort auf diese Frage lautet wie folgt:
"Ich verstehe nicht, warum BRD ueberhaupt ein Schimpfwort sein soll !
Es ist die Abkuerzung fuer den Namen dieses Staates.
Dieser Staat, bei all den Problemen und Wirrungen seit seiner Gruendung, hat sich bewaehrt.
Ich mag das Akronym deswegen, weil es sehr sachlich ist, ohne all den Brimbamborium mit einem Namen wie Deutschland .
Dieser Staat repraesentiert fuer mich einen Neuanfang in der deutschen Geschichte.
Daher habe ich auch kein Problem damit, ihn bei seinem richtigen Namen zu nennen.
Ich habe nur ein Problem damit, diesen jedes mal ausschreiben zu muessen.
Ich bin halt faul.
Und Sprachgebrauch kann man auch aendern, indem man damit anfaengt und die Sache zurecht rueckt."
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p2327171

Diese Frage ist mir einen gesonderten Strang wert und moechte mal die Forengemeinde fragen,darf man BRD scheiben, oder darf man es nicht ?
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Satori
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Satori »

odiug » Mo 30. Dez 2013, 01:34 hat geschrieben:Es entbrannte sich eine Diskussion um die Frage: zeugt die Verwendung des Akronyms BRD von einer rechtsextremen Gesinnung ?
Meine Antwort auf diese Frage lautet wie folgt:
"Ich verstehe nicht, warum BRD ueberhaupt ein Schimpfwort sein soll !
Es ist die Abkuerzung fuer den Namen dieses Staates.
Dieser Staat, bei all den Problemen und Wirrungen seit seiner Gruendung, hat sich bewaehrt.
Ich mag das Akronym deswegen, weil es sehr sachlich ist, ohne all den Brimbamborium mit einem Namen wie Deutschland .
Dieser Staat repraesentiert fuer mich einen Neuanfang in der deutschen Geschichte.
Daher habe ich auch kein Problem damit, ihn bei seinem richtigen Namen zu nennen.
Ich habe nur ein Problem damit, diesen jedes mal ausschreiben zu muessen.
Ich bin halt faul.
Und Sprachgebrauch kann man auch aendern, indem man damit anfaengt und die Sache zurecht rueckt."
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p2327171

Diese Frage ist mir einen gesonderten Strang wert und moechte mal die Forengemeinde fragen,darf man BRD scheiben, oder darf man es nicht ?
Du darfst.
Jeder darf. :D

In ner Diktatur darf man nicht alles aber in ner Demokratie sollte man schon sowas dürfen.
BRD war früher während der 2-Staatenlösung nur der Begriff der Linken, die 'Mitte' und die Rechten mochten das nicht hören.
Obwohl sie den Osten immer DDR nannten, oder sogar SBZ = sowjetische Besatzungszone.

Im Vereinigten Königreich sagt jeder UK, in den Vereinigten Staaten von A. sagt jeder USA.
Dann ist für Deutsche das Kürzel BRD auch völlig verständlich.

.
Peter Scholl-Latour: "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung."
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

Satori » Mo 30. Dez 2013, 01:49 hat geschrieben:
Du darfst.
Jeder darf. :D

In ner Diktatur darf man nicht alles aber in ner Demokratie sollte man schon sowas dürfen.
BRD war früher während der 2-Staatenlösung nur der Begriff der Linken, die 'Mitte' und die Rechten mochten das nicht hören.
Obwohl sie den Osten immer DDR nannten, oder sogar SBZ = sowjetische Besatzungszone.

Im Vereinigten Königreich sagt jeder UK, in den Vereinigten Staaten von A. sagt jeder USA.
Dann ist für Deutsche das Kürzel BRD auch völlig verständlich.

.
Danke ;)
... ich haette eine Umfrage machen sollen
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Watchful_Eye
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Watchful_Eye »

Ich habs schon in dem anderen Topic geschrieben: Natürlich darf man. Es wird von zahlreichen renommierten und offiziellen Institutionen verwendet. Es stimmt allerdings, dass sich auch viele Extremisten von rechts und links dieses Begriffs mit Vorliebe bedienen. Wenn man also Angst um seine Reputation als lupenreiner Demokrat hat ;) , ist es in Einzelfällen vielleicht hilfreich, diesen Begriff auszuschreiben. Für mich persönlich ist es allerdings überhaupt kein Problem und ich verwende diesen Begriff ebenfalls.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

Watchful_Eye » Mo 30. Dez 2013, 02:07 hat geschrieben:Ich habs schon in dem anderen Topic geschrieben: Natürlich darf man. Es wird von zahlreichen renommierten und offiziellen Institutionen verwendet. Es stimmt allerdings, dass sich auch viele Extremisten von rechts und links dieses Begriffs mit Vorliebe bedienen. Wenn man also Angst um seine Reputation als lupenreiner Demokrat hat ;) , ist es in Einzelfällen vielleicht hilfreich, diesen Begriff auszuschreiben. Für mich persönlich ist es allerdings überhaupt kein Problem und ich verwende diesen Begriff ebenfalls.
Ich denke, was irgend ein Nazi sich aneignet, dass muss ihm noch lange nicht auch gehoeren.
Ich weigere mich einfach, die Bezeichnung BRD als Schimpfwort zu akzeptieren, nur weil ein Trottel meint, es sei eins gewesen.
Fuer mich ist BRD eine im Grossen und Ganzen positive Bezeichnung.
odiug

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

Mit freundlicher Genemigung darf ich das hier her kopieren,weil ich finde, das passt
Watchful_Eye hat geschrieben:Es ist so: Viele Extremisten verwenden aus Prinzip immer den Begriff "BRD", um dessen vermeintlichen Status als "Regime" zu betonen (z.B. vermeintliche mangelnde Souverinänität gegenüber den USA oder dem Großkapital/"Finanzjudentum") und die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat mit vollem Namen zu "adeln". Der Umkehrschluss, dass Menschen, die diesen Begriff verwenden, Extremisten sind, gilt allerdings nicht. Wenn man also jemandem Faschismus nachweisen will, kann man es für sich genommen als ein schwaches Indiz unter vielen werten, längst aber nicht als Beweis. Es wäre in etwa so, als würde hier man im Forum männlichen Usern pauschal Sexismus vorwerfen, die ihre Sprache nicht "gendern". ;) Wie gesagt, ich habe eine Landeszentrale für politische Bildung verlinkt, die diesen Begriff verwendet. Gerade staatlich unterstützte Institutionen wie diese sehen es als eine ihrer Hauptziele an, Menschen von demokratiefeindlichen Ideologien abzubringen. Wenn das "anrüchig" wäre, stünde es dort nicht.

___
Übrigens halte ich es generell für kontraproduktiv, Faschisten mittels von ihnen verwendeter Ausdrücke wie "BRD" bloßzustellen. Man kann es natürlich im Hinterkopf behalten, aber ich würde es nicht offensiv gegen sie verwenden. Man muss sich folgendes klar sein: Menschen, die Faschismus propagieren, glauben im Normalfall auch selbst daran. In Rechtsradikalen Foren liest man oft Begriffe wie "Systemlinge". Faschisten glauben dementsprechend meistens auch, dass wir die Indoktrinierten sind und sie diejenigen, die uns zur Wahrheit zurückführen wollen ("Deutschland erwache!" etc.). Wenn wir also das Ziel haben, Faschisten über den Gewinn einer Diskussion hinaus zum Umdenken zu bewegen, dürfen wir nicht einfach mit schlichten Schuldzuweisungen ankommen. Man muss auch und gerade solchen Menschen gegenüber differenziert und sachlich argumentieren und nicht den Eindruck erwecken, man verneine per se alles von ihnen, weil sie eben die "bösen" seien. Wir müssen demokratische Redekultur vorleben und ihnen zeigen, dass hinter unseren Ansichten eben doch mehr steckt als eine andere Version ihres eigenen Dogmas. Das gelingt allerdings nicht jedem, da auch so manche, die sich als Demokraten verstehen, dessen Wesen in ihrem "Herzen" gar nicht wirklich verstanden haben und/oder denken, man müsse stets übertrieben harsch reagieren, um als Demokrat "klare Kante" zu zeigen. Wenn man aber wirklich überzeugen will, ist der Degen oft besser als die Axt, auch wenn es in solch emotionalen Debatten manchmal schwer fällt. Ich denke, dass es nicht im Widerspruch dazu stehen muss, seine Position unverrückbar darzulegen. (Vielleicht stelle ich diesen Ansatz mal beizeiten in einem seperaten Topic zur Diskussion.)

Ich halte übrigens auch Armstrong nicht für einen "klassischen Nazi". Zusammen mit Beiträgen aus anderen Threads erweckt er auf mich den Eindruck, dass sein Ziel ein stark christlich-religiös geprägter, autoritärer Staat mit faschistischen Elementen ist - grob gesagt irgendwo zwischen Russland und Iran. Das wäre natürlich auch schon scheiße genug, aber auch nicht ganz dasselbe wie das, was man ihm hier teilweise vorwirft.
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DarkLightbringer
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Man "darf" offenbar, ich verwende es aber so gut wie nie - wohl auch, um die alte BRD von der "Berliner Republik" zu unterscheiden. Vielleicht hätte man auch den Namen ändern sollen zur Wende. Sodann hätte man auch gleich ein neues Abkürzungsproblem gehabt.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Alexander Zwo »

Man durfte nicht nur, man musste "BRD" schreiben! Das ist auch nicht rechts (die haben das nur nachgemacht) sondern ursprünglich links, nie "Bundesrepublik" oder "Bundesrepublik Deutschland" zu sagen, sondern "BRD". Die DDR konnte man aber schon Deutsche Demokratische Republik nennen.
Nun gibt es die DDR leider nicht mehr und man darf wieder Deutschland sagen, außer dem Begriff BRD - natürlich nur, wenn es um die heutige BRD geht, incl. des Gebiets der ehemaligen DDR. Nur "Bundesrepublik" ist weiter verpönt!
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von pikant »

ich benutze Deutschland und vor 1889 BRD!

BRD und DDR wurden zu Deutschland :thumbup:
Alexander Zwo

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Alexander Zwo »

pikant » Mo 30. Dez 2013, 08:23 hat geschrieben:ich benutze Deutschland und vor 1889 BRD!

BRD und DDR wurden zu Deutschland :thumbup:
Das ist zwar eine durchaus korrekte Wortwahl, aber das "thumbup" würde ich lieber durch das hier ersetzen :mad:
Es war ein Trauertag, als die DDR unterging!
Natürlich habe auch ich immer auf eine "Wiedervereinigung" gehofft, nur eben andersherum: Der Osten hätte da den Kalten Krieg gewonnen und der Sozialismus wäre auch in Westdeutschland eingeführt worden.
krokodol

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von krokodol »

pikant » Mo 30. Dez 2013, 08:23 hat geschrieben:ich benutze Deutschland und vor 1889 BRD!

BRD und DDR wurden zu Deutschland :thumbup:
Nein. Dieser Staat heißt immer noch Bundesrepublik Deutschland.
Vor 1889 empfehle ich die Bezeichnung Deutsches Reich, statt BRD. Jedenfalls bis 1871 davor.
Zuletzt geändert von krokodol am Mo 30. Dez 2013, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von pikant »

Alexander Zwo » Mo 30. Dez 2013, 08:29 hat geschrieben:
Das ist zwar eine durchaus korrekte Wortwahl, aber das "thumbup" würde ich lieber durch das hier ersetzen :mad:
Es war ein Trauertag, als die DDR unterging!
Natürlich habe auch ich immer auf eine "Wiedervereinigung" gehofft, nur eben andersherum: Der Osten hätte da den Kalten Krieg gewonnen und der Sozialismus wäre auch in Westdeutschland eingeführt worden.
ich hatte mich gefreut und eine Flasche Champagner mit Freunden geleert!
habe bis heute der DDR keine Traene nachgeweint
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von pikant »

krokodol » Mo 30. Dez 2013, 09:01 hat geschrieben:
Nein. Dieser Staat heißt immer noch Bundesrepublik Deutschland.
ich sage jetzt Deutschland - das ist kuerzer
ein Volk - fertig!
krokodol

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von krokodol »

pikant » Mo 30. Dez 2013, 09:05 hat geschrieben:
ich sage jetzt Deutschland - das ist kuerzer
In Silben ja, in Zeichen (Buchstaben) nicht. In historischer Eindeutigkeit erst recht nicht.
krokodol

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von krokodol »

pikant » Mo 30. Dez 2013, 09:04 hat geschrieben:
ich hatte mich gefreut und eine Flasche Champagner mit Freunden geleert!
habe bis heute der DDR keine Traene nachgeweint
Wenn Du Freunde hattest, dann musst Du in der DDR gelebt haben. In der BRD bescheißt ja jeder jeden.
Zuletzt geändert von krokodol am Mo 30. Dez 2013, 09:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von NMA »

Es entbrannte sich eine Diskussion um die Frage: zeugt die Verwendung des Akronyms BRD von einer rechtsextremen Gesinnung ?
Was zum ... häää :?:


Weil ein paar Deppen dies auch benutzen heißt das noch lange nicht, dass man sich diese Selbstverständlichkeit von diesen Deppen wegnehmen lassen soll. Das war früher mit der Flagge schon so. Idiotisch. Und nicht jeder, der einen BW-Parka trägt, ist ein kriegsgeiler Neo-Nazi. Zumindest sollten man es nicht zulassen, dass derlei Symbole von Nazis vereinahmt werden.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Dark Angel »

pikant » Mo 30. Dez 2013, 08:23 hat geschrieben:ich benutze Deutschland und vor 1889 BRD!

BRD und DDR wurden zu Deutschland :thumbup:
Nö - BRD und DDR wurden zur BRD. Deutschland ist nur eine Abkürzung/ein Teilbegriff. Deutschland IST ein Bundesstaat, weil die einzelnen Länder eigene Verfassungen und eigene Landes"hoheiten" haben. Bildung zum Bleistift liegt in der Hoeheit der einzelnen Länder und NICHT des Bundes, gleiches trifft auf die jeweiligen Länderverwaltungen zu.
Und daran hat sich seit der Gründung der BRD 1949 auch nix geändert.
Wäre nach 1990 aus der BRD einfach nur Deutschland geworden, dann gäbe es keine selbstverwaltenden Bundesländer mit eigenen Verfassungen mehr, keine Freistaaten und Freien Städte.

Bundesrepublik Deutschland (BRD) ist schlicht und einfach die Bezeichnung für eine ganz spezielle Staatsform und weder negativ noch positiv konnotiert.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Bakelit

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Bakelit »

der beitrag enststand sicher in einer hellen minute. er trifft meine einschätzun,meinung und mein politisches selbstverständnis als deutscher ebenfalls.

echt ;)
Bakelit

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Bakelit »

ich hatte mich gefreut und eine Flasche Champagner mit Freunden geleert!
habe bis heute der DDR keine Traene nachgeweint[/quote

kaputtes wird nicht wieder heile, wenn es,nachdem es in den mülleimer gelandet ist, schön geredet wird. deshalb war das leeren einer flasche champus auf das ende der umzäunten bräsigkeit in einem teil eines an sich aktiven landes schon die bessere alternative. besser als die alternative kaputtes auch noch nach jahrzehnten schön zu reden.

echt ;)
odiug

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer » Mo 30. Dez 2013, 03:15 hat geschrieben:Man "darf" offenbar, ich verwende es aber so gut wie nie - wohl auch, um die alte BRD von der "Berliner Republik" zu unterscheiden. Vielleicht hätte man auch den Namen ändern sollen zur Wende. Sodann hätte man auch gleich ein neues Abkürzungsproblem gehabt.
Also die Unterscheidung zu West Deutschland, wenn ich nicht Westdeutschland schreiben will, wuerde ich mit Bonner Republik ziehen und nicht mit BRD.
Ich mag die Journallie-Wortschoepfung Berliner Republik nicht.
Sie unterschlaegt mir die foederale Grundlage des wiedervereinigten Deutschland.
Und Deutschland als Begriff ist mir meist zu ueberladen.
Wenn wir vom Verlust der Ost Deutschen Identitaet sprechen, so gilt das auch fuer die West Deutsche Identitaet.
Es gibt einpaar Tugenden,der Bonner Republik,die ich heute sehr vermisse.
Z.B. die Bescheidenheit und Sachlichkeit der Selbstdarstellung als Staat.
Die Bonner Regierungsgebaeude verzichteten ganz bewusst auf jeden Protz.
Das Kanzleramt in Bonn war ein sehr schlichter und sachlicher Bau ebenso wie der lange Eugen, ganz im Gegensatz zu dem postmodernen Protz und Prunk in Berlin.
pikant
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von pikant »

krokodol » Mo 30. Dez 2013, 09:24 hat geschrieben: Wenn Du Freunde hattest, dann musst Du in der DDR gelebt haben. In der BRD bescheißt ja jeder jeden.
die Verklaerung der untergegangenen DDR ist auch heute noch intakt! :(
odiug

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

New Model Army » Mo 30. Dez 2013, 09:45 hat geschrieben:
Was zum ... häää :?:


Weil ein paar Deppen dies auch benutzen heißt das noch lange nicht, dass man sich diese Selbstverständlichkeit von diesen Deppen wegnehmen lassen soll. Das war früher mit der Flagge schon so. Idiotisch. Und nicht jeder, der einen BW-Parka trägt, ist ein kriegsgeiler Neo-Nazi. Zumindest sollten man es nicht zulassen, dass derlei Symbole von Nazis vereinahmt werden.
Bingo ...geht mir aehnlich.
Nur weil ein paar Neo Nazis und NPD Hansel dieses Akronym negativ zu besetzen versuchen, heisst das ja noch lange nicht, dass ich deren Besetzung akzeptieren muss.
Im Gegenteil, eben weil diese Deppen es als Schimpfwort verstehen, ist der Begriff BRD fuer mich positiv.
Er beschreibt ein demokratisches, foederales und pluralistisches Deutschland ,eben genau das,was Neo Nazis hassen.
Deren Hass gegen die BRD ist fuer mich eine Auszeichnung, der mir diesen Begriff besonders wertvoll macht.
Zuletzt geändert von odiug am Mo 30. Dez 2013, 12:07, insgesamt 1-mal geändert.
Alexander Zwo

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Alexander Zwo »

BRD verbinde ich mit Kapitalismus, Imperialismus, Antikommunismus und Unterordnung unter die USA. Der Begriff ist bei mir absolut negativ besetzt. "Deutschland" ist eher neutral, es kann ja auch Deutschland in ganz verschiedenen Zeiten bezeichnen oder auch nur als Landschaftsname statt als Staatsbezeichnung stehen.
odiug

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

Alexander Zwo » Mo 30. Dez 2013, 12:10 hat geschrieben:BRD verbinde ich mit Kapitalismus, Imperialismus, Antikommunismus und Unterordnung unter die USA. Der Begriff ist bei mir absolut negativ besetzt. "Deutschland" ist eher neutral, es kann ja auch Deutschland in ganz verschiedenen Zeiten bezeichnen oder auch nur als Landschaftsname statt als Staatsbezeichnung stehen.
Der rheinische Kapitalismus der BRD, den man mit der Wirtschaftspolitik von Ludwig Erhardt verbindet, hat sich doch bewaehrt.
Und imperialistisch war West Deutschland nie ... was nun die angebliche Unterordnung unter die USA betrifft, so stimmt das so auch nicht.
Adenauer ging den Amis, besonders Kennedy furchtbar auf den Nerv und Adenauer zwang die USA auch mehr als einmal, deren Solidaritaet mit West Deutschland auch praktisch unter Beweis zu stellen.
Willi Brandt fuehrte mit der Ost Politik der Annaeherung eine neue, deutsche Perspektive in die Aussenpolitik des westlichen Buendnis ein.
Der Einwand,West Deutschland waere nur ein Vasall der USA gewesen ist falsch und zeugt von einem sehr eingeschraenkten Geschichts- und Politikverstaendnis.
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Chajm
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Chajm »

Für mich ist die Verwendung des Begriffes BRD untrennbar mit einem der grössten Hetzer der neueren deutschen Geschichte verbunden - Karl-Eduard von Schnitzler! :mad:
Nicht umsonst nannte ihn der ostdeutsche Volksmund auch "Sudel-Ede!"
Allein der Hass in seiner Stimme während seiner Sudelsendung "Der schwarze Kanal" wenn er das Kürzel BRD auswürgte, sprach Bände!
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
odiug

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

p.o.lemik » Mo 30. Dez 2013, 12:32 hat geschrieben:Für mich ist die Verwendung des Begriffes BRD untrennbar mit einem der grössten Hetzer der neueren deutschen Geschichte verbunden - Karl-Eduard von Schnitzler! :mad:
Nicht umsonst nannte ihn der ostdeutsche Volksmund auch "Sudel-Ede!"
Allein der Hass in seiner Stimme während seiner Sudelsendung "Der schwarze Kanal" wenn er das Kürzel BRD auswürgte, sprach Bände!
Aber auch in diesem Fall gilt, genau so wie bei Horst Mahler, deren Hass ist meine " badge of honor"!
Eben weil es fuer diese Trottel ein Schimpfwort ist, genau deswegen ist dieser Begriff fuer mich wertvoll.
Armstrong

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Armstrong »

odiug » Mo 30. Dez 2013, 13:22 hat geschrieben:Der Einwand,West Deutschland waere nur ein Vasall der USA gewesen ist falsch und zeugt von einem sehr eingeschraenkten Geschichts- und Politikverstaendnis.
Aber es ist doch die Wahrheit. Die BRD wurde auf Anordnung der Westmächte zu den Bedingungen der Westmächte unter Kontrolle der Westmächte gegründet. Im Prinzip war das Verhältnis von Westmächten und BRD nicht viel anders als das von Sowjetunion und DDR, auch wenn die Westmächte die BRD an einer etwas längeren Leine geführt haben, als die Sowjetunion die DDR.
odiug

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

Armstrong » Mo 30. Dez 2013, 12:42 hat geschrieben:
Aber es ist doch die Wahrheit. Die BRD wurde auf Anordnung der Westmächte zu den Bedingungen der Westmächte unter Kontrolle der Westmächte gegründet. Im Prinzip war das Verhältnis von Westmächten und BRD nicht viel anders als das von Sowjetunion und DDR, auch wenn die Westmächte die BRD an einer etwas längeren Leine geführt haben, als die Sowjetunion die DDR.
West Deutschland war imwestlichen Buendnis eingebunden.
Das war eine bewusste und eigenstaendige Entscheidung der West Deutschen Regierung unter Adenauer.
Und es war ein erstaunlicher politischer Erfolg, dass die Westmaechte sich zum Schutz der Freiheit der West Deutschen verpflichteten.
Sie taten dies sicherlich auch aus Eigennutz, aber genauso gut haetten sie alle Deutschen Stalin zum Frass voerwerfen koennen.
Grund genug dazu hatten sie.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Schnitter »

Seit der Wende gibts doch gar keinen Nutzen Deutschland als BRD zu bezeichnen.

Andere Länder bezeichne ich ja auch nach ihrem Namen und nicht nach Staatsform oder Gebilde.

Oder bezeichnet irgendjemand Italien als PRI ? :D
odiug

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

Schnitter » Mo 30. Dez 2013, 12:53 hat geschrieben:Seit der Wende gibts doch gar keinen Nutzen Deutschland als BRD zu bezeichnen.

Andere Länder bezeichne ich ja auch nach ihrem Namen und nicht nach Staatsform oder Gebilde.

Oder bezeichnet irgendjemand Italien als PRI ? :D
USA ?
UK ?
Ich wiederhole mich ja gerne, aber fuer mich bedeutet BRD eben auch ein anderes Deutschland.
Der Begriff steht fuer mich fuer ein freies,pluralistisches und demokratisches Deutschland und ich sehe nicht ein, warum ich mir diesen Begriff von Neo Nazis beschmutzen lassen soll.
Im Gegenteil: eben weil diese Trottel ihn hassen, genau deswegen mag ich ihn.
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Dark Angel
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Dark Angel »

Alexander Zwo » Mo 30. Dez 2013, 12:10 hat geschrieben:BRD verbinde ich mit Kapitalismus, Imperialismus, Antikommunismus und Unterordnung unter die USA. Der Begriff ist bei mir absolut negativ besetzt. "Deutschland" ist eher neutral, es kann ja auch Deutschland in ganz verschiedenen Zeiten bezeichnen oder auch nur als Landschaftsname statt als Staatsbezeichnung stehen.
Auweia, BRD im Gegensatz zur (ehem.) DDR ein demokratischer Staat negativ besetzt. Unterordnung unter die USA?
Wie sah das denn bei der DDR aus? Diktatur, keine Meinungsfreiheit und vollständige Unterordnung unter die UdSSR, respektive die Vorgaben der KPdSU. Wie frei die DDR in ihren Entscheidungen war zeigt doch wohl das Beispiel des "Prager Frühlings" am allerbesten.
Wann hat sich die USA je in die inneren Angelegenheiten der BRD eingemischt?
Deutschland ist a) genauso wenig neutral und b) unkorrekt, weil sich Deutschland in die einzelnen Länder aufgliedert, die jedes seine eigene Verfassung und Verwaltung haben und das ist historisch gewachsen. Bis 1871 gab es nämlich kein Deutschland, da gab es Königreich Bayern, Königreich Preussen, Sachsen, Hannover etc. Und DIESE Struktur ist mit einigen Veränanderungen bis heute erhalten geblieben.
BRD mit Imperialismus in Verbindung bringen ist sowas von daneben, das geht gar nicht.
Wann hatte denn die BRD je Bestrebungen eine Vormachtstellung vor anderen Staaten angestrebt? Kannste das mal verraten!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Armstrong

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Armstrong »

odiug » Mo 30. Dez 2013, 13:49 hat geschrieben:Das war eine bewusste und eigenstaendige Entscheidung der West Deutschen Regierung unter Adenauer.
Die Regierung Adenauer hätte also, wenn sie denn gewollt hätte, die Stalin-Noten annehmen und ein wiedervereinigtes, souveränes, neutrales Deutschland Anfang der 50er Jahre herbeiführen können, gegen den Willen der Westmächte? :s
odiug » Mo 30. Dez 2013, 13:49 hat geschrieben:Und es war ein erstaunlicher politischer Erfolg, dass die Westmaechte sich zum Schutz der Freiheit der West Deutschen verpflichteten.
Klar, die Westmächte liebten Deutschland einfach. Aus reiner Liebe zu Deutschland haben die Westmächte sich selbstlos und uneigennützig aufgeopfert, Westdeutschland in ihre gnädige Obhut zu nehmen. :D
Daylight

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Daylight »

odiug » Mo 30. Dez 2013, 12:39 hat geschrieben: Aber auch in diesem Fall gilt, genau so wie bei Horst Mahler, deren Hass ist meine " badge of honor"!
Eben weil es fuer diese Trottel ein Schimpfwort ist, genau deswegen ist dieser Begriff fuer mich wertvoll.
Was ist das denn für eine krude Umkehrlogik? Weil das Wort "Nigger" negativ belegt ist, von Rassisten benutzt und ausgesprochen wird, wird er wiederum umso "wertvoller" für die Antirassisten, oder wie? :rolleyes:
Zuletzt geändert von Daylight am Mo 30. Dez 2013, 15:08, insgesamt 1-mal geändert.
Daylight

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Daylight »

Welch ein Zirkus um eine Abkürzung! Diese ist schlicht seit 1990 nicht mehr üblich/gängig/gebräuchlich und wird vornehmlich von rechtsextremen Kräften, die unseren Staat in seiner heutigen Existenz abschaffen wollen, verwendet und ausgesprochen. Wer nicht Gefahr laufen möchte, diesbezüglich in unnötigen missverständlichen Misskredit zu geraten, hat sich längst abgewöhnt, diese Abkürzung zu verwenden. Da kann man jetzt noch zig Stränge aufmachen und sich darüber auslassen, warum man das nicht will.

Mein Gott, was für ein Zirkus. Gibt offenbar nix wirklich Wichtigeres. :rolleyes: :thumbup:
HugoBettauer

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von HugoBettauer »

In der "Welt" vom 21.12.2013: http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... e-BRD.html
Diese Wirtschaftsminister prägten die BRD
Natürlich darf man BRD sagen, wo es der Kürze und Klarheit dient. In grafischen Medien wird man meist die Kombination D und Dreibalkenfahne verwenden, in Texten bietet sich BRD oder GER an.

Anrüchig wird es, wenn man BRD in Anführungszeichen setzt oder durch "sogenannte" oder "ehemalige" oder dergleichen garniert.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von DarkLightbringer »

In meiner TV-Programmzeitschrift wird das Kürzel "D" verwendet, das reicht ja eigentlich auch.
Wer das Land oder die Demokratie verächtlich machen will, wird dies vorrangig in einem Kontext darzustellen wissen.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
odiug

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

Daylight » Mo 30. Dez 2013, 15:07 hat geschrieben: Was ist das denn für eine krude Umkehrlogik? Weil das Wort "Nigger" negativ belegt ist, von Rassisten benutzt und ausgesprochen wird, wird er wiederum umso "wertvoller" für die Antirassisten, oder wie? :rolleyes:
Das Wort "Nigger" war immer schon als Schimpfwort als Beleidigung gemeint.
BRD hingegen wurde von Neo Nazis gekidnappt und dumme Moralapostel lassen das zu, ja sanktionieren diese Beschmutzung sogar noch mit ihrer absolut verbloedeten Nazi Jagd, die sich allein an Schlagwoertern aufhaengt, ohne jeden Kontext und Inhalt!
Wieso akzeptierst du die Bedeutungsumkehr des Begriffs BRD von Horst Mahler?
Es sind doch Ignoranten wie du, die diesem Arschloch in die Haende spielen, indem sie dessen Verwendung des Begriffs BRD einfach akzeptieren.
Wie kommst du ueberhaupt dazu?
Warum laesst du das zu?
Und warum erdreistest du dich, mir, der sich gegen diese Deutungsumkehrung durch die Neo Nazis wehrt obendrein zu unterstellen, ich sympatiere mit diesen,oder sei zu dumm,deren Spiel zu durchschauen.
Ich behaupte hingegen, du bist zu dumm deren Spiel zu durchschauen.
Der Namen der zweiten demokratischen Republik auf deutschem Boden wird von Neo Nazis in den Dreck gezogen und du in deiner Ignoranz trampelst noch darauf herum und glaubst sogar damit gutes zu tun.
Unglaublich ... ich hoer die Neo Nazis meilenweit lachen ueber Trottel wie deinereiner, die ihnen in die Haende spielen!
Bravo Daylight ... wirklich ausgezeichnet von dir ... du kannst dich beglueckwuenschen!
HugoBettauer

Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von HugoBettauer »

Man sollte sich da nichts vom Nazi einreden lassen: Ob in Zukunft BRD gesagt wird oder nicht, entscheidet gar nichts. Ich jedenfalls werde es wo passend weiter verwenden, aber wenn diese Abkürzung unterginge, stünde die Machtergreifung auch nicht vor der Tür.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Alexyessin »

odiug » Mo 30. Dez 2013, 01:34 hat geschrieben:Es entbrannte sich eine Diskussion um die Frage: zeugt die Verwendung des Akronyms BRD von einer rechtsextremen Gesinnung ?
Meine Antwort auf diese Frage lautet wie folgt:
"Ich verstehe nicht, warum BRD ueberhaupt ein Schimpfwort sein soll !
Es ist die Abkuerzung fuer den Namen dieses Staates.
Dieser Staat, bei all den Problemen und Wirrungen seit seiner Gruendung, hat sich bewaehrt.
Ich mag das Akronym deswegen, weil es sehr sachlich ist, ohne all den Brimbamborium mit einem Namen wie Deutschland .
Dieser Staat repraesentiert fuer mich einen Neuanfang in der deutschen Geschichte.
Daher habe ich auch kein Problem damit, ihn bei seinem richtigen Namen zu nennen.
Ich habe nur ein Problem damit, diesen jedes mal ausschreiben zu muessen.
Ich bin halt faul.
Und Sprachgebrauch kann man auch aendern, indem man damit anfaengt und die Sache zurecht rueckt."
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p2327171

Diese Frage ist mir einen gesonderten Strang wert und moechte mal die Forengemeinde fragen,darf man BRD scheiben, oder darf man es nicht ?
Da ich ja im andern Thread damit angefangen habe, werde ich auch antworten.
Es geht nicht um die Frage ob man BRD statt Deutschlad, Bundesrepublik oder Bundesrepublik Deutschland schreiben darf, sondern um die Tatsache, das gerade in den politischen Foren im Internet diese Schreibweise von Extremisten beider Couleur häufig benützt werden. Wenn also jemand, der sich sonst nie extremistisch äussert, die Abkürzung BRD benützt ist das kein Problem - wenn aber jemand, der sich durch seine Postings eh schon in die eine oder andere extreme Richtung geoutet hat, ist es halt nur ein weiteres Indiz.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Alexyessin »

Daylight » Mo 30. Dez 2013, 15:12 hat geschrieben:Welch ein Zirkus um eine Abkürzung! Diese ist schlicht seit 1990 nicht mehr üblich/gängig/gebräuchlich und wird vornehmlich von rechtsextremen Kräften, die unseren Staat in seiner heutigen Existenz abschaffen wollen, verwendet und ausgesprochen.
Das ist nur die halbe Wahrheit. Auch die Linksextremen benützen diese Abkürzung all zu gerne.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Adam Smith »

Alexyessin » Mo 30. Dez 2013, 17:22 hat geschrieben:
Das ist nur die halbe Wahrheit. Auch die Linksextremen benützen diese Abkürzung all zu gerne.
So gut wie jeder benutzt m.W. diese Abkürzung. Das ist doch eine schöne Abkürzung. GER gefällt mir nicht so gut.
GER als Abkürzung oder Code bedeutet:

allgemein Deutschland (engl.: Germany)
http://de.wikipedia.org/wiki/Ger
Zuletzt geändert von Adam Smith am Mo 30. Dez 2013, 17:30, insgesamt 2-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer » Mo 30. Dez 2013, 16:24 hat geschrieben:In meiner TV-Programmzeitschrift wird das Kürzel "D" verwendet, das reicht ja eigentlich auch.
Wer das Land oder die Demokratie verächtlich machen will, wird dies vorrangig in einem Kontext darzustellen wissen.
Es geht doch um eine politische Bezeichnung eines foederalen und demokratischen Staatswesen auf deutschem Boden und nicht um Autokennzeichen oder TV-Programme.
Also ich erwarte schon, dass man Begriffe im Kontext des gesagten interpretiert und nicht verabsolitiert.
Ich verlange ja nicht,dass man in einem Tourismusprospekt die Schoenheiten der Kulturlandschaft der Bundesrepublik Deutschland preisst ... macht auch kaum Sinn.
Der Begriff Deutschland ist da viel zutreffender.
Ich wehre mich nur dagegen, dass man die korrekte Bezeichnung unsres Staatswesens verunglimpft und durch radikale Spinner in den Dreck ziehen laesst, ja sogar soweit geht, jedem, der in einer Diskussion den Begriff BRD verwendet, aufgrund von Aussagen eines Horst Mahlers, rechtsradikale und antidemokratische Sympathien zu unterstellen.
Das ist doch das letzte an politisch korrekter Dummheit, wenn sie sich selbst gegen die eigene demokratische Verfassung wendet, nur weil ein Trottel den Namen BRD als Schimpfwort umdeutet!
Warum laesst man Horst Mahler das durchgehen und spielt sein Spiel mit?
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von HugoBettauer »

Adam Smith » Mo 30. Dez 2013, 17:26 hat geschrieben:
So gut wie jeder benutzt m.W. diese Abkürzung. Das ist doch eine schöne Abkürzung. GER gefällt mir nicht so gut.



http://de.wikipedia.org/wiki/Ger
http://www.agrarheute.com/brd/niederlan ... sum-steigt

BRD wird vielfältig verwendet.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Alexyessin »

odiug » Mo 30. Dez 2013, 17:37 hat geschrieben: Es geht doch um eine politische Bezeichnung eines foederalen und demokratischen Staatswesen auf deutschem Boden und nicht um Autokennzeichen oder TV-Programme.
Also ich erwarte schon, dass man Begriffe im Kontext des gesagten interpretiert und nicht verabsolitiert.
Ich verlange ja nicht,dass man in einem Tourismusprospekt die Schoenheiten der Kulturlandschaft der Bundesrepublik Deutschland preisst ... macht auch kaum Sinn.
Der Begriff Deutschland ist da viel zutreffender.
Ich wehre mich nur dagegen, dass man die korrekte Bezeichnung unsres Staatswesens verunglimpft und durch radikale Spinner in den Dreck ziehen laesst, ja sogar soweit geht, jedem, der in einer Diskussion den Begriff BRD verwendet, aufgrund von Aussagen eines Horst Mahlers, rechtsradikale und antidemokratische Sympathien zu unterstellen.
Das ist doch das letzte an politisch korrekter Dummheit, wenn sie sich selbst gegen die eigene demokratische Verfassung wendet, nur weil ein Trottel den Namen BRD als Schimpfwort umdeutet!
Warum laesst man Horst Mahler das durchgehen und spielt sein Spiel mit?
Hast du meinen Beitrag gelesen?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von frems »

Adam Smith » Mo 30. Dez 2013, 17:26 hat geschrieben:
So gut wie jeder benutzt m.W. diese Abkürzung. Das ist doch eine schöne Abkürzung. GER gefällt mir nicht so gut.



http://de.wikipedia.org/wiki/Ger
Oder D, DE, DEU, Dtl., ... :|

Letztendlich alles nicht so dramatisch. Viele nutzen die Abkürzung mangels Wissen einfach und das muß man ja akzeptieren. Sprache lebt halt und wandelt sich. Wenn aber gewisse Randgruppen mit einem Augenzwinkern gezielt "BRD" schreiben, kann man sich denken, wie sie es in politischen Diskussionen meinen.

odiug: "Bundesrepublik Deutschland" ist doch auch der offizielle Name unseres Staates. Bloß "BRD" ist nicht die offizielle Abkürzung. Somit haut der Trugschluß, "Bundesrepublik" sei diffamierend, nicht ganz hin. :)
Labskaus!

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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Adam Smith »

frems » Mo 30. Dez 2013, 17:45 hat geschrieben: Letztendlich alles nicht so dramatisch. Viele nutzen die Abkürzung mangels Wissen einfach und das muß man ja akzeptieren. Sprache lebt halt und wandelt sich. Wenn aber gewisse Randgruppen mit einem Augenzwinkern gezielt "BRD" schreiben, kann man sich denken, wie sie es in politischen Diskussionen meinen.
Dann meinen die das Deutschland seit dem Jahr 1949. Aber das ist doch nicht schlimm.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von frems »

Adam Smith » Mo 30. Dez 2013, 17:56 hat geschrieben:
Dann meinen die das Deutschland seit dem Jahr 1949. Aber das ist doch nicht schlimm.
Nee, die stören sich daran, daß Deutschland und Bundesrepublik Deutschland identisch sind.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von odiug »

Alexyessin » Mo 30. Dez 2013, 17:21 hat geschrieben:
Da ich ja im andern Thread damit angefangen habe, werde ich auch antworten.
Es geht nicht um die Frage ob man BRD statt Deutschlad, Bundesrepublik oder Bundesrepublik Deutschland schreiben darf, sondern um die Tatsache, das gerade in den politischen Foren im Internet diese Schreibweise von Extremisten beider Couleur häufig benützt werden. Wenn also jemand, der sich sonst nie extremistisch äussert, die Abkürzung BRD benützt ist das kein Problem - wenn aber jemand, der sich durch seine Postings eh schon in die eine oder andere extreme Richtung geoutet hat, ist es halt nur ein weiteres Indiz.
Ja ... stimmt ... Kontext.
Aber unsre ueberkorrekten, politischen Forenwaechter ... die selbsternannten ... tendieren ja nicht dazu nach dem Kontext zu fragen, sondern nach ihren Reizworten Beitraege zu verurteilen und daraus dann dem anderen irgendwelche Gesinnungen zu unterstellen.
Und dann wird das zu einer Frage der Etikette ... man darf halt nicht, um seine lupenreine, demokratische Grundhaltung nicht zu beschmutzen, besser beschmutzen zu lassen.
Und ich frage mich schon,warum man diese Umdeutung durch radikale Kreise hinnehmen soll?
Damit spielt man denen doch in die Haende.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von HugoBettauer »

frems » Mo 30. Dez 2013, 17:45 hat geschrieben: Oder D, DE, DEU, Dtl., ... :|

Letztendlich alles nicht so dramatisch. Viele nutzen die Abkürzung mangels Wissen einfach und das muß man ja akzeptieren. Sprache lebt halt und wandelt sich.
Das Eine passt nicht zum anderen. BRD ist in neutral/staatstragenden Medien seit den 40ern durchgehend präsent und immer noch in Benutzung. Sprache lebt und je nach dem, ob BRD häufiger oder seltener wird, wird es ein Ergebnis geben. Mit mangelndem Wissen hat das nichts zu tun.
Wenn aber gewisse Randgruppen mit einem Augenzwinkern gezielt "BRD" schreiben, kann man sich denken, wie sie es in politischen Diskussionen meinen.
In der Tat.
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Re: Eine Frage der Etikette: darf man BRD scheiben ?

Beitrag von Adam Smith »

frems » Mo 30. Dez 2013, 18:13 hat geschrieben: Nee, die stören sich daran, daß Deutschland und Bundesrepublik Deutschland identisch sind.
BRD ist auf jeden Fall eine sehr eindeutige Abkürzung. War damals unbeliebt, weil es noch eine DDR gab.
Die Bundesrepublik Deutschland erhob von 1949 bis 1969 einen Alleinvertretungsanspruch für das gesamte deutsche Volk. Der Anspruch beruhte zunächst auf der politischen Legitimation durch freie Wahlen. Schon in einer Erklärung vor dem Deutschen Bundestag am 21. Oktober 1949 stellte Bundeskanzler Konrad Adenauer aus Anlass des Inkrafttretens der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik diesen Anspruch fest.[1] Unterstützung erhielt er auf der New Yorker Außenministerkonferenz der drei Westmächte am 18. September 1950. Als die Sowjetunion am 25. März 1954 die Souveränität der DDR proklamierte, beanspruchte der Bundestag einstimmig die Alleinvertretung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alleinvertretungsanspruch
„Die Bundesrepublik Deutschland setzt – unbeschadet der Tatsache, daß ihre Gebietshoheit gegenwärtig auf den Geltungsbereich des Grundgesetzes beschränkt ist – das Deutsche Reich als Völkerrechtssubjekt unter Wahrung seiner rechtlichen Identität fort. Statt der ausdrücklichen Bezeichnung ‚Bundesrepublik Deutschland‘, die das Grundgesetz festgelegt hat, sollte daher die Kurzform ‚Deutschland‘ immer dann gebraucht werden, wenn die Führung des vollständigen Namens nicht erforderlich ist. […] Die Abkürzung ‚BRD‘ oder die Bezeichnung ‚Bundesrepublik‘ ohne den Zusatz ‚Deutschland‘ sollten nicht benutzt werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/BRD
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