Frankreich: Deutschland ist unfair

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zollagent
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

Emin » Do 5. Dez 2013, 10:31 hat geschrieben:
Die Politik kann die jeweiligen Verhandlungspostionen stärken oder schwächen.

Rate mal wessen Verhandlungsposition durch Agenda 2010 geschwächt wurde...
Erzähl es uns! Für wirtschaftliche Sensationen sind wir immer offen! :D
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zollagent
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

relativ » Do 5. Dez 2013, 10:32 hat geschrieben: Achso, und weil sie es so schreiben und nachplappern, macht es dies Richtig oder Wahr?
Ich kann mich an die Zeit noch sehr gut erinnern, wo es in den Lohnverhandlungen darum ging, daß deutsche Arbeit zu teuer ist, mit den Hinweis auf die int. Konkurrenz. Dies wurde auch von Teilen der Politik, wie ein Mantra vor sich her getragen. Totschlagargument Nr.1 Arbeitsplatzverluste, falls die Gewerkschaften nicht auf Arbeitgeberkurs einschwenken.

Du meinst Politiker nehmen hinter den Kulissen keinen Einfluss, bzw. haben keinen Einfluss?

Was heisst hier Verschwörungstheorie.
Dieses Mantra ergab sich durch die int. Konkurrenz, die Absatzkrisen und die schlechten Gewinnerwartungen von wichtigen deutschen Wirtschaftzweigen.


Bei dir muss man wohl auch beweisen, daß wenn man keine Zähne putzt, die Zähne Karies bekommen könnten.
Eure wirtschaftlichen Thesen erinnern an Karies. Die muß man gelegentlich auch wegputzen, damit der Unfug nicht auf Dauer stehenbleibt. Daß man, wenn man in einer Konkurrenzsituation steht, berücksichtigen muß, was man zu welchen Preisen absetzen kann, ist trivial. Genau dann, wenn man das nicht berücksichtigt, kommt man doch in die Situation, wegen der Frankreich so klagt.
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Emin
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Emin »

zollagent » Do 5. Dez 2013, 10:33 hat geschrieben: Erzähl es uns! Für wirtschaftliche Sensationen sind wir immer offen! :D
Das ist keine Sensation, sondern bekannte Tatsache, die niemand ernsthaft leugnet.
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zollagent
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

Emin » Do 5. Dez 2013, 10:37 hat geschrieben:
Das ist keine Sensation, sondern bekannte Tatsache, die niemand ernsthaft leugnet.
Es ist eine der urban legends der Verlierer! Nicht mehr, nicht weniger. Wer etwas kann, der ist hofiert und muß auch nicht im Mindestlöhne kämpfen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Do 5. Dez 2013, 10:37 hat geschrieben: Eure wirtschaftlichen Thesen erinnern an Karies. Die muß man gelegentlich auch wegputzen, damit der Unfug nicht auf Dauer stehenbleibt. Daß man, wenn man in einer Konkurrenzsituation steht, berücksichtigen muß, was man zu welchen Preisen absetzen kann, ist trivial. Genau dann, wenn man das nicht berücksichtigt, kommt man doch in die Situation, wegen der Frankreich so klagt.
Wenn alle Länder in der EWU wie Deutschland agiert hätten, wie hätte das ausgesehen?
Hätten dann etwa alle Euroländer ihrer Wettbewerbsfähigkeit verbessert? :eek:

Gegenüber wem denn? Gegenüber dem außereuropäischen Ausland? Hätte der Euroraum also wie wild exportiert?
Wozu?
Mal ganz davon ab, dass das sinnlos wäre, weil der Euro dann aufwerten würde und der Effekt wieder verpuffen würde.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

Emin » Do 5. Dez 2013, 11:31 hat geschrieben:
Die Politik kann die jeweiligen Verhandlungspostionen stärken oder schwächen.

Rate mal wessen Verhandlungsposition durch Agenda 2010 geschwächt wurde...
Die Politik hat aber bisher keine Löhne und Gehälter von Arbeitern und Angestellten verhandelt. Mit dem Mindestlohn wird sich das natürlich ändern.

EDIT: Ich habe nichts davon mitbekommen, dass die Agenda 2010 etwas an der Verhandlungsposition von Gewerkschaften geändert hat.
Zuletzt geändert von Blickwinkel am Donnerstag 5. Dezember 2013, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

relativ » Do 5. Dez 2013, 11:32 hat geschrieben: Achso, und weil sie es so schreiben und nachplappern, macht es dies Richtig oder Wahr?
Ich kann mich an die Zeit noch sehr gut erinnern, wo es in den Lohnverhandlungen darum ging, daß deutsche Arbeit zu teuer ist, mit den Hinweis auf die int. Konkurrenz. Dies wurde auch von Teilen der Politik, wie ein Mantra vor sich her getragen. Totschlagargument Nr.1 Arbeitsplatzverluste, falls die Gewerkschaften nicht auf Arbeitgeberkurs einschwenken.

Du meinst Politiker nehmen hinter den Kulissen keinen Einfluss, bzw. haben keinen Einfluss?

Was heisst hier Verschwörungstheorie.
Dieses Mantra ergab sich durch die int. Konkurrenz, die Absatzkrisen und die schlechten Gewinnerwartungen von wichtigen deutschen Wirtschaftzweigen.


Bei dir muss man wohl auch beweisen, daß wenn man keine Zähne putzt, die Zähne Karies bekommen könnten.
Die Politik verhandelt mit den AN? Nein, das machen die Arbeitgeberverbände! Es kann nur sein, dass es einen Vermittler gibt, falls es zu keiner Einigung kommt. Du sagst ja selbst, dass es eine Konkurrenzsituation aus dem Ausland war, welche dt. Firmen zum sparen zwang und deswegen es, zumindest in dieser Zeit, keine Lohnerhöhungen gab. Im übrigen sind dafür wieder gute Lohnerhöhungen im Nachgang erzielt worden. Es gibt keine Kontinuität was Unternehmensgewinne und Lohnerhöhungen anbetrifft. Diese müssen jedes Jahr neu erwirtschaftet werden.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 11:32 hat geschrieben:
Nehmen wir naiverweise mal an, es existiere keine politische Verantwortung hierfür, ändert das weiterhin nichts daran, dass es so nicht funktionieren kann.
Nein, wir nehmen nichts an. Ich habe dir konkrete Fragen gestellt. Entweder du kannst sie beantworten oder nicht. Falls nicht, zeigt es nur, dass du hier rumspielen bzw. rumtrollen willst und du diese Dinge gar nicht belegen kannst/willst.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Emin »

zollagent » Do 5. Dez 2013, 10:39 hat geschrieben: Es ist eine der urban legends der Verlierer! Nicht mehr, nicht weniger. Wer etwas kann, der ist hofiert und muß auch nicht im Mindestlöhne kämpfen.
Den Ökonomen möchte ich sehen, der ernsthaft bestreitet, dass Agenda 2010 die Löhne gedrückt hat.
Blickwinkel » Do 5. Dez 2013, 10:44 hat geschrieben:
Die Politik hat aber bisher keine Löhne und Gehälter von Arbeitern und Angestellten verhandelt. Mit dem Mindestlohn wird sich das natürlich ändern.
Der Mindestlohn wird, wenn er dann mal frühstens 2017 kommt, sowieso dann nur noch inflationsbereinigt unter 8€ liegen.

Außerdem mischt sich der Staat sowieso schon massiv in die Verhandlungen bezüglich Arbeitsbedingungen, -zeiten, etc. ein, und ich glaube das möchte kaum jemand rückgängig machen.
EDIT: Ich habe nichts davon mitbekommen, dass die Agenda 2010 etwas an der Verhandlungsposition von Gewerkschaften geändert hat.
Genau, deswegen waren die ja auch so Feuer und Flamme für diese Reform.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

Emin » Do 5. Dez 2013, 12:02 hat geschrieben:
Den Ökonomen möchte ich sehen, der ernsthaft bestreitet, dass Agenda 2010 die Löhne gedrückt hat.
Welche Löhne wurden denn gedrückt? Die Agenda 2010 war eine Reform der Sozialgesetze, wie kann das bestehende Löhne drücken?
Der Mindestlohn wird, wenn er dann mal frühstens 2017 kommt, sowieso dann nur noch inflationsbereinigt unter 8€ liegen.
Trotzdem ist das ein Eingriff ist die Tarifautonomie der Gewerkschaften und der Arbeitgeber.
Außerdem mischt sich der Staat sowieso schon massiv in die Verhandlungen bezüglich Arbeitsbedingungen, -zeiten, etc. ein, und ich glaube das möchte kaum jemand rückgängig machen.
Klar tut er das, gerade die Sozialdemokraten wollen sich immer stärker einmischen. Aber warum ärgert dich das? Du willst das doch so, wenn ich mir hier deine Beiträge im Forum anschaue.
Genau, deswegen waren die ja auch so Feuer und Flamme für diese Reform.
Waren die? Welche die? Wieder mal eine Verschwörung, oder?
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Emin »

Blickwinkel » Do 5. Dez 2013, 11:06 hat geschrieben:
Welche Löhne wurden denn gedrückt? Die Agenda 2010 war eine Reform der Sozialgesetze, wie kann das bestehende Löhne drücken?



Trotzdem ist das ein Eingriff ist die Tarifautonomie der Gewerkschaften und der Arbeitgeber.



Klar tut er das, gerade die Sozialdemokraten wollen sich immer stärker einmischen. Aber warum ärgert dich das? Du willst das doch so, wenn ich mir hier deine Beiträge im Forum anschaue.



Waren die? Welche die? Wieder mal eine Verschwörung, oder?
Wenn du nicht ernsthadt diskutieren möchtest, können wirs auch lassen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

Emin » Do 5. Dez 2013, 11:02 hat geschrieben:
Den Ökonomen möchte ich sehen, der ernsthaft bestreitet, dass Agenda 2010 die Löhne gedrückt hat.

.
Agenda 2010 hat Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe zusammengelegt!

Davon sind weder positive noch negative Perspektiven auf die Loehne ausgegangen, da diese ja der Staat nicht vereinbart, sondern die Tarifpartner

Agenda 2010 hat aber den Arbeitsmarkt von Verkrustungen befreit und die Auswirkungen sehen wir ja heute - die Arbeitslosigkeit ist gesunken und Deutschland ist wettbewerbsfaehiger!
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

Emin » Do 5. Dez 2013, 12:07 hat geschrieben:
Wenn du nicht ernsthadt diskutieren möchtest, können wirs auch lassen.
Ja, was denn? Du behauptest hier einen Schmarrn und da sollen alle zustimmen?

Das ewige sozialistische Arbeitermärchen, in dem sich die AG mit der Politik gegen den Arbeiter verschwören. Dann beleg es doch mal, bisher habe ich keine Belege gesehen, die einen direkten Einfluß der Politik auf Gehaltsverhandlungen zeigt. Erst durch die Sozialisten wird es jetzt dazu kommen, dass die Politik tatsächlich Löhne verhandelt durch den Mindestlohn.
Zuletzt geändert von Blickwinkel am Donnerstag 5. Dezember 2013, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

Emin » Do 5. Dez 2013, 11:02 hat geschrieben:




Genau, deswegen waren die ja auch so Feuer und Flamme für diese Reform.
die Gewerkschaften haben die Steuersenkungen abgelehnt - von 53% runter auf 42% beim Spitzensteuersatz und vor allem, dass man mit der Hartz4 Reform davon abging den Bezug des Arbeitslosengeldes 2 von der Hoehe des letzten Einkommens abhaengig zu machen - das war ein Pardigmenwechsel, die einige SPDler und die Mehrheit der Gewerkschaftsfunktionaere nicht mitmachen wollte!

der Erfolg von Agenda 2010 hat aber die Gewerkschaften jahre spaeter verstummen lassen!
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

Blickwinkel » Do 5. Dez 2013, 11:11 hat geschrieben:
gesehen, die einen direkten Einfluß der Politik auf Gehaltsverhandlungen zeigt. Erst durch die Sozialisten wird es jetzt dazu kommen, dass die Politik tatsächlich Löhne verhandelt durch den Mindestlohn.
die CDU ist ja auch mit an Bord und die Sozialausschuessen fordern ja seit Jahren diesen Mindestlohn

ich sehe ihn bei 8.50 Euro 2017 als nicht sehr schaedlich an - das sind heute so 8 Euro, wenn man die Inflationsrate mit bereucksichtigt

ein AG kann auch mit einem Mindestlohn auf Teilzeit gehen, um den Arbeitsplatz zu sichern oder auf einen Minijob ausweichen - diese Moeglicheit hat der Gesetzgeber offen gelassen

wir werden keine hoehere Arbeitslosigkeit bekommen, ab 2017, aber wir werden wohl mehr andere Beschaeftigungsmodelle im Niedriglohnbereich vorfinden - das ist meine Vermutung und These!

der Gesetzgeber sollte sich zudem ueberlegen, ob man nicht ab 2017 Ausnahmen zulaesst, wenn diese AG und AN in einem Tarifvertrag verbindlich vereinbaren
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Do 5. Dez 2013, 11:00 hat geschrieben:
Nein, wir nehmen nichts an. Ich habe dir konkrete Fragen gestellt. Entweder du kannst sie beantworten oder nicht. Falls nicht, zeigt es nur, dass du hier rumspielen bzw. rumtrollen willst und du diese Dinge gar nicht belegen kannst/willst.
Du kannst gerne glauben, die Politik würde keinerlei Einfluss auf die Tarifparteien nehmen. :p

Wie gesagt, relevant ist eh, was hinten rauskommt.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 12:31 hat geschrieben:
Du kannst gerne glauben, die Politik würde keinerlei Einfluss auf die Tarifparteien nehmen. :p

Wie gesagt, relevant ist eh, was hinten rauskommt.
Also keine Antwort auf meine Fragen, wieder der übliche Verschwörungsschwachsinn.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Do 5. Dez 2013, 11:36 hat geschrieben:
Also keine Antwort auf meine Fragen, wieder der übliche Verschwörungsschwachsinn.
Nö, es ist nur nicht relevant. Natürlich nimmt die Politik Einfluss, wenn du was anderes glaubst, ist das in meinen Augen zwar naiv, aber letztlich irrelevant.

Kanzler fordert Lohnzurückhaltung

Schröder ruft Tarifpartner zu moderaten Lohnrunden 2002 auf


http://www.welt.de/print-welt/article47 ... ltung.html
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 12:41 hat geschrieben:
Nö, es ist nur nicht relevant. Natürlich nimmt die Politik Einfluss, wenn du was anderes glaubst, ist das in meinen Augen zwar naiv, aber letztlich irrelevant.

Kanzler fordert Lohnzurückhaltung

Schröder ruft Tarifpartner zu moderaten Lohnrunden 2002 auf


http://www.welt.de/print-welt/article47 ... ltung.html
Aha und müssen die Unternehmen das umsetzen oder die Gewerkschaften? Nein, das mussten sie bis zum Mindestlohn nicht. Mit den neuen Mindestlohn hat die Politik DIREKTEN Einfluß auf die Löhne. Tja, schon dumm, dass ausgerechnet die eigenen Frösche jetzt den Teich austrocknen können. :)
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 11:41 hat geschrieben:
Nö, es ist nur nicht relevant. Natürlich nimmt die Politik Einfluss, wenn du was anderes glaubst, ist das in meinen Augen zwar naiv, aber letztlich irrelevant.

Kanzler fordert Lohnzurückhaltung

Schröder ruft Tarifpartner zu moderaten Lohnrunden 2002 auf


http://www.welt.de/print-welt/article47 ... ltung.html
die verwechselst Einfluss nehmen und seine Meinung kundzutun!

das ist ein riesengrosser Unterschied!
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 10:43 hat geschrieben:
Wenn alle Länder in der EWU wie Deutschland agiert hätten, wie hätte das ausgesehen?
Hätten dann etwa alle Euroländer ihrer Wettbewerbsfähigkeit verbessert? :eek:

Gegenüber wem denn? Gegenüber dem außereuropäischen Ausland? Hätte der Euroraum also wie wild exportiert?
Wozu?
Mal ganz davon ab, dass das sinnlos wäre, weil der Euro dann aufwerten würde und der Effekt wieder verpuffen würde.
Wenn alle Länder wie Deutschland agiert hätten, hätten wir keine Wirtschaftskrise in der EU, weil keiner über seine Verhältnisse gelebt und keine Schulden aufgehäuft hätte, für die er die Hilfe der anderen Mitglieder benötigt. Überzogene Löhne nehmen Konkurrenzfähigkeit. Diese nur so weit erhöht, wie es der Ertrag der Produkte zuläßt, und es hätte auch keinen Grund gegeben, zu rufen "Ihr exportiert zu viel, zieht mal die Handbremse an, sonst kommen wir nicht nach!". Ob gegenüber dem außereuropäischen Ausland die Konkurrenzfähigkeit gestiegen oder gefallen wäre, hätte aber nicht nur vom vernünftigen Wirtschaften in der EU abgehangen, sondern auch von dem, was die außereuropäischen Länder gemacht hätten. Dein ewiger Glaube an Währungsmanipulationen aus Ausgleichsmechanismus für wirtschaftlichen Erfolg zeigt, daß du nicht wirklich was von dem verstehst, was du hier redest. Auf- und Abwertungen sind kurzfristige Effekte. Sie können keine Fehlentwicklungen korrigieren oder aufheben.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

Emin » Do 5. Dez 2013, 11:02 hat geschrieben: Es ist eine der urban legends der Verlierer! Nicht mehr, nicht weniger. Wer etwas kann, der ist hofiert und muß auch nicht im Mindestlöhne kämpfen.
Den Ökonomen möchte ich sehen, der ernsthaft bestreitet, dass Agenda 2010 die Löhne gedrückt hat. ...[/quote]


Zollagent: Hat sie auch nicht. Löhne sind nämlich nicht generell nach unten oder oben gegangen. Es gibt Gruppen, deren Qualifikationen sind einfach nicht mehr nachgefragt. Und diese Löhne sanken. Wer kauft schon, was er eigentlich nicht braucht. Allenfalls Sammler. Und ich kenne keinen Betrieb, der Unqualifizierte "sammelt". Andererseits sind qualifizierte Arbeitskräfte gesucht und müssen sich deshalb auch keine Gedanken um Lohnsenkungen oder Mindestlöhne machen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von relativ »

Blickwinkel » Do 5. Dez 2013, 10:59 hat geschrieben:
Die Politik verhandelt mit den AN? Nein, das machen die Arbeitgeberverbände! Es kann nur sein, dass es einen Vermittler gibt, falls es zu keiner Einigung kommt. Du sagst ja selbst, dass es eine Konkurrenzsituation aus dem Ausland war, welche dt. Firmen zum sparen zwang und deswegen es, zumindest in dieser Zeit, keine Lohnerhöhungen gab. Im übrigen sind dafür wieder gute Lohnerhöhungen im Nachgang erzielt worden.

Das Problem waren doch nicht die fehlenden/ausbleibenden Lohnerhöhungen (die halte ich Temporär für sinnvoll, wenn es Absatzprobleme gibt, oder Firmen in schieflage geraten) sonder die Möglichkeit des Lohndumpings, ohne gewerkschaftliche Kontrolle oder Einflussnahme.
Dies entbindet andere Länder nicht aus ihrer Verantwortung selber Aktiv zu werden, aber der WirtschaftsDino Deutschland hat mit dieser Einführung des Niedriglohnsektors auch Probleme in anderen EU-Ländern verursacht, die dieses System so nicht haben, da viele von diesen einen gesetzlichen Mindestlohn haben.
Von den zukünftigen Problemen dieses Niedriglohnsektors mal ganz zu schweigen.
Es gibt keine Kontinuität was Unternehmensgewinne und Lohnerhöhungen anbetrifft. Diese müssen jedes Jahr neu erwirtschaftet werden.
Hat ja auch keiner behauptet.
Natürlich kann man sich Fragen, ob eine Unternehmen Arbeitsplätze abbauen muss, oder Lohndumping betreiben muss, wenn die Gewinnmarchen in 1 oder 2 Abrechnungszeiträumen mal nicht so ausfallen, wie es die Bosse angekündigt, oder erwartet haben.
Man kann sich natürlich auch überlegen, ob ein regelmäßiges Bonussystem (gekoppelt am Unternehmenserfolg) auch für Arbeiter nicht besser wäre als ein 1 bis 2 jährige Tariferhöhung, mal abgesehen von einem regelmäßigen Inflationsausgleich.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

relativ » Do 5. Dez 2013, 13:06 hat geschrieben:

Das Problem waren doch nicht die fehlenden/ausbleibenden Lohnerhöhungen (die halte ich Temporär für sinnvoll, wenn es Absatzprobleme gibt, oder Firmen in schieflage geraten) sonder die Möglichkeit des Lohndumpings, ohne gewerkschaftliche Kontrolle oder Einflussnahme.
Dies entbindet andere Länder nicht aus ihrer Verantwortung selber Aktiv zu werden, aber der WirtschaftsDino Deutschland hat mit dieser Einführung des Niedriglohnsektors auch Probleme in anderen EU-Ländern verursacht, die dieses System so nicht haben, da viele von diesen einen gesetzlichen Mindestlohn haben.
Von den zukünftigen Problemen dieses Niedriglohnsektors mal ganz zu schweigen.


Hat ja auch keiner behauptet.
Natürlich kann man sich Fragen, ob eine Unternehmen Arbeitsplätze abbauen muss, oder Lohndumping betreiben muss, wenn die Gewinnmarchen in 1 oder 2 Abrechnungszeiträumen mal nicht so ausfallen, wie es die Bosse angekündigt, oder erwartet haben.
Man kann sich natürlich auch überlegen, ob ein regelmäßiges Bonussystem (gekoppelt am Unternehmenserfolg) auch für Arbeiter nicht besser wäre als ein 1 bis 2 jährige Tariferhöhung, mal abgesehen von einem regelmäßigen Inflationsausgleich.
Und wieder der Allzweck-Totschlagsbegriff "Lohndumping". In den Branchen, in denen Exporterfolge erzielt wurden, wurden und werden aber Löhne gezahlt, die mit Niedriglöhnen oder Mindestlohn nicht das Geringste zu tun haben. Wir sind nicht in China, wo unterbezahlte Kulis die Exportartikel herstellen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Do 5. Dez 2013, 12:43 hat geschrieben: Wenn alle Länder wie Deutschland agiert hätten, hätten wir keine Wirtschaftskrise in der EU
Du bist echt ein Scherzkeks. Wenn alle EU-Länder wie Deutschland agiert hätten, wäre vorzeitig das eingetreten, was sich jetzt teilweise anbahnt. Der Euroraum hätte mit Deflationstendenzen zu kämpfen und hätte als Ganzes (erst einmal jedenfalls) Überschüsse gemacht. Damit wäre die EWU ein noch größerer destabilisierender Faktor für die Weltwirtschaft. Mit den gleichen Folgen:


It has also been a bad thing for the rest of the world. It’s simply arithmetic: Since southern Europe has been forced to end its deficits while Germany hasn’t reduced its surplus, Europe as a whole is running large trade surpluses, helping to keep the world economy depressed. [...]
Why it doesn’t matter: Five years after the fall of Lehman, the world economy is still depressed, suffering from a persistent shortage of demand. In this environment, a country that runs a trade surplus is, to use the old phrase, beggaring its neighbors. It’s diverting spending away from their goods and services to its own, and thereby taking away jobs. It doesn’t matter whether it’s doing this maliciously or with the best of intentions, it’s doing it all the same.

http://www.nytimes.com/2013/11/04/opini ... rmans.html
weil keiner über seine Verhältnisse gelebt und keine Schulden aufgehäuft hätte, für die er die Hilfe der anderen Mitglieder benötigt.


Das deutsche Modell auf ganz Europa übertragen würde einfach eine weitere Verlagerung der Schuldner auf das außereuropäische Ausland bedeuten.
Zumindest dann, wenn dieses sich das gefallen lassen würde.
Überzogene Löhne nehmen Konkurrenzfähigkeit. Diese nur so weit erhöht, wie es der Ertrag der Produkte zuläßt, und es hätte auch keinen Grund gegeben, zu rufen "Ihr exportiert zu viel, zieht mal die Handbremse an, sonst kommen wir nicht nach!".
Der Ruf heißt eher: "Ihr exportiert so viel, also erhöht euer Lohnniveau, damit die Lohnstückkosten steigen, die Binnennachfrage angeregt wird -->letztendlich die Leistungsbilanz ausgeglichen wird."
Ob gegenüber dem außereuropäischen Ausland die Konkurrenzfähigkeit gestiegen oder gefallen wäre, hätte aber nicht nur vom vernünftigen Wirtschaften in der EU abgehangen, sondern auch von dem, was die außereuropäischen Länder gemacht hätten. Dein ewiger Glaube an Währungsmanipulationen aus Ausgleichsmechanismus für wirtschaftlichen Erfolg zeigt, daß du nicht wirklich was von dem verstehst, was du hier redest. Auf- und Abwertungen sind kurzfristige Effekte. Sie können keine Fehlentwicklungen korrigieren oder aufheben.
Ich verstehe nur mäßig was von Wirtschaft, richtig, aber im Gegensatz zu dir stehen Wissensstand und Selbsteinschätzung in einem angemessenen Verhältnis.
Du hingegen haust ordentlich auf die Tonne, was angesichts deiner mageren makroökonomischen Kenntnisse ziemlich deplatziert ist.
Aber egal, zurück zum Thema:

Auf- und Abwertungen spielen also keine Rolle. Wie hätte der Euroraum agiert. Er hätte durch Lohnzurückhaltung seine Wettbewerbsfähigkeit erhöht. Der Euro wäre aufgewertet worden.
Und dann? Die Wettbewerbsfähigkeit wäre weiterhin unverändert geblieben? Dann wäre der Euro weiter aufgewertet worden. Hätte der Euroraum mit noch niedrigeren Löhnen reagiert? Einfach immer niedriger mit den Löhnen gehen?
Hätte der Euroraum versucht, Einfluss auf den Wechselkurs zu nehmen, diesen zu fixieren? Um weiterhin Überschüsse zu fahren? Ein Wirtschaftskrieg, die EWU gegen den Rest?
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

relativ » Do 5. Dez 2013, 14:06 hat geschrieben: Das Problem waren doch nicht die fehlenden/ausbleibenden Lohnerhöhungen (die halte ich Temporär für sinnvoll, wenn es Absatzprobleme gibt, oder Firmen in schieflage geraten) sonder die Möglichkeit des Lohndumpings, ohne gewerkschaftliche Kontrolle oder Einflussnahme.
Dies entbindet andere Länder nicht aus ihrer Verantwortung selber Aktiv zu werden, aber der WirtschaftsDino Deutschland hat mit dieser Einführung des Niedriglohnsektors auch Probleme in anderen EU-Ländern verursacht, die dieses System so nicht haben, da viele von diesen einen gesetzlichen Mindestlohn haben.
Von den zukünftigen Problemen dieses Niedriglohnsektors mal ganz zu schweigen.
Der Niedriglohnsektor war schon immer da, nur hat man die Langszeitsarbeitlosen dazu gebracht, dass sie wieder arbeiten. Selbst wenn sie im Niedriglohnsektor arbeiten, ist das für Deutschland besser, wie wenn sie dauerhaft mit Sozialleistungen alimentiert werden. Denn du zahlst diese Leistungen mit und du bist bestimmt einer der ersten, der schreien würde, wenn auf seinem Lohnzettel noch weniger Geld übrig bleiben würde, aufgrund gestieger Sozialabgaben.
Hat ja auch keiner behauptet.
Natürlich kann man sich Fragen, ob eine Unternehmen Arbeitsplätze abbauen muss, oder Lohndumping betreiben muss, wenn die Gewinnmarchen in 1 oder 2 Abrechnungszeiträumen mal nicht so ausfallen, wie es die Bosse angekündigt, oder erwartet haben.
Man kann sich natürlich auch überlegen, ob ein regelmäßiges Bonussystem (gekoppelt am Unternehmenserfolg) auch für Arbeiter nicht besser wäre als ein 1 bis 2 jährige Tariferhöhung, mal abgesehen von einem regelmäßigen Inflationsausgleich.
Den letzten Punkt gibt es doch immer wieder. Allerdings fällt dann dafür so etwas wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld weg. Irgendwo muss man dann schon die Kirche im Dorf lassen.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Do 5. Dez 2013, 13:19 hat geschrieben: Und wieder der Allzweck-Totschlagsbegriff "Lohndumping". In den Branchen, in denen Exporterfolge erzielt wurden, wurden und werden aber Löhne gezahlt, die mit Niedriglöhnen oder Mindestlohn nicht das Geringste zu tun haben. Wir sind nicht in China, wo unterbezahlte Kulis die Exportartikel herstellen.
Für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft sind die Lohnstückkosten auf gesamtwirtschaftlicher Ebene zu vergleichen.
Du wirst sie vermutlich nicht lesen, aber dennoch zwei Artikel dazu auf deiner Lieblingsseite:

http://www.flassbeck-economics.de/gewer ... hndumping/

http://www.flassbeck-economics.de/das-v ... e-zu-hohe/
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Skull »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 13:49 hat geschrieben:Für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft sind die Lohnstückkosten auf gesamtwirtschaftlicher Ebene zu vergleichen.
Da weichst Du immer aus. *lach*

Inwieweit sind die Löhne von VW oder Siemens im Vergleich zu Ihrer Konkurrenz zu niedrig ?
Oder auch deren "Lohnstückkosten" ?

Dein "gesamtwirtschaftlicher" Rückzug hat keinerlei Relevanz für die betroffenen Unternehmen,
die im Wettbewerb stehen. Auch im Wettbewerb mit Frankreich, mit den USA und mit China.

mlg
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Skull » Do 5. Dez 2013, 14:19 hat geschrieben:Da weichst Du immer aus. *lach*

Inwieweit sind die Löhne von VW oder Siemens im Vergleich zu Ihrer Konkurrenz zu niedrig ?
Oder auch deren "Lohnstückkosten" ?

Dein "gesamtwirtschaftlicher" Rückzug hat keinerlei Relevanz für die betroffenen Unternehmen,
die im Wettbewerb stehen. Auch im Wettbewerb mit Frankreich, mit den USA und mit China.

mlg
Die verlinkten Artikel klären diesen Zusammenhang, das gesamtwirtschaftliche Lohnniveau beeinflusst den Preis der in Anspruch genommenen Vorleistungen:

Mit anderen Worten: Das Verarbeitende Gewerbe, dessen Lohnstückkosten so gern von interessierter Seite für internationale Vergleiche herangezogen werden (auf die noch primitivere Variante des internationalen Stundenlohnvergleichs, also ohne Berücksichtigung der Produktivität, lohnt es sich nicht schon wieder einzugehen), profitiert sehr wohl von inländischem Lohndumping in anderen Bereichen, und zwar auf zwei Arten: Zum einen stützen zu billige Vorleistungen aus dem Inland die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Exportbranche nach außen hin und helfen so, hohe Gewinne und relativ gut bezahlte Arbeitsplätze der Exportbranche zu sichern. Zum anderen müssen die Arbeitnehmer der Exportbranche das Gürtel-enger-Schnallen bei den Löhnen nicht selbst tragen, das wird den Beschäftigten der anderen Branchen überlassen. Wirkt die entsprechend schleppende Entwicklung der inländischen Nachfrage auch noch dämpfend auf die Inflationsrate, bleibt den gut verdienenden Arbeitnehmern der Exportbranchen obendrein real mehr in den Taschen (wie den anderen Arbeitnehmern auch), was dann als wirtschaftspolitischer Stabilitätserfolg verkauft wird.
http://www.flassbeck-economics.de/gewer ... hndumping/
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Skull »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 14:25 hat geschrieben:Die verlinkten Artikel
Versuche es einfach mal mit eigenen Worten und Argumenten.
Sich immer hinter anderen Zitaten zu verstecken, langweilt.

Und ob der Flassbeck Gottgleich und unfehlbar ist, würde ich zumindest ==========> bezweifeln.

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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 13:49 hat geschrieben:
Für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft sind die Lohnstückkosten auf gesamtwirtschaftlicher Ebene zu vergleichen.
Du wirst sie vermutlich nicht lesen, aber dennoch zwei Artikel dazu auf deiner Lieblingsseite:

http://www.flassbeck-economics.de/gewer ... hndumping/

http://www.flassbeck-economics.de/das-v ... e-zu-hohe/
Deine Götter im Elfenbeinturm mögen für dich das Höchste sein. Das interessiert aber in den Firmen, die sich auf dem Markt behaupten müssen, in etwa so wie die Seriennummer des berühmten Reissacks. Ebenso hochtheoretische Betrachtungen von "Lohnstückkosten" über alle Branchen hinweg. Dinge, die nur dort gewälzt werden, wo man mit der Erbringung all der Leistungen nichts zu tun hat. Dort haben dann die Verteiler, die gerne ernten würden, wo sie nicht gesäht haben, ihren Parkplatz! :D
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Skull » Do 5. Dez 2013, 14:32 hat geschrieben:Versuche es einfach mal mit eigenen Worten und Argumenten.
Sich immer hinter anderen Zitaten zu verstecken, langweilt.

Und ob der Flassbeck Gottgleich und unfehlbar ist, würde ich zumindest ==========> bezweifeln.

mlg
Ich fände es gar nicht schlecht, wenn ihr (bzw. zollagent, Blickwinkel) auch mal Links bringen würdet. So unterscheiden sich die Ansichten, was als "langweilig" anzusehen ist....

*Flassbeck ist übrigens nicht Autor obiger Artikel, aber das nur am Rande.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von freigeist »

zollagent » Do 5. Dez 2013, 12:43 hat geschrieben: Wenn alle Länder wie Deutschland agiert hätten, hätten wir keine Wirtschaftskrise in der EU, weil keiner über seine Verhältnisse gelebt und keine Schulden aufgehäuft hätte, für die er die Hilfe der anderen Mitglieder benötigt. Überzogene Löhne nehmen Konkurrenzfähigkeit. Diese nur so weit erhöht, wie es der Ertrag der Produkte zuläßt, und es hätte auch keinen Grund gegeben, zu rufen "Ihr exportiert zu viel, zieht mal die Handbremse an, sonst kommen wir nicht nach!". Ob gegenüber dem außereuropäischen Ausland die Konkurrenzfähigkeit gestiegen oder gefallen wäre, hätte aber nicht nur vom vernünftigen Wirtschaften in der EU abgehangen, sondern auch von dem, was die außereuropäischen Länder gemacht hätten. Dein ewiger Glaube an Währungsmanipulationen aus Ausgleichsmechanismus für wirtschaftlichen Erfolg zeigt, daß du nicht wirklich was von dem verstehst, was du hier redest. Auf- und Abwertungen sind kurzfristige Effekte. Sie können keine Fehlentwicklungen korrigieren oder aufheben.
Wenn eine Wähungsabwertung die unterschiedlichen Leistungsfähigkeiten nicht abfedern kann, wie soll es dann der Euro schaffen?
In letzter Konsequenz müsste finanz-, fiskal- und wirtschaftspolitisch die Währungsunion harmonisiert werden, obwohl sich Staaten Alleinstellungsmerkmale in den genannten Bereichen erbeten haben und vorbehalten.
Zuletzt geändert von freigeist am Donnerstag 5. Dezember 2013, 14:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von freigeist »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 14:42 hat geschrieben:
Ich fände es gar nicht schlecht, wenn ihr (bzw. zollagent, Blickwinkel) auch mal Links bringen würdet. So unterscheiden sich die Ansichten, was als "langweilig" anzusehen ist....

*Flassbeck ist übrigens nicht Autor obiger Artikel, aber das nur am Rande.
Aber aus seinem Dunstkreis kommt der ganze Blödsinn, den du hier verlinkst.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Skull »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 14:42 hat geschrieben:Ich fände es gar nicht schlecht, wenn ihr (bzw. zollagent, Blickwinkel) auch mal Links bringen würdet.
Wozu ? In Einzelfällen mache ich das auch.

Wenn ich aber diskutiere, diskutiere ich mit Menschen und Usern.
Mit eigenen Worten, eigenem Wissen, Logik und eigenen Argumenten.

Nicht irgendein virtueller Link- oder Quellenvergleich...*lach*

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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

freigeist » Do 5. Dez 2013, 14:46 hat geschrieben:
Aber aus seinem Dunstkreis kommt der ganze Blödsinn, den du hier verlinkst.
Das stimmt nicht, ich habe auch schon oft andere Autoren verlinkt.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Skull » Do 5. Dez 2013, 14:49 hat geschrieben:Wozu ? In Einzelfällen mache ich das auch.

Wenn ich aber diskutiere, diskutiere ich mit Menschen und Usern.
Mit eigenen Worten, eigenem Wissen, Logik und eigenen Argumenten.

Nicht irgendein virtueller Link- oder Quellenvergleich...*lach*

mlg
Mache ich auch, aber eben nicht nur. Wie gesagt, so unterscheiden sich die Ansichten, was als langweilig zu werten ist.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von relativ »

zollagent » Do 5. Dez 2013, 13:19 hat geschrieben: Und wieder der Allzweck-Totschlagsbegriff "Lohndumping". In den Branchen, in denen Exporterfolge erzielt wurden, wurden und werden aber Löhne gezahlt, die mit Niedriglöhnen oder Mindestlohn nicht das Geringste zu tun haben. Wir sind nicht in China, wo unterbezahlte Kulis die Exportartikel herstellen.
Dann Fragen sie sich doch warum es Lohndumping gibt/gab und nicht nur im Friseurhandwerk.
Allein der Umstand, daß jetzt korrigiert und reagiert wird zeigt doch , daß dieses Problem relevant ist und war, was sie und andere hier ja nie zugeben wollten.
Der erfolgreichen Exportindustrie, hätte es ja egal seien können, wenn sie nicht auch Zulieferer ect. haben, die evt. davon betroffen sind oder waren.
Die gute Qualität und Ruf deutscher Produkte, ist nur die eine Seite der Medaille.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von freigeist »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 14:49 hat geschrieben:
Das stimmt nicht, ich habe auch schon oft andere Autoren verlinkt.
Nein, du hast geschrieben, dass nicht jeder Artikel von Flassbeck himself entstammt. Und ich wollte ausdrücken, dass dort Co-Autoren von anderen Instituten natürlich auch Beiträge schreiben und nannte das seinen Dunskreis.
Zuletzt geändert von freigeist am Donnerstag 5. Dezember 2013, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von freigeist »

relativ » Do 5. Dez 2013, 14:53 hat geschrieben: Dann Fragen sie sich doch warum es Lohndumping gibt/gab und nicht nur im Friseurhandwerk.
Allein der Umstand, daß jetzt korrigiert und reagiert wird zeigt doch , daß dieses Problem relevant ist und war, was sie und andere hier ja nie zugeben wollten.
Der erfolgreichen Exportindustrie, hätte es ja egal seien können, wenn sie nicht auch Zulieferer ect. haben, die evt. davon betroffen sind oder waren.
Die gute Qualität und Ruf deutscher Produkte, ist nur die eine Seite der Medaille.
Weil es einen völligen Überschuss an Frisurenstuben gibt, die eben in Konkurrenz zueinander treten müssen.
Zuletzt geändert von freigeist am Donnerstag 5. Dezember 2013, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 13:35 hat geschrieben:
Du bist echt ein Scherzkeks. Wenn alle EU-Länder wie Deutschland agiert hätten, wäre vorzeitig das eingetreten, was sich jetzt teilweise anbahnt. Der Euroraum hätte mit Deflationstendenzen zu kämpfen und hätte als Ganzes (erst einmal jedenfalls) Überschüsse gemacht. Damit wäre die EWU ein noch größerer destabilisierender Faktor für die Weltwirtschaft. Mit den gleichen Folgen:


It has also been a bad thing for the rest of the world. It’s simply arithmetic: Since southern Europe has been forced to end its deficits while Germany hasn’t reduced its surplus, Europe as a whole is running large trade surpluses, helping to keep the world economy depressed. [...]
Why it doesn’t matter: Five years after the fall of Lehman, the world economy is still depressed, suffering from a persistent shortage of demand. In this environment, a country that runs a trade surplus is, to use the old phrase, beggaring its neighbors. It’s diverting spending away from their goods and services to its own, and thereby taking away jobs. It doesn’t matter whether it’s doing this maliciously or with the best of intentions, it’s doing it all the same.

http://www.nytimes.com/2013/11/04/opini ... rmans.html

Zollagent: Wo ist dein Problem? Wenn in Europa Überschüsse gemacht werden, kommt das uns allen zugute. Und Deflationsendenzen haben wir keine. Das Jammern der Verlierer wirst du immer hören. Und auch ihre Verschwörungstheorien, die doch für die Betroffenen immer besser klingen als die Einsicht "Wir haben unsere Hausaufgaben nicht gemacht!"
prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 13:35 hat geschrieben: Das deutsche Modell auf ganz Europa übertragen würde einfach eine weitere Verlagerung der Schuldner auf das außereuropäische Ausland bedeuten.
Zumindest dann, wenn dieses sich das gefallen lassen würde.

Zollagent: Wer es sich nicht leisten kann, muß ja nichts kaufen.
prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 13:35 hat geschrieben:Der Ruf heißt eher: "Ihr exportiert so viel, also erhöht euer Lohnniveau, damit die Lohnstückkosten steigen, die Binnennachfrage angeregt wird -->letztendlich die Leistungsbilanz ausgeglichen wird."

Zollagent: Warum nicht noch ein paar Kugeln an die Beine hängen, damit die Versager wirklich nachkommen


prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 13:35 hat geschrieben:
Ich verstehe nur mäßig was von Wirtschaft, richtig, aber im Gegensatz zu dir stehen Wissensstand und Selbsteinschätzung in einem angemessenen Verhältnis.
Du hingegen haust ordentlich auf die Tonne, was angesichts deiner mageren makroökonomischen Kenntnisse ziemlich deplatziert ist.

Zollagent: Man merkt, daß du wenig Durchblick hast. Sonst würdest du nicht immer wieder mit der durchgehenden Prime-Pippo-Phantasie Aussagen auf das ergänzen, was du meinst, argumentativ beantworten zu können. Jemand mit Durchblick muß nichts hinzufügen, um Scheinargumente zu bekommen, wie hier:


prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 13:35 hat geschrieben:Aber egal, zurück zum Thema:

Auf- und Abwertungen spielen also keine Rolle.

Zollagent: Meine Aussage dazu war: Auf- und Abwertungen sind temporale Effekte, die auf Dauer nicht die Beseitigung von Strukturproblemen ersetzen können.

Wieder mal Klein-Prime-Pippo mit seinem mangelhaften Wissen. Also müssen Aussagen umgebaut werden. So wird das nichts!



prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 13:35 hat geschrieben:Wie hätte der Euroraum agiert. Er hätte durch Lohnzurückhaltung seine Wettbewerbsfähigkeit erhöht. Der Euro wäre aufgewertet worden.
Und dann? Die Wettbewerbsfähigkeit wäre weiterhin unverändert geblieben? Dann wäre der Euro weiter aufgewertet worden. Hätte der Euroraum mit noch niedrigeren Löhnen reagiert? Einfach immer niedriger mit den Löhnen gehen?

Zollagent: Hätte man das müssen? Bei einem Euroraum, der Überschüsse macht? Wie schrieb ich noch mal? Angemessene Lohnbeteiligungen sind die Frucht erfolgreicher Wirtschaftspolitik. Wo es Erträge gibt, dürfen durchaus auch die Löhne steigen. Und das ist es, was man derzeit in diesen Branchen erlebt. Nur die, die nicht durchblicken, deren Löhne werden wohl zusammengestrichen. Siehst du schon dunkle Wolken am Horizont? :D


prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 13:35 hat geschrieben:Hätte der Euroraum versucht, Einfluss auf den Wechselkurs zu nehmen, diesen zu fixieren? Um weiterhin Überschüsse zu fahren? Ein Wirtschaftskrieg, die EWU gegen den Rest?
Zollagent: Hätte er denn? Hat er das denn in der Vergangenheit? Du spinnst dir hier immer mehr zusammen, weil du mit deinen Randgruppenthesen nicht argumentativ ankommst. Folgte man deiner Argumentation, dann müßte z.B. China schon lange in einen Wirtschaftskrieg mit dem Rest der Welt verwickelt sein. Sie sind es nicht. Und das trotz der Tatsache, daß die Chinesen bei der Durchsetzung ihrer Interessen durchaus rabiater sind als die Europäer.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von relativ »

zollagent » Do 5. Dez 2013, 14:41 hat geschrieben: Deine Götter im Elfenbeinturm mögen für dich das Höchste sein. Das interessiert aber in den Firmen, die sich auf dem Markt behaupten müssen, in etwa so wie die Seriennummer des berühmten Reissacks.
Stimmt, was ja auch Teil des Problems ist.
Ebenso hochtheoretische Betrachtungen von "Lohnstückkosten" über alle Branchen hinweg. Dinge, die nur dort gewälzt werden, wo man mit der Erbringung all der Leistungen nichts zu tun hat. Dort haben dann die Verteiler, die gerne ernten würden, wo sie nicht gesäht haben, ihren Parkplatz! :D
Ich möchte ihre Erntehelfer mal geren kennenlernen? Sind dies auch Saisonarbeiter aus Rümänien? ;)

Btw. Sähen kann man nur, wenn jemand den "fruchtbaren Boden" zur verfügung stellt.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Skull »

prime-pippo » Do 5. Dez 2013, 14:51 hat geschrieben:Wie gesagt, so unterscheiden sich die Ansichten, was als langweilig zu werten ist.
Halten wir also abschließend fest:

Ich bin der Meinung: Sich immer hinter anderen Zitaten zu verstecken, langweilt.

Du bist der Meinung, das das nicht langweilig ist.

===> ENDE.

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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von relativ »

freigeist » Do 5. Dez 2013, 14:59 hat geschrieben:
Weil es einen völligen Überschuss an Frisurenstuben gibt, die eben in Konkurrenz zueinander treten müssen.
Da kann Lohndumping aber nicht die Antwort drauf seien, schon gar nicht von Leuten hier, die sonst immer die "Freie Marktwirtschafts", bzw. "Regelt der Markt" Karte ausspielen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

relativ » Do 5. Dez 2013, 15:02 hat geschrieben: Stimmt, was ja auch Teil des Problems ist.


Ich möchte ihre Erntehelfer mal geren kennenlernen? Sind dies auch Saisonarbeiter aus Rümänien? ;)

Btw. Sähen kann man nur, wenn jemand den "fruchtbaren Boden" zur verfügung stellt.
Sicher doch. Offenbar ist der Boden zu fruchtbar, wenn man Prime-Pippo so hört. Er hätte gerne auf einem Teil der Felder Brennesseln, Disteln und Dornen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

relativ » Do 5. Dez 2013, 15:06 hat geschrieben: Da kann Lohndumping aber nicht die Antwort drauf seien, schon gar nicht von Leuten hier, die sonst immer die "Freie Marktwirtschafts", bzw. "Regelt der Markt" Karte ausspielen.
Genau dann würde es der Markt aber regeln. Dann wären nämlich nach einiger Zeit nur noch wenige davon da. ;)
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von freigeist »

relativ » Do 5. Dez 2013, 15:06 hat geschrieben: Da kann Lohndumping aber nicht die Antwort drauf seien, schon gar nicht von Leuten hier, die sonst immer die "Freie Marktwirtschafts", bzw. "Regelt der Markt" Karte ausspielen.
Der freie Markt kann für Lohndumping nicht verantwortlich sein, denn es gibt keinen freien Märkte.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von freigeist »

zollagent » Do 5. Dez 2013, 15:09 hat geschrieben: Genau dann würde es der Markt aber regeln. Dann wären nämlich nach einiger Zeit nur noch wenige davon da. ;)
Richtig. Ein bisschen von meinen Ansichten ist bei dir doch hängengeblieben. ;) :D
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Skull » Do 5. Dez 2013, 15:04 hat geschrieben:Halten wir also abschließend fest:

Ich bin der Meinung: Sich immer hinter anderen Zitaten zu verstecken, langweilt.

Du bist der Meinung, das das nicht langweilig ist.

===> ENDE.

mlg
Ich "verstecke" mich nicht, ich stelle die Diskussion auf eine breitere Basis.
Was sagst du denn inhaltlich zum Thema?
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von relativ »

zollagent » Do 5. Dez 2013, 15:09 hat geschrieben: Genau dann würde es der Markt aber regeln. Dann wären nämlich nach einiger Zeit nur noch wenige davon da. ;)
Ja hab ich denn was anderes behauptet? Nur mal so als Hinweis, ich habe solche Unternehmen nicht ein "Persilschein mit Lohndumping" ausstellen wollen.
Kann mich aber wage daran erinnern wer diese Praxis hier verteidigt hat. ;)
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