Du bist echt ein Scherzkeks. Wenn alle EU-Länder wie Deutschland agiert hätten, wäre vorzeitig das eingetreten, was sich jetzt teilweise anbahnt. Der Euroraum hätte mit Deflationstendenzen zu kämpfen und hätte als Ganzes (erst einmal jedenfalls) Überschüsse gemacht. Damit wäre die EWU ein noch größerer destabilisierender Faktor für die Weltwirtschaft. Mit den gleichen Folgen:
It has also been a bad thing for the rest of the world. It’s simply arithmetic: Since southern Europe has been forced to end its deficits while Germany hasn’t reduced its surplus, Europe as a whole is running large trade surpluses, helping to keep the world economy depressed. [...]
Why it doesn’t matter: Five years after the fall of Lehman, the world economy is still depressed, suffering from a persistent shortage of demand. In this environment, a country that runs a trade surplus is, to use the old phrase, beggaring its neighbors. It’s diverting spending away from their goods and services to its own, and thereby taking away jobs. It doesn’t matter whether it’s doing this maliciously or with the best of intentions, it’s doing it all the same.
http://www.nytimes.com/2013/11/04/opini ... rmans.html
weil keiner über seine Verhältnisse gelebt und keine Schulden aufgehäuft hätte, für die er die Hilfe der anderen Mitglieder benötigt.
Das deutsche Modell auf ganz Europa übertragen würde einfach eine weitere Verlagerung der Schuldner auf das außereuropäische Ausland bedeuten.
Zumindest dann, wenn dieses sich das gefallen lassen würde.
Überzogene Löhne nehmen Konkurrenzfähigkeit. Diese nur so weit erhöht, wie es der Ertrag der Produkte zuläßt, und es hätte auch keinen Grund gegeben, zu rufen "Ihr exportiert zu viel, zieht mal die Handbremse an, sonst kommen wir nicht nach!".
Der Ruf heißt eher: "Ihr exportiert so viel, also erhöht euer Lohnniveau, damit die Lohnstückkosten steigen, die Binnennachfrage angeregt wird -->letztendlich die Leistungsbilanz ausgeglichen wird."
Ob gegenüber dem außereuropäischen Ausland die Konkurrenzfähigkeit gestiegen oder gefallen wäre, hätte aber nicht nur vom vernünftigen Wirtschaften in der EU abgehangen, sondern auch von dem, was die außereuropäischen Länder gemacht hätten. Dein ewiger Glaube an Währungsmanipulationen aus Ausgleichsmechanismus für wirtschaftlichen Erfolg zeigt, daß du nicht wirklich was von dem verstehst, was du hier redest. Auf- und Abwertungen sind kurzfristige Effekte. Sie können keine Fehlentwicklungen korrigieren oder aufheben.
Ich verstehe nur mäßig was von Wirtschaft, richtig, aber im Gegensatz zu dir stehen Wissensstand und Selbsteinschätzung in einem angemessenen Verhältnis.
Du hingegen haust ordentlich auf die Tonne, was angesichts deiner mageren makroökonomischen Kenntnisse ziemlich deplatziert ist.
Aber egal, zurück zum Thema:
Auf- und Abwertungen spielen also keine Rolle. Wie hätte der Euroraum agiert. Er hätte durch Lohnzurückhaltung seine Wettbewerbsfähigkeit erhöht. Der Euro wäre aufgewertet worden.
Und dann? Die Wettbewerbsfähigkeit wäre weiterhin unverändert geblieben? Dann wäre der Euro weiter aufgewertet worden. Hätte der Euroraum mit noch niedrigeren Löhnen reagiert? Einfach immer niedriger mit den Löhnen gehen?
Hätte der Euroraum versucht, Einfluss auf den Wechselkurs zu nehmen, diesen zu fixieren? Um weiterhin Überschüsse zu fahren? Ein Wirtschaftskrieg, die EWU gegen den Rest?
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
Lord Adair Turner