Frankreich: Deutschland ist unfair

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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 13:36 hat geschrieben:
Was für perverse Vorstellungen manche haben, wann es "einem Land gut geht". :?

"Wir schnallen jetzt alle die Gürtel enger, üben Lohnzurückhaltung, kürzen Sozialleistungen etc., damit wir mit Preisen, die relativ zum Produktivitätsniveau zu niedrig sind, andere Länder (unsere Partner) niederkonkurrieren."

Irgendwie eine ganz seltsame Theorie. Ein paar Profiteure gibt es zwar, die breite Masse ist das aber ganz sicher nicht.
Die Zahlen in Deutschland sprechen eine andere Sprache.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 12:33 hat geschrieben:
Nein, die gleichen Länder machen nicht einfach so Überschüsse, diese müssen erwirtschaftet werden.
Es kann keine dauerhafte Basis sein, dass Länder fortwährend gigantische Überschüsse machen, warum verstehst du das nicht?
Das lassen sich defizitäre Länder auch nicht dauerhaft gefallen, irgendwann flüchten sie sich in ihrer Not in Strafzölle etc. Das ist natürlich nicht wünschenswert, aber was sollen die denn machen, wenn sie keine Chance sehen?

Wenn ein Land eine eigene Währung hat, wird diese normal abgewertet, dadurch steigt die Wettbewerbsfähigkeit wieder. In der Währungsunion existiert nicht einmal diese Möglichkeit!
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 12:43 hat geschrieben:
Die Zahlen in Deutschland sprechen eine andere Sprache.
Das stimmt doch nicht, ich habe doch immer wieder die Grafiken von verschiedenen Quellen gebracht.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0625090330&

Die Lohnstückkostenentwicklung im Vergleich.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 13:43 hat geschrieben:
Es kann keine dauerhafte Basis sein, dass Länder fortwährend gigantische Überschüsse machen, warum verstehst du das nicht?
Das lassen sich defizitäre Länder auch nicht dauerhaft gefallen, irgendwann flüchten sie sich in ihrer Not in Strafzölle etc. Das ist natürlich nicht wünschenswert, aber was sollen die denn machen, wenn sie keine Chance sehen?
Ach so, du meinst, die Strafzölle auf chinesische Solarzellen durch die EU. Das kann vorkommen, sollte aber nach Möglichkeit vermieden werden.
Wenn ein Land eine eigene Währung hat, wird diese normal abgewertet, dadurch steigt die Wettbewerbsfähigkeit wieder. In der Währungsunion existiert nicht einmal diese Möglichkeit!
Oh mein Gott, in der Währungsunion existiert das nicht mehr, wir müssen reformieren und können nicht einfach wieder mal abwerten. So ein Mist! :eek:
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 13:17 hat geschrieben: Ach so, du meinst, die Strafzölle auf chinesische Solarzellen durch die EU. Das kann vorkommen, sollte aber nach Möglichkeit vermieden werden.
(Weitreichendere) Strafzölle sind nicht wünschenswert, aber eben ein letztes Mittel.
Oh mein Gott, in der Währungsunion existiert das nicht mehr, wir müssen reformieren und können nicht einfach wieder mal abwerten. So ein Mist! :eek:
Letztendlich kommen solche Länder nicht drum herum, (relativ) günstiger zu werden. Wenn sie also nicht abwerten können, muss der gleiche Effekt durch Lohnsenkungen erreicht werden.
Das Problem ist, wenn Länder ihre Löhne um 20-40% senken müssten, um wieder international wettbewerbsfähig zu werden. Das geht nicht, das ist eigentlich unzumutbar.
Der gangbare Weg ist also, dass die wettbewerbsfähigeren Länder teurer werden (Löhne hoch).
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 14:37 hat geschrieben: Letztendlich kommen solche Länder nicht drum herum, (relativ) günstiger zu werden. Wenn sie also nicht abwerten können, muss der gleiche Effekt durch Lohnsenkungen erreicht werden.
Oder weniger Abgaben auf die Unternehmen und Angestellten, damit diese mehr Geld haben zum konsumieren und investieren.
Das Problem ist, wenn Länder ihre Löhne um 20-40% senken müssten, um wieder international wettbewerbsfähig zu werden. Das geht nicht, das ist eigentlich unzumutbar.
Der gangbare Weg ist also, dass die wettbewerbsfähigeren Länder teurer werden (Löhne hoch).
So ein Unsinn, du hast echt keine Ahnung von Wirtschaft.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 12:31 hat geschrieben:
Das ist kein Unsinn, das sind Basics.....

Ein Leistungsbilanzüberschuss (Nettokapitalexport) erhöht die Forderungen gegenüber dem Ausland. Das defizitäre Land hat auf der anderen Seite wachsende Schulden gegenüber dem Ausland.

Ein dauerhafter Überschuss beinhaltet einen dauerhaften Anstieg der Forderungen. Diese werden aber nicht ausgeglichen, da immer die gleichen Länder Überschüsse machen.
Irgendwann werden die Forderungen gegen Defizitländer verfallen (weil sie aus dem Euro aussteigen und abwerten, weil sie schlimmstenfalls bankrott gehen etc.).
Hör auf mit deinen Erstsemestermodellen. Erstmal, wenn jemand sich übernimmt und Bankrott geht, geht er Bankrott. Sonst magst du doch die Marktwirtschaft. Warum hier nicht? Zu anderen solltest du irgendwann mal kapieren, daß man mit Währungskursmanipulationen weder Konkurrenzfähigkeit erhöhen, noch Strukturprobleme beheben kann. Das geht nur, wenn diese Strukturprobleme tatsächlich gelöst werden, sprich, Maßnahmen getroffen werden, die diese Probleme beseitigen. Du kannst mit solchen Währungsmanipulationen kurzfristig ein bißchen Luft schaffen, aber das ist nur ein temporärer Effekt. Zum anderen bleibst du, aus welchen Gründen auch immer, bei deinem Modell, das nur den Austausch kennt. Bist du sitzengeblieben? Warum ist da kein Fortschritt zu erkennen? Kennt dein Gott Flaßbeck auch nicht den Effekt, den Produktion und Verbrauch in einem Land haben? Oder sitzen da alle nur in der Sonne und halten Siesta?
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 13:42 hat geschrieben:
Oder weniger Abgaben auf die Unternehmen und Angestellten, damit diese mehr Geld haben zum konsumieren und investieren.



So ein Unsinn, du hast echt keine Ahnung von Wirtschaft.
Ich verstehe nicht viel von Wirtschaft, von volkswirtschaftlichen Gesamtbetrachtungen scheinen hier aber augenscheinlich, so bitter wie das ist, einige noch weniger zu verstehen.

Deine "Ideen" sehen vor, soziale Errungenschaften abzubauen......immer schön vorgetragen mit einer absurden "Gürtel-enger-schnallen- Rhetorik", die völlig jenseitig ist.
Als wenn es irgendwie sinnvoll wäre, wenn sich die Länder dieser Welt ein race to the bottom um die niedrigsten Löhne, die schlechtesten sozialen Sicherungssysteme etc. liefern.

Wie sollen Länder, die keine eigene Währung haben, deiner Ansicht nach an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen, wenn die "Starken" relativ zu ihrer Produktivität Lohndumping betreiben?
Diese Länder müssen relativ zu den anderen günstiger werden. Das geht entweder dadurch, dass die Starken ihre Löhne erhöhen, oder die Schwachen müssen ihre Löhne senken.
Wenn sie ihre Löhne aber extrem stark senken müssen, zerdeppert's erst einmal den Binnenmarkt, die Arbeitslosigkeit steigt etc.pp.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 12:43 hat geschrieben:
Es kann keine dauerhafte Basis sein, dass Länder fortwährend gigantische Überschüsse machen, warum verstehst du das nicht?
Das lassen sich defizitäre Länder auch nicht dauerhaft gefallen, irgendwann flüchten sie sich in ihrer Not in Strafzölle etc. Das ist natürlich nicht wünschenswert, aber was sollen die denn machen, wenn sie keine Chance sehen?

Wenn ein Land eine eigene Währung hat, wird diese normal abgewertet, dadurch steigt die Wettbewerbsfähigkeit wieder. In der Währungsunion existiert nicht einmal diese Möglichkeit!
Da existiert nur die Möglichkeit, die Strukturprobleme tatsächlich mal zu beseitigen. Also mal an die Ursachen zu gehen und keine Symptomkosmetik zu betreiben. Etwas, was unseren Forenlinken scheinbar als unverdaubarer Brocken im Magen liegt.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 13:37 hat geschrieben:
(Weitreichendere) Strafzölle sind nicht wünschenswert, aber eben ein letztes Mittel.



Letztendlich kommen solche Länder nicht drum herum, (relativ) günstiger zu werden. Wenn sie also nicht abwerten können, muss der gleiche Effekt durch Lohnsenkungen erreicht werden.
Das Problem ist, wenn Länder ihre Löhne um 20-40% senken müssten, um wieder international wettbewerbsfähig zu werden. Das geht nicht, das ist eigentlich unzumutbar.
Der gangbare Weg ist also, dass die wettbewerbsfähigeren Länder teurer werden (Löhne hoch).
Es war doch auch zumutbar, Lohnhöhen aufzubauen, die 20-40 % über dem lagen, was man sich leisten konnte. Ergo hat es zu gehen.
Zuletzt geändert von zollagent am Dienstag 3. Dezember 2013, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Di 3. Dez 2013, 14:04 hat geschrieben: Es war doch auch zumutbar, Lohnhöhen aufzubauen, die 20-40 % über dem lagen, was man sich leisten konnte. Ergo hat es zu gehen.
Deutschland war noch weiter entfernt von eine produktivitätsorientierten Lohnentwicklung als viele Südländer.
Nur ging es hier in die andere Richtung....
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Di 3. Dez 2013, 14:02 hat geschrieben: Da existiert nur die Möglichkeit, die Strukturprobleme tatsächlich mal zu beseitigen. Also mal an die Ursachen zu gehen und keine Symptomkosmetik zu betreiben. Etwas, was unseren Forenlinken scheinbar als unverdaubarer Brocken im Magen liegt.
Der Preis ist ein ganz wesentlicher Faktor der Wettbewerbsfähigkeit.
Und hier darfst du nicht immer in absoluten Größen denken, sondern es geht um die relative Beziehung.

Z.B. (nur theoretisch gesprochen) ein Vergleich der Urlaubsländer Griechenland und Türkei.
Griechenland bietet mehr als die Türkei (schönere Strände etc., wie auch immer), die Türkei ist aber günstiger. Nun hängt es davon ab, wie viel günstiger die Türkei ist. Wenn die Türkei sehr viel günstiger ist, entscheiden sich sicherlich viele Urlauber, hier ihren Urlaub zu verbringen.
Schrumpft der Abstand, ziehen die Urlauber Griechenland vor. Dabei kann Griechenland absolut gesehen durchaus teurer bleiben, wenn der Abstand nur gering ist, nehmen die Urlauber das in Kauf.

Das Beispiel war, wie gesagt, willkürlich gewählt. Ich wollte jetzt nicht sagen, dass ich persönlich Griechenland schöner fände...
Zuletzt geändert von prime-pippo am Dienstag 3. Dezember 2013, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 15:02 hat geschrieben: Ich verstehe nicht viel von Wirtschaft, von volkswirtschaftlichen Gesamtbetrachtungen scheinen hier aber augenscheinlich, so bitter wie das ist, einige noch weniger zu verstehen.
Deine volkswirtschaftlichen Betrachtungen sind aber einfachste Modelle zum Wirtschaftseinstieg, mehr nicht.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 14:21 hat geschrieben:
Der Preis ist ein ganz wesentlicher Faktor der Wettbewerbsfähigkeit.
Und hier darfst du nicht immer in absoluten Größen denken, sondern es geht um die relative Beziehung.

Z.B. (nur theoretisch gesprochen) ein Vergleich der Urlaubsländer Griechenland und Türkei.
Griechenland bietet mehr als die Türkei (schönere Strände etc., wie auch immer), die Türkei ist aber günstiger. Nun hängt es davon ab, wie viel günstiger die Türkei ist. Wenn die Türkei sehr viel günstiger ist, entscheiden sich sicherlich viele Urlauber, hier ihren Urlaub zu verbringen.
Schrumpft der Abstand, ziehen die Urlauber Griechenland vor. Dabei kann Griechenland absolut gesehen durchaus teurer bleiben, wenn der Abstand nur gering ist, nehmen die Urlauber das in Kauf.

Das Beispiel war, wie gesagt, willkürlich gewählt. Ich wollte jetzt nicht sagen, dass ich persönlich Griechenland schöner fände...
Und was willst du mir mit diesem Beispiel sagen? Daß der Günstigere mehr vom Kuchen bekommt, ist doch logisch. Das hat mit Strukturproblemen, und einer Bezahlung weit oberhalb der vorhandenen Produktivität nur wenig zu tun. Solche Probleme müssen gelöst werden, entweder durch Produktivitätssteigerungen oder Lohnsenkungen. Anders werden die Probleme bleiben.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 14:37 hat geschrieben:
Deine volkswirtschaftlichen Betrachtungen sind aber einfachste Modelle zum Wirtschaftseinstieg, mehr nicht.
Wäre komisch, wenn ich jetzt so täte, als sei ich großer Verfechter volkswirtschaftlicher Modelle, welche natürlich immer eine Abstraktion sind (und meines Erachtens oft nicht plausibel).

Was ich aber bzgl. der Leistungsbilanzsalden geschrieben habe, gründet sich nicht auf einer Theorie, sondern ist volkswirtschaftliche Buchhaltung.
Oder, wie es bei Wiki steht:

"Aussagen der Saldenmechanik beruhen nicht auf den Annahmen und Voraussetzungen eines Modells, sondern sind trivialarithmetischer Natur, meist in der Form einer Gleichung und ohne Einschränkungen allgemein gültig"
http://de.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Di 3. Dez 2013, 14:41 hat geschrieben: Und was willst du mir mit diesem Beispiel sagen? Daß der Günstigere mehr vom Kuchen bekommt, ist doch logisch. Das hat mit Strukturproblemen, und einer Bezahlung weit oberhalb der vorhandenen Produktivität nur wenig zu tun. Solche Probleme müssen gelöst werden, entweder durch Produktivitätssteigerungen oder Lohnsenkungen. Anders werden die Probleme bleiben.
Ich will sagen, dass du die Preise nicht absolut vergleichen kannst (du behauptest ja immer, Deutschland betreibe keinen Preiskampf, weil deutsche Waren oftmals absolut gesehen teurer sind).
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 14:50 hat geschrieben:
Ich will sagen, dass du die Preise nicht absolut vergleichen kannst (du behauptest ja immer, Deutschland betreibe keinen Preiskampf, weil deutsche Waren oftmals absolut gesehen teurer sind).
doch!
muss ich jeden Tag machen

in Saarbruecken sind die Lebensmittel billiger als in Forbach oder Saargemuend und von daher kaufen die Fransosen hier ein und beleben den Umsatz!

das ist die Realitaet!
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 15:46 hat geschrieben:
Wäre komisch, wenn ich jetzt so täte, als sei ich großer Verfechter volkswirtschaftlicher Modelle, welche natürlich immer eine Abstraktion sind (und meines Erachtens oft nicht plausibel).

Was ich aber bzgl. der Leistungsbilanzsalden geschrieben habe, gründet sich nicht auf einer Theorie, sondern ist volkswirtschaftliche Buchhaltung.
Oder, wie es bei Wiki steht:

"Aussagen der Saldenmechanik beruhen nicht auf den Annahmen und Voraussetzungen eines Modells, sondern sind trivialarithmetischer Natur, meist in der Form einer Gleichung und ohne Einschränkungen allgemein gültig"
http://de.wikipedia.org/wiki/Saldenmechanik
Aus deinem Wiki-Artikel:

2002 erklärte beispielsweise Ewald Nowotny bereits: „Wirtschaftspolitisch bedeutungsvoll ist dabei die zwingende saldenmechanische Beziehung, dass eine Politik zur Reduzierung von aufgetretenen Budgetdefiziten („Budgetkonsolidierung“), nur dann erfolgreich sein kann, wenn es gelingt, den Finanzierungsüberschuss der privaten Haushalte zu reduzieren (z. B. durch erhöhten privaten Konsum) und/oder die Verschuldungsbereitschaft der Unternehmen zu erhöhen (z. B. durch Investitionen) und/oder eine Verbesserung der Leistungsbilanz (z. B. durch zusätzliche Exporte) zu erreichen

Was schußfolgerst du aus diesem Satz?
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

pikant » Di 3. Dez 2013, 14:56 hat geschrieben:
doch!
muss ich jeden Tag machen

in Saarbruecken sind die Lebensmittel billiger als in Forbach oder Saargemuend und von daher kaufen die Fransosen hier ein und beleben den Umsatz!

das ist die Realitaet!
Jahaa, pikant, das wiederum stützt die These des deutschen Preiswettkampfes noch deutlicher.
Ich wollte nur sagen, dass Preiswettkampf sich nicht zwingend darin ausdrücken muss, dass die Waren absolut gesehen billiger sind.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 15:01 hat geschrieben:
Aus deinem Wiki-Artikel:

2002 erklärte beispielsweise Ewald Nowotny bereits: „Wirtschaftspolitisch bedeutungsvoll ist dabei die zwingende saldenmechanische Beziehung, dass eine Politik zur Reduzierung von aufgetretenen Budgetdefiziten („Budgetkonsolidierung“), nur dann erfolgreich sein kann, wenn es gelingt, den Finanzierungsüberschuss der privaten Haushalte zu reduzieren (z. B. durch erhöhten privaten Konsum) und/oder die Verschuldungsbereitschaft der Unternehmen zu erhöhen (z. B. durch Investitionen) und/oder eine Verbesserung der Leistungsbilanz (z. B. durch zusätzliche Exporte) zu erreichen

Was schußfolgerst du aus diesem Satz?
Diese Aussage ist imho völlig richtig.
Du siehst also, dass Länder, die jahrelang defizitär waren, zum Ausgleich dieser Defizite zwangsläufig Überschüsse machen müssen. Anders geht es nicht.
Dies bedeutet zwangsläufig, dass andere Länder Defizite machen müssen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 15:02 hat geschrieben:
Jahaa, pikant, das wiederum stützt die These des deutschen Preiswettkampfes noch deutlicher.
Ich wollte nur sagen, dass Preiswettkampf sich nicht zwingend darin ausdrücken muss, dass die Waren absolut gesehen billiger sind.
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Netto Saabruecken 0.50 Euro
Forbach 1.43 Euro
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Preiskampf der Discounter macht es moeglich :D

beim Bier haste in Deutschland die doppelte Kaufkraft plus :thumbup:
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 16:06 hat geschrieben:
Diese Aussage ist imho völlig richtig.
Du siehst also, dass Länder, die jahrelang defizitär waren, zum Ausgleich dieser Defizite zwangsläufig Überschüsse machen müssen. Anders geht es nicht.
Dies bedeutet zwangsläufig, dass andere Länder Defizite machen müssen.
Nein, das ist nur EINE Möglichkeit. Die andere Möglichkeit sind Reformen für Unternehmen oder private Haushalte. Und jetzt rate mal, was die Strukturreformen in Griechenland bzw. Südeuropa bewirken sollen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

pikant » Di 3. Dez 2013, 15:09 hat geschrieben:
Fanziskaner Weizen
Netto Saabruecken 0.50 Euro
Forbach 1.43 Euro
Luxembourg 1.23 Euro

Preiskampf der Discounter macht es moeglich :D

beim Bier haste in Deutschland die doppelte Kaufkraft plus :thumbup:
Das war hier quasi Thema.....Divergenz der Inflationsraten im Euroraum....
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 15:11 hat geschrieben:
Nein, das ist nur EINE Möglichkeit. Die andere Möglichkeit sind Reformen für Unternehmen oder private Haushalte. Und jetzt rate mal, was die Strukturreformen in Griechenland bzw. Südeuropa bewirken sollen.
Dass ein defizitäres Land Überschüsse machen muss, um die Defizite auszugleichen, ist ein unwiderlegbarer Zusammenhang.
Einzig andere Möglichkeit ist, dass die Forderungen des Auslandes einfach verfallen, gestrichen werden.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 16:17 hat geschrieben:
Dass ein defizitäres Land Überschüsse machen muss, um die Defizite auszugleichen, ist ein unwiderlegbarer Zusammenhang.
Einzig andere Möglichkeit ist, dass die Forderungen des Auslandes einfach verfallen, gestrichen werden.
Also mal ganz ehrlich, hast du überhaupt gelesen, was ich zitiert habe? Dort standen doch schwarz auf weiß die Möglichkeiten, die man hat um ein Defizit abzubauen. Was ist daran unklar? Sag es mir.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 15:15 hat geschrieben:
Das war hier quasi Thema.....Divergenz der Inflationsraten im Euroraum....
das ist bei meinem Beispiel nicht der Fall!
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 15:06 hat geschrieben:
Diese Aussage ist imho völlig richtig.
Du siehst also, dass Länder, die jahrelang defizitär waren, zum Ausgleich dieser Defizite zwangsläufig Überschüsse machen müssen. Anders geht es nicht.
Dies bedeutet zwangsläufig, dass andere Länder Defizite machen müssen.
man hindert kein Land dran Reformen durchzufuehren

wer mit 60 in Rente gehen will und so viel haben will wie bei 67 in Deutschland macht ein Land handlungsunfaehiger!
siehe Frankreich und blaeht die Lohnnebenkosten unnoetig auf
damit werden die Waren teurer und wenn der Mindestlohn noch 10 Euro betraegt, dann hast bald die hoehe Arbeitslosigkeit a la france

und wenn man dann noch 35 Stunden arbeiten will mit dem Lohn von 40 Stunden, dann haut das auch nicht hin.......
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 14:50 hat geschrieben:
Ich will sagen, dass du die Preise nicht absolut vergleichen kannst (du behauptest ja immer, Deutschland betreibe keinen Preiskampf, weil deutsche Waren oftmals absolut gesehen teurer sind).
Die Preise, die sich bilden, müssen betriebswirtschaftlich richtig kalkuliert sein. Es müssen alle Kosten abgedeckt sein, und es muß eine ausreichende Marge für Reinvestition und für Gewinn übrig sein. An solcherart entstandenen Preisen herumschrauben zu wollen, ist höchst unvernünftig. Es ist ökonomischer Schwachsinn, solche Preise erhöhen zu wollen, damit andere Hersteller, die nicht so effektiv produzieren, nicht den Anschluß verlieren. Und nichts anderes ist dein permanentes "Deutschland muß teurer werden". Deutschland ist teurer. Nur sind die deutschen Produkte auch im Vergleich das, was sie teurer sind, auch besser. Wenn da ein Abstand verkleinert werden soll, dann nur aus der Richtung des Zurückgebliebenen. Der muß besser, effektiver werden. Es wäre auch ausreichend, wenn die Produktivität auf das Maß steigen würde, das das derzeitige Lohnniveau erfordern würde. Auf jeden Fall sollte festgehalten werden, daß sozialer Besitzstand jedenfalls kein Grund dafür ist, Strukturkorrekturen nicht einzuleiten und durchzuführen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 15:17 hat geschrieben:
Dass ein defizitäres Land Überschüsse machen muss, um die Defizite auszugleichen, ist ein unwiderlegbarer Zusammenhang.
Einzig andere Möglichkeit ist, dass die Forderungen des Auslandes einfach verfallen, gestrichen werden.
Und du meinst, die anderen machen das einfach so mit? Wer wird mit einem Land, das seine Schulden einfach streicht, noch handeln? Dann gäb's nur noch Vorkasse. Nebenbei, ich habe nichts dagegen, daß solche Staaten auch Überschüsse machen. Sie müssen diese nur aus eigener Produktion heraus machen und nicht deswegen, weil andere zurückstecken.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 12:43 hat geschrieben:

Das lassen sich defizitäre Länder auch nicht dauerhaft gefallen, irgendwann flüchten sie sich in ihrer Not in Strafzölle etc. Das ist natürlich nicht wünschenswert, aber was sollen die denn machen, wenn sie keine Chance sehen?

!
das ist in der EU ausgeschlossen!

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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Antisozialist »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 15:17 hat geschrieben:
Dass ein defizitäres Land Überschüsse machen muss, um die Defizite auszugleichen, ist ein unwiderlegbarer Zusammenhang.
Einzig andere Möglichkeit ist, dass die Forderungen des Auslandes einfach verfallen, gestrichen werden.
Dann gibt es lange Zeit keine Kredite mehr aus dem Ausland und das Defizitland muss seinen Konsum zwangsläufig und kurzfristig seinem Produktionsvolumen anpassen. Aber genau das wird durch deutsche Staatsbürgschaften für z.B. Griechenland verhindert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 15:22 hat geschrieben:
Also mal ganz ehrlich, hast du überhaupt gelesen, was ich zitiert habe? Dort standen doch schwarz auf weiß die Möglichkeiten, die man hat um ein Defizit abzubauen. Was ist daran unklar? Sag es mir.
Ich habe mir das Zitat noch einmal angeschaut, es geht dort um ein Haushaltsdefizit, nicht um ein Leistungsbilanzdefizit. Insofern war das Zitat hier doch deplatziert....
Leistungsbilanzdefizite lassen sich, sollen die Forderungen des Auslandes beglichen werden, nur durch Überschüsse abbauen, garantiert....
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Antisozialist » Di 3. Dez 2013, 20:50 hat geschrieben:
Dann gibt es lange Zeit keine Kredite mehr aus dem Ausland und das Defizitland muss seinen Konsum zwangsläufig und kurzfristig seinem Produktionsvolumen anpassen. Aber genau das wird durch deutsche Staatsbürgschaften für z.B. Griechenland verhindert.
Und wieder "Gürtel-enger-schnallen-Rhetorik". Wirtschaft soll doch so gestaltet werden, dass es möglichst vielen gut geht. :rolleyes:
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

pikant » Di 3. Dez 2013, 15:47 hat geschrieben:
das ist in der EU ausgeschlossen!

Protektionismus kann nie die Loesung eines Problemes sein!
Wenn keine alternativen Lösungen angeboten werden, werden Länder aus der EU austreten.
Das ist natürlich die Ultima Ratio, aber entweder lässt man den Ländern die Möglichkeit, an Wettbewerbsfähigkeit zu gewinnen, oder sie müssen versuchen, andere Wege zu finden.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

prime-pippo » Mi 4. Dez 2013, 10:31 hat geschrieben:
Und wieder "Gürtel-enger-schnallen-Rhetorik". Wirtschaft soll doch so gestaltet werden, dass es möglichst vielen gut geht. :rolleyes:
ja, aber nicht im sinne von, dass sich die einen totschuften, waehrend die anderen bequem im lehnstuhl sitzen und auf die fliegenden gebratenen tauben warten ...
verteilungsgerechtigkeit und leistungsgerechtigkeit sind zwei seiten ein- und derselben medaille
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

pikant » Di 3. Dez 2013, 15:22 hat geschrieben:
das ist bei meinem Beispiel nicht der Fall!
Doch, Frankreich ist teurer als D......das mag in diesem Beispiel Zufall sein, dennoch passte es ganz gut...
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

prime-pippo » Mi 4. Dez 2013, 10:36 hat geschrieben:
Doch, Frankreich ist teurer als D......
fuer den AN ist das nicht gut - hat dann weniger Kaufkraft!
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

sportsgeist » Mi 4. Dez 2013, 10:35 hat geschrieben: ja, aber nicht im sinne von, dass sich die einen totschuften, waehrend die anderen bequem im lehnstuhl sitzen und auf die fliegenden gebratenen tauben warten ...
verteilungsgerechtigkeit und leistungsgerechtigkeit sind zwei seiten ein- und derselben medaille
Sportsgeist ist da..... wie lässt sich jetzt eine, in diesem Zusammenhang völlig verfehlte, "Leistungsträger- Minderleister- Diskussion" noch abwenden..... :p
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

prime-pippo » Mi 4. Dez 2013, 10:34 hat geschrieben:
Wenn keine alternativen Lösungen angeboten werden, werden Länder aus der EU austreten.
Das ist natürlich die Ultima Ratio, aber entweder lässt man den Ländern die Möglichkeit, an Wettbewerbsfähigkeit zu gewinnen, oder sie müssen versuchen, andere Wege zu finden.
nur zu,
kein Land macht bisher anstalten, da jedes Land weiss, dass dies nur Nachteile mit sich bringt! :)
sogar die Briten wollen nicht :D
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

pikant » Mi 4. Dez 2013, 10:38 hat geschrieben:
fuer den AN ist das nicht gut - hat dann weniger Kaufkraft!
Nein, die Franzosen hatten jahrelang Reallohnerhöhungen, die Deutschen fast schon Reallohnsenkungen....
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

pikant » Mi 4. Dez 2013, 10:39 hat geschrieben:
nur zu,
kein Land macht bisher anstalten, da jedes Land weiss, dass dies nur Nachteile mit sich bringt! :)
sogar die Briten wollen nicht :D
Natürlich will das kein Land. Wie gesagt, es ist eine Ultima Ratio.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

prime-pippo » Mi 4. Dez 2013, 10:39 hat geschrieben:
Sportsgeist ist da..... wie lässt sich jetzt eine, in diesem Zusammenhang völlig verfehlte, "Leistungsträger- Minderleister- Diskussion" noch abwenden..... :p
es gibt keine verteilungsgerechtigkeitsdiskussion ohne leistungsgerechtigkeitsdiskussion, auch wenn dir das nicht schmecken mag
mag ja von den minderleistern staendig taktisch gewollt sein, diese beiden aspekte der einen medaille trennen zu wollen
es geht halt nur nicht
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

prime-pippo » Mi 4. Dez 2013, 10:40 hat geschrieben:
Nein, die Franzosen hatten jahrelang Reallohnerhöhungen, die Deutschen fast schon Reallohnsenkungen....
sag das dem Arbeitslosen in Frankreich - 11%
alles teuer und nichts in der Kasse :mad2:

die haben null von Deiner These profitiert und es werden leider immer mehr - 25% unter 25 Jahre arbeitslos und mit weniger Kaufkraft als in Deutschland

Fakt!
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

pikant » Mi 4. Dez 2013, 10:43 hat geschrieben:
sag das dem Arbeitslosen in Frankreich - 11%
alles teuer und nichts in der Kasse :mad2:

die haben null von Deiner These profitiert und es werden leider immer mehr - 25% unter 25 Jahre arbeitslos und mit weniger Kaufkraft als in Deutschland

Fakt!
Daran trägt aber Deutschland eine entscheidende Mitschuld...
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

prime-pippo » Mi 4. Dez 2013, 10:52 hat geschrieben:
Daran trägt aber Deutschland eine entscheidende Mitschuld...
dafuer kann sich der Arbeitslose in Frankreich nicht mal ein baquette kaufen

in Frankreich wrd es einer Verkaeuferin verwaehrt fuer 9 Euro in der Stunde zu arbeiten - das ist skandaloes :mad2:
stattdessen hat die Frau nur kleine Almosen vom Staat - keiner Wunder, dass Le Pen sich da freut.....

Millionen hier wollen arbeiten, aber duerfen nicht, da wir einen Mindestlohn haben, ueber den Deutschland noch nicht mal diskutiert........
ein riesiges Arbeitsplatzverhinderungsprogramm und durch die massiven Lohnerhoehungen wird der Mindestlohn immer hoeher und man hat fast keine Chance in den Arbeitsmarkt zu kommen - es profiteren nur die, die drin sind - das ist pure Besitzstandswahrung und auf die Arbeitslosen gkotzt - so sieht es aus in La France!
Zuletzt geändert von pikant am Mittwoch 4. Dezember 2013, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

sportsgeist » Mi 4. Dez 2013, 10:42 hat geschrieben: es gibt keine verteilungsgerechtigkeitsdiskussion ohne leistungsgerechtigkeitsdiskussion, auch wenn dir das nicht schmecken mag
mag ja von den minderleistern staendig taktisch gewollt sein, diese beiden aspekte der einen medaille trennen zu wollen
es geht halt nur nicht
Wie gesagt, dieser Einwurf wird von dir (sowie Zollagent, Blickwinkel etc.) immer relativ zusammenhangslos in jede Diskussion eingestreut.

Immer und immer wieder eine banale Leistungsträger-Debatte....nur warum, das versteht kein Mensch.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

pikant » Mi 4. Dez 2013, 10:54 hat geschrieben:
dafuer kann sich der Arbeitslose in Frankreich nicht mal ein baquette kaufen

in Frankreich wrd es einer Verkaeuferin verwaehrt fuer 9 Euro in der Stunde zu arbeiten - das ist skandalose :mad2:
stattdessen hat die Frau nur kleine Almosen vom STaat - keiner Wunder dass Le Pen sich da freut.....
Wie gesagt, lies den thread, vielleicht erschließt sich dir dann, dass daran Deutschland (und auch, in entgegengesetzter Richtung, die Südländer) eine Mitschuld trägt.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von sportsgeist »

prime-pippo » Mi 4. Dez 2013, 10:56 hat geschrieben:
Wie gesagt, dieser Einwurf wird von dir (sowie Zollagent, Blickwinkel etc.) immer relativ zusammenhangslos in jede Diskussion eingestreut.

Immer und immer wieder eine banale Leistungsträger-Debatte....nur warum, das versteht kein Mensch.
weil die leistungstraeger hauptsaechlich euren tagtraeumerischen verteilungsbockmist erarbeiten und bezahlen sollen
so einfach ist das

wenn ihr mehr wollt und braucht ... anstrengen und verdienen
ist doch ganz einfach
und nicht einfach von den anderen per hoeheren abgaben klauen wollen
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

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prime-pippo » Mi 4. Dez 2013, 10:58 hat geschrieben:
Wie gesagt, lies den thread, vielleicht erschließt sich dir dann, dass daran Deutschland (und auch, in entgegengesetzter Richtung, die Südländer) eine Mitschuld trägt.
fuehr einen Mindestlohn von 11 Euro ein, schaffe die Minijobs ab, erhoehe die Steuern und lasse die grossen DAX-Unternehmen zu 20-50% in staatlicher Hand
dann haste bald fransoesische Verhaeltnisse und eine AfD auf 30%!
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

sportsgeist » Mi 4. Dez 2013, 11:01 hat geschrieben: weil die leistungstraeger hauptsaechlich euren tagtraeumerischen verteilungsbockmist erarbeiten und bezahlen sollen
so einfach ist das

wenn ihr mehr wollt und braucht ... anstrengen und verdienen
ist doch ganz einfach
und nicht einfach von den anderen per hoeheren abgaben klauen wollen
Ein Plädoyer für Sozialstaatsabbau?
Euch hat man echt gründlich das Hirn gewaschen....
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