Frankreich: Deutschland ist unfair

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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Mo 2. Dez 2013, 11:50 hat geschrieben: Von wem denn? Keiner der Mitgliedsstaaten beschäftigt sich ernsthaft damit. Also, erzähl mal, zu was ist das gut?
Von der EZB. Die EZB strebt Preisstabilität an und definiert Preisstabilität als Teuerungsrate von 2% (bzw. leicht darunter).

Das machen alle großen Zentralbanken so, sie definieren ein Inflationsziel (ich habe die Beweise für die USA, Großbritannien, Kanada ebenfalls gebracht).
Diese Lände haben alle das Inflationsziel von 2%.
Australien z.B. definiert nur einen Zielkorridor, eine Inflationsrate zwischen 2 und 3% wird dort angestrebt.
Japan hat mittlerweile ebenfalls ein Inflationsziel von 2%.

Warum gerade 2%? Darauf geht z.B. die kanadische Zentralbank umfassend ein, habe ich bereits verlinkt:

http://www.bankofcanada.ca/wp-content/u ... target.pdf
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Mo 2. Dez 2013, 11:49 hat geschrieben: Ich kann immer noch nicht verstehen, was das ganze Gesülze eigentlich soll? Es gibt kein Gesetz, mit dem das "Inflationsziel" erreicht werden soll. Es gibt auch keine Verpflichtung der Staaten, diesen Zielwert zu unterstützen. Was wolltest du damit überhaupt sagen? Erzähl mal. Wolltest du nur wieder "die Unfähigkeit des Kapitalismus" geißeln? Oder was war das Ziel deiner Aussage? Zu irgendwas muß es doch gut sein.
Ursprung des Ganzen (mich verwundert es nicht, dass du das vergessen hast) war unsere Diskussion über divergente Inflationsraten in der EWU.
Eine Theorie zur Ursache der Eurokrise sieht diese Divergenz als Kernproblem.
Im deutschsprachigen Raum ist besonders Prof. Flassbeck ein Verfechter dieser Ursachenbeschreibung, ich habe zahlreiche Artikel verlinkt (die du alle als Schwachsinn abgetan hast).

In dieser Diskussion kamen wir dazu, dass Frankreich das Inflationsziel der EZB exakt getroffen hat. Du hast daraufhin generell die Existenz eines Inflationsziels bestritten, du meintest, es handele sich lediglich um eine Grenze, die nicht überschritten werden solle.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Mo 2. Dez 2013, 12:14 hat geschrieben:
Ursprung des Ganzen (mich verwundert es nicht, dass du das vergessen hast) war unsere Diskussion über divergente Inflationsraten in der EWU.
Eine Theorie zur Ursache der Eurokrise sieht diese Divergenz als Kernproblem.
Im deutschsprachigen Raum ist besonders Prof. Flassbeck ein Verfechter dieser Ursachenbeschreibung, ich habe zahlreiche Artikel verlinkt (die du alle als Schwachsinn abgetan hast).

In dieser Diskussion kamen wir dazu, dass Frankreich das Inflationsziel der EZB exakt getroffen hat. Du hast daraufhin generell die Existenz eines Inflationsziels bestritten, du meintest, es handele sich lediglich um eine Grenze, die nicht überschritten werden solle.
Genau das ist es auch. Nicht mehr, nicht weniger. Und deinen Dr. Flaßbeck darfst du gerne wieder wegräumen. Diese schwachsinnigen Klugscheißereien von Leuten, die niemals in die Lage kommen werden, die Gültigkeit ihrer Thesen nachzuweisen, darfst du gerne als Trostpflaster dafür nehmen, daß der Kapitalismus ungerecht ist. Es ändert nichts daran, daß die Euro-Krise (die eigentlich keine Krise der Währung, sondern eine Krise der Haushalte war) nicht mit komplizierten Thesen durch die Hintertür, daß Deutschland an allem Schuld wäre, zu erklären ist, sondern damit, daß da Staaten über viele Jahre mehr Geld ausgaben, als sie hatten, und daß dann irgendwann die Kreditwürdigkeit aufgebraucht war. Und immer noch spinnen unsere Forensozialisten herum, man müsse nur die Sozialleistungen erhöhen, und alles würde gut. Das Münchhausen-Modell funktioniert aber nur im Märchen. Für unsere Freunde in Frankreich, noch mehr die in Griechenland, Portugal, Italien, etc. etc. gilt viel eher die Versprechung des Herrn Churchill! Auch wenn der sozialistische Traumtanz noch so große Luftschlösser verspricht. Denn die Miete dafür will niemand zahlen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Mo 2. Dez 2013, 12:08 hat geschrieben:
Von der EZB. Die EZB strebt Preisstabilität an und definiert Preisstabilität als Teuerungsrate von 2% (bzw. leicht darunter).

Das machen alle großen Zentralbanken so, sie definieren ein Inflationsziel (ich habe die Beweise für die USA, Großbritannien, Kanada ebenfalls gebracht).
Diese Lände haben alle das Inflationsziel von 2%.
Australien z.B. definiert nur einen Zielkorridor, eine Inflationsrate zwischen 2 und 3% wird dort angestrebt.
Japan hat mittlerweile ebenfalls ein Inflationsziel von 2%.

Warum gerade 2%? Darauf geht z.B. die kanadische Zentralbank umfassend ein, habe ich bereits verlinkt:

http://www.bankofcanada.ca/wp-content/u ... target.pdf
Gut, die EZB als unabhängige Institution darf das gerne tun. Trotzdem wird sie bei einer Inflationsrate von z.B. 1 % nichts tun, um diese auf 2 % zu erhöhen. Und es gibt auch keine Verpflichtung, das zu tun.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Mo 2. Dez 2013, 12:47 hat geschrieben: Gut, die EZB als unabhängige Institution darf das gerne tun. Trotzdem wird sie bei einer Inflationsrate von z.B. 1 % nichts tun, um diese auf 2 % zu erhöhen. Und es gibt auch keine Verpflichtung, das zu tun.
Jaaaa!! :thumbup:
Du erkennst endlich an, dass die EZB ein Inflationsziel setzt. Sehr gut.

Inwieweit sie bei zu niedrigen Inflationserwartungen handelt, ist ihre geldpolitische Entscheidung. Wie odiug schon richtig schrieb, wurde die letzte Leitzinssenkung mit der zu niedrigen Inflationsrate begründet.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Mo 2. Dez 2013, 12:41 hat geschrieben: Genau das ist es auch. Nicht mehr, nicht weniger. Und deinen Dr. Flaßbeck darfst du gerne wieder wegräumen. Diese schwachsinnigen Klugscheißereien von Leuten, die niemals in die Lage kommen werden, die Gültigkeit ihrer Thesen nachzuweisen, darfst du gerne als Trostpflaster dafür nehmen, daß der Kapitalismus ungerecht ist. Es ändert nichts daran, daß die Euro-Krise (die eigentlich keine Krise der Währung, sondern eine Krise der Haushalte war) nicht mit komplizierten Thesen durch die Hintertür, daß Deutschland an allem Schuld wäre, zu erklären ist, sondern damit, daß da Staaten über viele Jahre mehr Geld ausgaben, als sie hatten, und daß dann irgendwann die Kreditwürdigkeit aufgebraucht war. Und immer noch spinnen unsere Forensozialisten herum, man müsse nur die Sozialleistungen erhöhen, und alles würde gut. Das Münchhausen-Modell funktioniert aber nur im Märchen. Für unsere Freunde in Frankreich, noch mehr die in Griechenland, Portugal, Italien, etc. etc. gilt viel eher die Versprechung des Herrn Churchill! Auch wenn der sozialistische Traumtanz noch so große Luftschlösser verspricht. Denn die Miete dafür will niemand zahlen.
Eijeijei, Stammtisch at it's best....
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Mo 2. Dez 2013, 12:52 hat geschrieben:
Jaaaa!! :thumbup:
Du erkennst endlich an, dass die EZB ein Inflationsziel setzt. Sehr gut.

Inwieweit sie bei zu niedrigen Inflationserwartungen handelt, ist ihre geldpolitische Entscheidung. Wie odiug schon richtig schrieb, wurde die letzte Leitzinssenkung mit der zu niedrigen Inflationsrate begründet.
Daß das ein Schwellenwert ist, schreibe ich doch die ganze Zeit.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Mo 2. Dez 2013, 12:53 hat geschrieben:
Eijeijei, Stammtisch at it's best....
Nix Stammtisch! Es sind diese Verteilerideen, bevor der Bär gefangen ist. Und das vertritt nun mal unsere Linkenfraktion hier genauso wie die Politiker. Selbst unsere Große Koalition will erst mal den Schlitten mit Geschenken vollpacken. Ich halte dieses Geschenkeverteilen für wirtschaftspolitischen Unfug, fast schon für Sabotage.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Mo 2. Dez 2013, 13:11 hat geschrieben: Daß das ein Schwellenwert ist, schreibe ich doch die ganze Zeit.
Also doch noch nicht. Über wie viele Seiten muss man eigentlich Belege bringen, bis du mal einlenkst?
Es ist ein Zielwert. Idealerweise wird genau dieser Wert getroffen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von freigeist »

prime-pippo » Mo 2. Dez 2013, 12:08 hat geschrieben:
Von der EZB. Die EZB strebt Preisstabilität an und definiert Preisstabilität als Teuerungsrate von 2% (bzw. leicht darunter).

Das machen alle großen Zentralbanken so, sie definieren ein Inflationsziel (ich habe die Beweise für die USA, Großbritannien, Kanada ebenfalls gebracht).
Diese Lände haben alle das Inflationsziel von 2%.
Australien z.B. definiert nur einen Zielkorridor, eine Inflationsrate zwischen 2 und 3% wird dort angestrebt.
Japan hat mittlerweile ebenfalls ein Inflationsziel von 2%.

Warum gerade 2%? Darauf geht z.B. die kanadische Zentralbank umfassend ein, habe ich bereits verlinkt:

http://www.bankofcanada.ca/wp-content/u ... target.pdf
Diese 2% sind ein Durchschnittswert.
Deutsche Preise gehen mit einem Gewicht von 27% in den Konsumentenpreisindex ein, was bedeutet, dass Deutschland hohe Inflation von 5-6% haben könnte, während andere Länder knapp über 0% Inflation haben und die EZB ihr Inflationsziel dennoch erreicht.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

freigeist » Mo 2. Dez 2013, 13:42 hat geschrieben:
Diese 2% sind ein Durchschnittswert.
Deutsche Preise gehen mit einem Gewicht von 27% in den Konsumentenpreisindex ein, was bedeutet, dass Deutschland hohe Inflation von 5-6% haben könnte, während andere Länder knapp über 0% Inflation haben und die EZB ihr Inflationsziel dennoch erreicht.
Ja, aber was ist das Resultat, wenn keine weitgehende Konvergenz der Inflationsraten hergestellt wird?
Die Länder mit der geringeren Inflationsrate gewinnen innerhalb der Währungsunion stetig an preislicher Wettbewerbsfähigkeit...
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von pikant »

zollagent » Mo 2. Dez 2013, 13:14 hat geschrieben: Nix Stammtisch! Es sind diese Verteilerideen, bevor der Bär gefangen ist. Und das vertritt nun mal unsere Linkenfraktion hier genauso wie die Politiker. Selbst unsere Große Koalition will erst mal den Schlitten mit Geschenken vollpacken. Ich halte dieses Geschenkeverteilen für wirtschaftspolitischen Unfug, fast schon für Sabotage.
Geschenke kosten Geld und sind eine Hypothek fuer die nachfolgende Generation!
siehe die Geschenkpackung bei der Rente! (das Kleingedruckte will man nicht lesen)
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Jetzt sind wir wieder auf komplettem Verblödungsniveau angelangt.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Emin »

zollagent » Mo 2. Dez 2013, 11:49 hat geschrieben: Ich kann immer noch nicht verstehen, was das ganze Gesülze eigentlich soll? Es gibt kein Gesetz, mit dem das "Inflationsziel" erreicht werden soll. Es gibt auch keine Verpflichtung der Staaten, diesen Zielwert zu unterstützen. Was wolltest du damit überhaupt sagen? Erzähl mal. Wolltest du nur wieder "die Unfähigkeit des Kapitalismus" geißeln? Oder was war das Ziel deiner Aussage? Zu irgendwas muß es doch gut sein.
Natürlich ist niemand zu nichts verpflichtet. Die Zentralbank ist unabhängig von der Regierung, und die Regierung von der Zentralbank. Wenn die Regierung aber eine Politik betreibt, die zu sehr niedrigen Inflationsraten führt, wird die Zentralbank mit expansiver Geldpolitik darauf reagieren. Möchte eine Regierung also expansive Geldpolitik der Zentralbank verhindern, sollte sie mit der deflationären Politik aufhören.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Emin »

zollagent » Mo 2. Dez 2013, 12:41 hat geschrieben: Genau das ist es auch. Nicht mehr, nicht weniger. Und deinen Dr. Flaßbeck darfst du gerne wieder wegräumen. Diese schwachsinnigen Klugscheißereien von Leuten, die niemals in die Lage kommen werden, die Gültigkeit ihrer Thesen nachzuweisen, darfst du gerne als Trostpflaster dafür nehmen, daß der Kapitalismus ungerecht ist. Es ändert nichts daran, daß die Euro-Krise (die eigentlich keine Krise der Währung, sondern eine Krise der Haushalte war) nicht mit komplizierten Thesen durch die Hintertür, daß Deutschland an allem Schuld wäre, zu erklären ist, sondern damit, daß da Staaten über viele Jahre mehr Geld ausgaben, als sie hatten, und daß dann irgendwann die Kreditwürdigkeit aufgebraucht war. Und immer noch spinnen unsere Forensozialisten herum, man müsse nur die Sozialleistungen erhöhen, und alles würde gut. Das Münchhausen-Modell funktioniert aber nur im Märchen. Für unsere Freunde in Frankreich, noch mehr die in Griechenland, Portugal, Italien, etc. etc. gilt viel eher die Versprechung des Herrn Churchill! Auch wenn der sozialistische Traumtanz noch so große Luftschlösser verspricht. Denn die Miete dafür will niemand zahlen.
In Frankreich hat man auch nicht ein derart krasses Außenhandelsungleichgewicht, wie in Deutschland.
Zuletzt geändert von Emin am Montag 2. Dezember 2013, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Emin »

freigeist » Mo 2. Dez 2013, 13:42 hat geschrieben:
Diese 2% sind ein Durchschnittswert.
Deutsche Preise gehen mit einem Gewicht von 27% in den Konsumentenpreisindex ein, was bedeutet, dass Deutschland hohe Inflation von 5-6% haben könnte, während andere Länder knapp über 0% Inflation haben und die EZB ihr Inflationsziel dennoch erreicht.
Die Inflationsrate in Deutschland liegt für das Jahr '13 bei ca. 1,7%.

http://de.statista.com/statistik/daten/ ... hresmonat/
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von freigeist »

Emin » Mo 2. Dez 2013, 17:28 hat geschrieben:
In Frankreich hat man auch nicht ein derart krasses Außenhandelsungleichgewicht, wie in Deutschland.
Dann sollten die Franzosen etwas an ihrer Arbeitsintensität der Produktion und Investitionsquote ändern.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

Weil der Hr. prime-pippo immer sich über den Exportüberschuss von Deutschland ausgelassen hat, sind heute zwei interessante Meldungen in der Welt erschienen:

1. Die dt. Arbeitskosten sind stark angestiegen.

2. 72% der dt. Mittelständler wollen nächstes Jahr in den Standort Deutschland investieren.

Jetzt zufrieden?
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 09:02 hat geschrieben:Weil der Hr. prime-pippo immer sich über den Exportüberschuss von Deutschland ausgelassen hat, sind heute zwei interessante Meldungen in der Welt erschienen:

1. Die dt. Arbeitskosten sind stark angestiegen.

2. 72% der dt. Mittelständler wollen nächstes Jahr in den Standort Deutschland investieren.

Jetzt zufrieden?
Habe ich bereits mitbekommen. Was heißt zufrieden, eine solche Entwicklung muss anhalten. Ob sie das tut, wird man sehen.

Hier wurde sich ja vehement dafür eingesetzt, die Überschüsse auf Biegen und Brechen zu verteidigen...
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

Emin » Mo 2. Dez 2013, 17:28 hat geschrieben:
In Frankreich hat man auch nicht ein derart krasses Außenhandelsungleichgewicht, wie in Deutschland.
Wer bessere Brötchen bäckt, darf sie auch teurer verkaufen und verkauft trotzdem mehr!
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

Emin » Mo 2. Dez 2013, 17:26 hat geschrieben:
Natürlich ist niemand zu nichts verpflichtet. Die Zentralbank ist unabhängig von der Regierung, und die Regierung von der Zentralbank. Wenn die Regierung aber eine Politik betreibt, die zu sehr niedrigen Inflationsraten führt, wird die Zentralbank mit expansiver Geldpolitik darauf reagieren. Möchte eine Regierung also expansive Geldpolitik der Zentralbank verhindern, sollte sie mit der deflationären Politik aufhören.
Welche Regierung betreibt denn eine "deflationäre Politik" und wie sieht die denn aus?
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Mo 2. Dez 2013, 16:57 hat geschrieben:Jetzt sind wir wieder auf komplettem Verblödungsniveau angelangt.
Hast du das mit deinen seltsamen Wirtschaftspropheten je verlassen?
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Mo 2. Dez 2013, 13:50 hat geschrieben:
Ja, aber was ist das Resultat, wenn keine weitgehende Konvergenz der Inflationsraten hergestellt wird?
Die Länder mit der geringeren Inflationsrate gewinnen innerhalb der Währungsunion stetig an preislicher Wettbewerbsfähigkeit...
...was als logische Schlußfolgerung für die anderen bedeuten müßte, ihre eigene zu senken, um da auch hinzukommen. Oder sollen die anderen ihre Inflation anheizen, ähnlich wie bei den Exporten, alles teurer machen, damit weniger gekauft wird und das "Ungleichgewicht aufhört"?
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 09:09 hat geschrieben:
Habe ich bereits mitbekommen. Was heißt zufrieden, eine solche Entwicklung muss anhalten. Ob sie das tut, wird man sehen.

Hier wurde sich ja vehement dafür eingesetzt, die Überschüsse auf Biegen und Brechen zu verteidigen...
Das wiederum ist die etwas seltsame Prime-Pippo-Phantasie. Hier wurde lediglich gesagt, die anderen müssen mehr und Besseres tun und niemand muß sich Bremsklötze an die Beine hängen, nur weil die anderen nicht nachkommen.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 10:09 hat geschrieben:
Habe ich bereits mitbekommen. Was heißt zufrieden, eine solche Entwicklung muss anhalten. Ob sie das tut, wird man sehen.

Hier wurde sich ja vehement dafür eingesetzt, die Überschüsse auf Biegen und Brechen zu verteidigen...
Exportieren ist das Geschäftsmodell der dt. Industrie, deswegen will keiner an dem Ast sägen, auf dem man sitzt. Das habe ich dir schon oft versucht zu vermitteln, aber das verstehst du ja nicht.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Ihr beide seht immer noch nicht, was Überschüsse bedeuten.....man gibt mehr raus als reinkommt. Das kann man nicht nur dadurch beheben, dass man weniger rausgibt, sondern auch dadurch, dass mehr reinkommt.
Eine einseitig auf Export getrimmte Wirtschaft, die dauerhaft auf Überschüsse setzen will, ist nicht länger tragfähig...
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 10:34 hat geschrieben:Ihr beide seht immer noch nicht, was Überschüsse bedeuten.....man gibt mehr raus als reinkommt. Das kann man nicht nur dadurch beheben, dass man weniger rausgibt, sondern auch dadurch, dass mehr reinkommt.
Eine einseitig auf Export getrimmte Wirtschaft, die dauerhaft auf Überschüsse setzen will, ist nicht länger tragfähig...
Seit bestehen der BRD klappt es aber ganz gut, zumal wir damit unsere Arbeitsplätze sichern. Kein Wunder möchten andere Neider das auch gerne haben.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 09:34 hat geschrieben:Ihr beide seht immer noch nicht, was Überschüsse bedeuten.....man gibt mehr raus als reinkommt. Das kann man nicht nur dadurch beheben, dass man weniger rausgibt, sondern auch dadurch, dass mehr reinkommt.
Eine einseitig auf Export getrimmte Wirtschaft, die dauerhaft auf Überschüsse setzen will, ist nicht länger tragfähig...
Eben das (unterstrichene) ist der Trugschluß. So ist es nicht. Was mehr rausgeht, ist die in Deutschland erbrachte Leistung. Deutschland ist übrigens nicht nur "tragfähig", sondern auch zugfähig. Ohne Deutschland sähe es mit der EU düster aus.
Zuletzt geändert von zollagent am Dienstag 3. Dezember 2013, 09:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Emin »

zollagent » Di 3. Dez 2013, 09:15 hat geschrieben: Wer bessere Brötchen bäckt, darf sie auch teurer verkaufen und verkauft trotzdem mehr!
Das geht auch nur so lange gut, bis die Kunden nicht pleite sind.

Momentan sieht es so aus, dass Deutschland Ware gegen Schuldscheine liefert, und diese Schuldscheine irgendwann abschreibt, weil der Kunde insolvent geworden ist. D.h. effektiv hat Deutschland Ware verschenkt. Ist das wirklich ein so tolles Geschäftsmodell?

Außerdem müssen nicht unbedingt die Exporte verringert werden, man kann den Ausenhandel auch ausgleichen, indem man die Importe erhöht.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Emin »

zollagent » Di 3. Dez 2013, 09:15 hat geschrieben: Welche Regierung betreibt denn eine "deflationäre Politik" und wie sieht die denn aus?
Bspw. durch eine Lohnpolitik, welche das Entstehen eines Niedriglohnsektors begünstigt.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

Emin » Di 3. Dez 2013, 10:46 hat geschrieben:
Das geht auch nur so lange gut, bis die Kunden nicht pleite sind.

Momentan sieht es so aus, dass Deutschland Ware gegen Schuldscheine liefert, und diese Schuldscheine irgendwann abschreibt, weil der Kunde insolvent geworden ist. D.h. effektiv hat Deutschland Ware verschenkt. Ist das wirklich ein so tolles Geschäftsmodell?

Außerdem müssen nicht unbedingt die Exporte verringert werden, man kann den Ausenhandel auch ausgleichen, indem man die Importe erhöht.
Im Moment sieht es so aus, daß Deutschland Ware gegen Geld liefert. Kein Unternehmer wird seine Waren auf Pump vergeben. Das ist schlicht eine Unwahrheit, die du hier verkündest. Ihr verkündet hier Panikmodelle, die schlichtweg nicht stimmen. Was soll das? Gefällt Euch Deutschland nicht? Gefällt Euch "das System" nicht, oder nur der Platz, den Ihr darin einnehmt? Es liegt an Euch. Nur an Euch. Niemand wartet ausgerechnet auf Euch. Niemand braucht Euch. Ihr könntet das ändern, indem Ihr Euch brauchbar macht, indem Ihr Euren Nutzen dadurch mehrt, daß Andere von Euch denken, sie brauchen Euch. Und das wieder hängt davon ab, was ihr tut und ob Ihr überhaupt was tut. Geschwollen daherreden und Thesen verkünden scheint mir im Moment das Höchste der Gefühle zu sein. Das aber verbessert Euren Platz "im System" nicht im Geringsten. Auch der Unterhaltungswert der ewig gleichen Ausreden, warum andere erfolgreicher, besser, reicher, beliebter etc. sind, geht inzwischen asymptotisch gegen Null. Und das Schlechtreden der Besseren scheint mir inzwischen das alleinige Trostpflaster zu sein, das noch bleibt.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

Emin » Di 3. Dez 2013, 11:46 hat geschrieben:
Das geht auch nur so lange gut, bis die Kunden nicht pleite sind.

Momentan sieht es so aus, dass Deutschland Ware gegen Schuldscheine liefert, und diese Schuldscheine irgendwann abschreibt, weil der Kunde insolvent geworden ist. D.h. effektiv hat Deutschland Ware verschenkt. Ist das wirklich ein so tolles Geschäftsmodell?

Außerdem müssen nicht unbedingt die Exporte verringert werden, man kann den Ausenhandel auch ausgleichen, indem man die Importe erhöht.
1. Deutschland exportiert gar nichts, sondern dt. Unternehmen. Somit holen sich die dt. Unternehmen das Geld bei ihren Kunden und die liefern für gewöhnlich nicht an insolvente Unternehmen.

2. Die Importe kommen durch Nachfrage von Kunden im Inland zu stande, welche auch wieder Unternehmen oder Privatpersonen sind. Insofern ist es auch wieder deren Sache, ob sie kaufen bzw. investieren oder nicht.

Die Politik kann nur gute Rahmenbedingungen für Investitionen schaffen und wenn z.B. wieder mal überreguliert wird, dann ist das eher ein Nachteil um solche Investitionen nach Deutschland zu locken.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Emin »

zollagent » Di 3. Dez 2013, 10:53 hat geschrieben: Im Moment sieht es so aus, daß Deutschland Ware gegen Geld liefert. Kein Unternehmer wird seine Waren auf Pump vergeben. Das ist schlicht eine Unwahrheit, die du hier verkündest. Ihr verkündet hier Panikmodelle, die schlichtweg nicht stimmen. Was soll das? Gefällt Euch Deutschland nicht? Gefällt Euch "das System" nicht, oder nur der Platz, den Ihr darin einnehmt? Es liegt an Euch. Nur an Euch. Niemand wartet ausgerechnet auf Euch. Niemand braucht Euch. Ihr könntet das ändern, indem Ihr Euch brauchbar macht, indem Ihr Euren Nutzen dadurch mehrt, daß Andere von Euch denken, sie brauchen Euch. Und das wieder hängt davon ab, was ihr tut und ob Ihr überhaupt was tut. Geschwollen daherreden und Thesen verkünden scheint mir im Moment das Höchste der Gefühle zu sein. Das aber verbessert Euren Platz "im System" nicht im Geringsten. Auch der Unterhaltungswert der ewig gleichen Ausreden, warum andere erfolgreicher, besser, reicher, beliebter etc. sind, geht inzwischen asymptotisch gegen Null. Und das Schlechtreden der Besseren scheint mir inzwischen das alleinige Trostpflaster zu sein, das noch bleibt.
Nicht so laut, sonst hört dich noch jemand :D
Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 10:55 hat geschrieben:
1. Deutschland exportiert gar nichts, sondern dt. Unternehmen. Somit holen sich die dt. Unternehmen das Geld bei ihren Kunden und die liefern für gewöhnlich nicht an insolvente Unternehmen.
Wer genau letztendlich die Lasten trägt ist nebensächlich. Es geht darum, dass Deutschland in die Südländer mehr exportiert, als diese sich eigentlich leisten können. Das ist ein System, was auf Dauer nicht funktionieren kann. Entweder wir erhöhen unsere Importe, sodass diese Länder an Wirtschaftskraft gewinnen, und sich die deutschen Waren auch tatsächlich leisten können, oder wir senken unsere Exporte.
2. Die Importe kommen durch Nachfrage von Kunden im Inland zu stande, welche auch wieder Unternehmen oder Privatpersonen sind. Insofern ist es auch wieder deren Sache, ob sie kaufen bzw. investieren oder nicht.

Die Politik kann nur gute Rahmenbedingungen für Investitionen schaffen und wenn z.B. wieder mal überreguliert wird, dann ist das eher ein Nachteil um solche Investitionen nach Deutschland zu locken.
Die Politik könnte ganz direkt die Nachfrage stimulieren, indem sie die Sozialausgaben erhöht.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Bakelit »

voilà , c´est comme ca ..avec nos voisins, nos amis, nos maitres des arts d`anciens siècles....

lach:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/e ... 91540.html

genau so ist es, und wer häufig da ist, weiß, warum es da nicht mehr viel geht. Einigeln nennt man das in der Fachsprache der Psychologen..dazu gibt es das wunderbare rentrer dans sa coquille in der Sprache der Nachbarn...zurück ab in die Muschel. Deckel drauf und der Rest der Welt kann vorbeischwimmen, Wellen schlagen..interessiert mich nicht mehr...c´est la France d´aujourd`hui.

Schlimm ist nur, jetzt fangen sie auch noch an zu jammern, weil La Grande Nation spürt, dass das mit dem Grand so langssam nicht mehr ausreicht um als Grandseigneur wahrgenommen zu werden....Größe bestimmt sich für den jetzt Lebenden im Heute. Da ist anscheinend Holland(n) schwer in not..nix mehr mit pays grand eher pays bas..?

lach :)
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

Emin » Di 3. Dez 2013, 11:07 hat geschrieben:
Nicht so laut, sonst hört dich noch jemand :D
Zollagent: Das ist der Sinn der Sache! ;)
Emin » Di 3. Dez 2013, 11:07 hat geschrieben:
Wer genau letztendlich die Lasten trägt ist nebensächlich. Es geht darum, dass Deutschland in die Südländer mehr exportiert, als diese sich eigentlich leisten können. Das ist ein System, was auf Dauer nicht funktionieren kann. Entweder wir erhöhen unsere Importe, sodass diese Länder an Wirtschaftskraft gewinnen, und sich die deutschen Waren auch tatsächlich leisten können, oder wir senken unsere Exporte.
Zollagent: Doch das ist sehr wesentlich. Und durch Falschbehauptungen wird das auch nicht besser. Du hast die dritte Möglichkeit vergessen: Der Abnehmer wird besser und kann sich dadurch dann auch mehr leisten. Diese Möglichkeit verbessern unsere Möchtegernweltenretter immer, denn sie ist mit etwas verbunden, das offenbar gar nicht geht: Dem Ende der Bequemlichkeit!
Emin » Di 3. Dez 2013, 11:07 hat geschrieben: Die Politik kann nur gute Rahmenbedingungen für Investitionen schaffen und wenn z.B. wieder mal überreguliert wird, dann ist das eher ein Nachteil um solche Investitionen nach Deutschland zu locken.
[/quote]

Zollagent: Eben. Und weshalb sollte jemand in Deutschland investieren, wenn seine Absatzmöglichkeiten eingeschränkt werden sollen, weil Deutschland ja "seine Exporte vermindern" soll?
Emin » Di 3. Dez 2013, 11:07 hat geschrieben: Die Politik könnte ganz direkt die Nachfrage stimulieren, indem sie die Sozialausgaben erhöht.
Zollagent: Und wieder mal die berühmte Münchhausen-Methode, "am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen". Nachfrage wird nicht durch Umverteilung stimuliert, sondern durch Leistung. Umverteilung ist nur die Streuung bereits erbrachter Leistung und erhöht somit nichts.

Edit: Dem Münchhausen das längst verdiente zweite "h" gegönnt! ;)
Zuletzt geändert von zollagent am Dienstag 3. Dezember 2013, 11:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Emin »

zollagent » Di 3. Dez 2013, 11:16 hat geschrieben:
Zollagent: Das ist der Sinn der Sache! ;)



Zollagent: Doch das ist sehr wesentlich. Und durch Falschbehauptungen wird das auch nicht besser. Du hast die dritte Möglichkeit vergessen: Der Abnehmer wird besser und kann sich dadurch dann auch mehr leisten. Diese Möglichkeit verbessern unsere Möchtegernweltenretter immer, denn sie ist mit etwas verbunden, das offenbar gar nicht geht: Dem Ende der Bequemlichkeit!
Das ist sowieso klar. Dass die Südeuropäer grundlegende Reformen brauchen wird niemand bestreiten. Es geht darum, was die deutsche Politik tun kann, um 1. diese Krise möglichst schnell zu beenden und 2. das Entstehen einer solchen Krise zukünftig zu verhindern.

Zollagent: Und wieder mal die berühmte Münchhausen-Methode, "am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen". Nachfrage wird nicht durch Umverteilung stimuliert, sondern durch Leistung. Umverteilung ist nur die Streuung bereits erbrachter Leistung und erhöht somit nichts.

Edit: Dem Münchhausen das längst verdiente zweite "h" gegönnt! ;)
Deutschland könnte in der jetzigen Situation darauf verzichten Schulden abzubauen, und statt dessen in den Ausgleich seiner Handelsbilanz investieren. Das wäre dann eine echte Stimulierung.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

Emin » Di 3. Dez 2013, 12:07 hat geschrieben: Wer genau letztendlich die Lasten trägt ist nebensächlich. Es geht darum, dass Deutschland in die Südländer mehr exportiert, als diese sich eigentlich leisten können. Das ist ein System, was auf Dauer nicht funktionieren kann. Entweder wir erhöhen unsere Importe, sodass diese Länder an Wirtschaftskraft gewinnen, und sich die deutschen Waren auch tatsächlich leisten können, oder wir senken unsere Exporte.
Du hast es eben nicht verstanden: deutsche Unternehmen exportieren nach Italien oder Spanien und nicht Deutschland. Die dt. Regierung hat lediglich gute Voraussetzungen geschaffen, indem es die Sozialabgaben gesenkt hat durch die Agenda 2010. Das Problem der Südländer liegt in deren Strukturen, welche sich negativ auf das Unternehmertum auswirkt. Italien ist da ganz klar zu nennen.
Die Politik könnte ganz direkt die Nachfrage stimulieren, indem sie die Sozialausgaben erhöht.
Höhere Sozialausgaben können nur durch höhere Einnahmen von Staatsseite gedeckt werden. Folge, Privatpersonen bzw. Unternehmen haben weniger Geld zur Verfügung, d.h. weniger Konsum. Also erstmal kurz nachdenken, bevor man etwas propagiert, was uns die Jahre vor der Agenda 2010 erhebliche Probleme bereitet hat.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

Emin » Di 3. Dez 2013, 11:24 hat geschrieben: Das ist sowieso klar. Dass die Südeuropäer grundlegende Reformen brauchen wird niemand bestreiten. Es geht darum, was die deutsche Politik tun kann, um 1. diese Krise möglichst schnell zu beenden und 2. das Entstehen einer solchen Krise zukünftig zu verhindern.
Zollagent: Bei beidem kann die Deutsche Regierung gar nichts tun, weil die Maßnahmen, die das ändern könnten, von anderen getroffen werden müssen. Und ein Embargo verhängen, das kanns ja auch nicht sein.
Emin » Di 3. Dez 2013, 11:24 hat geschrieben:
Deutschland könnte in der jetzigen Situation darauf verzichten Schulden abzubauen, und statt dessen in den Ausgleich seiner Handelsbilanz investieren. Das wäre dann eine echte Stimulierung.
Zollagent: Also das gleiche machen, wie die Krisenländer, die Reformen brauchen, alles auf Pump? Bei allem Respekt, bist du noch ganz bei Trost? Siehst du nicht, wo das endet?
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Emin »

Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 11:36 hat geschrieben:
Du hast es eben nicht verstanden: deutsche Unternehmen exportieren nach Italien oder Spanien und nicht Deutschland. Die dt. Regierung hat lediglich gute Voraussetzungen geschaffen, indem es die Sozialabgaben gesenkt hat durch die Agenda 2010. Das Problem der Südländer liegt in deren Strukturen, welche sich negativ auf das Unternehmertum auswirkt. Italien ist da ganz klar zu nennen.
Ich denke eher du hast es nicht verstanden.
1. Die Südländer sollen bei ihren Strukturreformen unterstützt werden.
2. So eine Krise soll in Zukunft nicht mehr stattfinden.
Höhere Sozialausgaben können nur durch höhere Einnahmen von Staatsseite gedeckt werden. Folge, Privatpersonen bzw. Unternehmen haben weniger Geld zur Verfügung, d.h. weniger Konsum. Also erstmal kurz nachdenken, bevor man etwas propagiert, was uns die Jahre vor der Agenda 2010 erhebliche Probleme bereitet hat.
Diese Einnahmen können auch in der Zukunft liegen, also dann, wenn es keine akute Krise mehr gibt.

Wie genau sollen die Südländer in wirtschaftlich schlechten Zeiten ihre Strukturen grundlegend verändern? Das funktioniert, wenn überhaupt, nur schlecht und lagwierig. Hat Deutschland etwa ein Interesse daran, die Krise unnötig zu verlängern?
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

Emin » Di 3. Dez 2013, 11:44 hat geschrieben: Diese Einnahmen können auch in der Zukunft liegen, also dann, wenn es keine akute Krise mehr gibt.

...
Der Klassische Selbstbetrug beim Schuldenmachen. Das Ausstellen ungedeckter Schecks. :(
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Bakelit »

Emin » Di 3. Dez 2013, 11:24 hat geschrieben:


Deutschland könnte in der jetzigen Situation darauf verzichten Schulden abzubauen, und statt dessen in den Ausgleich seiner Handelsbilanz investieren. Das wäre dann eine echte Stimulierung.
ach? und die übernächste Generation in D bezahlt dann den Driss, den die Südlichen angestellt haben ??

Es war seit Anfang der 70iger zu erkennen, dass die Südlichen Mist bauten. Keine Struktur in den schmälig vorhandenen Industriezweigen. In Griechenland brach die Werftenindustrie, das Seetransportwesen weg, die Türkei lief ihnen den Rang im Tourismus ab.............niemand tat was.

In Spanien brach das ganze Schwerindustriegebiet in Nordspanien weg, die industrielle Produktion ging auf 0...niemand tat was.

In Italien ging Olivetti den Bach runter, Fiat in das absolut Minus, AlItalia in den staatlich geschützen Hafen..

Steuern überall dort das unbekannte Bah-Pfui -Ding!

........alles klar auf der Hand liegend..aber das Bankenwesen schoß in die Höhe in Malcesine 1964 eine Bank 1985 ca. bei gleichbleibender Bewohnerzahl und die neu sich ansiedelnden Grundbesitzer hatten Bankkonten in D, S oder GB....wo war da die Verantwortung der Eliten dort?

Hallo ??

Also lassen wir unseren Mist, den wir hier aufgehäufelt besser erst mal abbauen.....zumal erkennbar ist, dass die rosigen Zeiten für die BRd auch nicht auf dem Level bleiben werden......siehe Telekom mit T-sytems ( 6000 AP weg), Thyssen-Krupp (1500 AP weg) , Siemens ( 3000 AP weg ) etc etc...dranhalten und nicht den Scheizz , den die Südlichen veranstaltet haben imitieren...Totgeburt!

echt ;) !
Zuletzt geändert von Bakelit am Dienstag 3. Dezember 2013, 12:07, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

Emin » Di 3. Dez 2013, 12:44 hat geschrieben:
Ich denke eher du hast es nicht verstanden.
1. Die Südländer sollen bei ihren Strukturreformen unterstützt werden.
2. So eine Krise soll in Zukunft nicht mehr stattfinden.
Aha, so hört sich das schon mal anders an.
Diese Einnahmen können auch in der Zukunft liegen, also dann, wenn es keine akute Krise mehr gibt.
Das funktioniert aber nicht, weil der Staat jetzt das Geld braucht.
Wie genau sollen die Südländer in wirtschaftlich schlechten Zeiten ihre Strukturen grundlegend verändern? Das funktioniert, wenn überhaupt, nur schlecht und lagwierig. Hat Deutschland etwa ein Interesse daran, die Krise unnötig zu verlängern?
Rein psychologisch verändern viele Menschen erst etwas, wenn es sie schmerzt. Insofern sind die Menschen in Krisenzeiten für radikale Reformen empfänglicher, wie zu guten Zeiten.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Und wieder werden die gleichen Schleifen abgelaufen..... :dead:
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 12:20 hat geschrieben:Und wieder werden die gleichen Schleifen abgelaufen..... :dead:
Was erwartest du, wenn der ständig gleich Unfug immer wieder aufgetischt wird?
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Emin »

Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 12:15 hat geschrieben:
Aha, so hört sich das schon mal anders an.



Das funktioniert aber nicht, weil der Staat jetzt das Geld braucht.



Rein psychologisch verändern viele Menschen erst etwas, wenn es sie schmerzt. Insofern sind die Menschen in Krisenzeiten für radikale Reformen empfänglicher, wie zu guten Zeiten.
Solche Strukturreformen schmerzen aber erst, bevor sie ihre Wirkung entfalten. In wirtschaftlich schlechten Zeiten Reformen durchzubringen, die die Wirtschaft kurz- und mittelfristig noch weiter schwächen, ist politisch schwer umsetzbar. Das sehen wir ja auch gerade.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von zollagent »

Emin » Di 3. Dez 2013, 12:22 hat geschrieben:
Solche Strukturreformen schmerzen aber erst, bevor sie ihre Wirkung entfalten. In wirtschaftlich schlechten Zeiten Reformen durchzubringen, die die Wirtschaft kurz- und mittelfristig noch weiter schwächen, ist politisch schwer umsetzbar. Das sehen wir ja auch gerade.
Die Wirtschaft wird nicht geschwächt, wenn sie von Lasten befreit wird.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Di 3. Dez 2013, 12:21 hat geschrieben: Was erwartest du, wenn der ständig gleich Unfug immer wieder aufgetischt wird?
Das ist kein Unsinn, das sind Basics.....

Ein Leistungsbilanzüberschuss (Nettokapitalexport) erhöht die Forderungen gegenüber dem Ausland. Das defizitäre Land hat auf der anderen Seite wachsende Schulden gegenüber dem Ausland.

Ein dauerhafter Überschuss beinhaltet einen dauerhaften Anstieg der Forderungen. Diese werden aber nicht ausgeglichen, da immer die gleichen Länder Überschüsse machen.
Irgendwann werden die Forderungen gegen Defizitländer verfallen (weil sie aus dem Euro aussteigen und abwerten, weil sie schlimmstenfalls bankrott gehen etc.).
Zuletzt geändert von prime-pippo am Dienstag 3. Dezember 2013, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

Emin » Di 3. Dez 2013, 13:22 hat geschrieben:
Solche Strukturreformen schmerzen aber erst, bevor sie ihre Wirkung entfalten. In wirtschaftlich schlechten Zeiten Reformen durchzubringen, die die Wirtschaft kurz- und mittelfristig noch weiter schwächen, ist politisch schwer umsetzbar. Das sehen wir ja auch gerade.
Klar, nur vermeidet der Mensch Schmerzen, wo es eben geht, weswegen auch in guten Zeiten nichts getan wird. Das siehst du doch gerade an Deutschland, sobald es uns wirtschaftlich gut geht, sollen sofort wieder alle Sozialleistungen erweitert werden und bitte alle einschneidenen Reformen zurückgenommen werden, auf dass wir wieder dort landen, wo wir hergekommen sind.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Di 3. Dez 2013, 13:31 hat geschrieben: Ein dauerhafter Überschuss beinhaltet einen dauerhaften Anstieg der Forderungen. Diese werden aber nicht ausgeglichen, da immer die gleichen Länder Überschüsse machen.
Irgendwann werden die Forderungen gegen Defizitländer verfallen (weil sie aus dem Euro aussteigen und abwerten, weil sie schlimmstenfalls bankrott gehen etc.).
Nein, die gleichen Länder machen nicht einfach so Überschüsse, diese müssen erwirtschaftet werden.
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Re: Frankreich: Deutschland ist unfair

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Di 3. Dez 2013, 12:31 hat geschrieben:
Klar, nur vermeidet der Mensch Schmerzen, wo es eben geht, weswegen auch in guten Zeiten nichts getan wird. Das siehst du doch gerade an Deutschland, sobald es uns wirtschaftlich gut geht, sollen sofort wieder alle Sozialleistungen erweitert werden und bitte alle einschneidenen Reformen zurückgenommen werden, auf dass wir wieder dort landen, wo wir hergekommen sind.
Was für perverse Vorstellungen manche haben, wann es "einem Land gut geht". :?

"Wir schnallen jetzt alle die Gürtel enger, üben Lohnzurückhaltung, kürzen Sozialleistungen etc., damit wir mit Preisen, die relativ zum Produktivitätsniveau zu niedrig sind, andere Länder (unsere Partner) niederkonkurrieren."

Irgendwie eine ganz seltsame Theorie. Ein paar Profiteure gibt es zwar, die breite Masse ist das aber ganz sicher nicht.
Zuletzt geändert von prime-pippo am Dienstag 3. Dezember 2013, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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