Matthias Pochmann » Sa 10. Aug 2013, 16:29 hat geschrieben:
Ich hatte nicht gesagt, dass man das Erbgut der Neugeborenen verändern müsste, sondern, dass die Veränderung des Erbguts (der befruchteten Eizelle) zu Neugeborenen führt, deren Körper nicht mehr altern.
Dass wir heute noch nicht wissen, wie das genau möglich sein wird, ist eine andere Frage. Aber ich denke nicht, dass es für immer grundsätzlich unmöglich bleiben wird. Und wenn es möglich wird, werden Gesetze diese Entwicklung nicht auf Dauer aufhalten können.
Mir ging hier um die Frage, welche dramatischen Szenen sich wohl am Rande einer Epoche zur (theoretischen) Unsterblichkeit des Menschen abspielen werden.
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Nachtrag:
Wir wissen zwar nicht genau, welche und wieviele Faktoren das Altern bestimmen, aber das "Grundgerüst" kennen wir.
Das Altern und damit die Lebensspanne eines Organismus ist abhängig von der möglichen Anzahl der Zellteilungen und der Länge der Telomere. Bei jeder Zellteilung wird auch der DNA-Strang dupliziert uhnd dabei treten Transskriptionsfehler auf bzw können auftreten. Transskriptionsfehler führen/können führen zur Häufung von Mutationen (Umwandlung einer Zelle in eine Tumorzelle).
Würde das der Verkürzung der Telomere entgegenwirkende Enzym Telomerase (
hier ein interessanter Artikel dazu -S.4 ff) soweit aktiviert, dass sich Telomere nicht mehr verkürzen und sich Zellen endlos teilen könnten, hätte das unabsehbare Folgen für den betreffenden Organismus ==> Transskriptionsfehler.
In diesem Zusammenhang war mein Satz: "Besser kann man die Menschheit nicht ausrotten!" durchaus ernst gemeint.
Unsterblichkeit - welch langweiliges, sinnloses Leben! Nichts, was man an nachfolgende Generationen weiter geben kann, auf dem diese nachfolgenden Generationen aufbauen können, weil es keine nachfolgenden Generationen gibt - es gibt kein "Vermächtnis" der Menschen/Menschheit mehr. Nichts, worauf Menschen stolz sein können.
Tag für Tag und Jahr für Jahr nur die immer gleichen Larven sehen, die IN 50 Jahren noch genauso aussehen wie VOR 50 Jahren.
Irgendwann wird man alles erlebt und gesehen haben, was man erleben und sehen kann, verlieren virtuelle Realitäten ihren Reiz, weil sich irgendwo doch alles wiederholt. Irgendwann wird man alles ausprobiert haben, was einen interessiert (Forschung/Forschungsbereiche) - es gibt nichts Neues mehr - alles wiederholt sich.
Menschen sehen in der Natur um sich herum, wie sich alles verändert und erneuert - Bäume sterben und junge wachsen nach, Tiere ziehen ihre Jungen auf, sterben irgendwann, nur der Mensch verändert sich nicht - er altert und stirbt nicht UND er zieht keine Kinder auf, was einen großen Teil des Sinns des Lebens ausmacht. Das Leben verliert vollständig seinen Sinn und an irgendeinem Punkt wird die Selbstmordrate in die Höhe schnellen, weil man erkannt hat, Unsterblichkeit ist mehr Fluch als Segen.
Kinder werden keine geboren werden, weil die natürlichen Meschanismen der Fortpflanzung außer Kraft gesetzt, unwichtig und uninteressant geworden sind (man natürliche Sexualität vielleicht sogar verlernt hat, weil es für alles Roboter gibt). Kinder müssten künstlich designed werden, hätten ebenfalls das "Unsterblichkeitsgen". Weil man aber (endlich) erkannt hat, dass ewiges Leben, sinnloses Leben ist, wird man KEINE Kinder mehr in diese trist gewordene Welt setzen.
Im Gegenteil, der Tod wird begrüßt werden, ist er doch die einzige, noch verbleibende Veränderung im, immer gleichen Alltag, bringt er doch die Möglichkeit, dass wenigstens EIN neuer Mensch entsteht, wenigstens EIN neues Gesicht, das Einerlei, der immer gleichen Larven durchbricht.
Eine Tragödie wird der Tod nicht sein, er wird viel mehr begrüßt und gefeiert werden.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen