Schlecker insolvent

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Herr Bert
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Herr Bert »

Seeheimer » Montag 4. Juni 2012, 10:01 hat geschrieben:Von wegen böser Kapitalismus und arme Arbeiter und so. Diese Arbeiter haben ihren Job nicht wirklich verloren. Sie hätten ihn bei marktwirtschaftlicher Vernunft gar nicht erst bekommen dürfen. Die Filialendichte war hier dermaßen hoch (z.B. 3 Filialen in einer 8.000-Seelen-Gemeinde, 2 weitere wenige Kilometer entfernt), dass es kein Wunder ist, dass das zu teuer wird. Der schlechte Ruf wegen der Mitarbeiter-Überwachung tut sein Übriges.
Wenn eine Filiale in der Stunde 40 Euro Umsatz macht, dann kann man den Mitarbeitern keine 20 Euro Stundenlohn zahlen, ohne pleite zu gehen. Der Drogeriemarkt ist letzten Endes zu dicht. Hinzu kommt, dass durch Eigen- und Gegenpropaganda Drogeriekunden in hohem Maße ideologisch motiviert im einen oder im anderen Laden einkaufen. DM hat es geschafft, dem Volk ein sozial sauberes Image vorzugaukeln, Schlecker war öffentliche Angriffsfläche von Gewerkschaften usw. Eigentlich gehören Drogerieprodukte in den Supermarkt und nicht in einen eigenständigen Laden. Weil sich das so nie rechnen würde, wird inzwischen alles Mögliche in Drogerien verkauft. Ich muss mir halt nicht zweimal die Woche Klopapier oder Spülmittel kaufen.
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Gutmensch
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Gutmensch »

logiCopter » Mo 4. Jun 2012, 09:54 hat geschrieben: Das wird billiger werden. Und jene Schleckermitarbeiter, die eine neue Arbeitsstelle finden werden, würde es sonst natürlich auch nicht geben.



... da konnte man leider auch nicht zimperlich sein. Ein Zusammenbruch der Banken hätte einen Zusammenbruch des ganzen Finanzsystems zur Folge gehabt, und nicht nur die Schleckermitarbeiter, sondern vermutlich die ganze Welt betroffen.



... wäre die Autoindustrie so hoffnungslos marode und unwirtschaftlich wie Schlecker gewesen, hätte man sie vermutlich auch nicht gestützt. Die Autoindustrie war aber nur durch die weltweite Finanzkrise vorübergehend ins Wanken geraten, Schlecker nicht.
Auch Solidarität muss sich rechnen, sonst kommt zum Schluss das Gegenteil von Solidarität dabei heraus. Etwas, was Linke trotz genügend bitterer Erfahrung mit ihrer irrationalen Solidarität einfach nicht kapieren.
Auch wenn Schlecker zu retten ist, kann der Staat nicht eingreifen. Sollte er das tun, so träte ein Gewöhnungseffekt nach dem Ruf des Staates ein auf den sich jedes Unternehmen berufen könnte. Wir haben eine freie Marktwirtschaft, die Botschaft heisst, wer schlecht wirtschaftet geht unter.
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von logiCopter »

Gutmensch » Mo 4. Jun 2012, 10:40 hat geschrieben:
Auch wenn Schlecker zu retten ist, kann der Staat nicht eingreifen. Sollte er das tun, so träte ein Gewöhnungseffekt nach dem Ruf des Staates ein auf den sich jedes Unternehmen berufen könnte. Wir haben eine freie Marktwirtschaft, die Botschaft heisst, wer schlecht wirtschaftet geht unter.
Im Wesentlichen richtig, aber freie Marktwirtschaft darf auch nicht zur Ideologie verkommen.
Ist kurz- bis mittelfristig eine Erholung absehbar halte ich in einem vernünftigen Rahmen staatliche Unterstützung zum Erhalt eines Unternehmens für rationaler und richtiger. Die Entscheidung über Staatshilfen sollte möglich bleiben und von den Umständen abhängen, denn das "freie" eines freien Marktes verträgt sich nicht mit ideologischer Prinzipienreiterei.
Zum Glück ist unsere soziale Marktwirtschaft da ja auch flexibel genug und nicht ideologisch behindert, wie wir während der Krise gesehen haben: Banken und Unternehmen wurden verstaatlicht, Arbeitsplätze durch staatlich finanzierte Maßnahmen (z.B. Kurzarbeit) gestützt. Zu diesen "kommunistischen" Maßnahmen ist die freie Marktwirtschaft ja Gott sei Dank auch fähig, genau so, wie sie fähig ist, diese Maßnahmen wieder rückgängig zu machen, wenn es der weiteren Entwicklung dient.
Genau das unterscheidet sie ja von den starren dogmatischen Fesseln ideologieabhängiger Systeme wie Kommunismus oder Sozialismus, die genau an dieser ideologischen Erstarrung gescheitert sind.
Zuletzt geändert von logiCopter am Montag 4. Juni 2012, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
***
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von pudding »

Gutmensch » Mo 4. Jun 2012, 10:40 hat geschrieben:
Auch wenn Schlecker zu retten ist, kann der Staat nicht eingreifen. Sollte er das tun, so träte ein Gewöhnungseffekt nach dem Ruf des Staates ein auf den sich jedes Unternehmen berufen könnte. Wir haben eine freie Marktwirtschaft, die Botschaft heisst, wer schlecht wirtschaftet geht unter.
So ein Effekt wie man ihn momentan bei den sogenannten 'systemrelevanten' Banken bereits etabliert? Nur da stört's euch nicht.
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Camarasaurus
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Camarasaurus »

Herr Bert » Mo 4. Jun 2012, 09:12 hat geschrieben:Eigentlich gehören Drogerieprodukte in den Supermarkt und nicht in einen eigenständigen Laden. Weil sich das so nie rechnen würde, wird inzwischen alles Mögliche in Drogerien verkauft. Ich muss mir halt nicht zweimal die Woche Klopapier oder Spülmittel kaufen.
Das ist Nonsens. Zum Glück gibt es so eine Regel nicht, die besagt wohin bestimmte Produkte "gehören". Sie wäre auch weltfremd. In unserer Kleinstadt (ca. 50.000 Seelen) gibt es knapp 20 Supermärkte. Man kann sich darüber streiten, ob die große Zahl nötig ist, aber sie existieren nun mal. Warum soll es nun statt 20 Supermärkte nicht auch 19 Supermärkte und einen Drogeriemarkt geben? Käme doch unterm Strich auf dasselbe hinaus, nicht wahr? Nach deiner Vorstellung hätten alle 20 Supermärkte eine Drogerieabteilung und es gäbe keinen einzigen Drogeriemarkt. Aus nachvollziehbaren Gründen hätte aber nicht einer der 20 Supermärkte ein so breit gefächertes Angebot wie der DM-Markt in unserer Stadt. Warum sollte man das denn - nach deiner Vorstellung - den Kunden vorenthalten?
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eifelbauer
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von eifelbauer »

Herr Bert » Mo 4. Jun 2012, 09:12 hat geschrieben: Eigentlich gehören Drogerieprodukte in den Supermarkt und nicht in einen eigenständigen Laden. Weil sich das so nie rechnen würde, wird inzwischen alles Mögliche in Drogerien verkauft. Ich muss mir halt nicht zweimal die Woche Klopapier oder Spülmittel kaufen.
Warum ?
Es gibt Getränkemärkte, Radio- Fernsehgeschäfte, Klamottengeschäfte, Sportgeschäfte, Gemüsehändler usw.
Alles Geschäfte deren Produkte auch im Supermarkt angeboten werden.
Nur haben Supermärkte in diesen Bereichen ein äußerst eingeschränktes Angebot. Drogeriemärkte haben auch sehr viele Eigenmarken die ich bei Real und Co nun mal nicht bekomme.
Wer keine Ahnung hat kauft seine Schrauben halt überteuert im Baumarkt, die anderen kaufen bessere Qualität zu einem Bruchteil des Preises beim Fachhändler.
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Herr Bert »

eifelbauer » Dienstag 5. Juni 2012, 08:50 hat geschrieben:
Warum ?
Es gibt Getränkemärkte, Radio- Fernsehgeschäfte, Klamottengeschäfte, Sportgeschäfte, Gemüsehändler usw.
Alles Geschäfte deren Produkte auch im Supermarkt angeboten werden.
Nur haben Supermärkte in diesen Bereichen ein äußerst eingeschränktes Angebot. Drogeriemärkte haben auch sehr viele Eigenmarken die ich bei Real und Co nun mal nicht bekomme.
Wer keine Ahnung hat kauft seine Schrauben halt überteuert im Baumarkt, die anderen kaufen bessere Qualität zu einem Bruchteil des Preises beim Fachhändler.
Eine hohe Dichte an Fachgeschäften aller Art rechnet sich für die Anbieter dauerhaft nur dort wo auch eine hohe Dichte an Menschen lebt. Die wenigsten Leute verbrauchen 5 Euro Sprit oder 45 Minuten mehr Zeit zum Einkauf von 5 Dübeln, die sie um 20 Cent billiger bekommen.
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von eifelbauer »

Herr Bert » Di 5. Jun 2012, 08:10 hat geschrieben: Eine hohe Dichte an Fachgeschäften aller Art rechnet sich für die Anbieter dauerhaft nur dort wo auch eine hohe Dichte an Menschen lebt. Die wenigsten Leute verbrauchen 5 Euro Sprit oder 45 Minuten mehr Zeit zum Einkauf von 5 Dübeln, die sie um 20 Cent billiger bekommen.
Von den 5 Dübeln hann bei der Dichte auch kein Baumarkt mehr überleben. Leider haben auch viele Handwerker das rechnen verlernt und zahlen im Baumarkt um die Ecke mal eben das 10 bis 20 fache weil es anscheinend bequemer ist.
Die fahren auch schon mal 45 Minuten zum nächsten baumarkt und lassen auf dem Weg dahin auch mal 5 billigere Fachhändler links liegen.
Von solchen Trotteln leben auch angebliche profifirmen wie Würth oder Hilti.
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Nudelholz
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Nudelholz »

Die können nicht rechnen? Schwachsinn, sogar der Gas-Wassermensch fährt innen Baumarkt, um Heizkörper zu holen und nicht in den Fachmarkt.

Nann mal Beispiele, was in kleinen Fachmärkten um 2000% billiger sein soll als im Baumarkt! :rolleyes:
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Antisozialist »

pudding » Di 5. Jun 2012, 06:22 hat geschrieben: So ein Effekt wie man ihn momentan bei den sogenannten 'systemrelevanten' Banken bereits etabliert? Nur da stört's euch nicht.
Sie sind ja neidzerfressen, wenn es um Banken geht! Nur weil ein Forennutzer nicht ständig die Bankenhilfen kritisiert, heißt das noch lange nicht, dass er diese in Ordnung findet.

Ich bin gegen die Gewährung von Bankhilfen und gegen die Existenz von staatlichen oder riesigen privaten Banken.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von eifelbauer »

Nudelholz » Di 5. Jun 2012, 10:20 hat geschrieben:Die können nicht rechnen? Schwachsinn, sogar der Gas-Wassermensch fährt innen Baumarkt, um Heizkörper zu holen und nicht in den Fachmarkt.

Nann mal Beispiele, was in kleinen Fachmärkten um 2000% billiger sein soll als im Baumarkt! :rolleyes:
Schrauben, Normteile, Sanitärartikel wie Muffen, Kugelhärhne, Fittings.
So ziemlich alles was auf dem Bau benötigt wird.

Was in Baumärkten billig ist ist oft selbst dieses Geld nicht wert.
Diese Margen sind auch nötig. Wie sollte sonst dieser warenbestand bei verhältnismäßig wenig Umsatz finanziert werden.
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Nudelholz
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Nudelholz »

JA, wenn man 1000 Schrauben nimmt und sonst auch große Mengen. Der Baumarkt hat halt alles liegen für Leute die mal EIN Teil brauchen. Also war das ein Vergleich von Äpfeln und Birnen.

Richtig krass ist das bei Blechen, da gibts im Baumarkt so 400x400mm oder so fürn Heidengeld. Klar, dass man da bei Klöckner oder Thyssen bald ne ganze Tafel 2,5x1,25m für bekommt. Nur da bekommt man auch nicht EINE Tafel und schon gar nicht als Privatkunde.

Die nehmen im Baumarkt auch nur winzige Mengen und dann auch noch Zuschnitt weil ganz selten halt mal einer son Blech braucht. Wo ist das Problem?

Irgendwie hatte ich da noch Würth und Hilti gelesen. Würth macht ja nu wirklich einen auf exclusiv, soll wohl sone Art Marketingstrategie sein. Sowas wie Bofrost oder Vorwerk fürs Handwerk und kleine Industriebetriebe. Ein Wunder, dass die noch leben.

Mit Hilti isses so wie bei Mercedes bzw. Rostcedes. Die haben halt ein Image bei vielen Leuten aber was besonderes is das nicht.
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von pudding »

Nudelholz » Di 5. Jun 2012, 11:20 hat geschrieben:Die können nicht rechnen? Schwachsinn, sogar der Gas-Wassermensch fährt innen Baumarkt, um Heizkörper zu holen und nicht in den Fachmarkt.

Nann mal Beispiele, was in kleinen Fachmärkten um 2000% billiger sein soll als im Baumarkt! :rolleyes:
Nicht Fachmarkt, sondern Fachhändler. Nägel und Schrauben zum Beispiel bekommst du in Fachmärkten und Baumärkten abgezählt und teuer im Blister, beim Fachhändler als Kiloware hinterhergeschmissen.
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von pudding »

Antisozialist » Di 5. Jun 2012, 11:27 hat geschrieben:
Sie sind ja neidzerfressen, wenn es um Banken geht! Nur weil ein Forennutzer nicht ständig die Bankenhilfen kritisiert, heißt das noch lange nicht, dass er diese in Ordnung findet.

Ich bin gegen die Gewährung von Bankhilfen und gegen die Existenz von staatlichen oder riesigen privaten Banken.
Ach Gottele, kein Neid, Hass vielleicht? Der hält sich aber im Gegensatz zu deinem Hass auf Arbeitnehmer und Arbeitslose noch in engen Grenzen. :) Ja und warum toleriert man das bei Banken und findet das OK? Genau, weil man genau weiss da betrifft es nicht die Tussi die beim Schlecker hinterm Tresen steht sondern den reichen Spekulantenabschaum der sich über Mass die Taschen füllt, und das scheint man gut zu finden.
Zuletzt geändert von pudding am Dienstag 5. Juni 2012, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Nudelholz »

pudding » Di 5. Jun 2012, 12:13 hat geschrieben: Nicht Fachmarkt, sondern Fachhändler. Nägel und Schrauben zum Beispiel bekommst du in Fachmärkten und Baumärkten abgezählt und teuer im Blister, beim Fachhändler als Kiloware hinterhergeschmissen.
Jagut, das klar. Weiß nur nicht, was das mit "nicht rechnen können" zu tun haben soll. Bei Schrauben und Nägeln gibts auch im Baumarkt schon große Packungen für billig, sogar verschiedene Marken. Ihr seid wohl lange nicht mehr dagewesen, wa? ;)
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Falk1990 »

pudding » Di 5. Jun 2012, 11:15 hat geschrieben:(...) Ja und warum toleriert man das bei Banken und findet das OK? Genau, weil man genau weiss da betrifft es nicht die Tussi die beim Schlecker hinterm Tresen steht sondern den reichen Spekulantenabschaum der sich über Mass die Taschen füllt, und das scheint man gut zu finden.
Das ist jetzt aber sehr überspitzt.
Das man die Banken gerettet hat und Schlecker nicht, hängt nicht damit zusammen, dass man Spekulanten toll und Kassiererinnen blöd findet. Nein, bei den Bankenrettungen ging es darum die Auswirkungen auf die Realwirtschaft im Zaun zu halten.
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eifelbauer
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von eifelbauer »

Nudelholz » Di 5. Jun 2012, 11:21 hat geschrieben: Jagut, das klar. Weiß nur nicht, was das mit "nicht rechnen können" zu tun haben soll. Bei Schrauben und Nägeln gibts auch im Baumarkt schon große Packungen für billig, sogar verschiedene Marken. Ihr seid wohl lange nicht mehr dagewesen, wa? ;)
Ich ärgere mich jedesmal wenn ich mal schnell im Baumarkt was brauche und für eine 1 cent Schraube 80 Cent zahlen muß
Auch die "Großpackungen" in Baumärkten sind um ein vielaches teurer.
Habs gerade wieder erlabt wie ein bekannter bei einem Auftrag von gerade mal 20000 € mal eben die Kleinigkeit von 600 € zu viel für Schrauben und Winkel verpulvert hat weil er sich nicht vorher Gedanken darüber gemacht hat was er braucht. So einen schnöden 90x90x60 verzinkten Anschlagwinkel der bei Obi 4 € kostet krieg ich bei meinem Lieferanten für 30 Cent. Das 12 € Torscharnier aus dem baumarkt kostet mich keine 1,30 € und ist von der Qualität her um Welten besser wenn ich mit die DIN Teile einzeln kaufe.
Wenn ich natürlich auf der Baustelle so lange arbeite bis es ohne Material nciht mehr weiter geht und dann 20 mal zu OBI, Hellweg, Praktiker fahren muß (Irgendwas hat einer von denen immer nicht da, so das ich noch in den nächsten fahren muß) versenke ich dabei massig Geld.
Früher hat man 5000 Schlaganker für 18 Pfennig das Stück gekauft, heute gehen die gleichen Leute hin und kaufen 100er Packs für 30 Cent das Stück um die Rechnungen klein zu halten.
Bei benötigten 50000 Stück im Jahr kommt da aber ein Nette Sümmchen zusammen selbst wenn man die ständige Fahrerei zum Händler mit massig Sprit und Arbeitszeit mit einbezieht.
Aber wenn der Chef selbst fährt kostets ja nix. :D
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Nudelholz
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Nudelholz »

Hmmm, also zaubern können die alle nicht. Wenn man als alter Kunde mit Konto beim Eisenkarl EINEN Winkel oder was weiß ich kauft, gucken sie einen nur schief an. Macht man das mehrmals, stellen sie sich irgendwann quer. Für Mindermengen wollen sie auch keine Rechnungen mehr verschicken sondern Bares. Hab ich alles schon erlebt, als ich losgeschickt wurde.

Und da man heute ja so flexibel sein muß, legt man sich vielleicht keine 500 Teile hin, die dann evtl. nie gebraucht werden.

Issn büschn wie beim Herrn Lohse mit dem Senf. :D

http://differentia.files.wordpress.com/ ... %3Fw%3D426

Naja, nur weil du da wieder einen kennst, ist das nicht allgemein so.

Mein Bekannter wird bei Angeboten halt in den Baumarkt geschickt. Mal so mal so.
Ich weiß noch, wie ich bei son Eisenkarl 75DM für nen Sack Regeneriersalz zahlen sollte. Normalerweise kostete der so um die 25DM. Teilweise sind das ganz schöne Abzocker.

/Btw. was meinst du füür 1ct. Schrauben? Ich hab mal Spax Schrauben (keine originalen) beim Obi gekauft, die warn so bei 8-9€ für 500Stk. Ist aber gelogen, so genau weiß ich das nicht mehr. Wärn auch nur so 2ct das Stück.
Zuletzt geändert von Nudelholz am Dienstag 5. Juni 2012, 17:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von pudding »

Falk1990 » Di 5. Jun 2012, 12:28 hat geschrieben: Das ist jetzt aber sehr überspitzt.
Das man die Banken gerettet hat und Schlecker nicht, hängt nicht damit zusammen, dass man Spekulanten toll und Kassiererinnen blöd findet. Nein, bei den Bankenrettungen ging es darum die Auswirkungen auf die Realwirtschaft im Zaun zu halten.
Ach was? Die Banken scheren sich allesamt kein bischen um die Realwirtschaft, sind längst zum Schaden der Realwirtschaft vollkommen abgehoben. Oder bildest du dir ernsthaft ein mit HRE, KfW und Griechenland ist Schluss? Für so naiv halte ich dich nicht. Nein, hier wurde ein Freischein zum Spekulieren ausgestellt für deren Folgen man nicht zu haften braucht.
Kein Cent mehr für Banken!
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Hiver »

pudding » Di 5. Jun 2012, 05:22 hat geschrieben: So ein Effekt wie man ihn momentan bei den sogenannten 'systemrelevanten' Banken bereits etabliert? Nur da stört's euch nicht.
Du erzähltst hier einen großen Unsinn.
Die Banken erhielten entweder eine Bürgschaft damit sie neues Kapital bei der EZB bekommen konnten oder der Staat hat sich mit Steuergeld in die Bank eingekauft und die Bank in Staatsbesitz übernommen.
Im Fall der Bürgschaften hat der Staat ganz ordentlich verdient und sie sind bereits auch weitgehend zurückgezahlt.
Im Fall der Bankenübernahme geschah das nur bei der Hypoestate, die mit den Hypothekenfinanzierungen systemrelevant ist.
Im Fall Schlecker kann und darf der Staat kein Interesse haben die Drogeriekette in Staatsbesitz zu übernehmen und zu betreiben.
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Falk1990 »

pudding » Di 5. Jun 2012, 16:44 hat geschrieben: Ach was? Die Banken scheren sich allesamt kein bischen um die Realwirtschaft, sind längst zum Schaden der Realwirtschaft vollkommen abgehoben.
Wie die Banken zur Realwirtschaft stehen interessiert, auf der kurzfristigen Ebene, recht wenig. Da geht es in erster Linie darum, das Bindeglied zwischen Sparer und Investor nicht zu verlieren, da es für modere Volkswirtschaften unabdingbar ist.
Langfristig kann man natürlich überlegen, wie man die Banken wieder mehr an die Realwirtschaft koppelt. Falls du da sinnvolle Vorschläge hast, können wir diese gerne diskutieren.
pudding » Di 5. Jun 2012, 16:44 hat geschrieben: Oder bildest du dir ernsthaft ein mit HRE, KfW und Griechenland ist Schluss? Für so naiv halte ich dich nicht. Nein, hier wurde ein Freischein zum Spekulieren ausgestellt für deren Folgen man nicht zu haften braucht.
Kein Cent mehr für Banken!
Als Freischein zum spekulieren würde ich es nicht bezeichnen. Das Banken vom Staat gerettet werden ist sicher auch für die Banken selbst kein anstrebsamer Zustand, denn das vergrault Aktionäre und außerdem schaut einem der Staat über die Schultern und erhält, je nach Größe und Art der Rettung, auch noch ein Mitspracherecht. Mitunter führte dies dazu, dass die meisten Banken lieber das Geschäftsvolumen senkten, als das sie Hilfen in Anspruch nahmen. Desweiteren müssen die Hilfen ja auch zurückgezahlt werden.

Ganz so toll ist solch eine Rettung durch den Staat also auch nicht. Es wird eher als geringeres Übel gegenüber den Alternativen angesehen.

LG,
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von yogi61 »

Jetzt auch schlechte Nachrichten für die Angestellten von IhrPlatz und Schlecker XL

Verkauf von IhrPlatz und Schlecker XL gescheitert

Frankfurt (Reuters) - Der geplante Verkauf der Schlecker-Töchter IhrPlatz und Schlecker XL an den Münchener Finanzinvestor Dubag ist geplatzt.

Die rund 5000 Beschäftigten in den zusammen 800 Filialen der beiden Töchter müssen damit weiter um ihre Arbeitsplätze bangen. In den Verhandlungen zwischen Dubag und dem Kreditversicherer Euler Hermes sei keine Einigung für die Drogeriemarktkette IhrPlatz erzielt worden, teilte der Insolvenzverwalter am Freitagabend mit. Das Konzept zur Fortführung der Kette sei nicht einigungsfähig gewesen. Mit Forderungen von rund 300 Millionen Euro gilt Euler Hermes als größter Gläubiger des bankrotten Schlecker-Konzerns. Zu den Details der Gespräche sei Stillschweigen vereinbart worden.

In Kreisen, die mit den Verhandlungen vertraut sind, hieß es, die langfristige Finanzierung und der Weiterbetrieb des Unternehmens seien unklar geblieben. Das Konzept sei daher nicht tragfähig gewesen. Für IhrPlatz will Insolvenzverwalter Werner Schneider nun nach einer neuen Lösung suchen. Vor den Verhandlungen am Freitag hatte der Finanzinvestor Dubag den Angaben zufolge bereits seine Offerte für die Übernahme der Schlecker XL-Märkte zurückgezogen.


http://de.reuters.com/article/topNews/i ... 0T20120609

Dazu eine Einschätzung.

http://www.welt.de/wirtschaft/article10 ... kunft.html

Betroffen wären noch einmal 5000 Menschen.
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Quatschki »

Was jetzt unbedingt gebraucht wird, ist ein Rettungspaket für die ganzen Vermieter der Schlecker-Läden.
Sie sollten bis zur Neuvermietung der Gewerbeeinheiten ein staatliches Mietausfall-Überbrückungsgeld erhalten!
Alles andere wäre unsozial!

Frau Merkel, stehen Sie endlich zu Ihrer Verantwortung!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Camarasaurus »

Quatschki » So 10. Jun 2012, 11:30 hat geschrieben:Was jetzt unbedingt gebraucht wird, ist ein Rettungspaket für die ganzen Vermieter der Schlecker-Läden.
Sie sollten bis zur Neuvermietung der Gewerbeeinheiten ein staatliches Mietausfall-Überbrückungsgeld erhalten!
Alles andere wäre unsozial!

Frau Merkel, stehen Sie endlich zu Ihrer Verantwortung!
:D :D Bist du etwa betroffen? Oder war das jetzt ein Gag zum Sonntag?
Dr. Nötigenfalls

Re: Schlecker insolvent

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Quatschki » So 10. Jun 2012, 11:30 hat geschrieben:Was jetzt unbedingt gebraucht wird, ist ein Rettungspaket für die ganzen Vermieter der Schlecker-Läden.
Sie sollten bis zur Neuvermietung der Gewerbeeinheiten ein staatliches Mietausfall-Überbrückungsgeld erhalten!
Alles andere wäre unsozial!

Frau Merkel, stehen Sie endlich zu Ihrer Verantwortung!
Tor Tor Tor !! .-)))
Der kam gut.
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von yogi61 »

Schlecker XL ist nicht mehr zu retten

Hiobsbotschaft für weitere Schlecker-Mitarbeiter: Auch die Beschäftigten der XL-Filialen verlieren ihre Jobs. Als Hürde erwiesen sich erneut mögliche Klagen. Eine Chance besteht hingegen noch für IhrPlatz.


http://www.stern.de/wirtschaft/news/ple ... 47620.html
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von yogi61 »

Razzia bei Anton Schlecker
18.07.2012, 11:11 Uhr, aktualisiert heute, 11:25 Uhr

Nach der Insolvenz der Drogeriekette Schlecker hat die Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Mittwoch Wohnungen und Geschäftsräume in mehreren Bundesländern durchsucht - die Vorwürfe wiegen schwer.


Ehingen/DüsseldorfZur Stunde durchsuchen Hundertschaften von Polizei und Staatsanwaltschaft Stuttgart vier Unternehmenssitze der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker, unter anderem die Zentrale im schwäbischen Ehingen. Ermittelt wird wegen Insolvenzverschleppung, Bankrott und Untreue. Zudem würden seit dem Morgen 18 Wohnungen im ganzen Bundesgebiet durchsucht. Rund 160 Ermittler waren im Einsatz.

Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Stuttgart auf Anfrage des Handelsblatts. Der Verdacht richtet sich gegen drei Personen, darunter soll nach Informationen des Handelsblatts auch Gründer Anton Schlecker persönlich sein.


http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 91854.html
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
pudding

Re: Schlecker insolvent

Beitrag von pudding »

yogi61 » Mi 18. Jul 2012, 11:35 hat geschrieben:Razzia bei Anton Schlecker
18.07.2012, 11:11 Uhr, aktualisiert heute, 11:25 Uhr

Nach der Insolvenz der Drogeriekette Schlecker hat die Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Mittwoch Wohnungen und Geschäftsräume in mehreren Bundesländern durchsucht - die Vorwürfe wiegen schwer.


Ehingen/DüsseldorfZur Stunde durchsuchen Hundertschaften von Polizei und Staatsanwaltschaft Stuttgart vier Unternehmenssitze der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker, unter anderem die Zentrale im schwäbischen Ehingen. Ermittelt wird wegen Insolvenzverschleppung, Bankrott und Untreue. Zudem würden seit dem Morgen 18 Wohnungen im ganzen Bundesgebiet durchsucht. Rund 160 Ermittler waren im Einsatz.

Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Stuttgart auf Anfrage des Handelsblatts. Der Verdacht richtet sich gegen drei Personen, darunter soll nach Informationen des Handelsblatts auch Gründer Anton Schlecker persönlich sein.


http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 91854.html
Warum wundert mich das nicht wirklich?
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Re: Schlecker insolvent

Beitrag von yogi61 »

Neues von Anton. :p

http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehm ... -ermittler

Soll noch mal jemand behaupten, Frauen würden schlecht bezahlt.
Zuletzt geändert von yogi61 am Sonntag 12. August 2012, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
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