Fass uns an
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Fass uns an
so ähnlich lautet eine Überschrift eines Spiegelartiekels, in dem prominente und nichtprominente Behinderte sich zu Wort melden. Dazu möchte ich sagen: In der Theorie sollen Nichtbehinderte keine Berührungsängste mit Behinderten haben, aber in der Praxis sieht das oft anders aus, woran beide Seiten schuld sind. Behinderte fühlen sich tendentiös leicht angegriffen oder fühlen sich zu wenig beachtet oder meinen, man wolle sich über sie lustig machen, Nichtbehinderte dagegen behandeln Behinderte oft zu vorsichtig oder wie unmündige Kinder.
Wie sieht es aus, welche Erfahrungen habt ihr mit Behinderten gemacht?
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Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Fass uns an
Ich neige als Nichtbehinderter generell auch dazu Behinderten zurückhaltend und auffallend "vorsichtig" zu begegnen. Das kommt aber auch immer auf die Behinderung an. Bei einem Querschnittgelähmten sind die Berührungsängste da deutlich geringer, als z.b. bei spastisch oder geistig Behinderten.
Bei Menschen mit Down Syndrom habe ich inzwischen keine Berührungsgsängste mehr. Die "Downies", die ich kennengelernt habe, sind ganz normale Menschen, mit denen man sich auch normal unterhalten kann, die Spass verstehen, lustig sind und meistens eine sehr unvoreingenommene und offene, herzliche Art haben. Mit denen gehe ich ganz selbstverständlich um.
Bei Menschen mit Down Syndrom habe ich inzwischen keine Berührungsgsängste mehr. Die "Downies", die ich kennengelernt habe, sind ganz normale Menschen, mit denen man sich auch normal unterhalten kann, die Spass verstehen, lustig sind und meistens eine sehr unvoreingenommene und offene, herzliche Art haben. Mit denen gehe ich ganz selbstverständlich um.
- Katenberg
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Re: Fass uns an
Meine Schwester ist aufgrund einer Frühgeburt Spastikerin.
Den Spiegelbericht habe ich hier, jedoch muss ich zugeben, auch gewisse "Berührungsängste" zu haben. Bei meiner Schwester ist das wieder was anderes...
Wie Kinder behandle ich Behinderte jedoch keinesfalls! Das machen meiner Meinung nur Ahnungslose oder schrecklich hochnäsige Menschen, die sich für was besseres halten!
Ich finde es sehr gut, dass in Belgien derzeit ein leicht geistig behinderter für eine Bürgermeisterwahl kandidiert!
Den Spiegelbericht habe ich hier, jedoch muss ich zugeben, auch gewisse "Berührungsängste" zu haben. Bei meiner Schwester ist das wieder was anderes...
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Ich finde es sehr gut, dass in Belgien derzeit ein leicht geistig behinderter für eine Bürgermeisterwahl kandidiert!
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
Intestines were a-dangling from his paratroopers suit
He was a mess, they picked him up
and poured him from his boots
And he ain't gonna jump no more
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- ToughDaddy
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Re: Fass uns an
Halte ich auch so. Mit Menschen mit Down Syndrom, in dem Fall Kinder, hatte ich mehrfach schon als Kind zu tun, wenn ich bei meiner Mutter im Krankenhaus war, sie war bis zur Rente Kinderkrankenschwester. Einen davon sehe ich jetzt noch öfters in der Stadt, da werden dann ein paar Worte gewechselt, wobei lustigerweise meine ehemaligen Nachbarn hier im Haus sogar diesen adoptiert hatten.Armstrong » Mi 18. Jul 2012, 18:57 hat geschrieben:Ich neige als Nichtbehinderter generell auch dazu Behinderten zurückhaltend und auffallend "vorsichtig" zu begegnen. Das kommt aber auch immer auf die Behinderung an. Bei einem Querschnittgelähmten sind die Berührungsängste da deutlich geringer, als z.b. bei spastisch oder geistig Behinderten.
Bei Menschen mit Down Syndrom habe ich inzwischen keine Berührungsgsängste mehr. Die "Downies", die ich kennengelernt habe, sind ganz normale Menschen, mit denen man sich auch normal unterhalten kann, die Spass verstehen, lustig sind und meistens eine sehr unvoreingenommene und offene, herzliche Art haben. Mit denen gehe ich ganz selbstverständlich um.
Re: Fass uns an
Das sagen sie alleKatenberg » Mi 18. Jul 2012, 18:49 hat geschrieben:Wie Kinder behandle ich Behinderte jedoch keinesfalls!

Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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- Katenberg
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Re: Fass uns an
Also da meine Schwester geistig sehr hochsteht für ihre Behinderung (bis auf ein paar kleine Einschränkungen da auch normal ist), hatte ich nie Probleme damit, mit ihr normal zu sprechen. Der Jüngere bin schließlich ich.
Und ich versuche auch so ähnlich mit anderen Behinderten umzugehen, obwohl da wieder ein wenig diffenzierter bin.
Ich kann die Leute verstehen, die Probleme im Umgang mit Behinderten haben, was ich jedoch nicht verstehen kann, sind Leute, die sich darüber lustig machen (zB "Ey du Spasti"). Da reagiere ich gerne aggressiv drauf!
Und ich versuche auch so ähnlich mit anderen Behinderten umzugehen, obwohl da wieder ein wenig diffenzierter bin.
Ich kann die Leute verstehen, die Probleme im Umgang mit Behinderten haben, was ich jedoch nicht verstehen kann, sind Leute, die sich darüber lustig machen (zB "Ey du Spasti"). Da reagiere ich gerne aggressiv drauf!

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Re: Fass uns an
Ich habe kaum persönliche erfahrungen mit Behinderten gemacht. Ich würde versuchen sie möglichst so zu behandeln wie ich andere behandle. Doch ob mir das dann wirklich gelingt wird sich dann zeigen.
Re: Fass uns an
Warum aggressiv? Ist das ("Ey du Spasti") nicht eben auch ein Symptom eines Problems im Umgang mit Behinderten? Viele Menschen verschieben Sachen, die sie nicht verstehen oder mit denen sie nicht umgehen können, ins Lächerliche.Katenberg » Mi 18. Jul 2012, 22:06 hat geschrieben:Also da meine Schwester geistig sehr hochsteht für ihre Behinderung (bis auf ein paar kleine Einschränkungen da auch normal ist), hatte ich nie Probleme damit, mit ihr normal zu sprechen. Der Jüngere bin schließlich ich.
Und ich versuche auch so ähnlich mit anderen Behinderten umzugehen, obwohl da wieder ein wenig diffenzierter bin.
Ich kann die Leute verstehen, die Probleme im Umgang mit Behinderten haben, was ich jedoch nicht verstehen kann, sind Leute, die sich darüber lustig machen (zB "Ey du Spasti"). Da reagiere ich gerne aggressiv drauf!
Dass soll kein Freispruch sein, aber wenn du die Leute einerseits verstehst, die Probleme haben, solltest du nicht aggressiv reagieren.
Generell sollten Menschen ab einem gewissen Alter aber eine Erziehung genossen haben, der ein respektvoller Umgang mit JEDEM Menschen zu Grunde liegt. Ist aber leider nicht so.
Dass Behinderte besonders betroffen sind von Spott dieser Art, kann ich mir allerdings vorstellen.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(1949 - 2023), Diplom-Bibliothekar und Autor
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- Billie Holiday
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Re: Fass uns an
Ich selber kenne keine geistig behinderten Menschen und denke im Traum nicht daran, fremde behinderte Menschen anzufassen, ich fass ja auch keine gesunden Menschen einfach an.
Ich steh zu meinen Berührungsängsten und sehe keinen Grund, plötzlich solche Leute um mich zu scharen. Auf der Straße gucke ich kurz und gehe weiter, ich beschimpfe niemanden.
Sollte mich jemand ansprechen und z.B. um Hilfe bitten, bin ich sofort bereit, diese Hilfe zu geben. An Freundschaften bin ich nicht interessiert.
Ich steh zu meinen Berührungsängsten und sehe keinen Grund, plötzlich solche Leute um mich zu scharen. Auf der Straße gucke ich kurz und gehe weiter, ich beschimpfe niemanden.
Sollte mich jemand ansprechen und z.B. um Hilfe bitten, bin ich sofort bereit, diese Hilfe zu geben. An Freundschaften bin ich nicht interessiert.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Fass uns an
Richtig, Freundschaften kann es nur geben, wenn die betreffende Person charakterlich passt, schließlich ist auch nicht jeder Behinderte ein Engel ...Billie Holiday » Mi 25. Jul 2012, 16:50 hat geschrieben:Ich selber kenne keine geistig behinderten Menschen und denke im Traum nicht daran, fremde behinderte Menschen anzufassen, ich fass ja auch keine gesunden Menschen einfach an.
Ich steh zu meinen Berührungsängsten und sehe keinen Grund, plötzlich solche Leute um mich zu scharen. Auf der Straße gucke ich kurz und gehe weiter, ich beschimpfe niemanden.
Sollte mich jemand ansprechen und z.B. um Hilfe bitten, bin ich sofort bereit, diese Hilfe zu geben. An Freundschaften bin ich nicht interessiert.
Ansonsten: Wer fragt, bekommt in der Regel Hilfe, ich fasse aber grundsätzlich keine fremden Menschen ungefragt an (egal ob mit Behinderung oder ohne)

Zuletzt geändert von Issomad am Samstag 28. Juli 2012, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.