Veränderungen in der Berufswelt

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Veränderungen in der Berufswelt

die Arbeitswelt hat sich positiv entwickelt
4
18%
die Arbeitswelt hat sich negativ entwickelt
4
18%
alte Tugenden "kein Fleiss ohne Preis" werden wieder wichtig
2
9%
wir müssen die Modernisierung voran bringen
3
14%
wir müssen mehr Wert auf eine humanere Arbeitswelt legen
9
41%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 22
anton
Beiträge: 56
Registriert: Freitag 1. Juni 2012, 15:46

Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von anton »

Als "Oldi" und Nachkriegskind möchte ich einfach nur zum Ausdruck bringen, welche Veränderungen ich im Laufe meines Berufsleben erfahren habe.

Gut habe ich die Kriegsgenration in Erinnerung, die sich in den 50er und 60er Aufbaujahren geschindet hat, in Erinnerung. Da wollte jeder arbeiten und hat auch jeden Job angenommen. Entgegennahme von Unterstützung jeglicher Art war ihnen peinlich. Ich habe die Aussage eines Ingenieurs in Erinnerung, der aufgrund einer Zusammenlegung seinen Arbeitsplatz verlieren sollte: "Und wenn ich Sch... karre, irgendwie bringe ich meine Familie durch". Man hat weder auf Überstunden noch auf Sonnabendarbeit geachtet. Angestellte haben häufig Arbeit mit nach Hause genommen, um ihr Pensum zu schaffen. Urlaub- und Freizeit wurde grundsätzlich hinten angestellt. Als junger "Mitstreiter" hat man einfach mitgezogen. Einsatz und Engagement im Beruf waren selbstverständlich. Die Arbeit war zumeist anstrengend und aufwendig.

In den Fabriken herrschte mit der alten Technologie noch die Handarbeit vor. Erst nach und nach setzte die Modernisierung des Maschinenparks ein. Der Druck wurde grösser, Akkordlöhne wurden eingeführt und aus Wettbewerbsgründen immer mehr gestrafft. Als in den Boomjahren die Kapazitäten nicht mehr ausreichten, holte man Gastarbeiter. Italiener, Spanier u. a. kamen und kehrten später in ihre Heimat zurück. Einige blieben. Später kamen türkische Arbeiter, mehr und mehr. Unsere Wirtschaft wollte Profit machen und hat sie geholt. Die Arbeitsämter haben mit politischer Unterstützung schnell reagiert.

In den Verwaltungen kamen immer mehr Computer zum Einsatz. Ich erinnere mich gut an unseren ersten Computer, eine sogenannte Wordmaschine mit 32 KB. Eine Riesenkiste ca. 2 x 3 m, die viel Wärme produzierte. Mit Lochkarten und Magnetkonten und mit Tonnen von Tabellierlisten wurde grosse Unternehmen geführt. Es wurde moderner und die EDV entwickelte sich weiter. Programmierer und Organisatoren schufteten Tag und Nacht und so mancher ruinierte dabei seine eigene Gesundheit. Anfang der 80er Jahre führte ich SAP ein, SAFIR hiess das Produkt und lief auf Grossrechnern. Modernes denken machte sich breit, wir dachten nur noch wie SAP und unsere EDV Entwicklung ebenso. Es wurde Tag und Nacht gearbeitet. Die Verantwortung in den EDV-Abteilungen war gross. Ein Absturz bedeutete Stillstand von vielen Arbeitsplätzen und Verluste. Das alles hat die Beteiligten zusammengeschweisst. Die Vorstände haben uns einerseits geliebt, weil wir viel bewegten, andererseits aber auch gehasst, weil EDV und Organisation viel Geld kosteten. Schnell war ein gerade für einige Millionen Mark angeschaffter Grossrechner wieder zu klein. Viele junge Mitarbeiter, Talente aus den eigenen Reihen, wurden gut ausgebildet und integriert.

Später kamen die Nutzniesser, die akademische Garde, die sich zunächst schwer tat, diese Prozesse zu verstehen und sich einzubringen. Zwei Dinge sind mir dabei sofort aufgefallen, ihr selbstbewusstes Auftreten bei häufiger Ahnungslosigkeit, ihr begrenzter Einsatzwille, Überstunden und Rücksichtnahme bei der Urlaubsplanung waren nicht ihr Ding. Einige integrierten sich durch die Übernahme von Spezialaufgaben, viele haben es im ersten Anlauf nicht geschafft. Mehr und mehr veränderte sich die Arbeitswelt.

Anstelle von Engagement und Arbeitseinsatz wurden häufig endlose Debatten von Theoretikern geführt, die die Beteiligten häufig irritierten und Frust auslösten. Mehr und mehr wurde das Karrieredenken zu Lasten Dritter etabliert. Als Ersatz für Fleiss und Einsatz machten sich häufig andere Tugenden breit. Um den eigenen Erfolg rechnerisch darzustellen, wurden die ersten Jobs gestrichen und der Druck erhöht. Viel Halbwissen wurde so zu Kompetenz stilisiert. Plötzlich waren die Erfolgreichen da, die am besten gewinnen konnten, wenn sie sich den Chefs anpassten, Härte gegenüber der arbeitenden Masse zeigte, ihr Halbwissen zum Besten gaben und grosse Reden schwangen. Erfahrung war plötzlich nicht mehr gefragt. Man musste das Umfeld sehr schnell von den "Alten" bereinigen. Denn man wollte ihre Erfahrung nicht, weil sie die Schwächen der "Neuen Welt" offen legte.

Unser Unternehmen entwickelte sich dank der guten Basis zur Cashcow und Gesellschafter, Aufsichtsräte und Vorstände wollten schnell ihre "Schäfchen ins Trockene" bringen. Letztendlich hat man den den Verkauf des Unternehmens angesteuert, so glaubte man den bestmöglichen Profit für sich einzufahren. Leider machte die Entwicklung einen Strich durch die Rechnung. Das Geschäft brach ein und das Interesse an dem Unternahm schwand sehr schnell. Diese Verkaufsabsichten führten zur Auflösung der Gesellschaft, mit allen Schmerzen. Arbeit, Know-how waren dahin. Am Ende gab es nur noch Verlierer. Eine Geschichte wie aus einem Märchen. Leider ist sie wahr.

Die neue Computerwelt mit ihrer Vielfältigkeit hat die Entwicklung in den Folgejahren zwar weiter nach vorn gebracht, aber auch viel Unruhe und Ablenkung ausgelöst. Heute habe wir die Welt, die wir haben wollten.

In den öffentlichen Verwaltungen spielte lange Zeit das Geld keine Rolle, auch wenn man den Entwicklungen hinterher lief. Hier herrschten andere Gesetze und Regeln um Erfolg zu haben. Leute die nur schlau reden konnten, wurden schnell befördert, immer höher. Und jetzt sitzen sie oben und treffen Entscheidungen und wir wundern uns. Viele haben auch durch Beförderung und Frühpensionierung erfolgreich die Flucht gesucht.

Deutschland bewegt sich .......
Zuletzt geändert von anton am Freitag 6. Juli 2012, 13:24, insgesamt 7-mal geändert.
Bukowski

Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Bukowski »

anton » Fr 6. Jul 2012, 10:54 hat geschrieben: Man hat weder auf Überstunden noch auf Sonnabendarbeit geachtet.
http://einestages.spiegel.de/static/ent ... &a=849&c=1

:thumbup:
Dr. Nötigenfalls

Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Schönes Statement.
Kann dem nur beipflichten.
Big_mac_the_crack
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Big_mac_the_crack »

@anton

Tut mir natürlich für dich im Einzelnen leid. Und bestimmte Dinge, die du angesprochen hast, kann ich trotz meines jüngeren Alters nachvollziehen und dir beipflichten.

Gerade die Argumente, wie "jeder hat gearbeitet, egal was dabei rauskam." Es waren halt auch andere Zeiten, gerade nach dem Krieg, in dem man für das Allgemeinwohl gearbeitet hat. Ich und die Menschen in meinen Freundeskreis (soweit ich das einschätzen kann) würden auch jeden Job machen bevor Sie arbeitslos werden würden und auf Kosten vom Staat leben müssten. Allerdings sind wir, insbesondere ich doch recht Anspruchsvoll gegenüber einen Arbeitgeber. Denn man sieht es vor allem in Deutschland, wie Arbeitnehmer ausgebeutet werden und zwar nicht wegen Rezession und co. sondern um den Profit des Arbeitgebers zu steigern. Selber habe ich auch schon die Erfahrung machen dürfen für Hungerlöhne arbeiten zu dürfen, während der Inhaber der Firma dickes Ca$h gemacht hat.
Von daher und weil ich gut qualifiziert bin, lasse ich mich heute eben nicht mehr auf solche Dinge ein. Gibts Kurzarbeit oder irgendwelche Schickaniererrein vom Chef bin ich weg. Der nächste Arbeitgeber freut sich auf mich. Es hat sich eben auch sehr stark das Unternehmerbild verändert. Viele Unternehmer sind nicht mehr an einer langfristigen homogenen Mitarbeiterführung und Förderung interessiert, sondern holen sich Nachschub vom Markt wenn Sie die eigenen Leute verschlissen habe.

Und das kann es halt auch nicht sein.

Wie ich herausgelesen habe, hast du dein ganzes Leben in einem Unternehmen gearbeitet? Ich muss dir ehrlich sagen dass das auch nicht mehr Zeitgemäß ist, denn viele ältere Arbeitnehmer sind genau deshalb nicht mehr vermittelbar, nicht wegen des Alters sondern wegen mangelnder Flexibilität. Ich hatte selber Mitarbeiter die eben über 20 Jahre in einem Unternehmen gearbeitet haben, mit den meißten kann man nicht mehr viel anfangen. Erfahrung hin oder her...
wintermute
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von wintermute »

Der Informationsadel hat sich seinen Platz an der Sonne genommen. Gottseidank frei, weil die Parteibuchdeutschen zu rückständig waren und sind, um zu begreifen, was sich entwickelt. Die hätten auch diese gesellschaftliche Entwicklung vollkommen schmerzfrei totjustiert. Und auch die nächsten 200 Jahre unbeirrt auf das Fließband von VW gesetzt.
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jorikke
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von jorikke »

anton » Fr 6. Jul 2012, 11:54 hat geschrieben:Als "Oldi" und Nachkriegskind möchte ich einfach nur zum Ausdruck bringen, welche Veränderungen ich im Laufe meines Berufsleben erfahren habe.

Gut habe ich die Kriegsgenration in Erinnerung, die sich in den 50er und 60er Aufbaujahren geschindet hat, in Erinnerung. Da wollte jeder arbeiten und hat auch jeden Job angenommen. Entgegennahme von Unterstützung jeglicher Art war ihnen peinlich. Ich habe die Aussage eines Ingenieurs in Erinnerung, der aufgrund einer Zusammenlegung seinen Arbeitsplatz verlieren sollte: "Und wenn ich Sch... karre, irgendwie bringe ich meine Familie durch". Man hat weder auf Überstunden noch auf Sonnabendarbeit geachtet. Angestellte haben häufig Arbeit mit nach Hause genommen, um ihr Pensum zu schaffen. Urlaub- und Freizeit wurde grundsätzlich hinten angestellt. Als junger "Mitstreiter" hat man einfach mitgezogen. Einsatz und Engagement im Beruf waren selbstverständlich. Die Arbeit war zumeist anstrengend und aufwendig.

In den Fabriken herrschte mit der alten Technologie noch die Handarbeit vor. Erst nach und nach setzte die Modernisierung des Maschinenparks ein. Der Druck wurde grösser, Akkordlöhne wurden eingeführt und aus Wettbewerbsgründen immer mehr gestrafft. Als in den Boomjahren die Kapazitäten nicht mehr ausreichten, holte man Gastarbeiter. Italiener, Spanier u. a. kamen und kehrten später in ihre Heimat zurück. Einige blieben. Später kamen türkische Arbeiter, mehr und mehr. Unsere Wirtschaft wollte Profit machen und hat sie geholt. Die Arbeitsämter haben mit politischer Unterstützung schnell reagiert.

In den Verwaltungen kamen immer mehr Computer zum Einsatz. Ich erinnere mich gut an unseren ersten Computer, eine sogenannte Wordmaschine mit 32 KB. Eine Riesenkiste ca. 2 x 3 m, die viel Wärme produzierte. Mit Lochkarten und Magnetkonten und mit Tonnen von Tabellierlisten wurde grosse Unternehmen geführt. Es wurde moderner und die EDV entwickelte sich weiter. Programmierer und Organisatoren schufteten Tag und Nacht und so mancher ruinierte dabei seine eigene Gesundheit. Anfang der 80er Jahre führte ich SAP ein, SAFIR hiess das Produkt und lief auf Grossrechnern. Modernes denken machte sich breit, wir dachten nur noch wie SAP und unsere EDV Entwicklung ebenso. Es wurde Tag und Nacht gearbeitet. Die Verantwortung in den EDV-Abteilungen war gross. Ein Absturz bedeutete Stillstand von vielen Arbeitsplätzen und Verluste. Das alles hat die Beteiligten zusammengeschweisst. Die Vorstände haben uns einerseits geliebt, weil wir viel bewegten, andererseits aber auch gehasst, weil EDV und Organisation viel Geld kosteten. Schnell war ein gerade für einige Millionen Mark angeschaffter Grossrechner wieder zu klein. Viele junge Mitarbeiter, Talente aus den eigenen Reihen, wurden gut ausgebildet und integriert.

Später kamen die Nutzniesser, die akademische Garde, die sich zunächst schwer tat, diese Prozesse zu verstehen und sich einzubringen. Zwei Dinge sind mir dabei sofort aufgefallen, ihr selbstbewusstes Auftreten bei häufiger Ahnungslosigkeit, ihr begrenzter Einsatzwille, Überstunden und Rücksichtnahme bei der Urlaubsplanung waren nicht ihr Ding. Einige integrierten sich durch die Übernahme von Spezialaufgaben, viele haben es im ersten Anlauf nicht geschafft. Mehr und mehr veränderte sich die Arbeitswelt.

Anstelle von Engagement und Arbeitseinsatz wurden häufig endlose Debatten von Theoretikern geführt, die die Beteiligten häufig irritierten und Frust auslösten. Mehr und mehr wurde das Karrieredenken zu Lasten Dritter etabliert. Als Ersatz für Fleiss und Einsatz machten sich häufig andere Tugenden breit. Um den eigenen Erfolg rechnerisch darzustellen, wurden die ersten Jobs gestrichen und der Druck erhöht. Viel Halbwissen wurde so zu Kompetenz stilisiert. Plötzlich waren die Erfolgreichen da, die am besten gewinnen konnten, wenn sie sich den Chefs anpassten, Härte gegenüber der arbeitenden Masse zeigte, ihr Halbwissen zum Besten gaben und grosse Reden schwangen. Erfahrung war plötzlich nicht mehr gefragt. Man musste das Umfeld sehr schnell von den "Alten" bereinigen. Denn man wollte ihre Erfahrung nicht, weil sie die Schwächen der "Neuen Welt" offen legte.

Unser Unternehmen entwickelte sich dank der guten Basis zur Cashcow und Gesellschafter, Aufsichtsräte und Vorstände wollten schnell ihre "Schäfchen ins Trockene" bringen. Letztendlich hat man den den Verkauf des Unternehmens angesteuert, so glaubte man den bestmöglichen Profit für sich einzufahren. Leider machte die Entwicklung einen Strich durch die Rechnung. Das Geschäft brach ein und das Interesse an dem Unternahm schwand sehr schnell. Diese Verkaufsabsichten führten zur Auflösung der Gesellschaft, mit allen Schmerzen. Arbeit, Know-how waren dahin. Am Ende gab es nur noch Verlierer. Eine Geschichte wie aus einem Märchen. Leider ist sie wahr.

Die neue Computerwelt mit ihrer Vielfältigkeit hat die Entwicklung in den Folgejahren zwar weiter nach vorn gebracht, aber auch viel Unruhe und Ablenkung ausgelöst. Heute habe wir die Welt, die wir haben wollten.

In den öffentlichen Verwaltungen spielte lange Zeit das Geld keine Rolle, auch wenn man den Entwicklungen hinterher lief. Hier herrschten andere Gesetze und Regeln um Erfolg zu haben. Leute die nur schlau reden konnten, wurden schnell befördert, immer höher. Und jetzt sitzen sie oben und treffen Entscheidungen und wir wundern uns. Viele haben auch durch Beförderung und Frühpensionierung erfolgreich die Flucht gesucht.

Deutschland bewegt sich .......


Wir dürften etwa im gleichen Alter sein. Ich habe knapp 45 Jahre in der gleichen Firma gearbeitet und kann die Entwicklung in der Arbeitswelt im Wesentlichen so bestätigen.
1965-68 täglich zwei Überstunden und Samstag bis Mittags.
Du beschreibst die Entwicklung der EDV und die Auswirkungen in deiner Firma.
Gleichzeitig vollzog sich aber auch der Umbruch in den Firmen in der Produktion. Spielte noch in den 50/60-Jahren die mechanische Fertigung und die Produktion mechanischer Geräte wirtschaftlich die erste Geige, vollzog sich in den 70/80-Jahren die Umstellung auf elektronische Geräte.
Plötzlich standen die alten Platzhirsche in den Firmen, hochbezahlt und immer bereit sich selber über zu bewerten, mit dem Rücken zur Wand.
Da kamen plötzlich junge Spunde ohne jede Erfahrung. Die wurden erst nicht ernst genommen.
Das Dumme war nur, sie verstanden die neue Technik.
Plötzlich war es aus mit der alten Herrlichkeit. Dieser Umbruch war für viele sehr hart.
Ich lese aus deinen Zeilen, du hast die Entwicklung von Anfang an begleitet und bist sozusagen reingewachsen.
Sei froh, ich habe Menschen zerbrechen sehen.
Ein wenig kritisch sehe ich deshalb deine Beschreibung der Arbeitsauffassung.
" Wir haben noch geschafft wie die Verrückten und dann kamen die Akademix, die pünktlich Feierabend machen wollten."
(verkürzt, sinngemäß)
Möglicherweise gab ihnen ihr Können das notwendige Selbstbewusstsein.
Wie auch immer, wir alten Knacker haben die Gelassenheit und das Wissen solcherlei Entwicklungen im Nachhinein einigermaßen objektiv zu beurteilen.
Jeder aus seiner Perspektive.
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Cerberus
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Cerberus »

Big_mac_the_crack » Fr 6. Jul 2012, 13:44 hat geschrieben:Ich hatte selber Mitarbeiter die eben über 20 Jahre in einem Unternehmen gearbeitet haben, mit den meißten kann man nicht mehr viel anfangen. Erfahrung hin oder her...
Also wenn Sie unfähige Mitarbeiter hatten, dann hat das nichts mit der "berühmten" Flexibilität zu tun - nur weil jemand seinen Job wechselt, wie andere das Unterhöschen, ist er nicht besonders fähig - und nur weil jemand dies nicht tat, ist er nicht besonders unfähig. Ein Maschinenbediener z.B., der in einem Unternehmen seinen Job macht.... genau weshalb sollte der nun eine andere Firma suchen? Hm? Für den Tapetenwechsel vielleicht? Damit er aus einem sichern Job heraus in einen möglicherweise unsicheren wechselt, damit alle Welt sieht wie flexibel er ist und wie irre, dass er ignoriert, dass er eine Familie zu ernähren und ein Haus abzubezahlen hat?

Naja - jeder wie er kann....
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Cerberus » Fr 6. Jul 2012, 16:34 hat geschrieben:Für den Tapetenwechsel vielleicht? Damit er aus einem sichern Job heraus in einen möglicherweise unsicheren wechselt, damit alle Welt sieht wie flexibel er ist und wie irre, dass er ignoriert, dass er eine Familie zu ernähren und ein Haus abzubezahlen hat?
Es geht nicht darum, dass jemand jedes Jahr seinen Job wechselt, beides sind schlechte extreme. Aber natürlich kann man in ein Unternehmen mehr einbringen und Produktiver arbeiten, wenn man verschieden Unternehmen mit verschieden Arbeitsabläufen, Werten, etc. kennen gelernt hat.

Und das mit Familie und so, ist halt ein Vorwand. Du willst auf Sicherheit hinaus, aber was für eine Sicherheit bietest du deiner Familie wenn du nach 30 Jahren am selben Arbeitsplatz unvermittelbar bist, wohl eher keine? Es ist ja nicht so das man einen Job ohne Aussicht auf einen neuen einfach kündigt.

Es kann ja auch jeder handhaben wie er will. Nur soll er sich dann nicht mit 50 hinstellen und behaupten, er findet keinen Job aufgrund seines Alters, wenn es eigentlich was mit seinen bisherigen Versäumnissen sich mit einer Arbeitswelt, deren Anforderungen sich ändern, zu arrangieren zutun hat.

Meine Eltern haben die selben Ansichten wie du, allerdings spielen die im besten Fall mit ner Frühpensionierung, im schlechtesten mit Hartz4 und entsprechenden sozialen Abstieg. Aber auch die habe ich seit langen darauf hingewiesen. Man sollte sich eben am schluss bloß nicht beschweren, denn die wenigsten werden wirklich unverschuldet Arbeitslos, man muss nur die Zeichen der Zeit erkennen können und sich rechtzeitig vom Acker machen...
Zuletzt geändert von Big_mac_the_crack am Freitag 6. Juli 2012, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Cerberus »

Big_mac_the_crack » Fr 6. Jul 2012, 16:48 hat geschrieben:
Es geht nicht darum, dass jemand jedes Jahr seinen Job wechselt, beides sind schlechte extreme. Aber natürlich kann man in ein Unternehmen mehr einbringen und Produktiver arbeiten, wenn man verschieden Unternehmen mit verschieden Arbeitsabläufen, Werten, etc. kennen gelernt hat.

Und das mit Familie und so, ist halt ein Vorwand. Du willst auf Sicherheit hinaus, aber was für eine Sicherheit bietest du deiner Familie wenn du nach 30 Jahren am selben Arbeitsplatz unvermittelbar bist, wohl eher keine? Es ist ja nicht so das man einen Job ohne Aussicht auf einen neuen einfach kündigt.

Es kann ja auch jeder handhaben wie er will. Nur soll er sich dann nicht mit 50 hinstellen und behaupten, er findet keinen Job aufgrund seines Alters, wenn es eigentlich was mit seinen bisherigen Versäumnissen sich mit einer Arbeitswelt, deren Anforderungen sich ändern, zu arrangieren zutun hat.

Meine Eltern haben die selben Ansichten wie du, allerdings spielen die im besten Fall mit ner Frühpensionierung, im schlechtesten mit Hartz4 und entsprechenden sozialen Abstieg. Aber auch die habe ich seit langen darauf hingewiesen. Man sollte sich eben am schluss bloß nicht beschweren, denn die wenigsten werden wirklich unverschuldet Arbeitslos, man muss nur die Zeichen der Zeit erkennen können und sich rechtzeitig vom Acker machen...
Tschuldigung - hätte vielleicht vorher mal Ihren "Nicknamen" ins Auge fassen sollen, dann hätte ich gewusst, dass es nichts bringt.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
Hiver
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Hiver »

[quote="[url=http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 7#p1578787]Big_mac_the_crack » Fr 6. Jul 2012, 13:44[/url

Wie ich herausgelesen habe, hast du dein ganzes Leben in einem Unternehmen gearbeitet? Ich muss dir ehrlich sagen dass das auch nicht mehr Zeitgemäß ist, denn viele ältere Arbeitnehmer sind genau deshalb nicht mehr vermittelbar, nicht wegen des Alters sondern wegen mangelnder Flexibilität. Ich hatte selber Mitarbeiter die eben über 20 Jahre in einem Unternehmen gearbeitet haben, mit den meißten kann man nicht mehr viel anfangen. Erfahrung hin oder her...[/quote]

Es ist eine uralte und bewährte Tradition sich nach der Ausbildung in der Welt umzuschauen. Die Zimmerleute und Steinmetze gingen früher auf die Walz, denn nur so konnten sich neue Techniken verbreiten.
Bei Naturwissenschaftler ist es notwendig einen Aufenthalt im Ausland in der Vita vorzeigen zu können. Das hebt ungemein den Marktwert.
Wenn dann ein Arbeitgeber gefunden wurde, welcher der eigenen Lebensplanung entspricht, so werden es i.R. sehr wertvolle MA, deren Wert dann mit zunehmender Betriebsangehörigkeit steigt.

Eine doch sehr merkwürdige Firma muß das sein, der Sie angehören. Entweder ist ein MA ziemlich untauglich und dann hat er keine 20 Jahre Betriebszugehörigkeit oder aber Sie sind unfähig Menschen zu beurteilen.
Es waren aber sicher Vorgesetzte da, die in ihren Augen unfähige MA richtig im Sinne der Firma beurteilen konnten.
enfant_terrible
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von enfant_terrible »

Wer heutzutage arbeiten geht und sich darüber aufregt, daß er am Monatsende weniger in der Tasche hat, als ein Sozialschmarotzer (Hartzler) wird schnell als Nazi beschimpft.

Ein Beispiel:

1 versoffener Hartzler, verheiratet mit einer keifenden Prolltusse und 4 Rotzgören verdient wie folgt:

2 x 420 für die "Erwachsenen" + 4 x 320 für die Rotzblagen macht 2080 Euro. 6 Zimmer-Wohnung incl. Nebenkosten 1200 Euro.

Zusammen 3280 Euro.

Dazu Vergünstigungen bei Bahn, im Schwimmbad, etc., Erstausstattung Wohnung, Umzug, keine Zuzahlung bei Krankenkasse, etc. sagen wir 300 Euro.

Sind bis jetzt offiziell bezahlte und überwiesene 3580 Euro für eine faule Pennerfamilie.

Da braucht man normal 7000 brutto für.

Is halt ein bepisstes Scheißland hier.
Sahnebär: Charmant, höflich, gebildet!
Bukowski

Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Bukowski »

enfant_terrible » Fr 6. Jul 2012, 18:23 hat geschrieben:Wer heutzutage arbeiten geht und sich darüber aufregt, daß er am Monatsende weniger in der Tasche hat, als ein Sozialschmarotzer (Hartzler) wird schnell als Nazi beschimpft.

Ein Beispiel:

1 versoffener Hartzler, verheiratet mit einer keifenden Prolltusse und 4 Rotzgören verdient wie folgt:

2 x 420 für die "Erwachsenen" + 4 x 320 für die Rotzblagen macht 2080 Euro. 6 Zimmer-Wohnung incl. Nebenkosten 1200 Euro.

Zusammen 3280 Euro.

Dazu Vergünstigungen bei Bahn, im Schwimmbad, etc., Erstausstattung Wohnung, Umzug, keine Zuzahlung bei Krankenkasse, etc. sagen wir 300 Euro.

Sind bis jetzt offiziell bezahlte und überwiesene 3580 Euro für eine faule Pennerfamilie.

Da braucht man normal 7000 brutto für.

Is halt ein bepisstes Scheißland hier.

Informiere Dich mal, welche Bevölkerungsgruppen warum von Hartz4 leben müssen.
Offensichtlich bist Du keifender Primitivling nicht in der Lage, einfache Fakten einholen.


Ehepaar zusammen: 711, - Euro

0 bis unter 6 Jahren: 215,- Euro
6 bis unter 14 Jahren: 251,- Euro
14 bis unter 18 Jahren: 287,- Euro

Es steht der Familie etwa 780 Euro Miete zu.
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenue ... 900795.php

Selbstverständlich bekommt die Familie keine 6-Zimmerwohnung, sondern eine 4-Zimmer-Wohnung, da sich die Kinder ein Zimmer teilen sollen.





Sauf weniger, dann kannst Du auch mehr Geld verdienen und mußt keine Hartzer vollkacken. :)
anton
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Registriert: Freitag 1. Juni 2012, 15:46

Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von anton »

Hiver » Fr 6. Jul 2012, 17:58 hat geschrieben:[quote="[url=http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 7#p1578787]Big_mac_the_crack » Fr 6. Jul 2012, 13:44[/url

Wie ich herausgelesen habe, hast du dein ganzes Leben in einem Unternehmen gearbeitet? Ich muss dir ehrlich sagen dass das auch nicht mehr Zeitgemäß ist, denn viele ältere Arbeitnehmer sind genau deshalb nicht mehr vermittelbar, nicht wegen des Alters sondern wegen mangelnder Flexibilität. Ich hatte selber Mitarbeiter die eben über 20 Jahre in einem Unternehmen gearbeitet haben, mit den meißten kann man nicht mehr viel anfangen. Erfahrung hin oder her...
... das wäre zu einfach gewesen. Ich hatte diverse Jobs, weil ich die Herausforderung mochte, aber auch weil ich erleben musste, wie mittlere Unternehmen aufgrund von Managementfehlern herabgewirtschaftet wurden, häufig zugunsten der persönlichen Sanierung. Ich habe mich permanent weitergebildet, allerdings auch darauf geachtet, dass meine Gesundheit keinen Schaden nimmt. Autogenes Training, Yoga, Sport gehörten dazu. Auch Ruhe und Abwechslung in der Natur waren wichtige Regenerationsphasen. Ich habe viele Chefs kommen und gehen sehen und bin daher im mittleren Management geblieben. Das hat immer Druck von oben und von unten bedeutet. Vielleicht hat mich meine Bescheidenheit kreativ und ideenreich gemacht. Ich kenne wirklich keine Situation, vor der ich passen musste, bis auf inkompetente Chefs. Sicher war ich auch ein unbequemer Querdenker. Gerechtigkeit und Förderung von eigenem Nachwuchs waren für mich das Wichtigste. Leider musste ich mich auch von jungen frischen Leuten verabschieden, weil meine Unternehmen Schwierigkeiten hatten. Ich habe Konkurse mit hervorragenden Abwicklern, Vergleiche u. ä. erlebt. Da kommen Leute und schicken die Chefs nach Hause, legen die Füße auf den Tisch und krempeln die Ärmel hoch und retten was zu retten ist. Die eigentlichen Probleme lagen in der Regel im Management. Hier gab es Zauderer und Leute die nicht den Mut hatten etwas zu verändern und die Zeichen der Zeit nicht erkannten. In der Regel gehen diese Leute mit einer hohen Abfindung nach Hause und hinterlassen Unordnung. Eines ist mir allerdings auch aufgefallen, hohe und gesicherte Einkommen waren in der Regel nicht förderlich. Sie machten träge und ideenlos. Ich erlaube mir den Vergleich: Unseren abgesicherten Beamten und Politikern ergeht es ebenso.

Ich kann nur allen empfehlen, die frisch im Kopf sind und arbeiten möchten: Kämpft, es lohnt sich. Entwickelt Ideen, fahrt nicht auf eingefahrenen Gleisen weiter. Es hilft Euch keiner, wenn ihr es nicht selber tut. Traut Euch etwas zu. Ich bin davon überzeug, irgendwann funktioniert es. Verlasst Euch nicht auf die Ratschläge der "Sesselpupser" in den Behörden.
Haltet die Risikiken überschaubar und geht trotzdem welche ein. Entwickelt und bildet Euch weiter. Achtet auf Lemminge und Verführer. Tolstoi hat schon gesagt: "Sich selbst bekämpfen ist der schwerste Kampf, sich selbst besiegen ist aber auch der schönste Sieg". Seit keine Weicheier!
Zuletzt geändert von anton am Freitag 6. Juli 2012, 20:35, insgesamt 1-mal geändert.
Praia61
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Praia61 »

enfant_terrible » Fr 6. Jul 2012, 18:23 hat geschrieben:Wer heutzutage arbeiten geht und sich darüber aufregt, daß er am Monatsende weniger in der Tasche hat, als ein Sozialschmarotzer (Hartzler) wird schnell als Nazi beschimpft.

Ein Beispiel:

1 versoffener Hartzler, verheiratet mit einer keifenden Prolltusse und 4 Rotzgören verdient wie folgt:

2 x 420 für die "Erwachsenen" + 4 x 320 für die Rotzblagen macht 2080 Euro. 6 Zimmer-Wohnung incl. Nebenkosten 1200 Euro.

Zusammen 3280 Euro.

Dazu Vergünstigungen bei Bahn, im Schwimmbad, etc., Erstausstattung Wohnung, Umzug, keine Zuzahlung bei Krankenkasse, etc. sagen wir 300 Euro.

Sind bis jetzt offiziell bezahlte und überwiesene 3580 Euro für eine faule Pennerfamilie.

Da braucht man normal 7000 brutto für.

Is halt ein bepisstes Scheißland hier.
Dein Vergleich hinkt.
Nimm ein verh. Paar plus deren Kindergeld für 4 Kinder.
Was muss dieses Paar bruttto verdienen ?
Ignorierte Person/en : Schnitter
Big_mac_the_crack
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Big_mac_the_crack »

Cerberus » Fr 6. Jul 2012, 17:01 hat geschrieben: Tschuldigung - hätte vielleicht vorher mal Ihren "Nicknamen" ins Auge fassen sollen, dann hätte ich gewusst, dass es nichts bringt.
Sehr Niveauvolle Äußerung, die uns inhaltlich alle weiter bringt... Vielleicht auch mal was Argumentativ bringen...
Antisozialist
Beiträge: 7136
Registriert: Donnerstag 15. Dezember 2011, 17:46

Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Antisozialist »

Praia61 » Fr 6. Jul 2012, 21:23 hat geschrieben: Dein Vergleich hinkt.
Nimm ein verh. Paar plus deren Kindergeld für 4 Kinder.
Was muss dieses Paar bruttto verdienen ?
Ein Paar mit zwei kleinen Kindern müßte eigentlich etwa € 2.700 brutto pro Monat verdienen, nur um auf das gleiche finanzielle Level einer Bedarfsgemeinschaft zu kommen. Deshalb gewährt der Staat ergänzende Sozialleistungen (zu denen auch das Kindergeld gehört) und hat abgabenarme 400-Euro-Jobs eingeführt, um wenigstens einen kleinen finanziellen Abstand zwischen Erwerbstätigen und Erwerbslosen sicherzustellen.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
Dr. Nötigenfalls

Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Nicht mangelnde Produktivität ist unser Problem, sondern "Ruinöser Wettbewerb".

Was passiert wohl wenn ein hochentwickeltes Land beschliesst, Grenzen für Produkte zu öffnen, die offensichtlich Staatlich subventioniert und oft mittels Zwangsarbeit und/oder Hungerlöhne produziert wurden.
Antisozialist
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Registriert: Donnerstag 15. Dezember 2011, 17:46

Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Antisozialist »

Dr. Nötigenfalls » Fr 6. Jul 2012, 23:10 hat geschrieben:Nicht mangelnde Produktivität ist unser Problem, sondern "Ruinöser Wettbewerb".

Was passiert wohl wenn ein hochentwickeltes Land beschliesst, Grenzen für Produkte zu öffnen, die offensichtlich Staatlich subventioniert und oft mittels Zwangsarbeit und/oder Hungerlöhne produziert wurden.
Wir bekommen billige Importgüter und können denen im Gegenzug unsere Exportschlager liefern. Davon profitieren beide Volkswirtschaften. Selbstverständlich gibt es bei diesem Handel auch individuelle Verlierer.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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jack000
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von jack000 »

Dr. Nötigenfalls » Fr 6. Jul 2012, 23:10 hat geschrieben:Nicht mangelnde Produktivität ist unser Problem, sondern "Ruinöser Wettbewerb".

Was passiert wohl wenn ein hochentwickeltes Land beschliesst, Grenzen für Produkte zu öffnen, die offensichtlich Staatlich subventioniert und oft mittels Zwangsarbeit und/oder Hungerlöhne produziert wurden.
Grundsätzlich sehe ich das genauso, allerdings ist der Prozess: "In Deutschland eine Produktion stillegen und nach Osteuropa/China verlagern" längst abgeschlossen. In Deutschland werden nach wie vor neue Produktionsstätten eröffnet und sogar Chinesische Firmen haben Produktionsstandorte in Deutschland.
So hatte z.B. auch das Porsche-Werk in Leipzig Überstunden anordnen müssen, weil die Nachfrage aus China anders nicht mehr hätte befriedigt werden können.

Wenn es aber um das Thema:"Durch unfaire Bedingungen Märkte in anderen Ländern kaputtmachen" geht, sollte sich die EU mal selbst an die Nase fassen. Denn wie kann es sein, dass in der EU produziertes Fleisch und Milch in afrikanischen Ländern billiger angeboten wird als vor Ort produzierte Produkte und somit Produktionsstätten vor Ort kaputtmacht?
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Kibuka
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Kibuka »

Hiver » Fr 6. Jul 2012, 17:58 hat geschrieben: Bei Naturwissenschaftler ist es notwendig einen Aufenthalt im Ausland in der Vita vorzeigen zu können. Das hebt ungemein den Marktwert.
Unsinn! Gerade bei Naturwissenschaftlern sind Auslandsaufenthalte so wertvoll, wie ein Misthaufen. Davon kannst du dir überhaupt nichts kaufen!
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Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

jack » Sa 7. Jul 2012, 20:32 hat geschrieben: Wenn es aber um das Thema:"Durch unfaire Bedingungen Märkte in anderen Ländern kaputtmachen" geht, sollte sich die EU mal selbst an die Nase fassen. Denn wie kann es sein, dass in der EU produziertes Fleisch und Milch in afrikanischen Ländern billiger angeboten wird als vor Ort produzierte Produkte und somit Produktionsstätten vor Ort kaputtmacht?
Stimmt.
Dies hab ich unlängst selbst schon angemahnt.
Dr. Nötigenfalls

Re: Veränderungen in der Berufswelt

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Antisozialist » Sa 7. Jul 2012, 20:20 hat geschrieben:
Wir bekommen billige Importgüter und können denen im Gegenzug unsere Exportschlager liefern. Davon profitieren beide Volkswirtschaften. Selbstverständlich gibt es bei diesem Handel auch individuelle Verlierer.
Andersherum wird ein Schuh daraus.
Die Exportgewinnler sind die "Individuellen Gewinner".

Massenhaft Verlierer wurden längst in miese Beschäftigungsverhältnisse gersteckt,und so vor der Arbeitslosenstatistik versteckt.
Angeblich sind wir alle ja Deutschland,doch das ist eine Lüge !

Wer heute "Deutschland" sagt,der meint die individuellen Exportgewinnler.

Oft wurde auch einfach nur kräftig in die Kasse (der anderen) gegriffen,die eigenen Gehälter Massiv aufgestockt,um es "dem niederen Pack" (Beschäftigungsverhältnissen) zu entziehen.
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