Ich mache nur gerne darauf aufmerksam, das vieles nicht "einfach", geschweige denn ausschließlich,
an der Eurozugehörigkeit liegt. Hatten wir beide ja schon.
mfg
Wir sind uns sicherlich darin einig, dass durch den Euro eine kreditfinanzierte Wachstumsblase in den genannten Ländern entstand. Wie groß ihr Anteil am Gesamtwachstum ist, lässt sich im Moment schwer beantworten.
Tatsache ist auch, gegenwärtig findet ein Bereinigungsprozess statt, der sehr hart ausfallen wird, weil die Märkte gerne von einem Extrem in das andere fallen. Der Markt hat die Entwicklungen in der Südperipherie jahrelang unterschätzt, der Euro legte sich wie ein Zinsschleier über die Währungsunion und machte die Marktteilnehmer blind für die Fehlallokationen von Kapital. Hinzu kamen schwerwiegende Konstruktionsfehler im Finanzsystem, wie die fehlende Eigenkapitaldeckung beim Kauf von Staatsanleihen oder die fehlende Kontrolle der nationalen Statistikbehörden durch Eurostat.
Diese Krise ist eine Folge von zahlreichen begangenen Fehlern in der Vergangenheit. Deshalb ist auch die Lösung schwierig, denn es gibt keine monokausale Ursache, die man beseitigen könnte.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!
„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Ach, ich versuche lediglich, hier etwas zu lernen....
Ich habe ja gesagt, meiner Meinung nach wird in Griechenland Knappheit auf symbolischer Ebene erzeugt....surreal.
Damit irgendwelche Banken ihre Zahlen auf die Reihe bekommen.
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
Lord Adair Turner
Kibuka » So 13. Mai 2012, 10:43 hat geschrieben:
Wir sind uns sicherlich darin einig, dass durch den Euro eine kreditfinanzierte Wachstumsblase in den genannten Ländern entstand. Wie groß ihr Anteil am Gesamtwachstum ist, lässt sich im Moment schwer beantworten.
Tatsache ist auch, gegenwärtig findet ein Bereinigungsprozess statt, der sehr hart ausfallen wird, weil die Märkte gerne von einem Extrem in das andere fallen. Der Markt hat die Entwicklungen in der Südperipherie jahrelang unterschätzt, der Euro legte sich wie ein Zinsschleier über die Währungsunion und machte die Marktteilnehmer blind für die Fehlallokationen von Kapital. Hinzu kamen schwerwiegende Konstruktionsfehler im Finanzsystem, wie die fehlende Eigenkapitaldeckung beim Kauf von Staatsanleihen oder die fehlende Kontrolle der nationalen Statistikbehörden durch Eurostat.
Diese Krise ist eine Folge von zahlreichen begangenen Fehlern in der Vergangenheit. Deshalb ist auch die Lösung schwierig, denn es gibt keine monokausale Ursache, die man beseitigen könnte.
Aus meiner Sicht, alles vollkommen korrekt und dementsprechende Zustimmung.
Ich möcht nur eines hinzufügen (das hatte im alten PF auch schon mehrmals mitgeteilt).
Ich war damals zur Euroeinführung genau aus der nun entstandenen Situation
gegen die Euroeinführung dieser aller Länder zu dem damaligen Zeitpunkt. Vehement dagegen.
Nun verteidige ich natürlich weder die Euroeinführung,
noch aber plädiere ich für die "einfache" Euroauflösung.
Heute ist meine Meinung dergestalt, wir müssen mit diesem Euro und der Situation leben,
und diese Situation bestmöglich (oder mit möglichst wenig Risiken) bewerkstelligen.
Die Zeit kann man nicht zurückdrehen.
Ob am Ende wieder viele nationale Währungen stehen oder nur ein Teileuro,
oder aber ein Gesamteuro bestehen bleibt, lasse ich dabei offen. Situationsabhängig,
entsprechend der jeweiligen Risiken für diese oder jene Entscheidung.
prime-pippo » So 13. Mai 2012, 10:59 hat geschrieben:Ich habe ja gesagt, meiner Meinung nach wird in Griechenland Knappheit auf symbolischer Ebene erzeugt....surreal.
Damit irgendwelche Banken ihre Zahlen auf die Reihe bekommen.
Das ist für mein ein recht inhaltsloser Satz.
Kann ich nichts mit anfangen.
Skull » So 13. Mai 2012, 11:08 hat geschrieben:Gut.Das ist für mein ein recht inhaltsloser Satz.
Kann ich nichts mit anfangen.
mfg
Das geht mit dem "Problem" in Griechenland auch oft so
Ich verstehe erstens nicht, wie so eine "Krise" entsteht, aber noch viel viel weniger, was an ihr wirklich "krisenhaft" ist.
Welche Mittel zur Bedürfnisbefriedigung fehlen und können nicht beschafft werden?
Ich habe ja gesagt, ich würde Griechenland einfach die Schulden erlassen, mir dann ein sinnvolles System für die Zukunft ausdenken. Was uns (neben den Interessen einiger Unternehmen) daran hindern soll, ist mir unbegreiflich....
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prime-pippo » So 13. Mai 2012, 11:23 hat geschrieben:
Ich verstehe erstens nicht, wie so eine "Krise" entsteht, aber noch viel viel weniger, was an ihr wirklich "krisenhaft" ist
Schade.
Das sehen die Griechen, Spanier und viele andere anders.
Sie merken real was eine Krise ist und für sie bedeutet.
Welche Mittel sind vorhanden ? Das ist doch die eher Frage.
prime-pippo » So 13. Mai 2012, 11:23 hat geschrieben:Ich habe ja gesagt, ich würde Griechenland einfach die Schulden erlassen, mir dann ein sinnvolles System für die Zukunft ausdenken. Was uns (neben den Interessen einiger Unternehmen) daran hindern soll, ist mir unbegreiflich....
Einfach ist da nichts.
Niemand kann Griechenland die Schulden so einfach erlassen. Einfach ist da nichts.
Und Du kannst Dir gerne ein System "ausdenken".
Ich befürchte aber das jedes "ausgedachte" System an den realen Systemen, an den realen Gesetzen,
an den realen Möglichkeiten und an den realen Menschen scheitern wird.
Ganz davon abgesehen, das das Ausdenken einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Diese Zeit haben wir aber nicht, um heutige Probleme situativ und real zu lösen.
Der Unterschied zwischen theoretisches Ausdenken und dem realen Leben eben.
Welche Mittel sind vorhanden ? Das ist doch die eher Frage
Ok, bei den hohen Arbeitslosenzahlen sollte man meinen, dass Arbeitskraft genug da ist.....man muss nur feststellen, wie man diese sinnvoll einsetzt.
Niemand kann Griechenland die Schulden so einfach erlassen. Einfach ist da nichts.
Man könnte schon.....man will nur nicht. Weil man die Menschen lieber den Systemen anpasst, anstatt die Systeme den Menschen anzupassen.
Ich befürchte aber das jedes "ausgedachte" System an den realen Systemen, an den realen Gesetzen,
an den realen Möglichkeiten und an den realen Menschen scheitern wird.
Ja, freilich.....weil die Banken ihre Zahlen im Computer knapp machen, geht real gar nichts mehr
Ganz davon abgesehen, das das Ausdenken einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Diese Zeit haben wir aber nicht, um heutige Probleme situativ und real zu lösen.
Ja, das Ausdenken würde sicher Zeit in Anspruch nehmen. Aber diese Zeit hat man natürlich, warum denn nicht.
Man macht einfach eine Inventur, das wird benötigt, so wird es produziert......als Übergangsphase.
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Griechenland soll auch nach Euro-Austritt Hilfsmilliarden bekommen
Ein Euro-Austritt Griechenlands bedeutet nach SPIEGEL-Informationen nicht das Ende der Hilfszahlungen. Nach Plänen des Berliner Finanzministeriums soll Athen weiterhin Gelder aus dem EFSF-Rettungsschirm für seine Staatsanleihen bekommen - um die Folgen für die anderen Euro-Länder abzuschwächen.
Info
Berlin - Griechenland kann nach SPIEGEL-Informationen auch im Falle eines Euro-Austritts mit weiteren Milliarden aus dem europäischen Rettungsschirm EFSF rechnen. Der europäische Rettungsschirm soll nach Plänen des Bundesfinanzministerium demnach nur jene Beträge streichen, die direkt an den Haushalt Griechenlands gehen. Jene Milliarden, mit denen die Staatsanleihen bedient werden, die die Europäische Zentralbank (EZB) im Rahmen ihrer Rettungsmaßnahmen übernommen hat, sollen hingegen weiter fließen.
Damit sollen die Folgen eines möglichen Euro-Austritts gemildert werden. So könnten Verluste bei der Zentralbank verhindert werden, die letztlich auf die Haushalte der Mitgliedstaaten durchschlagen.
Weitere Überlegungen des Hauses von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sehen laut SPIEGEL vor, dass die Griechen, auch wenn sie keine Hilfen mehr aus den Rettungstöpfen der Euro-Länder bekommen, nicht sich selbst überlassen werden sollen. Bleibt Griechenland Mitglied in der EU, hätten sie Anspruch auf Hilfen aus Brüssel, wie sie auch anderen EU-Ländern mit eigener Währung in Schieflage zustehen. Diese würden dann nicht mehr nur von den Ländern der Euro-Zone finanziert, sondern von allen 27 EU-Mitgliedstaaten.
Hoffentlich geht der Austritt bald über die Bühne. Ich befürchte es wird eher ein Tauziehen. Die griechische Politik wird ihre Hinhaltetaktik weiter verfolgen, inder Hoffnung das Brüssel schon entsprechend agieren wird.
Es wäre fur den Euro ein Befreiungsschlag, wenn man den Klotz Griechenland endlich loswerden würde.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!
„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Kibuka » So 13. Mai 2012, 13:28 hat geschrieben:Hoffentlich geht der Austritt bald über die Bühne. Ich befürchte es wird eher ein Tauziehen. Die griechische Politik wird ihre Hinhaltetaktik weiter verfolgen, inder Hoffnung das Brüssel schon entsprechend agieren wird.
Es wäre fur den Euro ein Befreiungsschlag, wenn man den Klotz Griechenland endlich loswerden würde.
Vielleicht könnte man danach noch einige andere Länder loswerden.
Andere EU-Länder geben derzeit kein derart desolates Bild ab, wie Griechenland. Sollte sich das ändern, müssen auch andere Länder die Währungsunion verlassen. Die Integrität und Seriosität muss existent bleiben. Falschspieler haben in einem seriösen Club nichts verloren!
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Kibuka » So 13. Mai 2012, 13:35 hat geschrieben:Andere EU-Länder geben derzeit kein derart desolates Bild ab, wie Griechenland. Sollte sich das ändern, müssen auch andere Länder die Währungsunion verlassen. Die Integrität und Seriosität muss existent bleiben. Falschspieler haben in einem seriösen Club nichts verloren!
prime-pippo » So 13. Mai 2012, 11:58 hat geschrieben:Ok, bei den hohen Arbeitslosenzahlen sollte man meinen, dass Arbeitskraft genug da ist.....man muss nur feststellen, wie man diese sinnvoll einsetzt.
Ich fühle mich nicht in der Lage festzustellen,
wo die griechische Arbeitskraft eines einzelnen sinnvoll eingesetzt werden soll.
Noch wer dieses bestimmen kann.
Wenn Du (oder irgendjemand anderes) dazu befähigt ist, bitte, ich wäre neugierig.
Aber schlage doch einfach einen realen und praktischen Weg vor, auch da wäre ich neugierig.
prime-pippo » So 13. Mai 2012, 11:58 hat geschrieben:Ja, freilich.....weil die Banken ihre Zahlen im Computer knapp machen, geht real gar nichts mehr
Ist zwar ein lustiger Satz.
Aber weder mit Sinn, noch irgendwie konstruktiv.
prime-pippo » So 13. Mai 2012, 11:58 hat geschrieben:
Ja, das Ausdenken würde sicher Zeit in Anspruch nehmen. Aber diese Zeit hat man natürlich, warum denn nicht.
Man macht einfach eine Inventur, das wird benötigt, so wird es produziert......als Übergangsphase.
Hört sich alles nach einem riesengroßen Spiel für Dich an.
Ist es aber nicht.
mlg
Zuletzt geändert von Skull am Sonntag 13. Mai 2012, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.
Vielleicht könnte man danach noch einige andere Länder loswerden.
Was spräche dagegen, wenn diese Länder auch Frankreich, Niederlande und Belgien wären? Besonders den Niederlanden und Belgien sowie Deutschland würde eine Aufwertung der jeweils eigenen Währung guttun, vor allem dem Konsum der Bevölkerung. Außerdem würden die Importe deutlich billiger, was wohl auch die Kraftstoffpreise senken dürfte.
Und wie sieht es in Großbrittanien, Slowakei, Ungarn, Bulgarien und Rumänien aus ?
Kann es vielleicht sein, das das weniger als Ursache Währung zu tun hat ?
Das das Währungsverhältis lediglich das Ergebnis guter oder schlechter Politik ist.
mfg
Natürlich ist die Währungsfrage nicht das einzige und entscheidende Problem. Aber in vielen Nicht-Euro-Ländern wie Schweden, Polen, Dänemark, Tschechien usw. sieht es nunmal wirtschaftlich deutlich besser aus als in vielen Ländern der Euro-Zone.
Die Staatsverschuldung ist natürlich ein Riesenproblem und muß in den Griff bekommen werden...und dazu werden immense Anstrengungen nötig sein.
Daniel1 » So 13. Mai 2012, 13:52 hat geschrieben:
Natürlich ist die Währungsfrage nicht das einzige und entscheidende Problem. Aber in vielen Nicht-Euro-Ländern wie Schweden, Polen, Dänemark, Tschechien usw. sieht es nunmal wirtschaftlich deutlich besser aus als in vielen Ländern der Euro-Zone.
Die Staatsverschuldung ist natürlich ein Riesenproblem und muß in den Griff bekommen werden...und dazu werden immense Anstrengungen nötig sein.
Die Anstrengungen werden doch unternommen,oder nicht? Heute gehen die Spanier in Massen auf die Straße und es ist zu befürchten, dass sie das auch in den nächsten Monaten machen werden, nur gut, dass da erst einmal nicht gewählt wird und so können wir uns mit unseren Drohungen noch ein wenig zurückhalten.l
Daniel1 » So 13. Mai 2012, 12:50 hat geschrieben:Deutschland würde eine Aufwertung der jeweils eigenen Währung guttun, vor allem dem Konsum der Bevölkerung. Außerdem würden die Importe deutlich billiger, was wohl auch die Kraftstoffpreise senken dürfte.
Die vermeintlichen Vorteile aus sinkende Kraftstoffpreise (wenn die Währung überhaupt messbar durchschlagen würde)
und steigender Konsum durch (noch) billigere Produkte (beispielsweise aus Asien)
halte ich im Verhältnis zu den Risiken für den Arbeitsmarkt und für eine exporterientierte Wirtschaft
zu vernachlässigen. Eine von jetzt auf gleich erstarkende Währung birgt mehr Risiken.
Daniel1 » So 13. Mai 2012, 12:52 hat geschrieben:Natürlich ist die Währungsfrage nicht das einzige und entscheidende Problem. Aber in vielen Nicht-Euro-Ländern wie Schweden, Polen, Dänemark, Tschechien usw. sieht es nunmal wirtschaftlich deutlich besser aus als in vielen Ländern der Euro-Zone.
Die Staatsverschuldung ist natürlich ein Riesenproblem und muß in den Griff bekommen werden...und dazu werden immense Anstrengungen nötig sein.
Nochmals:
Das Währungsverhältnis ist das Ergebnis guter oder schlechter (Wirtschaft) Politik. Nicht umgekehrt.
Die Anstrengungen werden doch unternommen,oder nicht? Heute gehen die Spanier in Massen auf die Straße und es ist zu befürchten, dass sie das auch in den nächsten Monaten machen werden, nur gut, dass da erst einmal nicht gewählt wird und so können wir uns mit unseren Drohungen noch ein wenig zurückhalten.l
Jedes Land muß diese Anstrengungen selbst vornehmen und die Lösung muß mit Wachstum verbunden sein und auch sozial der Mehrheit der Bevölkerung zugutekommen. Ich bin strikt dagegen, daß die EU, Deutschland oder Frankreich den Spaniern einen Sparkurs diktieren oder ihnen drohen! Ebenso bin ich dagegen daß Joseph Ackermann wie auch Hermann Van Rompuy den Italienern das Recht auf Wahlen absprechen...das zeigt, wie stark die Demokratie in Europa den Bach runtergeht.
Laßt die Bürger in den europäischen Ländern demokratisch selbst entscheiden, sodaß endlich ein Europa der Kooperation und Zusammenarbeit zwischen demokratischen und unabhängigen Staaten entsteht.
Zuletzt geändert von Daniel1 am Sonntag 13. Mai 2012, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
Es spricht kein Mensch den Spaniern oder Italienern ihr Wahlrecht ab. Nur im Gegensatz zu der Ansicht einiger Personen hier bedeutet wählen zu gehen auch Verantwortung zu übernehmen.
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„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Die vermeintlichen Vorteile aus sinkende Kraftstoffpreise (wenn die Währung überhaupt messbar durchschlagen würde)
und steigender Konsum durch (noch) billigere Produkte (beispielsweise aus Asien)
halte ich im Verhältnis zu den Risiken für den Arbeitsmarkt und für eine exporterientierte Wirtschaft
zu vernachlässigen. Eine von jetzt auf gleich erstarkende Währung birgt mehr Risiken.
In der reinen Exportfixierung der deutschen Wirtschaft liegt doch das Problem der ganzen Eurozone. Deutschland hat durch seine Exporte die Volkswirtschaften der Mittelmeerländer totkonkurriert, sodaß sie kein eigenes Geschäftsmodell aufbauen können.
Und all das wird durch Lohnzurückhaltung/Lohnstagnation bei immer mehr steigenden Preisen erreicht: Je weniger deutsche Beschäftigte verdienen desto besser gehts dem Export.
Dieser Unsinn muß aufhören: Wir brauchen mehr und billigere Importe, höhere Löhne und müssen von der reinen Exportfixierung weg.
Zudem würde eine aufwertende Währung dem deutschen Export keineswegs groß schaden, denn Deutschland war auch zu DM-Zeiten schon Exportweltmeister und selbst die stärkste Aufwertung der DM hat dem deutschen Export niemals einen allzu ernstzunehmenden Dämpfer erteilt. Außerdem wird ein Großteil der deutsche Exporte durch Importe vorfinanziert, somit würden bei einer aufgewerteten neuen D-Mark die billigeren Importen die höheren Preise der Exporte wieder ausgleichen.
Außerdem würden günstigere Kredite sicher auch positiv auf Wirtschaft und Konsum wirken.
Kibuka » So 13. Mai 2012, 14:07 hat geschrieben:Es spricht kein Mensch den Spaniern oder Italienern ihr Wahlrecht ab. Nur im Gegensatz zu der Ansicht einiger Personen hier bedeutet wählen zu gehen auch Verantwortung zu übernehmen.
Ja, die Verantwortung besteht dann wohl darin,EU-konform zu wählen, was?
Es spricht kein Mensch den Spaniern oder Italienern ihr Wahlrecht ab.
Vor einigen Monaten sagte aber Hermann van Rompuy an die Italiener gerichtet: "This is not the time for elections, but the time for actions."
Und grade kam bei Phoenix ein Interview mit Josef Ackermann, in dem er kritisiert, daß es in Griechenland Wahlen gibt, weil diese das Sparpaket gefährden würden. Er schlug sogar vor noch 1,5 bis 2 Jahre mit Wahlen zu warten...Das hätte eine fast 3 Jahre amtierende ungewählte Regierung bedeutet - Ist das demokratisch?
Ja, die Verantwortung besteht dann wohl darin,EU-konform zu wählen, was?
Das ist eben das Problem an der Demokratie - sie zu unvorhersehbar. Daher wird ja auch in Italien noch über ein Jahr mit den Wahlen gewartet damit der EU-treue Mario Monti in aller Ruhe sein Spar - und "Rettungspaket" in Italien durchboxen kann.
Daniel1 » So 13. Mai 2012, 14:13 hat geschrieben:
Das ist eben das Problem an der Demokratie - sie zu unvorhersehbar. Daher wird ja auch in Italien noch über ein Jahr mit den Wahlen gewartet damit der EU-treue Mario Monti in aller Ruhe sein Spar - und "Rettungspaket" in Italien durchboxen kann.
Mit solchen Maßnahmen mag man sich ein wenig Zeit erkaufen, muss sich dann aber nicht wundern, wenn es bei der nächsten Wahl scheppert und Parteien an die Macht kommen, die dann nicht mehr sparen und dies auch in ihrem Wahlprogrann klar betonen.
Kibuka » So 13. Mai 2012, 14:14 hat geschrieben:
Nö. Die Verantwortung besteht darin zu akzeptieren das man jahrzehntelang ein korruptes System unterstützt und demokratisch gewählt hat.
Sie haben anders gewählt, aber keine Verantwortung für ihre vergangenen Taten übernommen. Stattdessen wollen sie sich demokratisch aus ihrer Verantwortung stehlen, aber das wird ihnen nicht gelingen.
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„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Kibuka » So 13. Mai 2012, 14:21 hat geschrieben:
Sie haben anders gewählt, aber keine Verantwortung für ihre vergangenen Taten übernommen. Stattdessen wollen sie sich demokratisch aus ihrer Verantwortung stehlen, aber das wird ihnen nicht gelingen.
Demokratisch aus der Verantwortung stehlen, so etwas kann man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
... und warum sollten sich die anderen europäischen Regierungen mit der neugewählten Regierung in Griechenland auf eine Neuverhandlung der geschlossenen Verträge einlassen? Nur weil diese demokratisch gewählt wurde?
mfg
Chlorobium (der Farbe wegen)
Zuletzt geändert von Chlorobium am Sonntag 13. Mai 2012, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
yogi61 hat geschrieben:
Demokratisch aus der Verantwortung stehlen, so etwas kann man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Ja, muss man. Generell sollte man Staaten kein Geld mehr leihen. Das sind größtenteils völlig unzuverlässige Schuldner und notorische Lügner. Das haben wir jüngst auch in Argentinien und Island beobachten dürfen.
Zuletzt geändert von Kibuka am Sonntag 13. Mai 2012, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!
„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Chlorobium » So 13. Mai 2012, 14:28 hat geschrieben:... und warum sollten sich die anderen europäischen Regierungen mit der neugewählten Regierung in Griechenland auf eine Neuverhandlung der geschlossenen Verträge einlassen? Nur weil diese demokratisch gewählt wurde?
mfg
Chlorobium (der Farbe wegen)
Das wird man wohl machen müssen,auch das ist Demokratie.
Ich fühle mich nicht in der Lage festzustellen,
wo die griechische Arbeitskraft eines einzelnen sinnvoll eingesetzt werden soll.
Noch wer dieses bestimmen kann.
Natürlich immer im Rahmen der Bedürfnisbefriedigung, anders machts keinen Sinn.
Man hat Bedürfnisse, man hat Arbeitskraft, man hat Produktionsgüter bzw es bestünde die Möglichkeit, diese zur Verfügung zu stellen. So einfach ist ja immer meine Herangehensweise....ich weiß, total naiv.......
Aber schlage doch einfach einen realen und praktischen Weg vor, auch da wäre ich neugierig.´
Schuldenerlass ist keine neue Erfindung, auch keine Zauberei.....sondern Realität, auch auf staatlicher Ebene schon oft vorgekommen.
Das werde ich dir nicht erklären müssen.
Ein kurzes Video dazu, auch wenn da kein Ökonom zu Wort kommt.
Hört sich alles nach einem riesengroßen Spiel für Dich an.
Ja, alles was weit über die Bedürfnisbefriedigung von Menschen im Rahmen des Ressourcenerhalts hinausgeht, ist für mich eine Art Spiel.....je nachdem, wie ernst es den Spielern mit den Spielregeln ist, auch ein leider sehr hartes.....
Hier erklärt Hans Werner Sinn, dass das Hauptproblem Griechenlands übrigens nicht die Schulden sind. Die fehlende Wettbewerbsfähigkeit ist das Problem.
Auch das ist für mich ökonomischer Schwachsinn (aber immerhin sinnvoller als die Darstellung der Schulden als riesiges Problem )....dieses Konstrukt des Wettbewerbs, es geht um Bedürfnisse und deren Befriedigung.
Aber Sinn erklärt auch, dass der Austritt Griechenlands nach 2-3 Jahren wohl schon positive Ergebnisse für Griechenland zeigen wird.
Der Euro erscheint nach seiner Darstellung aber eh als ziemliche Fehlkonstruktion
Zuletzt geändert von prime-pippo am Sonntag 13. Mai 2012, 16:01, insgesamt 3-mal geändert.
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Lord Adair Turner
Du schreibst viel. Aber wenig bis nichts konkretes.
prime-pippo » So 13. Mai 2012, 14:48 hat geschrieben:Schuldenerlass ist keine neue Erfindung, auch keine Zauberei.....sondern Realität, auch auf staatlicher Ebene schon oft vorgekommen.
Dann liste doch mal die größten 3 Schuldenerlässe der letzten 20 Jahre auf.
Damit man sich über deren Volumen und Dimension unterhalten kann.
prime-pippo » So 13. Mai 2012, 14:48 hat geschrieben:Ja, alles was weit über die Bedürfnisbefriedigung von Menschen im Rahmen des Ressourcenerhalts hinausgeht, ist für mich eine Art Spiel....
Wie zuvor, Du schreibst viel. Aber wenig bis nichts konkretes.
prime-pippo » So 13. Mai 2012, 14:48 hat geschrieben:Aber Sinn erklärt auch, dass der Austritt Griechenlands nach 2-3 Jahren wohl schon positive Ergebnisse für Griechenland zeigen wird.
Und was schreibt "Dein" Herr Sinn, wie die meisten Griechen diese 2 - 3 Jahre
bis zum vielleicht "wohl schon positive Ergebnisse für Griechenland" überstehen sollen ?
Wovon Renten, Gehälter, der Staatsapparat und die Unternehmen in diesen 3 Jahren (über) leben werden ?
Daniel1 » So 13. Mai 2012, 13:11 hat geschrieben:
Vor einigen Monaten sagte aber Hermann van Rompuy an die Italiener gerichtet: "This is not the time for elections, but the time for actions."
Rompuy weiß nur allzu gut das Wahlen regelmäßig abgehalten werden. Seine Aussage spiegelt seine Ansichten wieder, nämlich das Aktionen nun auf der Tagesordnung stehen sollten und kein Wahlkampf.
Daniel1 » So 13. Mai 2012, 13:11 hat geschrieben:Und grade kam bei Phoenix ein Interview mit Josef Ackermann, in dem er kritisiert, daß es in Griechenland Wahlen gibt, weil diese das Sparpaket gefährden würden. Er schlug sogar vor noch 1,5 bis 2 Jahre mit Wahlen zu warten...Das hätte eine fast 3 Jahre amtierende ungewählte Regierung bedeutet - Ist das demokratisch?
Ackermann kann viel vorschlagen, wenn der Tag lang ist. Aber Ackermann repräsentiert weder die Verfassung, noch das Volk!
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„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Dann liste doch mal die größten 3 Schuldenerlässe der letzten 20 Jahre auf.
Darum geht er meiner Auffassung nach nicht so sehr....viel mehr geht es darum, ob es für Griechenland überhaupt eine Alternative gibt. Wichtiger ist wohl auch der folgende Schritt, ein Geschäftsmodell für Griechenland zu entwickeln.
Wie zuvor, Du schreibst viel. Aber wenig bis nichts konkretes.
Ja, ich schrieb grundsätzliches.....weil nach meiner bescheidenen Meinung alles jetzige nur rumgewerkel an einem teilweise kranken System ist. Das System hat sich davon entfernt, "den Menschen" dienen zu müssen
Und was schreibt "Dein" Herr Sinn, wie die meisten Griechen diese 2 - 3 Jahre
Das ahnt der arme Kerl sicher nicht, dass er jetzt "mein" Herr Sinn ist
bis zum vielleicht "wohl schon positive Ergebnisse für Griechenland" überstehen sollen ? ?
Warum können die Griechen die nächste Zeit nicht auf die gleiche Weise überstehen, wie sie es bisher überstanden haben?
Zuletzt geändert von prime-pippo am Sonntag 13. Mai 2012, 18:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Lord Adair Turner
prime-pippo » So 13. Mai 2012, 17:07 hat geschrieben:
Warum können die Griechen die nächste Zeit nicht auf die gleiche Weise überstehen, wie sie es bisher überstanden haben?
Du meinst also mit weiteren Milliardenkrediten von IWF und EU? Ja, das könnte hinhauen.
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prime-pippo » So 13. Mai 2012, 17:07 hat geschrieben:Darum geht er meiner Auffassung nach nicht so sehr....viel mehr geht es darum, ob es für Griechenland überhaupt eine Alternative gibt.
Du schreibst und schreibst und schreibst.
Sobald es aber auch nur ein bisschen konkret werden soll, kommt nichts.
So kommen wir nicht weiter.
prime-pippo » So 13. Mai 2012, 17:07 hat geschrieben:Ja, ich schrieb grundsätzliches.....weil nach meiner bescheidenen Meinung alles jetzige nur rumgewerkel an einem teilweise kranken System ist.
Okay.
Du schreibst eben "grundsätzlich", von "krank", "System", "ändern", "teilweise", irgendwas...
Was, wie, wo, an welcher Stelle, mit welchen Mitteln, also einfach nur konkret, kommt nichts.
Weiterhin keine konkrete Alternative oder realistische Äußerung. Auch gut.
prime-pippo » So 13. Mai 2012, 17:07 hat geschrieben:Warum können die Griechen die nächste Zeit nicht auf die gleiche Weise überstehen, wie sie es bisher überstanden haben?
Was denkst Du denn ?
Bei einer eigenen Währung explodieren umgehend jegliche in Euro existierenden Schulden.
Mit Ende der Rückzahlungsbereitschaft und Schuldenstreichung gibt es Null Kredit. Von niemanden.
Wer soll denn dann noch irgendwo und irgendetwas in Griechenland
von staatlicher Seite leisten, geschweige denn auszahlen ?
(Aber vielleicht übernimmt ja die Nato die Bezahlung des Solds...)
Griechenland - ist - pleite. Hast Du das (in Deiner Betrachtung) vergessen ?
mlg
Zuletzt geändert von Skull am Sonntag 13. Mai 2012, 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
Kibuka » So 13. Mai 2012, 17:10 hat geschrieben:
Du meinst also mit weiteren Milliardenkrediten von IWF und EU? Ja, das könnte hinhauen.
Ja, vielleicht ein bisschen zielgerichteter eingesetzt.....ich persönlich kann micht nicht des Eindrucks erwehren, dass entsprechende Gelder wirkungslos versickert sind.....man hat ja insgesamt eine Summe an Finanzhilfen ins Land gepumpt, die 2,75 Jahren Volkseinkommen Griechenlands entsprechen.
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Lord Adair Turner
Kibuka » So 13. Mai 2012, 17:29 hat geschrieben:
Ich lese seit einigen Seiten eigentlich nur noch etwas von "Bedürfnisbefriedigung".
Ja, dann hast du richtig gelesen.
Ich finde es ja unfassbar, dass ein Mensch mit ökonomischer Ausbildung (die hast du meiner Vermutung nach?) Bedürfnisbefriedigung in Anführungszeichen setzt (das soll vermutlich irgendwie abschätzig daherkommen )
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Kibuka » So 13. Mai 2012, 17:42 hat geschrieben:Mich erinnert der Begriff immer an die Maslowsche Bedürfnispyramide. Das hat mehr mit Psychologie, als mit Ökonomie zu tun!
Ja, diese Entkopplung von Ökonomie und Bedürfnisbefriedigung ist für mich pervers......dafür veranstalten wir doch das ganze Theater.
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Lord Adair Turner
Bei einer eigenen Währung explodieren umgehend jegliche in Euro existierenden Schulden.
Mit Ende der Rückzahlungsbereitschaft und Schuldenstreichung gibt es Null Kredit. Von niemanden.
Wer soll denn dann noch irgendwo und irgendetwas in Griechenland
von staatlicher Seite leisten, geschweige denn auszahlen ?
(Aber vielleicht übernimmt ja die Nato die Bezahlung des Solds...)
Ich verstehe nicht, wieso du gegen alle Vernunft und die Meinung wichtiger Wirtschaftsexperten den Euro-Rettungsunsinn weiterführen willst. Teilweise scheinst du ja vernünftige und realistische Positionen zu haben. Darausfolgend muß man einen Euro-Austritt Griechenlands fordern.
Mit dem Euro, der zu stark und überbewertet ist, erstickt die griechische Tourismus-Industrie an den zu hohen Preisen und auch der griechische Export ist international nicht ansatzweise konkurrenzfähig. Mit der Drachme hätte Griechenland wieder ein eigenständiges Geschäftsmodell, könnte abwerten und so Exportindustrie und Tourismus wieder ankurbeln und sich so auch gegen deutsche Importe schützen.
Natürlich ist Griechenland in so einer schweren Krise, daß auch mit der Drachme nicht sofort alles gut sein wird - es wird weiter viele Probleme geben und die Problemlösung kann noch einige Jahre dauern. Aber mit dem Euro ist Griechenland in einer Sackgasse und wird auf Jahrzehnte immer weiter absinken.
Man sollte die Drachme als eine Chance betrachten, um Griechenland mittelfristig wirtschaftlich wieder zu gesunden. Das wird nicht ohne Probleme und Nebenwirkungen gehen, ist aber eine weit bessere Lösung als die kontrollierte Verarmung durch Euro, Sparpakete und "Rettungsschirme".
Daß die Schulden durch die Drachme explodieren würden, ist natürlich Unsinn - mit der Wiedereinführung der Drachme müßte eine 90 bis 100 -prozentige Streichung der Schulden verbunden sein. Griechenland ist zahlungsunfähig und das zu verschleiern bring gar nichts.
Daß die Griechen dann nie mehr Kredite kriegen ist auch falsch, denn wenn sie durch die Drachme ihre Wirtschaft wieder in Gang bekommen, werden sie auch früher oder später wieder kreditwürdig sein. Auch bei der Argentinien-Krise gab es die Befürchtung, das Land würde nach der Staatspleite nie wieder Kredite kriegen, aber nachdem man die Währung abgewertet hatte, setzte langsam aber sicher eine wirtschaftliche Besserung ein und es gab auch bald wieder Kredite.
Man muß endlich damit aufhören, zu behaupten, daß in Griechenland ohne Euro die Lichter ausgehen würden. Das ist reine Panikmache. Die Chance Griechenlands liegt in der Drachme.
Du schreibst eben "grundsätzlich", von "krank", "System", "ändern", "teilweise", irgendwas...
Was, wie, wo, an welcher Stelle, mit welchen Mitteln, also einfach nur konkret, kommt nichts.
Weiterhin keine konkrete Alternative oder realistische Äußerung. Auch gut.
Genau das Problem sehe ich besonders bei der Piratenpartei. Diese Partei hätte als Protestpartei ein gewisses Potential, aber sie müßte endlich konkret werden und in der EU- und Euro-Frage ein klares Profil kriegen! Grade weil auch Deutschland, Niederlande, Belgien und Österreich wieder ihre jeweils eigenen Währungen (D-Mark, Gulden, Franc, Schilling usw.) brauchen.
Daniel1 » So 13. Mai 2012, 19:10 hat geschrieben:
Genau das Problem sehe ich besonders bei der Piratenpartei. Diese Partei hätte als Protestpartei ein gewisses Potential, aber sie müßte endlich konkret werden und in der EU- und Euro-Frage ein klares Profil kriegen!
Die haben doch ein ziemlich klares Profil zu ihrer Einstellung zur EU und zum Euro. Es dürfte Dir aber nicht gefallen.
Nö. Die Chance Griechenlands liegt in Strukturreformen und das so schnell wie möglich. Anfangen können sie mit der Bildung einer effizienten Steuerverwaltung.
Ihre Schuldenpolitik haben die Griechen 1980 eingeleitet, lange vor dem Euro.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!
„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Ma schaun, vielleicht löst man den Euro ja auch komplett auf.....Wenn Olaf Henkel richtig liegen sollte, steht es um Frankreich ja auch sehr schlecht.
Wer soll dann eigentlich unsere ganzen tollen Exporte bekommen? Wenn die alle zahlungsunfähig werden....
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
Lord Adair Turner