[b]Handelsblatt.de|Außenpolitik|Kommentar[/b] hat geschrieben:Bundespräsident Christian Wulff hat bei seiner heute zu Ende gehenden Türkeireise ein selbstbewusstes Land erlebt. Türkische Politiker wie Staatspräsident Abdullah Gül oder Premierminister Tayyip Erdogan begegnen ihren ausländischen Gesprächspartnern auf Augenhöhe. Sie wissen um die gewachsene wirtschaftliche Stärke und das zunehmende geopolitische Gewicht ihres Landes – einer Türkei, die in Europa immer noch von vielen unterschätzt, nicht verstanden wird.
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Bei den Wahlen vom November 2002 gewann die erst ein Jahr zuvor gegründete Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) mit Tayyip Erdogan fast zwei Drittel der Parlamentssitze.
Seither erlebt die Türkei die längste Phase politischer Stabilität und den steilsten wirtschaftlichen Aufstieg ihrer jüngeren Geschichte. Die Wirtschaftsleistung hat sich seit 2001 verdreifacht. Weltweit liegt die Türkei unter den größten Wirtschaftsnationen auf Platz 17. In der EU wäre das Land, gehörte es dazu, die Nummer sieben. In diesem Jahr wird die türkische Wirtschaft voraussichtlich um acht Prozent wachsen. Damit liegt das Land mit China an der Weltspitze. 2011 dürfte die Staatsverschuldung auf 45 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zurückgehen. In der EU steht nur Luxemburg besser da.
Wir müssen endlich noch selbstbewusster werden- keine Frage. Westliche Wirtschafts- und Demokratiestandards haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind. Das beudetet aber nicht, dass wir ein Mitglied der EU werden müssen. So müssen wir z.B. den Iran wirtschaftlich stärker an uns anbinden, ähnlich wie Syrien. Ich sehe gute Zeiten auf die Türkei zukommen - mit der EU, aber ohne den Beitritt.
