Militaer Putsch in Myanmar

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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von streicher »

Und mit der VR wie Russland werden die Putschisten beidseitig flankiert: eine Resolution aus dem Sicherheitsrat der UN braucht das Militär Myanmars nicht befürchten.
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Vongole
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Vongole »

Die USA verhängen Sanktionen gegen die Militärdiktatur:
US-Handelsbeauftragte Katherine Tai teilte das am Montag mit. Ihren Angaben zufolge werden alle Engagements mit Myanmar im Rahmen des Handels- und Investitionsabkommens von 2013 mit sofortiger Wirkung ausgesetzt. Dies soll so lange gelten, bis die von der Armee abgesetzte demokratische Regierung ins Amt zurückkehrt. Tai verurteilte die Gewalt gegen Demonstranten als »direkten Angriff« auf die Demokratiebewegung in Myanmar.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 59f7f15567
Wir fordern leider nur :rolleyes:
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Praia61
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Praia61 »

Tja , Militärputsch ist nicht gleich Militärputsch .
In Chile war es recht.
In Ägypten na ja.
In Thailand hmm.
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Platon
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Platon »

Man bekommt so langsam den Eindruck, als wenn das Ganze auf ein Syrien-Szenario und Bürgerkrieg hinausläuft.
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Haegar
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Haegar »

Platon hat geschrieben:(30 Mar 2021, 09:20)

Man bekommt so langsam den Eindruck, als wenn das Ganze auf ein Syrien-Szenario und Bürgerkrieg hinausläuft.
Gibt es denn Anzeichen, dass sich das Militär spaltet ?
Aber dann wird Russland oder China bestimmt seine schützende Faust über die Menschen in Myanmar halten. Wie in Syrien Putins Russland.
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Platon
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Platon »

Haegar hat geschrieben:(30 Mar 2021, 12:30)

Gibt es denn Anzeichen, dass sich das Militär spaltet ?
Aber dann wird Russland oder China bestimmt seine schützende Faust über die Menschen in Myanmar halten. Wie in Syrien Putins Russland.
Nein, aber Demonstranten liefern sich seit Wochen mit dem Militär Straßenschlachten, haben also eine para-militärische Komponente und man liest seit kurzem, dass sie sich mit miltanten Separatistengruppen verbünden. Trotz hoher Opferzahl gehen die Proteste weiter, man ist also bereit für den Kampf gegen die Armeediktatur zu sterben. Fraglich ob man einen Bürgerkrieg militärisch gewinnen kann, aber es dürfte einige Zeit dauern, vor allem wenn ausländische Mächte sich einschalten und es womöglich auf einen Stellvertreterkrieg China-USA hinausläuft.
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Haegar »

Platon hat geschrieben:(30 Mar 2021, 12:35)

Nein, aber Demonstranten liefern sich seit Wochen mit dem Militär Straßenschlachten, haben also eine para-militärische Komponente und man liest seit kurzem, dass sie sich mit miltanten Separatistengruppen verbünden. Trotz hoher Opferzahl gehen die Proteste weiter, man ist also bereit für den Kampf gegen die Armeediktatur zu sterben. Fraglich ob man einen Bürgerkrieg militärisch gewinnen kann, aber es dürfte einige Zeit dauern, vor allem wenn ausländische Mächte sich einschalten und es womöglich auf einen Stellvertreterkrieg China-USA hinausläuft.
Halte mich da an Mao: "Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen." Erst wenn es, wie in Syrien, zu einer Spaltung der Armee kommen sollte (was wohl nicht abzusehen ist), wird es wohl zu einem "Hilfeeinsatz" der chinesischen Volksarmee kommen.
Das der Putsch der Militärs wegen zivilen Ungehorsam zusammenbricht sehe ich in einem Land wie Myanmar nicht gegeben, da das Militär wohl ein funktionierender Staat im Staat ist.
Die Verbindung der Demokratiebewegung mit militanten Separatisten ist zweischneidig, aber wenn das noch durch logistische Hilfe aus dem Ausland unterstützt wird, kann das durchaus erfolgversprechend sein, wird aber wohl einen Einsatz der chinesischen Volksarmee beschleunigen. Die Frage wird sein, ob das "der Westen" unter Umständen politisch will. Für die Menschen vor Ort wird es schlimm, egal ob man sich da raus hält oder eben, wie auch immer, unterstützt.
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Platon »

Haegar hat geschrieben:(30 Mar 2021, 13:10)

Halte mich da an Mao: "Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen." Erst wenn es, wie in Syrien, zu einer Spaltung der Armee kommen sollte (was wohl nicht abzusehen ist), wird es wohl zu einem "Hilfeeinsatz" der chinesischen Volksarmee kommen.
Das der Putsch der Militärs wegen zivilen Ungehorsam zusammenbricht sehe ich in einem Land wie Myanmar nicht gegeben, da das Militär wohl ein funktionierender Staat im Staat ist.
Die Verbindung der Demokratiebewegung mit militanten Separatisten ist zweischneidig, aber wenn das noch durch logistische Hilfe aus dem Ausland unterstützt wird, kann das durchaus erfolgversprechend sein, wird aber wohl einen Einsatz der chinesischen Volksarmee beschleunigen. Die Frage wird sein, ob das "der Westen" unter Umständen politisch will. Für die Menschen vor Ort wird es schlimm, egal ob man sich da raus hält oder eben, wie auch immer, unterstützt.
Einen Einsatz von chinesischem Militär halte ich für unwahrscheinlich. Das würde Chinas Politik der nicht-Intervention Lügen strafen, die USA motivieren Myanmar zum chinesischen Vietnam zu machen und Ressourcen verbrauchen, welche China ansonsten für die Modernisierung des Militärs hätte aufwenden können. Am Ende kann auch eine zivile Regierung in Myanmar keine anti-chinesische Politik verfolgen, von daher ist für China der Ausgang des Konflikts gar nicht so entscheidend. Es dürfte aber daran interessiert sein einen Bürgerkrieg im Nachbarland zu verhindern, weil so etwas natürlich Auswirkungen entlang der langen Grenze zwischen beiden Staaten haben könnte. Es wird also möglicherweise versuchen das Militär in Myanmar zu stärken um ein Abgleiten in einen Bürgerkrieg zu verhindern und dessen Führung mehr an sich zu binden, allerdings eine direkte Intervention mit Truppen halte ich für sehr unwahrscheinlich.
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Vongole »

Wo China involviert ist, ist Putin nie weit:
(..)
Pekings ausbleibende Kritik an der Militärjunta ist also verständlich. Zur neuen Weltmacht gesellt sich nun aber noch eine alte dazu, die in Myanmar Einfluss gewinnen will: Russland. Trotz Moskaus angeblicher Aversion gegen Regimewechsel – die etwa als Motivation für Moskaus Eingreifen in den syrischen Bürgerkrieg herhalten musste – hat der Kreml kein Problem mit der Machtübernahme der Militärs in Myanmar.
Am vergangenen Freitag erklärte General Hlaing, Russland sei „ein echter Freund“ Myanmars. Und bei der Parade zum „Tag der Armee“ am vergangenen Samstag war gar Russlands Vizeverteidigungsminister Alexander Fomin zu Gast, als der höchste ausländische Würdenträger.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... anmar.html
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von streicher »

Die Autokraten paktieren miteinander.
Russland und die VR sind für Myanmar übrigens wichtige Rüstungslieferanten.
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Platon hat geschrieben:(30 Mar 2021, 12:35)

Nein, aber Demonstranten liefern sich seit Wochen mit dem Militär Straßenschlachten, haben also eine para-militärische Komponente und man liest seit kurzem, dass sie sich mit miltanten Separatistengruppen verbünden. Trotz hoher Opferzahl gehen die Proteste weiter, man ist also bereit für den Kampf gegen die Armeediktatur zu sterben. Fraglich ob man einen Bürgerkrieg militärisch gewinnen kann, aber es dürfte einige Zeit dauern, vor allem wenn ausländische Mächte sich einschalten und es womöglich auf einen Stellvertreterkrieg China-USA hinausläuft.
Die Demonstranten liefern keine Strassenschlachten mit dem Militaer. Wie soll das gehen? Steine gegen Gewehre und Granaten. Da ist keine paramilitaerische Komponente dabei. Die Menschen vor allem die Jungen beweisen Mut und Entschlossenehit sich nicht vor den Soldaten zu fuerchten.

Auch von Buergerkrieg kann keine Rede sein, solange die Demonstranten nicht bewaffnet sind und Teile des Miitaers meutern. Ich sehe keinerlei Ansaetze das dies geschieht.

China haelt die schuetzende Hand ueber Das Militaer, da dieses ihnen freien Zugang zum Golf von Bengalen ermoeglichen werden.
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Platon »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(01 Apr 2021, 09:25)Die Demonstranten liefern keine Strassenschlachten mit dem Militaer. Wie soll das gehen? Steine gegen Gewehre und Granaten. Da ist keine paramilitaerische Komponente dabei. Die Menschen vor allem die Jungen beweisen Mut und Entschlossenehit sich nicht vor den Soldaten zu fuerchten.
Mein Punkt ist, dass wenn man sich die Bilder anschaut, wie Demonstranten Barrikaden errichten und dahinter verschanzen und dabei improvisierte Schutzkleidung tragen etc. dann ist für mich klar, dass derartige Aktionen, ein gewisses Ausmaß an Planung und Organisation und Gruppenkohärenz erfordern. Es muss also mehr oder weniger institutionalisierte Gruppen geben, welche diese Sachen organisieren. Das ist auch alles andere als überraschend, weil das Militär eine Partei von der Macht entfernt hat, welche bereits als kohärente landesweite politische Organisiation existierte. Der aktuelle Aufstand wird daher kein rein spontaner unorganisierter Volksaufstand sein, sondern es ist zu erwarten, dass hier Strukturen der abgesetzten Partei durchaus eine wichtige Rolle spielen. Das wird ein Grund sein warum es so schwierig für das Militär ist den Aufstand niederzuschlagen.

Wenn nun Teile des organisierten Aufstands bereit sind sich den Sicherheitskräften in vorderster Reihe entgegen zu stellen, dann können hieraus Millizen für einen letztendlich bewaffneten Aufstand erwachsen. Und darauf läuft es doch mittelfristig hinaus, wenn man sich mit anderen Milizen im Land verbündet.
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Platon hat geschrieben:(01 Apr 2021, 09:48)

Mein Punkt ist, dass wenn man sich die Bilder anschaut, wie Demonstranten Barrikaden errichten und dahinter verschanzen und dabei improvisierte Schutzkleidung tragen etc. dann ist für mich klar, dass derartige Aktionen, ein gewisses Ausmaß an Planung und Organisation und Gruppenkohärenz erfordern. Es muss also mehr oder weniger institutionalisierte Gruppen geben, welche diese Sachen organisieren. Das ist auch alles andere als überraschend, weil das Militär eine Partei von der Macht entfernt hat, welche bereits als kohärente landesweite politische Organisiation existierte. Der aktuelle Aufstand wird daher kein rein spontaner unorganisierter Volksaufstand sein, sondern es ist zu erwarten, dass hier Strukturen der abgesetzten Partei durchaus eine wichtige Rolle spielen. Das wird ein Grund sein warum es so schwierig für das Militär ist den Aufstand niederzuschlagen.

Wenn nun Teile des organisierten Aufstands bereit sind sich den Sicherheitskräften in vorderster Reihe entgegen zu stellen, dann können hieraus Millizen für einen letztendlich bewaffneten Aufstand erwachsen. Und darauf läuft es doch mittelfristig hinaus, wenn man sich mit anderen Milizen im Land verbündet.

Was erwartest du von den Demonstranten? Das sie sich abschlachten lassen? Natuerlich organisieren sie sich im Untergrund. Anders geht kein Aufstand.

Ich empfehle sich an die Saffron Revolution in 2007 erinnern!

https://en.wikipedia.org/wiki/Saffron_Revolution

Und nicht vergessen die groesste Miliz ist das Militaer und die Border Force. Viele ethnische Milizen sind nicht daran interessiert was in Yangon passiert. Sie haben andere Prioritaeten
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Platon »

UNITED NATIONS (AP) — The U.N. special envoy for Myanmar warned Wednesday that the country faces the possibility of civil war “at an unprecedented scale” and urged the U.N. Security Council to consider “potentially significant action” to reverse the Feb. 1 military coup and restore democracy.

Christine Schraner Burgener didn’t specify what action she considered significant, but she painted a dire picture of the military crackdown and told the council in a closed briefing that Myanmar “is on the verge of spiraling into a failed state.”

“This could happen under our watch,” she said in a virtual presentation obtained by The Associated Press, “and failure to prevent further escalation of atrocities will cost the world so much more in the longer term than investing now in prevention, especially by Myanmar’s neighbors and the wider region.”

Schraner Burgener urged the council “to consider all available tools to take collective action” and do what the people of Myanmar deserve — “prevent a multidimensional catastrophe in the heart of Asia.”[...]
UN envoy: Myanmar faces possibility of major civil war

Ein guter Artikel über die Lage der verschiedenen Gruppen im Land:

Myanmar accelerates toward a civil war of ‘unprecedented scale’
https://www.latimes.com/world-nation/st ... -civil-war

Die militärische Macht des Militärs ist derzeit überwältigend, sowohl was Waffen und Anzahl der Kämpfer angeht, und die ethnischen Aufstandsbewegungen gespalten. Aber wenn die Anti-Coup-Leute den Millizen Zugeständnisse und Autonomie versprechen, könnte sich diese Lage ändern und einige Gruppen könnten sich gegen das Militär vereinen. Aber auch der Zusammenhalt der Armee ist nicht zu überschätzen, weil man keine Ideologie hat, welche den Laden zusammen hält und es am Ende eine Zweckgemeinschaft ist. Dies würde dann an Bedeutung zunehmen, wenn landesweit es zu Guerilla-Angriffen kommt und das Militär dann überall im Land aktiv werden muss und die eigenen Kräfte damit überfordert sind überall gleichzeitig für Ordnung zu sorgen. Nach dem Lesen des Artikels könnte es für mich auf ein Afghanistan-Szenario rauslaufen, wo Warlords aller Art Teile des Landes kontrollieren und sich die Warlords mehr oder weniger klar in zwei Lager Tatmadaw vs. Nicht-Tatmadaw einordnen lassen. Aber es ist auch interessant, dass es eine große Aufstandsbewegung an der chinesischen Grenze gibt - die größte ethnische Miliz im Land - welche von China unterstützt wird und sich den Anti-Coup-Protesten nicht angeschlossen hat.

Eine CNN-Crew war in Myanmar und obwohl das Militär sie stets begleitete haben Oppositionelle den Weg zu ihnen gefunden:
Yangon, Myanmar (CNN)Myanmar's military junta wants you to believe that the situation is improving in the country, that security forces are exercising restraint and that the ongoing violence is due to a violent mob of anarchists that must be suppressed. It wants you to think that a political roadmap is in place and that free and fair elections will take place within two years.

But the veneer of these lies is paper thin, as a CNN team saw on a recent trip with the permission of the military, known as the Tatmadaw. We found a country exploding with anguish at the brutality of its illegitimate military leaders. [...]
Myanmar's military has underestimated the strength, will and bravery of its own people
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von streicher »

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat sich zu einer Verurteilung der Gewalt in Myanmar durchgerungen.
UN-Sicherheitsrat verurteilt Gewalt

Interessant finde ich folgende Sätze:
Der Sicherheitsrat hatte lange um die gemeinsame Erklärung gerungen. Die ursprünglichen Fassungen des von Großbritannien eingereichten Textes enthielten indirekte Drohungen mit Sanktionen gegen die Militärjunta. Nach Angaben von Diplomaten wurde dies aber von China abgelehnt. Peking habe auch durchgesetzt, dass nicht von der "Tötung" sondern vom "Tod" von Hunderten Zivilisten die Rede ist.
Das hat auch mit der jüngeren Geschichte Chinas zu tun....
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Platon »

Es gibt mittlerweile eine Gegenregierung der Opposition und man ist offenbar dabei den Schulterschluss mit den ethnischen Minderheitsrebellen zu verstärken.
Opponents of Myanmar's junta announced a National Unity Government on Friday including ousted members of parliament and leaders of anti-coup protests and ethnic minorities, saying their aim was to end military rule and restore democracy.

Myanmar has been in turmoil since the Feb. 1 coup that ousted a civilian government led by democracy champion Aung San Suu Kyi which had held power for five years and was starting its second term after a landslide election victory in November.

[...]

The unity government released a list of office holders including members of ethnic minorities and protest leaders, underlining the unity of purpose between the pro-democracy movement and autonomy-seeking minority communities, some of whom have battled the central government for decades.

[...]

Sasa told Reuters the objective was to end violence, restore democracy and build a "federal democratic union". The military, while playing lip service to the idea of federalism, has long seen itself as the core power holding the country together.

Unity government leaders said they intended to form a federal army and were in talks with ethnic minority forces.

[...]

The turmoil has alarmed Myanmar's neighbours in Southeast Asia who have been trying to encourage talks between the rival sides.

Leaders of the 10-member Association of Southeast Asian Nations (ASEAN), which includes Myanmar, will meet in Indonesia on April 24 to discuss the situation, Thai and Indonesian media reported.

Junta leader Senior General Min Aung Hlaing was due to attend, a Thai broadcaster said, but the Jakarta Post said it had not been confirmed whether the summit would include representatives of the junta or the former government.[...]
https://www.reuters.com/world/asia-paci ... 021-04-16/
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Praia61
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Praia61 »

Die Russen und Chinesen finden es toll.
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Praia61 hat geschrieben:(20 Apr 2021, 17:32)

Die Russen und Chinesen finden es toll.
Vor allem die Chinesen
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Re: Militaer Putsch in Myanmar

Beitrag von Platon »

Die aktuelle Meldung.
[...]Im Süden Myanmars sind mindestens 20 Mitglieder der Junta-Streitkräfte bei Gefechten mit Gegnern ums Leben gekommen. Sie seien am Sonntag im Ort Moe Bye nahe der Grenze zwischen den Staaten Shan und Kayah getötet worden, als Widerstandskämpfer eine Polizeistation eingenommen hätten, berichteten mehrere örtliche Medien. Vier Polizisten seien in Gewahrsam genommen worden.

Seit dem Putsch der Generäle in dem südostasiatischen Land (ehemals Birma) Anfang Februar geht die neue Führung hart gegen Gegner vor. Nach Angaben des Lehrerverbands wurden seit mehreren Wochen mehr als 125.900 Lehrkräfte an Schulen von der Junta vom Dienst suspendiert. An Universitäten sollen demnach rund 19.500 Mitarbeiter betroffen sein.

Sie hätten sich geweigert, unter den Putschisten zu arbeiten. Viele von ihnen haben sich der "Bewegung des zivilen Ungehorsams" (CDM) angeschlossen, die für eine Rückkehr zur Demokratie kämpft. Wenige Tage vor Beginn des neuen Schuljahrs weigern sich vielerorts Schüler und Eltern, zur Schule zurückzukehren. Auch am Sonntag gab es landesweit Proteste gegen den Putsch.[...]
https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... gnern.html

Für mich sieht es nicht danach aus, als würde die Militärherrschaft wirklich vor einem Ende stehen, aber so 100% etabliert hat man sich auch nicht.
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