Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

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Audi
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Audi »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Nov 2019, 12:09)

Wo sind dann die Panzer? Ein Sturmangriff auf die Universität ist bereits misslungen und ein gepanzertes Fahrzeug, das Feuer fing, legte den Rückwärtsgang ein.
Die Uni ist überwiegend verlassen. Nur noch 100 Leute sind drin
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

Audi hat geschrieben:(19 Nov 2019, 12:14)

Die Uni ist überwiegend verlassen. Nur noch 100 Leute sind drin
Bei der Schlacht an den Thermopylen haben einst 300 Griechen zigtausende Perser aufgehalten. ;)

Hinzu kommt, die Unterstützung der Bevölkerung für die Demokratie-Bewegung ist nach wie vor sehr hoch, auch für die belagerten Studenten.
Der Versuch, sie von außen zu entsetzen, könnte wiederholt werden. Bei entsprechender Masse wäre Hongkong der Kessel, der den Polizeikessel umringt.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Audi »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Nov 2019, 12:23)

Bei der Schlacht an den Thermopylen haben einst 300 Griechen zigtausende Perser aufgehalten. ;)

Hinzu kommt, die Unterstützung der Bevölkerung für die Demokratie-Bewegung ist nach wie vor sehr hoch, auch für die belagerten Studenten.
Der Versuch, sie von außen zu entsetzen, könnte wiederholt werden. Bei entsprechender Masse wäre Hongkong der Kessel, der den Polizeikessel umringt.
Traum weiter :D
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

Audi hat geschrieben:(19 Nov 2019, 13:12)

Traum weiter :D
Die stoischen Regime und Diktaturen begehen immer den gleichen Fehler. Sie verstehen nicht, dass die Mechanik von Gewalt weniger wert ist als die Dynamik der Moral.
In aller Regel gehen sie dadurch unter.

Beispiel Altes Südafrika. Das Regime war nicht mechanisch am Ende, wohl aber zunehmend dadurch, weil ein einzelner Mann im Gefängnis zur Stimme der Nation wurde.
Die Idee ist das entscheidende, nicht das Gewicht von Stahl.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von naddy »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Nov 2019, 14:12)

Die stoischen Regime und Diktaturen begehen immer den gleichen Fehler. Sie verstehen nicht, dass die Mechanik von Gewalt weniger wert ist als die Dynamik der Moral. In aller Regel gehen sie dadurch unter.
Angesichts der aktuellen weltpolitischen und wirtschaftlichen Lage hat Xi Jinping allerdings noch wenig Anlaß zu derartigen Befürchtungen. Daran wird sich vermutlich auch so schnell nichts ändern, da selbst in dieser uralten Kulturnation der Einfluß von Sterndeutern und Hofpropheten deutlich zurückgegangen ist. In Sachen Vergangenheit kann man den Chinesen eh' nichts vormachen, inzwischen fangen sie auch an die Zukunft zu erobern - und sind dabei schon ein gutes Stück vorwärts gekommen. Mal sehen.

Was mich nachdenklicher stimmt ist die Beobachtung, dass sich unter den Protestierenden neben friedlichen Demonstranten und maskierten, mit Pfeil und Bogen auf Polizisten schießenden und molotowcocktail-schmeißenden Profi-Krawallmachern auch 13-14-jährige Kinder aus der "Generation Smartphone" befinden. Jedenfalls zeigen das die medial übertragenen Bilder. Wenn sich darin ein neuer Trend ankündigen sollte, hielte ich das für extrem gefährlich. Denn die Einen wissen was sie tun, die Anderen eher nicht. In vermutlich bester Absicht mit-protestierende Kinder zum Werkzeug gewalttätig durchgesetzter Interessen gemacht - eine grauenhafte Vorstellung. Da reichen mir die in einschlägigen IS-Videos vorgestellen 10-jährigen, die mit Kalaschnikows den Gottesstaat erkämpfen sollen, wirklich mehr als aus.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von unity in diversity »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Nov 2019, 12:09)

Wo sind dann die Panzer? Ein Sturmangriff auf die Universität ist bereits misslungen und ein gepanzertes Fahrzeug, das Feuer fing, legte den Rückwärtsgang ein.
Falls Peking die Prinzipien der militärischen und nichtmilitärischen Standortbereinigung übernommen hat, eilt es nicht.
Man hält den Konflikt am Schwelen und legt etwas nach, bevor er etwa ausgeht.
Hinterher erklärt man dem aufmüpfigen Volke, was es alles kaputt gemacht hat und wo die Arbeitsplätze jetzt sind.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Alpha Centauri »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Nov 2019, 12:23)

Bei der Schlacht an den Thermopylen haben einst 300 Griechen zigtausende Perser aufgehalten. ;)

Hinzu kommt, die Unterstützung der Bevölkerung für die Demokratie-Bewegung ist nach wie vor sehr hoch, auch für die belagerten Studenten.
Der Versuch, sie von außen zu entsetzen, könnte wiederholt werden. Bei entsprechender Masse wäre Hongkong der Kessel, der den Polizeikessel umringt.
Absolut und eben der massive Rückhalt der Bevölkerung Hong Kongs für die Demokratie Bewegung, dürfte mit ein Grund sein, weshalb Lam ja darüber nachdenkt die geplanten Wahlen in Hong Kong zu verschieben.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

Alpha Centauri hat geschrieben:(20 Nov 2019, 11:19)

Absolut und eben der massive Rückhalt der Bevölkerung Hong Kongs für die Demokratie Bewegung, dürfte mit ein Grund sein, weshalb Lam ja darüber nachdenkt die geplanten Wahlen in Hong Kong zu verschieben.
Wong soll ja eh nicht an den Wahlen teilnehmen dürfen, was wiederum als Provokation seitens der Lam-Regentschaft wahrgenommen werden kann.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

naddy hat geschrieben:(19 Nov 2019, 17:31)

Angesichts der aktuellen weltpolitischen und wirtschaftlichen Lage hat Xi Jinping allerdings noch wenig Anlaß zu derartigen Befürchtungen. Daran wird sich vermutlich auch so schnell nichts ändern, da selbst in dieser uralten Kulturnation der Einfluß von Sterndeutern und Hofpropheten deutlich zurückgegangen ist. In Sachen Vergangenheit kann man den Chinesen eh' nichts vormachen, inzwischen fangen sie auch an die Zukunft zu erobern - und sind dabei schon ein gutes Stück vorwärts gekommen. Mal sehen.

Was mich nachdenklicher stimmt ist die Beobachtung, dass sich unter den Protestierenden neben friedlichen Demonstranten und maskierten, mit Pfeil und Bogen auf Polizisten schießenden und molotowcocktail-schmeißenden Profi-Krawallmachern auch 13-14-jährige Kinder aus der "Generation Smartphone" befinden. Jedenfalls zeigen das die medial übertragenen Bilder. Wenn sich darin ein neuer Trend ankündigen sollte, hielte ich das für extrem gefährlich. Denn die Einen wissen was sie tun, die Anderen eher nicht. In vermutlich bester Absicht mit-protestierende Kinder zum Werkzeug gewalttätig durchgesetzter Interessen gemacht - eine grauenhafte Vorstellung. Da reichen mir die in einschlägigen IS-Videos vorgestellen 10-jährigen, die mit Kalaschnikows den Gottesstaat erkämpfen sollen, wirklich mehr als aus.
Die Umlagerten der Universität haben keine Wahl, Carrie Lam vermittelt nicht. 10 Jahre Haft sind ja schon ganz offiziell geboten, immer wieder gibt es Berichte über Misshandlungen. Gerüchten zufolge werden Studenten massenhaft in "Konzentrationslager" verbracht. Manche erwarten den Tod und einige Wenige haben sich in der Tat mit Pfeil, Bogen und Speer gerüstet. Das ist bisher aber die absolute Ausnahme und keinesfalls mit den rund 7 Millionen Einwohner von Hongkong gleichzusetzen.
Joshua Wong, eines der zentralen Gesichter der Demokratie-Bewegung, sagt, das Regime habe die Kontrolle über ihre Polizeigewalt verloren.

Wer auf Gewalt anstelle einer politischen Lösung setzt, so wie das Regime, der übersieht, dass er selbst die Eskalation herbei ruft. Und er begeht den klassischen Denkfehler, wonach sich der Geist der Freiheit niederknüppeln ließe.
Nelson Mandela hatte keinen einzigen Panzer zur Verfügung, keine Armee, nichts, und war zudem eingesperrt. Doch bevor er zum Vater des neuen Südafrikas wurde, war er schon die Stimme Südafrikas. Man vergleiche auch Mahatma Gandhi, ein alter Mann mit Spinnrad, und doch die größte Herausforderung für das britische Empire seinerzeit.

Das Volk ist wie das Wasser. Ein römischer Kaiser soll mal einen Feldzug gegen Neptun befohlen haben, er ließ Legionäre auf das Wasser einschlagen und Muscheln als Trophäe des Sieges erbeuten.
Dieser Kaiser war verrückt.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von naddy »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Nov 2019, 13:21)

... und einige Wenige haben sich in der Tat mit Pfeil, Bogen und Speer gerüstet. Das ist bisher aber die absolute Ausnahme und keinesfalls mit den rund 7 Millionen Einwohner von Hongkong gleichzusetzen.
??? Mein Punkt war, dass unter dem gewaltbereiten Teil der Demonstranten auch Kinder sichtbar wurden, meine Vermutung, dass es sich dabei um harmlose Kids der "Generation Smartphone" handelt, die lediglich dem aktuell "viralen" Trend folgen, für alles Mögliche auf die Straße zu gehen. Darin sehe ich auch kein Problem, haarig wird es aber dann, wenn sich friedliche Demonstranten, Kinder und Militante vermischen. Die Ersteren haben ein Anliegen, den Zweiten macht die Aktionsform Spaß und den Dritten geht es ausschließlich um Krawall. Auch bei uns kein unbekanntes Phänomen. Da sich der Effekt von geworfenen Molotowcocktails im Einzelfall nur grob abschätzen läßt - besonders im zu beobachtenden Tohuwabohu - halte ich die Anwesenheit von Kindern in besagtem Szenario eben für bedenklich.
Wer auf Gewalt anstelle einer politischen Lösung setzt, so wie das Regime, der übersieht, dass er selbst die Eskalation herbei ruft.
Leider offenbar nicht nur das Regime, sondern eben auch Teile der sogenannten Demonstranten. Wer da letztlich am längeren Hebel sitzt, ist unschwer zu erraten. Besonders da man seit Erdogan weiß, dass sich auch die Verhaftung von Hunderttausenden noch als "Demokratie" verkaufen läßt. Das haben die Chinesen aber gar nicht vor, sie pfeifen einfach darauf und lassen im Zweifelsfall ihre Muskeln spielen.
Ein römischer Kaiser soll mal einen Feldzug gegen Neptun befohlen haben, er ließ Legionäre auf das Wasser einschlagen und Muscheln als Trophäe des Sieges erbeuten.
Wenn mich meine Erinnerung nicht völlig im Stich läßt war das kein römischer Kaiser, sondern Xerxes I., nachdem seine Flotte im Sturm untergegangen war. Kann mich aber täuschen, denn mein letzter Geschichtsunterricht muß nach einem kürzlichen Befund meines jüngsten Sohnes "irgendwann kurz nach'm Mittelalter" stattgefunden haben. :cool: ;)
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von unity in diversity »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Nov 2019, 13:01)

Wong soll ja eh nicht an den Wahlen teilnehmen dürfen, was wiederum als Provokation seitens der Lam-Regentschaft wahrgenommen werden kann.
Senat und Abgeordnetenhaus wollen Trump ein wenig anschieben und aktivieren:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 97337.html
Jetzt ist Stunde der Diplomaten angesagt, Bälle über die Köpfe der Hongkonger zu spielen.
Mal sehen, ob es hilft, bzw. überhaupt helfen soll.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

naddy hat geschrieben:(20 Nov 2019, 14:24)

??? Mein Punkt war, dass unter dem gewaltbereiten Teil der Demonstranten auch Kinder sichtbar wurden, meine Vermutung, dass es sich dabei um harmlose Kids der "Generation Smartphone" handelt, die lediglich dem aktuell "viralen" Trend folgen, für alles Mögliche auf die Straße zu gehen. Darin sehe ich auch kein Problem, haarig wird es aber dann, wenn sich friedliche Demonstranten, Kinder und Militante vermischen. Die Ersteren haben ein Anliegen, den Zweiten macht die Aktionsform Spaß und den Dritten geht es ausschließlich um Krawall. Auch bei uns kein unbekanntes Phänomen. Da sich der Effekt von geworfenen Molotowcocktails im Einzelfall nur grob abschätzen läßt - besonders im zu beobachtenden Tohuwabohu - halte ich die Anwesenheit von Kindern in besagtem Szenario eben für bedenklich.
Große Teile der Bevölkerung Hongkongs steht hinter der Demokratie-Bewegung. Das ist seit Monaten zu beobachten, vielleicht auch gerade weil die Polizeigewalt außer Kontrolle geraten ist.
Glaube, es war erst heute, als sich im Geschäftsviertel Angestellte solidarisch zeigten, ganz unvermummt, im Anzug. Die sog. Polizei riegelte ab, damit die Straße nicht überquert werden kann.
Leider offenbar nicht nur das Regime, sondern eben auch Teile der sogenannten Demonstranten. Wer da letztlich am längeren Hebel sitzt, ist unschwer zu erraten. Besonders da man seit Erdogan weiß, dass sich auch die Verhaftung von Hunderttausenden noch als "Demokratie" verkaufen läßt. Das haben die Chinesen aber gar nicht vor, sie pfeifen einfach darauf und lassen im Zweifelsfall ihre Muskeln spielen.
Die sog. Polizei hat jedenfalls Unmengen an Leute zu verhaften, zumal alles mögliche als Solidaritätsbekundung gilt.

Meine Empfehlung an die Demokratie-Bewegung wäre, jetzt eine Untergrund-Regierung zu bilden.
Wenn mich meine Erinnerung nicht völlig im Stich läßt war das kein römischer Kaiser, sondern Xerxes I., nachdem seine Flotte im Sturm untergegangen war. Kann mich aber täuschen, denn mein letzter Geschichtsunterricht muß nach einem kürzlichen Befund meines jüngsten Sohnes "irgendwann kurz nach'm Mittelalter" stattgefunden haben. :cool: ;)
Kann sein. Bei Wiki steht was davon. Er soll das Meer durch Auspeitschen bestraft haben - weil der erste Brückenbau-Versuch am Hellespont scheiterte und hernach die Brücke durch ein Unwetter zerstört worden ist. Poseidon war also schuld, weil er sich auf die Seite der Griechen stellte.
Erinnert schon ein wenig an die heute handelsüblichen Verschwörungstheorien. Poseidon ist schließlich einem Seebund wohlgesonnen oder auch nicht. ;)
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

unity in diversity hat geschrieben:(20 Nov 2019, 15:13)

Senat und Abgeordnetenhaus wollen Trump ein wenig anschieben und aktivieren:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 97337.html
Jetzt ist Stunde der Diplomaten angesagt, Bälle über die Köpfe der Hongkonger zu spielen.
Mal sehen, ob es hilft, bzw. überhaupt helfen soll.
Peking ist jedenfalls fast ausgerastet, als sich Maas inofiziell mit Wong traf. Mit dem Dalei Lama soll man sich auch nicht treffen, wie schon länger bekannt.

China und Huawei erheben besondere Ansprüche.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von naddy »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Nov 2019, 16:53)

Mit dem Dalei Lama soll man sich auch nicht treffen, wie schon länger bekannt.
Das hat Tradition. Der ehemalige Außenminister Kinkel ist schon 1994 und 1996 vor den Chinesen eingeknickt. In einem besonders rühmenswerten Fall hat er also bei einer Konferenz zum Thema "Menschrechte" einen Friedensnobelpreisträger auf Wunsch einer Regierung ausgeladen, die das Tian'anmen-Massaker zu verantworten hatte. Chapeau, das nenne ich konsequente "Realpolitik". Seitdem gehört das formelle Anmahnen der "Menschenrechte" zum offiziellen Protokoll bei Staatsbesuchen in China.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von unity in diversity »

Peking ist an keiner friedlichen Lösung interessiert:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... 97238.html
Mit einer je nach dem Politik, wird beliebig eskaliert, oder taktisch/temporär deeskaliert.
Es gibt keine klare, nachvollziehbare Strategie der westlich/labilen Entwertungsgemeinschaft, das Chaos einvernehmlich zu beenden.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von naddy »

unity in diversity hat geschrieben:(21 Nov 2019, 01:30)

Peking ist an keiner friedlichen Lösung interessiert:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... 97238.html
Mit einer je nach dem Politik, wird beliebig eskaliert, oder taktisch/temporär deeskaliert.
Nach der Analyse Buschmanns (Interviewter im verlinkten Artikel) ist es in taktischer Hinsicht aber mehr als dumm, durch militante Aktionen der Gegenseite die passenden Bilder zur Rechtfertigung ihres Vorgehens zu liefern. Dabei ist es völlig unerheblich, ob dafür nur ein verschwindend geringer Teil der Demonstranten verantwortlich ist. In welchem Maße selbst ein Bild die öffentliche Meinung beeinflussen kann, ist spätestens seit My Lai bekannt - und wurde in der Folge von nahezu jeder beliebigen Interessengruppe als taktisches Mittel eingesetzt.

Interessant noch: Um mich mittels einer kleinen Google-Tour näher über Andy Buschmann zu informieren, stieß ich unter anderem auf diese Seite. Da ich kein Iphone besitze, war mir die Technik "Airdrop" bisher unbekannt. Wieder ein kleines Puzzleteil zum besseren Verständnis aktueller Phänomene. :)
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

naddy hat geschrieben:(20 Nov 2019, 19:25)

Das hat Tradition. Der ehemalige Außenminister Kinkel ist schon 1994 und 1996 vor den Chinesen eingeknickt. In einem besonders rühmenswerten Fall hat er also bei einer Konferenz zum Thema "Menschrechte" einen Friedensnobelpreisträger auf Wunsch einer Regierung ausgeladen, die das Tian'anmen-Massaker zu verantworten hatte. Chapeau, das nenne ich konsequente "Realpolitik". Seitdem gehört das formelle Anmahnen der "Menschenrechte" zum offiziellen Protokoll bei Staatsbesuchen in China.
Das wollen ja viele Bürger - sich raushalten, engagierteren Freunden aber Zensuren erteilen, von Menschenrechten und Frieden reden, aber vor Diktaturen kuschen.
Es ist längst an der Zeit, die jahrzehntelange Scheckbuch-Diplomatie zu überdenken.

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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

China hat nach Beschlüssen des US-Kongresses zur Unterstützung der Demokratiebewegung in Hongkong einen “Gegenschlag” angedroht.
https://www.24matins.de/topnews/eins/ch ... -an-193380

Jashua Wong, die Stimme der Demokratie-Bewegung, appellierte unterdessen an die EU, sich stärker zu engagieren.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von unity in diversity »

Die Wahlen, am Sonntag, sind noch nicht abgesagt.
Jetzt herrscht angespannte Ruhe, weil das ein Referendum gegen Lam und Xi werden könnte.
Diese Chance sollte sich der Protest auf keinen Fall verbauen.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

unity in diversity hat geschrieben:(22 Nov 2019, 10:54)

Die Wahlen, am Sonntag, sind noch nicht abgesagt.
Jetzt herrscht angespannte Ruhe, weil das ein Referendum gegen Lam und Xi werden könnte.
Diese Chance sollte sich der Protest auf keinen Fall verbauen.
Wenn die Kandidaten der Bewegung nicht zur Wahl zugelassen werden, würde ich an deren Stelle eine Untergrundregierung bilden.

Unterdessen nimmt Mr. Trump für sich in Anspruch, Hongkong gerettet zu haben. Zitat:
„Ohne mich wäre Hongkong innerhalb von 14 Minuten vernichtet worden“
https://www.focus.de/finanzen/boerse/wi ... 81162.html

Washington und Peking verhandeln derzeit über Handelsabkommen. Xi sei ein Freund von ihm, sagt Trump. Ob er die Gesetzentwürfe des US-Kongresses zur Unterstützung der Demokratie-Bewegung unterzeichnen wird, ist noch unklar. Für diesen Fall droht Peking mit Gegenmaßnahmen.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von unity in diversity »

United we stand, devided we fail.
Mal sehen, welche Seite diese Sprache besser versteht.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von unity in diversity »

Carry Lam ist ihrer Aufgabe, das Volk hinter sich zu sammeln, nicht gerecht geworden:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 98040.html
Mal sehen, welche Ausreden ihr einfallen.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

Das Volk von Hongkong schöpft aufgrund dieser symbolischen Wahl neue Hoffnung.
Der Sieg des Tages geht an die Demokratie-Bewegung, die in Hongkong stärker unterstützt wird als beispielsweise in Thüringen.

Menschenmassen haben sich zur Poly Universität bewegt, wo noch immer einige Studenten ausharren.
Eine Konfrontation zwischen der delegitimierten HK Police und des Volksbefreiungsvolkes bahnt sich an.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Adam Smith »

unity in diversity hat geschrieben:(25 Nov 2019, 01:37)

Carry Lam ist ihrer Aufgabe, das Volk hinter sich zu sammeln, nicht gerecht geworden:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 98040.html
Mal sehen, welche Ausreden ihr einfallen.
Hier gibt es einen Link.

https://www.tagesschau.de/ausland/hongk ... n-103.html

Jetzt wäre zu hoffen, dass die chinesische Regierung ähnlich reagiert und die Bürger ernst nimmt.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Alexander Sommer »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Nov 2019, 11:49)

Das Volk von Hongkong schöpft aufgrund dieser symbolischen Wahl neue Hoffnung.
Der Sieg des Tages geht an die Demokratie-Bewegung, die in Hongkong stärker unterstützt wird als beispielsweise in Thüringen.

Menschenmassen haben sich zur Poly Universität bewegt, wo noch immer einige Studenten ausharren.
Eine Konfrontation zwischen der delegitimierten HK Police und des Volksbefreiungsvolkes bahnt sich an.


Welches Volk will denn das "Volksbefreiungsvolk" befreien ??
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

Alexander Sommer hat geschrieben:(25 Nov 2019, 14:18)

Welches Volk will denn das "Volksbefreiungsvolk" befreien ??
Das von Hongkong, also sich selbst.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Der_Aleks »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Nov 2019, 15:45)

Das von Hongkong, also sich selbst.
Ich würde gerne wissen, ob Sie sich selbst zu hören?

Ist es nicht anmaßend, für etwas sich so in Euphorie zu versetzen, ohne zu verstehen, worum es tatsächlich geht?
Irgendwie ist es für mich schwer nachvollziehbar, wenn jemand über Demokratie spricht, dabei aber hofft, dass ein Staat in sich zusammen fallen soll. Das Ende dieses Wunsches wird ein gnadenloser Bürgerkrieg sein mit Millionen toten Menschen.
Sie sind davon Gott sei Dank nicht betroffen, denn Sie sitzen Tausende von Kilometern entfernt in einem stabilen Land.
Haben Sie einen Hass auf Peking und Chinesen, dass Sie gerne sie tot sehen wollen?
Wieso können die Demokraten und Liberalen zB Saudi-Arabien nicht zum Glück verhelfen oder einem anderen schönen befreundeten Land?
Ich weiß zB, dass in China eine Frau ihr Leben selbst bestimmen kann. Bei unseren Freunden ist es nicht der Fall. Ich weiß auch, dass Peking hunderttausende Sozialwohnungen baut und gebaut hat. Bei unseren Freunden auf der arabischen Halbinsel werden Gastarbeiter wie Sklaven gehalten und erhalten durchschnittlich 750 Dollar Lohn pro Monat bei schlechten Arbeitsbedingungen. In China haben sich die Arbeitsbedingungen deutlich verbessert. Es wurde ein riesen Schritt in den letzten 30 Jahren gemacht.
Und ich weiß, dass zB der Osten Europas sich extrem langsam in den letzten 30 Jahren entwickelt hat.

Wieso die Unruhen in Hongkong passieren, hat eine ganz andere Bedeutung als die westlichen Medien uns zu erzählen mögen.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Adam Smith »

Die Protestierer setzen sich für Demokratie und den Rechtsstaat ein.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Der_Aleks »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Nov 2019, 07:04)

Die Protestierer setzen sich für Demokratie und den Rechtsstaat ein.
Ich habe was anderes gehört. Dass dort extreme faschistische und nationalistische Lösungen zu hören sind.
Also Demokratie, aber nur für die "Richtigen".
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Adam Smith »

Der_Aleks hat geschrieben:(26 Nov 2019, 07:43)

Ich habe was anderes gehört. Dass dort extreme faschistische und nationalistische Lösungen zu hören sind.
Also Demokratie, aber nur für die "Richtigen".
Geht das noch etwas genauer? Mittelfristig wird es so was auch in fast ganz China geben.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Tom Bombadil »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Nov 2019, 08:02)

Mittelfristig wird es so was auch in fast ganz China geben.
Richtig. Mit dem Wohlstand steigen Bildung und Welterfahrung, man merkt dann das Eingesperrtsein, die Bevormundung viel stärker, wenn man weiß, dass es anderswo viel freier zugeht und die Menschen nicht auf Schritt und Tritt überwacht und bewertet werden. Über kurz oder lang wird auch die KPCh ihr Regime nicht aufrechterhalten können, es ist nur die Frage, wie der Machtwechsel abläuft. Hoffen wir für die Chinesen, dass es unblutig verläuft.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Der_Aleks »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Nov 2019, 08:02)

Geht das noch etwas genauer? Mittelfristig wird es so was auch in fast ganz China geben.

Geht es mit dem "mittelfristig" etwas genauer?

Die Proteste haben nicht damit angefangen, dass die Menschen in Hongkong sich so unterdrückt gefüllt haben. Die fingen damit an, dass ein psychisch kranker Mensch seine schwangere Freundin zerstückelt hat, und es eine Reform bzgl. Auslieferung von Kriminellen geben sollte. Dieses Gesetz, was an sich sehr normal und überfällig war, hat einigen "asozialen" Subjekten nicht geschmeckt. Schließlich wären die von heute auf morgen in chinesischer UHaft gelandet.

Was den Nationalismus/Rassismus angeht. So existiert ein schöner Begriff in Hongkong «Chinazi». Sowas ähnliches wie "Findji" in Australien, "Nigger" in den USA und EU, "Kaffer" oder "Dachpappe" in Südafrika usw.
Hier ein Artikel, zwar geschönt, aber trotzdem bringt es den Kern: https://www.nzz.ch/meinung/nur-kein-chi ... ld.1513608 .
Und tatsächlich, der Westen mag keine Nationalisten in seinen eigenen Reihen, aber Nationalisten als Kampfhunde gegen unliebsame "Partner" zu benutzen, ist man oft bereit (siehe den neulichten Putsch in Bolivien oder ukrainische Divisionen mit SS Wappen und Flaggen).
Wenn Menschen im Westen von Demokratie reden und sich wünschen, dass die Welt so erblühen sollte, tun sie es mit der Romantik im Kopf verwechseln. Eine Änderung der Gesellschaft hat immer parallel Millionen Tote und die Zerstörung der Wirtschaft. Die, die es sich aus der Ferne wünschen, vergessen oft diesen blutigen Weg, der nicht unbedingt zu dem führt, was man beabsichtigt hat.
für mich wäre z.B. USA kein land zum Auswandern und besonders nicht Mexiko, was übrigens auch Demokratisch ist. Dort gibt es Wahlen zwischen zwei und mehreren Personen und Parteien und dazu pro Jahr an die 28.000 Tote. Und irgendwie gibt es dort keinen Wohlstand, keine gute kostenlose Bildung und gute medizinische Versorgung. In China vieler Orts auch nicht, aber es wird aufgeholt. In 30 Jahren hat China 45 Mio Akademiker produziert. Hunderttausende Sozialwohnungen gebaut. Städte modernisiert und ihre Nachbarn am Wohlstand beteiligt. Wie leben die Menschen in dem freisten Land der Welt - USA? Wo 45 Mio von Sozialhilfe und Essensmarken abhängig sind. Wo Bildung für den Sohn eines Arbeiters so unerreichbar ist, wie sauberes Wasser in Afrika.
Und Demokratie? Demokratie gibt es für Menschen mit Kapital. So ist es auch in Hongkong. Dort lautet die Devise: Ich bin Hongkong, ich habe Geld. Und so ist es im ganzen Westen. Politiker, die das Volk vertreten sollten, lassen sich mit Geld (direkt) oder später mit Posten in großen Firmen (indirekt) kaufen.
Darum sollten wir uns im Westen nicht als die ultimative Schöpfung Gottes betrachten, sondern vorerst an unseren eigenen Fehlern arbeiten und anderen ständig zu erzählen, wie sie zu leben haben.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Europa2050 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Nov 2019, 10:08)

Richtig. Mit dem Wohlstand steigen Bildung und Welterfahrung, man merkt dann das Eingesperrtsein, die Bevormundung viel stärker, wenn man weiß, dass es anderswo viel freier zugeht und die Menschen nicht auf Schritt und Tritt überwacht und bewertet werden. Über kurz oder lang wird auch die KPCh ihr Regime nicht aufrechterhalten können, es ist nur die Frage, wie der Machtwechsel abläuft. Hoffen wir für die Chinesen, dass es unblutig verläuft.
So einfach ist es nicht. Du machst da den Fehler, Europäische Maßstäbe anzulegen.
So wie du das beschrieben hast lief die Aufklärung und die Schaffung liberaler Rechtsstaaten in Europa ab.

In China hat die Bevölkerung mit der Regierung einen Deal:

So lange es uns gut geht, dürft ihr machen, was ihr wollt.

Und den Chinesen geht es so gut wie noch nie, zumal die Einschränkungen der KPCh ausschließlich politischer, nicht aber wirtschaftlicher Natur sind und auch Reisefreiheit etc. kein Thema sind.

Die KPCh kann eigentlich nur an drei Dingen scheitern:
- zu offensichtlicher Korruption im geschlossenen System
- einer Weltwirtschaftskrise
- massiven Zinserhöhungen in den USA/Europa
Und da versucht Xi als gewiefter Stratege vorzubauen.

Anders natürlich in HK und Taiwan. Da ist man viel intensiver mit Europa und USA in Kontakt getreten und weiß die Vorteile offener Systeme zu schätzen.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Alpha Centauri »

Europa2050 hat geschrieben:(26 Nov 2019, 10:48)

So einfach ist es nicht. Du machst da den Fehler, Europäische Maßstäbe anzulegen.
So wie du das beschrieben hast lief die Aufklärung und die Schaffung liberaler Rechtsstaaten in Europa ab.

In China hat die Bevölkerung mit der Regierung einen Deal:

So lange es uns gut geht, dürft ihr machen, was ihr wollt.

Und den Chinesen geht es so gut wie noch nie, zumal die Einschränkungen der KPCh ausschließlich politischer, nicht aber wirtschaftlicher Natur sind und auch Reisefreiheit etc. kein Thema sind.

Die KPCh kann eigentlich nur an drei Dingen scheitern:
- zu offensichtlicher Korruption im geschlossenen System
- einer Weltwirtschaftskrise
- massiven Zinserhöhungen in den USA/Europa
Und da versucht Xi als gewiefter Stratege vorzubauen.

Anders natürlich in HK und Taiwan. Da ist man viel intensiver mit Europa und USA in Kontakt getreten und weiß die Vorteile offener Systeme zu schätzen.
So ist es, gerade zwischen Hongkong und Restchina, zeigen sich ( auch historisch bedingt) die mentalen Unterschiede allzu deutlich, daher auch die Ablehnung einer Mehrheit der Hong Konger des zunehmenden politischen Einfluss aus Peking gegenüber.

Was Taiwan betrifft hat ja Xi bereits offen gedroht bis 2049 ( 100 Jahre Volksrepublik China) soll die Wiedervereinigung , wenn nötig auch mit Zwang und Gewalt vollzogen seien, dass solche Drohungen von Festland China , in Taipeh nicht mit Gegenliebe aufgenommen werden ist auch klar.

Seit diverser Zeit sind ja im chinesischen. Meer geopolitische Muskelspiele von Peking, Washington und den Anreihnerstaaten zu beobachten
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Tom Bombadil »

Europa2050 hat geschrieben:(26 Nov 2019, 10:48)

In China hat die Bevölkerung mit der Regierung einen Deal:
So lange es uns gut geht, dürft ihr machen, was ihr wollt.
Das glaube ich so nicht. Diese Dauerüberwachung und Verhaltensbewertung wird den Menschen irgendwann zu weit gehen, Hong Kong ist da nur der Vorläufer. Sicherlich lindert wirtschaftliches Wohlergehen diese Einschränkungen, aber Geld ist auch nicht alles. Ich glaube nicht, dass diese Transformation sehr schnell gehen wird, die chinesische Mentalität geprägt durch die konfuzianische Loyalität ist mit dem westlichen Individualismus nicht vergleichbar und macht es absoluten Herrschern einfacher, aber auch daran nagt der Zahn der Zeit. Ich bin überzeugt, dass sich das Konzept Demokratie weltweit durchsetzen wird, nicht von heute auf morgen, aber mittel- bis langfristig schon.
Anders natürlich in HK und Taiwan. Da ist man viel intensiver mit Europa und USA in Kontakt getreten und weiß die Vorteile offener Systeme zu schätzen.
Es studieren sehr viele Chinesen in westlichen Ländern und kommen in Kontakt mit freiheitlicher Lebensweise, diese Erfahrungen tragen sie natürlich auch wieder zurück in die Heimat und bilden so Keimzellen freiheitlicher Gedanken.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Adam Smith »

Der_Aleks hat geschrieben:(26 Nov 2019, 10:44)

Geht es mit dem "mittelfristig" etwas genauer?

Die Proteste haben nicht damit angefangen, dass die Menschen in Hongkong sich so .
Hongkong ist extrem ethnisch, wirtschaftlich und kulturell mit China verbunden. Chinesen machen dort gerne Urlaub. Aus dem Grund sind die Vorwürfe unsinnig. Die Bürger von Hongkong dürften sich den übrigen Chinesen überlegen sehen in Bezug auf Rechte.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Der_Aleks »

Europa2050 hat geschrieben:(26 Nov 2019, 10:48)

So einfach ist es nicht. Du machst da den Fehler, Europäische Maßstäbe anzulegen.
So wie du das beschrieben hast lief die Aufklärung und die Schaffung liberaler Rechtsstaaten in Europa ab.

In China hat die Bevölkerung mit der Regierung einen Deal:

So lange es uns gut geht, dürft ihr machen, was ihr wollt.

Und den Chinesen geht es so gut wie noch nie, zumal die Einschränkungen der KPCh ausschließlich politischer, nicht aber wirtschaftlicher Natur sind und auch Reisefreiheit etc. kein Thema sind.

Die KPCh kann eigentlich nur an drei Dingen scheitern:
- zu offensichtlicher Korruption im geschlossenen System
- einer Weltwirtschaftskrise
- massiven Zinserhöhungen in den USA/Europa
Und da versucht Xi als gewiefter Stratege vorzubauen.

Anders natürlich in HK und Taiwan. Da ist man viel intensiver mit Europa und USA in Kontakt getreten und weiß die Vorteile offener Systeme zu schätzen.
Und dieses offene System beinhaltet was oder wo kann ich es sehen? Ist es, dass man sich frei bewegen kann? Wenn du Geld hast, dann flieg doch bis zum Nordpol oder Südpol. Oder ist es der Zugang zum freien Markt? Da würden viele sich wundern, wie frei er doch ist.
Wohlstand bringt nicht gleich Aufklärung (z.B. Saudie-Arabien https://www.suedwind-magazin.at/armut-i ... zen-goldes). Zwar lag der Wohlstand in der UdSSR in vielen Teilen hinter einigen westlichen Ländern, jedoch waren und sind die Menschen dort aufgeklärter gewesen (z.B. der Nutzen von Impfungen oder dass Frauen auch Menschen sind und die gleichen Rechte haben). Am Ende wollten 77% einen Verbleib in der UdSSR, trotz der Märchen, die im Westen den Menschen erzählt hat. Auch 1989 wollten die Demonstranten nicht das Ende der DDR, sondern einen Wechsel in der Führung, die schon aus Mumien bestanden hat. Sie wollten Modernisierung und nicht die Wahl zwischen zwei Kandidaten, die sowieso nicht ihre Wünsche vertreten würden.
1,4 Mrd Chinesen wollen ein Auto, ein Haus mit Garten, Unterhaltung und am wichtigsten - gutes Essen auf dem Tisch. Ich kann garantieren, dass diese Chinesen mit einer Axt bewaffnet die KP in Peking schützen werden, da sie ein Garant für Stabilität ist. Diesen Gedanken können Menschen im Westen, die sich an den Wohlstand gewohnt haben, nicht nachvollziehen bzw. nicht alle. Darum ist es schwer zu verstehen, warum z.B. die Russen Putin wählen oder die Vietnamesen ihre KP unterstützen. Weil die alle ein Garant für Stabilität sind und ein Gegenteil zu einem Mexikanischen-Szenario.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Der_Aleks »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Nov 2019, 11:27)

Hongkong ist extrem ethnisch, wirtschaftlich und kulturell mit China verbunden. Chinesen machen dort gerne Urlaub. Aus dem Grund sind die Vorwürfe unsinnig. Die Bürger von Hongkong dürften sich den übrigen Chinesen überlegen sehen in Bezug auf Rechte.
Dann sind es anscheinend alles Ammenmärchen, was so man hört und die Nachrichten schreiben. Und dieser beleidigende Ausdruck ist anscheinend auch nur erfunden von der "freien" Presse?

Nur weil die Festland-Chinesen sich dort frei bewegen und Urlaub machen, bedeutet es nicht, dass man sie freundlich empfängt. Sie haben das richtige Wort ausgepackt "überlegen". Genau diese Einstellung kreiert eine nationalistische/faschistische Struktur, wo man auf die anderen herab sieht und sie für minderwertig betrachtet. Die USA ist auch multi-ethnisch, aber es hindert niemanden daran sich gegenseitig zu hassen. Früher hat man vom Schmelztiegel gesprochen und heute redet man in den USA von einem Salat. Wo alle Komponenten in einer Schüssel sind, aber keiner verbindet sich mit dem anderen. Jeder bleibt für sich alleine. In Deutschland ist diese Erscheinung mehr light und zwar im Bezug auf die "Ost"-Deutschen. Der "Ossi" ist so ein leicht zurück gebliebener, den man leiten und führen sollte. Oft etwas rechts und ständig pumpt er einen an. Und hier reden wir von einer Ethnie, wo der eine sich dem anderen überlegender darstellt. Von Bildung und Aufklärung ist hier nicht viel zu spüren oder zu sehen. Sondern, dass ein Teil der gleichen ethnischen Bevölkerung gesellschaftlich herab gestuft wird. allein durch die Tatsache, dass man sich wirtschaftlich stärker (nicht gebildeter) wahrnimmt.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Adam Smith »

Der_Aleks hat geschrieben:(26 Nov 2019, 12:06)

Dann sind es anscheinend alles Ammenmärchen, was so man hört und die Nachrichten schreiben. Und dieser beleidigende Ausdruck ist anscheinend auch nur erfunden von der "freien" Presse?

Nur weil die Festland-Chinesen sich dort frei bewegen und Urlaub machen, bedeutet es nicht, dass man sie freundlich empfängt.
Nur machen die Chinesen in Hongkong fleissig Urlaub. Sie würden es nicht machen, wenn es dort schlimm zu gehen würde. Denn Hongkong ist preislich gesehen extrem teuer.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Der_Aleks »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Nov 2019, 12:13)

Nur machen die Chinesen in Hongkong fleissig Urlaub. Sie würden es nicht machen, wenn es dort schlimm zu gehen würde. Denn Hongkong ist preislich gesehen extrem teuer.

Viele Russen machen in UK Urlaub, obwohl die Abneigung der hiesigen Bevölkerung groß ist gegen über diesen Fremden.
Viele Pakistanis arbeiten in Saudie-Arabien, obwohl sie dort wie Sklaven behandelt werden und nur einen Bruchteil davon erhalten, was normalerweise ausbezahlt werden sollte.

Die Briten haben einen Spruch: Nur weil wir nett sind, heißt es nicht, dass wir euch nicht hassen.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von unity in diversity »

Die demütige Denkpause ist vorbei, Carry Lam will jetzt relative Ruhe und relativen Frieden:
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... iebewegung
Zugeständnisse hält sie nicht für erforderlich und einen Rücktritt schon gar nicht. Peking sieht sie nicht in der Verantwortung.
Ein zu gründendes Komitee soll soziale Probleme bewerten, die zu Groll beigetragen haben.
Lam fordert ein Ende der Ausschreitungen und will die Bürger beteiligen…
Hat jemand eine ungefähre Vorstellung, was Lam meint und was relative Ruhe und relativer Frieden kostet?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

Der_Aleks hat geschrieben:(25 Nov 2019, 23:53)

Ich würde gerne wissen, ob Sie sich selbst zu hören?
Aufmerksamer als Dritte, wie mir oft scheint. ;)

Ist es nicht anmaßend, für etwas sich so in Euphorie zu versetzen, ohne zu verstehen, worum es tatsächlich geht?
Irgendwie ist es für mich schwer nachvollziehbar, wenn jemand über Demokratie spricht, dabei aber hofft, dass ein Staat in sich zusammen fallen soll. Das Ende dieses Wunsches wird ein gnadenloser Bürgerkrieg sein mit Millionen toten Menschen.[/quote]
In Hongkong wäre es kein Bürgerkrieg, da sich die Bürger ja einig sind. Lediglich Carrie Lam hat sich entschieden, im Koma verharren zu wollen.
Sie sind davon Gott sei Dank nicht betroffen, denn Sie sitzen Tausende von Kilometern entfernt in einem stabilen Land.
Haben Sie einen Hass auf Peking und Chinesen, dass Sie gerne sie tot sehen wollen?
Es obliegt der korrupten Partei in Peking, ob sie der Armee befiehlt, Hongkong zu besetzen und Leute umzubringen.
Wieso können die Demokraten und Liberalen zB Saudi-Arabien nicht zum Glück verhelfen oder einem anderen schönen befreundeten Land?
Ich weiß zB, dass in China eine Frau ihr Leben selbst bestimmen kann. Bei unseren Freunden ist es nicht der Fall. Ich weiß auch, dass Peking hunderttausende Sozialwohnungen baut und gebaut hat. Bei unseren Freunden auf der arabischen Halbinsel werden Gastarbeiter wie Sklaven gehalten und erhalten durchschnittlich 750 Dollar Lohn pro Monat bei schlechten Arbeitsbedingungen. In China haben sich die Arbeitsbedingungen deutlich verbessert. Es wurde ein riesen Schritt in den letzten 30 Jahren gemacht.
Und ich weiß, dass zB der Osten Europas sich extrem langsam in den letzten 30 Jahren entwickelt hat.
Immer wieder streben Völker und Nationen die Selbstbestimmung an, ob in Lateinamerika, Afrika oder Asien. Derzeit findet der Mut der Hongkonger viel Beachtung.
Wieso die Unruhen in Hongkong passieren, hat eine ganz andere Bedeutung als die westlichen Medien uns zu erzählen mögen.
Was uns kaum übermittelt wird, das ist der Begriff der "Chinazis", den die Mehrheitsoppositionellen gern und öfters verwenden.

Hongkong-Chinesen berichten, Gefangene würden in Sonderzügen nach Shenzhen verbracht werden, wahrscheinlich in Lager zur "Umerziehung" - also zur Misshandlung.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Der_Aleks »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2019, 08:02)
In Hongkong wäre es kein Bürgerkrieg, da sich die Bürger ja einig sind. Lediglich Carrie Lam hat sich entschieden, im Koma verharren zu wollen.
Also 1,48 Mrd Chinesen sind einig? Oder zählt man heutzutage die Chinesen in Hongkong zu einer eigenen Art? Ich würde gerne bieten, dass man so einen Schwachsinn unterlassen würde.
Zudem sind nicht alle Bürger der Stadt Hongkong einig. Und wir sind nicht im Mittelalter, wo die Städte ihre Souveränität bekunden können.
Ich vermute, dass Sie überhaupt nicht verstehen wollen oder können, was es bedeutet, wenn dritte die Spaltung einer Gesellschaft und eines Staates anstreben.
DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2019, 08:02)
Es obliegt der korrupten Partei in Peking, ob sie der Armee befiehlt, Hongkong zu besetzen und Leute umzubringen.
Wir wollen ganz sachlich bleiben und populistisch und beleidigend. die Korrupte Partei hat über 200.000 korrupte Beamte verhaftet und über 30.000 hingerichtet. Würden wir die gleichen Mitteln bei BER oder Stuttgart 21 anwenden, wären diese Projekte vor dem Zieltermin fertig und heute den millionsten Passagier abfertigen.
Zudem sollte man mit solchen Aussagen vorsichtig sein, wenn die eigene Regierung und Gesellschaft korrupt ist.
DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2019, 08:02)
Immer wieder streben Völker und Nationen die Selbstbestimmung an, ob in Lateinamerika, Afrika oder Asien. Derzeit findet der Mut der Hongkonger viel Beachtung.
Aha, Romantiker. Genau, die chinesische Nation hat im 20 Jahrhundert die Selbstbestimmung angestrebt und sie erreicht. Nachdem sie die Blut saugenden europäischen und japanischen Imperialisten aus dem Land geworfen hat. Nur leider war China zu schwach, um Hongkong sich zurück zu holen und die Faschisten aus Taiwan raus zu schlagen.
Das Lied von Selbstbestimmung wird immer komischerweise von denen gesungen, die davor auf die brutalste Weise die Welt ausgebeutet haben. Ein gutes Beispiel, wenn ein Volk entscheidet souverän zu sein, ist Kongo. Da würde ich mich mal erkundigen, was der zivilisierte Westen vor der Unabhängigkeit dort getrieben hat und danach. Da wird man Brügge, Paris und Washington mit ganz anderen Augen betrachten.
Und wenn China erlaubt, dass die ehemaligen Imperialisten, die China ex­ploi­tie­rt haben, ihr auf der Nase rum tanzen und Radikale unterstützen, dann wird China den Weg von Jugoslawien oder Kongo antreten. Dann heißt es "Auf wiedersehen Sozialpolitik. Auf wiedersehen kostenlose Bildung, medizinische Versorgung und soziale Absicherungen".
Darum denke ich, dass 1,48 Mrd Chinesen mehr oder weniger mit der jetzigen Situation vollkommen zufrieden sind. Da sie noch ganz genau wissen und sich erinnern, was es bedeutet, wenn man am Tag nur eine Schüssel Reis zu essen hatte und warmes fließendes Wasser im haus purer Luxus war.
Irgendwelche andere Gegenangebote aus dem Westen? Vielleicht die Mär von Wahlen zwischen zwei und mehreren Kandidaten, wo man überhaupt nicht weiß, ob es einen Tag morgen gibt? Erzähl mal uns hier, wie wichtig Demokratie statt Sicherheit, Stabilität und einem vollen Kühlschrank ist.
DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2019, 08:02)
Was uns kaum übermittelt wird, das ist der Begriff der "Chinazis", den die Mehrheitsoppositionellen gern und öfters verwenden.
BILD (gibt) dir deine Meinung.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von DarkLightbringer »

Der_Aleks hat geschrieben:(27 Nov 2019, 09:49)

Also 1,48 Mrd Chinesen sind einig? Oder zählt man heutzutage die Chinesen in Hongkong zu einer eigenen Art? Ich würde gerne bieten, dass man so einen Schwachsinn unterlassen würde.
Zudem sind nicht alle Bürger der Stadt Hongkong einig. Und wir sind nicht im Mittelalter, wo die Städte ihre Souveränität bekunden können.
Ich vermute, dass Sie überhaupt nicht verstehen wollen oder können, was es bedeutet, wenn dritte die Spaltung einer Gesellschaft und eines Staates anstreben.

Die Hongkong-Chinesen sind sich einig, zumindest weitgehendst, wie die Symbolwahl gezeigt hat. Die übrigen Chinesen werden ja nicht gefragt.
Es geht auch weniger um Souveränität als vielmehr um die Frage der Mitbestimmung.
Wir wollen ganz sachlich bleiben und populistisch und beleidigend. die Korrupte Partei hat über 200.000 korrupte Beamte verhaftet und über 30.000 hingerichtet. Würden wir die gleichen Mitteln bei BER oder Stuttgart 21 anwenden, wären diese Projekte vor dem Zieltermin fertig und heute den millionsten Passagier abfertigen.
Zudem sollte man mit solchen Aussagen vorsichtig sein, wenn die eigene Regierung und Gesellschaft korrupt ist.
Die korrupte Partei kann nicht mal Carrie Lam abziehen. Die Opposition, die eigentlich die Mehrheit hinter sich hat, sagt, Carrie Lam habe sich für das Koma entschieden.

Aha, Romantiker. Genau, die chinesische Nation hat im 20 Jahrhundert die Selbstbestimmung angestrebt und sie erreicht. Nachdem sie die Blut saugenden europäischen und japanischen Imperialisten aus dem Land geworfen hat. Nur leider war China zu schwach, um Hongkong sich zurück zu holen und die Faschisten aus Taiwan raus zu schlagen.
Das Lied von Selbstbestimmung wird immer komischerweise von denen gesungen, die davor auf die brutalste Weise die Welt ausgebeutet haben. Ein gutes Beispiel, wenn ein Volk entscheidet souverän zu sein, ist Kongo. Da würde ich mich mal erkundigen, was der zivilisierte Westen vor der Unabhängigkeit dort getrieben hat und danach. Da wird man Brügge, Paris und Washington mit ganz anderen Augen betrachten. Und wenn China erlaubt, dass die ehemaligen Imperialisten, die China ex­ploi­tie­rt haben, ihr auf der Nase rum tanzen und Radikale unterstützen, dann wird China den Weg von Jugoslawien oder Kongo antreten. Dann heißt es "Auf wiedersehen Sozialpolitik. Auf wiedersehen kostenlose Bildung, medizinische Versorgung und soziale Absicherungen".
Darum denke ich, dass 1,48 Mrd Chinesen mehr oder weniger mit der jetzigen Situation vollkommen zufrieden sind. Da sie noch ganz genau wissen und sich erinnern, was es bedeutet, wenn man am Tag nur eine Schüssel Reis zu essen hatte und warmes fließendes Wasser im haus purer Luxus war.
Irgendwelche andere Gegenangebote aus dem Westen? Vielleicht die Mär von Wahlen zwischen zwei und mehreren Kandidaten, wo man überhaupt nicht weiß, ob es einen Tag morgen gibt? Erzähl mal uns hier, wie wichtig Demokratie statt Sicherheit, Stabilität und einem vollen Kühlschrank ist.
Über philosophische Abhandlungen lässt sich reden, die zentralen Forderungen der Hongkonger aber sind:

- Rücktritt von Carrie Lam;
- unabhängige Untersuchung krimineller Polizeigewalt;
- Amnestie für politische Gefangene;
- freie Wahlen und Mitbestimmung der Bürger.
BILD (gibt) dir deine Meinung.
Es gibt heutzutage Handys, Zensur ist nicht mehr so einfach wie früher. Manche Dinge werden sogar live übertragen.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von unity in diversity »

In Deutschland redet man über das Wetter, hat aber keinen eigenen 5 G-Ausrüster geschaffen.
5 G wird Energieeinsatz und Rohstoffaufwand optimieren.
Das Ergebnis ist eine ambivalente Kanzlerin:
https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtsc ... ady11o-ap1
Gegen Spionage und Cybercrime will man sich abschirmen, fragt sich nur, wie man das anstellt?
Wenn man den Anschluß an den technischen Fortschritt verloren hat, kann man gut über Demokratie und Grundrechte reden, aber nichts mehr durchsetzen.

Ob sich Trump durchsetzt?
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 98625.html
Der "relative Frieden" von Lam nimmt Kontur an.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Tom Bombadil »

unity in diversity hat geschrieben:(28 Nov 2019, 00:32)

5 G wird Energieeinsatz und Rohstoffaufwand optimieren.
Deutsche Politiker und Wirtschaftsbosse fallen auf die Knie, wenn Peking das befiehlt: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 39108.html
Deswegen wird Huawei in Deutschland auch das Rennen machen, da bin ich mir ziemlich sicher. Die humanitären "Werte", die immer so gerne von der "Elite" gepredigt werden, zählen nämlich immer nur dann, wenn es diesen Leuten in den Kram passt, das sieht man auch am Umgang mit Saudi-Arabien.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Brainiac »

In Hongkong ist seitdem eine Menge passiert. Am Neujahr waren wieder Hunderttausende auf den Straßen und skandierten zweisprachig "Stand with Hong Kong" und "Five Demands, not one less" auf chinesisch und englisch.

Nachdem die Vertreter der Demokratiebewegung bei den Kommunalwahlen im November einen sehr deutlichen Sieg errungen haben, ist die Suggestion der Chinesischen Regierung wie auch der von Hongkong, die Proteste seien hauptsächlich durch westliche Mächte gesteuert, mehr oder weniger widerlegt. Derweil gehen auch die Ausschreitungen weiter, es gibt unter den Protestern eine Art Schwarzen Block, der immer wieder mit gezielter Sachbeschädigung und Stören der öffentlichen Ordnung auf die Demokratiebewegung und deren Ziele aufmerksam macht, was aber auch in der Bewegung teilweise auf Ablehnung stösst. Spektakulärste Aktion am Neujahrstag war das Anzünden der Löwenstatue vor dem HSBC Tower.

[youtube][/youtube]
HSBC steht in der Kritik der Bewegung, weil ein Crowdfunding-Konto gesperrt wurde - ob in staatlichem Auftrag, weiß man nicht so genau.

Des weiteren ist die Polizei und ihr Vorgehen das Dauerthema. Dass diese gegen Vandalismus vorgehen muss, ist unbestritten, man hört, liest und sieht aber auch immer wieder von Übergriffen und unangemessener Brutalität.

Was kann man den Hongkongern raten? Bislang hat die Regierungschefin Carrie Lam zwar das umstrittene Auslieferungsgesetz zurückgezogen, das all das ja erst ausgelöst hatte, die sonstigen Forderungen der Bewegung (insbesondere nach Untersuchung der polizeilichen Übergriffe) ignoriert sie jedoch beharrlich. Und China wird nicht erklären: "Ja, liebe Hongkonger, wir sehen ein, ihr habt recht. Hier habt ihr Freiheit, allgemeines Wahlrecht und Unanbhängigkeit" Das wird nicht passieren. Andererseits ist Hongkong für China natürlich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und zu sehr wollen sie es sich mit der Bevölkerung wohl auch nicht verscherzen. Es wird wohl noch einige Zeit in dieser Pattsituation weitergehen. :|

Die besten und authentischsten Informationen gibt es hier:
https://www.hongkongfp.com/category/top ... s-protest/ (Pro Demokratiebewegung)
https://www.scmp.com/topics/hong-kong-protests (neutral bis kritisch, insbesondere gegenüber den Ausschreitungen - aber das arrivierteste Medium in Hongkong)

Die BBC berichtet auch relativ gut und zeitnah.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von zollagent »

Wieder Wirbel um Hongkong. Im Schatten der Corona-Pandemie versucht China jetzt auf weiteren Wegen, die Demokratie in Honkong einzuschränken. Wieder mal sind die Demokraten in Hongkong "Terroristen und Separatisten". Und wieder mal verbittet sich die diktatorische Regierung "Einmischungen" und garniert das Ganze mit Drohungen.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von Audi »

zollagent hat geschrieben:(28 May 2020, 11:46)

Wieder Wirbel um Hongkong. Im Schatten der Corona-Pandemie versucht China jetzt auf weiteren Wegen, die Demokratie in Honkong einzuschränken. Wieder mal sind die Demokraten in Hongkong "Terroristen und Separatisten". Und wieder mal verbittet sich die diktatorische Regierung "Einmischungen" und garniert das Ganze mit Drohungen.
Es ist legal was China dort macht. Und außerdem ist doch Hongkong selbst in dieser Frage gespalten
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Re: Hongkonger wollen Arbeit niederlegen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Audi hat geschrieben:(28 May 2020, 20:48)

Es ist legal was China dort macht. Und außerdem ist doch Hongkong selbst in dieser Frage gespalten
Was die CCP in HK macht ist ein Vertragsbruch und somit illegal, nicht das sich die machthaber in Peking daran stoeren. Im Moment tun und lassen sie was sie wollen weil es kein ernstzunehmendes Gegengewicht in der Welt gibt.
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