Humwawa hat geschrieben:(01 Apr 2021, 12:29)
Wenn im Vergleich der Systeme, die USA 1.697 Covid Tote pro eine Million Einwohner und China nur 3 hat, dann kann man schon von "Totalversagen" sprechen. Wenn Ihre Fussballmannschaft mit 1.697 zu 3 Toren verliert, sagen Sie ja auch nicht, dass Sie nur ganz knapp verloren haben.
Nur das dieser Statistik von China zurecht keiner traut. Selbst in vielen nicht-westlichen Ländern wie Russland werden diese Zahlen angezweifelt. Zahlen werden in China gerne geschönt.
Das versteh ich jetzt nicht ganz. Technologische Innovation hat ja nichts mit Werbung zu tun. Die deutsche Automobilindustrie hat heute ganz offensichtlich noch einen Technologie-Vorsprung. Die Frage ist nur, wie lange kann dieser Vorsprung noch gehalten werden? Dafuer braucht es einen nationalen oder besser noch einen europaeischen Kraftakt. Aber ich sehe heute nicht den Willen in Europa, dies zu bewaeltigen.
Diesen Willen müssten die einzelnen Nationalstaaten, oder besser gesagt, deren Automobilhersteller zeigen. Es sind VW, Renault, Fiat und co. die Akzente beim Thema E-Auto oder Hybrid Autos setzen müssen. Auch Fahrzeugen die auf Wasserstoff setzen wären ein Thema.
Amerika weiss, dass es seine Hegemonial-Ansprueche nicht auf wirtschaftlichem Wege gegen China verteidigen kann. China wird die groesste Wirtschaftsmacht. Daran koennen Wirtschaftssanktionen nichts aendern. Es waere fatal, wenn Europe die USA in einen Krieg gegen China folgt, um die Amerikanischen Hegemonial-Ansprueche zu verteidigen. Das ist nicht im Interesse Europas.
Von Krieg ist hier überhaupt nicht die Rede. Oder meinen Sie einen Wirtschafts- bzw. Handelskrieg? Der läuft doch schon längst. Dabei können die europäischen Nationen entscheiden inwieweit sie sich mit einem China wirtschaftlich verflechten wollen, welches Minderheiten einem Ethnozid aussetzt. Besonders das Thema Sterilisation der Frauen aus Xinjiang ist nicht einfach auf die Schulter zu nehmen. So kann man Nationalitätenprobleme auch lösen wenn ein anderes Volk sich gegen Assimilation wehrt. Handel mit China ist auch eine ethische Frage.
Wie jede Grossmacht seit Rom, leidet auch Amerika unter der "Hollaendischen Krankheit", die dazu fuehrt, dass das herstellende Gewerbe und damit auch Produktionstechnologie ins Ausland abwandert. Um das zu verhindern muesste sich Amerika grundlegend aendern. Das wird nicht geschehen. Europa, und besonders Deutschland, hat dagegen noch einen groesseren herstellenden Sektor. Den gilt es zu staerken, durch eine gezielte Industrie-Politik.
Das produzierende Gewerbe ist aber mehr in den neuen EU Mitgliedsstaaten wegen niedrigeren Löhnen.
China selbst wird damit konfrontiert das viele westliche Unternehmen ihre Produktionsstätte von China nach Südostasien oder Südasien - vor allem Indien - verlegen. Das wird in mittlerer Zukunft nur noch mehr zunehmen da
a) die Durschnittalöhne in China weiterhin steigen
b) viele Unternehmen in ihren Heimatländern mehr und mehr ins Kreuzfeuer geraten wegen Chinas Minderheitenpolitik
(...)
In dem Zeitraum, in dem Deutschland ein Kriegsschiff der Dreadnought-Klasse bauen konnten, bauten die Englaender drei. Also blieb nur die kontinentale Expansion, wo die maritime Macht England nicht mithalten konnte. China kann heute genauso wenig mit der amerikanischen Flotte konkurrieren, die mit einem Ring von Alliierten China im Pazifik eingekreist hat. Auch fuer China bleibt daher nur die kontinentale Expansion, um Maerkte und Ressourcen mit der Belt & Road Initiative zu erschliessen.
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Oder man erobert Taiwan. Dann ist dieser Ring von Alliierten durchbrochen und Beijing hat freien Zugang zum pazifischen Ozean.
Aber ja, die one belt and one road Initiative hat Vorrang und China macht hier auch gute Fortschritte - siehe 25 Jahres Abkommen mit dem Iran. Da sind die sogar in Washington überrascht worden.