TheManFromDownUnder hat geschrieben:(19 Aug 2020, 11:53)
Nein mit dem Markt kommt nicht zwingend Demokratie, aber waren wir im Westen da nicht ein bisschen blauauegig??? gegenueber China.
Und richtig wenn du schreibst
Es gibt keinen Ersatz dafür, für unsere Lebensweise einzustehen, für sie zu werben und dafür zu sorgen, dass sie unschlagbar attraktiv bleibt.
Deshalb muessen wir HongKong und Taiwan unterstuetzen, Entwicklungslaender gegen die Fallen des Belts & Roads Programm der CCP zu bewahren. Vor allem der CCP nicht oeffentlich aber ueber diplomatic cahnnels zu verstehen zu geben, das es eine Schwelle gibt die sie nicht ueberschreiten sollten.
Belt & Road greift bis in einige EU-Länder hinein und wird bereitwillig angenommen. Die Chance, die wir haben, ist ein eigenes Investititionsprogramm. Das wäre im Idealfall ein Stück friedlicher Integration der EU-Länder miteinander, aber auch mit Partnern und Nachbarn, auch mit den ganz schwierigen. Man darf da nicht als Krämerseele auftreten oder über die genaue Verteilung von Kosten alles in Frage stellen. Ich weiß nicht, ob die Europäer in Zentralasien mit der Neuen Seidenstraße konkurrieren können und wollen, aber von der afrikanischen Atlantikküste bis rund um Mittelmeer und schwarzes Meer, das ist unsere Nachbarschaft. Hier müssen wir eine attaktive Perspektive für uns alle anbieten und verteidigen.
Das ist jetzt vielleicht nicht das, was man sich unter einer Freiheitskoalition vorstellt, aber wir werden auch Länder wie Russland, Türkei, Weißrussland, Armenien, Aserbaidschan, Libanon, Ägypten, Jordanien in einige Projekte einbinden wollen, ohne uns deshalb mit grundsätzlicher Kritik an diesen Ländern künstlich zurückzuhalten. Die - erstrebenswerte - Freiheit des Bürgers und Selbstbestimmung von Ländern, auch gegenüber Kina, müssen wieder mit einer Hoffnung auf gemeinsamen Wohlstand verknüpft werden. Das wird im Einzelfall möglicherweise widersprüchlich aussehen, wenn wir etwa an regionale Großmächte wie Russland, Türkei mit ihren Ambitionen und ihrem Verhalten im Inneren oder Äußeren denken.
Wenn wir heute Kina die Grenzen aufzeigen wollen, müssen wir auch in Ländern, die uns im Ganzen nicht so passend sind, den Menschen und der Politik handfeste gute Gründe geben, es mit der Freiheit und Kooperation so ein Stück weit zu versuchen. Kina war immer so groß, dass es als Markt und Standort zur Not auch nein sagen konnte, sodass es seine Bedingungen erst zaghaft und dann immer deutlicher durchsetzte. Wir haben da nicht aufgepasst. Wir haben viel zu lang über alte Ideen von Marktwirtschaft vs Kommunismus nachgedacht und viel zu wenig über Freiheit und Unfreiheit.
Taiwain wird dauerhaft ein Test für uns bleiben, ob wir es ernst meinen. Was Hongkong angeht, da sehe ich ehrlich gesagt keine Hoffnung, dauerhaft den status quo zu verteidigen und ich bin mir nicht sicher, ob wir da nicht ein Stück weit die Idealisten zu ihrem Schaden an der Nase herum führen. Wir sollten aber jedem, der dort weg will, eine offene Tür anbieten.