Das war mir ja klar; aber die deutsche Landwirtschaft bringt es fertig, "Veredelungsprodukte" in der EU zu vermarkten. Etwa Schwarzwälder Schinken in Polen, oder Nürnberger Röstbratwürstchen... Und da wollte ich sie aufziehen mit diesem Exportgut für Australien. Ich hätte auch unseren deutschen Wein nennen können.Landwirtschaftliche Produkte aus der EU brauchen wir hier nicht unbedingt
Großbritannien - post Brexit
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Re: Großbritannien - post Brexit
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Re: Großbritannien - post Brexit
Kann mir mal Jemand erzählen, was das Ganze jetzt mit Post-Brexit zu tun hat?
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Re: Großbritannien - post Brexit
Ja, gern. Unsere Diskussion ging um die künftige Einbindung GBs in eine andersartige Gemeinschaft, die aus ehemaligen Commonwealthstaaten und englischsprachigen Ländern wie den USA zusammengesetzt sein könnte. Ich sage dazu anglophoner Block. Das wurde nun erkennbar durch den geplatzten U-Bootsvertrag Australiens mit Frankreich, an einem Vertragsbruch, an dem auch die Briten mitwirkten.Misterfritz hat geschrieben:(23 Sep 2021, 13:22)
Kann mir mal Jemand erzählen, was das Ganze jetzt mit Post-Brexit zu tun hat?
Diese Option neben der EU hatte ich hier schon lange schon vor dem Brexit beschrieben. Und nun sortiert sich GB ja auch so. Dann kann man überlegen, welche handelspolitische Stellung in dem Spiel die EU und Deutschland einnehmen könnten. Und darum zirkeln wir hier herum.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Tankstellen schliessen wegen fehlender Polen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 19ed7630acWegen fehlender Lkw-Fahrer – BP schließt Tankstellen in Großbritannien
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Re: Großbritannien - post Brexit
Dauert eine Weile, eigene Fahrer auszubilden.Adam Smith hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:37)
Tankstellen schliessen wegen fehlender Polen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 19ed7630ac
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Re: Großbritannien - post Brexit
Das ist doch alles prima!Adam Smith hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:37)
Tankstellen schliessen wegen fehlender Polen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 19ed7630ac
Weniger Verbrauch, weniger CO2!
Leere Regale lässt die Briten fasten - also weniger Kilos - ähem natürlich Pfunde - auf britischen Hüften. Die Briten werden gesünder, der NHS weniger belastet. Und vielleicht lernen die Briten noch ihren glücklichen Hering zu lieben
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Re: Großbritannien - post Brexit
Das kommt mir jetzt aber doch etwas verrückt vor: Keine Lastwagenfahrer, keine Tankwarte... sind denn 65 Mio Briten sämtlich im Bankwesen beschäftigt? Na gut, nicht meine Sorge; hier in Westpommern gibt es genügend viele sehr anstellige Polen, wenn ich altersbedingt Hilfe brauche... da habe ich ja noch einmal Glück gehabt!
Hey, die glücklichen britischen Heringe werden offenbar in der polnischen Fischverarbeitung veredelt. Da schlage ich regelmäßig zu, wenn Lidl sie hier anbietet. Die Polen haben da wirklich leckere Sachen im Programm! Vermutlich essen die Polen den Briten jetzt auch noch die Heringe weg!
Hey, die glücklichen britischen Heringe werden offenbar in der polnischen Fischverarbeitung veredelt. Da schlage ich regelmäßig zu, wenn Lidl sie hier anbietet. Die Polen haben da wirklich leckere Sachen im Programm! Vermutlich essen die Polen den Briten jetzt auch noch die Heringe weg!
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Re: Großbritannien - post Brexit
Sind die britischen Heringe dann immer noch glücklich, wenn sie in Fischfabriken landen - gar in polnischen?H2O hat geschrieben:(23 Sep 2021, 21:06)Hey, die glücklichen britischen Heringe werden offenbar in der polnischen Fischverarbeitung veredelt. Da schlage ich regelmäßig zu, wenn Lidl sie hier anbietet. Die Polen haben da wirklich leckere Sachen im Programm! Vermutlich essen die Polen den Briten jetzt auch noch die Heringe weg!
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Re: Großbritannien - post Brexit
Das Problem liegt woanders: in GB machen im wahrsten Sinne des Wortes nur noch absolute Vollhonks die Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Dass Rückwärtsfahren und Rangieren mit dem Lastzug bzw. Zugmaschine und Auflieger nicht mehr Teil der Ausbildung und Prüfung sein soll, liegt daran, dass diese Honks das nicht kapieren und so reihenweise durch die Prüfungen fallen.
Die Briten schiessen sich in ihrer Not aktuell selber ins Knie. Natürlich wird es da in absehbarer Zeit schwere bis schwerste Unfälle geben. Mit der Konsequenz, dass Briten dann praktisch nirgendwo mehr Autofahren dürfen. Es sei denn, sie machen im Ausland - z.B. in der EU noch mal den Führerschein neu. Oder in den USA, Kanada etc..
Re: Großbritannien - post Brexit
Du übertreibst maßlos. Der normale Brite wird im Auslandsurlaub keinen Auflieger rückwärts einparken müssen und fährt ansonsten genauso gut oder schlecht wie jeder andere Europäer. Das meiste lernt ein Autofahrer sowieso nach der Fahrschule im täglichen Verkehr. Beim Rangieren fährt man ohnehin langsam und da gibt es im Fall der Fälle eher Sachschäden. Darum ist das mit dem Fahrverbot für Briten auf dem Kontinent einfach Nonsens.sünnerklaas hat geschrieben:(23 Sep 2021, 21:14)
Das Problem liegt woanders: in GB machen im wahrsten Sinne des Wortes nur noch absolute Vollhonks die Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Dass Rückwärtsfahren und Rangieren mit dem Lastzug bzw. Zugmaschine und Auflieger nicht mehr Teil der Ausbildung und Prüfung sein soll, liegt daran, dass diese Honks das nicht kapieren und so reihenweise durch die Prüfungen fallen.
Die Briten schiessen sich in ihrer Not aktuell selber ins Knie. Natürlich wird es da in absehbarer Zeit schwere bis schwerste Unfälle geben. Mit der Konsequenz, dass Briten dann praktisch nirgendwo mehr Autofahren dürfen. Es sei denn, sie machen im Ausland - z.B. in der EU noch mal den Führerschein neu. Oder in den USA, Kanada etc..
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Re: Großbritannien - post Brexit
Wir haben ALDI und im Moment Oktoberfest Angebote!H2O hat geschrieben:(23 Sep 2021, 13:16)
Das war mir ja klar; aber die deutsche Landwirtschaft bringt es fertig, "Veredelungsprodukte" in der EU zu vermarkten. Etwa Schwarzwälder Schinken in Polen, oder Nürnberger Röstbratwürstchen... Und da wollte ich sie aufziehen mit diesem Exportgut für Australien. Ich hätte auch unseren deutschen Wein nennen können.
Deutsche Leberwurst, Deutsches Sauerkraut und Rotkraut, Gefrorene Bretzel zum Aufbacken (fantastisch) Spree Wald Gurken (fantastisch), Marzipan aus Nuernberg und vieles mehr.
Deuscher Wein wird hier kein Verkaufsschlager aber es gibt im Bottle shop Jaegermeister (wahnsinnig beliebt hier), Underberg und Henkel Trocken!
Fuer Nuernberger etc haben wir einen deutschen Metzger in Brisbane!
Nichts gegen franzoesische Kaese (immer erhaeltlich bei ALDI), franzoeische Weine (in jedem Bottle Shop erhaeltlich) und einige andere Spezialitaeten. Bei FTA mussten diese alle etwas billiger werden und ihr koennt australische Mangos und mehr australischen Wein geniessen.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Es geht nicht um den Auslandsurlaub!Mendoza hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:55)
Du übertreibst maßlos. Der normale Brite wird im Auslandsurlaub keinen Auflieger rückwärts einparken müssen und fährt ansonsten genauso gut oder schlecht wie jeder andere Europäer. Das meiste lernt ein Autofahrer sowieso nach der Fahrschule im täglichen Verkehr. Beim Rangieren fährt man ohnehin langsam und da gibt es im Fall der Fälle eher Sachschäden. Darum ist das mit dem Fahrverbot für Briten auf dem Kontinent einfach Nonsens.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Fast vermute ich, daß die britischen Heringe die polnischen Fischfabriken nur noch mit eingeschränktem Bewußtsein erreichen. Man sieht's am gelangweilten Zug um die Mundwinkel.Misterfritz hat geschrieben:(23 Sep 2021, 21:13)
Sind die britischen Heringe dann immer noch glücklich, wenn sie in Fischfabriken landen - gar in polnischen?
Re: Großbritannien - post Brexit
Jein; Sünnerklaas sprach nicht über britische Autofahrer schlechthin, sondern über britische Lastwagenfahrer. Wobei ich auch Mühe habe, die Aussage 1:1 zu glauben. Aber ich war auch sehr lange (zuletzt in den1990er Jahren) nicht mehr in Großbritannien... muß ich gestehen.Mendoza hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:55)
Du übertreibst maßlos. Der normale Brite wird im Auslandsurlaub keinen Auflieger rückwärts einparken müssen und fährt ansonsten genauso gut oder schlecht wie jeder andere Europäer. Das meiste lernt ein Autofahrer sowieso nach der Fahrschule im täglichen Verkehr. Beim Rangieren fährt man ohnehin langsam und da gibt es im Fall der Fälle eher Sachschäden. Darum ist das mit dem Fahrverbot für Briten auf dem Kontinent einfach Nonsens.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Britische LKW-Fahrer dürfen vermutlich bald nicht mehr mit ihrem Führerschein in anderen Ländern LKW fahren, weil die Anforderungen an den LKW-Führerschein in Grossbritannien gesenkt worden sind. Das ist gemeint.Mendoza hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:55)
Du übertreibst maßlos. Der normale Brite wird im Auslandsurlaub keinen Auflieger rückwärts einparken müssen und fährt ansonsten genauso gut oder schlecht wie jeder andere Europäer. Das meiste lernt ein Autofahrer sowieso nach der Fahrschule im täglichen Verkehr. Beim Rangieren fährt man ohnehin langsam und da gibt es im Fall der Fälle eher Sachschäden. Darum ist das mit dem Fahrverbot für Briten auf dem Kontinent einfach Nonsens.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Australischen Wein kann man bei Lidl in Polen kaufen. Die angebotene Qualität ist an die Kaufkraft der Menschen hier angepaßt. 0,75 l Chardonnay trocken für 15 PLN = 3,30 EUR... einmal um die Welt geschippert!TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Sep 2021, 01:51)
Wir haben ALDI und im Moment Oktoberfest Angebote!
Deutsche Leberwurst, Deutsches Sauerkraut und Rotkraut, Gefrorene Bretzel zum Aufbacken (fantastisch) Spree Wald Gurken (fantastisch), Marzipan aus Nuernberg und vieles mehr.
Deuscher Wein wird hier kein Verkaufsschlager aber es gibt im Bottle shop Jaegermeister (wahnsinnig beliebt hier), Underberg und Henkel Trocken!
Fuer Nuernberger etc haben wir einen deutschen Metzger in Brisbane!
Nichts gegen franzoesische Kaese (immer erhaeltlich bei ALDI), franzoeische Weine (in jedem Bottle Shop erhaeltlich) und einige andere Spezialitaeten. Bei FTA mussten diese alle etwas billiger werden und ihr koennt australische Mangos und mehr australischen Wein geniessen.
Ansonsten: Donnerwetter, das nenne ich Marktdurchdringung: ALDI und Oktoberfest. Fehlen noch die Sepplhosen, blau-weiß-karierte Hemden und Hüte mit Gamsbartpuschelchen.
Re: Großbritannien - post Brexit
Die Schwierigkeiten der Briten bei der Brexit Umstellung sind ja allesamt ganz amüsant zu lesen. Geschieht ihnen recht, möchte ich noch hinzu fügen.
So´n paar fehlende Laster Parkplätze wegen Staus an der Grenze, nicht genügend Fahrer und deshalb einige Lücken in den Regalen der Märkte.
Kann man sich bestens drüber mokieren, ist aber in Wahrheit pillepalle.
Umstellungsschwierigkeiten, mehr nicht.
Zumal man gar nicht recht weiß, war es Corona oder der Brexit.
Der BIP entwickelt sich jedenfalls, wie auch in Resteuropa, wieder nach oben.
Jedenfalls hat Albion, im Kielwasser der USA noch die Kraft den Fanzosen mal eben ein 33 Milliarden Uboot Geschäft abzuluchsen.
Evtl. sollte man bei aller Freude über die engl. Kalamitäten die wichtigen Dinge in die Schadenfreude mit einbeziehen.
... und plötzlich vergeht das Grinsen ein Wenig.
So´n paar fehlende Laster Parkplätze wegen Staus an der Grenze, nicht genügend Fahrer und deshalb einige Lücken in den Regalen der Märkte.
Kann man sich bestens drüber mokieren, ist aber in Wahrheit pillepalle.
Umstellungsschwierigkeiten, mehr nicht.
Zumal man gar nicht recht weiß, war es Corona oder der Brexit.
Der BIP entwickelt sich jedenfalls, wie auch in Resteuropa, wieder nach oben.
Jedenfalls hat Albion, im Kielwasser der USA noch die Kraft den Fanzosen mal eben ein 33 Milliarden Uboot Geschäft abzuluchsen.
Evtl. sollte man bei aller Freude über die engl. Kalamitäten die wichtigen Dinge in die Schadenfreude mit einbeziehen.
... und plötzlich vergeht das Grinsen ein Wenig.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Es geht nur um 12 U-Boote. Der Grund für die Stornierung ist die neue AUKUS-Allianz, bei der Frankreich nicht mitmachen darf.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/AUKUS
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Re: Großbritannien - post Brexit
???????TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Sep 2021, 01:51)
Marzipan aus Nuernberg
Von welchem Hersteller?
Nürnberg ist eher für Lebkuchen bekannt. Und Bratwürste. Die bekannteste trägt die Initialen MS.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Das wesentliche hat die französische Politik schon verstanden. Ich meine, daß der französische Außenminister Le Drian heute früh im DLF darauf hingewiesen hatte, daß Frankreich sich erst in der Regierungszeit des Präsidenten Sarkozy vollständig in die NATO einbinden lassen hat. Und er befürchtet, daß in Frankreich nach diesem geplanten Handstreich des angelsächsischen Blocks durchaus Mehrheiten im Lande darauf dringen könnten, sich wieder daraus ab zu seilen. Mit anderen Worten: Briten und die USA treiben einen Keil in die EU, die sich mit Ausnahme der betont neutralen Mitglieder zur NATO bekannt hat.... und plötzlich vergeht das Grinsen ein Wenig.
Der BREXIT und die daraus folgenden Orientierungsschritte des angelsächsischen Blocks sind also keineswegs ein Anlaß zur Heiterkeit. Die EU muß sich dringend sortieren und ihren Platz in der Welt von morgen suchen. Die alten Gewißheiten sind ein Stück Vergangenheit... sagte die Kanzlerin nach ihrem ersten Besuch bei Präsident Trump. Daran hat sich offenbar nichts geändert. Wer's sehen will, der sieht's, und wer's nicht sieht, der sieht es eben nicht.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Der Preis ist bedenklich! So billig ist hier kein einheimischer Wein.H2O hat geschrieben:(24 Sep 2021, 07:42)
Australischen Wein kann man bei Lidl in Polen kaufen. Die angebotene Qualität ist an die Kaufkraft der Menschen hier angepaßt. 0,75 l Chardonnay trocken für 15 PLN = 3,30 EUR... einmal um die Welt geschippert!
Ansonsten: Donnerwetter, das nenne ich Marktdurchdringung: ALDI und Oktoberfest. Fehlen noch die Sepplhosen, blau-weiß-karierte Hemden und Hüte mit Gamsbartpuschelchen.
ALDI zelebriert alles Europaeische. Hollaendische Spezialitaeten Woche, Spanische, Italienische, Franzoesische usw! ALDI ist hier tatsaechlich das Tor zu Speisen aus Europa. Die Kaesauswahl zB ist fantastisch und preiswert. Kaese aus Holland, Daenemark, Deutschland, Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich! Ein Franzoesischer Weichkaese "Le Pave" ist fast immer ausverkauft.
Nur nix alkoholisches in Queensland. Keine Alkohollizenz.
Uebrigens das 2 groesste Oktoberfest ausserhalb Deutschlands ist in Brisbane! Alles eingeflogen! Bier, Kapelle , Schuhplattler! unterstuetzt vom Concordia Klub und australischen Deutsch Folklorengruppen. Natuerlich wegen Corona alles nicht moeglich.
Oktoberfest ist nur eine der vielen Festivals die hier gefeiert werden. auf unserer Insel haben wir jedes Jahr ein fantastisches Greek Festival! Griechische Folkloregruppen aus allen Teilen Queensland, echte griechische Spezialitaeten! Immer Super Atmosphere und alle machen mit.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Keine Idee, ich mag kein Marzipan und auch kein Lebkuchen aber ich mag die Bratwuerste und Rudi (unser deutscher Metzger) macht die Besten ausserhalb Franken.Dieter Winter hat geschrieben:(24 Sep 2021, 09:16)
???????
Von welchem Hersteller?
Nürnberg ist eher für Lebkuchen bekannt. Und Bratwürste. Die bekannteste trägt die Initialen MS.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Gebt sofort unseren Rudi wieder her!Rudi (unser deutscher Metzger) macht die Besten ausserhalb Franken.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Selbst hierzulande gibt es - trotz Ausbildung - immer noch zu viele tödliche Unfälle beim Rückwärtsfahren von LKW. Und das, obwohl Rückwärtsfahren und Rangieren ein Bestandteil der Ausbildung zum Berufskraftfahrer sind. (Hier mal eine Google-Suche verlinkt).Mendoza hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:55)
Du übertreibst maßlos. Der normale Brite wird im Auslandsurlaub keinen Auflieger rückwärts einparken müssen und fährt ansonsten genauso gut oder schlecht wie jeder andere Europäer. Das meiste lernt ein Autofahrer sowieso nach der Fahrschule im täglichen Verkehr. Beim Rangieren fährt man ohnehin langsam und da gibt es im Fall der Fälle eher Sachschäden. Darum ist das mit dem Fahrverbot für Briten auf dem Kontinent einfach Nonsens.
Jetzt streichen die Briten Rückwärtsfahren und Rangieren aus dem Ausbildungs- und Prüfungskatalog bei der Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Das heisst: die neuen Berufskraftfahrer in GB werden in der Praxis regelmässig mit Situationen konfroniert, die sie nie gelernt haben.
Was die Briten zu Hause machen, kann anderen Ländern egal sein. Es ist aber kaum zu glauben, dass solche Fahrerlaubnisse in der EU und anderen Ländern Gültigkeit besitzen können.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Die Briten wenden sich eh ausdrücklich von Europa ab und dem pazifischen Raum zu. Die Partner sind die USA, Australien, Neuseeland, Kanada, Japan, Südkorea. Die Franzosen stören im pazifischen Raum nur. Irgendein Brexiteer hat mal gesagt, wenn man könnte, würde er die Großbritannien am liebsten in den Pazifik beamen.jorikke hat geschrieben:(24 Sep 2021, 08:45)
Die Schwierigkeiten der Briten bei der Brexit Umstellung sind ja allesamt ganz amüsant zu lesen. Geschieht ihnen recht, möchte ich noch hinzu fügen.
So´n paar fehlende Laster Parkplätze wegen Staus an der Grenze, nicht genügend Fahrer und deshalb einige Lücken in den Regalen der Märkte.
Kann man sich bestens drüber mokieren, ist aber in Wahrheit pillepalle.
Umstellungsschwierigkeiten, mehr nicht.
Zumal man gar nicht recht weiß, war es Corona oder der Brexit.
Der BIP entwickelt sich jedenfalls, wie auch in Resteuropa, wieder nach oben.
Jedenfalls hat Albion, im Kielwasser der USA noch die Kraft den Fanzosen mal eben ein 33 Milliarden Uboot Geschäft abzuluchsen.
Evtl. sollte man bei aller Freude über die engl. Kalamitäten die wichtigen Dinge in die Schadenfreude mit einbeziehen.
... und plötzlich vergeht das Grinsen ein Wenig.
Gleichzeitig darf man nicht vergessen: Aussenpolitik im Grunde das Politikfeld schlechthin, auf dem man effektiv von eigenen innenpolitischen Problemen ablenken kann. Da hat man einen Coup gelandet.
Re: Großbritannien - post Brexit
aus tagesschau.de
Da werden sich sicher Heerscharen von Brummifahrern auf den Weg machen, wenn sie gerade so geduldet sind und es in den Sternen steht wie lange sie in GB bleiben dürfen. Noch dazu, wo sie auch in der EU mit Kusshand genommen werden. Und an vorderster Front stehen wahrscheinlich die, die man gerade rausgeekelt hat.Angesichts der schweren Folgen von Lieferproblemen für die Versorgung im Land plant die britische Regierung offenbar Visaerleicheterungen für ausländische Kraftfahrer. Wie mehrere britische Medien übereinstimmend berichteten, will Premierminister Boris Johnson Lastwagenfahrer vorübergehend von den scharfen Brexit-Visaregeln ausnehmen. So sollen demnach etwa 5000 Fahrer kurzfristig angeworben werden. Es solle aber eine Obergrenze geben. Bisher hatte Johnson solche Visa-Ausnahmen strikt abgelehnt, obwohl Logistikfirmen und Einzelhändler dies schon schon seit Monaten fordern.Offiziell erklärte eine Regierungssprecherin, man prüfe "vorübergehende Maßnahmen, um unmittelbare Probleme zu verhindern. Aber alle Maßnahmen, die wir ergreifen, werden zeitlich streng begrenzt sein."
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
Re: Großbritannien - post Brexit
Geht eigentlich gar nicht. Das ist so als wenn man als Schriftsteller die Buchstaben von A bis E nicht kennt. Ohne zu wissen, wie man rangiert kann man diesen Beruf nicht ausüben.sünnerklaas hat geschrieben:(24 Sep 2021, 12:21)
Jetzt streichen die Briten Rückwärtsfahren und Rangieren aus dem Ausbildungs- und Prüfungskatalog bei der Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Das heisst: die neuen Berufskraftfahrer in GB werden in der Praxis regelmässig mit Situationen konfroniert, die sie nie gelernt haben.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Großbritannien - post Brexit
Um das zu können, muss man lernen, wie man Rückspiegel einsetzt, wo die toten Winkel sind. Wenn man das alles nicht kann, weil man es nicht gelernt hat, weil es nicht Teil der Ausbildung und Prüfungsgegenstand war, hat man hinter dem Steuer nichts verloren.Mendoza hat geschrieben:(25 Sep 2021, 13:28)
Geht eigentlich gar nicht. Das ist so als wenn man als Schriftsteller die Buchstaben von A bis E nicht kennt. Ohne zu wissen, wie man rangiert kann man diesen Beruf nicht ausüben.
Fazit: in GB sind in den nächsten Jahren tödliche Tragödien beim Rangieren vorprogrammiert. Und neben den Tragödien ist so ein Versäumnis auch volkswirtschaftlich richtig teuer.
Aber ich kann mir schon vorstellen, was dann für Ausreden und Opfererzählungen kommen: die Regierung hätte sich nicht mehr anders zu helfen gewusst. Sonst hätte es nix mehr zu essen gegeben.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Bemerkenswert:
Und ja - man kann Gepäckabfertiger über Nacht in Metzger verwandeln. Einfach mal die Ausbildungsanforderung gewaltig nach unten senken. Das scheint jedenfalls die britische Regierung Johnson zu denken.
Der hysterische Ton, den inzwischen Regierungsleute anschlagen, klingt fast danach, als sei die Regierung Johnson dabei, die Kontrolle zu verlieren.
Quelle«Wir haben keine ausgebildeten Metzger, wir haben keine ausgebildeten Schweißer, wir haben keine Köche, wir haben keine Elektroingenieure, daher herrscht in der gesamten Wirtschaft Arbeitskräftemangel», sagte CBI-Chef Tony Danker der BBC.
Die Regierung fordert von den Unternehmen, mehr britische Arbeiter einzustellen und auszubilden sowie höhere Löhne zu zahlen. Danker räumte notwendige Reformen ein, kritisiere die Regierung aber für ihren Ansatz. «Man kann Gepäckabfertiger nicht über Nacht in Metzger verwandeln oder Ladenbesitzer in Köche», sagte er.
(...)
Die Energiekonzerne BP und Esso schlossen mehrere Dutzend Tankstellen, an anderen gab es entweder nur noch Benzin oder Diesel. Der Betreiber EG Group führte an den Zapfsäulen eine Obergrenze von 30 Pfund (35 Euro) je Kunde ein. Kabinettsmitglieder riefen die Bevölkerung in teils schrillem Ton auf, von Panikkäufen abzusehen. «Es gibt keinen Kraftstoffmangel», twitterte Kulturministerin Nadine Dorries. «Ich wiederhole: ES GIBT KEINEN KRAFTSTOFFMANGEL!!»
Und ja - man kann Gepäckabfertiger über Nacht in Metzger verwandeln. Einfach mal die Ausbildungsanforderung gewaltig nach unten senken. Das scheint jedenfalls die britische Regierung Johnson zu denken.
Der hysterische Ton, den inzwischen Regierungsleute anschlagen, klingt fast danach, als sei die Regierung Johnson dabei, die Kontrolle zu verlieren.
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Re: Großbritannien - post Brexit
sünnerklaas hat geschrieben:(25 Sep 2021, 14:35)
Bemerkenswert:
Quelle
Und ja - man kann Gepäckabfertiger über Nacht in Metzger verwandeln. Einfach mal die Ausbildungsanforderung gewaltig nach unten senken. Das scheint jedenfalls die britische Regierung Johnson zu denken.
Der hysterische Ton, den inzwischen Regierungsleute anschlagen, klingt fast danach, als sei die Regierung Johnson dabei, die Kontrolle zu verlieren.
Es wäre Zeit für eine neue Volksabstimmung zum Brexit.....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Re: Großbritannien - post Brexit
Auch gut; die Europarede von Winston Churchill nach seinem Amtsverlust 1946 sah ja auch GB nicht als Bestandteil des europäischen Friedensprojekts... sondern weltweit engagiert. Das sollten wir Europäer endlich verinnerlichen....Irgendein Brexiteer hat mal gesagt, wenn man könnte, würde er die Großbritannien am liebsten in den Pazifik beamen....
Die EU ist in ihrer Entwicklung von GB ausgebremst worden (War doch jahrelang die Rede von den Briten im Bremserhäuschen des europäischen Zugs). Die EU hat durch den BREXIT wirtschaftliche und politische Macht verloren. Es wird endlich Zeit, die Weichen in Richtung der europäischen Einheit zu stellen. Dabei ist die engstmögliche deutsch-französische Partnerschaft der Kern des europäischen Projekts... so wie Churchill das vor 65 Jahren voraus sah. Wir sollten also voran gehen zu nachfolgenden Vereinigungsschritten und offen bleiben für Partner, die sich dem anschließen möchten. Nur so kann Europa sich im Konzert der ganz Großen mitgestaltend behaupten.
Für die Briten ist darin erst wieder ein Platz, wenn dieses Projekt sein Ziel dauerhaft erreicht hat.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Ehrlich gesagt: ich würde die Briten erst einmal nicht wieder in die EU lassen. Wenn die britische Regierung der Meinung ist, der Platz des Landes wäre im rund 10.000 und mehr Kilometer entfernten Indopazifik: bitteschön. Dann ist der eben da. Man hat es selber so gewollt, das sind jetzt die Konsequenzen. Nix zu essen, kein Treibstoff, kein Gas? Ist nicht unser Problem, es kann ja bis an die Grenze geliefert werden. Wenn die Briten dann ihrerseits das dann zu Hause nicht hinbekomen: deren Problem. Sie wollten es.H2O hat geschrieben:(25 Sep 2021, 14:52)
Auch gut; die Europarede von Winston Churchill nach seinem Amtsverlust 1946 sah ja auch GB nicht als Bestandteil des europäischen Friedensprojekts... sondern weltweit engagiert. Das sollten wir Europäer endlich verinnerlichen.
Die EU ist in ihrer Entwicklung von GB ausgebremst worden (War doch jahrelang die Rede von den Briten im Bremserhäuschen des europäischen Zugs). Die EU hat durch den BREXIT wirtschaftliche und politische Macht verloren. Es wird endlich Zeit, die Weichen in Richtung der europäischen Einheit zu stellen. Dabei ist die engstmögliche deutsch-französische Partnerschaft der Kern des europäischen Projekts... so wie Churchill das vor 65 Jahren voraus sah. Wir sollten also voran gehen zu nachfolgenden Vereinigungsschritten und offen bleiben für Partner, die sich dem anschließen möchten. Nur so kann Europa sich im Konzert der ganz Großen mitgestaltend behaupten.
Für die Briten ist darin erst wieder ein Platz, wenn dieses Projekt sein Ziel dauerhaft erreicht hat.
Eine europäische Einheit sehe ich allerdings auf Grund der Entwicklungen der letzten 10 Jahre nur in Form eines Kerneuropas, bestehend aus den alten EG-Mitgliedern, dazu noch Schweden und Dänemark. Dort kann man sich auf Grund der gemeinsamen politischen und juristisch-kulturellen Geschichte auf einen gemeinsamen Nenner einigen: Karl der Große/HRR/französische Revolution/Napoleon usw.. Auch die Sprachbarriere ist nicht sonderlich groß, dazu käme, dass dieses Land militärisch eine Atommacht wäre.
Zuletzt geändert von sünnerklaas am Sa 25. Sep 2021, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Großbritannien - post Brexit
Das hat schon etwas! Aber ich würde niemanden ausschließen, der die gemeinsamen Werte dieser genannten Gruppe anerkennt und teilt. Als "Pole" möchte ich nicht vor der Tür dieses Kerns ausgesperrt werden... Jetzt aber erst einmal mit der vertieften Ausgestaltung der EU anfangen, anstatt über diese BREXIT-Katastrophe ewig zu witzeln und zu nörgeln....nur in Form eines Kerneuropas, bestehend aus den alten EG-Mitgliedern, dazu noch Schweden und Dänemark.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Der Brexit ist ein Lehrbeispiel, wohin unüberlegte populistische Politik letztendlich führen kann.H2O hat geschrieben:(25 Sep 2021, 15:12)
Das hat schon etwas! Aber ich würde niemanden ausschließen, der die gemeinsamen Werte dieser genannten Gruppe anerkennt und teilt. Als "Pole" möchte ich nicht vor der Tür dieses Kerns ausgesperrt werden... Jetzt aber erst einmal mit der vertieften Ausgestaltung der EU anfangen, anstatt über diese BREXIT-Katastrophe ewig zu witzeln und zu nörgeln.
Eines der Versprechen der Brexitees war: die osteuropäischen Arbeitskräfte würden verschwinden. Die Folge: massiver Arbeitskräftemangel, Versorgungsengpässe. Und das ganze nicht, weil es ein Außen- sondern ein innenpolitisches Problem ist.
Ein anderes Versprechen: Control the borders. Die Folge: Waren erreichen zwar Großbritannien, können aber da nicht weiter transportiert werden, weil auf einem Mal sehr hohe bürokratische Hürden gelten und intensive Kontrollen durchgeführt werden müssen. Die Folge: Versorgungsengpässe, unterbrochene Lieferketten. Durch Probleme bei der Logistik wird das dann noch potenziert.
Und BoJo kann aus vielen selbstgestellten Fallen nicht mehr raus. Seine z.T. immer noch glühenden Anhänger würden das ihm und seiner Regierung nie verzeihen und ein Teil davon ausrasten.
Re: Großbritannien - post Brexit
Meine Sicht der Dinge: BREXIT ist gewollt mit Zukunft im angelsächsischen Block... wo auch immer. Erkenne ich an, auch wenn ich davon wenig halte. Wenn jetzt etwas weniger gelungen abläuft, dann nehme ich das zur Kenntnis... kommentiere es aber nicht mehr. Man könnte auf den Gedanken von Schadenfreude kommen; aber ich bin nicht schadenfroh, sondern enttäuscht wegen der Zurückweisung der Europäer. Ist dann eben so; machen wir das Beste für uns Europäer daraus, kümmern wir uns um unsere eigenen Angelegenheiten..
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Re: Großbritannien - post Brexit
Ob das jetzt der grosse Wurf für die Lieferprobleme ist?
Bis Weihnachten? Meinen die Weihnachten dieses Jahr? Das wird sicherlich unheimlich viele LKW-Fahrer nach England locken.Liefersorgen nach Brexit
London bietet Tausenden Lkw-Fahrern Arbeitsvisa an
Um die Lieferengpässe zu beheben, will die britische Regierung Tausende Arbeitsvisa an Lastwagenfahrer vergeben. Spediteure aber zweifeln, ob die Fahrer überhaupt nach Großbritannien wollen.
Wegen Lieferproblemen mit Lebensmitteln und Benzin in Großbritannien hat die Regierung ausnahmsweise 10.500 Arbeitsvisa für ausländische Fachkräfte genehmigt. Damit sollen 5000 Lastwagenfahrer und 5500 Spezialisten für die Geflügelverarbeitung ins Land geholt werden, wie das Verkehrsministerium in London in der Nacht zum Sonntag mitteilte. Mit der Übergangsregelung sollen sie bis Heiligabend in Großbritannien arbeiten können.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozia ... b39d28774e
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: Großbritannien - post Brexit
Wenn die Briten tüchtig löhnen, dann nehmen sicher viele ehemals dort tätige Fahrer aus Polen, Rumänien, Bulgarien diese befristete Tätigkeit an. Wer wollte es ihnen verdenken?Misterfritz hat geschrieben:(26 Sep 2021, 11:21)
Ob das jetzt der grosse Wurf für die Lieferprobleme ist?
Bis Weihnachten? Meinen die Weihnachten dieses Jahr? Das wird sicherlich unheimlich viele LKW-Fahrer nach England locken.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Die meisten Polen, Rumänen, Bulgaren, etc. dürften einen festen Job in der EU haben. Wozu den für 3 Monate aufgeben?H2O hat geschrieben:(26 Sep 2021, 11:30)
Wenn die Briten tüchtig löhnen, dann nehmen sicher viele ehemals dort tätige Fahrer aus Polen, Rumänien, Bulgarien diese befristete Tätigkeit an. Wer wollte es ihnen verdenken?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: Großbritannien - post Brexit
Verdoppelung des Lohns wäre eine Maßnahme. Der Minilohn-Job in der EU ist ihnen doch immer sicher.Misterfritz hat geschrieben:(26 Sep 2021, 11:35)
Die meisten Polen, Rumänen, Bulgaren, etc. dürften einen festen Job in der EU haben. Wozu den für 3 Monate aufgeben?
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Re: Großbritannien - post Brexit
Dazu sind die Rahmenbedingungen zu schlecht: von Gesetz her zeitlich zu eng begrenzt.H2O hat geschrieben:(26 Sep 2021, 11:42)
Verdoppelung des Lohns wäre eine Maßnahme. Der Minilohn-Job in der EU ist ihnen doch immer sicher.
Das ganz große Problem ist das Verbot der Karbotage. Normaler Weise wird bei der Fahrt durch ein Transitland in dem Transitland zusätzlich Ladung aufgenommen. Damit nutzt man freie Kapazitäten auf den LKWs aus. Karbotage ist ein Win-Win-Geschäft sowohl für den Spediteur, als auch für den Kunden. Die Fahrt findet auf jeden Fall statt, das Geld, das da verdient wird, ist garantiert verdientes Geld. Insofern kann der Spediteur dann dem Kunden ein für ihn günstiges Angebot machen. Und der Vorteil: da kann man auch kleinere Mengen kostengünstig transportieren.
Vor dem Brexit war es so: wenn ich einen Transport von z.B. Dortmund nach Donegal in Irland hatte und der LKW nur zum Teil voll war, war es üblich, auf Teilstrecken Ladung zu nehmen und wieder abzusetzen. Zum Beispiel Ladung von Brüssel nach London, dann von London nach Liverpool oder Belfast etc.. Und wenn es nur ein oder zwei Paletten waren. Mit dem Brexit fallen solche Leistungen weg. Das heisst: man braucht für solche kleinen Transporte plötzlich LKW und Fahrer. Und die bekommt man nicht bzw. der Transport wird richtig teuer. Weil plötzlich eine Einzelleistung.
Re: Großbritannien - post Brexit
Na ja, soweit klar; eine Rückkehr in die alte EU-Herrlichkeit ist nicht möglich. So viel LIebedienerei muß nicht sein. Aber innerhalb von GB gab es ja besonders den Mangel. Und wenn BoJo löhnt, dann bekommt er auch Leute zu seinen Bedingungen... meine ich. Daß das alles teuer wird, darüber hätten die Briten vor ihrem Austritt aus der EU nachdenken müssen. Mein Mitleid hält sich in Grenzen... Unabhängigkeit hat nun einmal ihren Preis.sünnerklaas hat geschrieben:(26 Sep 2021, 12:42)
(...)Das heisst: man braucht für solche kleinen Transporte plötzlich LKW und Fahrer. Und die bekommt man nicht bzw. der Transport wird richtig teuer. Weil plötzlich eine Einzelleistung.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Das Problem wird eher sein: bekommt man unter solch gesetzlich vorgeschriebenen und in Stein gemeißelten Vertragsbedingungen überhaupt irgendwelche Fahrer?H2O hat geschrieben:(26 Sep 2021, 12:53)
Na ja, soweit klar; eine Rückkehr in die alte EU-Herrlichkeit ist nicht möglich. So viel LIebedienerei muß nicht sein. Aber innerhalb von GB gab es ja besonders den Mangel. Und wenn BoJo löhnt, dann bekommt er auch Leute zu seinen Bedingungen... meine ich. Daß das alles teuer wird, darüber hätten die Briten vor ihrem Austritt aus der EU nachdenken müssen. Mein Mitleid hält sich in Grenzen... Unabhängigkeit hat nun einmal ihren Preis.
Manche Ökonomen hoffen ja, dass sich das Problem in ein paar Jahren von selber löst: dann hätte man genug LKWs und LKW-Fahrer. Was sie dabei vergessen: die Kundschaft - vor allem im Bereich B2B. Es sind die Unternehmen am Ende der Lieferkette, die letztendlich bei ausbleibenden Lieferungen und daraus resultierenden Absatzproblemen in ihrer Existenz bedroht sind. Und auch die "neue Kundschaft" in Australien, Neuseeland, Indien, Pakistan etc. wird nicht unbedingt großes Vertrauen in Partner haben, die nicht verabredungsgemäß liefern können.
Re: Großbritannien - post Brexit
Die Spediteure werden für ausländ. Fahrer keinen doppelten Lohn zahlen. Das rechnet sich nicht für die und bringt Ärger mit dem Stammpersonal. Und selbst wenn: Man gibt doch seine Job in der EU nicht auf und hat noch jede Menge Aufwand und Kosten für Unterkunft um ein paar Wochen im nieselregen-verwöhnten England den Weihnachtsstress für Netto vielleicht 1000 Euro plus mitzumachen. Man ist in einer neuen Firma ja auch noch fremd und einige Abläufe funktionieren anders und die Familie sieht man noch seltener. Ich würde da jedenfalls nicht mitspielen. Vielleicht melden sich ein paar aus Moldawien oder Serbien, die gerade arbeitslos sind. Viel Glück bei der Suche .H2O hat geschrieben:(26 Sep 2021, 12:53)
Na ja, soweit klar; eine Rückkehr in die alte EU-Herrlichkeit ist nicht möglich. So viel LIebedienerei muß nicht sein. Aber innerhalb von GB gab es ja besonders den Mangel. Und wenn BoJo löhnt, dann bekommt er auch Leute zu seinen Bedingungen... meine ich. Daß das alles teuer wird, darüber hätten die Briten vor ihrem Austritt aus der EU nachdenken müssen. Mein Mitleid hält sich in Grenzen... Unabhängigkeit hat nun einmal ihren Preis.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
Re: Großbritannien - post Brexit
Ihr letzter Satz umreißt den doppelten Notstand in diesem Gewerbezweig. Da arbeiten Menschen, die in der alten EU kaum noch auf zu treiben sind unter schlechten Lohnbedingungen, also am Rande der Selbsterhaltung. Die finden immer und sofort einen Job. Und wenn in GB BoJo tief in die Schatulle greift, ihnen vielleicht sogar einige Jahre diese Einkünfte zusichert, dann machen diese Menschen das. Die haben nicht viel zu verlieren, könnten hier aber einmal gewinnen. Ich will hier gar nicht Recht haben... ich wäre glücklich, wenn die Fernfahrer zu attraktiven Bedingungen innerhalb der EU beschäftigt werden.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Nun sollen Soldaten die fehlenden Polen ersetzen. Die Regierung zeigt vollen Einsatz.
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Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Großbritannien - post Brexit
Schöner Artikel zur Lage in GB aus der Zeit. ***KLICK***Adam Smith hat geschrieben:(27 Sep 2021, 20:12)
Nun sollen Soldaten die fehlenden Polen ersetzen. Die Regierung zeigt vollen Einsatz.
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Kein Benzin mehr = Keine Arbeit.
Wenn der Geldautomat leer oder kaputt ist, ist keine Abhilfe möglich. Geldtransporter und Monteure müssen mit dem KfZ zu den Automaten kommen. Wohl dem, der schon E-Fahrzeuge hat.
Und das Militär?
"Zuletzt kündigte die Regierung an, die Armee in Bereitschaft zu versetzen, um bei Bedarf Kraftstofflaster zu fahren. Es sollen im Notfall zunächst 75 Fahrer des Militärs aushelfen, im Ernstfall bis zu 150. Diese müssen jedoch teilweise erst entsprechend geschult werden."
Quelle: a.a.O.
Da kann die Regierung Johnson machen, was sie will: 5000 auf wenige Monate befristete Arbeitsvisa und notfalls 75 bis 100 Soldaten reichen definitiv nicht aus, um das Problem zu lösen. Und bis man genügend LKW-Fahrer hat, sind viele Firmen aus der übrigen Wirtschaft längst bankrott.
Fazit: sowas kommt heraus, wenn man irgendwelchen populistischen Schwätzern folgt, die vollkommen unüberlegte und unausgegorene Entscheidungen treffen. Der Brexit ist ein Lehrstück.
Merke: Selbsternannte Patrioten nützen ihrem Land nicht, sondern schaden ihm. Entweder ungewollt oder - das wissen wir durch den Herrn Lüth von der AfD - durchaus auch gewollt.
Re: Großbritannien - post Brexit
Die haben ja nicht nur unausgegorene populistische Entscheidungen gefällt, sondern es vor allem versäumt, Vorsorge für die zwangsläufig auftretenden Folgen des Brexit zu treffen. Johnson regiert dieses Land. Wie kann der jetzt überrascht sein von dem, was da nun passiert?sünnerklaas hat geschrieben:(28 Sep 2021, 15:56)Fazit: sowas kommt heraus, wenn man irgendwelchen populistischen Schwätzern folgt, die vollkommen unüberlegte und unausgegorene Entscheidungen treffen. Der Brexit ist ein Lehrstück.
Merke: Selbsternannte Patrioten nützen ihrem Land nicht, sondern schaden ihm. Entweder ungewollt oder - das wissen wir durch den Herrn Lüth von der AfD - durchaus auch gewollt.
Slava Ukraini
Re: Großbritannien - post Brexit
Die angegebenen Zahlen schwanken zwischen 5.000 und 10.500. Aber die Gültigkeitsdauer des Arbeitsvisums ist wirklich halbherzig... "bis Dezember". Gemeint ist wohl 2021
Da werden sich wohl nur verzweifelt einen Job suchende Fahrer melden. Oder die Briten bieten 5-fachen Lohn. Das kann nicht gut gehen.
Mal sehen, was sich daraus entwickelt! Sieht nach wirtschaftlicher Katastrophe aus.
Da werden sich wohl nur verzweifelt einen Job suchende Fahrer melden. Oder die Briten bieten 5-fachen Lohn. Das kann nicht gut gehen.
Mal sehen, was sich daraus entwickelt! Sieht nach wirtschaftlicher Katastrophe aus.
- sünnerklaas
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Re: Großbritannien - post Brexit
Johnson und die anderen Brexiteers kommen aus der klassischen britischen Upper-Class. Dort ist man z.T. enorm abgehoben und hat null Ahnung, wie die Lebensrealität der normalen Bürger aussieht. Will man auch nicht. Die stinken ja.Kohlhaas hat geschrieben:(28 Sep 2021, 16:03)
Die haben ja nicht nur unausgegorene populistische Entscheidungen gefällt, sondern es vor allem versäumt, Vorsorge für die zwangsläufig auftretenden Folgen des Brexit zu treffen. Johnson regiert dieses Land. Wie kann der jetzt überrascht sein von dem, was da nun passiert?
Insofern ist es nicht verwunderlich, dass diese 50 Jahre alte Satire heute bitterster Ernst ist. Inklusive der Zieleinlauf. Das ist das, was in letzter Konsequenz dabei heraus kommt.
- sünnerklaas
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Re: Großbritannien - post Brexit
5000 bis 10.000, bei fehlenden 100.000 Fahrern. Das ganze befristet auf drei Monate. Das macht niemand.H2O hat geschrieben:(28 Sep 2021, 16:10)
Die angegebenen Zahlen schwanken zwischen 5.000 und 10.500. Aber die Gültigkeitsdauer des Arbeitsvisums ist wirklich halbherzig... "bis Dezember". Gemeint ist wohl 2021
Da werden sich wohl nur verzweifelt einen Job suchende Fahrer melden. Oder die Briten bieten 5-fachen Lohn. Das kann nicht gut gehen.
Mal sehen, was sich daraus entwickelt! Sieht nach wirtschaftlicher Katastrophe aus.
Am Ende werden viele Unternehmen und Händler bankrott sein.
Und was nützt den Briten ein Milliardendeal für die Lieferung von U-Booten, wenn sie die U-Boote gar nicht bauen können, weil z.B. die Werften mangels Facharbeiter nicht arbeiten können und die Vorprodukte der Zulieferer nicht geliefert werden können, weil a) kein Sprit da ist und b) weder LKW noch LKW-Fahrer?
Ich kann es mir inzwischen durchaus vorstellen, dass die Briten da noch heulend bei Deutschen und Franzosen anklopfen und um Hilfe bitten. Die deutschen Werften und Zulieferer wären übrigens gut beraten, solche Deals nicht zu machen, sondern auf die Franzosen zu verweisen. Einfach mal aus Prinzip.