Großbritannien - post Brexit

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Orbiter1
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Orbiter1 »

Vongole hat geschrieben:(02 Apr 2021, 19:30)

Dem kann ich nur zustimmen. Viele Briten, und es werden immer mehr, sind sehr unglücklich darüber, dass sie das Süppchen auslöffeln müssen, das Johnson &Co ihnen eingebrockt hat.
Davon kann überhaupt keine Rede sein. Der Aussage es war ein Fehler die EU zu verlassen haben Mitte Dezember noch 51% der Briten zugestimmt, vor 2 Wochen waren es nur noch 45%. Das EU-Impfdesaster hinterlässt seine Spuren. https://www.statista.com/statistics/987 ... nion-poll/
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(03 Apr 2021, 08:20)

Davon kann überhaupt keine Rede sein. Der Aussage es war ein Fehler die EU zu verlassen haben Mitte Dezember noch 51% der Briten zugestimmt, vor 2 Wochen waren es nur noch 45%. Das EU-Impfdesaster hinterlässt seine Spuren. https://www.statista.com/statistics/987 ... nion-poll/
Das ist lediglich eine der erfolgreichen Impfkampagne geschuldete Momentaufnahme.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Vongole hat geschrieben:(03 Apr 2021, 16:40)

Das ist lediglich eine der erfolgreichen Impfkampagne geschuldete Momentaufnahme.
Wahrscheinlich sogar recht schnell wird sich eine Änderung einstellen.
Dann nämlich, wenn Briten dank Impfung wieder reisen können, aber für z.B. Spanien ein Visum brauchen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(03 Apr 2021, 16:40)

Das ist lediglich eine der erfolgreichen Impfkampagne geschuldete Momentaufnahme.
Die Frage wird in der Schlußrechnung des Kampfes gegen die Pandemie sicher erneut gestellt werden: Wie viele Menschen hat der Staat verloren durch unvernünftigen Umgang mit der Pandemie?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(03 Apr 2021, 16:43)

Die Frage wird in der Schlußrechnung des Kampfes gegen die Pandemie sicher erneut gestellt werden: Wie viele Menschen hat der Staat verloren durch unvernünftigen Umgang mit der Pandemie?
Naja, da die Briten ja anfangs alles andere als gute Pandemiebekämpfer waren, holen sie zwar jetzt auf. Sie haben aber immer noch doppelt so viele Tote gemessen an der Bevölkerung als Deutschland.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Apr 2021, 16:42)

Wahrscheinlich sogar recht schnell wird sich eine Änderung einstellen.
Dann nämlich, wenn Briten dank Impfung wieder reisen können, aber für z.B. Spanien ein Visum brauchen.
Oder feststellen, dass sich die Konjunktur abkühlt.
H2O hat geschrieben:(03 Apr 2021, 16:43)

Die Frage wird in der Schlußrechnung des Kampfes gegen die Pandemie sicher erneut gestellt werden: Wie viele Menschen hat der Staat verloren durch unvernünftigen Umgang mit der Pandemie?
Die Frage wird ziemlich schnell auftauchen, denn die meisten Briten haben bisher nur die erste Impfung.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Fliege »

Das brauchst du nicht nur hoffen: Terroristen werden festgesetzt, abgeurteilt und weggesperrt.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Fliege hat geschrieben:(04 Apr 2021, 21:00)

Das brauchst du nicht nur hoffen: Terroristen werden festgesetzt, abgeurteilt und weggesperrt.
Genau,
weil man das vor dem Karfreitagsabkommen ja auch so klasse im Griff hatte.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Fliege »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Apr 2021, 21:18)

Genau,
weil man das vor dem Karfreitagsabkommen ja auch so klasse im Griff hatte.
Terroristen sind Terroristen, mit denen zu sympathisieren, ich nicht aufrufen möchte.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Fliege hat geschrieben:(04 Apr 2021, 21:48)

Terroristen sind Terroristen, mit denen zu sympathisieren, ich nicht aufrufen möchte.
Wie kommst Du auf dieses schräge Brett?
Keiner sympathisiert hier mit Terroristen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Fliege »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Apr 2021, 22:21)

Keiner sympathisiert hier mit Terroristen.
Davon gehe ich aus, wobei ich es ausdrücklich mit Helmut Schmidt halte, von dem es heißt, eines seiner Prinzipien sei gewesen: "Der Staat verhandelt nicht mit Terroristen"
(so Süddeutsche Zeitung online, Helmut Schmidt – Aus Prinzip standhaft, 11. November 2015).
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von olli »

geht's mal ne nummer kleiner ? das waren randalierende jugendliche im alter von 13-14 jahren und keine terroristen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

olli hat geschrieben:(04 Apr 2021, 22:56)

geht's mal ne nummer kleiner ? das waren randalierende jugendliche im alter von 13-14 jahren und keine terroristen.
Gerade das gibt mir zu denken. Wären das "alte Kämpen" gewesen, die in nostaligischer Aufwallung einen Kurztrip zurück in den Untergrund unternommen haben, dann könnte man das als Nebensächlichkeit abtun. Es waren aber junge Leute, die alle erst nach Abschluss des Karfreitagsabkommens auf die Welt gekommen sind. Keiner von denen hat die Troubles selbst erlebt, keiner von denen kennt aus eigener Anschauung die Realität einer harten Grenze zwischen dem Norden und der Republik. Dass jetzt gerade solche jungen Leute ganz offen randalieren, zeigt wie sehr die alten Feindschaften in den Köpfen der Menschen noch präsent sind und wie brüchig der "Friede" ist. Offensichtlich hat das Karfreitagsabkommen gar nicht zum Frieden geführt, sondern nur zu einem Waffenstillstand.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Kohlhaas hat geschrieben:(05 Apr 2021, 16:48)

Gerade das gibt mir zu denken. Wären das "alte Kämpen" gewesen, die in nostaligischer Aufwallung einen Kurztrip zurück in den Untergrund unternommen haben, dann könnte man das als Nebensächlichkeit abtun. Es waren aber junge Leute, die alle erst nach Abschluss des Karfreitagsabkommens auf die Welt gekommen sind. (..)
Leider stecken die alten Kämpen hinter den Protesten, von beiden Seiten wird das Feuer angeheizt:
https://www.theguardian.com/uk-news/202 ... nalisation
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Fliege »

Kohlhaas hat geschrieben:(05 Apr 2021, 16:48)

Offensichtlich hat das Karfreitagsabkommen gar nicht zum Frieden geführt, sondern nur zu einem Waffenstillstand.
Jetzt zeigt sich, wer Frieden will und wer nicht. Wer keinen Frieden will, braucht nicht auf britisches Entgegenkommen hoffen.

Der Lösungsbogen im Falle von neuem Terror kann auf britischer Seite reichen, so mein Tipp:
a) von einer Teilung Nordirlands in zwei Landstriche mit harter Grenze (israelische Lösung), falls die irischen Nationalisten keinen Frieden möchten,
b) bis hin zum völligen Verzicht auf Nordirland, falls die Ulster-Unionisten keinen Frieden möchten.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben:(05 Apr 2021, 18:21)

Leider stecken die alten Kämpen hinter den Protesten, von beiden Seiten wird das Feuer angeheizt:
https://www.theguardian.com/uk-news/202 ... nalisation
Natürlich stecken die alten Kämpen dahinter. Oder auch einfach nur Mama und Papa. Bedenklich finde ich es, dass die jungen Leute offensichtlich bis heute die alten "Feindbilder" verstehen und verinnerlicht haben. Auf beiden Seiten!

Das Karfreitagsabkommen hat nur die Gewalt beendet, nicht die Feindschaft. Allein das ist schon ein großer Erfolg. Aber wie wir gerade sehen, kann das auch jederzeit wieder umschlagen. Eine Aussicht auf echten Frieden würde ich sehen, wenn sich die jungen Leute, die nie direkt mit der Gewalt konfrontiert waren, jetzt abseits halten würden. Das machen sie aber anscheinend nicht. Die Feindschaft wird noch immer weiter vererbt. Eigentlich kein Wunder nach 800 Jahren des Kriegs. Es wird noch sehr lange dauern, bis da wirklich Friede herrscht. Der Brexit droht jetzt, das alles zunichte zu machen. Und wieder kristallisiert sich das an einer "Grenze". Die EU hat das gewusst und die "irische Frage" zu einer von drei Hauptforderungen in den Verhandlungen gemacht. Boris Johnson hat das nicht verstanden oder es zumindest nie beachtet. Dem fällt die "irische Frage" jetzt auf die Füße. Deshalb verstehe ich das Verhalten der Briten gerade nicht. Sollte es zu einem Wiederaufflammen des "Bürgerkriegs" kommen, dann wird dieser Krieg auf britischem Territorium ausgetragen. Das kann doch kein denkender Mensch wollen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Haegar »

Fliege hat geschrieben:(05 Apr 2021, 18:36)

Jetzt zeigt sich, wer Frieden will und wer nicht. Wer keinen Frieden will, braucht nicht auf britisches Entgegenkommen hoffen.

Der Lösungsbogen im Falle von neuem Terror kann auf britischer Seite reichen, so mein Tipp:
a) von einer Teilung Nordirlands in zwei Landstriche mit harter Grenze (israelische Lösung), falls die irischen Nationalisten keinen Frieden möchten,
b) bis hin zum völligen Verzicht auf Nordirland, falls die Ulster-Unionisten keinen Frieden möchten.
Wäre alles in einer gemeinsamen EU nicht nötig gewesen. Aber die nationalistischen Träumer haben sich da wieder von wenigen Hetzern blenden lassen und zahlen wohl, wie immer, die nationalistische Rechnung in Blut.
Die Lösung der Probleme in Israel könnte auch die Aufnahme des Landstrichs in die EU sein ! :cool:
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Vongole hat geschrieben:(05 Apr 2021, 18:21)

Leider stecken die alten Kämpen hinter den Protesten, von beiden Seiten wird das Feuer angeheizt:
https://www.theguardian.com/uk-news/202 ... nalisation
Und es geht weiter:
Nordirland
Bus in Belfast bei erneuten Protesten in Brand gesetzt
[....]
Nach Ansicht der Sicherheitsbehörden stecken hinter den Krawallen teils militante protestantisch-loyalistische Gruppierungen, die auch im Drogenhandel tätig sind.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 9318e9ed00
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Haegar »

Boris "zutiefst besorgt" über die Geister die er mit dem nationalistischen Brexitrausch aus der Flasche geholt hat:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... bd6ebccbaf

Man könnte sagen: Da hat doch jeder vernüftige Mensch davor gewarnt, Du Blondie !
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Haegar hat geschrieben:(09 Apr 2021, 10:16)

Boris "zutiefst besorgt" über die Geister die er mit dem nationalistischen Brexitrausch aus der Flasche geholt hat:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... bd6ebccbaf

Man könnte sagen: Da hat doch jeder vernüftige Mensch davor gewarnt, Du Blondie !
Man hat es billigend in Kauf genommen. So wird eher ein Schuh draus: Raus aus der EU um jeden Preis, auch um den, dass der Bürgerkrieg in Nordirland wieder ausbricht. Und im Zweifelsfall wird man die Nordiren ziehen lassen. Dann haben die Iren und die EU das Problem mit gewalttätigen radikalen Unionisten, nicht die Briten.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Prince Philipp, Duke of Edinburgh, dies aged 99
https://www.theguardian.com/uk-news/202 ... burgh-dies

Bis zur Beerdigung gilt eine landesweite Trauerzeit, die Queen wird keine Termine wahrnehmen, also auch keine Gesetze unterschreiben.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Vongole hat geschrieben:(09 Apr 2021, 16:41)

Prince Philipp, Duke of Edinburgh, dies aged 99
https://www.theguardian.com/uk-news/202 ... burgh-dies

Bis zur Beerdigung gilt eine landesweite Trauerzeit, die Queen wird keine Termine wahrnehmen, also auch keine Gesetze unterschreiben.
Passend dazu der Hinweis in der ZEIT: Eine Ära geht zu Ende.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »


Die Geschäftslage britischer Exporteure war schon lange nicht mehr gut – und seit dem endgültigen Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus dem Handelsverbund der Europäischen Union (EU) Anfang des Jahres ist sie noch einmal schlechter geworden.

Das belegen Zahlen, die die britische Handelskammer BCC jetzt veröffentlicht hat. 41 Prozent der Exporteure auf der Insel melden in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 2021 demnach einen Rückgang der Umsätze – und das, obwohl Weltwirtschaft und Welthandel eigentlich seit geraumer Zeit schon wieder Fahrt aufnehmen.

40 Prozent berichteten der Handelskammer von keinen Veränderungen im Geschäft, lediglich 20 Prozent der britischen Firmen geben an, dass sich ihre Umsätze erhöht haben. Es handle sich in Teilen um die schlechtesten Exportzahlen, »die jemals in der Geschichte unserer Datenaufzeichnung registriert wurden«, zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg Hannah Essex, Co-Chefin der Handelskammer.

Zwar verweise die britische Regierung immer darauf, es handle sich bei den Rückschlägen im Exportgeschäft um »teething problems«, also eine Art Kinderkrankheit nach dem Brexit, die schnell überstanden sein werde. Essex weist das zurück. Es seien im Gegenteil »strukturelle Probleme, die, wenn sie weiter nicht angegangen werden, zu langfristiger und möglicherweise irreversibler Schwäche führen könnten«.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozia ... 1c71e23457

Naja....fuck business! :x
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Ove Haithabu »

sünnerklaas hat geschrieben:(09 Apr 2021, 15:54)

Man hat es billigend in Kauf genommen. So wird eher ein Schuh draus: Raus aus der EU um jeden Preis, auch um den, dass der Bürgerkrieg in Nordirland wieder ausbricht. Und im Zweifelsfall wird man die Nordiren ziehen lassen. Dann haben die Iren und die EU das Problem mit gewalttätigen radikalen Unionisten, nicht die Briten.
Die Nordiren kann man gar nicht ziehen lassen. Dazu bedarf es einer Volksabstimmung, in der sich die Mehrheit der Nordiren entweder für eine Unabhängigkeit oder für einen Anschluß an die Republik Irlands ausspricht, in Nordirland. Und eine solche Mehrheit zeichnet sich auch trotz Brexit nicht ab.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Ove Haithabu »

Kohlhaas hat geschrieben:(05 Apr 2021, 20:05)
Natürlich stecken die alten Kämpen dahinter. Oder auch einfach nur Mama und Papa. Bedenklich finde ich es, dass die jungen Leute offensichtlich bis heute die alten "Feindbilder" verstehen und verinnerlicht haben. Auf beiden Seiten!
Kein Wunder wenn man bedenkt dass es in Städten wie Belfast noch eine Mauer gibt bei der abends das Tor verriegelt wird. Und wenn der Papa dann die Frage nach dem "Warum ist die Mauer da ?" mit "Weil auf der anderen Seite der verrückte und streitsüchtige Katholik/Protestant wohnt." beantwortet, ist es auch nicht verwunderlich wenn die jungen Leute Hass lernen.

Das Argument "die andere Seite wird von der Politik bevorzugt" haben auch beide Seiten für sich gepachtet. Und wenn irgendjemand an irgendeinen Jahrestag in grün oder orange marschiert dann wird stets darauf gepocht dass man undedingt in den Vierteln auf der anderen Mauerseite marschieren muss. Hat natürlich nichts mit Provokation sondern mit Tradition zu tun. Na klar.
Kohlhaas hat geschrieben:(05 Apr 2021, 20:05)
Das Karfreitagsabkommen hat nur die Gewalt beendet, nicht die Feindschaft. Allein das ist schon ein großer Erfolg. Aber wie wir gerade sehen, kann das auch jederzeit wieder umschlagen. Eine Aussicht auf echten Frieden würde ich sehen, wenn sich die jungen Leute, die nie direkt mit der Gewalt konfrontiert waren, jetzt abseits halten würden.
Oder wenn diese jungen Leute nun auf die Strasse gehen würden um demonstrativ Gewalt auf beiden Seiten abzulehnen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Ove Haithabu hat geschrieben:(12 Apr 2021, 18:13)

Die Nordiren kann man gar nicht ziehen lassen. Dazu bedarf es einer Volksabstimmung, in der sich die Mehrheit der Nordiren entweder für eine Unabhängigkeit oder für einen Anschluß an die Republik Irlands ausspricht, in Nordirland. Und eine solche Mehrheit zeichnet sich auch trotz Brexit nicht ab.
Das war die letzte Meldung, die ich dazu gelesen habe.
Das hier stammt aus dem Januar.

Würde Johnson die Volksabstimmung verlieren, hätte das Folgen für GB - das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland würde nicht mehr existieren. Übrig blieben Nachfolgestaaten bzw. ein Nachfolgestaat.

Aber für Johnson wäre das durchaus bequem: er wäre die Krawallmacher in Nordirland los. Damit könnten sich dann Iren und die EU herumplagen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Ove Haithabu »

Das sind nicht repräsentative Stimmungen. Bei einer tatsächlichen Abstimmung wird dann weitergedacht. Dann fliessen langfristige Überlegungen mit ein. Die Älteren fragen sich was wohl mit ihrer Pension in GB passiert und die Jüngeren fragen sich ob sie wohl nach wie vor einfachen und billigen Zugang zu britischen Universitäten haben werden. Und da man wohl kaum erwarten darf, dass ein Populist wie Johnson abtrünnigen Nordiren noch Geschenke hinterherwirft, kann man sich das Ergebnis wohl ausmalen.
sünnerklaas hat geschrieben:(12 Apr 2021, 19:45)
Würde Johnson die Volksabstimmung verlieren, hätte das Folgen für GB - das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland würde nicht mehr existieren. Übrig blieben Nachfolgestaaten bzw. ein Nachfolgestaat.
Das kommt darauf an wie eine Volkabstimmung aussähe. Ein nicht kleiner Teil der Nordiren identifiziert sich weder als britisch noch als irisch sondern als nordirisch. Die werden darauf pochen dass die Abstimmung nicht nur GB und Irland beinhaltet sondern auch den eigenen Staat Nordirland. Und mit drei Möglichkeiten gibt es erst recht keine Mehrheit mehr; dann bleibt der Status Quo.
sünnerklaas hat geschrieben:(12 Apr 2021, 19:45)
Aber für Johnson wäre das durchaus bequem: er wäre die Krawallmacher in Nordirland los. Damit könnten sich dann Iren und die EU herumplagen.
Dafür, dass es in den Dilemma auf unserer Insel keine Universallösung gibt, war die Angehensweise von Herr Johnson gar nicht mal so dumm. Denen mit orangenen Hemden kann er sagen "Ihr seit doch noch in GB" und denen mit grünen Hemden kann er sagen "Ihr seit doch noch in der Zollunion und im Erasmusprogramm auch noch". Das ist natürlich eine Gradwanderung, ob es klappt werden wir sehen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Ove Haithabu hat geschrieben:(12 Apr 2021, 23:52)
Dafür, dass es in den Dilemma auf unserer Insel keine Universallösung gibt, war die Angehensweise von Herr Johnson gar nicht mal so dumm. Denen mit orangenen Hemden kann er sagen "Ihr seit doch noch in GB" und denen mit grünen Hemden kann er sagen "Ihr seit doch noch in der Zollunion und im Erasmusprogramm auch noch". Das ist natürlich eine Gradwanderung, ob es klappt werden wir sehen.
Doch, es ist dumm!
Denn die Krawalle und die Gewalt finden in Nordirland statt. also auf GB-Boden und ist damit das Problem von London.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Ove Haithabu »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Apr 2021, 00:05)

Doch, es ist dumm!
Denn die Krawalle und die Gewalt finden in Nordirland statt. also auf GB-Boden und ist damit das Problem von London.
Nein, so eine einfache Lösung gibt es für dieses komplizierte Problem nicht. Das Problem kann nur gemeinsam gelöst werden.

Zum Höhepunkt der Troubles gab es auch Bombenanschläge ausserhalb von Nordirland, z. B. Dublin oder Birmingham. Es ist ein Problem für alle, nicht nur ein Problem von London.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Ove Haithabu hat geschrieben:(13 Apr 2021, 11:01)

Nein, so eine einfache Lösung gibt es für dieses komplizierte Problem nicht. Das Problem kann nur gemeinsam gelöst werden.

Zum Höhepunkt der Troubles gab es auch Bombenanschläge ausserhalb von Nordirland, z. B. Dublin oder Birmingham. Es ist ein Problem für alle, nicht nur ein Problem von London.
Sicherlich,
aber Verursacher ist aber nicht die EU sondern GB.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Ove Haithabu hat geschrieben:(12 Apr 2021, 23:52)

Das sind nicht repräsentative Stimmungen. Bei einer tatsächlichen Abstimmung wird dann weitergedacht. Dann fliessen langfristige Überlegungen mit ein. Die Älteren fragen sich was wohl mit ihrer Pension in GB passiert und die Jüngeren fragen sich ob sie wohl nach wie vor einfachen und billigen Zugang zu britischen Universitäten haben werden. Und da man wohl kaum erwarten darf, dass ein Populist wie Johnson abtrünnigen Nordiren noch Geschenke hinterherwirft, kann man sich das Ergebnis wohl ausmalen.
Wenn solche Sorgen tatsächlich bestehen, sind sie wohl eher irrational. Die große Mehrzahl der Menschen in Nordirland sind britische Staatsangehörige. Ich wüsste nicht, wie Johnson diesen Leuten Rechte entziehen sollte, die allen britischen Bürgern laut Gesetz zustehen.
Das kommt darauf an wie eine Volkabstimmung aussähe. Ein nicht kleiner Teil der Nordiren identifiziert sich weder als britisch noch als irisch sondern als nordirisch. Die werden darauf pochen dass die Abstimmung nicht nur GB und Irland beinhaltet sondern auch den eigenen Staat Nordirland. Und mit drei Möglichkeiten gibt es erst recht keine Mehrheit mehr; dann bleibt der Status Quo.
Sicher kennst Du die Situation auf der Insel besser als ich, aber mir zumindest ist keine relevante Gruppe bekannt, die ein unabhängiges Nordirland anstrebt. Die Kernaussage des Karfreitagsabkommens lautet: Alle Iren sollen die gesamte Insel gemeinsam nutzen dürfen. Zweck dieser Festlegung war es, dass die verhasste Grenze zwischen dem Norden und der Republik verschwindet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Idee mehrheitsfähig ist, jetzt stattdessen gleich zwei Grenzen zu erreichten - eine zur Republik hin und eine zweite zu Großbritannien hin. Außerdem hat eine deutliche Mehrheit der Nordiren für den Verbleib in der EU gestimmt. Hier liegt ein zusätzlicher Anreiz, bei einer möglichen Volksbefragung für die Vereinigung Nordirlands mit der Republik zu stimmen.
Dafür, dass es in den Dilemma auf unserer Insel keine Universallösung gibt, war die Angehensweise von Herr Johnson gar nicht mal so dumm. Denen mit orangenen Hemden kann er sagen "Ihr seit doch noch in GB" und denen mit grünen Hemden kann er sagen "Ihr seit doch noch in der Zollunion und im Erasmusprogramm auch noch". Das ist natürlich eine Gradwanderung, ob es klappt werden wir sehen.
Nicht so dumm? Die von Dir geschilderte Taktik würde nur funktionieren, wenn die Menschen dumm wären. Sind sie aber nicht. Die sehen doch im täglichen Leben, dass beide Aussagen letztlich nicht miteinander vereinbar sind. Miteinander vereinbar waren sie nur, solange GB Mitglied der EU war. Das wusste Johnson. Oder zumindest hätte er es wissen müssen. Es war ihm aber egal. Irland hat ihn nie interessiert. Man kann seine Politik nur so auslegen, dass ihm der Brexit wichtiger war als der Verbleib Nordirlands im Vereinigten Königreich. Und die Scharfmacher von der DUP haben Johnson unterstützt, weil sie ihre letzte Chance in einem "harten Brexit" gesehen haben, der wieder eine harte Grenze zwischen Nordirland und der Republik etabliert hätte. Genau deshalb sind jetzt die Krawalle aufgeflammt.

Und die Lage ist explosiv! Das sieht man daran, dass im Verlauf der Krawalle dann auch die "Friedensmauern" angegriffen wurden.

Aus meiner Sicht gibt es nur eine "Universallösung" für den Konflikt: Nordirland muss und wird sich über kurz oder lang mit der Republik vereinigen. Dann kann die EU Maßnahmen ergreifen, um die Spaltung Nordirlands behutsam und Schritt für Schritt abzubauen. Hier und da konfessionsübergreifende Schulen gründen, Sportvereine für Angehörige beider Konfessionen fördern, bürgerschaftliche Initiativen für konfessionsübergreifendes Zusammenleben anstoßen etc.pp --- alles Dinge, die Großbritannien nichtmal versucht hat! Die einzig denkbare "Universallösung" für den irischen Konflikt ist die EU.

Das mag sich jetzt so anhören, als würde in Nordirland ein "Konfessionskrieg" schwelen. Das ist natürlich nicht so. Da läuft kein Konfessionskrieg, sondern der letzte Kolonialkrieg des großartigen Britischen Empires. Die Konfessionszugehörigkeit der verfeindeten Parteien ist Zufall. Letztlich ist es ein Konflikt zwischen den zufällig mehrheitlich katholischen Iren und den zufällig mehrheitlich protestantischen britischen Kolonialherren. So behandelt Boris Johnson die ganze Angelegenheit auch. Es ist ihm schlicht egal, dass Großbritannien nun vielleicht seine letzte Kolonie verlieren könnte. Möglicherweise ist er sogar erfreut, endlich diese "notorisch aufsässigen" Iren loszuwerden.
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sünnerklaas
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Kohlhaas hat geschrieben: Das mag sich jetzt so anhören, als würde in Nordirland ein "Konfessionskrieg" schwelen. Das ist natürlich nicht so. Da läuft kein Konfessionskrieg, sondern der letzte Kolonialkrieg des großartigen Britischen Empires. Die Konfessionszugehörigkeit der verfeindeten Parteien ist Zufall. Letztlich ist es ein Konflikt zwischen den zufällig mehrheitlich katholischen Iren und den zufällig mehrheitlich protestantischen britischen Kolonialherren. So behandelt Boris Johnson die ganze Angelegenheit auch. Es ist ihm schlicht egal, dass Großbritannien nun vielleicht seine letzte Kolonie verlieren könnte. Möglicherweise ist er sogar erfreut, endlich diese "notorisch aufsässigen" Iren loszuwerden.
So sehe ich das auch. Auch die DUP und die anderen Unionisten sind ihm letztendlich egal, es ging ihm einzig und allein um den Brexit. Und wenn der Konflikt außer Kontrolle gerät, wird Johnson ihn ganz einfach an die Republik Irland und die EU weiter geben. Dann hat er nichts mehr damit zu tun, obwohl er es war, der den Konflikt ordentlich angeheizt hat. Dann ist Großbritannien nicht mehr das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland, aber das ist ja auch egal. Lieber hat man den Brexit und die "Neuen Nachbarn" - die liegen zwar tausende von Kilometern weit weg, aber auch egal. Und je weniger direkte Kontakte in die EU - sei es nun Handel oder Universitäten, Schulen oder privat, umso besser für die Brexiteers: Nicht Brücken bauen und erhalten, sondern Brücken so abbrechen, dass Nachfolger sie nicht wieder aufbauen können bzw. es sehr schwer damit haben.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Ove Haithabu »

Kohlhaas hat geschrieben:(13 Apr 2021, 12:31)
Wenn solche Sorgen tatsächlich bestehen, sind sie wohl eher irrational. Die große Mehrzahl der Menschen in Nordirland sind britische Staatsangehörige. Ich wüsste nicht, wie Johnson diesen Leuten Rechte entziehen sollte, die allen britischen Bürgern laut Gesetz zustehen.
Sollten die Nordiren tatsächlich GB verlassen, so wären sie auch über Nacht keine britischen Staatsbürger mehr.
Kohlhaas hat geschrieben:(13 Apr 2021, 12:31)
Sicher kennst Du die Situation auf der Insel besser als ich, aber mir zumindest ist keine relevante Gruppe bekannt, die ein unabhängiges Nordirland anstrebt. Die Kernaussage des Karfreitagsabkommens lautet: Alle Iren sollen die gesamte Insel gemeinsam nutzen dürfen. Zweck dieser Festlegung war es, dass die verhasste Grenze zwischen dem Norden und der Republik verschwindet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Idee mehrheitsfähig ist, jetzt stattdessen gleich zwei Grenzen zu erreichten - eine zur Republik hin und eine zweite zu Großbritannien hin. Außerdem hat eine deutliche Mehrheit der Nordiren für den Verbleib in der EU gestimmt. Hier liegt ein zusätzlicher Anreiz, bei einer möglichen Volksbefragung für die Vereinigung Nordirlands mit der Republik zu stimmen.
Es ging mir eher um die Identität, wie sich die Nordiren selber in Bezug auf nationale Identität sehen. Laut deren Statistikbehörde sehen sich die meisten "britisch", gefolgt von "irisch" und "nordirisch"

All usual residents 1,810,863
British 722,379
Irish 457,482
Northern Irish 379,267
British and Northern Irish 111,748
Irish and Northern Irish 19,132
Polish 18,618
British, Irish and Northern Irish 18,406
British and Irish 11,877
English 10,931
Scottish 6,771
https://www.ninis2.nisra.gov.uk/public/ ... ensus+2011

Wie die dann bei einer eventuellen Abstimmung tatsächlich votieren, kann man daraus nicht schliessen. Da man bei einer Wiedervereinigiung mit Irland automatisch in der EU wäre und mit einem unabhängigen Staat in der Warteschlange der EU-Beitrittskandidaten hinter Nordmazedonien und Albanien, dürfte die Lust auf einen eigenen Staat eher gering sein, da gebe ich Ihnen recht. Ausgeschlossen ist das aber nicht und selbst ein kleiner Prozentsatz pro Unabhängigkeit dürte eher zu Lasten des pro-irischen Lagers gehen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Ove Haithabu hat geschrieben:(13 Apr 2021, 20:15)

Sollten die Nordiren tatsächlich GB verlassen, so wären sie auch über Nacht keine britischen Staatsbürger mehr.
Ich habe keine Ahnung, woher Du diese Idee hast. Es wäre vollkommen widersinnig, wenn GB im Falle einer Wiedervereingnigung Irlands die Menschen "zwangsausbürgern" würde, die sich gegen eine Abtrennung Nordirlands von Großbritannien ausgesprochen haben. Mir ist kein britisches Gesetz und keine Bestimmung im Karfreitagsabkommen bekannt, die eine Aberkennung der britischen Staatsangehörigkeit nahelegen oder überhaupt möglich machen würde. Schon heute ist es aufgrund des Karfreitagsabkommens möglich, dass Menschen in Nordirland sowohl die britische als auch die irische Staatsangehörigkeit haben dürfen. Was würde denn dagegen sprechen, dass britische Staatsangehörige in Irland leben??? Die EU würde sich dem mit absoluter Sicherheit nicht widersetzen! Und Großbritannien wäre vollkommen bekloppt, wenn es dagegen Einwände erheben würde. Die Frage der Staatsangehörigkeit hat genau gar nichts mit der Frage zu tun, ob Nordirland zu Irland oder zu Großbritannien gehört.
Es ging mir eher um die Identität, wie sich die Nordiren selber in Bezug auf nationale Identität sehen. Laut deren Statistikbehörde sehen sich die meisten "britisch", gefolgt von "irisch" und "nordirisch"

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Ich habe durchaus verstanden, worum es Dir geht. Die Frage der "Selbstverortung" der Menschen in Nordirland besagt aber wenig bis nichts. Ich selbst bin Deutscher, außerdem noch Westfale, lebe seit drei Jahrzehnten in Hessen und fühle mich immer noch nicht als "Hesse"... ;-) Und darüber hinaus bin ich auch noch ein Europäer. Genau das ist der Umstand, der alle vorher genannten Fragen bedeutungslos macht. Als Europäer darf ich ganz entspannt ein Westfale sein, der die deutsche Staatsangehörigkeit hat und in Hessen lebt. Genauso entspannt könnte ich in Frankreich leben und genauso enspannt kann ein Franzose in Westfalen oder in Hessen leben. Den Konflikt mit der "Identität", den Du bezogen auf Irland beschreibst, gibt es in der EU nicht mehr. Die EU hätte auch nicht das geringste Problem damit, wenn in einem vereinigten Irland ganz viele britische Staatsbürger leben würden. Die Frage der Staatsbürgerschaft ist in diesem Fall völlig irrelevant. Es geht im Grunde nur um verwaltungstechnische Fragen: Wo finden Zollkontrollen statt? Müssen überhaupt Zollkontrollen stattfinden? Die EU legt auf Zollkontrollen jedenfalls keinen Wert. Boris Johnson und seine Kumpane haben das so gewollt!
Wie die dann bei einer eventuellen Abstimmung tatsächlich votieren, kann man daraus nicht schliessen. Da man bei einer Wiedervereinigiung mit Irland automatisch in der EU wäre und mit einem unabhängigen Staat in der Warteschlange der EU-Beitrittskandidaten hinter Nordmazedonien und Albanien, dürfte die Lust auf einen eigenen Staat eher gering sein, da gebe ich Ihnen recht. Ausgeschlossen ist das aber nicht und selbst ein kleiner Prozentsatz pro Unabhängigkeit dürte eher zu Lasten des pro-irischen Lagers gehen.
Also, zunächst mal wird bei der Frage, welches Land der EU beitreten darf, nicht nach dem "Windhund-Prinzip" verfahren. Das läuft nicht so, dass die Antragsteller in der Reihenfolge des Datums ihrer Antragstellung "abgearbeitet" werden. Nehmen wir als Beispiel mal die Türkei. Die Türkei ist seit ungefähr vier Jahrzehnten "Beitrittskandidat". In diesen vier Jahrzehnten sind viele Länder in die EU aufgenommen worden, die lange nach der Türkei den Beitritt beantragt haben.

Das ist aber nur eine "Nebensächlichkeit". Entscheidend ist, dass es in Irland gegenwärtig keine mir bekannte Interessengruppe gibt, die eine "Eigenstaatlichkeit" Nordirlands anstreben würde. Es gibt dort nur die folgenden zwei Optionen: Zugehörigkeit zu Irland oder Zugehörigkeit zu Großbritannien. Das Karfreitagsabkommen legt auch nichts anderes nahe. Es sieht nur die Option vor, dass Nordirland sich nach einem Volksentscheid für die Vereinigung mit Irland entscheiden darf. Da ist nirgendwo die Rede von einem "dritten Weg" der Gründung einer nationalen Unabhängigkeit Nordirlands. Das darf von mir aus gern passieren. Aber ich habe halt noch nie gehört, dass das irgendwer ernsthaft will! Realpolitisch gibt es nur diese zwei Optionen: Zugehörigkeit zu GB oder Zugehörigkeit zu Irland (mittelbar: zur EU). Punkt.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Brexit-Sonderregeln
EU und Briten im Streit über Nordirland von Einigung weit entfernt
Im Streit über die Brexit-Sonderregeln für Nordirland sind sich die EU und Großbritannien offenbar kaum nähergekommen. Schwierige Themenbereiche seien weiterhin ungeklärt, hieß es aus London.

Daraus
Das Protokoll soll Grenzkontrollen an der Landgrenze zwischen der britischen Provinz und dem EU-Mitglied Irland verhindern. Dafür sind Kontrollen zwischen Nordirland und Großbritannien vorgesehen. Anfang März kündigte London jedoch an, Ausfuhren von Lebensmitteln und Agrarprodukten nach Nordirland vorerst weiterhin nicht zu kontrollieren.

Die Kommission leitete deshalb ein Vertragsverletzungsverfahren ein und aktivierte den im Austrittsabkommen vorgesehenen sogenannten Streitbeilegungsmechanismus. Das Verfahren wird nach Angaben von Sefcovic »weitergeführt, solange es notwendig ist«.

Das EU-Parlament droht wegen des Streits, das Ende vergangenen Jahres ausgehandelte Handelsabkommen mit Großbritannien nicht zu ratifizieren. Am Donnerstag stimmten zwar die parlamentarischen Ausschüsse für Außenhandel und Auswärtige Angelegenheiten für den Handelsvertrag, das nötige Votum im Parlamentsplenum wurde aber bewusst noch nicht angesetzt.
Handelsabkommen? Wozu - fuck business!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Aus der New Financial:
Brexit & The City: Die bisherigen Auswirkungen
Dieser Bericht verdeutlicht den Schaden, den der Brexit in der Londoner City bereits angerichtet hat. Mehr als 440 Firmen aus dem Bank- und Finanzwesen haben einen Teil ihres Geschäfts, ihrer Mitarbeiter, ihres Vermögens oder ihrer juristischen Einheiten aus dem Vereinigten Königreich in die EU verlegt oder sind dabei, dies zu tun.
https://newfinancial.org/brexit-the-cit ... ct-so-far/
(Übersetzt)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Apr 2021, 12:08)

Aus der New Financial:
Mit dem Brexitbeschluss war klar, dass es dazu kommen würde. Der wichtigste Finanzplatz der EU kann nicht außerhalb der EU liegen. Die Folgen werden jetzt sichtbar: Gut eine Billion Euro, zehn Prozent des britischen Bankensystems, wurden schon von der Insel auf den Kontinent verschoben, Amsterdam hat London als größten Aktienmarkt abgelöst. Und dieser Trend wird sich sicher noch fortsetzen. Das ist für Großbritannien ein schweres Problem, da der Finanzmarkt stets eine wichtige Stütze der britischen Wirtschaft war. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, arbeiteten in London mehr Menschen im Finanzsektor als Frankfurt Einwohner hat.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Finanzfi ... 94443.html
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Apr 2021, 13:36)

Mit dem Brexitbeschluss war klar, dass es dazu kommen würde. Der wichtigste Finanzplatz der EU kann nicht außerhalb der EU liegen. Die Folgen werden jetzt sichtbar: Gut eine Billion Euro, zehn Prozent des britischen Bankensystems, wurden schon von der Insel auf den Kontinent verschoben, Amsterdam hat London als größten Aktienmarkt abgelöst. Und dieser Trend wird sich sicher noch fortsetzen. Das ist für Großbritannien ein schweres Problem, da der Finanzmarkt stets eine wichtige Stütze der britischen Wirtschaft war. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, arbeiteten in London mehr Menschen im Finanzsektor als Frankfurt Einwohner hat.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Finanzfi ... 94443.html
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(16 Apr 2021, 19:27)

Fuck Business :x
Wobei BoJo eigentlich auf dieses business gesetzt hatte :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Apr 2021, 19:33)

Wobei BoJo eigentlich auf dieses business gesetzt hatte :D
Er hat gesagt: „Fuck Business“ ganz generell.
:x
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Eiskalt hat geschrieben:(16 Apr 2021, 20:50)

Er hat gesagt: „Fuck Business“ ganz generell.
:x
Mal sehen, ob seine Landsleute ihm in dieser Hinsicht noch länger zustimmen werden. In Nordirland sieht es gerade nicht danach aus.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Das Nordirland-Protokoll regelt die Einfuhr britischer Güter über die nordirische Grenze. Im Streit mit der EU will Premierminister Johnson nun daran "schleifen".

Der britische Premierminister Boris Johnson hat im Streit mit der EU über Handelsregeln für die britische Provinz Nordirland mit weiteren einseitigen Schritten gedroht. Dabei nahm er vor allem das sogenannte Nordirland-Protokoll aus dem Brexit-Handelsvertrag ins Visier. "Wir entfernen, was wir als unnötige Ausstülpungen und Hindernisse empfinden, die aufgekommen sind, und reißen die Schlingen ab und schleifen es in Form", sagte Johnson der BBC.
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... elsvertrag

:) Mal sehen ob sich die EU mal wieder vorführen lässt!!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Eiskalt hat geschrieben:(20 Apr 2021, 14:43)

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... elsvertrag

:) Mal sehen ob sich die EU mal wieder vorführen lässt!!
Wann hat sich die EU denn in der Vergangenheit "vorführen" lassen? Im Moment sitzt doch wohl der ach so smarte Boris bis zur Oberkante seiner Unterlippe im Dreck. Der Struwelpeter hat einen Vertrag unterschrieben, der ganz im Interesse der EU war und den Briten jetzt gerade so richtig auf die Füße fällt. Deswegen kommt der kleine Boris ja jetzt wieder daher und spekuliert lauthals darüber, einen Vertrag zu brechen, den er selbst unterzeichnet hat.

Mal ganz ernsthaft: Wer wird da gerade vorgeführt?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Kohlhaas hat geschrieben:(20 Apr 2021, 17:32)

Wann hat sich die EU denn in der Vergangenheit "vorführen" lassen? Im Moment sitzt doch wohl der ach so smarte Boris bis zur Oberkante seiner Unterlippe im Dreck. Der Struwelpeter hat einen Vertrag unterschrieben, der ganz im Interesse der EU war und den Briten jetzt gerade so richtig auf die Füße fällt. Deswegen kommt der kleine Boris ja jetzt wieder daher und spekuliert lauthals darüber, einen Vertrag zu brechen, den er selbst unterzeichnet hat.

Mal ganz ernsthaft: Wer wird da gerade vorgeführt?
Was will die EU denn machen?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Eiskalt hat geschrieben:(20 Apr 2021, 17:33)

Was will die EU denn machen?
Die EU wird einfach auf der Gültigkeit der geschlossenen Verträge beharren. Nichts ist einfacher als das. Es gibt internationale Gerichte, die auf die Einhaltung internationaler Verträge achten. Natürlich könnte der blonde Struwelpeter Boris jetzt einfach entscheiden, dass er internationale Verträge, die er selbst unterzeichnet hat, nicht mehr achten will. Steht ihm natürlich frei. Aber selbst dieser widerwärtige Populist hat diesen Schritt nicht getan. Das wird schon seine Gründe haben.

Was die EU tun könnte? Sie kann genau das tun, was sie bereits getan hat: ein Vertragsverletzungsverfahren einleiten. Ist doch alles schon im Gange. Wo ist Dein Problem? Es gibt Verträge. Und die werden eingehalten. Und wenn die nicht eingehalten werden, dann wird das teuer. Wenn der Stuwelpeter das gern will, dann soll er so weiter machen. Mit den neuen "Troubles" in Nordirland wird er dann umgehen müssen. Ich wünsche: Viel Spaß!

In spätestens zehn Jahren ist das ohnehin kein Thema mehr. Dann wird Nordirland nämlich wieder zur Republik gehören.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Eiskalt hat geschrieben:(20 Apr 2021, 14:43)

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... elsvertrag

:) Mal sehen ob sich die EU mal wieder vorführen lässt!!
Hoffen wir mal für die Menschen in Nordirland, dass dieses auch in Bezug auf Nordirland passieren wird. Hier würde eine Vorführung mal was Gutes bewirken.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Kohlhaas hat geschrieben:(20 Apr 2021, 17:53)

Die EU wird einfach auf der Gültigkeit der geschlossenen Verträge beharren. Nichts ist einfacher als das. Es gibt internationale Gerichte, die auf die Einhaltung internationaler Verträge achten. Natürlich könnte der blonde Struwelpeter Boris jetzt einfach entscheiden, dass er internationale Verträge, die er selbst unterzeichnet hat, nicht mehr achten will. Steht ihm natürlich frei. Aber selbst dieser widerwärtige Populist hat diesen Schritt nicht getan. Das wird schon seine Gründe haben.

Was die EU tun könnte? Sie kann genau das tun, was sie bereits getan hat: ein Vertragsverletzungsverfahren einleiten. Ist doch alles schon im Gange. Wo ist Dein Problem? Es gibt Verträge. Und die werden eingehalten. Und wenn die nicht eingehalten werden, dann wird das teuer. Wenn der Stuwelpeter das gern will, dann soll er so weiter machen. Mit den neuen "Troubles" in Nordirland wird er dann umgehen müssen. Ich wünsche: Viel Spaß!

In spätestens zehn Jahren ist das ohnehin kein Thema mehr. Dann wird Nordirland nämlich wieder zur Republik gehören.
Und wie lange dauert das Verfahren?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Eiskalt hat geschrieben:(20 Apr 2021, 19:02)

Und wie lange dauert das Verfahren?
Keine Ahnung. Das wird sicher eine Weile dauern. Gerichtsentscheidungen auf dieser Ebene fallen nicht schnell. Ändert aber nichts daran, dass es zwischen GB und der EU einen Vertrag gibt. Boris kann die EU nicht "vorführen".
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