Großbritannien - post Brexit

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Kohlhaas
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Eiskalt hat geschrieben:(30 Aug 2021, 16:46)

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5394946

Ich habe damals schon gesagt:
Das war ziemlich dämlich aber nun ja.
EU-Politiker halt.
Man kann diesem Großbritannien nicht vertrauen.

Aber naja wer solche hoheitlichen Aufgaben an andere abgibt......
Die EU hat alles richtig gemacht. Sie hat auf festen Standpunkten beharrt und sich trotzdem verhandlungs- und kompromissbereit gezeigt. Jetzt steht Johnson vor dem Problem, dass er einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag unterzeichnet hat, der ihm nun auf die Füße fällt. Diesen Vertrag würde er jetzt natürlich gern brechen. Das "große" Großbritannien hat aber nicht die Macht, die "kleine" EU zu erpressen. Jetzt hat sich auch noch Joe Biden ganz klar positioniert: Der Versuch, den Frieden in Irland zu gefährden, wird nicht geduldet.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Kohlhaas hat geschrieben:(31 Aug 2021, 14:29)

Die EU hat alles richtig gemacht. Sie hat auf festen Standpunkten beharrt und sich trotzdem verhandlungs- und kompromissbereit gezeigt. Jetzt steht Johnson vor dem Problem, dass er einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag unterzeichnet hat, der ihm nun auf die Füße fällt. Diesen Vertrag würde er jetzt natürlich gern brechen. Das "große" Großbritannien hat aber nicht die Macht, die "kleine" EU zu erpressen. Jetzt hat sich auch noch Joe Biden ganz klar positioniert: Der Versuch, den Frieden in Irland zu gefährden, wird nicht geduldet.
Haha. Klar doch.
Machen die einfach nicht und dann?
Läuft erstmal ein jahrelanges Gerichtsverfahren.
Die Engländer lachen sich tot. Und das zu Recht.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Eiskalt hat geschrieben:(31 Aug 2021, 17:36)

Haha. Klar doch.
Machen die einfach nicht und dann?
Läuft erstmal ein jahrelanges Gerichtsverfahren.
Die Engländer lachen sich tot. Und das zu Recht.
Über Biden wird Johnson nicht lachen:
Es gibt Gespräche zwischen den Regierungen in London und Washington über ein Freihandelsabkommen – dennoch rechnet ein britischer Handelsexperte vorerst nicht mit einem Abschluss. Die Verhandlungen hätten für die Regierung des neuen US-Präsidenten Joe Biden keine Priorität, sagte Emanuel Adam von der amerikanisch-britischen Handelskammer in London. »Es ist schwer, in absehbarer Zeit Bewegung zu diesem Thema zu erkennen.«
Adam nannte mehrere Gründe dafür: Bidens internationale Handelspolitik baue auf der seines Vorgängers Donald Trump auf und ziele darauf, das gefühlte Ungleichgewicht zulasten der USA zu beseitigen. Zölle seien dabei ein Mittel. Hinzu komme etwa die kritische Sicht des US-Kongresses auf die Politik der britischen Regierung im Streit über Brexit-Sonderregeln für die britische Provinz Nordirland mit der EU.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/brexi ... f95976ff27
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Haegar »

Eiskalt hat geschrieben:(31 Aug 2021, 17:36)

Haha. Klar doch.
Machen die einfach nicht und dann?
Läuft erstmal ein jahrelanges Gerichtsverfahren.
Die Engländer lachen sich tot. Und das zu Recht.
Ich denke Du und/oder ? Boris haben dabei noch nicht realisiert, dass Vertrauen in Vertragstreue ein wesentliches Element der internationalen Politik darstellt.
Viele Staaten schauen auf das Verhalten der Regierung GBs nach dem Brexit und werden ihre möglichen Verträge mit GB genau an diesem Vertrauen messen. Wird wohl damit unnötig "ungünstig" für GB was die weitere Zukunft betrifft.
Denn das heutige GB ist nicht mehr das GB vor 100 Jahren.
Das Totlachen könnte sich wörtlich entwickeln...
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Eiskalt hat geschrieben:(31 Aug 2021, 17:36)

Haha. Klar doch.
Machen die einfach nicht und dann?
Läuft erstmal ein jahrelanges Gerichtsverfahren.
Die Engländer lachen sich tot. Und das zu Recht.
Ja, sicher, die Engländer lachen sich gerade tot über fehlende Brummi-Fahrer, über fehlende Fachkräfte, ober fehlende Saisonarbeiter, über leere Supermarktregale... Das Lachen schallt bis zum Kontinent. :cool:

Aber mal ernsthaft: Der Brexit kann nur funktionieren, wenn GB seine Handelsbeziehungen zur EU durch andere und vielleicht "bessere" Vereinbarungen mit anderen Nationen ersetzt. Dabei spielen die USA die erste Geige. Und in den USA leben mehr "Iren" als in Irland. Am Saint-Patricks-Day färben die in den USA Flüsse grün ein. Die USA waren die wichtigste Geldquelle der IRA. Wenn Johnson in der Irland-Frage einen Fehler macht, hat er aus den USA keinerlei Unterstützung mehr zu erwarten. Und aus der EU schon gar nicht. Jeder Schritt, der die "Troubles" wieder anheizt, wird zum Desaster für GB. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Engländer das zum Lachen findet.

Die EU kann dem ganzen übrigens locker und entspannt zusehen. Wenn Johnson geschlossene Verträge bricht, kommt halt ein bisschen "falsche" Ware nach Irland. Na und? Da lachen wir doch drüber. Deshalb regt sich im Moment niemand groß auf. London bricht dann aber Verträge. Und das hat Folgen. Handelsabkommen mit den USA? Pustekuchen!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Kohlhaas hat geschrieben:(01 Sep 2021, 15:52)

Ja, sicher, die Engländer lachen sich gerade tot über fehlende Brummi-Fahrer, über fehlende Fachkräfte, ober fehlende Saisonarbeiter, über leere Supermarktregale... Das Lachen schallt bis zum Kontinent. :cool:

Aber mal ernsthaft: Der Brexit kann nur funktionieren, wenn GB seine Handelsbeziehungen zur EU durch andere und vielleicht "bessere" Vereinbarungen mit anderen Nationen ersetzt. Dabei spielen die USA die erste Geige. Und in den USA leben mehr "Iren" als in Irland. Am Saint-Patricks-Day färben die in den USA Flüsse grün ein. Die USA waren die wichtigste Geldquelle der IRA. Wenn Johnson in der Irland-Frage einen Fehler macht, hat er aus den USA keinerlei Unterstützung mehr zu erwarten. Und aus der EU schon gar nicht. Jeder Schritt, der die "Troubles" wieder anheizt, wird zum Desaster für GB. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Engländer das zum Lachen findet.

Die EU kann dem ganzen übrigens locker und entspannt zusehen. Wenn Johnson geschlossene Verträge bricht, kommt halt ein bisschen "falsche" Ware nach Irland. Na und? Da lachen wir doch drüber. Deshalb regt sich im Moment niemand groß auf. London bricht dann aber Verträge. Und das hat Folgen. Handelsabkommen mit den USA? Pustekuchen!
Das Afghanistan-Desaster dürfte für die Briten sehr viel weitreichendere Folgen haben, als für die anderen NATO-Staaten. Da ist den Briten vor Augen geführt worden, wie weitreichend die Abhängigkeit von anderen ist. Gerade mit Hinblick auf das Global Britain. Wenn man es sich wegen Nordirland mit den USA und der EU verscherzt, bleiben als potenzielle Partner nur Putin und Xi übrig. Und Putin würde, wenn die Briten richtig in Not sein sollten und dringend einen Partner suchen, etwas scheinbar unmögliches von den Briten verlangen: einen Militärstützpunkt. Und zwar auf britischem Boden.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Großbritannien weicht die Regeln für die Abwasseraufbereitung auf, nachdem Lieferengpässe und fehlende Lkw-Fahrer auch diese Branche erreicht haben. Anfang der Woche hat die Umweltbehörde eine Leitlinie veröffentlicht, mit der sie den Betreibern von Kläranlagen erlaubt, Abwässer in Flüsse und Grundwasser zurückzuleiten, die nicht behandelt sind. Sie verweist dabei ausdrücklich auf den Brexit als einen der Gründe, warum die nötigen Chemikalien knapp werden können.
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... n-auf.html

Jetzt verdrecken die ihre Flüsse.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(11 Sep 2021, 18:28)

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... n-auf.html

Jetzt verdrecken die ihre Flüsse.
Dafür hat man "Control the Borders". Dafür nimmt man sowas "gerne" in Kauf, so hieß es unmittelbar vor und nach dem Referendum bei den Brexit-Befürwortern. Außerdem käme danach das "New Greater Britain", "The Global Britain". Die Illusion ist allerdings in Sachen Afghanistan-Rückzug wie eine Seifenblase zerplatzt. Aber man hätte zur Not ja noch eine allerletzte Option: Wenn irgendwann der Super-GAU da sein sollte, kann man immer noch heulend nach Brüssel rennen und einen erneuten EU-Beitritt beantragen.

Inzwischen scheint allerdings der massive Widerstand der britischen Regierunge gegen eine Lockerung der rigiden und hoch bürokratischen Einwanderungsregeln langsam aber sicher zu bröckeln:
Auch ein Sprecher der Regierung gab Entwarnung: Dauerhafte Anzeichen für Engpässe seien nicht zu erkennen. Er nannte Schritte, um die Unternehmen bei der Bewältigung der Probleme zu unterstützen, unter anderem ein Pilotprojekt mit 30.000 Visa für Saisonarbeiterinnen und -arbeiter, die für sechs Monate ins Land kommen können.
Quelle
Der britischen Regierung droht bei einem Ausfall des Weihnachtsgeschäfts wegen zerstörter Lieferketten der Einzelhandel um die Ohren zu fliegen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Aber man hätte zur Not ja noch eine allerletzte Option: Wenn irgendwann der Super-GAU da sein sollte, kann man immer noch heulend nach Brüssel rennen und einen erneuten EU-Beitritt beantragen.
Dort sollte man die Briten sehr freundlich empfangen und Herrn Michel Barnier zum Verhandlungsführer der EU ernennen. Keine Extrawürste und Beitritt zur Euro-Zone. Ansonsten erst einmal ohne die Briten am europäischen Projekt weiter wursteln.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von garfield336 »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Aug 2021, 11:53)

In Großbritannien gibt es 100.000 LKW-Fahrer zu wenig. Es gibt zwei Möglichkeiten den Mangel zu beseitigen. Die Ausbildung von zusätzlichen LKW-Fahrern oder LKW-Fahrer aus dem Ausland. Sollte es in Deutschland viele Arbeitslose LKW-Fahrer geben, wäre das Problem gelöst. Nur gibt es hier ebenfalls viel zu wenig LKW-Fahrer.
Das gleiche Problem im Gesundheitssektor und in anderen Bereichen.

Wenn nun eine Osteuropäische Arbeitskraft zwischen Deutschland und UK wählen kann, würde sie Deutschland wählen selbst dann wenn sie eine Einladung von UK bekäme.
Ist einfach sicherer. Niemand geht freiwillig nach UK arbeiten ausser das Gehalt ist dementsprechend höher.

UK wird für alle Dienstleistungen und Produkte aus dem Ausland deutlich mehr zahlen müssen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2021, 13:56)

Dort sollte man die Briten sehr freundlich empfangen und Herrn Michel Barnier zum Verhandlungsführer der EU ernennen. Keine Extrawürste und Beitritt zur Euro-Zone. Ansonsten erst einmal ohne die Briten am europäischen Projekt weiter wursteln.
Barnier wird villeicht Präsident von Frankreich.

Er ist zumindest Kandidat. :D
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von garfield336 »

Eiskalt hat geschrieben:(31 Aug 2021, 17:36)

Haha. Klar doch.
Machen die einfach nicht und dann?
Läuft erstmal ein jahrelanges Gerichtsverfahren.
Die Engländer lachen sich tot. Und das zu Recht.
Wem nützt denn so eine Schlammschlacht? Eigentlich niemand. Die Engländer haben am wenigsten davon.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

garfield336 hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:46)

Wem nützt denn so eine Schlammschlacht? Eigentlich niemand. Die Engländer haben am wenigsten davon.
Du meinst die handeln alle rational?
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:45)

Barnier wird villeicht Präsident von Frankreich.

Er ist zumindest Kandidat. :D
Ich habe so großes Vertrauen in Herrn Barnier, daß er mir auch als französischer Staatspräsident angenehm wäre. Aber ich würde weiterhin gern sehen, daß Präsident Macron noch eine Amtszeit dranhängt. Diese Franzosen bringen mich wirklich in Gewissensnöte! ;)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(14 Sep 2021, 12:51)

Ich habe so großes Vertrauen in Herrn Barnier, daß er mir auch als französischer Staatspräsident angenehm wäre. Aber ich würde weiterhin gern sehen, daß Präsident Macron noch eine Amtszeit dranhängt. Diese Franzosen bringen mich wirklich in Gewissensnöte! ;)
Er wird bewirbt sich als Kandidat für die Rechten Republikaner. Ich weiss nicht ob die überhaupt ne Chance haben. Die Partei wurde bei den letzten Wahlen zerlegt.
Sarkozy sei Dank. :s

Es wird wohl nur zwischen Lepen und Macron gehen.

Die Altgedienten Parteien PS (Sozialisten) und Repuklikaner erscheinen Chancenlos. die bekammen zusammengerechnet nicht mal auf 1/4 der Stimmen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Zur Präsidentenwahl in Frankreich geht's hier lang:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=8&t=71483

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Brexiteers feiern Rückkehr alter Einheiten
Briten sollen wieder in Unze, Stein und Pint messen
https://www.spiegel.de/wirtschaft/brexi ... 90f6ee4a47
Prima, dann können sie ja ihre Waren, die sie noch in den Regalen haben, so wiegen :cool:
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Die Briten haben damit entschieden, einen Bogen um den Absatzmarkt EU zu machen. Oder es gibt sehr viel Kleingedrucktes auf den Verpackungen... auf den irischen Inseln wird das auch nicht einfacher!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(18 Sep 2021, 19:43)

Die Briten haben damit entschieden, einen Bogen um den Absatzmarkt EU zu machen. Oder es gibt sehr viel Kleingedrucktes auf den Verpackungen... auf den irischen Inseln wird das auch nicht einfacher!
Oder es gibt halt auch sehr viele neue Jobs, die Importe umwiegen und umverpacken und umetikettieren müssen - bestimmt interessante Arbeiten. ;)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Sep 2021, 19:59)

Oder es gibt halt auch sehr viele neue Jobs, die Importe umwiegen und umverpacken und umetikettieren müssen - bestimmt interessante Arbeiten. ;)
So kann man auch seine Wirtschaft schützen und Importe verteuern. Das Gegenteil davon war ja die Pflicht zur Vereinheitlichung wesentlicher Kenndaten im gemeinsamen Markt.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:06)

So kann man auch seine Wirtschaft schützen und Importe verteuern. Das Gegenteil davon war ja die Pflicht zur Vereinheitlichung wesentlicher Kenndaten im gemeinsamen Markt.
Das wäre intelligent, wenn man nicht auf Importe, besonders bei Lebensmitteln, angewiesen wäre.
Und dabei ist ja egal, ob die Importe aus der EU oder woanders herkommen. International fröhnt man dem metrischen Martyrium :D
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Wenn die Briten zu geschichtlich längst überlebten Maßen und Gewichten zurückkehren, dann liegt es nahe, daß sie auch andere Normen wieder abschaffen, die sie voller Widerwillen zur Teilnahme am gemeinsamen Markt übernommen hatten. Die Erkenntnis des Geisterfahrers: "Huch, hier sind ja tausende Geisterfahrer unterwegs!" ist eben nicht nur lustig.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:25)

Wenn die Briten zu geschichtlich längst überlebten Maßen und Gewichten zurückkehren, dann liegt es nahe, daß sie auch andere Normen wieder abschaffen, die sie voller Widerwillen zur Teilnahme am gemeinsamen Markt übernommen hatten. Die Erkenntnis des Geisterfahrers: "Huch, hier sind ja tausende Geisterfahrer unterwegs!" ist eben nicht nur lustig.
Wenn sie meinen, damit wieder zurück zum grossen Empire des Jahres 1921 zurückzukommen, sollten sie auch wieder zu Dampfloks, Pferdekutschen und Gaslampen zurückkehren :D
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:51)

Wenn sie meinen, damit wieder zurück zum grossen Empire des Jahres 1921 zurückzukommen, sollten sie auch wieder zu Dampfloks, Pferdekutschen und Gaslampen zurückkehren :D
In gewisser Weise ist das ja auch tatsächlich eine Reise in die Vergangenheit... leider nicht nur zur Erbauung!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:55)

In gewisser Weise ist das ja auch tatsächlich eine Reise in die Vergangenheit... leider nicht nur zur Erbauung!
Der Witz dürfte ja sein, dass ein Grossteil der heute lebenden Briten mit diesen Massen nichts mehr anfangen können.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Sep 2021, 21:00)

Der Witz dürfte ja sein, dass ein Grossteil der heute lebenden Briten mit diesen Massen nichts mehr anfangen können.
Das macht die Maßnahme doch besonders spannend! Ich erinnere mich noch an Zeiten, als die britische Währung nicht auf der Basis 10 aufgebaut war. Penny, Sixpence, Half-a-Shilling, Shilling, Pound. Da war Kopfrechnen gefragt! :D Die heutigen Rechner werden aber auch damit ganz gut fertig, wenn man sie entsprechend programmiert. :thumbup:

Ach ja, das schottischje Pfund gab es auch noch; sein Wert als Zahlungsmittel lag etwas unter dem englischen Pfund... wenn ich das noch richtig abgespeichert habe. 65 Jahre ist das jetzt her...

Wenn ich noch jünger wäre, dann würde ich danach sofort einen Abenteuerurlaub in England buchen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(18 Sep 2021, 21:16)

Das macht die Maßnahme doch besonders spannend! Ich erinnere mich noch an Zeiten, als die britische Währung nicht auf der Basis 10 aufgebaut war. Penny, Sixpence, Half-a-Shilling, Shilling, Pound. Da war Kopfrechnen gefragt! :D Die heutigen Rechner werden aber auch damit ganz gut fertig, wenn man sie entsprechend programmiert. :thumbup:
Und ich erinnere mich noch mit Schrecken daran, wie wir immer versucht haben, während der Fahrt auszurechnen, wieviel der Sprit wohl umgerechnet auf Liter und D-Mark wohl kosten würde.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Sep 2021, 21:00)

Der Witz dürfte ja sein, dass ein Grossteil der heute lebenden Briten mit diesen Massen nichts mehr anfangen können.
In GB gibt es noch ein ganz anderes Problem: eine ganze Reihe von Leuten ist anscheinend zu doof zum Autofahren. Deshalb hat man die praktische Führerscheinprüfung für den LKW-Führerschein enorm vereinfacht: Rückwärtsfahren und Rangieren mit dem Anhänger wird nicht mehr geprüft. (KLICK)
Man findet ganz einfach sonst überhaupt keine LKW-Fahrer mehr...
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

sünnerklaas hat geschrieben:(19 Sep 2021, 12:46)

In GB gibt es noch ein ganz anderes Problem: eine ganze Reihe von Leuten ist anscheinend zu doof zum Autofahren. Deshalb hat man die praktische Führerscheinprüfung für den LKW-Führerschein enorm vereinfacht: Rückwärtsfahren und Rangieren mit dem Anhänger wird nicht mehr geprüft. (KLICK)
Man findet ganz einfach sonst überhaupt keine LKW-Fahrer mehr...
Ich hoffe, diese so "geprüften" Fahrer dürfen nur innerhalb von GB fahren.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Maikel »

H2O hat geschrieben:(18 Sep 2021, 20:25)

Wenn die Briten zu geschichtlich längst überlebten Maßen und Gewichten zurückkehren,
Da werden die US-Amerikaner anderer Meinung sein. Bei denen sind immer noch Zoll, Unzen etc. üblich.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(19 Sep 2021, 13:05)

Ich hoffe, diese so "geprüften" Fahrer dürfen nur innerhalb von GB fahren.
Wie will so ein Fahrer auf einem Betriebshof rangieren, wenn er nur gradeaus fahren kann?
Da sind schwere Unfälle vorprogrammiert. Aber höchstwahrscheinlich gibt es unter den Brexit-Fans genug Leute, die sowas dann "gerne" in Kauf nehmen.
Interessant auch die Sache mit den Schlachthöfen: die Mitarbeiter aus den EU-Staaten sind weg, neue findet man nicht. Nebenher richtet man auch noch die eigene Landwirtschaft zugrunde.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

sünnerklaas hat geschrieben:(19 Sep 2021, 18:20)

Wie will so ein Fahrer auf einem Betriebshof rangieren, wenn er nur gradeaus fahren kann?
Da sind schwere Unfälle vorprogrammiert. Aber höchstwahrscheinlich gibt es unter den Brexit-Fans genug Leute, die sowas dann "gerne" in Kauf nehmen.
Interessant auch die Sache mit den Schlachthöfen: die Mitarbeiter aus den EU-Staaten sind weg, neue findet man nicht. Nebenher richtet man auch noch die eigene Landwirtschaft zugrunde.
Wenn ich richtig informiert bin, wird sich das Problem mit der Qualifikation der Brummi-Fahrer auf die Insel beschränken. Es ist doch, glaube ich, so dass britische Lastwagen die Ladungen lediglich zu ein paar bestimmten Punkten auf dem Festland bringen und dort dann europäische Zugmaschinen die Auflieger übernehmen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einen britischen LKW auf einer deutschen Autobahn gesehen habe.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Maikel hat geschrieben:(19 Sep 2021, 18:15)

Da werden die US-Amerikaner anderer Meinung sein. Bei denen sind immer noch Zoll, Unzen etc. üblich.
Ja, und Pints - nur dass ein amerikanisches Pint weniger als ein britisches ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pinte
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Sep 2021, 18:29)

Wenn ich richtig informiert bin, wird sich das Problem mit der Qualifikation der Brummi-Fahrer auf die Insel beschränken. Es ist doch, glaube ich, so dass britische Lastwagen die Ladungen lediglich zu ein paar bestimmten Punkten auf dem Festland bringen und dort dann europäische Zugmaschinen die Auflieger übernehmen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einen britischen LKW auf einer deutschen Autobahn gesehen habe.
Die Trailer werden am Fährhafen abgestellt und dann solo auf die Fähre gebracht. In den EU-Fährhäfen stehen dann EU-Brummis bereit und übernehmen.
Aber das ist nicht das Problem: Wenn ich LKW fahre, vor allem mit Anhänger, muss ich rangieren können. Ich muss zum Beispiel in der Lage sein, den Zug rückwärts an ein Ladetor zum Be- und Entladen zu setzen. Ich muss in der Lage sein, den Zug in eine Parklücke auf einer Abstellfläche hineinzubringen. Das muss man lernen, das muss man üben.
Mit dem Bullshit, den man da jetzt einführen will, sind schwere Unfälle, vor allem auf den Betriebshöfen und an den Ladestellen vorprogrammiert.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

sünnerklaas hat geschrieben:(19 Sep 2021, 18:57)

Die Trailer werden am Fährhafen abgestellt und dann solo auf die Fähre gebracht. In den EU-Fährhäfen stehen dann EU-Brummis bereit und übernehmen.
Aber das ist nicht das Problem: Wenn ich LKW fahre, vor allem mit Anhänger, muss ich rangieren können. Ich muss zum Beispiel in der Lage sein, den Zug rückwärts an ein Ladetor zum Be- und Entladen zu setzen. Ich muss in der Lage sein, den Zug in eine Parklücke auf einer Abstellfläche hineinzubringen. Das muss man lernen, das muss man üben.
Mit dem Bullshit, den man da jetzt einführen will, sind schwere Unfälle, vor allem auf den Betriebshöfen und an den Ladestellen vorprogrammiert.
Das ist mir schon klar. Ich habe noch nie einen Anhänger gezogen und traue mir nicht zu, mit so einem Ding rückwärts zu rangieren. Wenn britische Brummifahrer das jetzt nicht mehr können müssen, wird das natürlich zu Problemen führen. Aber Hauptsache die Probleme bleiben dann wenigstens auf der Insel und schwappen nicht auf den Kontinent über.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Sep 2021, 19:03)

Das ist mir schon klar. Ich habe noch nie einen Anhänger gezogen und traue mir nicht zu, mit so einem Ding rückwärts zu rangieren. Wenn britische Brummifahrer das jetzt nicht mehr können müssen, wird das natürlich zu Problemen führen. Aber Hauptsache die Probleme bleiben dann wenigstens auf der Insel und schwappen nicht auf den Kontinent über.
Letztenendes wird man vorsichtshalber Führerscheine, die in GB unter diesen neuen Prüfungsbedingungen ausgestellt wurde, die Anerkennung entziehen müssen. Dann bleiben die Probleme auf der Insel.
Aber es zeigt eben auch, wie erheblich die Probleme seit dem Brexit dort sind: man findet nur noch bei der Klientel Fahrer, die eigentlich komplett zu doof dafür sind und die deswegen eigentlich nicht ans Steuer gehören. Erst recht nicht ans Steuer eines LKW.
Interessant ist aber auch im Zusammenhang mit der Erteilung von Saisonarbeitsvisa eine andere, im Artikel angesprochene Entwicklung: Partner der Briten werden zunehmend Russland, Belarus und andere GUS-Staaten. Das ist auch kein Wunder. Die sind nicht nur billig, beim Brexit hatte man ja auch versprochen, dass die Polen, Tschechen, Ungarn, Rumänen etc. im Rahmen von "Control the Borders" aus dem Land verschwinden würden.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Irgendwie hat GB keinen guten Lauf zur Zeit.
Stark gestiegene Preise
Johnson warnt Briten vor monatelanger Gaskrise
Um 250 Prozent ist Gas in Großbritannien teurer geworden. Regierungschef Boris Johnson dämpft nun Hoffnungen: So schnell werden die Preise nicht sinken.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/servi ... 9dc18134ea
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Misterfritz hat geschrieben:(20 Sep 2021, 19:49)

Irgendwie hat GB keinen guten Lauf zur Zeit.
Hat Grossbritannien Probleme mit Norwegen, wegen den Fischen?

https://www.statista.com/statistics/381 ... ingdom-uk/

Oder was ist da los?

Grossbritannien hat doch mit Norwegen ein Freihandelsabkommen unterzeichnet.

https://businessportal-norwegen.com/202 ... ritannien/
Das ist Kapitalismus:

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Immerhin packt London die wirklich wichtigen Probleme an!
»UK« statt »GB«
Briten streiten über neues Auto-Länderkennzeichen
Die britische Regierung nutzt den EU-Austritt für eine weitere seltsame Neuregelung: Autos bekommen ein neues Länderkennzeichen. Die Volksseele kocht.

Nachdem die Briten jetzt auch wieder mit Pfund und Unze rechnen dürfen, bekommen ihre Autos auch neue internationale Kennungen.
(Wobei das auf dem Kontinent eigentlich unwichtig ist - die Briten erkennt man am Lenkrad auf der falschen Seite :D )
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von PeterK »

Misterfritz hat geschrieben:(20 Sep 2021, 21:58)
Immerhin packt London die wirklich wichtigen Probleme an!
Jup. Ich hoffe, dass demnächst die Immobilienpreise in London wieder in Shilling pro Quadrat-Fuß berechnet werden. Denn ein Shilling entsprach einem Wert von einem Zwanzigstel Pfund Sterling und von 12 Pence. Wenn man dann noch die Größe des Käufers in Fuß und Zoll sozial ausgewogen mit einberechnet, wird das Ganze endlich wieder richtig transparent.

Die Franzosen könnten den Briten dann noch beibringen, dass 99 eigentlich "4 mal 20 plus 19" heißt.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von JJazzGold »

Misterfritz hat geschrieben:(20 Sep 2021, 21:58)

Immerhin packt London die wirklich wichtigen Probleme an!
»UK« statt »GB«
Briten streiten über neues Auto-Länderkennzeichen
Die britische Regierung nutzt den EU-Austritt für eine weitere seltsame Neuregelung: Autos bekommen ein neues Länderkennzeichen. Die Volksseele kocht.

Nachdem die Briten jetzt auch wieder mit Pfund und Unze rechnen dürfen, bekommen ihre Autos auch neue internationale Kennungen.
(Wobei das auf dem Kontinent eigentlich unwichtig ist - die Briten erkennt man am Lenkrad auf der falschen Seite :D )
Zumindest deutet es auf die realistische Einschätzung hin, dass “Great“ nicht mehr angebracht ist.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

PeterK hat geschrieben:(20 Sep 2021, 22:17)

Jup. Ich hoffe, dass demnächst die Immobilienpreise in London wieder in Shilling pro Quadrat-Fuß berechnet werden. Denn ein Shilling entsprach einem Wert von einem Zwanzigstel Pfund Sterling und von 12 Pence. Wenn man dann noch die Größe des Käufers in Fuß und Zoll sozial ausgewogen mit einberechnet, wird das Ganze endlich wieder richtig transparent.

Die Franzosen könnten den Briten dann noch beibringen, dass 99 eigentlich "4 mal 20 plus 19" heißt.
Aber, das völlig Irre an dieser neuen Regelung für die internationale Kennung der KFZ ist doch, dass London die nicht einfach ändern kann. Da gibt es internationale Verträge zu und die gelten weiter. Mit so einem UK-Kennzeichen dürfte ein Brite mit seinem Auto nicht mal das Land verlassen.
Kann natürlich sein, dass das BoJos Ziel war, dass die Briten ihr Geld im Land lassen :cool:
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von PeterK »

Misterfritz hat geschrieben:(20 Sep 2021, 22:33)
Aber, das völlig Irre an dieser neuen Regelung für die internationale Kennung der KFZ ist doch, dass London die nicht einfach ändern kann. Da gibt es internationale Verträge zu und die gelten weiter. Mit so einem UK-Kennzeichen dürfte ein Brite mit seinem Auto nicht mal das Land verlassen.
Kann natürlich sein, dass das BoJos Ziel war, dass die Briten ihr Geld im Land lassen :cool:
Ich denke, Obelix, der bekannte gallische Philosoph, hatte einfach Recht. ;)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Adam Smith hat geschrieben:(20 Sep 2021, 20:04)

Hat Grossbritannien Probleme mit Norwegen, wegen den Fischen?
https://www.statista.com/statistics/381 ... ingdom-uk/
Oder was ist da los?
Grossbritannien hat doch mit Norwegen ein Freihandelsabkommen unterzeichnet.
https://businessportal-norwegen.com/202 ... ritannien/
Misswirtschaft kleinerer Versorger und der Regierung, teure Verträge, das ist los:
Stephen Elliott, chief executive of the Chemical Industries Association, a trade body representing chemical and pharmaceutical businesses in the UK, said the industry was “already paying a premium” for energy compared with the rest of Europe at a time when it is facing rising costs of cutting its carbon emissions.
https://www.theguardian.com/politics/20 ... o-hardship
Zu den Hintergründen:
https://www.theguardian.com/commentisfr ... the-making
Am Yisrael Chai

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Vongole hat geschrieben:(21 Sep 2021, 00:37)

Misswirtschaft kleinerer Versorger und der Regierung, teure Verträge, das ist los:

Zu den Hintergründen:
https://www.theguardian.com/commentisfr ... the-making
Weitere Hintergründe gibt es hier. Aber wieder ohne Erklärung.
09.12.2019

Die britische Labour-Partei plant große Enteignungen.

Die Unternehmen, sowohl die Netzbetreiber als auch die Lieferanten von Gas und Elektrizität, seien natürliche Monopole und müssten per Gesetz verstaatlicht werden. So könne die „demokratische Kontrolle über eine strategische Ressource“ errungen werden.
https://m-faz-net.cdn.ampproject.org/v/ ... 25732.html

Labour wollte die Energieunternehmen verstaatlichen, weil es in dem Bereich ein natürliches Monopol gibt. Bei natürlichen Monopolen versagt der Kapitalismus. Die Unternehmen beuten aus und investieren nicht langfristig. Beispiele dafür wären die Bahn und die Wasserversorgung in Grossbritannien. Aus dem Grund muss der Staat hier eingreifen und die Unternehmen kontrollieren. Dann funktionieren auch private Firmen bei natürlichen Monopolen.

Lernfähig sind die Engländer in dieser Hinsicht jedoch nicht. Ansonsten gäbe es nicht schon wieder ein Problem bei einem natürlichen Monopol.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(20 Sep 2021, 22:23)

Zumindest deutet es auf die realistische Einschätzung hin, dass “Great“ nicht mehr angebracht ist.
Tja, wenn ich an Frau Sturgeon & Cie. denke, dann könnte das "United" auch auf längere Sicht seinen Sinn einbüßen. Aber PM Johnson ist dabei, die wirklich entscheidenden Fragen des Landes zu bewegen. :thumbup:

Wir Europäer sollten aber auch kein hohes Roß besteigen. Wir bringen die EU seit fast 20 Jahren nicht vom Fleck, laufen Gefahr, das Erreichte wieder ein zu büßen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

JJazzGold hat geschrieben:(20 Sep 2021, 22:23)

Zumindest deutet es auf die realistische Einschätzung hin, dass “Great“ nicht mehr angebracht ist.
Aber auch auf eine Wahrnehmungsverzerrung im Hinblick darauf, dass "United" es besser träfe ;)
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(21 Sep 2021, 08:07)

Tja, wenn ich an Frau Sturgeon & Cie. denke, dann könnte das "United" auch auf längere Sicht seinen Sinn einbüßen. Aber PM Johnson ist dabei, die wirklich entscheidenden Fragen des Landes zu bewegen. :thumbup:

Wir Europäer sollten aber auch kein hohes Roß besteigen. Wir bringen die EU seit fast 20 Jahren nicht vom Fleck, laufen Gefahr, das Erreichte wieder ein zu büßen.
Auch @ 3x schwarzer Kater

“United“ scheint mir das Kingdom ohnehin nur noch auf dem Papier, oder dem Autoaufkleber zu sein, oder im Wunschdenken Johnsons..
Diese Beobachtung beinhaltet keine Arroganz. Eher Mitleid mit meinen englischen und schottischen Freunden.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Der Brexit hat im Wesentlichen zwei Dinge bewirkt. Grossbritannien hat erstens massiv polnische Arbeitskräfte verloren und zweitens ist der Handel zwischen Deutschland und England massiv eingebrochen.
15.09.2021

Seit 70 Jahren gehört Großbritannien zu den zehn wichtigsten deutschen Handelspartnern. Das könnte sich 2021 ändern. Der Brexit verändert die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder erheblich.

Besonders die deutschen Importe aus Großbritannien brachen von Januar bis Juni ein - um knapp elf Prozent auf rund 16 Milliarden Euro. Ins Gewicht fiel dabei vor allem die Verringerung der Einfuhren von Nahrungs- und Futtermitteln (minus 38,5 Prozent), Textilien (minus 53 Prozent) und Pharmaprodukten (minus 47 Prozent).
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... d-101.html

Tschechien dürfte als Handelspartner nun wichtiger sein als Grossbritannien. Great ist Grossbritannien für Deutschland nicht mehr. In seiner Bedeutung für Deutschland ist es eher wie Tschechien.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Adam Smith hat geschrieben:(22 Sep 2021, 07:44)

Der Brexit hat im Wesentlichen zwei Dinge bewirkt. Grossbritannien hat erstens massiv polnische Arbeitskräfte verloren und zweitens ist der Handel zwischen Deutschland und England massiv eingebrochen.



https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... d-101.html

Tschechien dürfte als Handelspartner nun wichtiger sein als Grossbritannien. Great ist Grossbritannien für Deutschland nicht mehr. In seiner Bedeutung für Deutschland ist es eher wie Tschechien.
Und ein grossartiger Handelsvertrag der Briten mit den USA ist nicht in Sicht:
Brexit-Versprechen
Johnson unsicher über Handelspakt mit USA
Was die Wiedererrichtung einer großen Handelsmacht betrifft, ist der britische Premier Boris Johnson vorsichtiger geworden. Einen Handelspakt mit den USA verkauft er jedenfalls nicht mehr als Selbstläufer.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/brexi ... 627931ce50
Und da die Briten keine Anstalten machen, das Karfreitagsabkommen einzuhalten, sieht es noch düsterer aus:
»Wenn das Karfreitagsabkommen ausgehebelt werden sollte, ist es sehr unwahrscheinlich, dass es einen Handelsvertrag zwischen Großbritannien und den USA geben wird«, sagte Pelosi.
https://www.spiegel.de/ausland/nancy-pe ... baa1a84a88
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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