Großbritannien - post Brexit

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Vorort von Belfast
Angreifer stürmen Linienbus in Nordirland – und setzen ihn in Brand

Der nächste Bus, ich hoffe, es bleibt bei Bussen und es kommt nicht zu Verletzten oder gar Toten.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

So lange diese Straftäter (vermutlich doch "Protestanten") auf die Selbstzerstörung des Gemeinwesens hinarbeiten, wird dieser Wahnsinn noch zu ertragen sein. Allerdings fürchte ich, daß die "katholische Antwort" nicht allzu lange auf sich warten lassen wird. Christentum vom Feinsten!
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Vongole
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Mit Religion haben diese Vorgänge kaum noch etwas zu tun, da soll Druck auf die Regierung aufgebaut werden, Art.16 des Brexit-Abkommens aufzukündigen.

Johnson hat das ja eh vor, die Unruhen liefern ihm den weiteren Vorwand. Ich vermute - ohne Beweis - die PUP als Drahtzieher.
Letzten Monat haben sich 3 nordirische Parteien zusammen geschlossen, um die DUP (und damit indirekt auch Johnson) bei diesen Plänen zu unterstützen:
https://www.theguardian.com/politics/20 ... t-protocol

Ende November sollen neue Verhandlungen mit der EU stattfinden, ich fürchte, es wird noch sehr "nett" werden.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Zumindest mit Christentum hat diese Geschichte in Nord-Irland nichts zu tun. Ansonsten soll dort wohl wieder das Irrenhaus in Betrieb genommen werden. :mad2: Das wurde aber sehr lange nicht gebraucht...
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Haegar »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Nov 2021, 13:21)

Vorort von Belfast
Angreifer stürmen Linienbus in Nordirland – und setzen ihn in Brand

Der nächste Bus, ich hoffe, es bleibt bei Bussen und es kommt nicht zu Verletzten oder gar Toten.
Die EU ist gerade auch ein Friedensprojekt. Das erkennt man an dem Nordirland-Konflikt der mit dem nationalistischen Brexit wieder heiß werden kann.
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Europa2050
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Europa2050 »

Haegar hat geschrieben:(09 Nov 2021, 08:49)

Die EU ist gerade auch ein Friedensprojekt. Das erkennt man an dem Nordirland-Konflikt der mit dem nationalistischen Brexit wieder heiß werden kann.
Das gilt auch für Südtirol, Elsass, Eupen/Malmedy, aber auch Deutsch-Böhmer oder Schlesier…

Oder ganz einfach alle Menschen, die aufgrund der nationalistischen Exzesse des 20. Jhd. in einem Staat gelandet sind, in dem eine andere Volksgruppe die Mehrheit stellt…
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Eiskalt »

Der zuständige britische Minister David Frost hat im Streit um die Brexit-Regeln für Nordirland wiederholt damit gedroht, die Abmachungen des sogenannten Nordirland-Protokolls teilweise außer Kraft zu setzen. Gleichzeitig rief er die EU zur Besonnenheit auf.
https://m.faz.net/aktuell/politik/ausla ... 9.amp.html

Sich nicht an Verträge halten und den anderen zur Besonnenheit aufrufen.

Dieses Britannien kann kein Partner mehr sein.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Europa2050 hat geschrieben:(10 Nov 2021, 10:50)

Das gilt auch für Südtirol, Elsass, Eupen/Malmedy, aber auch Deutsch-Böhmer oder Schlesier…

Oder ganz einfach alle Menschen, die aufgrund der nationalistischen Exzesse des 20. Jhd. in einem Staat gelandet sind, in dem eine andere Volksgruppe die Mehrheit stellt…
Kann man gar nicht oft genug hervorheben: Diese Gelassenheit bis hin zur Zugewandtheit im Umgang mit unseren Nachbarn. Was ja auch für die Briten in der EU so war, die in klimatisch günstigeren Regionen der EU ihre alten Tage verbringen wollten, die an EU-weiten Projekten mitarbeiteten.

Dem trauere ich nach wie vor hinsichtlich der Briten nach... tun wir unser Möglichstes, die immer noch sehr ansehnlichen Reste der EU zu bewahren.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Europa2050 »

H2O hat geschrieben:(10 Nov 2021, 21:09)

Kann man gar nicht oft genug hervorheben: Diese Gelassenheit bis hin zur Zugewandtheit im Umgang mit unseren Nachbarn. Was ja auch für die Briten in der EU so war, die in klimatisch günstigeren Regionen der EU ihre alten Tage verbringen wollten, die an EU-weiten Projekten mitarbeiteten.

Dem trauere ich nach wie vor hinsichtlich der Briten nach... tun wir unser Möglichstes, die immer noch sehr ansehnlichen Reste der EU zu bewahren.
Ich kenne nun keine Briten und Iren persönlich, deswegen kann ich die Situation dort nur aus der Ferne bewerten.

In Südtirol war es aber so, dass ab dem Moment, da dem Südtiroler klar wurde, dass er als EU-Bürger österreichischer oder italienischer Staatsangehörigkeit die gleichen Möglichkeiten und Rechte hat, und sein deutschsein in der EU genau so viel wert ist wie des Nachbars italienischsein, sich der Konflikt schlagartig beruhigte.

Aber solche nebensächlichen vier Älpler sind natürlich dem nationalbewusstem deutschen EU-Gegner egal.

Und so ähnlich stelle ich mit den durchschnittlichen Bexiteer auch vor.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Europa2050 hat geschrieben:(10 Nov 2021, 22:09)(...)
Und so ähnlich stelle ich mit den durchschnittlichen Brexiteer auch vor.
Dafür waren 52,5% Zustimmung für den Brexit doch etwas hoch. Jedenfalls ist der Anteil vernagelter EU-Gegner in D deutlich geringer. Viel mehr als lautstarke 10% sehe ich da nicht.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Europa2050 hat geschrieben:(10 Nov 2021, 10:50)

Das gilt auch für Südtirol, Elsass, Eupen/Malmedy, aber auch Deutsch-Böhmer oder Schlesier…

Oder ganz einfach alle Menschen, die aufgrund der nationalistischen Exzesse des 20. Jhd. in einem Staat gelandet sind, in dem eine andere Volksgruppe die Mehrheit stellt…
Der Nordirland-Konflikt kocht nur deshalb wieder hoch, weil GB (und damit auch Nordirland) nun eben nicht mehr zur EU gehört. Für die Menschen in den anderen von Dir genannten Regionen spielt es dank der Existenz der EU höchstens noch "emotional" eine Rolle, zu welcher Nation sie formal gehören. Faktisch hat es keine Bedeutung mehr, da es keine erkennbaren Grenzen innerhalb der EU mehr gibt. Auf der irischen Insel hat erst dies den Frieden möglich gemacht. Wie der Brexit nun belegt, ist dieser Friede aber immer noch sehr brüchig.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Europa2050 »

Kohlhaas hat geschrieben:(11 Nov 2021, 13:29)

Der Nordirland-Konflikt kocht nur deshalb wieder hoch, weil GB (und damit auch Nordirland) nun eben nicht mehr zur EU gehört. Für die Menschen in den anderen von Dir genannten Regionen spielt es dank der Existenz der EU höchstens noch "emotional" eine Rolle, zu welcher Nation sie formal gehören. Faktisch hat es keine Bedeutung mehr, da es keine erkennbaren Grenzen innerhalb der EU mehr gibt. Auf der irischen Insel hat erst dies den Frieden möglich gemacht. Wie der Brexit nun belegt, ist dieser Friede aber immer noch sehr brüchig.
Davon gehe ich auch aus.

Würde beispielsweise Italien die EU verlassen, und eine nationalistische Regierung in Rom versuchen, die Verbindungen von Südtirol nach Österreich und Bayern zu kappen würden an der Etsch sicher auch wieder Strommasten fallen.

Aber unsere hiesigen nationalbefreiten Hirnies würden einen Italexit sicher feiern, obwohl er zu Lasten der deutschen Volksgruppe gehen würde…

Womit wir wieder bei den „Älplern“ wären…
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Europa2050 hat geschrieben:(11 Nov 2021, 18:43)

Davon gehe ich auch aus.

Würde beispielsweise Italien die EU verlassen, und eine nationalistische Regierung in Rom versuchen, die Verbindungen von Südtirol nach Österreich und Bayern zu kappen würden an der Etsch sicher auch wieder Strommasten fallen.

Aber unsere hiesigen nationalbefreiten Hirnies würden einen Italexit sicher feiern, obwohl er zu Lasten der deutschen Volksgruppe gehen würde…

Womit wir wieder bei den „Älplern“ wären…
Naja, um der Wahrheit die Ehre zu geben: Es gibt ja auch heute noch Leute, die "Tirol ewig unser" schmettern und sich die Zeile irgendwo eintätowieren lassen. Unter den freiheitlichen Bedingungen in der EU finden diese verbohrten Typen nur kaum noch Anhänger. Es gibt jedenfalls keinen Nährboden mehr für eine "Widerstandsbewegung". Das ist ja der größte Erfolg der EU. Wenn es je einen würdigen Friedensnobelpreisträger gab, dann ist das sicher die EU.

In den vergangenen Jahren hatten wir mit Populismus und aufkeimenden "nationalistischen" Bewegungen zu kämpfen. Ich habe aber die Hoffnung, dass sich das Rad der Zeit jetzt wieder zurückdreht. Die Populisten sind auf dem Rückzug. Heute ist die Regierung Babis zurückgetreten, in Ungarn kündigt sich eine ähnliche Entwicklung an, Polen könnte dann folgen.

In Irland sieht das etwas anders aus. Da herrschte 800 Jahre lang Krieg, und die alte Feindschaft und die jüngsten Troubles sind in der Erinnerung der Menschen noch sehr präsent. Deshalb ist der Brexit eine ganz schwere Belastung für den Frieden in Nordirland. Jetzt stehen die Zeichen auf Sturm, weil der Populist Johnson möglicherweise morgen das Nordirlandprotokoll außer Kraft setzt und die EU darauf mit sehr harten Maßnahmen reagieren will. Das könnte den gesamten Brexit-Vertrag nachträglich zum Scheitern bringen, bis hin zu einem Handelskrieg. Wie das dann in Nordirland weitergeht, mag ich mir gar nicht vorstellen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

H2O hat geschrieben:(08 Nov 2021, 14:48)

So lange diese Straftäter (vermutlich doch "Protestanten") auf die Selbstzerstörung des Gemeinwesens hinarbeiten, wird dieser Wahnsinn noch zu ertragen sein. Allerdings fürchte ich, daß die "katholische Antwort" nicht allzu lange auf sich warten lassen wird. Christentum vom Feinsten!
Auch da spielen die vorgeblich besonders frommen Wurköpfe und Eiferer eine große Rolle. Leute, die in ihrem Wahn davon ausgehen, von Feinden umzingelt zu sein und für die es somit nur noch um "alles oder nichts" geht, Himmel oder Hölle nach dem Tod.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Nov 2021, 10:31)

Auch da spielen die vorgeblich besonders frommen Wurköpfe und Eiferer eine große Rolle. Leute, die in ihrem Wahn davon ausgehen, von Feinden umzingelt zu sein und für die es somit nur noch um "alles oder nichts" geht, Himmel oder Hölle nach dem Tod.
Hier erkenne ich die innere Kraft der EU, die derart unlösbare Konflikte so weit entschärfen konnte, daß die Menschen vor Ort friedlich miteinander umgehen konnten. Was die Briten in ihrem Wahn mit BREXIT angestellt haben, das werden erst spätere Generationen ohne erhöhten Blutdruck feststellen können.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(13 Nov 2021, 10:39)

Hier erkenne ich die innere Kraft der EU, die derart unlösbare Konflikte so weit entschärfen konnte, daß die Menschen vor Ort friedlich miteinander umgehen konnten.
Volle Zustimmung! Sogar "Erbfeindschaften" konnte die EU beenden. Das ist ihr größter Erfolg, und nicht etwa der platte Binnenmarkt.

Übrigens denke ich, dass auch die jetzt hochkochenden Debatten über Brexit und Nordirland daran nichts ändern werden. Ich vermute vielmehr, dass es eher zu einer Vereinigung der irischen Insel kommen wird als zu einem neuen Bürgerkrieg in Nordirland. Vermutlich würde die EU damit ein neues Terrorismusproblem (von unionistischer Seite) "untergejubelt" bekommen, aber die EU ist definitiv eher in der Lage, dieses Problem zu lösen als GB.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Kohlhaas hat geschrieben:(13 Nov 2021, 17:53)

Volle Zustimmung! Sogar "Erbfeindschaften" konnte die EU beenden. Das ist ihr größter Erfolg, und nicht etwa der platte Binnenmarkt.

Übrigens denke ich, dass auch die jetzt hochkochenden Debatten über Brexit und Nordirland daran nichts ändern werden. Ich vermute vielmehr, dass es eher zu einer Vereinigung der irischen Insel kommen wird als zu einem neuen Bürgerkrieg in Nordirland. Vermutlich würde die EU damit ein neues Terrorismusproblem (von unionistischer Seite) "untergejubelt" bekommen, aber die EU ist definitiv eher in der Lage, dieses Problem zu lösen als GB.
Meine Hoffnungen und Wünsche gehen weiter: Ich hoffe, daß die Briten ernüchtert einsehen, daß ihre Zukunft ein für alle Male in Europa liegt. Daß sie sich als konstruktives und leistungsfähiges Volk mit Franzosen und Deutschen daran machen, das europäische Projekt voran zu bringen. Das mag augenblicklich etwas neben der Spur liegen. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(13 Nov 2021, 18:17)

Meine Hoffnungen und Wünsche gehen weiter: Ich hoffe, daß die Briten ernüchtert einsehen, daß ihre Zukunft ein für alle Male in Europa liegt. Daß sie sich als konstruktives und leistungsfähiges Volk mit Franzosen und Deutschen daran machen, das europäische Projekt voran zu bringen. Das mag augenblicklich etwas neben der Spur liegen. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Das würde ich auch begrüßen. Die Ideallösung hätte darin bestanden, diesen ganzen dummen Brexit überhaupt nicht zu machen. Aber das Thema ist rum. Nun ist es so, wie es ist.

Ich bin ziemlich sicher, dass GB über kurz oder lang wieder Mitglied der EU sein wird. Bevor es dazu kommt, wird Nordirland aber wieder zum Teil der Republik Irland werden. Das ist der einfachste, eleganteste und für alle Beteiligten vorteilhafteste Weg, die aktuellen Problem um Nordirland zu lösen. Ich rechne damit, dass es in fünf Jahren kein Nordirland mehr gibt. Boris sei Dank. Das wird dann auch ein historischer Erfolg der EU sein, einen 800 Jahre währenden Konflikt gelöst zu haben.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Kohlhaas hat geschrieben:(13 Nov 2021, 18:32)

(..)

Ich bin ziemlich sicher, dass GB über kurz oder lang wieder Mitglied der EU sein wird. Bevor es dazu kommt, wird Nordirland aber wieder zum Teil der Republik Irland werden. Das ist der einfachste, eleganteste und für alle Beteiligten vorteilhafteste Weg, die aktuellen Problem um Nordirland zu lösen. Ich rechne damit, dass es in fünf Jahren kein Nordirland mehr gibt. Boris sei Dank. Das wird dann auch ein historischer Erfolg der EU sein, einen 800 Jahre währenden Konflikt gelöst zu haben.
Du unterschätzt den Einfluss von DUP &Co., deren Mutterland ist und bleibt GB.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Als Unionsbürger mit deutscher Volksangehörigkeit in Polen habe keinen erhöhten Blutdruck bei irgendwelchen Zuordnungen zu Regionalverwaltungen. Insofern ist mir Wurst, ob Nord-Irland in Belfast oder gleich in Dublin verwaltet wird. Hauptsache die Verwaltung ist gesetzestreu und übt Gerechtigkeit gegen jedermann. Alles andere ist vom Übel. Der freundliche Zufall wollte es, daß ich mich in Polen niedergelassen habe.

Und so sollten doch die Gefühle der Iren und Nord-Iren auch sein. Ob nun in der EU, was aus meiner Sicht das allerbeste für alle Europäer wäre, oder aber in "Global Britain", womit ich auch gut leben könnte... wenn Einsicht und Wohlwollen die Grundlage für ein solches Gebilde wären. Wir leiden doch mehr oder weniger an Sturköpfen... ob nun in Polens Regierung oder in der Britischen Regierung. Die ticken doch noch im Mittelalter!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben:(13 Nov 2021, 18:45)

Du unterschätzt den Einfluss von DUP &Co., deren Mutterland ist und bleibt GB.

Nein, ich unterschätze da nichts. Tatsache ist, dass der "katholische" Anteil der Bevölkerung in Nordirland auf die Mehrheit zustrebt. Tatsache ist weiter, dass auch eine Menge Protestanten ("Unionisten") gern in der EU verbleiben wollen. Was die Hardliner wollen, ist da gar nicht so relevant. Diese Hardliner wird ohnehin auf lange Sicht niemand überzeugen können. Ich denke nur, dass es in Nordirland schon jetzt eine Mehrheit für den Verbleib in der EU gibt. In Irland ist das gekoppelt an die Frage, ob es einen Anschluss Nordirlands an die Republik geben soll. Laut Karfreitagsabkommen ist das möglich.

Ob das schon heute in einer Volksabstimmung umsetzbar wäre, weiß niemand. Ich persönlich würde so eine Abstimmung gegenwärtig nicht erzwingen wollen. Lieber noch ein paar Jahre warten. Aus meiner Sicht läuft alles darauf hinaus, dass sich die Stimmgewichte weiter verschieben. Wenn es jetzt zwischen der EU und GB zu einem großen Krach kommen sollte, kann das sogar sehr schnell gehen.

Dass die Hardliner von DUP und Co dann Stress machen werden, ist auch klar. Das meinte ich mit dem Halbsatz, dass die EU sich auf diese Weise ein unverschuldetes Terrorismus-Problem auf den Hals holen könnte. Aber wenn jemand in der Lage ist, diesen Konflikt zu lösen, dann ist es die EU. GB hat das in 800 Jahren nicht geschafft.

Ich bin überzeugt, dass es Nordirland als Teil Großbritanniens in fünf Jahren nicht mehr geben wird.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Michael Alexander »

Kohlhaas hat geschrieben:(13 Nov 2021, 18:32)
Ich bin ziemlich sicher, dass GB über kurz oder lang wieder Mitglied der EU sein wird.
Nein, das Ding ist durch. Du darfst die Schwarzmalerei, die hier im Strang und in den deutschen Medien aus einem EU-treuen Wunschdenken betrieben wird, nicht für die Realität halten.

Grossbritannien erlebt gerade ein massives Wirtschaftswachstum. Ausserdem gab es für den Brexit vor allem politische Gründe, die ja immer noch fortbestehen oder sich sogar verstärken, je autoritärer, übergriffiger, ideologischer und abgehobener das Regime in Brüssel wird.
Kohlhaas hat geschrieben:(13 Nov 2021, 18:32)
Bevor es dazu kommt, wird Nordirland aber wieder zum Teil der Republik Irland werden. Das ist der einfachste, eleganteste und für alle Beteiligten vorteilhafteste Weg, die aktuellen Problem um Nordirland zu lösen. Ich rechne damit, dass es in fünf Jahren kein Nordirland mehr gibt. Boris sei Dank. Das wird dann auch ein historischer Erfolg der EU sein, einen 800 Jahre währenden Konflikt gelöst zu haben.
In England ist das Bedürfnis, an Nordirland festzuhalten, gar nicht so gross. Ich habe zum Beispiel den Eindruck, dass Johnson das Schicksal Nordirlands primär aus wahltaktischen Gründen interessiert.

Du hast recht damit, dass sich die Waagschale in Nordirland langsam zugunsten der Republik Irlands verändert, zum Beispiels aus demographischen Gründen, aber zunehmend auch wirtschaftlichen Gründen.

Was du aber übersiehst, ist, dass Nordirland ein Zuschussgeschäft ist, und zwar ein massives. Von daher bin ich mir nicht sicher, ob die Republik Irland tatsächlich ein Interesse daran hätte, Nordirland einzugliedern. Das würde zu einem massiven Wohlstandsverlust führen.

Die Republik Irland hat ein BIP von ca. 95k USD pro Kopf. Nordirland kommt auf deutlich weniger als die Hälfte dieses Wertes. Grossbritannien kann es sich mit 67 Mio. Einwohner leisten, die 2 Mio. Nordiren mit durchzufüttern. Für 5 Millionen Iren wäre das aber eine Herausforderung.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von sünnerklaas »

Verdecktes Lobbying, Verkauf von Adelstiteln inkl. Sitz im Oberhaus... Was so alles geht, wenn Populisten regieren. ***KLICK***
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben:(14 Nov 2021, 09:23)

Verdecktes Lobbying, Verkauf von Adelstiteln inkl. Sitz im Oberhaus... Was so alles geht, wenn Populisten regieren. ***KLICK***
Ist Consul Weyer, Graf von York, wieder tätig.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Andreas62 »

H2O hat geschrieben:(13 Nov 2021, 18:17)

Meine Hoffnungen und Wünsche gehen weiter: Ich hoffe, daß die Briten ernüchtert einsehen, daß ihre Zukunft ein für alle Male in Europa liegt. Daß sie sich als konstruktives und leistungsfähiges Volk mit Franzosen und Deutschen daran machen, das europäische Projekt voran zu bringen. Das mag augenblicklich etwas neben der Spur liegen. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Naja, wenn demnächt Frau Le Pen die französische Regierungschefin sein könnte, dürfte der französische EU-Motor arg ins Stottern geraten, dann bleiben wirklich nur noch wir Niebelungentreuen übrig.
Weltrettung, EU-Rettung, vielleicht doch ein wenig viel auf einem Haufen.
"Alles Käse Genossen!"
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Andreas62 hat geschrieben:(14 Nov 2021, 11:36)

Naja, wenn demnächt Frau Le Pen die französische Regierungschefin sein könnte, dürfte der französische EU-Motor arg ins Stottern geraten, dann bleiben wirklich nur noch wir Niebelungentreuen übrig.
Weltrettung, EU-Rettung, vielleicht doch ein wenig viel auf einem Haufen.
Nerven bewahren: In Italien hat jahrelang Herr Berlusconi den rechten Flügel kultiviert... und nun haben die Italiener beschlossen, Herrn Mario Draghi an ihre Spitze zu setzen. Daß Frau LePen oder ein anderer Verrückter in Frankreich die Präsidentschaftswahl gewinnt, das ist ziemlich unwahrscheinlich. Die Leute und die Medien stochern dort gern im Ameisenhaufen. Das alles wird schon.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Michael Alexander »

Nach dem Konsumgüterkonzern Unilever ("Axe", "Domestos", "Knorr", "Magnum", "Omo", "Signal" und andere Marken) zieht es nun auch den Mineröl- und Erdgaskonzern Shell von den Niederlanden in das Vereinigte Königreich.

Woran könnte das wohl liegen? Vielleicht an den niedrigeren Steuern in Grossbritannien, vielleicht an der zunehmenden Regulierungswut in der EU? Auf jeden Fall scheint es ganz anders zu kommen, als hier und anderswo von den "Experten" erwartet.

Die EU kann sich warm anziehen mit einer Insel vor der Haustür, die attraktive Alternativen für Unternehmen bietet. Vielleicht sollte es die EU ihren Unternehmen und Bürgern einfach verbieten, das Land zu verlassen. Würde zum zunehmend ideologisch-autoritären Ton aus Brüssel bestens passen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Papaloooo »

Durchaus möglich,
dass UK da ein Steuerparadies aufbaut,
mit welchem es Investoren und Konzerne anlockt.
Wobei es dann auch sein kann,
dass die EU eine Kosten-Nutzen-Rechnung erstellt,
mit welchen Steuererleichterungen es selbst die Konzerne noch halten kann,
und dadurch die Mindereinnahmen an Steuern kompensiert.

Konkurrenz belebt das Geschäft (auch im Steuerrecht).
Und die Besteuerung ist zum Teil ja schon recht hoch,
ich spreche aus Erfahrung.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Michael Alexander hat geschrieben:(15 Nov 2021, 18:50)

Nach dem Konsumgüterkonzern Unilever ("Axe", "Domestos", "Knorr", "Magnum", "Omo", "Signal" und andere Marken) zieht es nun auch den Mineröl- und Erdgaskonzern Shell von den Niederlanden in das Vereinigte Königreich.

Woran könnte das wohl liegen? Vielleicht an den niedrigeren Steuern in Grossbritannien, vielleicht an der zunehmenden Regulierungswut in der EU? Auf jeden Fall scheint es ganz anders zu kommen, als hier und anderswo von den "Experten" erwartet.

Die EU kann sich warm anziehen mit einer Insel vor der Haustür, die attraktive Alternativen für Unternehmen bietet. Vielleicht sollte es die EU ihren Unternehmen und Bürgern einfach verbieten, das Land zu verlassen. Würde zum zunehmend ideologisch-autoritären Ton aus Brüssel bestens passen.
Was für ein Blödsinn! Die EU verbietet niemandem, das Land zu verlassen. GB verbietet die Einreise, oder erschwert sie zumindest.

Soso, Unilever und Shell verlegen also ihren Hauptsitz auf die Insel. Denn könnte demnächst das Magnum-Eis in unseren Kühlregalen knapp werden. Schrecklich! Wie soll ich das überleben?? Aber Moment... Ich esse doch gar nicht so gern Magnum-Eis. Na, egal, die EU ist offensichtlich am Ende... Einziger Ausweg: Die EU sollte unverzüglich Boris Johnson zum König von Europa wählen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Papaloooo hat geschrieben:(15 Nov 2021, 19:03)

Durchaus möglich,
dass UK da ein Steuerparadies aufbaut,
mit welchem es Investoren und Konzerne anlockt.
Wobei es dann auch sein kann,
dass die EU eine Kosten-Nutzen-Rechnung erstellt,
mit welchen Steuererleichterungen es selbst die Konzerne noch halten kann,
und dadurch die Mindereinnahmen an Steuern kompensiert.

Konkurrenz belebt das Geschäft (auch im Steuerrecht).
Und die Besteuerung ist zum Teil ja schon recht hoch,
ich spreche aus Erfahrung.
Die EU könnte auch ganz einfach entscheiden, dass sie einer Steuer-Dumping-"Weltmacht" auf einer kleinen nebeligen Insel keinen beliebigen Zugang mehr zum Binnenmarkt mehr ermöglicht. "Britische" Waren, die nicht nicht europäischen Steuer-, Sozial- und Umweltstandards genügen, werden dann einfach mit hohen Zöllen belegt. CO2-Standards kommen demnächst noch hinzu.

Johnson wird nach dem Brexit nicht die EU vor sich hertreiben. Es hat noch nie ein Schwanz mit dem Hund gewedelt.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Papaloooo »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Nov 2021, 19:14)
Johnson wird nach dem Brexit nicht die EU vor sich hertreiben. Es hat noch nie ein Schwanz mit dem Hund gewedelt.
So?
Siehe Gender-Toiletten!
Wenn man die Politik immer für die Minderheiten macht,
dann geschieht das durchaus ---> >>>Hier<<<
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Papaloooo hat geschrieben:(15 Nov 2021, 19:21)

So?
Siehe Gender-Toiletten!
Wenn man die Politik immer für die Minderheiten macht,
dann geschieht das durchaus ---> >>>Hier<<<
Wenn Gender-Toiletten das einzige Problem sind, überlasse ich Johnson gern den Vortritt. Von mir aus dürfen auch Hunde, Katzen und Mäuse die benutzen :D

Aber mal ernsthaft: GB versucht gerade eine Politik nur für die Minderheit. So übermäßig viele Briten gibt es in Europa nicht.
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Papaloooo
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Papaloooo »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Nov 2021, 19:37)

Wenn Gender-Toiletten das einzige Problem sind, überlasse ich Johnson gern den Vortritt. Von mir aus dürfen auch Hunde, Katzen und Mäuse die benutzen :D

Aber mal ernsthaft: GB versucht gerade eine Politik nur für die Minderheit. So übermäßig viele Briten gibt es in Europa nicht.
Ja, da will ich auf die Geschlossenheit der EU hoffen und dass sie sich nicht am Nasenring ziehen lassen.
Manchmal haben sie dies mit sich tun lassen.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Die EU ist mal wieder Schuld ....
Britische Ministerin kritisiert offene EU-Binnengrenzen
»Das Problem ist der Schengen-Raum«
So massiv die Außengrenzen auch gesichert sind – innerhalb der EU reist es sich leicht. Die britische Innenministerin Patel kritisiert das: Die offenen Grenzen seien der Grund für illegale Migration in ihr Land.
https://www.spiegel.de/ausland/britisch ... ecb441b84f
Vielleicht sollte man der Frau mal sagen, dass die Aussengrenzen von GB das Problem von GB sind und nicht das der EU.
Nennt sich take back the control :p
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Dabei ist der Schengenraum mit seinen offenen Grenzen ein sehr entscheidender Beitrag zur Zusammenarbeit und zum Austausch von Arbeitskraft und Dienstleistungen im Gemeinsamen Markt. GB hat im wesentlichen noch eine Seegrenze zur EU... dort ist die Abwehr unerwünschter Zuwanderer besonders leicht möglich.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Nordirland nach dem Brexit
Keine Jubiläums-Eichen für die Queen?
Der britische Brexit-Minister David Frost sieht eine landesweite Baumpflanzaktion zum 70. Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. in Gefahr. Schuld sei natürlich einmal mehr die EU, die keine Eichen nach Nordirland lasse.
https://www.spiegel.de/ausland/wegen-br ... 1af7d22899
Kann man in Nordirland keine Eichen kaufen - oder in der Republik Irland? Wahrscheinlich schon, aber man muss in London natürlich ein Fass aufmachen, um der EU mal wieder die Schuld geben zu können.
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blues
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von blues »

Es dürfte interessant sein zu sehen wie England mit einem möglichen Austritt Schottlands umgehen wird;
immerhin:

"London schließt neues Referendum in Schottland nicht aus"
aus
https://www.mdr.de/nachrichten/welt/pol ... n-100.html
le chaim !
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben:(21 Nov 2021, 20:26)

Kann man in Nordirland keine Eichen kaufen - oder in der Republik Irland? Wahrscheinlich schon, aber man muss in London natürlich ein Fass aufmachen, um der EU mal wieder die Schuld geben zu können.
Ehe Johnson in der Republik Irland Eichen kauft, kultiviert er die in seinem Vorgarten. :D
Das Problem liegt daran, dass es in GB kaum noch dichte Mischwälder, sondern fast nur Nadelwälder gibt, von den kleinen Beständen in Wales und Schottland mal abgesehen.
Eine Aufforstung hielt man bisher nicht für nötig, und nun hat man einen prima Vorwand für erneutes EU-Bashing.
Am Yisrael Chai

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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Vongole »

Johnson macht aus einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern einen Kinderzirkus:

Boris Johnson has been criticised after he lost his place in a speech to British businesses leaders and referred to the children's cartoon Peppa Pig.
Speaking to the CBI conference, the PM also quoted Lenin and performed an impression of a car.
Halting his speech led to an awkward 21 seconds of apologies and paper shuffling from the Tory leader.
Labour's shadow chancellor, Rachel Reeves, called the speech "shambolic".
She added: "No one was laughing, because the joke's not funny anymore."
A senior Downing Street source told the BBC: "Business was really looking for leadership today and it was shambolic."
They added there was "a lot of concern inside the building" about Mr Johnson.
"Cabinet needs to wake up and demand serious changes otherwise it'll keep getting worse. If they don't insist, he just won't do anything about it."
https://www.bbc.com/news/uk-politics-59373237
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Vongole hat geschrieben:(23 Nov 2021, 18:32)

Johnson macht aus einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern einen Kinderzirkus:

Boris Johnson has been criticised after he lost his place in a speech to British businesses leaders and referred to the children's cartoon Peppa Pig.
Long Covid - oder war der schon immer so? :D
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Die Briten machen mal wieder ein Fass auf:
Frankreich (die EU) solle doch bitte die Migranten wieder zurücknehmen, die von Frankreich über den Ärmelkanal auf der Insel gelandet sind.
Tja, wären sie noch Mitglied der EU, könnten sie das fordern, aber so ..... :p
https://www.spiegel.de/ausland/grossbri ... a3c3680ff0
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Aus der Gazeta Wyborcza / Polen:

Der französische Präsident und die französische Regierung sind so verärgert über den anmaßenden Ton der Forderungen des britischen Premierministers Boris Johnson, daß sie die Briten aus Gesprächen in Calais ausgeladen haben. Die Gespräche werden am Sonntag dort statt finden zwischen den betroffenen Departements und der französischen Regierung, aber ohne die Briten.

Elefant im Porzellanladen...
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Maikel »

Immerhin machen es die Briten bzgl. Omikron richtig: Jetzt muß jeder, der ins Land kommt, erstmal in Quarantäne.
Ob die EU so etwas gestattet hätte, wenn die Briten noch Mitglied wären?
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von PeterK »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Nov 2021, 18:18)
Die Briten machen mal wieder ein Fass auf:
Und noch ein Fass:
French fishermen block ports and Channel Tunnel lorries in Brexit protest
... weil Bobele sich nicht an die Vereinbarungen über Lizenzen hält. Merry Christmas (wenn die das durchziehen).
https://www.thelocal.fr/20211125/breaki ... and-ports/
https://www.theguardian.com/politics/20 ... cences-row
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Maikel hat geschrieben:(28 Nov 2021, 09:39)

Immerhin machen es die Briten bzgl. Omikron richtig: Jetzt muß jeder, der ins Land kommt, erstmal in Quarantäne.
Ob die EU so etwas gestattet hätte, wenn die Briten noch Mitglied wären?
Wieso nicht?
Die Briten waren nie im Schengenraum, konnten ihre Grenzen grundsätzlich dicht machen.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von H2O »

Gut gekontert mit Blick auf den Sinn des BREXITs! Der liegt sehr deutlich unter Null!
Adam Smith
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Adam Smith »

Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Misterfritz »

Wegen ungeklärter Nordirland-Frage
USA verzögern Abkommen mit Großbritannien
Im Oktober haben die USA Metallzölle auf EU-Einfuhren zurückgenommen – außer für das Brexit-Land Großbritannien. Laut einem Zeitungsbericht will Washington daran festhalten, bis die Nordirland-Frage geklärt ist.
https://www.spiegel.de/ausland/usa-verz ... 62fa78ea88
Ist natürlich die Frage, wieviel Stahlproduktion GB noch hat und was davon überhaupt noch exportiert wird.
Aber ein Zeichen Washingtons, dass die speziellen Beziehungen zwischen USA und GB genau da enden, wo der Friede auf der irischen Insel gefährdet ist, ist es schon.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Kohlhaas
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Misterfritz hat geschrieben:(02 Dec 2021, 08:09)

Ist natürlich die Frage, wieviel Stahlproduktion GB noch hat und was davon überhaupt noch exportiert wird.
Aber ein Zeichen Washingtons, dass die speziellen Beziehungen zwischen USA und GB genau da enden, wo der Friede auf der irischen Insel gefährdet ist, ist es schon.
Die Metall-Zölle sind wohl eher eine Art Symbol. Sie mögen GB im Moment nicht großartig schaden. Dass diese Zölle nun überraschend nicht aufgehoben werden, muss man aber als Warnung verstehen, dass es auch kein Freihandelsabkommen zwischen USA und GB geben wird, wenn die Irlandfrage nicht friedlich gelöst wird.
Slava Ukraini
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Re: Großbritannien - post Brexit

Beitrag von Kohlhaas »

Zur Verdeutlichung:

Als US-Präsident Joe Biden von einem BBC-Reporter um ein Statement gebeten wurde, antwortete er: "Die BBC? Ich bin Ire!" :D

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5479000
Slava Ukraini
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