Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

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Troh.Klaus
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(05 Apr 2021, 19:21)
Die deutschen Entscheidungsträger BLEIBEN bislang bei ihrer "positiven" Einstellung zu NS2. Und nun wird ihnen hier im Diskussionsforum vorgeworfen, dass sie von den USA gekauft seien. Verstehst Du das? Ich verstehe es nicht.
Ich lese hier vor allem Unterstellungen, die deutschen Entscheidungsträger seien von Russland gekauft, bis hin zu Mutmaßungen zu einem neuen "Hitler-Stalin-Pakt".
Den deutschen Entscheidungsträgern wird (kontrakfaktisch zu den vorgenannten Aussagen!) nachgesagt, dass sie gerade nationale Eigenständigkeit beweisen würden, indem sie sich US-amerikanischen Forderungen widersetzen (vorhin hieß es noch: sich diesen Forderungen beugen!) und stattdessen 20 Millionen Euro von Gazprom annehmen. Erscheint Dir das logisch? Mir nicht.
Dann wäre demnach eine Entscheidung gegen NS2 und Inkaufnahme finanzieller Nachteile für Deutschland ein Zeichen von Eigenständigkeit?
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DarkLightbringer
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Apropos, ein ehemaliger Diplomat sagt es so:
Falls und wenn die Pipeline fertiggestellt wird, wird Besorgnis aus der Ukraine, Polen und den baltischen Staaten laut werden, vielleicht in Anspielung auf eine Rückkehr der russisch-deutschen Absprachen von circa 1938. Ob das fair oder richtig ist, kann man diskutieren. Wer daran schuld ist, nicht.
https://www.merkur.de/politik/nord-stre ... 64892.html
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Troh.Klaus
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(05 Apr 2021, 19:57)
Apropos, ein ehemaliger Diplomat sagt es so:
https://www.merkur.de/politik/nord-stre ... 64892.html
Wieso "Falls". Läuft doch schon, ganz ohne Fertigstellung.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(05 Apr 2021, 20:26)

Wieso "Falls". Läuft doch schon, ganz ohne Fertigstellung.
Sikorski hat sich vor vielen Jahre mal geäußert.
Die neueren Interviews, die ich lese, gehen eigentlich sehr sensibel mit Deutschland um.

Auf Schröders Rolle für Nordstream und Rosneft angesprochen, sagt der litauische Außenminister zunächst nur, dies sei sehr unglücklich für Deutschland.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(05 Apr 2021, 19:48)

Ich lese hier vor allem Unterstellungen, die deutschen Entscheidungsträger seien von Russland gekauft, bis hin zu Mutmaßungen zu einem neuen "Hitler-Stalin-Pakt".
Ich zumindest habe nichts von Hitler-Stalin-Pakt geschrieben. Und wie würdest Du es deuten, dass Russland mit 20 Millionen Euro eine "deutsche Stiftung" finanziert, die den Weiterbau von NS2 vorantreiben soll? Das ist keine Unterstellung, sondern eine Tatsache.

Dann wäre demnach eine Entscheidung gegen NS2 und Inkaufnahme finanzieller Nachteile für Deutschland ein Zeichen von Eigenständigkeit?
Gegenfrage: Welche Entscheidung bezüglich NS2 kann Deutschland denn überhaupt noch treffen, ohne sich dem Vorwurf auszusetzen, von außen gesteuert zu sein? Es bleibt trotzdem eine Tatsache, dass Russland in MeckPomm eine "Stiftung" finanziert, die dem deutschen Außenministerium gar nicht genehm ist. Wenn das keine Einflussnahmen ist...
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(06 Apr 2021, 12:10)
Ich zumindest habe nichts von Hitler-Stalin-Pakt geschrieben. Und wie würdest Du es deuten, dass Russland mit 20 Millionen Euro eine "deutsche Stiftung" finanziert, die den Weiterbau von NS2 vorantreiben soll? Das ist keine Unterstellung, sondern eine Tatsache.
Gazprom als Investor hat ein natürliches Interesse daran, dass die Pipeline fertig gestellt wird. Mecklenburg-Vorpommern hat ein natürliches Interesse daran, dass die Pipeline fertig gestellt wird. In Anbetracht der Sanktionsdrohungen haben beide Seiten sich auf ein Konstrukt zur Unterstützung ihrer Interessen geeinigt. Ich hätte es besser gefunden, wenn Meck-Pomm z.B. das Verlegeschiff Fortuna gekauft und die Arbeiten selbst fortgesetzt hätte. Der Aufschrei wäre allerdings noch größer gewesen.
Gegenfrage: Welche Entscheidung bezüglich NS2 kann Deutschland denn überhaupt noch treffen, ohne sich dem Vorwurf auszusetzen, von außen gesteuert zu sein? Es bleibt trotzdem eine Tatsache, dass Russland in MeckPomm eine "Stiftung" finanziert, die dem deutschen Außenministerium gar nicht genehm ist. Wenn das keine Einflussnahmen ist...
Es gibt keine Entscheidung, die Deutschland ohne Vorwurf treffen kann. Irgendwer ist immer beleidigt.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(06 Apr 2021, 12:48)

Gazprom als Investor hat ein natürliches Interesse daran, dass die Pipeline fertig gestellt wird. Mecklenburg-Vorpommern hat ein natürliches Interesse daran, dass die Pipeline fertig gestellt wird.
Joooo, genau so ist es! Das hast Du gut erkannt. Gazprom hat ein "natürliches Interesse". Das versteht jeder. Aber ist dieses "natürliche Interesse" von Gazprom auch kongruent mit den Interessen Deutschlands oder der EU? Herr Maas und seine Genossin, Frau Schwesig, sind da offensichtlich geteilter Meinung. Dass MeckPomm auch ein "natürliches Interesse" an der Fertigstellung der Pipeline hat, ist ebenfalls offensichtlich. Hatte ich ja schon geschrieben. Aber ist dieses "natürliche Interesse" von MeckPomm (präziser: der Regierung von MeckPomm) auch kongruent mit den Interessen Deutschlands oder der EU? Vielleicht wusstest Du es bisher noch nicht, aber MeckPomm ist Teil der Bundesrepublik Deutschland. Es gehört nicht zu Russland. Da muss man schon stutzig werden, wenn die Chefin von MeckPomm mit finanzieller "Unterstützung" aus Russland Interessen vertritt, die aus Sicht der Bundesrepublik Deutschland zumindest "zweifelhaft" erscheinen. Ein toller Erfolg für Putin! Der hat es geschafft, mit lausigen 20 Millionen Euro einen Keil zwischen MeckPomm und den Rest der Bundesrepublik zu treiben! Der Typ hat es echt drauf! Alte KGB-Schule. Die Jungs konnten was!
In Anbetracht der Sanktionsdrohungen haben beide Seiten sich auf ein Konstrukt zur Unterstützung ihrer Interessen geeinigt.
Von welchen "Seiten" redest Du? Meinst Du Russland auf der einen und MeckPomm auf der anderen Seite? Oder Russland auf der einen und Deutschland auf der anderen Seite? Oder Russland auf der einen und die EU auf der anderen Seite? Was meinst Du, wenn Du von "Seiten" redest? Du bist auf den KGB-Trick hereingefallen, mit "großzügigen" Geldzahlungen Loyalitäten "umzubiegen". Man könnte auch einfach von "Bestechung" reden. Gazprom hat bestimmt nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit mal eben den eigentlich völlig lächerlichen Betrag von 20 Millionen Euro rausgeschoben, um Deutschlands "Souverenität" zu unterstützen. Putin hat das gemacht, um MeckPomm gegen Deutschland in Stellung zu bringen. Teile und herrsche. Dass die Dame Schwesig dämlich genug war, sich auf dieses dreckige Spiel einzulassen, wäre meiner Ansicht nach Grund genug für ein Parteiausschlussverfahren.

Ich hätte es besser gefunden, wenn Meck-Pomm z.B. das Verlegeschiff Fortuna gekauft und die Arbeiten selbst fortgesetzt hätte. Der Aufschrei wäre allerdings noch größer gewesen.
Ja, klar, jetzt soll Deutschland auch noch deutsche Steuergelder aufbringen, um russische Interessen zu vertreten. Tolle Idee!
Es gibt keine Entscheidung, die Deutschland ohne Vorwurf treffen kann. Irgendwer ist immer beleidigt.
Genau so ist es. Jetzt kann Deutschland also nur noch überlegen, wen es beleidigen will. Ich plädiere dafür, das nicht wahllos zu machen. Man sollte genau überlegen, wer Freund und wer Feind ist. Den Feind darf man beleidigen, den Freund nicht. Und damit sind wir bei der alles entscheidenden Grundfrage: Wer ist Freund und wer ist Feind?

Ich persönlich habe die Antwort gefunden. Du auch?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(06 Apr 2021, 14:09)
Genau so ist es. Jetzt kann Deutschland also nur noch überlegen, wen es beleidigen will. Ich plädiere dafür, das nicht wahllos zu machen. Man sollte genau überlegen, wer Freund und wer Feind ist. Den Feind darf man beleidigen, den Freund nicht. Und damit sind wir bei der alles entscheidenden Grundfrage: Wer ist Freund und wer ist Feind?

Ich persönlich habe die Antwort gefunden. Du auch?
Ja, ich auch. Wir haben keine "Freunde". Es ist alles eine Frage von Interessen. Wir können uns also aussuchen, welche Interessen wir bedienen möchten. Und dabei schauen, dass unsere eigenen Interessen optimal zur Geltung kommen.

In Sachen NS2 würden wir unseren eigenen Interessen - nach meiner Meinung - am besten damit dienen, NS2 zu Ende zu bauen und vorerst kein Gas über diese Pipeline zu beziehen. Dann kann man sehen, mit welchen Ansinnen unsere "Freunde" danach um die Ecke kommen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(06 Apr 2021, 16:26)

Ja, ich auch. Wir haben keine "Freunde". Es ist alles eine Frage von Interessen. Wir können uns also aussuchen, welche Interessen wir bedienen möchten. Und dabei schauen, dass unsere eigenen Interessen optimal zur Geltung kommen.

In Sachen NS2 würden wir unseren eigenen Interessen - nach meiner Meinung - am besten damit dienen, NS2 zu Ende zu bauen und vorerst kein Gas über diese Pipeline zu beziehen. Dann kann man sehen, mit welchen Ansinnen unsere "Freunde" danach um die Ecke kommen.
Verstehe. Dass es Bündnissysteme wie die EU und die Nato gibt, ist demnach nebensächlich. Dass der Europäische Gerichtshof das anders sieht, ist auch nebensächlich. Bündnissysteme sind also belanglos, wenn es um die Auswahl von "Freunden" geht. Absurde Sichtweise. Der EuGH hat ziemlich klar formuliert, das es da auch noch sowas wie das Solidaritätsprinzip gibt. Oder einfacher formuliert: Bündnispflichten müssen eingehalten werden. Ohne wenn und aber.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(06 Apr 2021, 16:26)In Sachen NS2 würden wir unseren eigenen Interessen - nach meiner Meinung - am besten damit dienen, NS2 zu Ende zu bauen und vorerst kein Gas über diese Pipeline zu beziehen. Dann kann man sehen, mit welchen Ansinnen unsere "Freunde" danach um die Ecke kommen.
P.S.: Das wäre zweifelsfrei die dümmste aller denkbaren Möglichkeiten. Wenn die Pipeline erstmal fertig ist, regelt ein Vertrag, wieviel Erdgas wir aus der Röhre abnehmen müssen. Wenn wir dieses Gas dann nicht abnehmen, müssen wir es trotzdem bezahlen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(06 Apr 2021, 16:46)
Verstehe. Dass es Bündnissysteme wie die EU und die Nato gibt, ist demnach nebensächlich. Dass der Europäische Gerichtshof das anders sieht, ist auch nebensächlich. Bündnissysteme sind also belanglos, wenn es um die Auswahl von "Freunden" geht. Absurde Sichtweise. Der EuGH hat ziemlich klar formuliert, das es da auch noch sowas wie das Solidaritätsprinzip gibt. Oder einfacher formuliert: Bündnispflichten müssen eingehalten werden. Ohne wenn und aber.
Genau. Du hast recht.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(06 Apr 2021, 16:55)
P.S.: Das wäre zweifelsfrei die dümmste aller denkbaren Möglichkeiten. Wenn die Pipeline erstmal fertig ist, regelt ein Vertrag, wieviel Erdgas wir aus der Röhre abnehmen müssen. Wenn wir dieses Gas dann nicht abnehmen, müssen wir es trotzdem bezahlen.
Ja. So ist es.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Alexander Sommer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(06 Apr 2021, 17:13)

Ja. So ist es.


Vor Allem ist es so, dass Nordstream 2 ein privatwirtschaftliches genehmigtes Projekt ist, dort kann man nicht mal eben so "aussteigen", wenn doch, dann hat der Ausstieg ein juristisches Nachspiel das richtig teuer wird. Das schlimmste aber ist, dass Investoren für künftige Großprojekte um Deutschland einen Bogen machen wenn Entscheidungen je nach politischer Wetterlage behandelt werden.
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Cobra9
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Guter Artikel mit soliden Beiträgen.


https://www.nzz.ch/wirtschaft/nord-stre ... ld.1483495
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(06 Apr 2021, 16:26)

Ja, ich auch. Wir haben keine "Freunde". Es ist alles eine Frage von Interessen. Wir können uns also aussuchen, welche Interessen wir bedienen möchten. Und dabei schauen, dass unsere eigenen Interessen optimal zur Geltung kommen.
Die kollektive Sicherheit IST im deutschen Interesse.
In Sachen NS2 würden wir unseren eigenen Interessen - nach meiner Meinung - am besten damit dienen, NS2 zu Ende zu bauen und vorerst kein Gas über diese Pipeline zu beziehen. Dann kann man sehen, mit welchen Ansinnen unsere "Freunde" danach um die Ecke kommen.
Dann kann man auch gleich eine Baupause anvisieren und sehen, was passiert. Denn auch auf diese Weise würde vorerst kein Gas über diese Pipeline bezogen werden.
Zudem hätte man eine Verhandlungsmasse im Angebot, was angesichts der aktuellen Spannungen in Europa gar nicht so schlecht wäre.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Alexander Sommer hat geschrieben:(06 Apr 2021, 19:48)

Vor Allem ist es so, dass Nordstream 2 ein privatwirtschaftliches genehmigtes Projekt ist, dort kann man nicht mal eben so "aussteigen", wenn doch, dann hat der Ausstieg ein juristisches Nachspiel das richtig teuer wird. Das schlimmste aber ist, dass Investoren für künftige Großprojekte um Deutschland einen Bogen machen wenn Entscheidungen je nach politischer Wetterlage behandelt werden.
Man kann die politische Unterstützung entziehen.

Und Großprojekte, die geeignet sind, Spannungen in Europa zu erhöhen, sollten auch einen Bogen um Deutschland und EU-Staaten machen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Nordstream 2: Kein wirtschaftlicher Nutzen, aber hohe Kriegsgefahr.
Während die USA in der Russland-Politik zunehmend einig auftreten, ist die EU gespalten. Vor allem wegen der deutschen Politik, vor allem wegen Nord Stream 2. "Nord Stream 2 ist eine Gefahr, die Osteuropa destabilisiert", meint Politikwissenschaftler Umland.
(...)
In der Ukraine gab es auch deshalb nach dem Zerfall der Sowjetunion 20 Jahre Frieden, weil Russland abhängig von dem Gastransit durch das Nachbarland nach Europa war. Das ist nun vorbei und die EU hat sich durch die Abhängigkeit vom russischen Gas selbst die Hände gebunden.

Bemerkenswert daran ist, dass Deutschland kaum einen wirtschaftlichen Nutzen von dem Bau der Pipeline hat.
https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... chuld.html

Kurz und knackig - die Destabilisierung Europas zahlt sich für Deutschland nicht aus.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Apr 2021, 00:01)

Nordstream 2: Kein wirtschaftlicher Nutzen, aber hohe Kriegsgefahr.

https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... chuld.html

Kurz und knackig - die Destabilisierung Europas zahlt sich für Deutschland nicht aus.

Das ist ja nicht neu. Aber unsere Fähigkeiten bei der Politik sind begrenzt
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Deutscher EU-Politiker:
Im Fall einer Eskalation in der Ostukraine sei auch Nord Stream 2 „auf keinen Fall mehr haltbar“.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... d-vor.html

Im Falle einer Invasion wird sich Berlin nicht mehr auf die Kommentarfunktion beschränken können.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

Die Gaspipeline Nord Stream 2 soll fertig gebaut werden – daran halten die beteiligten Staaten Russland zufolge weiter fest. Mögliche Sanktionen durch die USA scheinen sie davon nicht abzubringen.

Ungeachtet drohender US-Sanktionen wollen die am Bau der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligten Staaten nach russischen Angaben nicht von dem Projekt abrücken. Ziel der Partner sei es, die Röhre fertigzustellen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Das Projekt sei sehr wichtig für die Energiesicherheit Europas.
https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... ionen.html

Es gibt zum Heizen (fast) nur noch GerdGas. Politisch gewollt.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Teeernte hat geschrieben:(11 Apr 2021, 10:42)

https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... ionen.html

Es gibt zum Heizen (fast) nur noch GerdGas. Politisch gewollt.
Was der Kreml-Sprecher Peskow sagt, ist ziemlich unglaubwürdig.
Er wird meinen, dass dem Regime die Destabilisierung Europas sehr wichtig sei.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 10:49)

Was der Kreml-Sprecher Peskow sagt, ist ziemlich unglaubwürdig.
Er wird meinen, dass dem Regime die Destabilisierung Europas sehr wichtig sei.
Trotz drohender US-Sanktionen halten die Finanzpartner an der Beendigung des Gaspipeline-Projekts Nord Stream 2 fest. Neben dem russischen Gaskonzern Gazprom sind auch deutsche, österreichische und niederländische Unternehmen beteiligt.

Ungeachtet der möglichen Sanktionen durch die USA soll Nord Stream 2 fertiggestellt werden, wie der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow am Donnerstag mitteilte. Neben dem russischen Hauptinvestor Gazprom sind auch die deutschen Energieunternehmen Wintershall Dea und Uniper sowie der österreichische Energiekonzern OMV an dem Projekt beteiligt. Auch das niederländische Öl- und Erdgas-Unternehmen Royal Dutch Shell und der französische Energieversorger Engie investieren in die umstrittene Gaspipeline.
https://www.check24.de/gas/news/nord-st ... est-68405/
GASPIPELINE
Große Mehrheit der Führungskräfte für Weiterbau von Nord Stream 2
Trotz Kritik aus den USA befürworten deutsche Entscheider den Bau der Ostseepipeline Nord Stream 2. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Rahmen des LAE-Entscheiderpanels.
https://www.marktundmittelstand.de/tech ... 2-1297451/

Ja natürlich wird jeder Händler seinen Kunden destabilisieren...
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Teeernte hat geschrieben:(11 Apr 2021, 11:08)

https://www.check24.de/gas/news/nord-st ... est-68405/

https://www.marktundmittelstand.de/tech ... 2-1297451/

Ja natürlich wird jeder Händler seinen Kunden destabilisieren...
Die Führungskräfte, die das "Magazin Markt und Mittelstand" irgendwann im März befragt hat, werden Zeitung lesen und sich wahrscheinlich erneut Gedanken über das Geschäftsklima machen, wenn sich eine Kriegsentwicklung abzeichnet.

Politisch gesehen macht es jedenfalls Sinn, Aggression mit einem Preis zu versehen und nicht zu rabattieren.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Teeernte hat geschrieben:(11 Apr 2021, 11:08)

https://www.check24.de/gas/news/nord-st ... est-68405/

https://www.marktundmittelstand.de/tech ... 2-1297451/

Ja natürlich wird jeder Händler seinen Kunden destabilisieren...

Die Wirtschaft bzw viele Unternehmen hat auch mit Hitler noch Geschäfte gemacht bzw dem Reich. Moral ist da auch nicht zu erwarten und die Wirtschaft mit Geld verlieren schreit bestimmt nicht hier.

Das ist weder neu noch unerklärlicherweise so. Unternehmen wollen verdienen. Gut, Böse ist da relativ egal
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 10:29)

Deutscher EU-Politiker:
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... d-vor.html

Im Falle einer Invasion wird sich Berlin nicht mehr auf die Kommentarfunktion beschränken können.
Da würde ich noch nicht drauf wetten. Weber sitzt im EU-Parlament. Was der sagt, interessiert in Berlin letztlich niemanden. Das EU-Parlament hat sich doch ohnehin schon gegen NS2 ausgesprochen.

Webers Aussage werte ich allerdings als Beleg dafür, dass Putin ernsthaft erwägt, Truppen in die Ost-Ukraine zu schicken.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 11:43)

Die Führungskräfte, die das "Magazin Markt und Mittelstand" irgendwann im März befragt hat, werden Zeitung lesen und sich wahrscheinlich erneut Gedanken über das Geschäftsklima machen, wenn sich eine Kriegsentwicklung abzeichnet.

Politisch gesehen macht es jedenfalls Sinn, Aggression mit einem Preis zu versehen und nicht zu rabattieren.
Unter der Hand gibts Beilegungsgeschäfte. Die Wirtschaft ist einen Schritt weiter.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Teeernte hat geschrieben:(11 Apr 2021, 13:57)

Unter der Hand gibts Beilegungsgeschäfte. Die Wirtschaft ist einen Schritt weiter.
Wer auf "Blutgas" setzt, könnte sich verspekulieren.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 19:31)

Wer auf "Blutgas" setzt, könnte sich verspekulieren.
Ob nun von oben oder weiter unten - es ist das SELBE.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Teeernte hat geschrieben:(11 Apr 2021, 19:36)

Ob nun von oben oder weiter unten - es ist das SELBE.
Wenn es zu einer Invasion kommt - und die wird laut SZ gerade vorbereitet - wird es blutig werden.
Und dann wackelt die Ostsee-Pipeline mehr denn je.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Kohlhaas hat geschrieben:(11 Apr 2021, 13:30)

Da würde ich noch nicht drauf wetten. Weber sitzt im EU-Parlament. Was der sagt, interessiert in Berlin letztlich niemanden. Das EU-Parlament hat sich doch ohnehin schon gegen NS2 ausgesprochen.

Webers Aussage werte ich allerdings als Beleg dafür, dass Putin ernsthaft erwägt, Truppen in die Ost-Ukraine zu schicken.
Es mag sein, dass sich bei diesem Thema die EU im toten Winkel des Berliner Außenspiegels befindet.
Aber einen forcierten Krieg wird man nicht ignorieren können und er könnte durchaus auch Wahlkampfthema werden.
Eine Rabattmarke für Putin wird immer unwahrscheinlicher.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Orbiter1 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 11:43)

Politisch gesehen macht es jedenfalls Sinn, Aggression mit einem Preis zu versehen und nicht zu rabattieren.
Niemand hält die USA davon ab den Ölimport aus Russland zu beenden, oder Polen den Außenhandel mit Russland einzustellen. Machen sie aber nicht, ihre eigene Wirtschaft wollen sie ja nicht beschädigen. Stattdessen soll doch lieber Deutschland seine Wirtschaft schädigen und seine Energiesicherheit gefährden. So blöd ist die Bundesregierung aber dankenswerterweise nicht. Wer Sanktionen will soll einfach welche beschließen, selbstverständlich nur das eigene Land betreffend.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 19:44)

Wenn es zu einer Invasion kommt - und die wird laut SZ gerade vorbereitet - wird es blutig werden.
Und dann wackelt die Ostsee-Pipeline mehr denn je.
Mann - erst die grossen Helden nun die Buchse voll.

Wenn da (richtig) geballert wird - ist die eine wie die andere GerdGasleitung für den "A...".

Also - das wird der Schuss vor den Bug der "USS Biden". (Wenn die nicht an einen Tisch kommen - könnts eng werden.)

Für RU kann ja nur noch "Lolly" Exportverbot kommen...
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Teeernte hat geschrieben:(11 Apr 2021, 21:15)

Mann - erst die grossen Helden nun die Buchse voll.

Wenn da (richtig) geballert wird - ist die eine wie die andere GerdGasleitung für den "A...".

Also - das wird der Schuss vor den Bug der "USS Biden". (Wenn die nicht an einen Tisch kommen - könnts eng werden.)

Für RU kann ja nur noch "Lolly" Exportverbot kommen...
Die Kritik an Nordstream 2 ist ja erst in jüngster Zeit so richtig in Fahrt gekommen.

Außer Gas und Öl exportiert RF vor allem Propaganda und Hybridtechnik.
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DarkLightbringer
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Orbiter1 hat geschrieben:(11 Apr 2021, 20:06)

Niemand hält die USA davon ab den Ölimport aus Russland zu beenden, oder Polen den Außenhandel mit Russland einzustellen. Machen sie aber nicht, ihre eigene Wirtschaft wollen sie ja nicht beschädigen. Stattdessen soll doch lieber Deutschland seine Wirtschaft schädigen und seine Energiesicherheit gefährden. So blöd ist die Bundesregierung aber dankenswerterweise nicht. Wer Sanktionen will soll einfach welche beschließen, selbstverständlich nur das eigene Land betreffend.
Laut DIW-Studie wäre von dem Projekt kein volkswirtschaftlicher Nutzen zu erwarten und es widerspricht zudem den Klimazielen.
Der geopolitische Aspekt sticht in diesen Tagen jedoch besonders hervor.

Wer auf dem US-Markt tätig sein will, muss die Gesetze des Landes respektieren. Deutschland und die EU haben selbst Sanktionen am Laufen, die dann natürlich im Geltungsbereich zum Tragen kommen.
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Antonius
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Antonius »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 11:43)

Die Führungskräfte, die das "Magazin Markt und Mittelstand" irgendwann im März befragt hat, werden Zeitung lesen und sich wahrscheinlich erneut Gedanken über das Geschäftsklima machen, wenn sich eine Kriegsentwicklung abzeichnet.
Politisch gesehen macht es jedenfalls Sinn, Aggression mit einem Preis zu versehen und nicht zu rabattieren.
Aus diesem Grunde ist die Fertigstellung von "Nord Stream 2" so wichtig.
Dann kann es nicht zur Aggression kommen. Eine mögliche Kriegsentwicklung rückt in weite Ferne.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Antonius hat geschrieben:(12 Apr 2021, 13:30)

Aus diesem Grunde ist die Fertigstellung von "Nord Stream 2" so wichtig.
Dann kann es nicht zur Aggression kommen. Eine mögliche Kriegsentwicklung rückt in weite Ferne.
Die politischen Entwicklungen deuten gerade auf das Gegenteil hin. Wie es scheint, macht Russland sich bereit, in die Ukraine einzumarschieren und einen Teil des Landes zu anektieren. Ohne Nordstream wäre das nicht möglich, denn ehe diese Röhren existierten, war Russland auf die Ukraine als Transitland für Erdgas angewiesen.
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Orbiter1
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Orbiter1 »

Kohlhaas hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:05)

Die politischen Entwicklungen deuten gerade auf das Gegenteil hin. Wie es scheint, macht Russland sich bereit, in die Ukraine einzumarschieren und einen Teil des Landes zu anektieren. Ohne Nordstream wäre das nicht möglich, denn ehe diese Röhren existierten, war Russland auf die Ukraine als Transitland für Erdgas angewiesen.
Sie meinen Russland hätte sich den Launen der Ukraine, z. B. beim "Gasstreit", auf Dauer beugen und auf den Bau von Nordstream und damit die zuverlässige Belieferung ihrer Kunden in der EU verzichten sollen? Russland hatte und hat darauf keine Lust, deswegen "Second vessel joins #NordStream2 pipelaying".
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:38)

Sie meinen Russland hätte sich den Launen der Ukraine, z. B. beim "Gasstreit", auf Dauer beugen und auf den Bau von Nordstream und damit die zuverlässige Belieferung ihrer Kunden in der EU verzichten sollen?
Ich meine das, was ich geschrieben habe. Die Pipeline sichert keineswegs den Frieden. Sie ermöglicht es Russland im Moment, Truppen für einen möglichen Einmarsch in die Ukraine zusammenzuziehen. Dafür trägt Deutschland eine Mitverantwortung.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Orbiter1 »

Kohlhaas hat geschrieben:(12 Apr 2021, 15:13)

Ich meine das, was ich geschrieben habe. Die Pipeline sichert keineswegs den Frieden.
Wer hat denn behauptet die Pipeline sichert den Frieden? Glauben sie ernsthaft eine Transitpipeline durch die Ukraine würde ein aggressives Russland davon abhalten dort einzumarschieren?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(12 Apr 2021, 14:05)

Die politischen Entwicklungen deuten gerade auf das Gegenteil hin. Wie es scheint, macht Russland sich bereit, in die Ukraine einzumarschieren und einen Teil des Landes zu anektieren. Ohne Nordstream wäre das nicht möglich, denn ehe diese Röhren existierten, war Russland auf die Ukraine als Transitland für Erdgas angewiesen.
Beiden hat so schön eingeladen - da kommt natürlich die GANZE Gesellschaft ! Damits demokratisch zugeht bringt Putin die Mehrheit mit . :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(12 Apr 2021, 15:33)

Wer hat denn behauptet die Pipeline sichert den Frieden?
Steht in dem Beitrag direkt über meinem, auf den Du geantwortet hast.
Glauben sie ernsthaft eine Transitpipeline durch die Ukraine würde ein aggressives Russland davon abhalten dort einzumarschieren?
Es würde einen Einmarsch zumindest unwahrscheinlicher machen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 19:44)
Wenn es zu einer Invasion kommt - und die wird laut SZ gerade vorbereitet - wird es blutig werden.
Und Du kannst es anscheinend gar nicht abwarten, dass es endlich los geht. Wie kann man nur so kriegsgeil sein.
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Orbiter1
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Orbiter1 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 19:44)

Wenn es zu einer Invasion kommt - und die wird laut SZ gerade vorbereitet - wird es blutig werden.
China, Russland und ein paar andere Staaten wollen dem neuen US-Präsidenten mal auf den Zahn fühlen. Wie weit ist er bereit zu gehen? Eine Invasion wird es deswegen auch nicht geben. Was sollte die Russland und Putin denn bringen? Noch mehr Sanktionen? Einfrieren von ins Ausland verbrachte Vermögen? Ausstieg aus den Rohstofflieferungen für Europa? Alles nicht wirklich erstrebenswert. Und Russland selbst hat er im Griff. Da muckt außer einem Nawalny, der bis auf weiteres hinter Gittern sitzt, doch kaum jemand auf.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Dieter Winter »

Orbiter1 hat geschrieben:(12 Apr 2021, 17:47)

China, Russland und ein paar andere Staaten wollen dem neuen US-Präsidenten mal auf den Zahn fühlen. Wie weit ist er bereit zu gehen? .
Auf RT oder DWN wird was von russisch-chinesischer Militärallianz verzapft. K. A. ob da was dran ist, offiziell können sie es ja nicht verlautbaren, da sowohl Peking als auch Moskau gegen solche Blöcke wettern.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(12 Apr 2021, 17:47)

China, Russland und ein paar andere Staaten wollen dem neuen US-Präsidenten mal auf den Zahn fühlen. Wie weit ist er bereit zu gehen? Eine Invasion wird es deswegen auch nicht geben. Was sollte die Russland und Putin denn bringen? Noch mehr Sanktionen? Einfrieren von ins Ausland verbrachte Vermögen? Ausstieg aus den Rohstofflieferungen für Europa? Alles nicht wirklich erstrebenswert. Und Russland selbst hat er im Griff. Da muckt außer einem Nawalny, der bis auf weiteres hinter Gittern sitzt, doch kaum jemand auf.
Dann sind das hier vermutlich mal wieder alles Urlauber:
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... arsch.html
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

Orbiter1 hat geschrieben:(12 Apr 2021, 17:47)

China, Russland und ein paar andere Staaten wollen dem neuen US-Präsidenten mal auf den Zahn fühlen. Wie weit ist er bereit zu gehen? Eine Invasion wird es deswegen auch nicht geben. Was sollte die Russland und Putin denn bringen? Noch mehr Sanktionen? Einfrieren von ins Ausland verbrachte Vermögen? Ausstieg aus den Rohstofflieferungen für Europa? Alles nicht wirklich erstrebenswert. Und Russland selbst hat er im Griff. Da muckt außer einem Nawalny, der bis auf weiteres hinter Gittern sitzt, doch kaum jemand auf.
KEINER will die Ukraine - nicht mal GESCHENKT. Das Ding KOSTET . Bringt kein Gewinn . D hats versucht, die Ösis...die Italiener... nun sind s die Chinesen - die aber Ackergrundstücke kaufen .
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Orbiter1 »

Vongole hat geschrieben:(12 Apr 2021, 18:23)

Dann sind das hier vermutlich mal wieder alles Urlauber:
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... arsch.html
Verlinken Sie doch mal Bilder und Berichte über die Invasion, ich seh nur auf den Zahn fühlen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

Vongole hat geschrieben:(12 Apr 2021, 18:23)

Dann sind das hier vermutlich mal wieder alles Urlauber:
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... arsch.html
Jedes Frühjahr rücken die russischen Truppen auf russischem Boden aus. So wie auch dieses Jahr. Jeden Herbst rücken die wieder ein.

Diesjahr sind Wahlen in Ru. Da lässt manns etwas "krachen" - es gibt bessere Verpflegung....

Beispiel ... https://de.wikipedia.org/wiki/Sapad_2017

12700 Soldaten.....13000 müssten gemeldet werden.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Vongole »

Teeernte hat geschrieben:(12 Apr 2021, 18:41)

Jedes Frühjahr rücken die russischen Truppen auf russischem Boden aus. So wie auch dieses Jahr. Jeden Herbst rücken die wieder ein.
(..)
Aber sicher, die wollen doch nur spielen. :cool:
Am Yisrael Chai

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

Vongole hat geschrieben:(12 Apr 2021, 18:42)

Aber sicher, die wollen doch nur spielen. :cool:
SEIT 1949 JEDES JAHR. das ist IMMMMMMMMER so .

https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 56871.html
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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