Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(16 Jul 2021, 15:48)

Wohl doch eher "Saboteure in der Ostsee - Operation Flüchtiges Gas".
Nun, wem auch immer die Abwehr von Putins Gaswaffe gelänge, er hätte dann wohl einen Orden verdient.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Jul 2021, 18:42)
Nun, wem auch immer die Abwehr von Putins Gaswaffe gelänge, er hätte dann wohl einen Orden verdient.
Na, da werden sich doch sicher ein paar mutige moralisch Widerstandskräftige in Europa oder den USA finden lassen, die die Pipeline in die Luft sprengen, wenn es dafür so was Tolles wie einen Orden gibt.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(16 Jul 2021, 19:57)

Na, da werden sich doch sicher ein paar mutige moralisch Widerstandskräftige in Europa oder den USA finden lassen, die die Pipeline in die Luft sprengen, wenn es dafür so was Tolles wie einen Orden gibt.
Deutsche und amerikanische Fachgruppen sind mitten in der Diskussion, so weit ich das verstanden habe.
Und Mr. President Biden lobte schon mal die historischen Verdienste der Kanzlerin.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Cobra9 hat geschrieben:(16 Jul 2021, 08:54)

Von Merkel und Co ist nichts anderes zu erwarten. Deutschland trägt zum Ukraine ja auch negativ bei


https://www.sueddeutsche.de/meinung/nor ... -1.5350826
Ein bemerkenswerter Satz im Kommentar der Süddeutschen: "Die deutsche Politik würde es sich kaum eingestehen, aber sie hat mit der Pipeline Nord Stream 2 einen frozen conflict geschaffen."

Die Nachfolge-Regierung sollte sich unbedingt Gedanken über eine Eisbrecher-Funktion machen.
Die Sicherheitsarchitektur in Europa ist schließlich nicht ganz unbedeutend.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DevilsNeverCry »

Cobra9 hat geschrieben:(16 Jul 2021, 09:27)

Die Ukraine beobachtet die Verfahren gegen NS2, Deutschland und Russland.

Einige Entscheidungen stärken die Ukraine. Was Deutschland betrifft werden sehr wahrscheinlich einige Verfahren noch Contra ausgehen und das wird ein Problem. Wie ich geschrieben habe wird es einen Deal geben.

Deutschland wird tief in die Tasche greifen müssen.

https://www.wiwo.de/politik/ausland/nor ... 18882.html


Für die Ukraine eventuell erträglich
Ja, dass ist natürlich positiv für UA. So etwas mildert den Effekt ab den NS2 auf die Ukraine hat.
Nichts desto trotz, mit Balkan Stream und 50% Auslastung von NS2 werden ca. 45 Mrd m3 Gas an der Ukraine vorbei geliefert zukünftig. Das sind jene 45 Mrd m3 die Ende 2019 der Ukraine für die nächsten 5 Jahre zugesichert wurden.
Wenn der Gasverbrauch dieses Jahrzehnt steigt, dann kann man das ukrainische Gastransport System weiterhin verwenden. Das heißt, UA kann ebtl. weiterhin mit ca. 40 Mrd m3 rechnen. Die Minimalanforderung um das Gassystem stabil zu halten. Langfristig ist es aber das Ziel den Gasverbrauch in Europa zu senken.

Trotzdem gibt es hier noch große Unsicherheitsfaktoren. Die Entscheidung das NS2 nur zu 50% genutzt werden kann laut EuGH, wird von russischer Seite nochmal angefechtet werden. Ich gehe auch davon aus das Deutschland nochmal einen Anlauf starten wird. So ganz durch ist das nioch nicht.
Ein anderer Punkt sind mögliche zukünftige Projekte von Gasprom. Es gab mal Andeutungen das man noch NS3 bauen könnte, aber davon hört man nichts mehr. Das liegt wohl daran das man in der Leningrader Region ein LNG Terminal bauen möchte. Das Ding soll zwischen 10 und 15 Millionen t Flüssiggas pro Jahr exportieren können - das wären 13 bis 20 Milliarden m3 Gas. Momentan ist dieses Projekt in der Design Phase. Das kann sich noch alles ändern. Start wäre ca. 2025 geplant.
Das sind alles Dinge die man zukünftig wird berücksichtigen müssen.

Ich gehe davon aus das der Vertrag mit UA nochmal verlängert wird. Ich habe aber Zweifel das man den Vertrag auf 15 Jahre verlängern wird wie von UA erhofft. Realistisch sind hier 5 Jahre. Außerdem besteht für niemanden große Eile - bis auf UA - da der jetzige Vertrag bis Ende 2024 geht. Ich würde anstelle der nächsten Bundesregierung auf eine Verlängerung mit Moskau verhandeln. Kann aber auch sein das man erstmal abwarten möchte wie hoch der eigene und zukünftige Gasverbrauch der europäischen Nachbarländer sein wird.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Putin droht indirekt jenen, die die Souveränität der Ukraine unterstützen wollen.
Der Duktus entspreche der großrussisch-imperialen Tradition, wie Ralf Fücks vom Berliner Thinktank "Liberale Moderne" interpretiert.

https://www.berliner-zeitung.de/wochene ... -li.171405

Die Akzeptanz von Nordstream 2 seitens der scheidenden Regierung kann in diesem Kontext nur als Nachgiebigkeit verstanden werden.

Andererseits wird berichtet, Washington und Berlin seien sich darin einig, dass man sich von Russland nicht unter Druck setzen lasse.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(15 Jul 2021, 07:08)

Ein politischer Zustand ist immer provisorisch... bis es einen anderen provisorischen Zustand gibt. Und wohl immer sind die Zustände die Folge eines gewaltsamen Vorgehens (man kann auch Krieg dazu sagen)... mit der löblichen Ausnahme der Auflösung der Tschechoslowakei.
Der Ära Putin wird ein anderes Provisorium folgen.
Ich kann immer wieder nur auf die Entwicklung der EU verweisen, die... wenn sie nachhaltig gelingen sollte... mit Sicherheit Frieden und wohlwollende Zusammenarbeit gewährleistet. Und wenn alles gut gehen sollte, sogar hohe Sicherheit an ihren Außengrenzen.
Die Spannungen haben zugenommen, trotz eines Überangebots an wolkigen Worten.
Man sollte der Ukraine im derzeitigen Umfang einen Platz in der EU und der NATO anbieten, wenn sie die bittere Pille schluckt, daß sie nie mehr das Land sein wird, das sie bei Auflösung der Sowjetunion zu sein schien.
Einer endgültigen Zerschlagung der Ukraine wird sicherlich kein westliches Land zustimmen, die Ukraine ohnehin nicht.
NS2 könnte der Einstieg sein, sich bei dieser Lösung die russische Zustimmung zu sichern. Das Projekt sperren... das wäre wohl kein guter Grund für Rußland, sich mit solchen Plänen an zu freunden. Man muß eben ausloten, ob Rußland dieser Handel erträglich erscheint, oder ob es weiter auf imperiale Ausdehnung in Europa setzt. Für letzteren Fall kann man NS2 sperren und wirksame Abwehrmaßnahmen gegen weitere Geländegewinne Rußlands auf den Weg bringen.
Man wird sich so oder so zur imperialen Aggression verhalten müssen - just dieser Tage hat eine prowestliche Partei in der Republik Moldau gewonnen. Man wird nicht unentwegt Beute anbieten können, wenn sich Menschen von postsowjetischen Modellen lösen oder zu lösen beabsichtigen.

Die Russische Föderation wird vielleicht nie mehr die Erbschaft der Sowjetunion zur Gänze antreten können. Im Gegenteil, nach der imperialen Phase könnte ein weiterer Zerfall eintreten, zumal die Friedens- und Sicherheitsansprüche der Nachbarstaaten eine Bestätigung verlangen würden.
Rein militärische Lösungen sind "mechanischer" Natur, wie schon General de Gaulle wußte und damit die Zweischneidigkeit der Besatzung vorher sah.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

In Washington drohte Kanzlerin Merkel damit, auch "aktiv" handeln zu wollen, falls Moskau das Recht der Ukraine auf Gastransit nicht einlösen sollte.

https://www.sueddeutsche.de/politik/mer ... -1.5353728

Daraus ergeben sich freilich Fragen. Wäre ein solches Handeln noch vor September möglich? Und wie denkt Kandidat Laschet darüber, der ja theoretisch die nächste Regierung anführen könnte und der eher als Vertreter einer weichen Linie gilt?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Jul 2021, 13:14)

Der Ära Putin wird ein anderes Provisorium folgen.
Habe ich etwas anderes behauptet? Hoffen wir auf einen verständigen Nachfolger... aber Gewißheit verbinde ich mit dieser Hoffnung nicht.
Die Spannungen haben zugenommen, trotz eines Überangebots an wolkigen Worten.
Stimmt; leider ist das wahr. Deshalb ist eben auch Ertüchtigung angesagt, auch wenn das unsere verwöhnten Mitbürger nicht auf sich nehmen möchten. Aber ich rate dringend davon ab, es bei scharfen Worten lassen zu müssen. Das geht garantiert in die Hose; hinter den Worten muß die Fähigkeit stehen, wirklich Ernst machen zu können. Davon ist die EU, ist Deutschland weit entfernt.
Einer endgültigen Zerschlagung der Ukraine wird sicherlich kein westliches Land zustimmen, die Ukraine ohnehin nicht.

Diese Haltung möchte ich gern in Verhandlungen bestätigt sehen. Vorher ist alles möglich: "Ergebnisoffen!" Ansonsten muß man gar nicht erst verhandeln mit Angeboten und Zugeständnissen beider Seiten, wohlgemerkt. Denn für Rußland dürfte die weitere Ausdehnung der NATO und der EU eine bittere Pille sein. Die Aussicht auf Wohlstand und Freiheit in Sicherheit halte ich für eine Errungenschaft der Ukrainer, die neben die bittere Pille des Verlusts der Ostukraine mit russischer Mehrheitsbevölkerung und den Verlust der Krim gehalten werden muß.
Man wird sich so oder so zur imperialen Aggression verhalten müssen - just dieser Tage hat eine prowestliche Partei in der Republik Moldau gewonnen. Man wird nicht unentwegt Beute anbieten können, wenn sich Menschen von postsowjetischen Modellen lösen oder zu lösen beabsichtigen.
Dagegen ist nichts ein zu wenden, im Gegenteil, aber vor jeder als Tätlichkeit zu verstehenden Handlung würde ich anraten, den Punkt "Ertüchtigung" besonders ernsthaft ab zu arbeiten. Man kann nämlich unversehens eins auf's zu große Maul bekommen. Mir gefällt ein Grundsatz des amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt: " Sprich leise und höflich, aber trage stets einen dicken Knüppel bei dir!"
Die Russische Föderation wird vielleicht nie mehr die Erbschaft der Sowjetunion zur Gänze antreten können. Im Gegenteil, nach der imperialen Phase könnte ein weiterer Zerfall eintreten, zumal die Friedens- und Sicherheitsansprüche der Nachbarstaaten eine Bestätigung verlangen würden.
Rein militärische Lösungen sind "mechanischer" Natur, wie schon General de Gaulle wußte und damit die Zweischneidigkeit der Besatzung vorher sah.
Diese Aussicht gehört in den Bereich der Provisorien, mit denen wir hier eingestiegen sind. Die angesprochene "Bestätigung" braucht Garantiemächte, um auf Dauer wirksam zu sein. Auch nur ein lästiges Provisorium, wenn man es mit Machtmenschen zu tun hat. Für den Rest der Ukraine sah ich NATO-Mitgliedschaft und EU-Mitgliedschaft als Ersatz für papierene Garantien. Mit Blick auf Kasachstan oder Bialorus fällt mir in der Hinsicht zur Zeit in der Hinsicht gar nichts ein. Ich meine, daß da auch imperialer Gewinn mit im Spiel ist.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Jul 2021, 12:37)

Putin droht indirekt jenen, die die Souveränität der Ukraine unterstützen wollen.
Der Duktus entspreche der großrussisch-imperialen Tradition, wie Ralf Fücks vom Berliner Thinktank "Liberale Moderne" interpretiert.

https://www.berliner-zeitung.de/wochene ... -li.171405

Die Akzeptanz von Nordstream 2 seitens der scheidenden Regierung kann in diesem Kontext nur als Nachgiebigkeit verstanden werden.

Andererseits wird berichtet, Washington und Berlin seien sich darin einig, dass man sich von Russland nicht unter Druck setzen lasse.
Ich kann nur wiederholen: Was Joe Biden in der kurzen Zeit geleistet hat, ist schon beachtlich. Er hat die Brücke zwischen Europa und den USA wiederhergestellt und Frau Merkel dazu gebracht, öffentlich zu verkünden, dass die Ukraine Gastransitland bleiben muss. Biden macht einen richtig guten Job. Das hat ihm niemand zugetraut. Er wurde ja vor seiner Wahl schon als seniler Tattergreis verunglimpft.

Aber nochmal: Eine wirkliche Trendwende in der deutschen Politik wird es erst nach der Bundestagswahl geben. Und das auch vermutlich nur, wenn die Grünen an der nächsten Regierung beteiligt sind. Es ist schon befremdlich, dass ich die Grünen inzwischen als Hoffnungsträger der deutschen Politik sehe...
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Nächste Kritik an Nord Stream 2




Auch kurz vor der Fertigstellung von Nord Stream 2 reißt die Kritik an der Gaspipeline nicht ab. Ex-Diplomat


Die Uneinigkeit bei der Gaspipeline Nord Stream 2 kratzt nach Ansicht des Chefs der Münchener Sicherheitskonferenz an der Glaubwürdigkeit Deutschlands. Es bleibe eine Bürde für die Auslandspolitik Deutschlands, sagte Wolfgang Ischinger der italienischen Zeitung "La Stampa". Ischinger sieht darin vor allem eine Bürde für die deutsche Außenpolitik. Das wurde auch bei Merkels US-Reise in dieser Woche deutlich.

https://www.n-tv.de/politik/Ischinger-k ... 88453.html



Foreign Policy
Spannungsfeld Nord Stream 2: Warum ein texanischer US-Senator Merkel droht

https://www.merkur.de/politik/nord-stre ... 67656.html
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Michael Alexander »

Offenbar hat Merkel Deutschland in Amerika freigekauft und die Erlaubnis zur Vollendung von Nord Stream 2 in Washington eingeholt. Deutschland verpflichtet sich u.a. dazu, Gelder vor allem an die Ukraine zu zahlen, quasi für die Nicht-Durchleitung des Gases, und womöglich auch an Polen.

Für die Versorgungssicherheit in Zeiten des Kohle- und Kernkraftausstiegs und die Stabilisierung der Energiepreise sicher eine gute Entwicklung, wenn auch mit einer gewissen aussenpolitischen Demütigung Deutschlands verbunden. Das Geld für die Ukraine ist natürlich in den Sand gesetzt und wird dort in alle möglichen dunklen Kanäle versickern. Nun, Bidens Sohn soll ja dort gut im Geschäft sein.

Da Deutschland sicherheitspolitisch und in vielen Schlüsseltechnologien von den USA abhängig ist und die pazifistische und aussenpolitisch eher naive Bevölkerung nicht bereit ist, ihr eigenes Land zu stärken und Konflikte auszustehen, blieb Merkel wohl wenig übrig, als die Erpressung durch Washington zu akzeptieren und als gehorsamer Vasall aufzutreten.
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DevilsNeverCry
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DevilsNeverCry »

Wie die Sanktionen letztlich aussehen steht in den Sternen. Da hat sich Merkel durchsetzen können. Einen automatischen Stop der Pipeline gibt es nicht. Bei zukünftigen Streitigkeiten lässt das Berlin relativ viel Spielraum. Das werden die Biden im Kongress definitiv um die Ohren hauen. Das heißt das bei Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau die Ukraine nicht automatisch damit rechnen kann das das Gas in NS2 notfalls gestoppt wird wenn es keine Einigung gibt.
Allerdings glaube ich das es eine Einigung geben wird. Dafür war auch der Anruf zwischen Merkel und Putin gedacht gewesen.

Die 1 Milliarde Euro für Investitionen in erneuerbare Energien hören sich ziemlich viel an. Allerdings ist es das nicht. Erstmal ist das Gastransportsystem ziemlich veraltet. Alleine letztes Jahr gab es von der EU 300 Millionen nur damit es weiterhin Erdgas Richtung Europa transportieren kann. Das Gastransportsystem letztlich so zu modernisieren damit es auch Wasserstoff transportieren kann, wird nicht billiger. Dann wird man Einrichtungen brauchen um jenes zu produzieren.
Insgesamt wurden 175 Millionen € von Deutschland zugesagt. Beim Rest herrscht nich schweigen - evtl. erfahren wir hier bald mehr. Allerdings wird das auch an Bedingungen geknüpft werden damit das Geld da ankommt wo es ankommen soll. Gerade dafür ist ein US Berater nach Kiew und Warschau gefahren.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Michael Alexander »

Mir als Gazprom-Aktionär soll's recht sein. Mir tut es nur leid für die deutschen Steuerzahler, die mal wieder unnötig belastet werden. Man muss sich nicht wundern, dass die Deutschen die armen Kirchenmäuse in Europa sind, müssen sie doch für alles und jeden blechen, dieses Mal für die korrupte Ukraine.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Geopolitisch richtet die Pipeline Schaden an. Die deutsch-amerikanische Einigung dient dazu, ihn zu begrenzen.
https://www.sueddeutsche.de/meinung/nor ... -1.5358717

In der Tat könnte der nunmehrige Kompromiss - der laut SZ eine Schadensbegrenzung ist - ziemlich teuer werden.

Und mehr noch, da die Berliner Signale teils vage sind, wird Putin wahrscheinlich sehr bald testen, wie ernst das zu nehmen ist, wenn heißt, man wolle sich nicht von Moskau unter Druck setzen lassen.
Vulgo, die eine oder andere Erpressung ist zu erwarten.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

DevilsNeverCry hat geschrieben:(21 Jul 2021, 21:40)

Wie die Sanktionen letztlich aussehen steht in den Sternen. Da hat sich Merkel durchsetzen können. Einen automatischen Stop der Pipeline gibt es nicht. Bei zukünftigen Streitigkeiten lässt das Berlin relativ viel Spielraum. Das werden die Biden im Kongress definitiv um die Ohren hauen. Das heißt das bei Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau die Ukraine nicht automatisch damit rechnen kann das das Gas in NS2 notfalls gestoppt wird wenn es keine Einigung gibt.
Allerdings glaube ich das es eine Einigung geben wird. Dafür war auch der Anruf zwischen Merkel und Putin gedacht gewesen.

Die 1 Milliarde Euro für Investitionen in erneuerbare Energien hören sich ziemlich viel an. Allerdings ist es das nicht. Erstmal ist das Gastransportsystem ziemlich veraltet. Alleine letztes Jahr gab es von der EU 300 Millionen nur damit es weiterhin Erdgas Richtung Europa transportieren kann. Das Gastransportsystem letztlich so zu modernisieren damit es auch Wasserstoff transportieren kann, wird nicht billiger. Dann wird man Einrichtungen brauchen um jenes zu produzieren.
Insgesamt wurden 175 Millionen € von Deutschland zugesagt. Beim Rest herrscht nich schweigen - evtl. erfahren wir hier bald mehr. Allerdings wird das auch an Bedingungen geknüpft werden damit das Geld da ankommt wo es ankommen soll. Gerade dafür ist ein US Berater nach Kiew und Warschau gefahren.
Wenn Ich das richtig verstanden habe ist es so das ich Deutschland notfalls der Ukraine nicht wenig zahlt bzw Gas zahlen darf im Fall X.

Ob das mit Putler Russland gut ist als Partner sei mal in Frage gestellt. Aber Merkel hat ihren Wir schaffen das Kopf durchgesetzt.

Tut mir leid. Dumme Person in der Sache. Aber Merkel und Co zeigen eines. Zusagen der Deutschen Regierung sind nicht viel Wert. Wir unterstützen die Ukraine. Blabla Blabla-

Satire. Taz tippt es richtig


https://taz.de/Kompromiss-zu-Nord-Stream-2/!5781886/

Oder


Ein Freundschaftsdienst, aber nicht für die Ukraine
Deutschland setzt sich durch, die USA geben bei der Ostseepipeline Nord Stream 2 nach. Der Ukraine bleiben vage Versprechen, die keinen Schutz vor Russland bieten


https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... d#comments



Deshalb meine klare Meinung. Sowohl in der Innenpolitik als auch auch Außen & Sicherheitspolitik halte man sich weit fern von Versprechungen /Zusagen der Deutschen Regierung. Dito Frankreich.

Wie unfähig man ist zeigt sich doch jeden Tag
Zuletzt geändert von Cobra9 am Do 22. Jul 2021, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jul 2021, 23:03)

https://www.sueddeutsche.de/meinung/nor ... -1.5358717

In der Tat könnte der nunmehrige Kompromiss - der laut SZ eine Schadensbegrenzung ist - ziemlich teuer werden.

Und mehr noch, da die Berliner Signale teils vage sind, wird Putin wahrscheinlich sehr bald testen, wie ernst das zu nehmen ist, wenn heißt, man wolle sich nicht von Moskau unter Druck setzen lassen.
Vulgo, die eine oder andere Erpressung ist zu erwarten.

Das ist richtig. Merkel sind wir aber Gott sei Dank bald los. Ob der Nachfolger besser wird abwarten.


Aber die Pipeline ist eigentlich nicht notwendig und trotzdem muss man das durchzuführen wagen


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... d-101.html


.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Cobra9 hat geschrieben:(22 Jul 2021, 10:42)

Das ist richtig. Merkel sind wir aber Gott sei Dank bald los. Ob der Nachfolger besser wird abwarten.


Aber die Pipeline ist eigentlich nicht notwendig und trotzdem muss man das durchzuführen wagen


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... d-101.html


.
Daraus:
Die Experten sind sich daher einig, dass die zweite Ostsee-Pipeline in erster Linie ein politisches Prestigeprojekt Moskaus ist.
Moskau ist mit dem deutsch-amerikanischen Kompromiss mehr oder weniger zufrieden. Lediglich die Erwägung, mit Sanktionen zu reagieren, wenn die Röhre als Instrument der Eskalation genutzt wird, findet kein Gefallen.
Aus Kiew gab es indes kritische Worte.

Putin: "moja Truba" – meine Röhre

Ein pikantes Detail wird im SPIEGEL erwähnt:
Kanzlerin Merkel hatte das Projekt trotz hartnäckigen Widerstands über Jahre unterstützt, auch wenn sie sich vertraulich bisweilen darüber mokierte, wie der russische Präsident Wladimir Putin ihr mit seiner Röhre in den Ohren lag: »moja Truba – meine Röhre«, machte sie ihn nach.
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 2de4592954
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Kritik aus zwei osteuropäischen Ländern fällt dafür sehr transparent aus:
Deutliche Kritik kam dagegen aus Polen und der Ukraine. Beide Länder warnten in einer gemeinsamen Mitteilung der Außenministerien, diese Entscheidung habe eine »politische, militärische und energietechnische Bedrohung für die Ukraine und Mitteleuropa geschaffen«.
Zugleich erhöhe sie das Potenzial, dass Russland die Sicherheitslage in Europa weiter destabilisiere.
https://www.spiegel.de/ausland/nord-str ... fe4324cb59

Diese Argumentation ist kaum von der Hand zu weisen.
So bleibt zu hoffen, dass unsere künftige Bundesregierung wieder Tritt fassen wird, um eine aktivere Rolle in der europäischen Friedenspolitik einzunehmen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Frau Merkel erreichte einen diplomatischen Sieg mit der Beilegung des Konflikts mit den USA ueber Nord Stream 2.

Das ist beachtlich! Das ist gut!
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(22 Jul 2021, 11:28)

Frau Merkel erreichte einen diplomatischen Sieg mit der Beilegung des Konflikts mit den USA ueber Nord Stream 2.

Das ist beachtlich! Das ist gut!
...zugunsten der "Moja Truba", wie Putin es nennt, und zu Lasten der europäischen Sicherheitsarchitektur und Gemeinschaft.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Michael Alexander »

DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Jul 2021, 11:13)

Die Kritik aus zwei osteuropäischen Ländern fällt dafür sehr transparent aus:

https://www.spiegel.de/ausland/nord-str ... fe4324cb59

Diese Argumentation ist kaum von der Hand zu weisen.
So bleibt zu hoffen, dass unsere künftige Bundesregierung wieder Tritt fassen wird, um eine aktivere Rolle in der europäischen Friedenspolitik einzunehmen.
Dann kann doch Deutschland der Ukraine und Polen entgegenkommen und die Vereinbarung nicht umsetzen, was den Punkt der Geldtransfers in jene Länder angeht.

Ich verstehe nicht, wie blind man in Deutschland gegenüber dem Erpressungspotential durch Polen und die Ukraine ist. In Polen ist eine Partei an der Regierung, die Wahlkamp mit deutschfeindlichen Aussagen macht; die Ukraine ist ein korruptes Fass ohne Boden. Man sollte froh sein, dass die neue Leitung nicht mehr durch jene Länder verläuft.

Die Kosten für die Durchleitung, die ab 2024 dann eigentlich nicht mehr entstehen, hätten zu einer finanziellen Entlastung Deutschlands führen können. Es ist unverständlich, dass Deutschland nun für die Nicht-Durchleitung weiterhin blechen soll.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Michael Alexander hat geschrieben:(21 Jul 2021, 22:42)

Mir als Gazprom-Aktionär soll's recht sein. Mir tut es nur leid für die deutschen Steuerzahler, die mal wieder unnötig belastet werden. Man muss sich nicht wundern, dass die Deutschen die armen Kirchenmäuse in Europa sind, müssen sie doch für alles und jeden blechen, dieses Mal für die korrupte Ukraine.

:p

Deutsche alle arm. Wo hast Du denn so einen Schwachsinn gelesen. RT oder ?

In der Regel hat jeder normale Bundesbürger mehr Geld pro Kopf als jeder normale Russe. Siehe Lohn.




620,70 Euro
Der Durchschnittslohn betrug im ersten Quartal 2020 monatlich 48.300 Rubel (620,70 Euro), etwa 10 Prozent mehr als im analogen Vorjahreszeitraum. Die höchsten Löhne werden in Tschukotka mit 109.100 Rubel pro Monat bezahlt

https://www.gtai.de/gtai-de/trade/wirts ... rkt-258836




Das monatliche Durchschnittsgehalt eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers in Deutschland lag im Jahr 2020 bei ca. 3.975 Euro brutto. Betrachtet man alle Arbeitnehmer in Deutschland, also auch alle Arbeitnehmer in Teilzeit oder in geringfügiger Beschäftigung, lag das Durchschnittsgehalt im gleichen Jahr bei rund 3.092 Euro im Monat. Das Durchschnittseinkommen aller Arbeitnehmer betrug monatlich 2.084 Euro netto.

https://de.statista.com/themen/293/durc ... r__wrapper



Wir liegen auch weit vor Russland :)


Russland Bip pro kopf

1.298,81 Mrd € 9.012,98 €

Eu


13,30 Bio € 25.827,11 €


https://www.laenderdaten.info/Europa/Ru ... schaft.php



Russland ist sogar hinter Rumänien :p


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_d ... t_pro_Kopf



Na jetzt hau mal raus
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kritikaster »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(22 Jul 2021, 11:28)

Frau Merkel erreichte einen diplomatischen Sieg mit der Beilegung des Konflikts mit den USA ueber Nord Stream 2.

Das ist beachtlich! Das ist gut!
Das ist es in der Tat.

Nachdem die auch von mir für falsch gehaltene Inbetriebnahme der Pipeline wohl nicht mehr zu verhindern ist, war es natürlich wichtig, dem Destrukteur der europäischen Friedens- und Sicherheitsarchitektur, Vladimir Putin, deutlich zu machen, dass er das mit Nord Stream 2 verbunden Erpressungspotential besser nicht zu nutzen versucht.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Michael Alexander hat geschrieben:(22 Jul 2021, 11:58)

Dann kann doch Deutschland der Ukraine und Polen entgegenkommen und die Vereinbarung nicht umsetzen, was den Punkt der Geldtransfers in jene Länder angeht
Und sich an eigene Beschlüsse in der EU nicht halten. Ganz tolle Idee :rolleyes:

Was hat Nord Stream 2 auch mit Verträgen, Beschlussfassung der EU zu tun. Null Der Ukraine wurden vertraglich Zusagen gemacht und die Ukraine hat nichts getan das gegen was verstoßen hat.

Ergo wäre deine Forderung zumindest dumm und ohne Grund.Dito gegenüber Polen
Ich verstehe nicht, wie blind man in Deutschland gegenüber dem Erpressungspotential durch Polen und die Ukraine ist
.

Ich verstehe nicht wie blind man sein kann gegenüber dem russischen Potential für Erpressung oder Aggression
In Polen ist eine Partei an der Regierung, die Wahlkamp mit deutschfeindlichen Aussagen macht; die Ukraine ist ein korruptes Fass ohne Boden. Man sollte froh sein, dass die neue Leitung nicht mehr durch jene Länder verläuft.

Die Ukraine hat Probleme mit der Korruption wie Russland auch. Aber die Ukraine hat Zusagen bekommen und daran hat man sich zu halten bestmöglich.

Wir sind nicht Russen wie Putin die Verträge brechen und internationale Gesetze brechen. Budapester Memorandum bspw.
Die Kosten für die Durchleitung, die ab 2024 dann eigentlich nicht mehr entstehen, hätten zu einer finanziellen Entlastung Deutschlands führen können. Es ist unverständlich, dass Deutschland nun für die Nicht-Durchleitung weiterhin blechen soll
.


Frag in Berlin.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Michael Alexander »

Cobra9 hat geschrieben:(22 Jul 2021, 12:05)

:p

Deutsche alle arm. Wo hast Du denn so einen Schwachsinn gelesen. RT oder ?
Das mediane Vermögen der Deutschen ist das geringste in Westeuropa und eines der geringsten in der gesamten EU. Dazu gibt es Zahlen von der Europäischen Zentralbank oder auch von der Credit Suisse.

Die Steuerbelastung in Deutschland ist die höchste in der gesamten OECD. Das Geld wird für allerlei Unsinn verpulvert, wie jetzt eben wieder die Zahlungen an die Ukraine. Und dann wundert man sich, dass die deutschen Bürger finanziell auf keinen grünen Zweig kommen und im Median viel ärmer sind als beispielsweise Italiener oder Franzosen. Da nützt aller Fleiss und Rente mit 67 nichts.

An der Schweiz sieht man, wie wohlhabend Deutschland sein könnte, wenn die richtigen Weichen gestellt würden.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kritikaster »

Michael Alexander hat geschrieben:(22 Jul 2021, 12:13)

Das mediane Vermögen der Deutschen ist das geringste in Westeuropa und eines der geringsten in der gesamten EU.
So lange sowohl das tatsächliche als auch das mediane Vermögen jedes einzelnen Deutschen um den Faktor 10+ höher ist als das für Russland und dessen Bevölkerung, wissen wir, wer was richtig und wer was falsch macht.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Quatschki »

Kritikaster hat geschrieben:(22 Jul 2021, 12:30)

So lange sowohl das tatsächliche als auch das mediane Vermögen jedes einzelnen Deutschen um den Faktor 10+ höher ist als das für Russland und dessen Bevölkerung, wissen wir, wer was richtig und wer was falsch macht.
Und weil Russland so arm ist, willst du es mit Sanktionen schikanieren?

Ich verstehe das ohnehin nicht - normalerweise ist man froh, wenn keine fremde Gasleitung durchs Grundstück geht?
Für die Weiterleitung des Gases aus der Nordstream2-Trasse wurde 2019/2020 die EUGAL-Trasse zwischen Lubmin und der Tschechischen Grenze verbuddelt, 480 Kilometer, hierfür Bauern enteignet, Waldstreifen abgeholzt und Klagen der Umweltverbände im Eilverfahren abgeschmettert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kritikaster »

Quatschki hat geschrieben:(22 Jul 2021, 12:56)

Und weil Russland so arm ist, willst du es mit Sanktionen schikanieren?
Das war nicht meine Aussage.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Quatschki »

Kritikaster hat geschrieben:(22 Jul 2021, 13:24)

Das war nicht meine Aussage.
Was dann?
Dass die Deutschen, weil sie ja angeblich reich genug seien, ruhig weiter das Gaswegeschutzgeld an Ukrainer und Polen blechen können?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kritikaster »

Quatschki hat geschrieben:(22 Jul 2021, 14:07)

Was dann?
Kontext und Diskussionsabfolge beachten!
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 7#p5036692
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Michael Alexander hat geschrieben:(22 Jul 2021, 12:13)

Das mediane Vermögen der Deutschen ist das geringste in Westeuropa und eines der geringsten in der gesamten EU. Dazu gibt es Zahlen von der Europäischen Zentralbank oder auch von der Credit Suisse.

Die Steuerbelastung in Deutschland ist die höchste in der gesamten OECD. Das Geld wird für allerlei Unsinn verpulvert, wie jetzt eben wieder die Zahlungen an die Ukraine. Und dann wundert man sich, dass die deutschen Bürger finanziell auf keinen grünen Zweig kommen und im Median viel ärmer sind als beispielsweise Italiener oder Franzosen. Da nützt aller Fleiss und Rente mit 67 nichts.

An der Schweiz sieht man, wie wohlhabend Deutschland sein könnte, wenn die richtigen Weichen gestellt würden.

Die Schweiz hat ganz andere Systeme wie Deutschland, dito EU. Arm wie die Kirchemaus ist man übrigens auch nach medianem Vermögen. Außerdem red keinen Blödsinn. In der EU sind wir ganz gut aufgestellt. Italien geht's nicht besser wie uns ;)

Außerdem haben wir ein paar Systeme die es in anderen Ländern nicht gibt und wenigstens ein bisschen leben ermöglicht.


Deutschland Platz 18 und Russland auf 70 . Respekt


65.374 zu 5.431 ...... Wer ist den da eher die Kirchenmaus.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_d ... n_pro_Kopf

Arm wie die Kirchenmaus bist du eher in Afrika wenn du nichts zu essen hast ect.

Uns in Deutschland geht's relativ gut und wesentlich besser als den Russen. Von daher.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Quatschki hat geschrieben:(22 Jul 2021, 12:56)

Und weil Russland so arm ist, willst du es mit Sanktionen schikanieren?

Ich verstehe das ohnehin nicht - normalerweise ist man froh, wenn keine fremde Gasleitung durchs Grundstück geht?
Für die Weiterleitung des Gases aus der Nordstream2-Trasse wurde 2019/2020 die EUGAL-Trasse zwischen Lubmin und der Tschechischen Grenze verbuddelt, 480 Kilometer, hierfür Bauern enteignet, Waldstreifen abgeholzt und Klagen der Umweltverbände im Eilverfahren abgeschmettert.
Und die kriegen keinen Cent für die Durchleitungsrechte!

Wenn Russland gegen Absprache und Vereinbarung verstößt gibt's Sanktionen.
Ansonsten nicht. Das ist klar kommuniziert.

Was natürlich rechtlich noch passiert und was bei laufenden Verfahren passiert ist unklar.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Michael Alexander »

Kritikaster hat geschrieben:(22 Jul 2021, 12:30)

So lange sowohl das tatsächliche als auch das mediane Vermögen jedes einzelnen Deutschen um den Faktor 10+ höher ist als das für Russland und dessen Bevölkerung, wissen wir, wer was richtig und wer was falsch macht.
Ich glaube, hier besteht ein Irrtum. Ich bin kein Anhänger Putins oder des russischen Systems. Ich sage lediglich, dass Deutschland auf Erdgas angewiesen ist und im Sinne der Realpolitik dieses eben auch von Russland kaufen sollte. Deutschland kauft Rohstoffe ja noch von ganz anderen Ländern, vor denen sich Russland nicht schämen müsste, was Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Respekt vor internationalen Grenzen und Verträgen angeht.

Die relative Armut der Deutschen möchte ich verstanden wissen im Vergleich zu westeuropäischen Ländern, die mehr auf ihre eigenen Interessen achten und nicht so freigebig mit dem Geld ihrer Steuerzahler umgehen. Ich wusste nicht, dass ihr in Deutschland schon stolz darauf seid, reicher als Russland oder Moldawien zu sein; mein Vergleich war eher Grossbritannien, Belgien, Frankreich oder Italien - und dort besitzt der durchschnittliche Bürger eben ein grösseres Vermögen als in Deutschland.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Michael Alexander »

Cobra9 hat geschrieben:(22 Jul 2021, 16:46)

Die Schweiz hat ganz andere Systeme wie Deutschland, dito EU. Arm wie die Kirchemaus ist man übrigens auch nach medianem Vermögen. Außerdem red keinen Blödsinn. In der EU sind wir ganz gut aufgestellt. Italien geht's nicht besser wie uns ;)

Außerdem haben wir ein paar Systeme die es in anderen Ländern nicht gibt und wenigstens ein bisschen leben ermöglicht.


Deutschland Platz 18 und Russland auf 70 . Respekt


65.374 zu 5.431 ...... Wer ist den da eher die Kirchenmaus.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_d ... n_pro_Kopf

Arm wie die Kirchenmaus bist du eher in Afrika wenn du nichts zu essen hast ect.

Uns in Deutschland geht's relativ gut und wesentlich besser als den Russen. Von daher.
Hast du deine eigene Quelle denn gelesen? Das Medianvermögen in Frankreich und Italien ist doppelt so hoch wie in Deutschland - und trotzdem muss der deutsche Steuerzahler die EU finanzieren und nun auch noch Geld für die Ukraine abdrücken.

Dass es den Deutschen besser als den Russen geht, habe ich nie in Frage gestellt. Seid ihr schon auf dem Niveau angekommen, dass ihr euch mit Russen und Moldawiern vergleichen müsst?

Den Deutschen geht es insgesamt nicht schlecht; es könnte ihnen aber noch wesentlich besser gehen, wenn ihre Regierung nicht ihr sauer verdientes Geld freigebig in Europa und der halben Welt verteilte, und wenn man bei Projekten im eigenen Land nicht nach Ideologie vorgehen würde.

Nord Stream 2 ist ein gutes Beispiel. Warum dürfen die dummen Deutschen nicht davon profitieren, dass keine Durchleitungskosten mehr anfallen? Warum müsst ihr das Geld, das ihr durch Nord Stream 2 eigentlich gewinnt, auf Befehl der Amerikaner wieder an Ukrainer und Polen abdrücken?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Michael Alexander hat geschrieben:(22 Jul 2021, 11:58)

Dann kann doch Deutschland der Ukraine und Polen entgegenkommen und die Vereinbarung nicht umsetzen, was den Punkt der Geldtransfers in jene Länder angeht.

Ich verstehe nicht, wie blind man in Deutschland gegenüber dem Erpressungspotential durch Polen und die Ukraine ist. In Polen ist eine Partei an der Regierung, die Wahlkamp mit deutschfeindlichen Aussagen macht; die Ukraine ist ein korruptes Fass ohne Boden. Man sollte froh sein, dass die neue Leitung nicht mehr durch jene Länder verläuft.

Die Kosten für die Durchleitung, die ab 2024 dann eigentlich nicht mehr entstehen, hätten zu einer finanziellen Entlastung Deutschlands führen können. Es ist unverständlich, dass Deutschland nun für die Nicht-Durchleitung weiterhin blechen soll.
Es geht um das Bedrohungspotential einer auswärtigen Macht, die danach strebt, Europa zu spalten und zu schwächen, also nicht etwa um die Bewertung von Wahlkämpfen irgendwo.

Zum andern ist das russische zusätzliche und nach überwiegender Expertenmeinung eigentlich nicht nötige Gas keinesfalls umsonst zu haben. Ganz im Gegenteil.
Ein Teil der Investitionskosten soll auf die Verbraucher umgelegt werden und die Kosten des jetzigen Kompromisses trägt der Steuerzahler.
Von einer Friedensdividende ist man weiter entfernt denn je.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Es liege in deutscher Hand, das Projekt zu stoppen - sagt Annalena Baerbock.

Weiter: Die Pipeline sei gegen die Sicherheit der Ukraine gerichtet und ziele auf eine Spaltung der Europäischen Union.
Baerbock äußerte starke Zweifel an der Glaubwürdigkeit des russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Der Kreml hat jüngst sehr deutlich unterstrichen, dass er seine Zusagen über Gaslieferungen durch die Ukraine davon abhängig macht, wie sich die Ukraine benimmt“, sagte Baerbock. Das sei eine Drohung. Sie fügte hinzu: „Drohungen sind keine Basis für verlässliche Politik.“
https://www.faz.net/aktuell/politik/ann ... 49306.html

Der CDU-Außenpolitiker Röttgens hält das Projekt ebenfalls für falsch. Es sei eine "politische Waffe" in der Hand Putins.

Sieht nicht so aus, als ob das Problem gelöst wäre.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Doch viele europäische Partner zeigen sich empört über die Einigung und sind der Meinung, dass Deutschland und die USA europäische und osteuropäische Sicherheitsinteressen nicht ausreichend berücksichtigt haben.
https://www.welt.de/politik/ausland/plu ... euern.html (Paywall)

Der deutsch-amerikanische Deal geht an europäischen Interessen vorbei.
Auch die EU-Kommission ist offenbar wenig begeistert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Michael Alexander hat geschrieben:(22 Jul 2021, 19:16)

Hast du deine eigene Quelle denn gelesen? Das Medianvermögen in Frankreich und Italien ist doppelt so hoch wie in Deutschland - und trotzdem muss der deutsche Steuerzahler die EU finanzieren und nun auch noch Geld für die Ukraine abdrücken.

Dass es den Deutschen besser als den Russen geht, habe ich nie in Frage gestellt. Seid ihr schon auf dem Niveau angekommen, dass ihr euch mit Russen und Moldawiern vergleichen müsst?

Den Deutschen geht es insgesamt nicht schlecht; es könnte ihnen aber noch wesentlich besser gehen, wenn ihre Regierung nicht ihr sauer verdientes Geld freigebig in Europa und der halben Welt verteilte, und wenn man bei Projekten im eigenen Land nicht nach Ideologie vorgehen würde.

Nord Stream 2 ist ein gutes Beispiel. Warum dürfen die dummen Deutschen nicht davon profitieren, dass keine Durchleitungskosten mehr anfallen? Warum müsst ihr das Geld, das ihr durch Nord Stream 2 eigentlich gewinnt, auf Befehl der Amerikaner wieder an Ukrainer und Polen abdrücken?

Hast Du eigentlich schon Beiträge richtig gelesen und verstanden? Seh ich wenig von.

Schöner Trick mit dem Median Vermögen allein zu argumentieren. Warum das falsch ist und bleibt. Sowie was die Argumente angeht unsere böse EU kassiert nur ab. Lesen hilft.





Das Vermögen in Deutschland ist ungleich verteilt. Laut dem „Global Wealth Report“ der Credit Suisse 2018 liegt Deutschland weltweit beim durchschnittlichen Vermögen auf Platz 4. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen lag 2018 bei 214.893 Dollar. Das Median-Vermögen pro Erwachsener dagegen nur bei 35.169 Dollar. Die Zahlen finden sich im „Global Wealth Databook 2018“, das man auf der Webseite von Credit Suisse herunterladen kann. Es gibt EU-Länder, in denen dieser Wert deutlich höher ist, wie Frankreich (106.827 Dollar pro Erwachsener). Aber auch Länder mit deutlich niedrigerem Median-Vermögen, wie Ungarn (15.026 Dollar pro Erwachsener). Wirklich vergleichbar sind diese Zahlen nicht, da auch die Lebenskosten in den Ländern verschieden sind.

https://correctiv.org/faktencheck/europ ... vermoegen/


Insgesamt zeigt sich, dass der Blick nur auf das Median-Vermögen nicht weiterführt, wenn es um den Vergleich zwi- schen einzelnen Ländern geht...
..
https://www.google.com/url?q=https://in ... jiM6tWlKN4

Fachleute erklären das da warum Du nicht korrekt liegst :) Wir müssen rein gar nichts auf Befehl der USA. Wir sind unabhängig. Schon mal Geschichte gehabt? Da lernt man das.

Von der EU profitieren Wir wirtschaftlich mehr als das Sie schadet. Da kann man sich deine Behauptung schenken. Aber klar ist das nicht gratis.

Nur nebenbei wenn du allein agieren musst nicht so klug immer. Deutschland ist die größte Volkswirtschaft in der Mitte Europas. Somit profitiert Deutschland auch besonders von der europäischen Integration. Die Wohlstandsgewinne allein durch die Teilnahme am Binnenmarkt übersteigen die Beiträge zum EU-Haushalt um ein Vielfaches.


Deutschland profitiert einer Studie zufolge wie kein anderer europäischer Staat vom EU-Binnenmarkt. Die dadurch erzielten Einkommensgewinne summieren sich auf 86 Milliarden Euro im Jahr, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung hervorgeht. Vor allem Regionen mit starker Industrie und hoher Exportorientierung seien Gewinner.

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fil ... Market.pdf



Kaum eine andere Volkswirtschaft profitiert so sehr vom EU-Binnenmarkt wie die deutsche. 57 Prozent unserer Exporte gehen in andere Mitgliedstaaten. Gerade die Ausfuhren in ehemalige Ostblock-Länder sind seit deren EU-Beitritt im Jahr 2004 rapide gestiegen.


Mal ne Zahl


Im Schnitt steigere der freie Austausch das Einkommen der EU-Bürger jedes Jahr um rund 840 Euro pro Person. Als Exportnation profitiert Deutschland sogar überdurchschnittlich stark: Ponattu und sein Kollege Giordano Mion von University of Sussex beziffern den jährlichen Einkommensgewinn hierzulande auf 1046 Euro.

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... uropa.html


Das ist ja fast pervers das gut zu finden :p

Und alles weg an die EU von Steuern.... Ahja ?!




Der durch den EU-Haushalt finanzierte europäische Mehrwert ist für vergleichsweise überschaubare Investitionen zu haben: Von 100 Euro, die ein europäischer Bürger erwirtschaftet, nimmt ihm der Staat über Steuern, Abgaben und Sozialbeiträge im europäischen Durchschnitt etwa 50 Euro ab. Von den 50 Euro ging bislang rund 1 Euro in den EU-Haushalt, im nächsten Finanzrahmen bis 2027 könnten es mit dem europäischen Aufbauplan Next Generation EU bis zu 2 Euro sein. Etwa 48 Euro aber bleiben weiterhin bei den nationalen Stellen – in Deutschland also bei Bund, Ländern, Kommunen und Sozialkassen.


https://ec.europa.eu/germany/about-us/reasons/budget_de




Aber ja man arbeitet mit den USA lieber zusammen als sich zu beharken was Russland lieber wäre ohne Frage. Und das Märchen mit dem günstigen Preis ohne Ukraine kommt woher? Erzähl mal. Hast du das von Gazprom ;)

Nord Stream 2 rechnet sich nur bei hohem Gaspreise. Ein solch kostspieliger Pipelinebau rechnet sich nur, wenn die Pipeline über viele Jahrzehnte ausgelastet sein wird und das Gas zu hohen Preisen verkauft wird. Das ist alles hier schon mehrfach diskutiert worden.

Nord Stream 2 vermindert die Marktflexibilität und vergrößert die Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland, zudem bindet man sich auf Jahrzehnte an vergleichsweise teure Gasimporte. Dies widerspricht den Zielen der Europäischen Energieunion.

Vom Umweltschutz zu schweigen. Politisch ist es eh ein Fehler. Aber eventuell korrigieren sich die ja auch zeitnah.

EU Gerichte sind ja mit Verfahren beauftragt und unsere Justiz auch. Was die neue Regierung noch macht abwarten.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von lili »

Umdenken durch Nord Stream 2: Liefert die Ukraine uns bald grünen Strom und Wasserstoff?

https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozia ... kommentare

Ob das funktioniert bezweifele ich.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Michael Alexander hat geschrieben:(22 Jul 2021, 19:16)Seid ihr schon auf dem Niveau angekommen, dass ihr euch mit Russen und Moldawiern vergleichen müsst?
"Seid ihr..."? Bist Du kein Deutscher? Sitzt Du vielleicht in Russland?
Den Deutschen geht es insgesamt nicht schlecht; es könnte ihnen aber noch wesentlich besser gehen, wenn ihre Regierung nicht ihr sauer verdientes Geld freigebig in Europa und der halben Welt verteilte, und wenn man bei Projekten im eigenen Land nicht nach Ideologie vorgehen würde.
Genau. Deshalb wollen ja so viele Deutsche nach Russland oder Moldawien auswandern. Oh, Moment mal... Ist das nicht genau andersrum? Woran das nur liegen mag!

Zieh Dich nur weiter am Medianvermögen hoch. Welche Aussagekraft hat dieser Wert überhaupt? Letztlich besagt er, dass man in Deutschland nicht auf die Anhäufung hoher "Vermögenswerte" angewiesen ist, um bis ins hohe Alter gut und sicher leben zu können. Die "dummen Deutschen" finden deshalb das Median-Einkommen viel wichtiger als das von Dir zum Fetisch erklärte Median-Vermögen. Man lebt nämlich nicht vom Wert der Grundstücke, die man besitzt. Man lebt von dem Einkommen, das man monatlich erzielt.

Schau mal hier nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Eurosyste ... ion_Survey
Nord Stream 2 ist ein gutes Beispiel. Warum dürfen die dummen Deutschen nicht davon profitieren, dass keine Durchleitungskosten mehr anfallen? Warum müsst ihr das Geld, das ihr durch Nord Stream 2 eigentlich gewinnt, auf Befehl der Amerikaner wieder an Ukrainer und Polen abdrücken?
Blödsinn. Durch Nord Stream 2 werden die Gaspreise nicht sinken. So blöd, dass wir auf diese Putin-Propaganda hereinfallen würden, sind wir "dummen Deutschen" dann doch nicht. Seit Oktober 2020 sind die Preise für Erdgas in Deutschland um fast 25 Prozent gestiegen. Und das, obwohl die Abnahmemengen kontinuierlich sinken. Mit NS2 hat das überhaupt nichts zu tun. Die Preise steigen nicht, weil Polen und die Ukraine an den Durchleitungsgebühren schrauben würden. Sie steigen, weil Russland das Angebot knapper macht. Einzige Lösung aus meiner Sicht: Deutschland sollte sich verstärkt andere Erdgasanbieter suchen. Deutschland sollte zwei LNG-Terminals bauen. An diesen Terminals müsste übrigens nicht zwingend US-Fracking-Gas abgenommen werden. Es gibt noch viele andere Anbieter, die LNG liefern können.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-09/ ... sanktionen
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Jul 2021, 23:14)

Es liege in deutscher Hand, das Projekt zu stoppen - sagt Annalena Baerbock.

Weiter: Die Pipeline sei gegen die Sicherheit der Ukraine gerichtet und ziele auf eine Spaltung der Europäischen Union.

https://www.faz.net/aktuell/politik/ann ... 49306.html

Der CDU-Außenpolitiker Röttgens hält das Projekt ebenfalls für falsch. Es sei eine "politische Waffe" in der Hand Putins.

Sieht nicht so aus, als ob das Problem gelöst wäre.
Das muss man differenzierter betrachten. Fest steht inzwischen, dass die Pipeline fertig gebau und in Betrieb gehen wird. Fest steht nach der "Einigung" zwischen Merkel und Biden aber auch, dass Deutschland das Projekt nicht mehr als "rein wirtschaftliches" Projekt betrachten darf. Der Kern der Einigung zwischen Biden und Merkel liegt darin, dass Deutschland nunmehr die politischen Dimensionen der Pipeline anerkennt und sich zu eventuell notwendigen politischen Maßnahmen verpflichtet hat. Deshalb spuckt Putin ja gerade Gift und Galle.

Was mir bislang noch nicht so klar geworden ist: Biden und Merkel haben vereinbart, dass Deutschland bei "feindseligem Verhalten" Russlands die Pipeline als Mittel für Sanktionen nutzen wird. Bezieht sich das nur auf feindseliges Verhalten gegenüber der Ukraine oder auf jegliches feindseliges Verhalten? Die zweite Variante würde mir persönlich viel besser gefallen. Geht aber aus den bislang veröffentlichen Verlautbarungen nicht hervor.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jul 2021, 13:18)

Das muss man differenzierter betrachten. Fest steht inzwischen, dass die Pipeline fertig gebau und in Betrieb gehen wird. Fest steht nach der "Einigung" zwischen Merkel und Biden aber auch, dass Deutschland das Projekt nicht mehr als "rein wirtschaftliches" Projekt betrachten darf. Der Kern der Einigung zwischen Biden und Merkel liegt darin, dass Deutschland nunmehr die politischen Dimensionen der Pipeline anerkennt und sich zu eventuell notwendigen politischen Maßnahmen verpflichtet hat. Deshalb spuckt Putin ja gerade Gift und Galle.

Was mir bislang noch nicht so klar geworden ist: Biden und Merkel haben vereinbart, dass Deutschland bei "feindseligem Verhalten" Russlands die Pipeline als Mittel für Sanktionen nutzen wird. Bezieht sich das nur auf feindseliges Verhalten gegenüber der Ukraine oder auf jegliches feindseliges Verhalten? Die zweite Variante würde mir persönlich viel besser gefallen. Geht aber aus den bislang veröffentlichen Verlautbarungen nicht hervor.

Ich tippe auf allgemein Aggression wenn man den Us Medien folgt.

Aber ob unsere Regierung auch hart wäre?





Dazu passt auch eine andere Äußerung des Präsidenten: Putin knüpfte eine Fortsetzung des Gastransits durch die Ukraine an die Bedingung, dass das Land guten Willen zeige. Wohlverhalten bedeutet in diesem Fall nichts anderes als eine Unterwerfung unter den russischen Machtanspruch. Damit hat Putin bewiesen, was die deutschen Befürworter von Nord Stream 2 so gern abstreiten: Nord Stream 2 ist kein allein wirtschaftliches Projekt, sondern wird vom Kreml ganz gezielt mit politischen Absichten verbunden

https://m.tagesspiegel.de/politik/russl ... 49040.html


Das wird ein heißes Eisen bleiben
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jul 2021, 13:18)

Das muss man differenzierter betrachten. Fest steht inzwischen, dass die Pipeline fertig gebau und in Betrieb gehen wird. Fest steht nach der "Einigung" zwischen Merkel und Biden aber auch, dass Deutschland das Projekt nicht mehr als "rein wirtschaftliches" Projekt betrachten darf. Der Kern der Einigung zwischen Biden und Merkel liegt darin, dass Deutschland nunmehr die politischen Dimensionen der Pipeline anerkennt und sich zu eventuell notwendigen politischen Maßnahmen verpflichtet hat. Deshalb spuckt Putin ja gerade Gift und Galle.

Was mir bislang noch nicht so klar geworden ist: Biden und Merkel haben vereinbart, dass Deutschland bei "feindseligem Verhalten" Russlands die Pipeline als Mittel für Sanktionen nutzen wird. Bezieht sich das nur auf feindseliges Verhalten gegenüber der Ukraine oder auf jegliches feindseliges Verhalten? Die zweite Variante würde mir persönlich viel besser gefallen. Geht aber aus den bislang veröffentlichen Verlautbarungen nicht hervor.
Es sind Absichtserklärungen, und die signalisieren, dass Berlin nichts tun wird. Schon allein ganz einfach deshalb, weil man bisher auch nie gehandelt hat, obwohl es genügend Gründe gab.
Was Putin an der Erklärung stören kann, das ist der Duktus - Moskau taucht als Aggressor auf und die Souveränität der Ukraine wird betont.

Mein erster Eindruck ist, der Kompromiss besteht darin, einen harten Duktus aufs Papier zu bringen, in der Sache aber wachsweich zu bleiben.

Ein FAZ-Kommentar sieht den "Schadensfall" für Deutschland, Europa und die Allianz. Dabei wird auch der unilaterale Ansatz negativ bewertet.

https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 47705.html
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jul 2021, 22:47)

Es sind Absichtserklärungen, und die signalisieren, dass Berlin nichts tun wird. Schon allein ganz einfach deshalb, weil man bisher auch nie gehandelt hat, obwohl es genügend Gründe gab.
Das war bislang die Strategie von "Teflon-Merkel". Damit ist es jetzt aber vorbei. Sie musste Biden Zusicherungen machen. Da kommt Deutschland jetzt nicht mehr raus. Was Biden und Merkel vereinbart haben, wird in den USA ohnehin schon als zu weich empfunden. Würde Deutschland jetzt nichtmal diese Zusagen einhalten, gäbe es ein echtes Problem mit den USA.
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Cobra9
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

So einfach wird Merkel oder neue Bundesregierung nicht davonkommen können wenn Russland wirklich wieder Mist baut.

Die USA werden auf der Vereinbarung bestehen. OOder man wird nicht nur Russland sehr unbequeme Sanktionen verpassen.

Merkel mußte Farbe bekennen.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Kohlhaas hat geschrieben:(24 Jul 2021, 12:45)

Das war bislang die Strategie von "Teflon-Merkel". Damit ist es jetzt aber vorbei. Sie musste Biden Zusicherungen machen. Da kommt Deutschland jetzt nicht mehr raus. Was Biden und Merkel vereinbart haben, wird in den USA ohnehin schon als zu weich empfunden. Würde Deutschland jetzt nichtmal diese Zusagen einhalten, gäbe es ein echtes Problem mit den USA.
Merkel geht in den Ruhestand. Bedeutet im Kern, die konkrete Schadensregulierung der "Truba" (Putin) wird der Nachfolge-Regierung überlassen.

Es liegt in deutscher Hand, wie Baerbock ganz korrekt feststellt.
Somit bleibt Europäern und Verbündeten nichts anderes übrig als nach Berlin zu schauen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Claudia Kemfert (ihr Institut berät u. a. die Bundesregierung): Nordstream 2 ist eine Brücke ins Nichts.
In Moskau ist man indes eher zufrieden, Kiew wiederum enttäuscht.

Die roten Linien, die im Kompromisspapier gezeichnet werden, sind eher blassrosa und verschwimmen teils im Nebulösen.

So lässt sich das kurz zusammenfassen, was die Reaktionen betrifft und wenn man bereit ist, mit den Realitäten zu korrespondieren.

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 Jul 2021, 14:56)

Merkel geht in den Ruhestand. Bedeutet im Kern, die konkrete Schadensregulierung der "Truba" (Putin) wird der Nachfolge-Regierung überlassen.

Es liegt in deutscher Hand, wie Baerbock ganz korrekt feststellt.
Somit bleibt Europäern und Verbündeten nichts anderes übrig als nach Berlin zu schauen.
Stimmt. Aber Merkel hat eine Zusage gemacht, die mit ihrem Ausscheiden aus dem Amt nicht ungültig wird. Sie garantiert nicht persönlich dafür. Deutschland garantiert dafür. Sollten die Grünen an der nächsten Bundesregierung beteiligt sein, stellt sich diese Frage ohnehin nicht mehr. Dann werden ganz andere Bandagen anelegt. :D
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Kohlhaas hat geschrieben:(24 Jul 2021, 18:41)

Stimmt. Aber Merkel hat eine Zusage gemacht, die mit ihrem Ausscheiden aus dem Amt nicht ungültig wird. Sie garantiert nicht persönlich dafür. Deutschland garantiert dafür. Sollten die Grünen an der nächsten Bundesregierung beteiligt sein, stellt sich diese Frage ohnehin nicht mehr. Dann werden ganz andere Bandagen anelegt. :D
Die Zusage, reagieren zu wollen, wenn Moskau aggressiv wird, ist vielfältig interpretierbar. ;)
Aber ja, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ein neuer Wind wehen könnte. Bekannt wurde, dass Putin Merkel per Telefon häufig bequatscht hat, also eine ehemaliger Geheimagent eine Physikerin. Der nächste Telefonpartner ist evtl. weniger naiv.

Aber der Wahlkampf tritt bald in die heiße Phase. Mit dem Kompromiss wollte man vielleicht das Thema aus den Medien bringen. Bislang sind die Kommentare immer noch eher skeptisch. Das wird auch für Laschet nicht gut sein, der ja als Verfechter einer weichen Linie gilt.
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