Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Michael Alexander hat geschrieben:(26 Jul 2021, 16:28)

Du solltest mehr Westfernsehen schauen.
Schaue ich ja, darunter auch "Cicero". ;)

1. Die scheidende Bundesregierung geht es jetzt widersprüchlich an und will sowohl Putin wie auch die Ukraine beglücken.
"Blühende Paradoxie" nennt das Thomas Jäger, der renommierte Professor für Internationale Politik.

https://www.cicero.de/aussenpolitik/nor ... eutschland

2. LNG ist derzeit noch teurer, das stimmt. Wegen der sinkenden Nachfrage sind die Terminals auch gar nicht ausgelastet.
Auch Nordstream 2 ist laut DIW-Studie gar nicht nötig. Man geht von einem weiteren Absinken der Nachfrage aus.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Ungemach droht nun aus Brüssel.
Auch deshalb übrigens, weil die Kommission beweisen muss, dass sie sich in heiklen politischen Frage nicht nur mit den Rechtsstaatsuntergräbern in Polen und Ungarn anlegt, sondern dass europäisches Recht für alle gilt – auch für Deutschland.
https://www.handelsblatt.com/meinung/ko ... irv6Un-ap3

Das wäre allerdings schon eine mittlere Sensation, wenn sich ausgerechnet die EU ohne direkte US-Hilfe gegen den Druck aus Moskau erfolgreich erwehren würde.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Michael Alexander hat geschrieben:(26 Jul 2021, 16:28)

Du solltest mehr Westfernsehen schauen.



https://www.nzz.ch/wirtschaft/pipeline- ... 5#register

Du solltest mal mehr Infos einholen. Mehrere Quellen, im Thema verlinkt, belegen NS2 ist nicht nötig oder schadet eher


: Europa braucht Nord Stream 2 nicht
Ohne die Gaspipeline keine Energiewende, behaupten Nord-Stream-2-Befürworter. Doch kluge Klimapolitik und ausreichend Flüssiggas-Terminals machen das Projekt überflüssig.
Ein Gastbeitrag von Felix Matthes

https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-09/ ... sanktionen


NABU: Nord Stream 2 - unnötige Energie-Infrastruktur und klimapolitisch gefährlich
DIW-Gutachten im Auftrag des NABU enttarnt Mythos von Versorgungslücken und Brückentechnologien

https://www.presseportal.de/pm/6347/4811972


.

Ob Nord Stream 2 wegen des Falls Nawalny kippe, sei ein geopolitischer Schlamassel, kein wirtschaftlicher, sagt die Ökonomin Claudia Kemfert vom DIW. Das Geld sei schon beim Bau in den Sand gesetzt worden, man hätte die Pipeline nie bauen sollen.

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr ... g-100.html

https://www.swr.de/swraktuell/radio/nor ... g-100.html

Abstract

Der Bau der zweiten Ostsee-Erdgaspipeline (Nord Stream 2) ist aus politischen, energiewirtschaftlichen und ökologischen Gründen sehr umstritten. Der Projektbetreiber und einige europäische Energieversorgungsunternehmen argumentieren, es handele sich um ein privatwirtschaftlich angelegtes, rentables Investitionsprojekt, das für die Versorgungssicherheit Deutschlands und Europas mit Erdgas notwendig sei. Analysen des DIW Berlin zeigen, dass das geplante Pipelineprojekt Nord Stream 2 zur Sicherung der Erdgasversorgung in Deutschland und Europa nicht notwendig ist. Die dem Projekt zugrundeliegenden energiewirtschaftlichen Analysen, insbesondere das EU-Referenzszenario, überschätzen den deutschen und europäischen Erdgasbedarf erheblich. Auf der Angebotsseite ist keine Versorgungslücke für den Fall, dass Nord Stream 2 nicht gebaut wird, zu erkennen. Unterschiedliche Wirtschaftlichkeitsrechnungen legen zudem nahe, dass mit dem Projekt hohe Verluste bis in Milliardenhöhe zu erwarten sind. Ebenso ist unklar, wie stark sich Nord Stream 2 auf Erdgaskunden in Deutschland auswirken würde


https://www.diw.de/de/diw_01.c.593458.d ... essig.html


Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt, hält die im Bau befindliche Gaspipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland für "falsch und wirtschaftlich überflüssig

https://www.ardaudiothek.de/episode/im- ... l/80007344


Pipelines wie Nord Stream 2 sind überflüssig, sagt der Berliner Energieforscher Karlo Hainsch. Ein Gespräch über Methanlecks in der Erdgasförderung, die Rolle von Wasserstoff auf dem Weg in die Klimaneutralität und Tricksereien mit CO2-Endlagern

https://energiewinde.orsted.de/koepfe-d ... ream-2-lng



Soll ich Dir weitere Quellen bringen :)

Kein Problem. Du hast ja auch behauptet der Gaspreis würde sinken für den Endkunden. Komisch Experten sagen dazu nein.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Jul 2021, 10:32)

Ungemach droht nun aus Brüssel.

https://www.handelsblatt.com/meinung/ko ... irv6Un-ap3

Das wäre allerdings schon eine mittlere Sensation, wenn sich ausgerechnet die EU ohne direkte US-Hilfe gegen den Druck aus Moskau erfolgreich erwehren würde.

Das ist doch sehr zu wünschen das die EU klare Stellung beziehen sollte. Es gibt klare Vereinbarungen und Regeln . Immerhin hat Deutschland schon genau wie Russland empfindliche Niederlagen eingesteckt.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Schnitter »

Michael Alexander hat geschrieben:(26 Jul 2021, 16:20)
Die weitere Argumentation ist, dass dies leider kein neues Phänomen ist; Deutschland gibt sehr viel Geld für andere Länder und/ oder für Projekte aus, die gegen die eigenen Interessen und das eigene Wohlergehen gerichtet sind.
Das Russland europäische Länder erpresst und Kriege vom Zaun bricht ist NICHT im Interesse der Deutschen.

Da bist du einem Irrtum aufgesessen.
Das Medianvermögen sagt aus, wie viel dasjenige Individuum netto an Vermögen besitzt, das genau in der Mitte seiner Gruppe steht; die eine Hälfte ist also wohlhabender, und die andere weniger wohlhabend. Der Median hat den Vorteil, dass Extremwerte - etwa Mulitmilliardäre - die Statistik nicht verzerren.

Bei diesem Wert schneidet Deutschland leider ziemlich schlecht ab; in Westeuropa sogar schlechter als alle anderen Länder.
Dieser Unsinn, der bereits 2013 im Rahmen der Bankenkrise verbreitet wurde, wurde längst in ein richtiges Licht gerückt:
Doch Italiener besitzen das höhere Nettovermögen nicht zum Spaß. Es ergibt sich erstens aus dem höheren Grad an Immobilieneigentum. Und der hängt wiederum mit den höheren Mieten zusammen. Das EU-Statistikamt Eurostat meldet etwa, dass 42 Prozent der Spanier, die zur Miete wohnen, mehr als 40 Prozent ihres Einkommens dafür ausgeben müssen. In Italien sind es 28, in Deutschland nur 20 Prozent.

Bei solch hohen Mieten ist es also nur verständlich, wenn die Italiener ihr Geld lieber fürs Eigenheim ausgeben. Denn: So etwas wie Sozialwohnungen gibt es in den beiden Ländern kaum. Während 19,3 Prozent der Deutschen in Wohnungen zu ermäßigten Mieten wohnen, sind es in Spanien (13,1 Prozent) und Italien (10,7 Prozent) deutlich weniger.

Zweitens legen die Italiener und Spanier über Generationen Geld zurück, weil der Staat im Notfall kaum einspringt. Selbst wenn man das höhere Rentenniveau in beiden Ländern gegenüber Deutschland einbezieht, geht es uns hierzulande besser. Pro Kopf und Jahr gibt der deutsche Staat 10.792 Euro an Sozialhilfen – also zum Beispiel Arbeitslosengeld – aus, während es in Italien nur 7857 Euro und in Spanien 6125 Euro sind. Die Differenz müssen Bürger in beiden Ländern also mit ihren eigenen Vermögen ausgleichen.
https://www.focus.de/finanzen/boerse/ko ... 28950.html
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Nord Stream 2 ist das schädlichste Einzelobjekt der europäischen Sicherheitspolitik
https://www.handelsblatt.com/meinung/ga ... soUMMJ-ap3

Der Kolumnist sieht die NS2-Truba als "Symbol der europäischen Teilung".

Die heimische Presse ist zu großen Teilen kritisch in der Sache, was es der kommenden Regierung nicht gerade einfacher machen wird.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Überraschung:
Gazprom schraubt Gaspreise für Europa in die Höhe
https://app.handelsblatt.com/politik/en ... 66220.html

Der Deal war eventuell und vielleicht doch nicht so ganz die große Meisterleistung.
Aber, wenn man sehr, sehr entgegenkommend ist, kann ja auch Putin mal nett sein.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Marktpreise werden wir keinem Lieferanten verwehren können. Der Skandal wäre erst dann, wenn wir die preiswerteren Angebote ausschlagen, um Gazprom einen Gefallen zu tun. Ist das etwa so? Der Irrsinn beginnt erst dann, wenn man sich vollkommen abhängig macht... also im Krisenfall andere Angebote nicht wahrnehmen kann, weil die notwendige technische Einrichtung dazu fehlt. Ist das etwa so? Ich gehe davon aus, daß Gazprom wettbewerbsfähig liefert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Durch künstliche Verknappung erhöht man die Preise, ganz einfach. Und da sitzt nunmal Putin - nicht gerade als großer Freund der EU bekannt - am Hebel.
Diese Abhängigkeit hat man so gewollt und politisch entschieden.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Der Preis ist innerhalb von 6 Wochen um 45 % hochgeschnellt - von 28 Euro auf 41 Euro pro Megawattstunde Erdgas.

Das hat gleichzeitig die Nachfrage für Kohle erhöht, was wiederum die Preise für CO2-Zertifikate verteuert - von 33 Euro auf 57 Euro pro Tonne.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... m-101.html

Das illustriert eigentlich sehr deutlich, was die DIW-Studie vorab sagte - Nordstream 2 ist weder ökonomisch sinnvoll, noch gut fürs Klima.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 06:42)

Durch künstliche Verknappung erhöht man die Preise, ganz einfach. Und da sitzt nunmal Putin - nicht gerade als großer Freund der EU bekannt - am Hebel.
Diese Abhängigkeit hat man so gewollt und politisch entschieden.
Diese Darlegung ist aber noch nicht einmal die halbe Wahrheit. Niemand zwingt uns, unsere Energieträger dort ein zu kaufen, wo sie am teuersten sind. Wenn sich weltweit eine Art OPEC als GPEC zu Preisabsprachen verständigt, dann ist Gazprom nur einer der Täter. Politisch kann man nur entscheiden, sich ganz andere
Versorgungfslösungen zu überlegen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(01 Aug 2021, 12:17)

Diese Darlegung ist aber noch nicht einmal die halbe Wahrheit. Niemand zwingt uns, unsere Energieträger dort ein zu kaufen, wo sie am teuersten sind. Wenn sich weltweit eine Art OPEC als GPEC zu Preisabsprachen verständigt, dann ist Gazprom nur einer der Täter. Politisch kann man nur entscheiden, sich ganz andere
Versorgungfslösungen zu überlegen.
Wir sind da ja ein bisschen eingeschränkt in unseren Möglichkeiten, da es in Deutschland kein LNG-Terminal gibt.

Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob Gazprom wirklich das Angebot verkanppt. Es kam immer mal wieder vor, dass die erst Gas aus ihren Speichern abverkaufen wollten, ehe sie zu hohen Preisen neues Gas ordern. Warten wir mal ab. Auch Putin hat ja eigentlich ein Interesse daran, sein Gas zu verkaufen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Na ja, wenn mich jemand erpressen will, zu seinen Bedingungen unangemessene Preise zu bezahlen, dann setze ich meinen Zorn in Abhilfen um; beschleunige meine erneuerbare Energiegewinnung, meine Verkehrstechnik und vor allem meine Unabhängigkeit. Natürlich geht so etwas nie zu 100%. Aber vielleicht zu 50%. Das wäre dann mein Staatsziel. Bis 2050 wollten wir doch ohnehin dieses Ziel zu 100% erreichen!
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Michael Alexander »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 06:58)

Der Preis ist innerhalb von 6 Wochen um 45 % hochgeschnellt - von 28 Euro auf 41 Euro pro Megawattstunde Erdgas.

Das hat gleichzeitig die Nachfrage für Kohle erhöht, was wiederum die Preise für CO2-Zertifikate verteuert - von 33 Euro auf 57 Euro pro Tonne.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... m-101.html

Das illustriert eigentlich sehr deutlich, was die DIW-Studie vorab sagte - Nordstream 2 ist weder ökonomisch sinnvoll, noch gut fürs Klima.
Wusste gar nicht, dass Nord Stream 2 schon in Betrieb ist. Achso, ist sie ja gar nicht... Was soll also das eine mit dem anderen zu tun haben?

Das DIW - besser: eine ganz bestimmte Expertin dort, die wissenschaftlich sehr umstritten ist - hat eben ihre Meinung dazu und verkündet diese auch sehr laut. Andere Experten kommen zu ganz anderen Schlüssen.

Strom kommt nicht aus der Steckdose, und warmes Wasser nicht aus dem Wasserhahn. Wie soll die Grundlast organisiert werden, wenn man sowohl aus Kohle- als auch aus Kernkraft aussteigt, und dann auch noch kein Gas mehr will? Und dies zu einer Zeit, in der der Autoverkehr auf E-Antrieb umgestellt werden soll.

Man muss gar kein Experte sein, um den Wahnsinn zu erkennen. Wenn in Deutschland das Licht ausgeht, wird es hinterher mal wieder niemand gewesen sein wollen, so wie bei der Flutkatastrophe und bei so vielen anderen negativen Ereignissen, die Deutschland durchleben musste.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(31 Jul 2021, 20:27)
Überraschung:

https://app.handelsblatt.com/politik/en ... 66220.html

Der Deal war eventuell und vielleicht doch nicht so ganz die große Meisterleistung.
Aber, wenn man sehr, sehr entgegenkommend ist, kann ja auch Putin mal nett sein.
Ja, wäre wohl besser gewesen, statt auf russisches gleich auf amerikanisches und arabisches Flüssiggas zu setzen. Dann wären wir an diese Preise schon gewöhnt.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Strom kommt nicht aus der Steckdose, und warmes Wasser nicht aus dem Wasserhahn. Wie soll die Grundlast organisiert werden, wenn man sowohl aus Kohle- als auch aus Kernkraft aussteigt, und dann auch noch kein Gas mehr will? Und dies zu einer Zeit, in der der Autoverkehr auf E-Antrieb umgestellt werden soll.
Klingt logisch, geht aber wohl doch an offenkundigen Versäumnissen achtlos vorbei: Der Zubau der Erneuerbaren Energien ist sehr deutlich unter Plan geblieben. Man wollte sich offenbar auf den Lorbeeren ausruhen, daß der erneuerbare Energieanteil an der Stromerzeugung schon 50% erreicht hat.
https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse ... ozent.html
Politik und Gesetzgeber müssen hier klare Verhältnisse schaffen! Schon um unseren Anteil an der weiteren Erderwärmung auf Null zu drücken, aber auch zur Erlangung größerer Unabhängigkeit von wenigen Lieferanten für Erdgas.

Mit den Worten des ehemaligen Bundespräsidenten Herzog zu sprechen: "Da muß ein Ruck durch das Land gehen!" Und mit meinen Worten: "Hier geht es um die Wurst!"
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(01 Aug 2021, 13:08)
Wir sind da ja ein bisschen eingeschränkt in unseren Möglichkeiten, da es in Deutschland kein LNG-Terminal gibt.

Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob Gazprom wirklich das Angebot verkanppt. Es kam immer mal wieder vor, dass die erst Gas aus ihren Speichern abverkaufen wollten, ehe sie zu hohen Preisen neues Gas ordern. Warten wir mal ab. Auch Putin hat ja eigentlich ein Interesse daran, sein Gas zu verkaufen.
Aus DLBs Link:
Andere Experten relativieren diese Aussage. So sei der niedrige Füllstand der unterirdischen Gasspeicher mitten im Sommer nicht ungewöhnlich. Zudem verkauften die Gaskonzerne lieber das Gas aus den Speichern, statt zu hohen Preisen neues nachzukaufen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 06:58)
Der Preis ist innerhalb von 6 Wochen um 45 % hochgeschnellt - von 28 Euro auf 41 Euro pro Megawattstunde Erdgas.
Das hat gleichzeitig die Nachfrage für Kohle erhöht, was wiederum die Preise für CO2-Zertifikate verteuert - von 33 Euro auf 57 Euro pro Tonne.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... m-101.html
Das illustriert eigentlich sehr deutlich, was die DIW-Studie vorab sagte - Nordstream 2 ist weder ökonomisch sinnvoll, noch gut fürs Klima.
Nun, was ist denn an einem höheren Preis für fossile Energieträger schlecht für's Klima? Ist nicht gerade das nach Ansicht von CDU und insbesondere der FDP der marktwirtschaftliche Königsweg in eine CO2-neutrale Zukunft?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(01 Aug 2021, 12:17)

Diese Darlegung ist aber noch nicht einmal die halbe Wahrheit. Niemand zwingt uns, unsere Energieträger dort ein zu kaufen, wo sie am teuersten sind. Wenn sich weltweit eine Art OPEC als GPEC zu Preisabsprachen verständigt, dann ist Gazprom nur einer der Täter. Politisch kann man nur entscheiden, sich ganz andere
Versorgungfslösungen zu überlegen.
Es wird vermutet, der Druck sei dazu da, um den Bau der Pipeline schneller abzuschließen.
Ob es noch vor der Wahl zu einer zwanglosen Party im Vorgarten der Gazprom geben wird, bleibt abzuwarten.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Michael Alexander hat geschrieben:(01 Aug 2021, 13:42)

Wusste gar nicht, dass Nord Stream 2 schon in Betrieb ist. Achso, ist sie ja gar nicht... Was soll also das eine mit dem anderen zu tun haben?

Das DIW - besser: eine ganz bestimmte Expertin dort, die wissenschaftlich sehr umstritten ist - hat eben ihre Meinung dazu und verkündet diese auch sehr laut. Andere Experten kommen zu ganz anderen Schlüssen.

Strom kommt nicht aus der Steckdose, und warmes Wasser nicht aus dem Wasserhahn. Wie soll die Grundlast organisiert werden, wenn man sowohl aus Kohle- als auch aus Kernkraft aussteigt, und dann auch noch kein Gas mehr will? Und dies zu einer Zeit, in der der Autoverkehr auf E-Antrieb umgestellt werden soll.

Man muss gar kein Experte sein, um den Wahnsinn zu erkennen. Wenn in Deutschland das Licht ausgeht, wird es hinterher mal wieder niemand gewesen sein wollen, so wie bei der Flutkatastrophe und bei so vielen anderen negativen Ereignissen, die Deutschland durchleben musste.
An der DIW-Studie haben verschiedene Personen mitgewirkt und das renommierte Institut berät u. a. die Bundesregierung.
Mit den politischen Motiven hat man sich allerdings nicht befasst, die Studie beschränkt sich im wesentlichen auf ökonomische Fragen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 14:56)

Es wird vermutet, der Druck sei dazu da, um den Bau der Pipeline schneller abzuschließen.
Ob es noch vor der Wahl zu einer zwanglosen Party im Vorgarten der Gazprom geben wird, bleibt abzuwarten.
Dann müßte der Köder doch ganz anders ausgelegt werden: Mit NS2-Betriebsbeginn verbilligt sich für den Partner Deutschland der Gaspreis beträchtlich. In dem Fall gäbe es Anlaß zu einer zwanglosen Feier im Vorgarten für alle, die gegen viele Widerstände an NS2 festgehalten haben.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Aug 2021, 13:48)

Ja, wäre wohl besser gewesen, statt auf russisches gleich auf amerikanisches und arabisches Flüssiggas zu setzen. Dann wären wir an diese Preise schon gewöhnt.
Das ist ein originelles Verkaufsargument für Putins Preisschraube.
Der Endverbraucher wird das wohl genauso entspannt sehen - Hauptsache, man hat es Verbündeten und Partnern in Europa und Übersee mal gezeigt, wie man sich selbstständig übers Ohr hauen kann.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(01 Aug 2021, 15:09)

Dann müßte der Köder doch ganz anders ausgelegt werden: Mit NS2-Betriebsbeginn verbilligt sich für den Partner Deutschland der Gaspreis beträchtlich. In dem Fall gäbe es Anlaß zu einer zwanglosen Feier im Vorgarten für alle, die gegen viele Widerstände an NS2 festgehalten haben.
Sicher, es könnte billiger werden, so bald es aufhört, teurer zu werden. So kann man das sehen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Aug 2021, 14:20)

Nun, was ist denn an einem höheren Preis für fossile Energieträger schlecht für's Klima? Ist nicht gerade das nach Ansicht von CDU und insbesondere der FDP der marktwirtschaftliche Königsweg in eine CO2-neutrale Zukunft?
FDP und Grüne sehen das anscheinend nicht ganz so sportlich. Vielleicht, weil man im Putin-Regime keinen so großen Hüter des freien Wettbewerbs zu erkennen vermag.

Aber egal, so wie Strom aus der Steckdose kommt, kommt das Geld von der Bank. Was kann da schon groß schiefgehen?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

In der Sache geht der Riss ja durch fast alle verantwortlichen Parteien. In der Union ist Außenpolitiker Röttgen Wortführer der Kritiker. Laschet gilt zwar als Vertreter einer nachgiebigen Linie, äußerte aber jüngst, es werde Sanktionen geben, wenn die Pipeline als geopolitische Waffe eingesetzt werde.

Und in den USA ist es die bekannte Senatorin Jeanne Shaheen, die als Demokratin ihrem Chef doch sehr deutlich widerspricht.
Die Pipeline bedrohe die Stabilität von Partnern in der Region, wie sie sich ausdrückte.

Aber man kann derzeit gegen Europa wetten, jedenfalls, wenn man schnell ist.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 15:13)

Das ist ein originelles Verkaufsargument für Putins Preisschraube.
Der Endverbraucher wird das wohl genauso entspannt sehen - Hauptsache, man hat es Verbündeten und Partnern in Europa und Übersee mal gezeigt, wie man sich selbstständig übers Ohr hauen kann.
Wie stellen Sie sich denn Wettbewerb mit Angebot und Nachfrage hinsichtlich der Preisgestaltung vor? Ist Gas aus Norwegen und den Niederlanden (gibt es dieses Gas überhaupt noch?) denn preisgünstiger zu haben? Putin & Cie als Weihnachtsmänner für die braven deutschen Kinderlein? Sie haben sich in eine Welt verrannt, die es so nicht gibt und auch nie geben wird.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(01 Aug 2021, 15:49)

Wie stellen Sie sich denn Wettbewerb mit Angebot und Nachfrage hinsichtlich der Preisgestaltung vor? Ist Gas aus Norwegen und den Niederlanden (gibt es dieses Gas überhaupt noch?) denn preisgünstiger zu haben? Putin & Cie als Weihnachtsmänner für die braven deutschen Kinderlein? Sie haben sich in eine Welt verrannt, die es so nicht gibt und auch nie geben wird.
Genauso stelle ich mir den "Wettbewerb" Putins vor - die Drosselung führt zu einem plötzlichen Preisanstieg von 45 %.
Desweiteren erwarte ich, dass diese Drosselung wieder gelöst wird, so bald sich Deutschland wohlfällig verhält und das Prestige-Projekt begünstigt.

Aber als gewöhnliche Gebrauchtwagenhändler würden Putin & Cie wohl bankrott gehen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 15:58)

Genauso stelle ich mir den "Wettbewerb" Putins vor - die Drosselung führt zu einem plötzlichen Preisanstieg von 45 %.
Desweiteren erwarte ich, dass diese Drosselung wieder gelöst wird, so bald sich Deutschland wohlfällig verhält und das Prestige-Projekt begünstigt.

Aber als gewöhnliche Gebrauchtwagenhändler würden Putin & Cie wohl bankrott gehen.
Wenn Putin & Cie der einzige Gebrauchtwagenhändler sein sollte, dann muß er nur etwas respektvoll unter dem Preis von Neufahrzeugen bleiben. Und so ist das auch mit dem Gas. Ohne Wettbewerb kann er erst einmal nehmen, was er will. Aber nicht sehr lange, weil dann technisch ganz andere Lösungen gefunden werden. Dann kann er mit dem Gas seine Datscha wärmen.

Der Wettbewerb wird ihn zu Preisanpassungen zwingen oder ...ganz im Gegenteil... sie ermöglichen. Den Wettbewerb blenden Sie immer aus, obwohl der die Geschäftsgrundlage wirtschaftlichen Handelns sein muß.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 15:24)
FDP und Grüne sehen das anscheinend nicht ganz so sportlich. Vielleicht, weil man im Putin-Regime keinen so großen Hüter des freien Wettbewerbs zu erkennen vermag.
Du meinst, Preiserhöhungen im Energiesektor sind nur zulässig und gut, wenn FDP und Grüne ihr Plazet gegeben haben? Also nix mehr Markwirtschaft, sondern Grün-Gelb-Wirtschaft? Insbesondere, wenn es einen russischen Marktteilnehmer betrifft - dann besser keine marktwirtschaftlichen Regeln?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(01 Aug 2021, 16:10)

Wenn Putin & Cie der einzige Gebrauchtwagenhändler sein sollte, dann muß er nur etwas respektvoll unter dem Preis von Neufahrzeugen bleiben. Und so ist das auch mit dem Gas. Ohne Wettbewerb kann er erst einmal nehmen, was er will. Aber nicht sehr lange, weil dann technisch ganz andere Lösungen gefunden werden. Dann kann er mit dem Gas seine Datscha wärmen.

Der Wettbewerb wird ihn zu Preisanpassungen zwingen oder ...ganz im Gegenteil... sie ermöglichen. Den Wettbewerb blenden Sie immer aus, obwohl der die Geschäftsgrundlage wirtschaftlichen Handelns sein muß.
Derzeit zahlt Polen die höchsten Preise für russisches Gas, dem kann dann evtl. Deutschland nachrücken.

Wettbewerblich lässt sich das nicht erklären, auch nicht Nordstream 2 an sich. Genau das ist ja die Institutsleiterin Frau Prof. Kemfert gefragt worden, weshalb denn die Bundesregierung so handle wie sie handle, wenn das doch makroökonomisch so unsinnig sei. Sie vermochte es nicht zu erklären, da es sich der ökonomischen Analyse entzöge, so ungefähr lautete ihre Antwort.

Eine Monopolisierung der Gazprom-Profiteure ist natürlich ungünstig, vor einer Belastung der Verbraucher und der Sicherheit Europas haben die Kritiker ja immer gewarnt.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Aug 2021, 16:15)

Du meinst, Preiserhöhungen im Energiesektor sind nur zulässig und gut, wenn FDP und Grüne ihr Plazet gegeben haben? Also nix mehr Markwirtschaft, sondern Grün-Gelb-Wirtschaft? Insbesondere, wenn es einen russischen Marktteilnehmer betrifft - dann besser keine marktwirtschaftlichen Regeln?
Hör dir mal Lindner an, dieser wettert leidenschaftlich gern gegen Staatsbeteiligungen an Konzernen, auch und gerade beim deutschen Marktteilnehmer.

Gegen hohe Preise und die Verschiebung der Klimaziele wird ja niemand etwas haben können - ich selbst denke auch, dass Grüne eine grundsätzliche Hochpreispolitik fahren werden - aber bei einer "geopolitischen Waffe", wie es immer heißt, würde ich doch zu einer gewissen Sorgfalt raten wollen. Unabhängig von der jeweiligen Parteipräferenz im übrigen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Aug 2021, 16:15)

Du meinst, Preiserhöhungen im Energiesektor sind nur zulässig und gut, wenn FDP und Grüne ihr Plazet gegeben haben? Also nix mehr Markwirtschaft, sondern Grün-Gelb-Wirtschaft? Insbesondere, wenn es einen russischen Marktteilnehmer betrifft - dann besser keine marktwirtschaftlichen Regeln?
Sollte der Druck zur Fertigstellung der "Truba" noch vor der Bundestagswahl tatsächlich etwas mit Marktwirtschaft zu tun haben, dann müssen wir den russisch-ukrainischen Konflikt wohl unter dem Aspekt des Urheberrechts oder des Datenschutzes debattieren.
;)
Also sorry, aber nicht mal die Bundeskanzlerin hält noch an der Story von der politischen Unbedarftheit fest.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 17:17)
Sollte der Druck zur Fertigstellung der "Truba" noch vor der Bundestagswahl tatsächlich etwas mit Marktwirtschaft zu tun haben, ...
Welcher Druck? Das man Projekte möglichst in time und in budget beendet, ist eigentlich weltweit üblich. Es muss sich ja nicht jeder an deutschen Beispielen wie BER oder S21 orientieren.

Es ist doch ziemlich egal, ob die труба vor der Bundestagswahl fertig gestellt wird oder nicht, da das erste Gas in jedem Falle erst danach fließen wird, wenn überhaupt. Also genug Zeit für ein grün-gelbes tete-a-tete zur Verhinderung russischer Gaslieferungen. Lässt sich zum Beispiel wunderbar als conditio sine qua non bei den voraussichtlichen Koalitionsverhandlungen mit Union oder SPD nutzen, nicht wahr.

Btw., warum setzt Du "Truba" immer in Hochkommas - ist doch nur das russische Wort für Röhre? Oder ist für Dich mittlerweile alles "Russische" Hochkommas wert?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Michael Alexander »

H2O hat geschrieben:(01 Aug 2021, 14:03)

Klingt logisch, geht aber wohl doch an offenkundigen Versäumnissen achtlos vorbei: Der Zubau der Erneuerbaren Energien ist sehr deutlich unter Plan geblieben. Man wollte sich offenbar auf den Lorbeeren ausruhen, daß der erneuerbare Energieanteil an der Stromerzeugung schon 50% erreicht hat.
https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse ... ozent.html
Politik und Gesetzgeber müssen hier klare Verhältnisse schaffen! Schon um unseren Anteil an der weiteren Erderwärmung auf Null zu drücken, aber auch zur Erlangung größerer Unabhängigkeit von wenigen Lieferanten für Erdgas.

Mit den Worten des ehemaligen Bundespräsidenten Herzog zu sprechen: "Da muß ein Ruck durch das Land gehen!" Und mit meinen Worten: "Hier geht es um die Wurst!"
Meiner Meinung nach ist nicht der Ausbau der sogenannten erneuerbaren Energien das Problem, sondern Themen wie Speicherung und Weiterleitung. Es nützt nichts, an sonnigen, windigen Tagen einen Überschuss zu produzieren, wenn dieser nicht an dunklen, windstillen Tagen zur Verfügung steht. Es muss hier sowohl ein zeitlicher (Speicherung) als auch ein örtlicher Ausgleich (Weiterleitung) stattfinden.

Es bringt nichts, Solarstrom in Zeiten und an Orten ins Netz su speisen, wenn kein Strom gebraucht wird. Durch die Herstellung und die Entsorgung der Solarzellen kann hier ganz schnell eine negative ökologische Bilanz resultieren. Das mag Grüne und Klimahüpfer mit ihren Milchmädchenrechnungen nicht interessieren, ist aber ein grosses Problem.

Für die Speicherung muss man an technischen Lösungen arbeiten - und das wird noch einige Zeit dauern. Ob Leute nahe ihres Hauses eine Hochspannungsleitung haben wollen, ob sie Schneisen durch den Wald geschlagen haben wollen - das muss man beim Weiterleitungsproblem - etwa von der windreichen Nordsee nach Süddeutschland - mit einberechnen.

Ohne Kernkraft wird es in Abwesenheit von Kohle schwer, die Grundlast zu stemmen - wenn man nicht flexible Gaskraftwerke zur Verfügung hat. Wobei wir wieder beim Thema sind.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Michael Alexander »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 15:01)

An der DIW-Studie haben verschiedene Personen mitgewirkt und das renommierte Institut berät u. a. die Bundesregierung.
Mit den politischen Motiven hat man sich allerdings nicht befasst, die Studie beschränkt sich im wesentlichen auf ökonomische Fragen.
Es gibt andere Studien, die zu gegenteiligen Ergebnissen kommen. So geht ein anderes Forschungsinstitut davon aus, dass Nord Stream 2 zu Preissenkungen in der EU führt:
In den kommenden Jahren ist mit einer zunehmenden Importlücke bei der EU-Gasversorgung zu rechnen. Grund hierfür sind die sinkende einheimische Produktion und rückläufige Importe aus Norwegen sowie Nordafrika.
Nord Stream 2 entlastet wie gesehen die europäischen Gasverbraucher um mehrere Milliarden Euro pro Jahr.
Nord Stream 2 verstärkt den Wettbewerb zwischen russischem Gas und LNG auf dem EU-Gasmarkt. Dies führt zu einer geringeren Nachfrage nach LNG und damit niedrigeren LNG-Preisen weltweit.
https://www.energie.de/fileadmin/dokume ... preise.pdf

Und jetzt?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Aug 2021, 17:54)

Welcher Druck? Das man Projekte möglichst in time und in budget beendet, ist eigentlich weltweit üblich. Es muss sich ja nicht jeder an deutschen Beispielen wie BER oder S21 orientieren.

Es ist doch ziemlich egal, ob die труба vor der Bundestagswahl fertig gestellt wird oder nicht, da das erste Gas in jedem Falle erst danach fließen wird, wenn überhaupt. Also genug Zeit für ein grün-gelbes tete-a-tete zur Verhinderung russischer Gaslieferungen. Lässt sich zum Beispiel wunderbar als conditio sine qua non bei den voraussichtlichen Koalitionsverhandlungen mit Union oder SPD nutzen, nicht wahr.
Außenminister a. D. Joschka Fischer forderte im September letzten Jahres, Deutschland müsse seine "Blockadehaltung in Europa aufgeben".

Für August sind keine höheren Durchleitungen angekündigt, die Drosselung soll ganz offensichtlich durstig machen. Hinzu kommen die kaum verhohlenen Drohungen gegenüber der Ukraine.

Die nächste Bundesregierung wird sich zwangsläufig nicht nur als Callcenter verstehen können, um Putins Wünschen nach "yega (?) Truba" mit Schmeicheleien zu beantworten.
Btw., warum setzt Du "Truba" immer in Hochkommas - ist doch nur das russische Wort für Röhre? Oder ist für Dich mittlerweile alles "Russische" Hochkommas wert?
Ist Fremdsprache und kein allgemein gängiges Wort. Versuche lediglich, halbwegs grammatikalisch im Rahmen zu bleiben.
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am So 1. Aug 2021, 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Vongole »

Michael Alexander hat geschrieben:(01 Aug 2021, 18:42)

Es gibt andere Studien, die zu gegenteiligen Ergebnissen kommen. So geht ein anderes Forschungsinstitut davon aus, dass Nord Stream 2 zu Preissenkungen in der EU führt:

https://www.energie.de/fileadmin/dokume ... preise.pdf

Und jetzt?
Und jetzt würde ich anmerken, dass dieses Institut bis 2019 überwiegend von Energiekonzernen finanziert wurde, und diese Studie aus 2018 ist.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Michael Alexander hat geschrieben:(01 Aug 2021, 18:42)

Es gibt andere Studien, die zu gegenteiligen Ergebnissen kommen. So geht ein anderes Forschungsinstitut davon aus, dass Nord Stream 2 zu Preissenkungen in der EU führt:




https://www.energie.de/fileadmin/dokume ... preise.pdf

Und jetzt?
Die Darstellung ist von 2018. Bis 2019 waren die Kernkraftwerskbetreiber wie EON und RWE teils Hauptgeldgeber des EWI.
Kritiker bezweifelten aufgrund dessen die Unabhängigkeit.
Der Förderverein - in dem auch Unternehmen Mitglied sind - finanziert heute noch einzelne Projekte.

Abgesehen davon sagt auch die DIW-Studie, dass LNG nicht mehr benötigt wird. Die Lage hat sich in den letzten 10, 15 Jahren einfach verändert. Auch NS 2 ist unnötig demnach, zumal es ja bestehende Leitungen gibt.
Litauen möchte sogar komplett raus aus den fossilen Brennstoffen bis 2050, ganz konkret, nicht nur als Pariser Verheißung.
Davor haben sie aber auch mal auf Flüssiggas gesetzt, "nur", um vom russischen Gas unabhängig zu werden.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 19:08)
Litauen möchte sogar komplett raus aus den fossilen Brennstoffen bis 2050, ganz konkret, nicht nur als Pariser Verheißung.
Davor haben sie aber auch mal auf Flüssiggas gesetzt, "nur", um vom russischen Gas unabhängig zu werden.
Ja die tollen Litauer, bis 2050 komplett raus aus den fossilen Brennstoffen! Und sogar die Chinesen bis 2060! Nur in Deutschland wollen wir das russische Gas bis 3045 weiter verfeuern. Weil Deutschland die nächsten tausend Jahre für Putins Auskommen blechen muss. Und dafür wird eben NS2 gebraucht ...
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Michael Alexander »

Vongole hat geschrieben:(01 Aug 2021, 18:57)

Und jetzt würde ich anmerken, dass dieses Institut bis 2019 überwiegend von Energiekonzernen finanziert wurde, und diese Studie aus 2018 ist.
Das Institut betrieb und betreibt Auftragsforschung, die natürlich auch von Auftraggebern bezahlt wird. Ich verstehe auch nicht, warum eine Finanzierung durch staatliche Stellen zu mehr Unabhängigkeit führen sollte - im Gegenteil, dann dominieren eben parteipolitische Interessen. Die Wirtschaft will häufig tatsächlich wissen, wie sich eine Sache verhält, weil es letztlich um das schnöde Geld geht, und ist weniger ideologisch beeinflusst.

Im übrigen ist das beim DIW nicht anders; das Institut wird zu über einem Drittel auch aus derartigen Quellen finanziert.

Bei der zitierten Expertin Claudia Kemfert könnte man mit einigem Recht behaupten, dass sie sich vor allem durch Opportunismus und Talkshow-Präsenz auszuzeichnen scheint. In Politik und Medien scheint sie hoch angesehen, weil sie den Leuten das erzählt, was sie hören wollen. Sie war auch bereits für mehrere rein politische Jobs (Ministerin, Koordinatorin der Staatskanzlei etc.) vorgesehen, da muss man sich natürlich anpassen. In der Wissenschaft ist sie allerdings, um es vorsichtig auszudrücken, umstritten.

So einen Unsinn verzapft die "Wissenschaftlerin":
Erneuerbare Energien wirken kostensenkend an der Strombörse, dadurch konnten die Stromkosten gesenkt werden. Dass die Preise für dich und mich trotzdem gestiegen sind, liegt nicht an den Erneuerbaren Energien, sondern daran dass die Stromversorger die günstigen Börsenpreise nicht an uns Verbraucher weitergegeben haben.
Quelle: https://www.capital.de/wirtschaft-polit ... epage=true

Wer ernsthaft behauptet, die Strompreise in Deutschland seien nur so hoch, weil die bösen Konzerne die Ersparnisse durch erneuerbare Energien nicht an die Verbraucher weitergäben, den kann ich nicht ernst nehmen. Für mich eine ehrgeizige Überfliegerin, die keine Ahnung hat, aber gross das Maul aufreisst und rücksichtslos Karriere machen will, auch um den Preis der Wahrheit.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

@ Michael Alexander:

Diese Sicht habe ich auch lange Zeit vertreten: Wenn wir keine Energiespeicher haben, dann haben wir keine zuverlässige Stromversorgung. Im Kleinen stimmt das auch. So habe ich privat einen Speicher angelegt, der mich praktisch wie auf einer Insel mit Strom versorgt, wenn die Sonne gerade einmal nicht scheinen will. (Übrigens verblüffend, bei welchem Streulicht die Photovoltaik noch etwas liefert!). So, weil aber nicht immer die Sonne scheint und ich leider den Ausfall meines Versorgers im Herbst und im Frühjahr puffern muß, nutze ich im Winter die Netzspannung, um meinen Speicher auf zu laden. Also, so ganz Insel geht nicht zu vertretbaren Kosten. Das sieht hier erst einmal themenfremd aus. Ist es aber nicht.

Übertragen auf unser nationales Netz hätten Sie völlig Recht mit Ihren Einwänden. Aber wir müssen ohnehin umdenken in Richtung EU. Und da ist das Netz tatsächlich der Speicher. Wir brauchen also Überkapazitäten und Hochstromtrassen in der EU. In Deutschland ohnehin... da stören einige Anlieger, aber das kommt... müßte aber flotter gehen. Überkapazitäten sind notwendig, weil gelegentlich eben mehrere Länder versorgt werden müssen, bei denen gerade einmal wenig erneuerbare Energie geerntet werden kann. Offenbar ist es günstiger, diese Überkapazitäten auf zu bauen, als elektrische Speicher an zu legen.

Was man braucht, das sind synthetische Gase wie grüner Wasserstoff und grünes Methangas. Die sind im Zweifelsfall gut zur Antriebstechnik, zur Verhüttung von Erzen oder aber zum schnellen Hochstart von Gaskraftwerken in Versorgungslücken. Na ja, die Überkapazitäten lassen sich dazu nutzen...

Ich war auch recht verblüfft, als ich diese Studie las. Auf Seite 88 ist das Einsatzgebiet zu sehen. Da geht es wohl entlang...
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publik ... nFile&v=18
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Aug 2021, 19:31)

Ja die tollen Litauer, bis 2050 komplett raus aus den fossilen Brennstoffen! Und sogar die Chinesen bis 2060! Nur in Deutschland wollen wir das russische Gas bis 3045 weiter verfeuern. Weil Deutschland die nächsten tausend Jahre für Putins Auskommen blechen muss. Und dafür wird eben NS2 gebraucht ...
Ganz recht.
Imperialismus ist teuer und eigentlich zu kostspielig für Russland. Abhilfe könnte hierbei die "Ungarisierung" Europas schaffen, wobei das bisherige Bollwerk Deutschland die entscheidende Rolle spielt.

Putin ist jetzt 69 und könnte noch gut 20 Jahre herrschen, ehe man ihn zum Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ernennt (der amtierende Kyrill war ja auch beim KGB - dann im Handel mit Meeresfrüchten und Zigaretten, dann berufen).
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 19:51)
Putin ist jetzt 69 und könnte noch gut 20 Jahre herrschen, ehe man ihn zum Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ernennt.
Quark. 20 Jahre - Putin wird mindestens noch 1.000 Jahre in Moskau herrschen. Und selbstverständlich wird er den Job als Papst der russisch-orthodoxen Kirche auch noch übernehmen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Aug 2021, 20:00)

Quark. 20 Jahre - Putin wird mindestens noch 1.000 Jahre in Moskau herrschen. Und selbstverständlich wird er den Job als Papst der russisch-orthodoxen Kirche auch noch übernehmen.
Er hat den Untergang der DDR hautnah erlebt. Es soll ihn damals sehr schockiert haben und es heißt, die Sicherheit des Regimes sei ihm ein äußerst wichtiges Anliegen. Dauerhaft.

Es gibt andere, Funktionäre, die haben für das Exil im Westen schon vorgesorgt. Aber das kann der Großimperator so nicht machen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 20:04)
Es gibt andere, Funktionäre, die haben für das Exil im Westen schon vorgesorgt. Aber das kann der Großimperator so nicht machen.
Immer noch nicht geschnallt?
Er braucht kein Exil. Er ist doch der Allergrößte. Und Deutschland finanziert ihn mit NS2 die nächsten tausend Jahre.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Aug 2021, 20:12)

Immer noch nicht geschnallt?
Er braucht kein Exil. Er ist doch der Allergrößte. Und Deutschland finanziert ihn mit NS2 die nächsten tausend Jahre.
Du meinst, der Caudillo Franco ist das Vorbild?
Kann schon sein, aber wir haben Wahlen im September. Die Zeit drängt also und so ergäbe die panische Drosselung auch Sinn.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 20:24)
Du meinst, der Caudillo Franco ist das Vorbild?
Kann schon sein, aber wir haben Wahlen im September. Die Zeit drängt also und so ergäbe die panische Drosselung auch Sinn.
Träum weiter. Putin hat doch bereits alle deutschen Politiker in der Tasche. Da drängt gar nichts.
Putin braucht das Gas jetzt anderswo, um dort auch seinen Einfluss zu festigen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Aug 2021, 21:04)

Träum weiter. Putin hat doch bereits alle deutschen Politiker in der Tasche. Da drängt gar nichts.
Putin braucht das Gas jetzt anderswo, um dort auch seinen Einfluss zu festigen.
Wen denn? Laschet wahrscheinlich, Schwesig sicher...aber sonst. Die Tankstelle ist auch nicht mehr das, was sie mal war.
Eigentlich schickt sich längst der Chinese an, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Und Führer Xi hatte ebenfalls eine schwierige Kindheit.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Aug 2021, 22:11)
Wen denn? Laschet wahrscheinlich, Schwesig sicher...aber sonst.
Na Baerbock und Lindner natürlich. Und noch ein paar andere.
Die dürfen natürlich gegen NS2 wettern. Damit ist sicher gestellt - egal wer gewählt wird, Putin gewinnt immer.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Aug 2021, 22:18)

Na Baerbock und Lindner natürlich. Und noch ein paar andere.
Die dürfen natürlich gegen NS2 wettern. Damit ist sicher gestellt - egal wer gewählt wird, Putin gewinnt immer.

Das wiederum glaub ich nicht so. Aber jedem seine eigene Meinung. Kann man drüber streiten
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